pdf downloaden - Museum der bildenden Künste Leipzig

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2013 #2
größte sammlung
LEIPZIGER
SCHULE
jeder tag ist kundentag!
sparkassenkunden haben freien eintritt in die kunsthalle.*
*gilt nicht für veranstaltungen
KUNSTHALLE
otto-schill-straße 4 a, 04109 leipzig
di, do bis so, feiertage 10—18 uhr
mittwoch 12—20 uhr
www.kunsthalle-sparkasse.de
2013 #2
Mai bis September
4
Grußwort
Weltenschöpfer
Richard Wagner, Max Klinger, Karl May
mit Räumen von rosalie
8
Die Landschaft
12 rosalie: Kinetisch-interaktive Licht-Raum-Skulpturen
18 David Timm: Richard Wagner – Leiden und Größe
20Falk Haberkorn: Delphi – Max Klinger / Daniel P. Schreber
22 Günther Meyer: Karl May – Schut und Feder
24 Wagner, Klinger, May – Biografien
28 Weltenschöpfer Spezial
Ausstellungen
32 Gekauft – Neuerwerbungen der
Graphischen Sammlung 2003–2013
36 Evelyn Richter. Das Fotobuch
38 Die Schöne und das Biest –
Richard Müller und Mel Ramos
Museum aktuell
40
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45
48
Max Klinger. Die druckgrafischen Folgen
Geschenkt
Museumspädagogische Angebote für Jung & Alt
Zwischen Tradition und Hightech:
Willkommen in Sachsen
Veranstaltungen
46 Veranstaltungen
47 Reinhard Minkewitz – Hymettosblau
50Veranstaltungskalender
56 Mitarbeiterporträt
57 Kontakt / Service
58 Impressum
Cover: rosalie, Wagner – Heldendisplay (Ausschnitt), 2013
Liebe Freunde der Kunst!
Am 22. Mai 2013 jährt sich der Geburtstag von Richard Wagner zum 200sten Mal.
Richard Wagner ist seit 150 Jahren in den
Opernhäusern weltweit präsent; 2013 erfahren die Programme angesichts des Jubiläums
die Regieanweisung „Zelebrierung“. „Richard
ist Leipziger“ heißt es in der sächsischen
Metropole. Damit wird deutlich ausgesprochen, dass der Komponist nicht nur in Leipzig
geboren wurde, sondern hier auch seine musikalische Erziehung genoss und das Jugendwerk im kulturellen Klima Leipzigs wurzelt.
2011 hat sich ein Festausschuss konstituiert, der für die Richard Wagner Festtage in
Leipzig verantwortlich zeichnet. Natürlich
steht die Musik des Komponisten im Mittelpunkt, doch es gibt auch Ausstellungen zum
Werk, zum Wirken und zur Rezeption Richard
Wagners. Und: am 22. Mai soll das Richard
Wagner-Denkmal enthüllt werden, ein Projekt, das sich durch eine 100-jährige Vorgeschichte auszeichnet. Max Klinger war der
Auserkorene, dem musikalischen Großmeister
zum 100sten Geburtstag 1913 ein Denkmal
zu setzen. Unentschiedenheit in der Formgebung, die wirtschaftlichen Folgen des Ersten Weltkrieges und der Tod Klingers 1920
standen der Vollendung entgegen.
Zwei Bürgerinitiativen ist es zu verdanken,
dass Wagner nun skulptural zu Ehren kommt.
Der Freundeskreis Max Klinger e. V. ist die
treibende Kraft gewesen, dass der noch von
Klinger autorisierte massive Sockel an dem
vom Meister bestimmten Ort 2011 zur Aufstellung kam – in den Grünanlagen unweit
des ehemaligen Matthäikirchhofes. Einem
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glücklichen Umstand ist es auch zu verdanken, dass die das Denkmal umfassende Treppenanlage nach einer 40-jährigen Auslagerung
dort wieder platziert werden konnte. Und der
Freundeskreis Max Klinger e. V. hat zusammen
mit dem Verein Wagner-Denkmal e. V. die Initiative ergriffen, das unvollendete Gedenken
der Vollendung zuzuführen. Aus dem künstlerischen Wettbewerb ging der international renommierte Künstler Stephan ­Balkenhol
als Sieger hervor. Im aktuellen Themenheft
von „ZEIT Geschichte“ lesen wir unter dem
Thema „Richard Wagner. Sein Leben, sein Werk,
sein Mythos“: „... B
­ alkenhol vollendet das Projekt nun mit sanft ironischer Geste. Überragt da das Werk seinen Schöpfer? Ist der
dunkle Schatten Sinnbild von Wagners politischer Wirkung? Oder geht es um den Kult,
der den Mann zu einem Riesen machte? Balkenhol hat ein Denkmal geschaffen, das sich
selbst reflektiert – und Wagner ganz nebenbei auf Lebensgröße schrumpfen lässt: 1,70
Meter misst die Gestalt, kaum mehr als im
echten Leben.“
Doch wie ehrt das Museum der bildenden
Künste Leipzig Richard Wagner, ein Museum,
das den Bildkünsten eine Bühne gibt? Partituren, Manuskripte, Instrumente, Objekte mit
Devotionalien-Charakter kann man an anderen Orten sehen. Richard Wagner war ein Philologe, dem der Mythenschatz der Menschheit
sowohl im antikischen, christlichen wie auch
vaterländischen Gepräge vor Augen stand. Er
war ein Mann der musikalischen Kunst, dem
die Fähigkeit der Dichtkunst mitgegeben war.
Und er dachte in Bildern, wobei seine visuelle
Henri Fatin-Latour, Das Rheingold, 1888
5
Vorstellungswelt korrespondierte mit dem
Geist der romantischen Landschaftsmalerei.
Der Kulminationspunkt all dessen heißt für ihn
„Gesamtkunstwerk“. Und in diesem schöpferischen Geist sah sich der 1857 ebenfalls in
Leipzig geborene Max Klinger Wagner wesensverwandt. Klinger, den musikalischen Künsten zugetan, setzte Beethoven, Brahms und
Liszt Denkmäler. In seinem Monumentalwerk
„Christus im Olymp“ propagierte er den Dialog zwischen heidnischer Antike und christlicher Welt in der Höhe des Götterberges – so
wie Richard Wagner beim „Tannhäuser“ Venus
und Elisabeth auf dem Hörselberg bei Eisenach zusammenführte. Wagner und Klinger
zelebrieren die Begegnungen der „dritten Art“
– und in diesen Bund gehört auch der 1842 in
Ernstthal im Erzgebirge geborene Karl May, der
in gleich doppelter Alter-Ego-Eigenschaft die
Welt bereiste, dabei die Sächsische Schweiz
und die Radebeuler Schreibstube – gestaltet
als ethnographisches Kabinett – spiegelte.
Auch er inszeniert das Gipfeltreffen nicht nur
in der Höhe der Rocky Mountains, nein auch
auf den Elbwiesen, als Winnetou seinen Freund
Old Shatterhand in Dresden besucht. Und May
sah seinen Freund Winnetou am liebsten in
der Gestalt des roten Christus, so wie ihn der
Freund Max Klingers, Sascha Schneider, als
transzendente Erscheinung inszenierte.
Die Ausstellung „Weltenschöpfer“ greift
die Idee des Gipfeltreffens auf und bringt so
die sächsischen Olympiker zusammen, deren
Werke zahlreiche Korrespondenzen aufweisen. Die Ausstellung „Weltenschöpfer“ vereint
drei Foren: Eine klassische Kunstausstellung
zeigt die romantische Landschafts- und Historienmalerei des 19. Jahrhunderts als Spiegelbild von Wagners Musik-Sprache-Bild-Kosmos sowie dessen symbolische Verdichtung im
Werk Max Klingers und die naturalistische wie
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narrative Übersetzung dieses Geistes in den
Bildern des wohl prominentesten Karl MayIllustrators – Claus Bergen.
2007 zeigte das Museum der bildenden
Künste Leipzig die Ausstellung „Eine Liebe. Max
Klinger und die Folgen“, zum 150sten Geburtstag des Künstlers. 2012 fand im Haus des
Buches in Leipzig eine Tagung zum Werk Karl
Mays statt, im 100sten Todesjahr des Schriftstellers – und nun reflektiert man 2013 das
Schaffen von Richard Wagner in Leipzig. Drei
Künstler, jeweils vom gleichen Fach, thematisieren „ihren“ Wagner, Klinger, May. So entstehen drei Archiv- und Dokumentationsräume
eigenwilliger Prägung. David Timm, Universitätsmusikdirektor, lässt Wagners herkulesgleiches Arbeitspensum und seine Zuflucht bei
der weiblichen Muse anklingen. Falk Haberkorn, Fotograf der Rautert-Schule, beschreibt
die Gratwanderung, dem inszenierten Alp bei
Klinger ausgesetzt zu sein und diesen doch
bannen zu wollen. Der Schriftsteller Clemens
Meyer verschmilzt in bester May-Manier mit
dem Galeristen Uwe-Karsten Günther zu Günther Meyer. Und um sich ein Bild von konstruierter Authentizität machen zu können,
besucht man May – oder Meyer – am besten im Saloon.
Wagner dichtet, Klinger musiziert, May
komponiert: sie alle drei praktizieren ein
Cross-over der Künste auf dem Weg hin zum
Gesamtkunstwerk. In der Ausstellung vermittelt uns rosalie eine Anmutung davon.
Drei raumfüllende lichtkinetische Skulpturen binden uns ein in den Wagnerschen Heldenkorso, in eine Klingersche MelancholieLandschaft und eine Maysche Schlucht, in
der Sehnsuchtslandschaften in einem visuellen All-over unsere Wahrnehmung bannen.
rosalie, die meisterlich weltweit Bühnenbild
und Kostüm gleichsam als Akteurpotenzial
inszeniert, hat für dieses Ausstellungsprojekt
den Weg zum Gesamtkunstwerk beschritten.
Wir haben zu danken den Künstlerkuratoren für ihre persönlichen Fokussierungen
und Inszenierungen. Wir haben zu danken den
engagierten Stiftungen und Sponsoren, ohne
deren Einsatz die „Weltenschöpfung“ nicht
vorstellbar wäre.
„Weltenschöpfer“ hat in der Vorbereitung viele Kräfte gebunden – und trotzdem
kamen die klassischen musealen Aufgaben
des Sammelns, Bewahrens, Erforschens und
Vermittelns in den letzten Monaten auch zur
Umsetzung. So widmet sich unter der Regie
der Graphischen Sammlung das Evelyn Richter
Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung
im Museum der bildenden Künste Leipzig in
einer Ausstellung dem „Fotobuch“ von Evelyn
Richter. Und im Anschluss zeigt die Graphische Sammlung eine Auswahl von Erwerbungen aus den letzten zehn Jahren, mit der die
Qualität des „Papiers“ vor Augen steht. Das
vorliegende Journal gibt zudem einen ersten
Überblick zu aktuellen Schenkungen, die, so
denke ich, deutlich belegen, dass das Museum
der bildenden Künste Leipzig für Künstler ein
attraktiver Ort ist, hier vertreten zu sein.
Besuchen auch Sie diesen Ort. Ich würde
mich sehr freuen, Sie als Besucher in unserem Museum begrüßen zu können.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Dr. Hans-Werner Schmidt
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Welten
schöpfer
Richard Wagner, Max Klinger, Karl May
mit Räumen von rosalie
16. Mai bis 15. September 2013
Helden und heroische Landschaften des 19. Jahrhunderts
Zwischen dem Komponisten Richard Wagner,
dem bildenden Künstler Max Klinger und dem
Schriftsteller Karl May lassen sich, neben ihrer
gemeinsamen Herkunft aus Sachsen, vielfältige Parallelen ziehen – sowohl in ihrer Kunstauffassung als auch in der biografischen
Inszenierung des Künstlertums. Neben der
Idee des gelebten Gesamtkunstwerks ist die
Naturauffassung ein zentrales Verbindungselement. Die Helden von Wagner und May
sowie das Figurenpersonal von Klinger agieren in Landschaftsräumen, die, wie der Wald
oder das Hochgebirge, vom Zivilisationsprozess unberührt sind. Das gemeine Verbrechen
findet auf Waldlichtungen, die Verfolgungsszenen in den weiten Flachebenen statt. Die
finalen Entscheidungskämpfe hingegen werden auf den Felsspitzen der Berge ausgetragen. Entsprechend dieser Akzentsetzung und
im Hinblick auf die Ausbildung des Gesamtkunstwerks sieht Wagner in der Wiedergabe
der Natur die wichtigste Aufgabe der Malerei. In „Das Kunstwerk der Zukunft“ von 1850
schreibt er: „Die Landschaftsmalerei aber
wird, als letzter und vollendeter Abschluß
aller bildenden Kunst, die eigentliche, lebengebende Seele der Architektur werden; sie
wird uns so lehren die Bühne für das dramatische Kunstwerk der Zukunft zu errichten,
in welchem sie, selbst lebendig, den warmen
Hintergrund der Natur für den lebendigen,
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nicht mehr nachgebildeten, Menschen darstellen wird.“
Dieser Begriffsbestimmung von Malerei
kann sich eine Museumsausstellung nur annähern, ihr aber nicht gerecht werden, denn
dafür müsste sie sich in eine permanente
lebendige Opernbühne verwandeln. „Weltenschöpfer“ geht deshalb einen Schritt zurück
und thematisiert einen Aspekt aus dem komplexen Gefüge des wagnerschen Gesamtkunstwerks: die Landschaftsauffassung Wagners,
die bezüglich ihrer historischen Bildquellen
mit der romantischen Malerei kontextualisiert
und zugleich in ein geistesverwandtschaftliches Verhältnis zu Klingers und Mays Bildwelten gebracht werden soll.
Alle drei Künstler gehörten einem Zeitalter
an, in dem die Naturphänomene und -kräfte
durch die Wissenschaften in einem bis dahin
unbekannten Ausmaß als mythischer Erlebnisraum für Individuum und Gesellschaft entzaubert wurden. Als kulturelle Begleiterscheinung setzte sich in den bildenden Künsten
zunehmend ein Genrerealismus durch, der frei
von metaphysischen Ideen die Natur in ihrer
alltäglichen Erscheinung abbildete. Wagner,
Klinger und May verweigerten diese Form der
profanen Wirklichkeitsaneignung und inszenierten Gegenwelten. Im übergreifenden Vergleich wird deutlich, dass sie für bestimmte
dramatische Handlungsabläufe identische
Julius Schnorr von Carolsfeld, Hagen ermordet Siegfried, 1845, Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser,
Gärten und Seen, München
9
Welten
schöpfer
Landschaftsräume als heroische Hintergrundkulisse benutzten. Dieser Aspekt bildet den
inhaltlichen Schwerpunkt der Ausstellung.
Wagners Szenenbeschreibungen der Opernaufzüge, die zum Teil recht präzise ausfallen, werden als visuelle Pendants Gemälden
der romantischen Landschaftsmalerei gegenübergestellt. Der heroische Naturbegriff der
Romantiker bildete nicht nur für Wagner, sondern auch für Klinger eine wichtige Inspirationsquelle. Dessen druckgrafische Blätter wurden, neben dem formalen Kriterium
der Landschaftsdarstellung, nach thematischen Gesichtspunkten ausgewählt, die
inhaltliche Übereinstimmungen zur Gedankenwelt Wagners zeigen. Für die Visualisierung der Bildwelten Mays fiel die kuratorische
10
Entscheidung auf die Illustrationsvorlagen von
Claus Bergen (1885–1964), die dieser zwischen 1907 und 1912 im Auftrag des Fehsenfeld-Verlags schuf. Bergens stilistisches
Alleinstellungsmerkmal besteht darin, dass er
im Unterschied zu den meisten anderen MayIllustratoren nicht das Heldenpersonal in den
Mittelpunkt seiner Kompositionen stellte, sondern Landschaftsbilder komponierte. Seine
Gouachen, die zu Lebzeiten des Schriftstellers entstanden, demonstrieren eindrucksvoll,
wie das romantische Landschaftspathos sich
zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den populären Bildmedien ausbreitete.
M arcus A ndrew H urttig
Max Klinger, Bergsturz, 1881
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Welten
schöpfer
rosalie
Kinetisch-interaktive Licht-Raum-Skulpturen
Richard Wagner, Max Klinger und Karl May –
alle drei haben in ihrem Oeuvre Fiktion und
Realität auf neue Weise verbunden und die
Idee des Gesamtkunstwerks verfolgt. Für
‚Weltenschöpfer’ erfindet rosalie – international bekannte Künstlerin, Bühnen- und
Kostümbildnerin – drei begehbare, großdimensionierte und experimentelle Gesamtkunstwerke, die den drei Künstlern als „Sehnsuchtslandschaften“ gewidmet sind.
Die Räume sind mit jeweils eigenen künstlerischen Konzepten entwickelte innovative
und mediale Licht- und Klangskulpturen, die
unter Einsatz neuester Technologien simultan Form, Farbe, Bewegung, Rhythmus, Licht
und Klang vernetzen. Dabei illustriert rosalie
nicht die Welt von Wagner, Klinger und May,
sondern interpretiert ihre Themen und Motive.
Den mythenumwobenen Künstlern stellt sie
eine zeitgenössische Welt entgegen und fordert den Betrachter zu eigenen Assoziationen
heraus. Die Besucher sind nicht nur Betrachter und Zuhörer, sondern Akteure und Auslöser
der Bilder- und Klangwelten, der begehbaren
Skulpturen und Kunsträume.
Schon während ihres Studiums – Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität
Stuttgart; Malerei, Grafik, Plastisches Arbeiten und Bühnenbild bei Jürgen Rose an der
Staatlichen Akademie der Bildenden Künste
Stuttgart – begann rosalie international zu
arbeiten. Der Komponist Hans Werner Henze
lud sie 1978 nach Montepulciano, Italien,
zu seinem Festival „Cantiere Internazionale
D‘Arte“ ein, ebenso 1988 zur „1. Münchener
www.rosalie.de
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Biennale, Internationales Festival für neues
Musiktheater“, wo sie mit dem Preis für das
beste Bühnenbild ausgezeichnet wurde. 1982
begann die langjährige kongeniale Zusammenarbeit und Künstlerfreundschaft mit dem Choreografen Uwe Scholz. Gemeinsam realisierten sie Produktionen in Stuttgart, Frankfurt,
München, Leipzig (hier u. a. „Symphonie in drei
Sätzen“, „Stabat mater“, „Bruckner 8.“ und
„Scholz Notizen“), Zürich, Mailand und Toronto.
rosalies Licht-Bühnenräume und Kostüme für
die Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ der
Bayreuther Festspiele 1994 bis 1998 unter
der musikalischen Leitung von James Levine
und der Regie von Alfred Kirchner, die sie als
erste Frau der Aufführungsgeschichte realisierte, machten sie einer weltweiten Öffentlichkeit bekannt. Ebenfalls für internationale Aufmerksamkeit im Hinblick auf neue
Perspektiven der zeitgenössischen WagnerInterpretation sorgten ihre Produktionen am
NNTT New National Theatre Tokyo, Japan –
nach Wagners „Tristan und Isolde“ 2005 und
„Tannhäuser“ 2012 insbesondere die „Lohengrin“-Inszenierung 2011/12. Wesentlich für
ihr Schaffen sind zudem Produktionen mit
zeitgenössischer Musik, die neue Formen des
Zusammenspiels von Licht, Farbe und Rhythmus unter dem Blickwinkel experimenteller
Räume für Musik-Theater eröffnen.
rosalies künstlerische Arbeiten sind von
innovativen Grenzüberschreitungen geprägt.
Wichtige Werke aus jüngster Zeit sind die kinetischen Lichtinstallationen „Helios“, „Séraphin“,
„HYPERION_Fragment“ sowie „CHROMA_LUX“,
rosalie, Wagner – Heldendisplay (Modelle), 2013
13
Welten
schöpfer
die als permanente Lichtskulptur bis Ende
2010 im ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe ausgestellt waren.
2008 wurde ihre interaktive Lichtinstallation
„HELIOS – La nube luminosa“ auf der 3. Internationalen Biennale für zeitgenössische Kunst
in Sevilla, Spanien, präsentiert. Und in Leipzig
zeigte rosalie 2003 im Grassi Museum die vielbeachtete Ausstellung „Im Gewitter der Rosen“.
Für das Museum der bildenden Künste
Leipzig hat rosalie das „Wagner – Heldendisplay“, eine zweiteilige großdimensionierte,
kinetisch-interaktive Lichtskulptur entworfen. Die ‚Helden’ Wagners sind hier weibliche
und männliche Torsi, als mediale Lichtinstallation im Raum schwebend, die über Sensoren mit live rekomponierten Musikfragmenten Richard Wagners agieren. Der Besucher
steuert durch seine Bewegung Licht und Klang,
der Raum verändert sich ständig und ist offen
für immer neue zeitliche, räumliche und bildliche Erfahrungen. Der Besucher wird Akteur
und Auslöser der inszenierten Situation, ist ein
Teil der Aufführung.
Wenn Richard Wagner die Welt der Germanen und ihrer Götter beschreibt, sind es
zugleich überzeitliche Geschichten, die den
Bogen ins Heute zu modernen Mythen und
zeitgenössischen Situationen spannen. Als Verführung des Ortes entwirft rosalie völlig neue
Bilder und Visionen, inszeniert mit Licht, Klang
und Raum und lässt Wagners Helden, Götter
und Außenseiter mit uns interagieren. Hinter der poetischen und magischen Licht- und
Klangwelt stehen komplexe neueste Technologien, die das ambivalente wie widersprüchliche Werk Richard Wagners besonders intensiv reflektieren und erfahrbar machen.
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„Klinger – Begehbare Landschaften der
Melancholie“ – dieser Raum ist Max Klinger
gewidmet. Eine Sehnsuchtslandschaft als
begehbares Stillleben und audiovisuelle, kinetische Lichtinstallation. Ein großes Raumbild
tut sich dem Betrachter auf, in dem von einem
Autoklavier die Klaviersonate Nr. 3 in f-Moll
von Johannes Brahms erklingt. Der Boden ist
bedeckt mit großen dunklen Blättern aus Zellwolle. Der Raum, ein Gewirk aus oszillierenden
Lichtfasern, bewegt sich mittels pneumatischer Aktuatoren, die über Kontaktsensoren
vom Besucher ausgelöst werden, der so wieder
Licht und Klang beeinflusst. Ein sehnsuchtsvoller Klang- und Lichtraum entsteht, in dem
die Künstlerin die Themen Klingers aufgreift:
Liebe und Tod, die stetige Hinterfragung von
Eros und Thanatos sowie die Verbindung von
Leben und Kunst. rosalie geleitet die Betrachter in einen poetischen Kunstraum, eine Sehnsuchtslandschaft, in der „das Licht selbst zu
träumen beginnt“. Und vielleicht thematisiert die „Begehbare Landschaften der Melancholie“ auch das Scheitern der Träume, das
schmerzhafte Zerbrechen (des Künstlers) an
der Wirklichkeit.
Der dritte Raum „May – Dead End“ ist Karl
May gewidmet, dem Entwerfer visionärer Welten und Landschaften. Einem Autor, der bis
heute seine Faszination nicht verloren hat und
eine nicht abbrechende Leserschaft besitzt.
Fast ein jeder hat in Karl Mays Büchern oder
deren Verfilmungen Berührung mit seinen fantastischen wie exotischen Welten aufgenommen, kann die Helden Winnetou, Old Shatterhand und Nscho-tschi verorten und mit
eigenen Emotionen und Sehnsüchten verbinden. rosalie führt die Besucher in die Welt
rosalie, Klinger – Begehbare Landschaften der Melancholie (Modell), 2013
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Welten
schöpfer
dieses trickreichen Fantasten, der fremde,
ferne, abenteuerliche Welten, die er nie sah,
überzeugend beschreibt und dem Leser nahe
bringt. rosalie entwirft für Karl May eine virtuelle Welt, in der Illusionen und Träume möglich zu sein scheinen, auch wenn sie ins Dead
End (ent-)führen. Zwei überdimensionale kinetisch-skulpturale Architekturen sind begehund erfahrbar: Die Illusion ist nur in der Virtualität möglich oder in der eigenen Fantasie.
Aus Klängen, die auf Mays Kompositionen „Ave
Die Räume von rosalie wurden realisiert mit
freundlicher Unterstützung von:
Bayer MaterialScience GmbH
Burkhardt Leitner Modular Spaces Worldwide
FESTO AG & Co. KG
Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH
KSW GmbH
NEC Display Solutions Europe GmbH
Neumann & Müller GmbH & Co. KG
Veranstaltungstechnik
Traxon Technologies Europe GmbH –
OSRAM AG
ZKM | Zentrum für Kunst und
Medientechnologie Karlsruhe
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Maria“ und „Vergiss mich nicht“ beruhen, aus
akustischen Idiomen von Naturgeräuschen und
synthetischen Klanglauten, sowie immer neu
generierten Bildern aus Landschaftserfindungen oder Farbträumen ergibt sich eine phantastische Kunst-Welt, die ihre eigenen Grenzen ständig neu vermisst und erweitert, in der
sich Form, Licht, Farbe, Rhythmus, Bewegung
und Intensität ständig verwandeln.
J eannette S toschek
rosalie, May – Dead End (Modell), 2013
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Welten
schöpfer
David Timm
Richard Wagner – Leiden und Größe
David Timm, Leipziger Universitätsmusikdirektor sowie Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender der Richard Wagner Gesellschaft 2013 e. V., engagiert sich seit langer
Zeit dafür, Leipzig als Geburtsstadt Wagners
zu reanimieren. So gelingt es ihm, für die
seit 2006 jährlich stattfindenden WagnerFesttage ein breites Publikumsinteresse zu
wecken.
In seinem Wagner-Raum in der Ausstellung thematisiert David Timm die konfliktreiche Rezeptionsgeschichte des Komponisten mit lokalem Fokus. Ausgehend von der
ersten Aufführung eines Wagner-Stückes, der
Paukenschlag-Ouvertüre am Heiligen Abend
1830 im Alten Theater, bis zu den Konzerten
und Vorstellungen im Wagner-Jubiläumsjahr
2013 sind für die Ausstellung nahezu sämtliche Aufführungen der Werke Wagners in
Leipzig recherchiert worden und als Wandtapete dokumentiert. Utensilien und Requisiten
der legendären Wagner-Inszenierungen von
Joachim Herz in den 1960er und 1970er Jahren sowie eine Auswahl von Richard Wagners
Schriften ergänzen die Chronologie.
Der Eros als Quelle und Triebkraft von Inspiration und Kreativität und zentrales Leit­motiv
im Leben Richard Wagners wird mit Mobiliar
aus dem Haus des Ehepaares Wesendonck
anschaulich symbolisiert und repräsentiert.
Wagners Affäre mit Mathilde Wesendonck und
das Dreiecksverhältnis während seines Aufenthalts in Zürich in den 1850er Jahren fanden
ihre musikalische Umsetzung und Idealisierung in Werken wie den „Wesendonck-Liedern“
und „Tristan und Isolde“. Das „Opus metaphysicum“, wie Friedrich Nietzsche Wagners ­Tristan
bezeichnete, ist darüber hinaus mit seinen
bekanntesten Motiven akustisch präsent.
S usanne P etri
David Timm
1969 geboren in Waren/Müritz
1989–1995 Studium der Kirchenmusik an
der Hochschule für Musik und Theater „Felix
Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig
1995–1999 Meisterschülerstudium im Fach
Klavier bei Markus Tomas
1998–2002 Lehre im Fach Chor- und
Orchesterleitung an der Evangelischen
Hochschule für Kirchenmusik Halle
Seit 1998 Unterrichtung liturgisches und
künstlerisches Orgelspiel an der Leipziger
Musikhochschule
1998 Jazz-Nachwuchsstipendium der
Marion-Ermer-Stiftung mit Reiko Brockelt
(sax)
1999–2006 musikalischer Leiter des
Leipziger Vocalensembles; 1999 Gründung
der LeipzigBigBand gemeinsam mit Frank
Nowicky
Seit 2005 Leipziger Universitätsmusikdirektor
David Timm konzertiert als Pianist und
Organist im In- und Ausland und arbeitet als
Arrangeur und Gastdirigent mit zahlreichen
Solisten und Orchestern. Er erhielt
zahlreiche Preise und gewann mehrfach
Improvisationswettbewerbe im Fach Klavier
bzw. Orgel.
18
Franz von Lenbach, Bildnis Richard Wagner, 1880
19
Welten
schöpfer
Falk Haberkorn
Delphi – Max Klinger / Daniel P. Schreber
„Zu empfinden, was er sieht, zu geben, was
er empfindet, macht das Leben des Künstlers
aus. Sollten denn nun, an das Schöne gebunden durch Form und Farbe, in ihm die mächtigen Eindrücke stumm bleiben, mit denen
die dunkle Seite des Lebens ihn überflutet,
vor denen er auch nach Hilfe sucht?“ (Max
Klinger, 1895). Dies ist der Aufschrei eines
Künstlers, der als Person des öffentlichen
Lebens dem ständigen inneren Kampf zwischen moralischer Pflichterfüllung und dem
Bedürfnis, dem eigenen Unterbewusstsein
mit seinen Abgründen, seinen Obsessionen
nachzuspüren, ausgesetzt ist. Können wir
Klingers druckgrafisches Werk auch als therapeutischen Versuch betrachten, all die damit
verbundenen Ängste zu kompensieren? Die
mehrfach überarbeiteten Druckplatten und
deren permanente Kontrolle lassen erahnen,
mit welch manischem Hang zum Perfektionismus der Künstler versucht hat, dem klassischen Medium technisch wie inhaltlich alle
Grauzonen zu entlocken.
Der „Griffelkünstler“ als „Triebtäter“ ist
die provozierende These, der Falk Haberkorn
in seinem Raum nachgeht. Neben Sigmund
Freud spielen der Leipziger Psychiater und
Hirnforscher Paul Flechsig (1847–1929) und
dessen prominenter Patient Daniel P. Schreber
(1842–1911) dabei in Wort, Bild und Schrift
eine zentrale Rolle.
Der mehrfach psychisch schwer erkrankte
Jurist Daniel Paul P. Schreber, der 1911 in
geistiger Umnachtung in der Heilanstalt Dösen
verstarb, veröffentlicht 1903 die „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“ – Grundlage für Sigmund Freuds Aufsatz „Psychoanalytische Bemerkungen zu einem autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia“.
20
Schrebers zentrale Wahnvorstellung, sich in
ein ‚Weib’ zu verwandeln und seine Entmannungsängste – die auf den Kastrationsexperimenten an Patienten in der Anstalt von Paul
Flechsig gründen – bringen Freud zu dem
Schluss, dass der männlichen Paranoia ein
homosexueller Konflikt zugrunde liegt.
Paul Flechsig, der heute als einer der Väter
der Neuroanatomie gilt, fasst 1894 in einer
skandalauslösenden Rektoratsrede „Gehirn
und Seele“ erstmalig seine Gedanken zur
Lokalisation der höheren Hirnfunktionen auf
der Grundlage neuroanatomischer Analysen
zusammen. Flechsig lässt als Lehr- und Forschungsmaterial eine umfangreiche Sammlung von Hirnschnitten anfertigen, um der bis
heute faszinierenden Frage nach dem Ort der
Seele auf den Grund zu gehen.
S usanne P etri
Falk Haberkorn
1974 geboren in Berlin
1993 Studium der Russistik/Bohemistik an
der Humboldt-Universität Berlin
1995–2002 Studienwechsel zur Fotografie
an der Hochschule für Grafik und Buchkunst
Leipzig
2002–2006 Meisterschülerstudium bei
Timm Rautert
2002 Preis der Marion-Ermer-Stiftung
2008 Kunstpreis „Ars Lipsiensis“ der
Dresdner Bank Leipzig
2011 Arbeitsstipendium des Freistaates
Sachsen
2012 Arbeitsstipendium des Kunstfonds
Bonn
Gewinner des internationalen Wettbewerbs
für die Gestaltung des Kirchenfensters der
neuen Leipziger Propsteikirche
Seine Werke werden in Museen und Galerien
im In- und Ausland ausgestellt.
Max Klinger, Die Götter Griechenlands: Mars, 1872, Aus dem Skizzenbuch 1871/1873
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Welten
schöpfer
Günther Meyer [Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther]
Karl May – Schut und Feder
Clemens Meyer und Uwe-Karsten Günther
haben sich ganz in der Manier von Karl May
eine gemeinsame künstlerische Identität
geschaffen. Als „Günther Meyer“ wollen sie
das Phänomen des wohl bislang erfolgreichsten und zugleich am häufigsten als „Scharlatan“ und „Hochstapler“ geschmähten deutschen Schriftstellers „aufs Korn“ nehmen. Im
Mittelpunkt ihres Interesses steht die These,
dass das Fiktionale durch die künstlerische
Verarbeitung eine Aufwertung erfährt, oft
über einen höheren Wirklichkeitsgehalt zu
verfügen scheint als die Realität und durch
mediale Vermarktung ein Eigenleben erhält.
Ein Saloon mit rohem hölzernen Tresen
(Wandgestaltung Paule Hammer) mit Ausblick auf eine Prärielandschaft (Rigo Schmidt)
beschwört eine (Wild West-) LagerfeuerRomantik herauf, die jedoch immer wieder
durch bewusste Brüche gestört wird. Dem Hut
des „Meisters“ wird gehuldigt und weitere
Karl May-Utensilien hat Günther Meyer aus
einer bislang unbekannten privaten Sammlung herangeschafft. Karl Mays Helden erfahren ihre Auferstehung in Porträts, die das Duo
bei befreundeten Künstlern in Auftrag gegeben hat. Tonbandprotokolle einer Befragung
von Passanten zu Karl May kontrastieren Ausschnitte aus Mays dreistrophigem „Ave Maria“.
iPads, programmiert vom Berliner Softwareentwickler und Sammler Ivo Wessel, simulieren eine Karl May-Realität im 21. Jahrhundert.
Mitwirkende
Christian Achenbach, Axel Geis, Andreas
Golder, Sebastian Gögel, Philip Grözinger,
Gregor Hildebrandt, Andy Kania, Ruprecht von
Kaufmann, Oliver Kossack, Clemens Krauss,
Markus Uhr
22
Und wenn Sebastian Gögel am Tag der
Ausstellungseröffnung einem Besucher ein
Karl May-Porträt auf die Schulter tätowiert,
scheint sich ein Kreis zu schließen, die Grenzen
zwischen Fiktion und Realität zu verschmelzen.
S usanne P etri
Clemens Meyer
1977 geboren in Halle/Saale
1998–2003 Studium am Deutschen
Literaturinstitut Leipzig
2006 Teilnehmer des Literaturwettbewerbs
für den Ingeborg-Bachmann-Preis
Roman „Als wir träumten“ (zahlreiche Preise)
2008 Band „Die Nacht, die Lichter. Stories“
(Preis der Leipziger Buchmesse)
2010 Buch „Gewalten. Ein Tagebuch“
2012 Start der Reihe „Stallgespräche“
gemeinsam mit Schauspielern des Central­theaters Leipzig
Clemens Meyer lebt in Leipzig. Er schreibt
regelmäßig Kolumnen für große Tages- und
Wochenzeitschriften.
Uwe-Karsten Günther
1962 geboren in Gotha
1978–1980 Klavierbauerlehre
1990–1994 Gesangsstudium an der
Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar
1996–2004 Studium der Medienkunst an der
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
(HGB) bei Ralf Urban Bühler
2004–2006 Meisterschülerstudium bei
Helmut Mark
seit 1998 Initiator und Betreiber des „Laden
für Nichts“ in Leipzig
Uwe-Karsten Günther lebt in Leipzig
und Berlin. Dort agiert er als Galerist,
Ausstellungsmacher und Künstler.
Günther Meyer [Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther], Homo äh oh Paten, 2013
23
Welten
schöpfer
1845 Uraufführung der Oper „­ Tannhäuser
und der Sängerkrieg auf der Wartburg“ in
Dresden
1849 Wagner nimmt am revolutionären Mai-Aufstand in Dresden teil und wird
steckbrieflich gesucht
Flucht in die Schweiz
1850 Uraufführung der Oper „Lohengrin“
1851 Beginn der Arbeiten am Opern-Zyklus
„Ring des Nibelungen“
1859–1861 Aufenthalt in Paris
Richard Wagner 1813 Richard Wagner wird am 22. Mai in
Leipzig geboren
1822–1830 Schulausbildung in ­Dresden
(Kreuzschule) und Leipzig (Nikolai- und
Thomasschule)
1864 König Ludwig II. von Bayern wird
Wagners Mäzen und lädt ihn an den Hof
nach München ein
1865 Uraufführung der Oper „Tristan und
Isolde“ im Münchner Nationaltheater
1869 Uraufführung der Oper „Das
­ heingold“ (Teil des Ring-Zyklus) in München
R
1870 Heirat mit Cosima von Bülow
1872 Umzug nach Bayreuth
1831 Studium der Musik an der Universität
1876 Der Opernzyklus „Der Ring des
Leipzig
Nibelungen“ wird vom 13. bis 17. August
1833 Ernennung zum Chordirektor am
uraufgeführt
Würzburger Theater
1882 Uraufführung der letzten Oper
1836 Hochzeit mit der Schauspielerin
„Parsifal“
Minna Planer
1883 Wagner stirbt am 13. Februar in
1837 Musikdirektor am Königsberger
Venedig
Theater und im Anschluss Kapellmeister am
Stadttheater Riga (bis 1839)
1839–1842 Aufenthalt in Paris
1843 Uraufführung der Oper „Der­­
Fliegende Holländer“ in Dresden
Wagner wird Königlich-Sächsischer
Hofkapellmeister
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1897 Berufung zum Professor an der
Königlichen Akademie der grafischen Künste
Leipzig
1898 Klinger lernt Elsa Asenijeff kennen
1902 Der „Beethoven“ wird vollendet und
in mehreren Ausstellungen gezeigt
Ein Leipziger Bürgerkomitee erwirbt für das
Leipziger Museum die monumentale Skulptur
1905/06 Die Villa Romana in Florenz wird
auf Initiative Klingers zu einem Atelierhaus
für deutsche Stipendiaten ausgebaut
1907 Retrospektive im Leipziger Kunst­
verein anlässlich des 50. Geburtstages
1910 Gertrud Bock wird Modell bei Klinger
Max Klinger 1857 Max Klinger wird am 18. Februar in
Leipzig geboren
1863–1873 Schulausbildung in Leipzig
(Bürger- und Realschule)
1874 Studium an der Großherzoglichen
Badischen Kunstschule in Karlsruhe
1913 Grundsteinlegung des Denkmals
für Richard Wagner, mit dem Klinger 1903
beauftragt wurde
Nur der reliefgeschmückte Sockel wird
ausgeführt
1919 Hochzeit mit Gertrud Bock
1920 Am 4. Juli stirbt Max Klinger
1875 Wechsel an die Königliche Akademie
der bildenden Künste in Berlin (bis 1877)
ab 1878 erste Ausstellungsbeteiligungen
1879/80 Studium in Brüssel beim
­ istorienmalers Émile Charles Wauters
H
1881/82 Rückkehr nach Berlin
1884 Beginn mit der Ausführung der
Wandbilder für das Vestibül der Villa von
Julius Albers in Berlin
Umzug nach Paris
1887 Rückkehr nach Berlin
1888–1893 Aufenthalt in Rom
1893 Rückkehr nach Leipzig
Das Städtische Museum Leipzig (das ­heutige
Museum der bildenden Künste Leipzig)
erwirbt fast alle Radierzyklen und druck­
grafischen Einzelblätter Klingers
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Welten
schöpfer
1875–1878 May arbeitet als Redakteur
für den Kolportageverleger Heinrich Gottlieb
Münchmeyer
1879 Anstellung als Redakteur bei der
katholischen Zeitschrift „Deutscher Hausschatz“ des Pustet Verlags in Regensburg
1880 Hochzeit mit Emma Pollmer
1887–1897 Erste Jugenderzählungen
Mays erscheinen in der Knabenzeitschrift
„Der Gute Kamerad“
1892 Der Fehsenfeld-Verlag beginnt
mit der Herausgabe der „Gesammelten
Reiseromane“
1899/1900 15-monatige Orientreise
In einer Pressekampagne wird May wegen
seiner kriminellen Vergehen diffamiert
Karl May
1842 Karl May wird am 25. Februar in
Ernstthal geboren
1848–1856 Schulausbildung
1856–1859 Besuch des Lehrerseminars in
Waldenburg
1861 Erfolgreiches Lehrerexamen
Anstellung in Altchemnitz
Aufgrund eines Diebstahls kommt es zur
Verurteilung und einer sechswöchigen
Haftstrafe
1863 Als Reaktion auf die Verurteilung
erteilt das Kultusministerium May Berufsverbot als Lehrer
1865 Mehrjährige Haftstrafe wegen
Betrugsdelikten unter falschem Namen in
Leipzig
1869 Erneute Festnahme wegen Betrugsdelikten; Verurteilung zu einer vierjährigen
Haftstrafe im Zuchthaus Waldheim
26
1903/04 Hochzeit mit Klara Plöhn
May lernt den Künstler Sascha Schneider kennen, der die Reiseromane mit neuen,
symbolistischen Umschlagabbildungen
verziert
1908 Reise in die USA
1912 Karl May stirbt am 30. März in
Dresden
Carl Morgenstern, Die Via Mala in Graubünden, 1872, Städel Museum, Frankfurt am Main
27
Welten
schöpfer
Weltenschöpfer Spezial
Mittwoch, 15. 5., 20 Uhr
Ausstellungseröffnung
Freitag, 24. 5., 16 Uhr
Hermann Nitsch
Christus und Dionysos
[In Kooperation mit dem Centraltheater Leipzig]
Mittwoch, 29. 5., 18 Uhr
David Timm
Gespräch mit dem Künstler
Mittwoch, 5. 6., 18 Uhr
Christoph Hust
Fettaugen auf einer Wasser­suppe. Wagners
Lohengrin und Raffs Die Wagnerfrage
[Ringvorlesung Richard Wagner]
Sonntag, 9. 6., 11 Uhr
Falk Haberkorn
Gespräch mit dem Künstler
Tickets zu den Vorlesungen und Künstler­gesprächen erhalten Sie im Vorverkauf an der
Museumskasse.
Die Ringvorlesung Richard Wagner ist
eine Kooperation mit dem Institut für
Musikwissenschaft der Universität Leipzig
und der Hochschule für Musik und Theater
„Felix M
­ endelssohn Bartholdy“ Leipzig. Die
Vorträge finden im Saal „Max Klinger –
Christus im Olymp“ im Museum der bildenden
­Künste Leipzig statt.
28
Mittwoch, 12. 6., 18 Uhr
Helmut Loos
Der Heilige Geist und Feuerbach.
Religiosität bei Richard Wagner
[Ringvorlesung Richard Wagner]
Mittwoch, 19. 6., 18 Uhr
Bernd Franke
The way down is the way up (II).
Orchesterstück inspiriert durch Rheingold
[Ringvorlesung Richard Wagner]
Sonntag, 23. 6., 11 Uhr
rosalie
Gespräch mit der Künstlerin
Mittwoch, 26. 6., 18 Uhr
Stefan Keym
Tristan und Isolde.
Eine Werkeinführung mit Schlüsselszenen
[Ringvorlesung Richard Wagner]
Mittwoch, 3. 7., 18 Uhr
Benedikt Leßmann
Wagner und Debussy
[Ringvorlesung Richard Wagner]
Sonntag, 8. 9., 11 Uhr
Falk Haberkorn
Gespräch mit dem Künstler
Mittwoch, 11. 9., 18 Uhr
Günther Meyer*
Gespräch mit dem Künstlerduo
Mittwoch, 10. 7., 18 Uhr
Sebastian Klotz
Anmaßung & Immersion.
Psycho- und medienlogische
Beobachtungen zum Theater Wagners
[Ringvorlesung Richard Wagner]
Sonntag, 15. 9., 11 Uhr
David Timm
Gespräch mit dem Künstler
Mittwoch, 28. 8., 18 Uhr
Günther Meyer*
Gespräch mit dem Künstlerduo
Sonntag, 15. 9., 15 Uhr
rosalie
Gespräch mit der Künstlerin
* Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther
Claus Bergen, Tschah!, 1911 , Karl-May-Verlag Bamberg
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Welten
schöpfer
Öffentliche Führungen
jeden Samstag, 16 Uhr
[Ermöglicht von der HECKER ­W ERNER ­
HIMMELREICH Rechtsanwälte
Partnerschaft]
RICHARD WAGNER
MAX KLINGER
KARL MAY
Weltenschöpfer
Sonntag, 19. 5. / 23. 6. / 7., 28. 7. / 4., 11. und 25. 8., jeweils 11 Uhr
Mittwoch, 24. 7. / 4. 9., jeweils 18 Uhr
Donnerstag, 5. 9., 15 Uhr (Kunststückchen)
Wagner Lounge #7
Dienstag, 21. Mai 2013, 21 Uhr
Museum der bildenden Künste Leipzig
Moderator-Urgestein Axel Thielmann lockt
mit witzigen, geistreichen und spannenden
Anekdoten zu und um Richard Wagner und
spricht mit hochkarätigen Gästen über den
Komponisten. Im Vordergrund des Jubiläumsjahres steht diesmal das Jahres 1813.
Wie gestaltete sich der Alltag im Geburtsjahr des Komponisten? Wie wirkt sich die
Leipziger Völkerschlacht auf das junge Erleben Wagners aus? Außerdem im Fokus: die
Inszenierung der „Götterdämmerung“, die am
22. Mai zur ­Premiere ansteht – hier werden
Fragen zu Sinn und Zweck und Regiekonzept
profund erörtert.
Das David Timm-Jazzquartett bringt Wagner-Motive auf einmalige Art und Weise zum
Klingen.
Veranstalter: Richard Wagner Gesellschaft
Leipzig 2013 e. V.
Wigwam – Kunstpause im Museum
Das „Weltenschöpfer“-Menü des Michaelis im
Museum der bildenden Künste Leipzig verbindet Wagners Opern mit Mays Indianerwelt:
Tannhäusersuppe und gegrilltes Hüfsteak vom
Prärie-Rind mit gebackenen Mais & wedges
potatoes. Der Preis inklusive Ausstellungseintritt beträgt 18 Euro pro Person.
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Katalog
„Weltenschöpfer. Richard Wagner, Max Klinger,
Karl May“, herausgegeben von Hans-Werner
Schmidt, enthält Beiträge von Falk
Haberkorn, Marcus Andrew Hurttig, Christine
Lemke-Matwey, Clemens Meyer, Rüdiger
Schaper, Hans-Werner Schmidt, David Timm
und Peter Weibel. Der Ausstellungskatalog mit
ca. 248 Seiten und rund 140 Abbildungen
erscheint im Hatje Cantz Verlag und ist an der
Museumskasse erhältlich.
Audioguide
Der KunstBegleiter zur Ausstellung, ermöglicht von den Förderern des Museums der bildenden Künste Leipzig e. V., führt in „Weltenschöpfer“ ein und stellt ausgewählte Gemälde
vor. Er ist an der Museumskasse und im App­
Store erhältlich.
Partner
Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam
mit der Sparkasse Leipzig
Förderer
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Förderer des Museums der bildenden Künste
Leipzig e. V.
Maximilian Speck von Sternburg Stiftung
Freundeskreis Max Klinger e. V.
Mobilitätspartner
Deutsche Bahn
Richard ist Leipziger
Unter diesem Slogan finden 2013 in
Richard Wagners Geburtstagstadt zahlreiche Veranstaltungen statt. Das vollständige Programm – mit zahlreichen Konzerten, den Richard Wager-Festtagen und dem
104. Internationalen Wagner-Kongress – ist
auf der Webseite der Leipzig Tourismus und
Marketing GmbH zu finden.
www.richard-wagner-leipzig.de
Lebendiges Tafelkunstwerk
Am 6. September um 15 Uhr lädt Schloss
Plüchau zu einem klassisch-heiteren Geist-,
Musik- und Wortgefecht über die „Weltenschöpfer“ Richard Wagner, Max Klinger und
Karl May. Unter Federführung der Gastgeberin Benita Goldhahn gestalten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur
diesen Nachmittag.
www.schloss-puechau.de
Wagner-Denkmal
Am 22. Mai um 9.30 Uhr wird am Promenadenring die Wagner-Skulptur von Stephan
Balken­hol auf dem von Max Klinger entworfenen Sockel enthüllt.
www.wagner-denkmal.com.
Gar viel und schön
So titelt eine Grafikmappe zugunsten der
Arbeit der Richard Wagner Gesellschaft Leipzig
2013 e. V. mit zehn Arbeiten Leip­zi­ger Künstler, die sich um die Jahreswende 2012/13
mit Person und Schaffen Richard Wagners
Wagner reloaded
auseinandergesetzt haben. Die Mappe enthält
Apocalyptica meets Wagner
Lithographien von Tilo ­Baumgärtel, Yvette­
Konzept / Regie / Choreographie: Gregor
Kießling, Rosa Loy, Jochen Plogsties, ChrisSeyffert
toph Ruckhäberle und Michael Triegel sowie
Dirigent: Kristjan Järvi
Radierungen von ­Reinhard ­Minkewitz, Gudrun
Furioses, phantasievolles Großbildtheater für Petersdorff, Robert ­Schmiedel und Tim von
alle Sinne in einem eigens dafür geschaffe- Veh. Die Arbeiten sind bis Juli im Museums­
nen Panoramauniversum. Besser als Film und café ausgestellt.
nahe am Menschen.
www.wagner-festtage.com
Mitwirkende: Apocalyptica (Finnland), MDRSinfonieorchester, MDR-Rundfunkchor, Gregor
Seyffert & Compagnie, Solisten des Leipziger
Balletts, Theater Titanick
Weltpremiere: 5. Juli 2013, 20 Uhr,
ARENA Leipzig
www.wagner-show.de
31
GekaufT
Neuerwerbungen der
GraphischeN Sammlung 2003–2013
20. Juli bis 17. November 2013
Die Sammlungen sind das Herzstück eines
Museums, in ihnen lassen sich immer wieder Schätze neu entdecken, alte Meister
ruhen neben den aktuellen Protagonisten der
Kunst. Gezielte Ankäufe sind neben Schenkungen und Stiftungen ein wichtiges Instrument die Sammlungen qualitativ immer wieder zu bereichern. Im Gegensatz zu Schenkungen und Stiftungen sind sie vom Schwerpunkt
der jeweiligen Sammlung geprägt und geben
dem Museum die Möglichkeit, das Sammlungsprofil zu stärken. Für die Kabinettausstellung „Gekauft“ öffnet die Graphische
Sammlung die Türen ihres Magazins und präsentiert eine eindrucksvolle Auswahl musealer Ankäufe der letzten 10 Jahre.
Dabei liegt das Augenmerk auf Zeitgenössischer Kunst und spannt einen Bogen von
Zeichnungen, Graik und Fotografie hin zum
Papierschnitt. Besonderen Raum erhalten
zwei Künstlermappen aus Dresden von 2005
und aus Leipzig von 2009. Die Mappen spiegeln die Bandbreite grafischer Arbeit in der
Region wieder und präsentieren Werke von
Franz Ackermann, Steven Black, Katalin Deér,
Eberhard Havekost, Sabine Hornig, Kerstin
Kartscher, Oliver Kossack, Rosa Loy, Olaf Nicolai, Frank Nitsche, Vlado Ondrej, Manfred Pernice, Neo Rauch, Christoph Ruckhäberle, Yehudit Sasportas, Thomas Scheibitz, David Schnell,
Silke Wagner und Matthias Weischer.
Führung
Sonntag, 21. Juli, 11 Uhr
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Die Leipziger Mappe stammt aus dem auf
dem Spinnerei-Gelände in Leipzig beheimateten Atelier für Radierungen von Vlado und
Maria Ondrej und verbindet eine Vielzahl von
Malern, die sich für diese Zusammenstellung
erstmals oder seit langem wieder mit der
Radierung auseinandersetzten. Steve Black
steuerte eine Ätzradierung bei, die Technik der
Vernis mou, der Weichgrundätzung, wurde von
Christoph Ruckhäberle und Matthias Weischer
verwandt. Eine Kombination von Ätzradierung
und Aquatinta wählten David Schnell und Vlado
Ondrej als gestaltende Technik.
Das Werk des Dresdner Künstlers Ralf
Kerbach ist mit der Präsentation des Zyklus
„Totenreklame“ von 1982, den die Graphische
Sammlung im Jahr 2003 erwerben konnte,
prominent vertreten. In dem aus der Idee der
Illustration eines konventionellen Reisebuches
heraus entstandenen Projekt versucht Kerbach
anhand der Peripherie Dresden den Innenraum
deutscher Geschichte und Mythologie auf dem
Gebiet der damaligen DDR zu erforschen. Eine
Art Werbung, Reklame für einen in Kerbachs
Augen toten Staat sollte geschaffen werden.
Die Reise ist eine der letzten von Ralf Kerbach in der DDR. 1982 wird er zur Übersiedlung nach West-Berlin aufgefordert. In den
über 90 Blättern des Zyklus und den dazu entstandenen Radierungen versucht Kerbach die
sich ihm präsentierenden Landschaften, Personen und Gebäude als eine Art historisches
Relikt zu sehen und sie in für sich zu interpretieren. Dafür eignet er sich die unterschiedlichsten Quellen an: Kerbach besuchte Archive,
führte Gespräche und zog eine Vielzahl an
David Schnell, Stangen im Mai, 2009
33
GekaufT
Literatur hinzu. Diese letzten Arbeiten in der
DDR prägten Kerbachs Malerei der 1980er
Jahre in West-Berlin. Die klare Sprache der
auf einem Figur-Grund-Schema aufbauenden
Reihung verspricht keine tiefgehenden Illusionen, vielmehr werden große Zusammenhänge
in einzelne Zeichen, Kürzel und Hieroglyphen
aufgelöst. Der Zyklus „Totenreklame“ wurde
auf Kontoblättern festgehalten, diese dienten ihm als Ideen-, Skizzen- und Musterbuch
für seine Gemälde zur deutschen Geschichte
und Mythologie.
Eine andere Form des künstlerischen Ausdruck findet Annette Schröter. Nicht der Pinsel und die Farbe sind ihre Arbeitsutensilien –
vielmehr greift sie zu Cutter und Messer und
schneidet ihre Bilder in Papier. Der Papierschnitt, ein im 18. und 19. Jahrhundert sehr
beliebtes Medium, erfährt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung und entwickelt
eine ganz eigene Formsprache, die stark von
der Materialität des Papier geprägt ist. Bei ihr
sind es Bilder aus der unmittelbaren Umgebung, der Werbung – Fotos, die sie in eine
neue Bildsprache übersetzt. Setzte Annette
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Schröter sich in der Malerei mit Struktur und
grafischen Formen ihrer Motive auseinander,
so findet sich heute vermehrt die Umsetzung
ihrer Themen im Medium des Papierschnitts.
Die Übersetzung einer alten in eine neue
Form ist auch Thema der gezeigten Arbeit von
Margret Hoppe. Sie setzt sich mit dem gemalten Monumentalwerk des Leipziger Künstlers
Werner Tübke „Arbeiterklasse und Intelligenz“
in einem eindrucksvollen fotografischen Zyklus
auseinander. Der Zyklus zeigt den langen Weg
des Gemäldes vom eigentlichen Präsentationsort in der Aula der Universität Leipzig bis ins
Museum der bildenden Künste Leipzig.
Die Gattung Fotografie nimmt in der Graphischen Sammlung einen weiteren wichtigen
Platz ein und einer der Sammlungsschwerpunkte, die junge Fotografie aus Leipzig, ist
in der Kabinettausstellung mit dem Werk von
Kerstin Flake vertreten. Flakes inszenierende
Fotografie stellt die konventionelle Ordnung
in Frage und schafft rätselhafte Momente und
bizarre Konstellationen.
S tefanie H ennig
Ralf Kerbach, Rhon, Thüringer Wald, Vogtland. Aus dem Zyklus „Totenreklame“, 1982
35
Evelyn Richter
Das Fotobuch
bis 10. Juli 2013
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Evelyn Richter Archiv
der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im
Museum der bildenden Künste Leipzig
Das Evelyn Richter Archiv ist ein
Kooperationsprojekt der Ostdeutschen
Sparkassenstiftung mit dem Museum
der bildenden Künste Leipzig, das am
12. November 2009 seine Arbeit aufnahm.
Es beherbergt ein Konvolut von über 730
Fotografien aller bedeutenden Werkgruppen.
Die zentralen Aufgaben liegen im Sammeln,
Bewahren, Erforschen und Vermitteln
des Gesamtwerkes von Evelyn Richter.
Gemeinsam mit der Fotografin wird die
bislang unabgeschlossene Werksichtung
und –systematisierung fortgesetzt und
das Archiv sukzessive um Dokumente,
Bücher und Fotografien erweitert. Nach der
umfangreichen Werkschau 2005 und einer
Ausstellung zu Ehren des großen Violinisten
David Oistrach 2009 ist „Evelyn Richter. Das
Fotobuch“ bereits das dritte gemeinsame
Ausstellungsprojekt von Stiftung, Museum
und Künstlerin.
Führungen
Sonntag, 12. Mai, 11 Uhr
Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr
Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr
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Vo r ank ün digun g
Die Schöne und
das Biest
Richard Müller und Mel Ramos
13. Oktober 2013 bis 12. Januar 2014
Auf den ersten Blick ungewöhnlich ist das für Rom ausgezeichnet. Von 1900 bis 1935
Zusammentreffen der Künstler Richard­war Richard Müller an der Dresdner KunstMüller (Tschirnitz 1874 – 1954 Dresden) und akademie als Professor für die Zeichenklasse
Mel Ramos (* 1935 in Sacramento, Kalifor- im Grundstudium in prägender Weise tätig.
nien; lebt in Oakland, Kalifornien und Horta George Grosz gehörte zu seinen bekanntesde San Juan, Spanien). Während Ramos eine ten Schülern. Nach 1933 spielte Richard Mülsehr eigene Position innerhalb der Pop Art des ler eine unrühmliche Rolle im Windschatten
20. Jahrhunderts vertritt, ist Müller eine Wie- der nationalsozialistischen Kulturpolitik. So
derentdeckung für das breite Publikum.
war er an der Vorbereitung der Ausstellung
Richard Müller, Rivalen, 1912
Richard Müller studierte von 1888 bis
1896 an der Porzellanmanufaktur Meißen
und der Dresdner Kunstakademie. Als Grafiker erlangte er frühzeitig Ruhm durch Radierungen, die in der Nachfolge Max Klingers stehen. So wurde er schon 1897 für die Radierung
„Adam und Eva“ mit einem Reisestipendium
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„Entartete Kunst“ im Lichthof des Neuen Rathauses beteiligt, die als Vorläufer der berüchtigten Ausstellung in München von 1937 gilt.
Müller, der als Vorläufer des magischen Realismus oder des Surrealismus bezeichnet wird,
arbeitet in altmeisterlich ausformulierten
Ölgemälden und Radierungen. Intensiv ist die
Mel Ramos, Voyeur, 1989, Privatbesitz
jahrelange Auseinandersetzung mit dem weiblichen Körper. Die Akte geben sich ein Stelldichein mit Affe, Nasenbär, Gürteltier, Stier
oder dem wiederkehrenden Marabu – Motive,
die neben ihrer betont naturalistischen Präsenz auch als hintergründige Metaphern ausdeutbar sind.
In den Animal Paintings von Mel Ramos
schmiegen sich die Nackten verspielt in die
mächtigen Pranken eines Gorillas oder lagern
auf dem Rücken eines Nashorns, stets in
offensichtlichen erotischen Gestimmtheiten.
Das Arrangement von verführerischen Frauen
und animalischen Spielgefährten lässt kaum
noch an eine historisch motivierte Symbolik
denken. Bekannt geworden ist Mel Ramos in
den 1960er Jahren durch seine erotisch aufgeladenen Commercial Paintings, in denen er
Pin-Ups neben Konsumprodukte wie CocaCola-Flaschen, Schokoladenriegel oder Zigarren platziert. Auf diese Weise bringt er Werbestrategien in einer Überpointierung auf den
Begriff.
„Die Schöne und das Biest“ wird mit jeweils
ca. 30 Gemälden sowie 40 Graphiken und
Zeichnungen beider Künstler faszinierende,
vielleicht auch provozierende Gegenüberstellungen bieten. Das Ausstellungssegment
Richard Müller wird von Gastkurator ­Wolfgang
Joop gestaltet.
Jan N icolaisen
39
Museum aktuell
Max Klinger. Die druckgrafischen Folgen
Opus VI: Ein Handschuh, 1881
1878 debütiert Max Klinger im Verein Berliner Künstler als Zeichner einer spektakulären Folge „Phantasien über einen gefundenen
Handschuh, der Dame, die ihn verlor, gewidmet“. Der erst 21-Jährige erregt mit diesen Arbeiten die Aufmerksamkeit des dänischen Literaturhistorikers und Kritikers Georg
Brandes (1842–1927), der im selben Jahr in
seiner Rezension seine Begeisterung kundtut, aber auch die Skepsis des Berliner Publikums festhält, das in seinem Urteil zwischen
Genialität und Wahnwitz schwanke. Klingers
Erzählweise, die realistisch wirkenden Traumvisionen sowie der versteckt offene Umgang
mit erotisch aufgeladenen Bildern, quälenden
Sehnsüchten und Ängsten, waren für seine
Führungen
Mittwoch, 8. Mai und 17. Juli
jeweils 18 Uhr
Sonntag, 30. Juni, 11 Uhr
Opus V: Amor und Psyche
Mittwoch, 31. Juli und 7. August
jeweils 18 Uhr
Opus VI: Ein Handschuh
Opus I: Radierte Skizzen, 1879
Opus II: Rettungen ovidischer Opfer, 1879
Opus III: Eva und die Zukunft
Opus IV: Intermezzi
Opus V: Amor und Psyche, 1880
bis 21. Juli 2013
Opus VI: Ein Handschuh, 1881
24. Juli bis 24. November 2013
Opus VII: Vier Landschaften, 1883
Opus VIII: Ein Leben, 1884
Opus IX: Dramen, 1883
Opus X: Eine Liebe, 1887
Opus XI: Vom Tode erster Teil, 1889
Opus XII: Brahmsphantasie, 1894
Opus XIII: Vom Tode zweiter Teil, 1898/1910
Opus XIV: Zelt. Teil I und II, 1915
40
Zeitgenossen ungewöhnlich und neu. Wenige
Jahre später, im November 1880, fertigt
Klinger Radierplatten an. „...zum Privat Genuß
radire ich die Handschuh Affaire“ schreibt er
an Brandes. 1881 kommt die erste Ausgabe
des neuen Opus VI in einer Auflage von 25
Exemplaren heraus, der noch weitere Auflagen folgen.
Die sehr persönlich geprägte und biografisch beeinflusste Folge schildert in zehn Bildern die Liebesgeschichte eines jungen Mannes, der auf einigen Blättern die Gesichtszüge
Klingers trägt. Klinger verarbeitet wahrscheinlich seine unglückliche Leidenschaft zu einer
schönen, brasilianischen Diplomatentochter,
der er 1878 in Berlin auf einer Rollschuhbahn begegnet.
Auf einer Rollschuhbahn beginnt auch das
Geschehen der Grafikfolge. Beim Rollschuhlaufen kann der Protagonist den Handschuh einer
jungen Dame aufheben, den er jedoch nicht
zurückgibt, sondern behält. Dieses scheinbar
harmlose Fundstück löst in den folgenden Szenen beim Finder unterschiedliche Emotionen
aus. Der Handschuh wird zum Ursprung und
Protagonisten seines Liebes-(Alp)traumes. Der
Handschuh, Teil des geliebten, fernen Menschen wird zum Sehnsuchtsmotiv und Fetisch.
So liegt der Handschuh im Blatt „Wünsche“
auf der Bettdecke des jungen Liebhabers, der
verzweifelt seinen Kopf in seine Hände vergräbt. Die reale Welt des Schlafgemachs vermischt sich mit einer Landschaft in der, sehr
klein und unerreichbar weit, die Silhouette
der verehrten Frau auszumachen ist. Das Blatt
leitet den Betrachter in die von unterschiedlichen Stimmungen schwankende Traumwelt
des sehnenden Liebhabers. Der Handschuh
wird vorm Versinken im stürmischen Meer
gerettet, dann liegt er in einer Muschel, die
Max Klinger, Amor, Blatt 10 aus der Folge "Ein Handschuh" (Opus VI), 1881
zwei Pferde wie eine Kutsche ziehen oder er
wird auf einem Altar am Meer als Opfer verehrt. Zahlreiche Rosenknospen entspringen
den Schaumkronen und huldigen der Gabe.
Doch bedroht der Handschuh den schlafenden
Protagonisten, der vom Meerwasser überspült
und von Ungeheuern umlagert ist. Schlussendlich raubt ein Ungeheuer den Handschuh
und im abschließenden Bild sitzt Amor, leicht
ermüdet, neben Rosenzweigen und einem
überdimensioniert großen leeren Handschuh,
dessen Formen an einen weiblichen Akt erinnern. Der Traum ist zu Ende.
Max Klinger lässt den Betrachter unmittelbar an den Leiden, Fantasien und amourösen Träumen teilhaben. Die Bilder reihen sich
in unterschiedlicher Größe sowie im Hoch- und
Querformat und unterstreichen die Dramatik
der Geschichte. Klinger setzt helle wie dunkel
gehaltene Szenen nebeneinander und betont
die schwankende Stimmung des leidenden
Liebhabers. Seine realistisch anmutende Bildsprache lässt den Betrachter zwischen realer und Traumwelt schwer scheiden, darüber
hinaus vermischen sich Innen- und Außenwelt.
Seine Bilder sind mit erotischen Symbolen und
Verweisen belegt. Die Muschel beispielsweise
ist ein Attribut der Venus und verweist auf die
weiblichen Genitalien. Die zahlreichen Rosenblüten sind ein traditionelles Liebessymbol,
aber der schöne Rosenzweig hat auch Dornen,
die schmerzhaften, unerfüllten Sehnsüchte
finden ein verführerisches Bild.
J eannette S toschek
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Museum aktuell
Geschenkt
Gründung, Existenz und wesentliche Teile
der Sammlungen verdankt das Museum der
bildenden Künste Leipzig der Großzügigkeit privater Schenker und Förderer. Auch
im 21. Jahrhundert sind, nicht zuletzt angesichts minimaler Ankaufsetats, Sammlungszuwächse zumeist Geschenke. Im Jahrbuch
des Museums erscheint alle zwei Jahre ein
ausführlicher Überblick dazu. Von den aktuellen Schenkungen seit Sommer 2012 hier im
folgenden eine kleine Auswahl:
Schenkung Bühler-Brockhaus
Aus Anlass des 70. Geburtstags von Dr. HansPeter Bühler übergab das Sammlerehepaar im
Juni 2012 dem Museum der bildenden Künste
Leipzig die beiden Gemälde „Les vagues“ und
„Mère et enfant“ sowie die Plastik „Madame
Valtat et son fils Jean“ von Louis Valtat. Damit
die seit 2004 als ‚Schenkung Bühler-Brockhaus’ im 3. Obergeschoss des Museums zu
sehen ist, um eine wichtige Facette.
In den 1890er Jahren erhält Louis Valtat
seine Ausbildung an der Académie Julian in
Paris. Valtat steht mit Künstlern wie Auguste
Renoir und Paul Signac ebenso wie Pierre Bonnard oder Éduard Vuillard und den Nabis in
Kontakt. Im Umkreis der Fauves nimmt er
1905 mit Henri Matisse und André Derain am
skandalträchtigen Salon d’Automne in Paris
teil und gilt fortan als einer der ihren, ohne
sich der Gruppe jedoch je wirklich zugehörig
zu fühlen. Bis zu seinem Tod 1952 behält Valtat seinen eigenwilligen Stil zwischen Impressionismus und Fauvismus bei. Auf dem 1897
entstandenen Gemälde „Mère et enfant“ (Mutter mit Kind) zeigt Valtat sein Gespür für Pariser Alltagsszenen. Ab Ende der 1890er Jahren verbringt er regelmäßig Zeit im Süden
Frankreichs. Einige Gemälde, unter Ihnen „Les
vagues“ (Die Wellen) von 1909 sind dort entstanden und vermitteln in der lichten Farbgebung etwas von der besonderen Atmosphäre des Südens. Im selben Jahr begann
Louis Valtat die Arbeit an der Bronzeplastik
seiner Frau Suzanne mit ihrem gemeinsamen,
einjährigen Sohn Jean. Diese innige Darstellung seiner Familie gehört zu einer Reihe von
Plastiken, die Valtat zwischen 1909 und 1910
schuf.
Schenkung Dr. Lydia Grzimek
Die Witwe des Künstlers Waldemar ­Grzimek
hat dem Museum der bildenden Künste
Leipzig im Sommer 2012 die beiden Bronzeergänzen Marion Bühler-Brockhaus und Dr. plastiken „Schreitende“, (1977) und „SchweHans-Peter Bühler ihre großzügige Schenkung bende II Zustand III“, (1972) geschenkt. Walan Gemälden, Graphiken und Skulpturen der demar Grzimek (1918–1984) gehört zu
französischen Kunst des 19. Jahrhunderts, den wichtigen deutschen Bildhauern des
Louis Valtat, Les vagues, 1909, Schenkung BühlerBrockhaus im Museum der bildenden Künste Leipzig
42
Jean Hélion, Marché de la rue Daguerre, 1966, Schenkung Sucession Hélion
20. Jahrhunderts, dessen Hauptthema auch
nach dem Zweiten Weltkrieg die Figuration
blieb. Er erfuhr vor allem für seine Akte und
Tierplastiken eine besondere Wertschätzung
in Ost- und Westdeutschland. Als Professor
war Grzimek nach dem Zweiten Weltkrieg auf
beiden Seiten der Mauer in seiner Heimatstadt Berlin aktiv. Nach einer kurzen Lehrtätigkeit an der Burg Giebichenstein in Halle
lehrte er in den 1950er Jahren sowohl an
der Hochschule für Bildende Künste in BerlinCharlottenburg als auch an der Kunsthochschule Weißensee. Bis zur Annahme einer Professur in Darmstadt 1968 war er freischaffend tätig. In der „Schwebenden“ gibt sich
­Grzimek der Lust an den Möglichkeiten der
skulpturalen Form weiblicher Körperdarstellungen hin. In einem Balanceakt kontrastiert er hier eine erotische Körperdrehung
zur Schwere der Bronze. Mit der Schreitenden zeigt Grzimek sein Können von eleganten Körperdarstellungen in klassischen Posen,
die er mit einem ungeschönten Blick auf den
weiblichen Körper kombiniert.
Schenkung Kurt Magritz
Das Museum der bildenden Künste Leipzig
erhielt, ebenfalls im Juni 2012, aus dem Nachlass des Künstlers Kurt Magritz (1909–1992)
eine großzügige Schenkung. Dr. Maria Rüger,
die Tochter des Künstlers, hat in Zusammenarbeit mit der Graphischen Sammlung des
Museums ein Konvolut zusammengestellt,
das aus insgesamt zwanzig Federzeichnungen und vierzig Pastellen besteht. Sämtliche
Werke entstanden zwischen 1946 und 1950
und stehen im unmittelbaren Zusammenhang
mit Magritz künstlerischem und kulturpolitischem Wirken in Leipzig.
Kurt Magritz studierte von 1928 bis 1935
Architektur in Dresden und Berlin. Während
des Nationalsozialismus gehörte er zu den
Künstlern, die aufgrund ihrer Nähe zu befreundeten Widerstandskämpfern unter ständiger
politischer Beobachtung standen. Nach dem
Ende des Zweiten Weltkrieges trat er der KPD
bei und war Mitbegründer des Freien Deutschen Kulturbundes Sachsen. Nach Leipzig
zog Magritz 1946, wo er als einer der ersten
Lehrkräfte zunächst als Dozent und von 1947
bis 1950 als Professor an der Hochschule für
Graphik und Buchkunst tätig war.
Schenkung Sucession Hélion
Anfang 2013 wurde dem Museum das
großformatige Gemälde „Marché de la rue
Daguerre“ (1966) durch die Sucession Jean
Hélion geschenkt, das seitdem im großen
43
Treppenhaus präsentiert wird. Jean Hélion
(1904–1987) gehörte um 1930 zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe Abstractioncréation, die als erste einen radikalen abstrakt-konkreten Ansatz innerhalb der französischen Kunst verfolgte. Ab 1939 etwa
wandte sich Hélion hin zu einer zuerst stärker organisch und dann figurativen Malerei. In den 1950er Jahren, als die Diskussionen um Abstraktion und Figuration in Europa
zum zentralen künstlerischen und dann auch
politischen Streitpunkt wurden, bezog Hélion
Stellung für die Figuration. Jedoch ist seine
figurative Malerei nicht einem Naturalismus
verpflichtet, sondern entwickelt seine Formensprache aus der Abstraktion heraus.
„Marché de la rue Daguerre“ ist eine Straßenszene in einer beliebten Einkaufsstraße
im 14. Arrondissement nicht weit von Montparnasse. Geplant war das Werk als Teil eines
Panoramabildes, das mit vier Gemälden die
Wände eines Raumes umspannen und typische
Pariser Straßenszenen zeigen sollte, neben der
hier gezeigten Fleischerei auch einen Blumenladen, ein Kleidungsgeschäft und eine Buchhandlung. Hélion unterbrach die Arbeit aufgrund einer Krankheit und nahm sie schließlich nicht wieder auf.
Schenkung BMW Niederlassung Leipzig
Seit Dezember 2012 hängt das Gemälde
„1_12 (Mann mit blauem Chaperon)“ (2012)
von Jochen Plogsties als Schenkung der
BMW-Niederlassung Leipzig im großen
Saal im 3. Obergeschoss. Jochen Plogsties
(*1974) studierte von 2003 bis 2008 an
44
der Hochschule für Grafik und Buchkunst
Leipzig und war Meisterschüler bei Neo Rauch.
2011 erhielt er den Kunstpreis der Leipziger
Volkszeitung. Auszeichnung und dazugehörige Ausstellung waren Ausgangspunkt für
die Schenkung, die die dauerhafte Präsenz
dieses Leipziger Künstlers in der Museums-
Hans-Werner Schmidt und Carsten Bödecker vor Jochen
Plogsties, 1_12 (Mann mit blauem Chaperon), 2012
sammlung sichert. „1_12 (Mann mit blauem­
Chaperon)“ wurde von Museumsdirektor
Dr. Hans-­Werner Schmidt und Carsten Bödecker, Leiter des BMW Niederlassungsverbundes Sachsen, gemeinsam im Atelier des
Künstlers ausgewählt. Das Gemälde bezieht
sich auf ein Werk des Altniederländischen
Meisters Jan van Eyck „Bildnis eines Mannes
mit blauem Chaperon“ (um 1430). Das ebenso
berühmte wie kleine Ölgemälde – es ist nur
22,5 × 16,6 cm groß – befindet sich heute im
Brukenthal National Museum im rumänischen
Sibiu, dem früheren Hermannstadt.
Museumspädagogische Angebote für Jung & Alt
Montag, 15. Juli, bis Donnerstag, 22. August
jeweils 10 Uhr
Sommerferienprogramm
Seefahrer auf Schatzsuche, Großstadtcowboys auf Safari – und ihr mit dabei! Ferienveranstaltungen für Kinder ab 6 Jahren.
Ein Programm liegt an der Museumskasse aus
und findet sich unter www.mdbk.de.
Für alle Angebote gilt: Anmeldung erforderlich! (Tel. 03 41/21 69 99 14).
Die Veranstaltungen finden ab einer Teilnehmerzahl von mindestens 3 Personen statt.
Kosten: 1
Euro mit Ferienpass
2 Euro ohne Ferienpass
Donnerstag, 16. Mai und 19. September
jeweils 16.30 Uhr
Test Your English
Führung in englischer Sprache mit Schülern
der Leipzig International School zu Themen,
die die Schüler selbst wählen und eigenständig erarbeiten. Die Veranstaltungen finden im
zweimonatigen Rhythmus statt.
Im Juli hat „Test your English“ Sommerpause.
Sonntag, 26. Mai, 16. Juni und
22. September
jeweils 11 Uhr
Ich zeig’s Euch – Kinder führen Kinder
Seit nunmehr acht Jahren werden Kinder und
Jugendliche im Museum zu Nachwuchsguides
ausgebildet. Sie erarbeiten sich selbst Rundgänge durch das Museum und seine aktuellen Ausstellungen, die sie anderen Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen einmal im
Monat am Sonntag vorstellen.
www.ichzeigseuch.de
Im Juli und August hat „Ich zeig’s Euch“
Sommerpause.
Donnerstag, 2. Mai, 6. Juni, 4. Juli, 1. August
und 5. September
jeweils 15 Uhr
Kunststückchen
Unser Angebot für die Generation 60plus findet an jedem ersten Donnerstag im Monat um
15 Uhr statt. Dabei bieten spezielle Führungen Gelegenheit, die Sammlungen des Museums und die aktuellen Ausstellungen kennen
zu lernen und sich im Anschluss im Museumscafé darüber auszutauschen. Im ermäßigten Preis von 6 Euro (statt regulär 10 Euro)
sind der Eintritt ins Museum, die Führung
sowie das Kaffeegedeck (Heißgetränk und 1
Stück Kuchen) im Michaelis im Museum der
bildenden Künste Leipzig enthalten. Bei der
Führung stehen ausreichend Sitzgelegenheiten zur Verfügung.
Dienstag, 7. Mai, 4. Juni, 2. Juli, 6. August
und 3. September
jeweils 15 Uhr
Seniorenführungen
Unsere Führungen für Senioren stellen die
Sammlungen des Museums und die aktuellen Ausstellungen vor. Begleitet werden die
Gäste dabei von einer Museumspädagogin,
es stehen ausreichend Sitzgelegenheiten zur
Verfügung.
45
Ve r anst altung e n
Sonntag, 12. Mai, 11 Uhr
Internationaler Museumstag
Der Internationale Museumstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Vergangenheit
erinnern – Zukunft gestalten“. Die Familie verbindet Vergangenheit und Zukunft in
besonderer Weise – deshalb laden wir Familien ein, zusammen Erfahrungen zu machen,
die zu einer gemeinsamen Erinnerung werden
können. Foto-, Musik- und Geschichtsinteressierte können in der Kabinettausstellung
„Evelyn Richter. Das Fotobuch“ die drei großen Fotobücher der Fotografin kennenlernen:
„David Oistrach. Ein Arbeitsporträt“ (1973),
„Paul Dessau. Aus Gesprächen“ (1974) und
„Entwicklungswunder Mensch“ (1980), das
reich illustrierte „geheime Lehrbuch der DDRVorschulerziehung“. All jenen, die sich einen
breiteren Überblick über das Haus verschaffen möchten, bieten wir eine Erkundungstour
für Groß und Klein durch die Dauerausstellung
und ihre Highlights an.
Der internationale Museumstag ist ein
Gemeinschaftsprojekt vom ­Deutschen Mu­seumsbund e. V. in partnerschaftlicher Zu­
sam­
menarbeit mit ICOM Deutschland
und den Stiftungen und Instituten der
Sparkassen-Finanzgruppe.
Bearbeitung der „Drei Gesänge zu Tristan und
Isolde“ Richard Wagners für Chor von Clytus
Gottwald, das Werk „Psalm von der Demut“
des Dresdener Komponisten Manfred Weiss
wird im Konzert uraufgeführt.
Tickets erhalten Sie an der Abendkasse.
Mittwoch, 18. September, 18 Uhr
Bild und Botschaft:
Kreuzigungstryptichon
mit Friedrich Magirius, Superintendent i. R.
und Dr. Frédéric Bußmann
Kunst und Religion haben viele Berührungspunkte. Die Reihe „Bild und Botschaft“ der
Sächsischen Genossenschaft des Johanniterordens spürt seit 2009 in einzelnen Werkbetrachtungen den vielfältigen Beziehungen zwischen Kunst und Religion nach. Dabei
ist nach den thelogischen und kunstwissenschaftlichen Einführungen Zeit für Gespräch
und Austausch.
Freitag, 20. September, 18 Uhr
Improvisando – der „Jazz“ des 16. und
17. Jahrhunderts
mit Paolo Pandolfo (Gambe), Thomas Boysen
(Theorbe), Álvaro Garrido (Perkussion)
Zum dritten Mal findet in Leipzig das Improwww.museumstag.de
visationsfestival „LivFe!“ statt. Das dialogische Prinzip hat sich in den vorangegangenen Editionen des Festivals (2009 und 2011)
bewährt: Auf der Bühne begegnen sich verSamstag, 8. Juni, 20 Uhr
schiedene Meister ihres Fachs, die sich teilZutiefst berührt
Konzert des Ensemble vocal modern
weise noch nicht kennen. So treffen unterWerke von Dennewitz, Gottwald, Neubert,
schiedliche Herangehensweisen, Musik zu
Thiele und Weiss
improvisieren, aufeinander – ein garantiert
Es werden wichtige Themen der mensch- unvorhersehbares Musikerlebnis.
lichen Existenz in zeitgenössischer Tonsprawww.improfestival-leipzig.de
che behandelt und dabei spannende Bezüge zu
früheren musikalischen Epochen hergestellt.
Passend zum Wagner-Jahr erklingt eine
46
Reinhard Minkewitz
Hymettosblau
Anlaß und Mittelpunkt der Ausstellung bilden die drei Grafikzyklen „Mirabellendämmerung“ (2003), „Hymettosblau“ (2009)
und „Perserschutt“ (2011). Die gemeinsame
Präsentation der in einem Zeitraum von fast
zehn Jahren entstandenen Mappenwerke bietet Gelegenheit, die jüngste Entwicklung des
Leipziger Künstlers und seine langjährige
Auseinandersetzung mit der Antike genauer
kennenzulernen.
Auf besonders poetische Weise eignet sich
Reinhard Minkewitz (*1957 in Magdeburg)
das antike Thema an, um es in einen eigenen
künstlerischen Kosmos zu überführen. Der
Mensch, zentrales Thema dieser Auseinandersetzung, ist oft isolierte Einzelfigur. Seine
körperliche, gar androgyn wirkende Erscheinung verdichtet sich zu einem menschlichen
Psychogramm. Ein in allen drei Zyklen wiederkehrendes Motiv ist die Meereslandschaft,
oft in ein romantisch anmutendes Mondlicht
getaucht. Das Meer-Motiv lässt die Themen
Zeit und Vergänglichkeit anklingen. Der Wechsel von Figur und Landschaft rhythmisiert die
Abfolge der Einzelblätter – ein weiteres alle
drei Grafikzyklen verbindendes Element.
In der „Mirabellendämmerung“ erkundet
Minkewitz Orte und Gezeiten, antike Figuren –
versteinert oder träumerisch wandelnd. Der
sechs Jahre später vollendete Zyklus „Hymettosblau“ eröffnet eine doppelte Zeitebene: das
antike Schicksal des Odysseus, seine Irrfahrt
in der Fremde, erfährt eine Erweiterung in die
Gegenwart. Schließlich setzt sich Minkewitz
im „Perserschutt“ mit der Vergänglichkeit von
Kunst auseinander, mit sehen und schöpfen –
mit schöpfen und zerstören.
Ergänzend zeigt die Ausstellung einige ausgewählte Werke aus dem malerischen und
bildhauerischen Œuvre des Künstlers, die den
Blick auf seine Auseinandersetzung mit der
Antike vervollständigen.
Reinhard Minkewitz
Hymettosblau
1. Juni bis 18. August 2013
Kunsthalle der Sparkasse Leipzig
Otto-Schill-Straße 4a, 04109 Leipzig
Öffnungszeiten: Di, Do bis So 10–18 Uhr,
Mi 12–20 Uhr
Feiertage 10–18 Uhr
Reinhard Minkewitz, Ein Niemand, aus dem Zyklus
„Hymettosblau“
www.kunsthalle-sparkasse.de
www.reinhardminkewitz.de
47
Zwischen tradition und hightech:
Willkommen in sachsen
Erfolgreich wie kaum ein anderes deutsches
Bundesland vereint Sachsen seit Jahrhunderten Wirtschaftskraft und Handelsgeschick,
Kunst und Kultur. Vor allem jedoch ist Sachsen
das beliebteste Kulturreiseland Deutschlands.
Buchmesse und Bachfest, Meißener Porzellan
und Dresdner Zwinger, Semperoper, Frauenkirche, die Kunstsammlungen Chemnitz, das
Museum der bildenden Künste Leipzig und die
Erzgebirgische Volkskunst sind ein Begriff –
nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.
Mit Stolz pflegen die Sachsen ihre kulturellen Reichtümer: Mehr als 400 Museen und 60
Musikfestivals locken jährlich Kulturinteressierte nach Sachsen. Auch die Vielzahl an Burgen und Schlössern sowie die reizvolle Flusslandschaft entlang der Elbe sind ein wichtiger
Teil der sächsischen Kulturlandschaft.
Traditionsbewusstsein, aber auch die
Freude an Innovation und Fortschritt machen
das für Sachsen typische Spannungsfeld zwischen Tradition und Hightech aus. So gehörten
die Sachsen zur Avantgarde der industriellen
Revolution in Deutschland, beginnend mit der
1798 in Chemnitz gegründeten ersten Spinnmühle. Das erste europäische Porzellan, die
Filtertüte, das Mundwasser, der FCKW-freie
Kühlschrank, die Trommelwaschmaschine, der
www.sachsen.de
www.kulturland.sachsen.de
48
Aktendulli und die Zahncreme – alles Erfindungen aus Sachsen.
Heute zeigt der Freistaat, dass er stark
genug ist, an die Erfolge der Vergangenheit
anzuknüpfen. Dafür sprechen prestigeträchtige Ansiedlungen in der Automobilindustrie,
der Mikroelektronik und im Maschinenbau,
aber auch ein starker Mittelstand. Mittlerweile
zählt Sachsen zu den wirtschaftsstärksten
und dynamischsten deutschen Bundesländern.
Die Gründe für den Erfolg der sächsischen
Wirtschaft sind vielfältig. Zwei internationale
Flughäfen und ein dichtes Autobahn-, Straßenund Schienennetz schaffen eine belastbare
Verkehrsinfrastruktur. Hinzu kommen eine
leistungsfähige Hochschullandschaft, eine
vorausschauende Ansiedlungspolitik und Investitionsförderung. Auch wegen der überdurchschnittlich gut ausgebildeten Fachkräfte, der
wettbewerbsfähigen Wohn- und Gewerbemieten und einer strategisch günstigen Lage im
Herzen Europas entscheiden sich viele Unternehmen für eine Ansiedlung im Freistaat. So
haben seit 1990 mehr als 6.000 Unternehmen hier eine Betriebsstätte eröffnet. „Made
in Saxony“ ist eine Erfolgsgeschichte mit
Fortsetzungen.
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Jürgen Lösel
Sachsen.
Hier strahlen die kulturellen
Glanzlichter – weltweit.
Kunst kann erfreuen, erstaunen, provozieren. Kunst inspiriert
und verbindet Menschen und Regionen. In Sachsen ist Kunst
Herzensangelegenheit und Verpflichtung zugleich.
Entdecken Sie die einzigartigen Kunst- und Kulturhighlights,
die Sachsen zu bieten hat, unter www.kulturland.sachsen.de.
Veranstaltungskalender
Stand April 2013. Aktuelle Termine unter www.mdbk.de.
50 Lux
Öffentliche Führung zu einem Thema der
Graphischen Sammlung
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr
Eröffnung
Öffentliche Veranstaltung zur Eröffnung
einer Ausstellung
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: Eintritt frei
Führung
Öffentliche Führung durch die Sammlung
oder aktuelle Ausstellung
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr
Kinder führen Kinder
Öffentliche Führung von Kindern für
Kinder und Erwachsene
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr
Im Juli und August macht „Kinder führen ­
Kinder“ Sommerpause.
Konzert
Öffentliche Veranstaltung
Karten an der Abendkasse
Kosten: variabel
Interessengemeinschaft
Öffentliche Führung durch die
Sammlung oder aktuelle Ausstellung für
Gemeinschaftsmitglieder
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr
Im Juli und August macht die „Interessengemeinschaft“ Sommerpause.
50
Kunststückchen
Öffentliche Führung durch die Sammlung
oder aktuelle Ausstellung für die Generation 60plus mit anschließender Bewirtung
(Heißgetränk + 1 Stück Kuchen) im Museumscafé Michaelis
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: 6 Euro
Seniorenführung
Öffentliche Führung durch die Sammlung
oder aktuelle Ausstellung für die Generation 60plus
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr
Test your English
Führung in englischer Sprache mit Schülern
der Leipzig International School
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr
Weltenschöpfer Spezial
Öffentliche Veranstaltung in der aktuellen Ausstellung „Weltenschöpfer. Richard
Wagner, Max Klinger, Karl May mit Räumen von rosalie“ mit Künstlern und anderen Gästen
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr
*Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Mai 2013
Evelyn Richter. Das Fotobuch bis 10. Juli
Weltenschöpfer. Richard Wagner, Max Klinger, Karl May
mit Räumen von rosalie 16. Mai bis 15. September
Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung 20. Juli bis 17. November
Do, 2.5., 15 UhrLeipziger Schule
Stefanie Hennig
Kunststü ckch en
Sa, 4.5., 18 UhrMuseumsnacht
So, 5.5., 11 UhrEvelyn Richter. Das Fotobuch
Philipp Freytag
Führung
Di, 7.5., 15 UhrEvelyn Richter. Das Fotobuch
Kirsten Lemm
Senior enfüh ru ng
Mi, 8.5., 18 Uhr
Max Klinger. Opus V
Dr. Marcus Andrew Hurttig
50 Lux
So, 12.5., 11 UhrEvelyn Richter. Das Fotobuch
Führung Philipp Freytag
siehe S. 46
So, 12.5., 11 UhrEntdeckertour – Das Museum und seine Highlights
Führung
Stefanie Hennig
siehe S. 46
Di, 14.5., 15.30 UhrEvelyn Richter. Das Fotobuch
Kirsten Lemm
I nteressengemeinsch aft
Mi, 15.5., 18 Uhr
Eröffnung
Weltenschöpfer – Richard Wagner, Max Klinger, Karl May
mit Räumen von rosalie
Do, 16.5., 16.30 UhrUnfolded
Test yo ur English Pauline Gabert,
Hyerim Hwang /
International School
Sa, 18.5., 16 UhrWeltenschöpfer
Thorsten Plate
Führung
So, 19.5., 11 UhrWeltenschöpfer
Dr. Marcus Andrew Hurttig
Führung
Mi, 22.5., 18 Uhr
Führung
Von Caspar David Friedrich bis
Max Liebermann:
Meisterwerke des 19. Jahrhunderts
Fr, 24.5., 16 UhrChristus und Dionysos
Dr. Jan Nicolaisen
Hermann Nitsch
W eltensch öpfer Spezia l
Sa, 25.5., 16 UhrWeltenschöpfer
Thorsten Plate
Führung
Die Schule von Barbizon aus der
Sammlung Bühler-Brockhaus
Peter Sondermeyer
Führung
So, 26.5., 11 Uhr
Ich zeig's Euch
mit Ina Schulze
Weltenschöpfer (Teil I)
Margret Rost
So, 26.5., 11 Uhr
K inder fü h ren Kinder
Mi, 29.5., 17 Uhr
I nteressengemeinsch aft
Mi, 29.5., 18 UhrKünstlergespräch
David Timm
W eltensch öpfer Spezia l
51
Juni 2013
Evelyn Richter. Das Fotobuch bis 10. Juli
Weltenschöpfer bis 15. September
Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung bis 17. November
Sa, 1.6., 16 UhrWeltenschöpfer
Thorsten Plate
F ü hrung
So, 2.6., 11 UhrLeipziger Schule
Stefanie Hennig
F ü hrung
Di, 4.6., 15 Uhr
Weltenschöpfer (Teil I)
Margret Rost
„Fettaugen auf einer Wassersuppe“: Wagners Lohengrin und Raffs
„Die Wagnerfrage“
Christoph Hust
Karl Hofers „Boot“ – Eine Neuerwerbung des Museums
der bildenden Künste Leipzig
Dr. Jan Nicolaisen
S enioren füh rung
Mi, 5.6., 18 Uhr
W elten schöpfer Spezial
Do, 6.6., 15 Uhr
Ku nststückch en
Sa, 8.6., 16 UhrWeltenschöpfer
Stefanie Hennig
F ü hrung
Sa, 8.6., 20 Uhr
Ko nzert
Zutiefst berührt
So, 9.6., 11 UhrKünstlergespräch
Ensemble vocal modern
siehe S. 46
Falk Haberkorn
W elten schöpfer Spezial
Di, 11.6., 15.30 Uhr
Weltenschöpfer (Teil I)
Margret Rost
Der Heilige Geist und Feuerbach. Religiosität bei Richard Wagner
Helmut Loos
I n teressen gemeinsch aft
Mi, 12.6., 18 Uhr
W elten schöpfer Spezial
Sa, 15.6., 16 UhrWeltenschöpfer
Thorsten Plate
F ü hrung
So, 16.6., 11 UhrEvelyn Richter. Das Fotobuch
Philipp Freytag
F ü hrung
So, 16.6., 11 Uhr
Ich zeig‘s Euch
mit Ina Schulze
Ki nder führen Kinder
Mi, 19.6., 18 UhrThe way down is the way up (II). Orchesterstück inspiriert
W elten schöpfer Spezial
durch Rheingold
Bernd Franke
Sa, 22.6., 16 UhrWeltenschöpfer
Sylvia Rebbelmund
F ü hrung
So, 23.6., 11 UhrKünstlergespräch
rosalie
W elten schöpfer Spezial
Mi, 26.6., 17 Uhr
Weltenschöpfer (Teil II)
Margret Rost
I n teressen gemeinsch aft
Mi, 26.6., 18 UhrTristan und Isolde. Eine
Werkeinführung mit Schlüsselszenen
W elten schöpfer Spezial
Stefan Keym
Sa, 29.6., 16 UhrWeltenschöpfer
Susanne Schottke
F ü hrung
So, 30.6., 11 Uhr
F ü hrung
52
Max Klinger. Opus V
Dr. Marcus Andrew Hurttig
Juli 2013
Weltenschöpfer bis 15. September
Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung bis 17. November
Di, 2.7., 15 Uhr
Antike Mythen in der Malerei
Margret Rost
Wagner und Debussy
Benedikt Leßmann
Malen in freier Natur – Die Schule von Barbizon
aus der Sammlung Bühler-Brockhaus
Dr. Jan Nicolaisen
Senior enfüh ru ng
Mi, 3.7., 18 Uhr
W eltensch öpfer Spezia l
Do, 4.7., 15 Uhr
Kunststü ckch en Sa, 6.7., 16 UhrWeltenschöpfer
Sylvia Rebbelmund
Führung
So, 7.7., 11 UhrWeltenschöpfer
Susanne Petri
Führung
Mi, 10.7., 18 Uhr
W eltensch öpfer Spezia l
Anmaßung & Immersion. Psycho- und medienlogische
Beobachtungen zum Theater Wagners
Sa, 13.7., 16 UhrWeltenschöpfer
Sebastian Klotz
Thorsten Plate
Führung
Das Evelyn Richter Archiv im Museum der bildenden Künste Leipzig
Philipp Freytag
Führung
Mi, 17.7., 18 Uhr
Max Klinger. Opus V
Dr. Jeannette Stoschek
So, 14.7., 11 Uhr
50 Lux
Sa, 20.7., 16 UhrWeltenschöpfer
Thorsten Plate
Führung
So, 21.7., 11 UhrNeuerwerbungen der Graphischen
Sammlung
Führung
Stefanie Hennig
Mi, 24.7., 18 UhrWeltenschöpfer
Peter Sondermeyer
Führung
Sa, 27.7., 16 UhrWeltenschöpfer
Sylvia Rebbelmund
Führung
So, 28.7., 11 UhrWeltenschöpfer
Peter Sondermeyer
Führung
Mi, 31.7., 18 Uhr
Max Klinger. Opus VI
Dr. Marcus Andrew Hurttig
Führung
53
August 2013
Weltenschöpfer bis 15. September
Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung bis 17. November
Do, 1.8., 15 Uhr
Ku nststückch en
Ich suche nicht, ich finde: Installationen und ihr Rohmaterial
Sa, 3.8., 16 UhrWeltenschöpfer
Claudia Klugmann
Ingrid Slomka
F ü hrung
So, 4.8., 11 UhrWeltenschöpfer
Dr. Marcus Andrew Hurttig
F ü hrung
Di, 6.8., 15 Uhr
Graphische Techniken selbst erprobt
Margret Rost
Max Klinger. Opus VI
Dr. Jeannette Stoschek
S enioren füh rung
Mi, 7.8., 18 Uhr
5 0 Lux
Sa, 10.8., 16 UhrWeltenschöpfer
Ingrid Slomka
F ü hrung
So, 11.8., 11 UhrWeltenschöpfer
Susanne Petri
F ü hrung
Mi, 14.8., 18 UhrSehnsucht und Wehmut: Malerei der sächsischen Romantik
F ü hrung
Claudia Klugmann
Sa, 17.8., 16 UhrWeltenschöpfer
Susanne Schottke
F ü hrung
So, 18.8., 11 UhrLeipziger Schule
Stefanie Hennig
F ü hrung
Mi, 21.8., 18 Uhr
F ü hrung
Die Schule von Barbizon
aus der Sammlung Bühler-Brockhaus
Sa, 24.8., 16 UhrWeltenschöpfer
Peter Sondermeyer
Ingrid Slomka
F ü hrung
So, 25.8., 11 UhrWeltenschöpfer
Dr. Marcus Andrew Hurttig
F ü hrung
Mi, 28.8., 18 UhrKünstlergespräch
Günther Meyer*
W elten schöpfer Spezial
Sa, 31.8., 16 UhrWeltenschöpfer
F ü hrung
*Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther
54
Susanne Schottke
September 2013
Weltenschöpfer bis 15. September
Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung bis 17. November
So, 1.9., 11 Uhr
Max Klingers Gesamtkunstwerk
Dr. Marcus Andrew Hurttig
Weltenschöpfer (Teil II)
Margret Rost
Weltenschöpfer Dr. Jeannette Stoschek
Weltenschöpfer Stefanie Hennig
Weltenschöpfer Ingrid Slomka
Führung
Di, 3.9., 15 Uhr
Senior enfüh ru ng
Mi, 4.9., 18 Uhr
Führung
Do, 5.9., 15 Uhr
Kunststü ckch en
Sa, 7.9., 16 Uhr
Führung
So, 8.9., 11 UhrKünstlergespräch
Falk Haberkorn
W eltensch öpfer Spezia l
Di, 10.9., 15.30 Uhr
Weltenschöpfer (Teil II)
Margret Rost
I nteressengemeinsch aft
Mi, 11.9., 18 UhrKünstlergespräch
Günther Meyer*
W eltensch öpfer Spezia l
Sa, 14.9., 16 Uhr
Weltenschöpfer Sylvia Rebbelmund
Führung
So, 15.9., 11 UhrKünstlergespräch
David Timm
W eltensch öpfer Spezia l
So, 15.9., 15 UhrKünstlergespräch
rosalie
W eltensch öpfer Spezia l
Mi, 18.9., 18 Uhr
Vortrag
Bild und Botschaft:
Kreuzigungstryptichon
Do, 19.9., 16.30Permanent Collection
siehe S. 46
International School
Test yo ur English
Fr, 20.9., 18 UhrImprovisando
siehe S. 46
Kon zert
So, 22.9., 11 UhrSehnsucht und Wehmut: Malerei der sächsischen Romantik
Führung
So, 22.9., 11Uhr
Claudia Klugmann
Ich zeig‘s Euch
mit Ina Schulze
Ich suche nicht, ich finde: Installationen und ihr Rohmaterial
Claudia Klugmann,
Margret Rost
Gustav Adolf Hennig: Hennig führt Hennig
Stefanie Hennig
Ich suche nicht, ich finde: Installationen und ihr Rohmaterial
Claudia Klugmann
K inder fü h ren Kinder
Mi, 25.9., 17 Uhr
I nteressengemeinsch aft Mi, 25.9., 18 Uhr
Führung
So, 29.9., 11 Uhr
Führung
*Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther
55
Die Mitarbeiter
torsten cech
1971 geboren in Naumburg/Saale. Ausbildung zum Elektroniker, Studium der
Betriebswirtschaftslehre, Meister für Schutz und Sicherheit; seit 2006 im Museum der
bildenden Künste Leipzig beschäftigt, seit 2008 Abteilungsleiter Technik/Sicherheit.
Übt das Hausrecht aus und segelt in seiner Freizeit über Seen und Meere.
Foto: Falk Haberkorn
56
MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE
LEIPZIG
Einrichtung der Stadt Leipzig
Katharinenstraße 10, 04109 Leipzig
Tel.: 03 41 / 21 69 90
Fax: 03 41 / 21 69 99 99
[email protected], www.mdbk.de
Evelyn Richter Archiv der
Ostdeutschen Sparkassenstiftung
im Museum der bildenden Künste
Leipzig
Ansprechpartner: Philipp Freytag
Tel.: 03 41 / 21 69 99 53 (Mo bis Mi)
[email protected]
ÖFFNUNGSZEITEN
Di und Do bis So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr
Mo geschlossen
Feiertage 10–18 Uhr (Christi Himmelfahrt,
Pfingstmontag)
FÖRDERER DES MUSEUMS DER
BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG E. V.
Vorsitzende des Vorstandes:
Dr. Doris Apell-Kölmel
Tel.: 03 41 / 21 69 99 18
[email protected]
www.foerderer-mdbk.de
EINTRITT
Sammlung 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro
Wechselausstellung 8 Euro,
ermäßigt 5,50 Euro
Am zweiten Mittwoch im Monat
freier Eintritt.
Bis 18 Jahre Eintritt frei
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT / ANMELDUNG VON FÜHRUNGEN
Tel.: 03 41 / 21 69 99 14
[email protected]
BIBLIOTHEK
Mi 13–20 Uhr
Di und Do 13–17 Uhr nach Voranmeldung
Tel.: 03 41 / 21 69 99 32
Tageskarte 2 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Jahreskarte 7 Euro, ermäßigt 5 Euro
GRAPHISCHE SAMMLUNG
Vorlage von Druckgrafik und Zeichnungen
nach Voranmeldung
Tel.: 03 41 / 21 69 99 44
MAXIMILIAN SPECK VON STERNBURG
STIFTUNG
Präsident:
Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg
Tel.: 03 41 / 21 69 99 20
[email protected]
www.sternburg-stiftung.de
FREUNDESKREIS MAX KLINGER E. V.
Vorsitzender des Vorstandes:
Rainer Ilg
Tel.: 03 41 / 21 69 99 40
[email protected]
www.freundeskreismaxklinger.de
NEUER LEIPZIGER KUNSTVEREIN E. V.
Vorsitzender des Vorstandes:
Klaus F. Delwig
Tel.: 03 41 / 7 10 45 40
Fax: 03 41 / 7 10 46 01
[email protected], www.nlkv.org
TÜBKE STIFTUNG LEIPZIG
Springerstraße 5, 04105 Leipzig
Stiftungsratsvorsitzende:
Brigitte Tübke-Schellenberger
Tel.: 03 41 / 5 85 22 18
www.tuebke-stiftung-leipzig.de
KUNST-BUCH DR. KALUSCHE
Tel. / Fax: 03 41 / 9 93 88 58
[email protected]
Öffnungszeiten wie Museum
Michaelis im MUSEUM der
bildenden Künste Leipzig
Tel.: 03 41 / 3 37 37 57
[email protected]
Öffnungszeiten wie Museum
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Impressum
Stadt Leipzig,
Museum der bildenden Künste Leipzig
Leipzig, Mai 2013
Redaktion: Jörg Dittmer, Ulrike Otto
Gestaltung: Harald Richter, Hamburg
Druck: druckhaus köthen, Köthen
58
© Museum der bildenden Künste Leipzig, die
Autoren
© VG Bild-Kunst, Bonn 2013: Jean Hélion,
Ralf Kerbach, Richard Müller, Jochen
Plogsties, Mel Ramos, David Schnell, Louis
Valtat
© Wolf-Dieter Gericke, Falk Haberkorn,
Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther,
Harald Richter, rosalie, Elke Walford
lounge. loft. leipzig.
Die neue Eventlocation für Tagungen, Konferenzen,
Feiern und Feste im Zentrum Süd.
Alte Essig-Manufactur | Paul-Gruner-Straße 44 | 04107 Leipzig | T 0341-2 67 80
F 0341-2 67 81 00 | [email protected] | www.michaelis-leipzig.de
Ein Unternehmen der Hotel Michaelis GmbH
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Kunst: Erlebnis
leipzig geniessen.
Seien Sie Gast im feinen Hotel & Restaurant Michaelis, zentral gelegen zwischen dem
Leipziger Zentrum und der lebendigen Südvorstadt.
Seien Sie Gastgeber überall dort, wo wir uns mit unserer ausgezeichneten Küche engagieren:
im Museum der bildenden Künste Leipzig, im Da Capo – Oldtimermuseum & Eventhalle,
im Grassimuseum,
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Facetten:
in der beeindruckenden
Architektur
der Leipziger Messe.inInder
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Künstler
Messehallen,
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Orangerie Schloss Güldengossa.
auf dem Freigelände oder in temporären Ausstellungen. In zahlreichen Konzerten,
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Kunst für Sie erlebbar zu machen – dafür steht die Leipziger Messe.
Michaelis Hotel & Restaurant | Paul-Gruner-Straße 44 | 04107 Leipzig | Telefon 0341-2 67 80
Fax 0341-2 67 81 00 | [email protected] | www.michaelis-leipzig.de
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