Informationen zum Konzertprogramm Ludwig van Beethoven (1770 – 1827): Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 „Fidelio“ ist Beethovens einzige Oper. Ursprünglich sollte das Werk „Leonore“ heißen, was den Titel der Ouvertüre erklärt. Von der Nummernoper schrieb Beethoven vier Fassungen. Die erste wurde gleich vom Komponisten verworfen, die zweite wurde bei der Uraufführung am 2. November 1805 gespielt. Da das Werk allerdings nicht sonderlich gut beim Publikum ankam, überarbeitete Ludwig van Beethoven das komplette Werk und brachte im darauf folgenden Jahr eine etwa 15-minütige, dritte Fassung heraus. Diese „Große LeonorenOuvertüre“, die auch in der Stadthalle von Aschaffenburg zu hören sein wird, erschien dem Komponisten jedoch im Nachhinein als zu lang, um die Oper einzuleiten. Daher entschied er sich für eine erneute Umarbeitung. Die sogenannte „Fidelio-Ouvertüre“ wird nun meist als Eröffnung des Werks gespielt, während die dritte Fassung vor dem Finale ertönt. Hamburger Symphoniker: Beethoven: „Leonore“-Ouvertüre Nr. 3 http://hamburgersymphoniker.de/artikel-731-bereich-werke_archiv-st-blwerke_archiv.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Fidelio Aaron Copland (1900 - 1990): Fanfare for the Common Man Während des Zweiten Weltkriegs rief Eugene Goossens, der Dirigent des Cincinnati Symphony Orchestra, Komponisten in ganz Amerika dazu auf, eine Fanfare als Einleitung für jedes Konzert seiner Musiker zu schreiben. Damit wollte er all jene würdigen, die ihren Beitrag im Krieg leisteten. 18 Künstler reichten schließlich eine Version ein, darunter auch Aaron Copland. Dieser betitelte sein Werk „Fanfare for the Common Man“. Der Komponist spielte damit auf die Rede von US-Vizepräsident Wallace an, in der dieser von einem „century of the common man“ (dt. „Zeitalter des kleinen Mannes“) redete, das er nun hatte begonnen sehen. Die Uraufführung von Coplands Fanfare fand am 12. März 1943 statt. Das Werk wurde viel bearbeitet, Copland selbst griff es im Finale seiner dritten Symphonie wieder auf. http://en.wikipedia.org/wiki/Fanfare_for_the_Common_Man The Library of Congress: Fanfare for the Common Man (article) http://lcweb2.loc.gov/diglib/ihas/loc.natlib.ihas.200000006/default.html Schulnetzwerk: http://schulnetzwerk.wordpress.com/2013/02/13/das-neuejahrhundert-muss-das-jahrhundert-des-kleinen-mannes-der-common-people-sein-keinamerikanisches-jahrhundert-diese-position-vertrat-der-us-vizeprasident-henrywallace-1942-in-der-amerikan/ Jean Sibelius (1865 - 1957): Finlandia Die Tondichtung „Finlandia“ ist Teil der „Musik zu den Pressefeiern“. Bei diesen Veranstaltungen ging es darum, die finnischen Journalisten, die zur Zeit der russischen Besatzung unter Druck gesetzt wurden, zu unterstützen. Am 4. November 1899 wurde das Werk unter der Leitung von Jean Sibelius in Zusammenhang mit einer Reihe von „Lebenden Bildern aus der finnischen Vergangenheit und Mythologie“ uraufgeführt. Der Komponist trug so zur Protestbewegung bei. Die Aufführung erregte im ganzen Land großes Aufsehen, was zur Folge hatte, dass die Pressefreiheit noch mehr eingeschränkt wurde. Sibelius wurde so die Bedeutung des Stücks für seine Nation bewusst. Er entschied sich daher, das sechste Bild („Finnland erwacht“), bei der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 zu präsentieren. Der Name „Finlandia“ geht auf Axel Carpelan, einen Bewunderer des Komponisten, zurück. Solange Finnland jedoch noch in den Händen der russischen Regierung war, erschien das Stück unter dem Titel „Impromptu“. Bis heute ist „Finlandia“ von großer Bedeutung für das finnische Volk; seit 1939 fungiert der Mittelteil als Nationalhymne (mit dem Text von Veikko Antero Koskenniemi). http://de.wikipedia.org/wiki/Finlandia Classic fm: Sibelius – Finlandia: http://www.classicfm.com/composers/sibelius/music/jean-sibelius-finlandia/ This is Finland: Finlandia by Jean Sibelius: http://finland.fi/public/default.aspx?contentid=160075&contentlan=2&culture=en-US Jean Sibelius. Musik: Finlandia: http://www.sibelius.fi/deutsch/musiikki/ork_finlandia.htm Karl Jenkins (geb. 1944): The Armed Man: A Mass for Peace „The Armed Man“ entstand während des Kosovokriegs und ist dessen Opfern gewidmet. Es war eine Auftragskomposition der Royal Armouries, dem britischen Museum für Waffen und Rüstungen. Seit der Premiere im Jahr 2000 wurde die Friedensmesse über 1200 mal aufgeführt (-> http://www.boosey.com/cr/news/Karl-Jenkins-Armed-Man-commemorateswar-and-peace/100163&LangID=1). Sie vereint sakrale und weltliche Texte aus verschiedenen Epochen in englischer, französischer, lateinischer und arabischer Sprache. So erhält das Werk einen universell-verständlichen Charakter (da er über das Wort hinausgeht) und verdeutlicht gleichzeitig die weit reichenden Dimensionen, die ein bewaffneter Konflikt nach sich zieht. Der Komponist und Multiinstrumentalist Karl Jenkins (geb. 1944 in Penclawdd, Wales) machte sich einen Namen im Bereich der Weltmusik, die er für das Ensemble „Adiemus“ komponierte. Seine Musik für Werbekampagnen der Delta Airlines („Adiemus“, 1994) sowie De Beer Diamanten („Palladio“, 1996) sind jedem auch noch so sporadischen Fernsehzuschauer ein Begriff. (Besonders „Palladio“ wird häufig in Filmen verwendet). Ende der 90er-Jahre wandte sich Jenkins der E-Musik zu. Die sakralen Werke „The Armed Man“ (1999), „Requiem“ (2005) und „Stabat Mater“ (2008) entstanden. Das aktuelle Projekt von Karl Jenkins ist das Album „Colores“, das dieser Tage (Juni 2013) erscheint. Es vereint die Sänger von Adiemus mit dem Tenor Rolando Villazón, der Fado-Sängerin Cuca Roseta, dem Gitarristen Milos Karadaglic und dem Trompeter Pacho Flores. Boosey & Hawkes: Karl Jenkins: http://www.boosey.com/pages/cr/composer/composer_main.asp?sitelang=en&composerid=2764&langid=1&ttype=SNAPSHOT&ttitle=Schlaglicht http://www.karljenkins.com/biog