Programm .................................................................. Jean Sibelius Andante festivo 1865 – 1957 für Streicher Joseph Haydn Violinkonzert A-Dur, Hob. VIIa:A1 1732 – 1809 (Melker Konzert) Allegro moderato (Karin Schneider) Adagio (Sonia Patlán) Allegro (Armin Weinfurter) Muzio Clementi Sinfonia D-Dur 1752 – 1832 Grave – Allegro assai Andante Minuetto un poco Allegro assai Pause Peter Iljitsch Tschaikowski Variationen über ein Rokokothema 1840 – 1893 für Violoncello und Orchester op. 33 Moderato quasi Andante – Tema: Moderato semplice – Variazioni I – VII Solistin: Marie Spaemann (Wien) Ottorino Respighi aus Antiche Danze ed Arie (II. Suite) 1879 – 1936 Campanae Parisiensis – Aria Bergamasca Anmerkungen zum Programm .................................................................. Jean Sibelius ist ein Monument im finnischen Kunstbewusstsein, wuchs aber zunächst in schwedischer Sprache auf. Dann besuchte er aber die erste finnische Grammatikschule, was für seinen Werdegang von größter Bedeutung sein sollte. Die Beherrschung der finnischen Sprache eröffnete Sibelius die Welt der finnischen Mythologie, die ihn als Komponist prägen sollte. Der begabte junge Geiger und Komponist war für ein Jahr nach Wien gegangen, wo Carl Goldmark und Robert Fuchs seine Lehrer waren. Noch in Wien begann er die Kullervo-Symphonie zu konzipieren, die dann ein Jahr nach seiner Rückkehr mit großem Erfolg in Helsinki uraufgeführt wurde. Sibelius wurde spontan als der bedeutendste Komponist seines Landes gefeiert, der dem unter russischer Herrschaft lebenden finnischen Volk eine eigene musikalische Sprache und Identität gab – der Beginn seiner erfolgreichen Komponistenlaufbahn. Neben Tondichtungen, Schauspielmusiken und konzertanter Musik schrieb Sibelius sieben Symphonien. Das Andante festivo wurde gegen Ende des Jahres 1922 aus Anlass des 25. Jubiläums der Fabriken in Säynätsalo geschrieben. Es entstand zeitgleich mit der sechsten Symphonie, wobei die siebte Symphonie zu dieser Zeit allerdings schon im Entstehen war. Mit seinem feierlichen und hymnischen Ton steht das Andante festivo in der Tat der siebten Symphonie näher. Es ist außerdem mehr ein Beispiel für den reinen Klassizismus der späten Werke. In seiner ursprünglichen Form war dieses Werk für Streichquartett bestimmt, es ist heute aber vor allem bekannt in der von Sibelius später geschaffenen Fassung für Streichorchester mit Pauken ad libitum. Joseph Haydns "Concerto per il Violino in A" dürfte der zweiten Hälfte der 1760er Jahre entstammen, d. h. der Zeit, um die es vom Komponisten, unter der zitierten italienischen Bezeichnung, in den sog. Entwurf-Katalog, das von ihm selbst geschriebene Werkverzeichnis, eingetragen wurde. So wie auch die anderen Violinkonzerte Haydns, wird es wohl für Luigi Tomasini, den Ersten Geiger des Esterházyschen Orchesters, bestimmt gewesen sein. Lange Zeit galt das Werk als verschollen und erst 1949 wurde es wieder entdeckt. Bei seiner ersten Wiederaufführung im Jahre 1950 wurde es als "eine willkommene Bereicherung der klassischen Violinliteratur" begrüßt. Es gehört ganz sicher zu den großen Solowerken des 18. Jahrhunderts. 1952 wurde es als "Melker Konzert" veröffentlicht, weil ihm eine Stimmenabschrift zugrunde lag, die sich im Musikarchiv des Stifts Melk befindet. Mit seiner Aufführung soll nicht nur einem zu Unrecht vernachlässigtes Werk die Ehre gegeben werden, sondern es soll auch eine Gelegenheit für drei talentierte junge Musiker des Kammerorchesters da Silva sein, ihr Können solistisch unter Beweis zu stellen. Vor allem als brillanter Cembalist und Pianist war Muizo Clementi berühmt. 1752 in Rom geboren kam er bereits 1766 nach England, wo sein Talent von Peter Beckford auf dessen Landsitz in Stapelton gefördert wurde. 1775 trat er erstmals in London auf, ein Jahr später ließ er sich dort nieder. Seit 1777 wirkte er drei Jahre lang als Maestro di cembalo an der Italienischen Oper des King’s Theatre am Haymarket. Von 1780 bis 1782 unternahm er eine Konzerttournee, die ihn u.a. nach Paris, Straßburg, Müchen, Wien, Zürich und Lyon führte. In Wien kam es auf Veranlassung Kaiser Josephs II. zu einem Wettspiel mit Mozart, in dem er sich ehrenvoll behaupten konnte. 15 Jahre lang setzte er dann seine glänzende Virtuosentätigkeit fort und kam in dieser Zeit als Lehrer wie auch als Komponist mit Klaviersonaten und Symphonien zu großem Ansehen 1786 trat er zum letzten Mal öffentlich als Pianist auf und widmete sich seither vornehmlich seinen Geschäften, die ihm ein beträchtliches Vermögen einbrachten. Keinen Komponisten hat Peter Iljitsch Tschaikowsky so sehr verehrt und geliebt wie Mozart. Die „Rokoko-Variationen“, 1876 in Moskau komponiert, sind eine Huldigung an das große Vorbild und eine Herausforderung für den Cellisten großen Stils, dem Äußerstes an Spielbrillanz und technischer Bravour abgefordert wird. Nach einer kurzen Introduktion des Orchesters setzt das Solo-Cello mit dem graziösen Thema im Zwei-Viertel-Takt ein, das wie eine geistvolle Stilkopie nach Musik des 18. Jahrhunderts wirkt, obgleich sie Tschaikowskys Eigentum ist. Die nun folgenden sieben Variationen sind durch Orche-ster-Ritornelle, in die das SoloInstrument quasi-improvisatorisch eingreift, miteinander verbunden. Tschaikowskys Behandlung des Solo-Instruments lässt die spieltechnische Beratung durch einen Virtuosen erkennen; Wilhelm Fitzenhagen war Lehrerkollege Tschaikowskys am Moskauer Konservatorium. Er reiste mit dem Werk nach dessen Uraufführung am 30. November 1977 in Moskau durch ganz Europa. Die drei Orchestersuiten Antiche Danze ed Arie nach Lautensätzen der italienischen Renaissance und des Frühbarock sind Zeugnisse der anhaltenden, produktiven Auseinandersetzung des auch als Kompositionslehrer tätigen Ottorino Respighi mit der Tradition. Während die letzte Suite (1931) nur ein Streichorchester verlangt und so zu einem beliebten Repertoire-Werk von Kammerorchestern wurde, sind die beiden anderen Suiten (1916 und 1923) recht unterschiedlich besetzt, zwischen großer sinfonischer Besetzung und Kammerbesetzung schwankend. Die beiden Sätze aus der zweiten Suite „Campanae Parisienses – Aria“ nach Mersenne Marin (17. Jahrhundert) und Bergamasca (1650) nach Bernardo Gianoncelli, auch Bernadello genannt, kleidet Respighi in das Gewand des modernen Orchesters und lässt sich von den originalen Lauten-Vorlagen zu erstaunlich prachtvollen und glänzenden Klangwirkungen inspirieren. Dieses Konzert wird gefördert von VR-Bank Regen, Zweigstelle Rinchnach Sparkasse Regen, Zweigstelle Rinchnach Der Gasthof „Rinchnacher Hof“ hat für Sie nach dem Konzert geöffnet. Propsteikonzerte Rinch10 Jahre nach Kammerorchester “Da Silva” Solisten Karin Schneider, Sonia Patlán und Armin Weinfurter (Violine) Marie Spaemann (Violoncello) Leitung Karl Handlos Sonntag, 13. Juli 2008, 18 Uhr Pfarrkirche Rinchnach Veranstalter: Kath. Erwachsenenbildung im Landkreis Regen e.V. in Zusammenarbeit mit Gemeinde Rinchnach Kath. Pfarrgemeinde Rinchnach Männergesangverein Rinchnach