Venedig Seminar Anfänge der Oper 16. Jahrhundert o Erste Vorformen der Oper wurden aufgeführt: Pastorale, allegorische Schauspiele, Intermedien 17. Jahrhundert o Venedig übernahm die Vorreiterrolle in der Entwicklung der Oper o erste Aufführungen: Il combattimento di Tancredi e Clorinda (1630) und Proserpina rapita (1630) von Monteverdi Theatergründungen o die Theater wurden immer nach der jeweiligen Pfarrkirche benannt o San Cassiano (1637) o SS. Giovanni e Paolo (1639) o San Moisè (1640) o Teatro Novissimo o S. Giovanni Grisostomo (1678) Teatro Grimani (S. Giovanni Grisostomo) o war bedeutend für die Politik, in der Karnevalszeit kamen deutsche Fürsten, denen Libretti gewidmet wurden o 5 Ränge mit jeweils 35 Logen o jede der 175 Logen wurde einzeln verkauft, bzw. für ein Jahr vermietet Teatro Grimani o Die Plätze im Parkett wurden für jede Vorstellung neu verkauft und waren für jedermann zugänglich o Die Besucher waren venezianische Bürger, d.h. Kaufleute, aber auch Gesandte, Diplomaten, Soldaten, Offiziere und auch schon „Touristen“ o Hier hatten die Opern dementsprechend eher bürgerlichen Charakter o Die Orchester waren sehr klein, meistens nur mit Streichern, Lautenisten und Cembalisten besetzt Logentheater o das Publikum war nach Schichten getrennt: Die Aristokratie saß in den Logen, alle anderen auf dem Parkett o Die Fürstenloge lag gegenüber der Bühne o In den Logen waren die Menschen unter sich, konnten kommen und gehen wann sie wollten o Parkettplätze waren Stehplätze Wichtige Komponisten im 17. Jh. o Francesco Cavalli o Pietro Antonio Cesti o Claudio Monteverdi o G.F. Händel 18. Jahrhundert o Intermezzi statt Balletten zwischen den Akten o Teatro Grimani engagierte die berühmtesten SängerInnen: à Faustina Bordoni, Francesca Cuzzoni, Farinelli, Caffarelli o Die neapolitanische Oper etablierte sich zunehmend o Mitte des 18. Jh. wurden die ersten Opere buffe aufgeführt und setzten sich schnell durch o 1792 wurde das Teatro La Fenice eröffnet, es wurde ein bedeutender Spielort für die Opera seria und das Melodramma Wichtige Komponisten im 18. Jh. o La Fenice: Mayr, Zingarelli, Paisiello, Cimarosa und Rossini o 1. Jahrzehnt: Francesco Gasparini, Tomaso Albinoni, Antonio Vivaldi o dann mehr Opern von neapolitanischen Komponisten: Leonardo Vinci, Nicola Porpora, Leonardo Leo, Johann Adolph Hasse o gegen Ende des 18. Jh. gab es wieder einen Anstieg der Produktionen auf 8-10 pro Jahr La Fenice o La Fenice war im 19. Jh. das führende Opernhaus. Verdis Traviata und Rigoletto werden uraufgeführt o Wurde anstelle eines abgebrannten Opernhauses errichtet. o Die Bezeichnung „Fenice“ (ital. für Phönix) spielt darauf an. o 1836 wurde das Haus neuerlich durch ein Feuer schwer beschädigt. o 1996 brannte das Teatro La Fenice vollständig ab La Fenice o Das Gebäude wurde Anhand von Fotos und Filmen originalgetreu rekonstruiert o 2003 wurde es zunächst als Konzerthaus wiedereröffnet o seit 2004 werden auch wieder Opern gespielt o es hat jetzt die modernste Bühnenmaschinerie der Welt Stagione o Die Opern führten pro Saison eine begrenzte Anzahl von Opern auf, meistens Neuinszenierungen o Nach einer Reihe von Aufführungen wurden die Inszenierungen wieder abgesetzt. o Die üblichen Spielzeiten waren der Karneval (Carnevale), zu Himmelfahrt (Ascensione) und im Herbst (Autunno) o Zum Karneval ging man verkleidet in die Oper Körperhaltung o Seit der Renaissance gehörten Gesten und Körperhaltung zur Allgemeinbildung der gehobenen Stände o Bei Empfängen gebot die Etikette ein gewisses „Repertoire“ zu beherrschen. o Das wurde auch auf die Opernaufführung im Barock übertragen. o Eine Illustration aus dem 17. Jh. stellt die richtige und falsche Haltung gegenüber: Körperhaltung Ausblick o Im Verlauf des 19. Jh. verlor Venedig seine Führungsrolle vollends und stand nicht mehr im Zentrum der Opernproduktion Literatur o http://www.teatrolafenice.it/index.php o http://de.wikipedia.org/wiki/Teatro_La_Fenice o Katrin Stöck, Artikel „Venedig“, in: Lexikon der Oper. Komponisten-Werke-Interpreten-Sachbegriffe, Bd. 2, hrsg. von Elisabeth Schmerer, Laaber 2002, S. 732-734 o Musikgeschichte in Bildern, Bd. IV,1: Musik der Neuzeit, Oper: Szene und Darstellung von 1600-1900, hrsg. von Heinrich Besseler und Max Schneider, Leipzig o.J., S. 30-35 o Livia Pancino, Artikel „Venedig“, in: MGG2, hrsg. von Ludwig Finscher, Sachteil, Bd.3, Kassel 2000, Sp. 1333-1342