Kommunikation im Fokus

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Seite 4 • Ausgabe 1/2012
Horizonte2011-Tagung
Kommunikation im Fokus
Simplicity, Krisenkommunikation, Social Media, Kommunikation, Marketing
Diese Workshops der Horizonte2011-Tagung zeigten, welche Bedeutung professionelle Kommunikation
in Zeiten des Web 2.0 für die Wohnungswirtschaft hat. Und das weniger belehrend als im positiven
Sinne: Mancher Workshopteilnehmer ging mit Impulsen nach Hause, die er vielleicht so nicht erwartet
hatte. Vor allem die Workshops „Simplicity“, „Krisenkommunikation“, „Social Media“, „Kommunikation“ und „Marketing“ gaben nachhaltigen Input für den Arbeitsalltag und erweiterten – ganz im
Sinne des Dr. Klein-Wohnungswirtschaftstreffens – eigene Horizonte.
Wie schrieb einst Goethe: „Ich schreibe einen langen Brief, weil
ich keine Zeit habe, einen kurzen zu schreiben.“ Auch Carlos
Ghosn, Chef von Renault-Nissan, brachte es auf
den Punkt: „Kompliziert sein ist einfach.“ Übersetzt heißen beide Zitate: Einfach sein ist gar
nicht so einfach. An diesen Gedanken orientierte sich Chris Brügger, Geschäftsführer der
Denkmotor GmbH, und fragte: Wie könnte
Einfachheit generell beschrieben werden? Und:
Was ist der Nutzen aus Einfachheit? Im Workshop näherte er sich gemeinsam mit den Teilnehmenden Lösungen, wie Einfachheit im Arbeitsalltag aussehen kann; von Produkten und
Dienstleistungen über Prozesse, Organisationen
und Designs bis hin zu Geschäftsmodellen und
Software. Dabei ging Brügger auf fünf Prinzipien ein, mit deren Hilfe Einfachheit seiner
Meinung nach gelingen kann: Ersetzen, Wahrnehmen, Weglassen, Restrukturieren und Ergänzen. Konkrete und reale Beispiele veranschaulichten den Gedanken – wie etwa die Vignette für’s Fahrrad, die „.de“-Taste auf der
Tastatur, das heute alltäglich gewordene Onlinebanking oder die Expresskassen für Kunden
mit wenigen Artikeln.
Kommunikation
in der Krise
Besondere Konzentration herrschte im
Workshop mit Professor Markus Kiefer von
der Essener Fachhochschule für Oekonomie
& Management, kurz
FOM. Er zeigte typische Fehler unternehmerischer Krisenkommunikation auf und beschrieb
Krisen anhand verschiedener Szenarien: potenzielle Krisen, latente und akute Krisen sowie die
Nach-Krisenphase. Dabei unterschied er akute
Krisen in beherrschbar und unbeherrschbar. In
jedem Szenario kommt es nach Kiefer auf das
optimale Zusammenwirken von umfassender
Vorbereitung im Vorhinein, professioneller
Kommunikation in der akuten Phase und die
selbstkritische Analyse im Nachhinein an. Für
Social Media –
aber richtig!
800 Millionen Facebook-Nutzer weltweit
sprechen eine klare
Sprache: Ohne Internet und die persönliche Vernetzung geht
künftig wahrscheinlich nichts mehr. Thomas R. Köhler, Autor des
Buches „Die Internet-Falle“, beschrieb sowohl
die „Generation Online“ als auch die Folgen, die
das Web 2.0 auf jede und jeden von uns hat. In
diesem Kontext zeigte er Chancen auf, wie Unternehmen Social Media für sich nutzen können. Denn gerade heute wird der Einfluss immer deutlicher, den das Internet auf den unternehmerischen Alltag und auch die Mitarbeiter
in Unternehmen hat. Die Generation, die ohne
Internet aufgewachsen ist, führt und leitet heute die „digitalen Eingeborenen“ wie sie Köhler
bezeichnet. Mit „digitale Eingeborene“ bezeichnet er junge Menschen, die das Internet von der
Pieke auf kennengelernt haben, und die damit
groß geworden sind. Besonders eindringlich
machte er klar, dass jeder, der im Internet agiert,
bewusst und vorsichtig mit Äußerungen und
privaten Daten umgehen soll. Denn das Internet
vergisst nichts, und Anonymität gibt es laut
Köhler nicht dauerhaft.
Sprechen auf den
Punkt
Fragen Sie sich auch
manchmal, warum
wir eigentlich so häufig aneinander vorbei
reden? Mit Esprit und
Hingabe stand die Kommunikationsexpertin
Isabel García Rede und Antwort. Sie entstaubte
Rhetorikregeln, die viele kannten – aber vielleicht auch nach dem x-ten Seminar nicht einfacher gemacht haben, auf den Punkt zu sprechen. García bestärkte die Teilnehmer darin,
ihre authentische Körpersprache zu nutzen,
© senoldo - Fotolia.com
Kompliziert sein
ist einfach
manchen klingt das vielleicht selbstverständlich
– meist jedoch nur solange, bis die Krise da ist.
Auch Kiefer hielt es mit einem veranschaulichenden Zitat, diesmal einem Spruch von Warren Buffet: „Es braucht 20 Jahre, ein Ansehen
aufzubauen – und fünf Minuten, es zu ruinieren.“
denn das Wohl- und Sicherfühlen stehen für die
Trainerin im Mittelpunkt jeder guten Kommunikation. Isabel García trainierte die WorkshopTeilnehmer darin, sie selbst zu sein: sowohl in
Bezug auf die eigene Stimme, als auch in Bezug
auf rhetorische Methoden der Körpersprache.
Nur zweierlei gehe gar nicht – Monotonie und
hyperventilieren beim Sprechen. Da könne der
Zuhörer mit den besten Vorsätzen nichts ausrichten, das Gehirn schaltet ab, um sich selbst
zu schützen und anderen Gedanken Vorrang zu
lassen, so die Expertin.
Marketingtrends
in der Wohnungswirtschaft
Marketing für die
Wohnungswirtschaft
„zum Anfassen“ zeigte
Prof. Dr. Jörg Erpenbach: Der Professor
für Marketing und
Immobilienmanagement an der Business and
Information Technology School (BiTS) Iserlohn
berät Wohnungs- und Immobilienunternehmen in Marketing- und Markenfragen und verbindet Marketingexpertise mit fundierten
Kenntnissen der Immobilienwirtschaft. Welche
Bedeutung die Ausrichtung auf die jeweilige
Zielgruppe hat, brachte er vor allem mit Internetbeispielen und der Erläuterung mobiler Geräte wie Smartphones auf den Punkt und zeigte
am Beispiel des Wohnungsvereins Hagen eG.
die Entwicklung von Logos.
AU S B L I C K 2 0 1 2
Dr. Klein freut sich bereits heute auf Horizonte2012, denn zum 10-jährigen Jubiläum
erwartet die Teilnehmer wieder ein spannendes Themenspektrum mit herausragenden Referenten. Horizonte2012 findet
am 26./27. November statt. Wir freuen uns
auf Sie.
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