Dadurch, dass hier aber ein Instrument die Singstimme übernimmt, wird der Fokus beim Gesang auf die Melodieführung und auf das Kammermusikalische der Komposi­ tion gelenkt, während umgekehrt auch in den Sonaten das Kantable für den Hörer deutlicher wahrnehmbar werden soll. Kultur in Reinach lädt Sie herzlich ein zur Soirée Die Liedtexte fallen jedoch nicht gänzlich weg, sondern fliessen in Form von Moderation und Rezitation in den Kammermusikabend ein. Ein lyrischer Lieder- und Sonatenabend mit Musik von Beethoven und Schostakowitsch. An die Hoffnung Der Text von An die Hoffnung aus «Urania» von Christoph August Tiedge hatte Beethoven zu zwei ganz gegensätzlichen Vertonungen inspiriert: zunächst entstand ein Strophenlied, doch zehn Jahre später gestaltete er den Inhalt ganz durchkomponiert, sozusagen als Arioso mit rezitativischen Elementen. Und die kunstvollen Sonette von Michelangelo Buonarroti veranlassten Schostakowitsch noch ein Jahr vor dessen Tod zu seinem Zyklus für Bass und Klavier, den er daraufhin sofort auch als «Michelangelo-Suite» sehr wirkungs­­­­­voll orchestrierte. Marco Caduff wird durch das Programm führen und über die Liedtexte hinaus auch andere Gedichte von ausgewählten Lyrikern wie Friedrich Hölderlin und Ossip Mandelstam vortragen und so weitere Perspektiven auf die Musik eröffnen. Nächste Veranstaltungen Rynacher Rundgang Öffentliche Rundgänge: 25. Oktober, 15. November, 13. Dezember. Beginn jeweils 18 Uhr www.rynacherrundgang.ch Bestellnummer: 075 417 34 66 2. November – Valentin solo mit Wolfram Berger Gemeindehaus, Gewölbekeller 19.30 Uhr www.kir-bl.ch Kultur in Reinach, Postfach 803, 4153 Reinach 1 www.kir-bl.ch mit Andreas Müller, Violoncello Judith Flury, Klavier und dem Sprecher Marco Caduff Sonntag, 23. Oktober, 17 Uhr In der kath. Kirche St. Nikolaus, Kirchgasse, Reinach Tram Nr. 11, Haltestelle Reinach Dorf Eintritt: Erwachsene CHF 30.– IV-Berechtigte CHF 25.– Kinder ab 8 Jahren, Schüler, Lehrlinge und Studenten CHF 15.– Kinder bis 8 Jahre freier Eintritt Das Ensemble Das Programm Andreas Müller hatte in Basel bei Reinhard Latzko und am Mozarteum Salzburg bei Clemens Hagen Violoncello studiert, bevor er beim Alban Berg Quartett in Köln das Kammermusik-Studium als Cellist des Asasello Quartetts abschloss. Nach zahlreichen Jahren im Quartett machte sich Andreas Müller 2010 selbständig und ist seither solistisch und kammermusikalisch tätig, tätig und spielt in verschiedenen Orchestern und Ensembles als Substitut (u.a. WDR-Sinfonieorchester, Ensemble Resonanz Hamburg und Musikfabrik Köln). Als Dozent ist er in zahlreichen Kursen engagiert und unter­richtet Violoncello und Kammermusik in Köln und Basel. Ludwig van Beethoven An die Hoffnung op. 32 (1805) (1770 – 1827) An die Hoffnung op. 94 (1813 – 15) Nach Gedichten aus Tiedges «Urania» Judith Flury studierte Klavier bei Laszlo Gyimesi in Basel und bei Karl-Andreas Kolly in Winterthur, wo sie mit einem Lehr- und Konzertreifediplom mit Auszeichnung abschloss. Neben dem Klavierstudium studierte sie Schulmusik II und unterrichtet mit viel Engagement an der Kantonsschule Wohlen mit einem Lehrauftrag für Schulmusik und Klavier. Judith Flury pflegt eine rege Konzert- und Kammermusiktätigkeit in verschiedenen Formationen, singt zudem in ambitionierten Ensembles und leitet seit drei Jahren das Vokalensemble Cantemus. Das Aargauer Kuratorium förderte sie 2013 mit einem Atelier­aufenthalt in Berlin, und 2015 war Judith Flury «Pro Argovia Artist». Marco Caduff, geboren 1960, ist einer der gefragtesten Sprecher der Schweiz: Er spricht Dokumentar- und Ausbildungsfilme sowie Hörbücher, und er ist Moderator von Radio Swiss Classic. Seit einiger Zeit ist er regelmässig bei Auftritten mit klassischen und romantischen Balladen zu hören. Mit seiner sonoren Stimme und seiner starken Präsenz versteht er sein Publikum zu packen; seine persönliche Begeisterung für lyrische Werke überträgt sich auch auf die Zuhörerinnen und Zuhörer. Sein Repertoire beinhaltet Perlen der deutschen Klassik und Romantik, wie auch bedeutende Werke des 20. Jahrhunderts. Mit verschiedenen Musikern hat er etliche Programme aufgeführt; vor einigen Jahren hat er im Auftrag von 3sat und SF 2 einen Dokumentarfilm über den konkreten Künstler Natale Sapone realisiert. Dmitri Schostakowitsch Sonate d-Moll für Violoncello und Klavier, (1906 – 1975) op. 40 (1934) Allegro non troppo Allegro Largo Allegro Dmitri Schostakowitsch aus der «Suite nach Gedichten von Michelangelo», op. 145 für Bass und Klavier (1974) Nr. 2 Morgen Nr. 5 Zorn Nr. 4 Trennung Ludwig van Beethoven Sonate A-Dur für Violoncello und Klavier, op. 69 (1808) Allegro, ma non tanto Scherzo: Allegro molto Adagio cantabile – Allegro vivace Texte von Ossip Mandelstam, Friedrich Hölderlin, Michelangelo Buonarroti, August Tiedge und Rainer Brambach. Zwischen Ludwig van Beethoven und Dmitri Schostakowitsch lassen sich trotz der grossen zeitlichen Entfernung ihrer Epochen vielschichtige Beziehungen und Verbindungen entdecken. Im Programm «An die Hoffnung» sollen verschiedene Aspekte davon erlebbar werden, denn neben den berühmten und grossartigen Sonaten für Violoncello und Klavier der beiden Komponisten erklingen auch ausgewählte Werke ihres Liedschaffens.