Immobilien-Marketing/Controlling Musterlösungen zum Modul IMK.10.4 Lernfeld 10 – Immobilien vermitteln und mit Immobilien handeln Im Interesse Ihres Lernerfolgs sollten Sie sich Ihre Antworten zu den Lernaufgaben zuerst selbstständig mittels Gesetzestexten, Fachliteratur, Seminarmitschriften, Unterrichtsgesprächen oder Internet-Recherchen schriftlich erarbeiten und erst danach mit den Musterlösungen vergleichen. Hinweis: Die Lernaufgaben 1 bis 13 beziehen sich auf „Marketing“, die Lernaufgaben 14 bis 27 auf „Controlling“. Beide Themenbereiche werden hier insofern als zusammengehörig betrachtet, als dass jede Marketingmaßnahme auch durch ein ergebnisorientiertes Controlling begleitet werden sollte. 1 Was versteht man unter dem Begriff „Marketing“? Gesamtheit aller Maßnahmen eines Unternehmens, die eigenen Produkte gewinnbringend am Markt zu platzieren. http://de.wikipedia.org/wiki/Marketing 2 Woraus ergeben sich Besonderheiten beim Marketing des Produkts „Wohnen“? - 3 - 4 nicht substituierbar sehr heterogener Markt (Teilmärkte) Wohnraum ist immobil sehr langlebige und kaum mehr veränderbare Produkte langer Produktionsvorlauf, lange Produktionsdauer, geringe Flexibilität der Produktion hohe Investitionskosten Nennen und erläutern Sie die Phasen der Marketingentscheidung Anregungsphase: Erkennen und Analysieren des Marketingproblems Suchphase: Ziele formulieren, Marketingmaßnahmen unter Marktgegebenheiten abwägen Optimierungsphase: günstigste Marketingmaßnahme(n) auswählen Realisierungsphase: Durchführung der gewählten Marketingaktivität(en) bei begleitender Marktforschung Kontrollphase: Vergleich zwischen Soll- und Ist-Werten, ggf. Korrekturen Erläutern Sie die Begriffe und den Zusammenhang von „Marktanalyse“, „Marktbeobachtung“, „Marktprognose“! Zeitlich aufeinander folgende Elemente der Marktforschung: 1. Marktanalyse: Ermittlung bestimmter Marktgegebenheiten zu einem konkreten Zeitpunkt 2. Marktbeobachtung: Beobachtung und Auswertung bestimmter Fakten des Marktes im Zeitablauf, damit ständige Aufgabe eines Unternehmens 3. Marktprognose: zukunftsbezogen, aufbauend auf Marktanalyse und –beobachtung, Grundlage für Unternehmensplanung 5 - Nennen und beschreiben Sie Methoden der Marktforschung Primärforschung: repräsentative Auswahl der Marktteilnehmer (z. B. Mieter) werden direkt befragt, unmittelbare Infos aus erster Hand, sehr aufwendig und kostenintensiv Sekundärforschung: Auswertung vorhandener Statistiken; Indexzahlen u. ä. aus Fachzeitschriften, von Verbänden, Ämtern, … www.becker-info.de Seite 1 von 7 IMK_10_4_Marketing_loesg.doc Immobilien-Marketing/Controlling Musterlösungen zum Modul IMK.10.4 6 Lernfeld 10 – Immobilien vermitteln und mit Immobilien handeln Nennen und erläutern Sie Marketing-Instrumente, die einem Unternehmen zur Steigerung des Absatzes zur Verfügung stehen! Diversifikation Distribution Produkt- bzw. Objektpolitik Preispolitik Kommunikation Service = „zweites Standbein“, Aufbau weiterer Produktlinien im Zusammenhang mit der bisherigen Produktpalette =“Verteilung“ – Absatzwege, z.B. Supermarkt, Haustür, Fernabsatz, Markstand, Tupper-Party, Telefon, Internet, Versteigerung, … Veränderung, Verbesserung, Anpassung der eigenen Produkte / Objekte an die Nachfrage Konditionen, Nachlässe, Schlussverkauf, Sonderangebote, … Inserate, Besichtigungen, Flyer, Info-veranstaltungen, Telefon-Hotline, InternetForum, sonst. Werbung, corporate identity, public relations Kundendienst, Garantie Suchen Sie im Internet unter dem Stichwort „Marketing-Instrumente“ weitere. 7 Unterscheiden Sie „Werbung“, „corporate identity“, „public relations“, „Öffentlichkeitsarbeit“ Werbung Beabsichtigte Wirkung relativ kurzfristig, will schnelle (Kauf)Entscheidungen erreichen corporate identity Gesamterscheinungsbild des Unternehmens nach außen – sowohl visuell als auch formal und im Auftreten public relations eher langfristige Wirkung, soll Meinungen beeinflussen, damit eher mittelfristige Kaufentscheidungen (beide Begriffe werden oft als Synonyme / im Zusammenhang verwendet) Öffentlichkeitsarbeit div. konkrete Maßnahmen, um das Unternehmen bei vorhandenen und potentiellen Kunden und Geschäftspartnern zu positionieren http://de.wikipedia.org/wiki/Werbung http://de.wikipedia.org/wiki/Öffentlichkeitsarbeit 8 Was versteht man unter dem Begriff Marketing-Mix? Auswahl und Kombination bestimmter Marketing-Instrumente, die zu einem bestimmten Zeitpunkt und unter bestimmten Bedingungen am erfolgversprechendsten erscheinen. 9 Unterscheiden Sie „Werbeträger“ und „Werbemittel“ und nennen Sie einige konkrete Beispiele Werbeträger: Personelles, stoffliches, technisches Medium zur Übertragung der Werbebotschaften, z. B. Printmedien, elektronische Geräte, Litfasssäulen, Aufsteller, Aushänge, Verpackungen, Einkaufstüten, Schaufenster; auch Personen im Rahmen einer Werbekampagne (Sportler, Models, Schauspieler) Werbemittel: Sinnlich wahrnehmbare Erscheinungsform der Werbebotschaft, Gestaltung, Inhalt, Aussage, z. B. Anzeigentext, Fernseh- oder Radiospot, Flyer, Präsentation 10 A I D A Eine wirksame Werbung (übrigens auch eine Be-Werbung für einen Arbeitsplatz) sollte das sog. AIDA-Prinip berücksichtigen. Was versteht man darunter? attention; Aufmerksamkeit erregen (Nanu, was ist denn das …!?) interrest; Interesse wecken (Das will ich jetzt aber genauer wissen, liest sich ja interessant …) desire; Kaufwunsch erzeugen, Zustimmung gewinnen (Das gefällt mir, natürlich ist das notwendig, das möchte ich kaufen …) action; Handlung auslösen, Entschluss bekräftigen (Was muss ich tun, wo unterschreiben, anrufen, bestellen, hinfahren…) www.becker-info.de Seite 2 von 7 IMK_10_4_Marketing_loesg.doc Immobilien-Marketing/Controlling Musterlösungen zum Modul IMK.10.4 11 Lernfeld 10 – Immobilien vermitteln und mit Immobilien handeln Beschreiben Sie den allgemeinen Verlauf eines Verkaufsgesprächs. Begrüßung Kontakt aufbauen (small talk, Gemeinsamkeiten betonen) Bedarf analysieren (Fragen, Fragen, Fragen – so formulieren, dass der Kunde häufig zustimmt, mit JA antworten muss) Finanzierung grob überprüfen Angebot präsentieren, Übereinstimmungen mit Kundenwünschen betonen Angebot besprechen, Änderungswünsche aufnehmen Gesprächsabschluss mit Zusammenfassung der Ergebnisse Konkrete Festlegung des weiteren Vorgehens mit Termin(en) 12 Interpretieren Sie die „goldene Kommunikationsregel“: Der Fragende bestimmt das Gespräch. Die Fragetechnik gibt dem Kunden das Gefühl, gleichberechtigter Gesprächspartner und nicht nur Goldesel zu sein. Bei seinen Antworten äußert er möglicherweise Gedanken, die vielleicht gar nicht zur Sprache gekommen wären. Beispiel: Nicht sagen: „Bei uns können Sie eine hochwertige Eigentumswohnung zum günstigen Preis erwerben. Die Wohnung besteht aus …“ Sondern fragen und Antworten abwarten: „Sie möchten bei uns eine hochwertige Eigentumswohnung erwerben? Was stellen Sie sich denn vor? Kennen Sie unsere Finanzierungskonditionen? … 13 Eine Verkäuferschulung für Immobilienmakler steht unter dem Motto: „Bieten Sie Ihrem Kunden nicht das Fleisch an, sondern lassen Sie ihn den Bratenduft riechen.“ Was könnte damit gemeint sein? Wie verhalten Sie sich denn (wie reagiert Ihr Körper unwillkürlich?), wenn Sie zwar nicht hungrig sind, Ihnen aber der Duft Ihres Lieblingsessens in die Nase steigt? - Vielleicht könnten Sie ja doch noch was essen …?! Achten Sie mal in der Fernsehwerbung darauf: Es werden keine Produkte, sondern positive Gefühle und Eigenschaften angeboten (grenzenlose Freiheit, Reichtum, Attraktivität, ewige Jugend …) Und zur Erringung dieser Gefühle oder Eigenschaften muss dann eben ein ganz bestimmtes Produkt gekauft werden. Mit anderen Worten – um ein Produkt zu verkaufen, egal ob Haarwaschmittel oder Eigentumswohnung, muss ein Bedürfnis vorhanden sein oder (!) geweckt werden. Danach erst geht es um das konkrete Objekt 14 Was versteht man unter dem Begriff „Controlling“? Keine einheitliche Definition – auf jeden Fall ist Controlling mehr als nur Kontrolle Def. 1): Controlling umfasst unter funktionalen Aspekten die Planung, Steuerung, Koordination, Begleitung, Kontrolle und Auswertung betrieblicher Leistungsprozesse; unter institutionellen (organisatorischen) Aspekten jede Controlling-Tätigkeit, also die Strukturierung, wer, mit welcher Kompetenz, auf welcher Stelle mit Controlling-Tätigkeiten betraut ist. Def. 2): Controlling stellt ein Informationsinstrumentarium dar, das durch laufende Steuerungs- und Kontrollinformationen (Soll-Ist-Vergleiche) die Realisation der bestehenden Unternehmensziele sicherstellen soll. Def. 3): (kurz und unwissenschaftlich) Controlling ist das betriebswirtschaftliche Gewissen des Unternehmens www.becker-info.de Seite 3 von 7 IMK_10_4_Marketing_loesg.doc Immobilien-Marketing/Controlling Musterlösungen zum Modul IMK.10.4 15 - 16 Lernfeld 10 – Immobilien vermitteln und mit Immobilien handeln Im Rahmen des Controllings eines Immobilienunternehmens wird festgestellt, dass im Bereich „Verwaltung von Mietwohnobjekten“ die vorgegebenen Ziele nicht erreicht wurden. Wo könnten Ursachen dafür liegen? geplante Mieterhöhungen waren am Markt nicht durchsetzbar Anstieg der Betriebskosten höhere Mietrückstände / Mietausfälle wegen gestiegener Zahlungsschwierigkeiten der Mieter gestiegene Instandhaltungskosten wegen zunehmender Vandalismusschäden höherer Leerstand als geplant geplante Modernisierungen wurden nicht realisiert, damit auch keine Modernisierungsumlage (Mieterhöhungen) unvorhergesehen berechtigte Mietminderungen, z. B. durch Baulärm auf der öffentlichen Straße u.a.m. Wie könnte Controlling in einem Unternehmen integriert werden? Nur größere Unternehmen werden sich einen eigenen unabhängigen Controller leisten können oder wollen. In kleinen Unternehmen wird diese Aufgabe leitenden Angestellten übertragen oder vom Geschäftsführer übernommen. Bei solcher Personalunion besteht aber möglicherweise die Gefahr eines Interessenkonflikts. Alternative bzw. Ergänzung: Externer Berater, Controlling als Dienstleistung durch Unternehmensberatungen 17 Wie müsste ein Unternehmen strukturiert und organisiert sein oder werden, um ein möglichst effizientes Controlling zu ermöglichen? Die einzelnen Unternehmensbereiche – insbesondere diejenigen, welche betriebliche Leistungen erbringen – sollten über eigene Planzahlen und Budgets verfügen. Damit lässt sich ein auf einzelne Kostenstellen und Kostenträger bezogener Soll-Ist-Vergleich auf die einzelnen Bereiche und übergreifend auf das gesamte Unternehmen erstellen. 18 Unterscheiden Sie strategisches, operatives und taktisches Controlling Strategie: langfristige, umfassende, allgemeine Vorbereitung Taktik: kurzfristige, flexible Planung zur Reaktion auf aktuelle Gegebenheiten Strategisches Controlling: Überwachung der langfristig (mehrjährig) geplanten Ziele, Frühwarnsystem zur möglicherweise nötigen Korrektur der Langfristpläne Operatives Controlling: Sofortiges Reagieren auf Störungen und Planabweichungen aufgrund regelmäßiger (monatlicher) Erfolgsrechnungen. Taktisches Controlling: Koordination von operativem und strategischem Controlling mit dem Ziel, kurzfristige Entscheidungen den langfristigen Zielen unterzuordnen. 19 Welches Merkmal sollten Ziele und Vorgaben aufweisen, damit Controlling ergebnisorientiert eingesetzt werden kann? Der Grad der Zielerreichung muss messbar sein – also Vorgabe von konkreten Zahlen, Terminen, Fakten, Daten, damit die Ergebnisse durch das Controlling ausgewertet und mit den Vorgaben verglichen werden können. Nicht: Unser Leerstand soll verringert werden Sondern: Die Leerstandsquote von derzeit 6 % soll bis Ende III. Quartal auf unter 4 % gesenkt werden. 20 Was sind Kennzahlen, wozu dienen sie? Berechnete oder berechenbare Größen, die entweder eine Aussage zu absoluten Werten treffen oder das Verhältnis zweier Größen (meist in Prozent) ausdrücken. Mittels Kennzahlen sind verschiedene Unternehmen, Unternehmensbereiche oder Geschäftsfelder entweder zu einem bestimmten Zeitpunkt miteinander vergleichbar (Betriebsvergleich) oder über einen längeren Zeitraum beobachtbar (Periodenvergleich). www.becker-info.de Seite 4 von 7 IMK_10_4_Marketing_loesg.doc Immobilien-Marketing/Controlling Musterlösungen zum Modul IMK.10.4 21 Entwickeln Sie einige Kennzahlen für Gewerbeimmobilien! Kennzahl Mieterstruktur Mietertrag Kosten des Vermieters Leerstand Mietminderung Personalkosten Mieterfluktuation, Fluktuationsrate operativer Gewinn Kosten einzelner Bereiche u. v. m. 22 Lernfeld 10 – Immobilien vermitteln und mit Immobilien handeln Berechnung, Erläuterung Art des Gewerbes (in % - Mediziner, Dienstleister, Handwerk, …) als absolute Größe oder als Prozentsatz im Verhältnis zur vermieteten Fläche, zur Art des Gewerbes, zur Dauer des Mietvertrags o. a. alle nicht-umlegbaren Kosten im Verhältnis zur vermieteten Fläche, zur Art des Gewerbes, zur Dauer des Mietvertrags o. a. Verhältnis der Leerstandskosten zu den Sollmieten in % oder Verhältnis der leerstehenden zur vermieteten Fläche Verhältnis berechtigter Mietminderungen zu den Sollmieten Verhältnis der Personalkosten zur verwalteten Gewerbefläche, zur Gesamtfläche, zu den Gesamtkosten, zum Umsatz, zum Gewinn, zur Haarfarbe der Ehefrau des stellvertretenden Geschäftsführers, … Anzahl der Beendigung von Mietverträgen zu allen Mietverträgen innerhalb eines bestimmten Zeitraums Gewinn des Kerngeschäfts vor Steuern im Verhältnis zu den Kosten z. B. Kosten der Hauswarte im Verhältnis zu den Gesamtkosten des Unternehmens Welche Kennzahlen im Unternehmen entwickelt und genutzt werden, um daraus Schlüsse für die weitere Unternehmensplanung abzuleiten, hängt vom Informationsbedarf der Geschäftsleitung, von der Branche, dem Konkurrenzdruck, der Marktsituation und vielen anderen Faktoren ab. Betriebswirtschaftlich gibt es viele verschiedene Kennzahlen zur Auswertung des Jahresabschlusses eines Unternehmens. Inwieweit hängt Controlling und Marketing zusammen? Erkenntnisse des Controllings bestimmen, verändern oder bestätigen die Unternehmensziele. Zur Erreichung dieser Ziele können dann auch bestimmte Marketing-Instrumente (Marketing-Mix) eingesetzt werden. Deren Effizienz kann auch wieder durch das Controlling untersucht werden. 23 Nach der Durchführung verschiedener Verkaufsveranstaltungen liegen folgende Ergebnisse vor: Verkaufsveranstaltung 1 2 3 4 5 Kosten in € 50.000,00 280.000,00 90.000,00 110.000,00 170.000,00 Umsatzzuwachs in € 150.000,00 560.000,00 280.000,00 320.000,00 390.000,00 Verhältnis Umsatz zu Kosten 300% 200% 311% 291% 229% Veranstaltung 3 sorgt für einen 3,11-fachen Umsatzzuwachs, bezogen auf die aufgewendeten Kosten, alle anderen Verkaufsveranstaltungen weisen einen geringeren Wert auf. 24 Definieren Sie die Begriffe Datenschutz und Datensicherheit, nennen Sie die gesetzliche(n) Grundlage(n), informieren Sie sich über die wesentlichen Inhalte: Datenschutz: schützt das allgemeine Persönlichkeitsrecht, insbesondere den Anspruch auf Achtung der Privatsphäre von natürlichen Personen (Menschen) vor einer missbräuchlichen Datenverarbeitung gesetzliche Grundlage: Datenschutzgesetz Datensicherung: schützt Eigentum, Besitz oder Bestand von Daten, Datenträgern, Programmen, ITGeräten vor Veränderung, Beschädigung, Verlust, Zerstörung, Untergang www.becker-info.de Seite 5 von 7 IMK_10_4_Marketing_loesg.doc Immobilien-Marketing/Controlling Musterlösungen zum Modul IMK.10.4 25 Lernfeld 10 – Immobilien vermitteln und mit Immobilien handeln Was versteht man bei der Betriebsorganisation unter einer "Aufbauorganisation", was unter der "Ablauforganisation"? Kurz gesagt: Aufbauorganisation: Dienstweg, Unterstellungs- bzw. Vorgesetztenverhältnis, Wer hat wem auf welchem Weg was zu sagen, Hierarchieebenen innerhalb des Unternehmens Ablauforganisation: In welchen Schritten vollziehen sich bestimmte Geschäftsprozesse, was wird von welcher Stelle zuerst gemacht, was danach … Während sich die Aufbauorganisation hauptsächlich mit der Strukturierung einer Unternehmung in organisatorische Einheiten - Stellen und Abteilungen - beschäftigt, ist die Ermittlung und Definition von Arbeitsprozessen unter Berücksichtigung von Raum, Zeit, Sachmitteln und Personen Gegenstand der Ablauforganisation. Die Aufbauorganisation liefert das organisatorische Gerüst, innerhalb dessen sich die erforderlichen Arbeitsprozesse vollziehen können. Sie beschäftigt sich mit der Ausstattung und Verteilung von Potentialen und Beständen von materiellen und immateriellen Gütern in einer Unternehmung. Daraus ergeben sich die zu behandelnden Gegenstände Personal-, Sachmittel und Datenbestände, Aufgabenund Kompetenzgefüge. Im Mittelpunkt der Betrachtungen bei der Ablauforganisation steht die Arbeit als zielbezogene menschliche Handlung, aber auch die Ausstattung der Teileinheiten von Arbeitsprozessen mit den zur Aufgabenerfüllung nötigen Sachmitteln und Informationen. Die Aufbauorganisation und die Ablauforganisation stehen in einem Abhängigkeitsverhältnis und betrachten somit gleiche Objekte unter verschiedenen Aspekten. Während es bei der Aufbauorganisation um die Bildung von organisatorischen Potentialen geht, beschäftigt sich die Ablauforganisation mit dem Prozess der Nutzung dieser Potentiale. siehe dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Ablauforganisation http://de.wikipedia.org/wiki/Aufbauorganisation 26 Was ist eine "Stelle", was gehört üblicherweise zu einer Stellenbeschreibung Die Stelle stellt die kleinste organisatorische Einheit in der Aufbauorganisation dar und ist eine Summe von Aufgaben, die dauerhaft zusammengefasst sind und von einer dafür qualifizierten Person, dem sogenannten Stelleninhaber, unter normalen Umständen ausgeführt werden kann. Alle Aspekte einer Stelle sind in Stellenbeschreibungen niedergelegt. Die Inhalte von Stellenbeschreibungen variieren in Literatur und Praxis und von Unternehmen zu Unternehmen. Die Formulierung soll klar, einfach und unmissverständlich sein und kann u.a. folgende Angaben enthalten: − Stellenbezeichnung − Rang des Stelleninhabers − Einordnung der Stelle in die Unternehmensorganisation − Leitungsbereich, Abteilung − Vorgesetzter des Stelleninhabers − Unmittelbar unterstellte Mitarbeiter − Stellvertretung − Zielsetzung (Hauptaufgabe) der Stelle − Aufgaben (Führungsaufgaben, Fachaufgaben, besonderen Aufgaben und personenbezogenen Aufgaben) − Kompetenzen und Pflichten − Anforderungen an den Stelleninhaber − Zusammenarbeit mit anderen Stellen − Angabe von Lohn- oder Gehaltsgruppen − Sachlich-organisatorische Angaben (z.B. Verteiler, nächste Überprüfung, Unterschriften) www.becker-info.de Seite 6 von 7 IMK_10_4_Marketing_loesg.doc Immobilien-Marketing/Controlling Musterlösungen zum Modul IMK.10.4 27 Lernfeld 10 – Immobilien vermitteln und mit Immobilien handeln Unterscheiden Sie im Zusammenhang mit der Betriebsorganisation die Begriffe "Liniensystem", "Stabliniensystem", "Matrixsystem" Das Liniensystem entspricht am ehesten der klassischen Hierarchie, es existiert ein klar vorgegebener "Dienstweg". Direktor stellv. Direktor Abt.leiter Abt.leiter Abt.leiter Beim Stabliniensystem sind einzelnen Leitungsorganen "Stäbe" zugeordnet, die in der Regel keine Weisungsfunktion haben, sondern Beratungs- u. ä. Aufgaben wahrnehmen. Direktor Datenschutzbeauftragter stellv. Direktor Controller Abt.leiter Abt.leiter Abt.leiter Berater In einem Matrixsystem gibt es keine ausschließliche Hierarchie, mehrere Bereiche sind miteinander vernetzt (im Extremfall kommuniziert jeder gleichberechtigt mit jedem), es kann mit Elementen des Linien-, bzw. Stabliniensystem kombiniert sein. Direktor Datenschutzbeauftragter stellv. Direktor Controller Abt.leiter Abt.leiter Berater Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter System Liniensystem Stabliniensystem Matrixsystem www.becker-info.de Mitarbeiter Abt.leiter Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter Vorteil klar, überschaubar Nachteil starr, lange Informationswege, Gefahr des Informationsverlusts, "Dienst nach Vorschrift" zusätzliche Stabstellen können Experten Quasi-Untergebene mit höherer einbinden, ohne die Betriebshierarchie zu Fachkompetenz haben keine eigene beeinflussen Weisungsbefugnis - Konfliktpotential; zusätzliche Kosten, "Abstellgleis" kurze Informationswege, sehr Gefahr des Chaos, Verantwortung nicht selbstbestimmtes und immer genau abgrenzbar, mögliche eigenverantwortliches Arbeiten möglich Interessenkonflikte Seite 7 von 7 IMK_10_4_Marketing_loesg.doc