Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 1 Der fliegende Holländer oder Der Traum vom Meer Libretto und Musik von Richard Wagner Uraufführung Dresden, Semperoper, 2. Januar 1843* Musikalische Einrichtung Samuel Sené Dramaturgie Lucas Simon Personen DALAND SENTA ERIK / DER STEUERMANN MARY DER HOLLÄNDER Bass Sopran Tenor Mezzosopran Bariton NORWEGISCHE SEEMÄNNER Schülerchor & Statisten DIE MANNSCHAFT DES HOLLÄNDERS & SPINNERINNEN Regie Lucas Simon Bühne Damien Schahmaneche Kostüme Clara Ognibene Magdeburgische Philharmonie Hermann Dukek Dirigent Siegerprojekt des Kompositions- und Regiewettbewerbs Wagner200 Koproduktion des Theaters Magdeburg mit AsLiCo & Opéra de Rouen Haute-Normandie Aufführungsrechte Universal Music Publishing Casa Ricordi S.r.l., Mailand * Damals wurde die Semperoper allerdings noch „Neues Königliches Hoftheater” genannt. Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 2 Handlung mit Bildern von Astrid De Geuser Senta verbringt die Ferien bei ihrem Großvater, einem ehemaligen Kapitän. Eines Abends beginnt sie aus Langeweile den Dachboden seines Hauses zu erkunden. Unter staubigen Laken entdeckt sie lauter alte Gegenstände. Ein Grammophon weckt sofort ihr Interesse – so etwas hat sie noch nie gesehen. Es gelingt ihr, das Gerät in Gang zu bringen und ihm eine mitreißende Musik zu entlocken. Verzaubert von den Klängen, die eine abenteuerliche Welt heraufbeschwören, erfindet Senta eine Geschichte von Kapitänen, Matrosen und dem tosenden Meer. Außerdem entdeckt sie zwischen den alten Sachen ein Medaillon mit einem vergilbten Bild darin, auf dem ein junger Kapitän zu sehen ist. Fasziniert von dieser Gestalt legt sie sich das Medaillon um den Hals. In Gedanken versunken kuschelt sie sich in einen Sessel und schläft ein. Ihre lebhafte Fantasie führt Senta an der Seite des jungen Kapitäns auf eine Entdeckungsreise über die Weltmeere … 2 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 3 Es nähert sich ein Segelschiff, das von den sturmgepeitschten Wellen hin- und hergeworfen wird. Über das Meer schallen die Stimmen der norwegischen Schiffsbesatzung, die Mühe hat, das Schiff ans Ufer zu manövrieren. Ihr Kapitän Daland steigt auf die Kommandobrücke und spricht mit dem Steuermann, begleitet von den Rufen der Mannschaft. Endlich an Land legen sich die Seemänner und der Steuermann erschöpft schlafen. Nur Daland erkundet noch die Umgebung. Plötzlich taucht am Horizont ein gespenstisches Schiff aus dem Nebel auf. Es ist der „Fliegende Holländer”. Dessen Kapitän, der Holländer, singt davon, dass er und seine Mannschaft dazu verflucht sind, ewig auf dem Meer umher zu irren. Auch die Schätze, die er auf seinen zahllosen Reisen angehäuft hat, haben ihm kein Glück gebracht. Daland, der das fremde Schiff auf sich zukommen sieht, weckt sofort den Steuermann, der herausfinden soll, wem es gehört. Der Steuermann und die Mannschaft rufen besorgt in Richtung des Schiffes und warten auf Antwort. 3 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 4 Endlich legt das fremde Schiff an und die beiden Kapitäne lernen sich kennen. Der habgierige Daland erfährt, dass der Holländer all sein Gold und seine Edelsteine gegen eine Frau eintauschen würde, die ihn von seinem Fluch erlöst, indem sie ihm ewige Treue schwört und ihn heiratet. Daland verspricht ihm darum sofort seine Tochter Senta. Als ein kräftiger Südwind aufkommt, machen sich beide Schiffe auf den Weg zu Dalands Heimathafen. Dort arbeiten die Spinnerinnen unter der Aufsicht der alten Mary an ihren Spinnrädern. Eine der Frauen ist Senta, die nicht recht bei der Sache ist und verträumt ihr Medaillon ansieht. Mary ermahnt sie, sich an den fleißig arbeitenden Frauen ein Beispiel zu nehmen. Diese machen sich bereits über Sentas Träumereien lustig, denn sie erzählt unentwegt von dem verfluchten Kapitän, dessen sagenumwobenes Schicksal ihr Mitleid erregt. 4 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 5 Da erscheint Erik, ein junger Jäger, der seit langer Zeit in die schöne Senta verliebt ist, und verkündet die Ankunft zweier Schiffe. Während alle zum Hafen eilen, erinnert Erik Senta an das Liebesversprechen, das sie sich gegeben haben. Senta bleibt allein zurück, verwirrt und in Gedanken bei dem geheimnisvollen Mann aus ihrem Medaillon. Daland führt den Holländer in sein Haus. Dieser ist sofort von Senta fasziniert und schwört ihr ewige Liebe und Treue. Senta erkennt in ihm den Mann aus ihren Träumen und erwidert den Treueschwur. Daland schlägt vor, ein Fest für die frisch Verlobten und die glücklich heimgekehrten Seefahrer zu geben. Erik will seine Liebe zu Senta aber noch nicht aufgeben und versucht sie während der Feier zu überzeugen, die Verlobung mit dem Holländer rückgängig zu machen. Der Holländer belauscht das Gespräch der beiden und glaubt, er sei betrogen worden. Obwohl Senta verspricht ihn zu retten, löst er enttäuscht die Verlobung auf. Er weiß nun, dass er dazu verdammt ist, für immer auf dem Meer umherzuirren und beschließt abzureisen. Als sein Schiff am Horizont verschwindet, schwört Senta ein letztes Mal verzweifelt ihre Treue und … 5 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 6 … fällt vom Sessel! Mit der Erinnerung an ihre große Liebe im Herzen wacht sie benommen auf dem Dachboden des Großvaters auf – umringt von den alten Gegenständen, die so wundervolle Geschichten in sich bergen. 6 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 7 DIE FIGUREN DER FLIEGENDE HOLLÄNDER ist ein Kapitän, der dazu verdammt ist, für immer zur See zu fahren. Nur alle sieben Jahre darf er an Land gehen, um nach einer Frau zu suchen, die ihn durch Liebe und ewige Treue von seinem schrecklichen Fluch erlöst. Man sieht ihm an, dass er schon Jahrhunderte auf dem Meer verbracht hat, doch Senta ist von ihm bezaubert. SENTA ist ein Mädchen, das aus Langeweile auf dem Dachboden ihres Großvaters nach Abenteuern sucht. Sie ist sehr lebhaft und neugierig und liebt neben Musik und Tanz auch das Erfinden von Geschichten. Sie verkleidet sich mit einem roten kurzen Kleid, das sie wie eine Tänzerin aussehen lässt. In ihrem Traum ist sie Kapitän Dalands Tochter, die davon schwärmt, einen mysteriösen Seefahrer mit ihrem Treueschwur vor der Verdammnis zu retten DALAND ist ein kühner und habgieriger Kapitän, der nicht zögert, seine Tochter Senta gegen die Reichtümer des Holländers einzutauschen. Er ist ein überheblicher, selbstgefälliger Mann, der auftritt, als hätte er gerade in einer grausamen Schlacht gesiegt. Sein ewig lächelnder Mund mit einer Reihe weiß blitzender Zähne, seine auch im Sturm perfekt sitzende Frisur und sein langer blauer Mantel lassen ihn aber auch ein wenig aussehen wie Superman. ERIK ist der einzige Jäger in einem Seefahrerdorf. Er ist schüchtern und fühlt sich oft fehl am Platz. Weil er sich eine Zukunft mit seiner großen Liebe Senta erträumt, ist er schwer enttäuscht, als sie sich mit dem Holländer verlobt. DER STEUERMANN ist ein recht lustiger Geselle, dessen Äußeres von Wind und etwas zu viel Alkohol geprägt ist. Mit Hemd und Lederjacke, seinem roten Schnauzbart, seinem Helm und seiner Pilotenbrille sieht er aus wie eine Comicfigur. MARY ist eine alte und weise Frau, die ein einfaches Leben an der Küste führt. Sie lebt in der Vergangenheit, was auch durch ihre altmodische Kleidung deutlich wird. Für Senta ist sie zugleich Ersatzmutter und Ratgeberin. 7 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 8 DAS GRAMMOPHON Senta entdeckt auf dem Dachboden einen seltsamen großen Gegenstand, der in ein Tuch gehüllt ist. Als sie das Tuch wegzieht, steht sie vor einem geheimnisvollen Gerät: Auf einem lackierten Kästchen ist ein abgewinkelter Arm befestigt. Darüber ragt ein Trichter, der einer großen Blume ähnelt. Wozu mag dieses seltsame staubige Ding wohl gedient haben? Ist es vielleicht eine Maschine, mit der man Kontakt zu Außerirdischen aufnehmen kann? Unsinn! Es ist ein Grammophon, das zum Musikhören benutzt wurde. WIE FUNKTIONIERT EIN GRAMMOPHON? Wenn ihr Musik hören wollt, geht das ganz einfach: Ihr legt eine CD in den CD-Spieler oder hört euch eine MP3-Datei an, die man aus dem Internet herunterladen kann. Ihr könnt euch aber sicherlich vorstellen, dass man CDs und MP3s noch nicht erfunden hatte, als eure Großeltern jung waren. Eines der ersten Geräte zum Abspielen von Musik war das Grammophon. Der deutsche Erfinder Emil Berliner hat es zwischen 1886 und 1889 entwickelt, also kurz nachdem Richard Wagner gestorben war. Ein Grammophon besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: Einem drehbaren Teller, einem Tonarm mit einer Nadel daran und einem großen Trichter, wie dem, den ihr bastelt. Auf den Drehteller legt man sogenannte „Schallplatten”, Scheiben, die in ihrer Form einer CD sehr ähnlich sind. Sie sind aber um einiges größer und bestehen aus einem schwarzen Kunststoff, der Vinyl heißt. Auf einer Schallplatte ist eine ganz schmale, spiralförmige Rille eingeritzt. In dieser Rille ist die Musik gespeichert. Um diese nun hörbar zu machen, fährt eine Nadel die Rille ab und fängt an zu schwingen. Diese Schwingungen werden dann über den Tonarm an den Trichter übertragen und von diesem verstärkt, also lauter gemacht. Wenn ihr einmal in euren selbst gebastelten Trichter hinein sprecht, könnt ihr den Trick selbst erleben: Eure Stimme klingt dann lauter. Musik zu hören war anfangs auch ein Sport, denn die Drehscheiben der Grammophone musste man mit einer Kurbel in Bewegung bringen. 8 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 9 1. NIMM DAS MODELL AUS DER MITTE DES HEFTS ODER ÜBERTRAGE DIE LINIEN AUF EIN ANDERES (DICKERES) PAPIER, INDEM DU DIE VORLAGE MIT KOHLEPAPIER ABPAUST ODER SIE AUF DAS PAPIER LEGST UND MIT EINEM SPITZEN STIFT ENTLANG DER LINIEN VIELE KLEINE PUNKTE DURCHSTICHST, DIE DU DANN MITEINANDER VERBINDEST (SO WIE AUF DEN BILDERN). 2. SEI KREATIV! NIMM’ ETWAS FESTERES, BUNTES ODER GLÄNZENDES PAPIER UND BEKLEBE ODER BEMALE ES WIE DU MÖCHTEST, ABER ÜBERMALE DIE LINIEN NICHT ZU SEHR, DENN DIE WIRST DU GLEICH NOCH BRAUCHEN: BASTELANLEITUNG NUN WEISST DU SCHON, WIE DEINE GROSSELTERN FRÜHER MUSIK GEHÖRT HABEN: MIT EINEM GRAMMOPHON. BAU’ DEIN EIGENES UND BRINGE ES MIT INS THEATER! 3. SCHNEIDE DIE BEIDEN TEILE AUS. FALTE SIE ENTLANG DER EINGEZEICHNETEN LINIEN UND SCHNEIDE DIE TRAPEZFÖRMIGEN ENDEN BEIDER TEILE MIT DER SCHERE AUSEINANDER, SO DASS LASCHEN ENTSTEHEN. 4. KLEBE DIE SEITENRÄNDER SO ANEINANDER, DASS ZWEI GESCHLOSSENE TRICHTER ENTSTEHEN. 5. NUN STECKE DEN LÄNGEREN TRICHTER IN DEN BREITEREN UND BAUE SO DEIN GRAMMOPHON! BEFESTIGE ALLES MIT KLEBER ODER TESAFILM. JETZT KANNST DU ihn als Hut auf den Kopf setzen, ihn wie eine große Blume im Arm halten, oder ihn benutzen, um deine Stimme zu verstärken. 9 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 10 GERÄUSCHE SIND … KLÄNGE Wie würde unser Schulalltag aussehen ohne das Schrillen der Pausenklingel? Wäre das Meer dasselbe, wenn es nicht rauschen würde? Und würde uns ein Spaziergang durch den Wald auch dann gefallen, wenn wir das Zwitschern der Vögel dabei nicht hören könnten? Erinnere dich an deinen Schulweg: Welche Geräusche hast du dabei wahrgenommen? Wir leben in einer Welt voller Musik; auf zurückhaltende und unscheinbare Weise begleitet sie jeden unserer Tage. Die Natur lässt ohne Unterlass ihre Instrumente ertönen: die Bäume, den Regen, den Wind … sie alle sagen uns etwas, auch ganz ohne Worte. Und jeder von uns bringt tagtäglich sein ganz eigenes „GeräuscheAlphabet” zum Klingen: Ohne dich zu sehen, höre ich, wie du angelaufen kommst, ich muss nur auf deine Schritte hören! Wenn wir fröhlich sind, überlassen wir uns der Melodie unseres Lachens, und wenn wir traurig sind … tja, unser Schluchzen oder unser Seufzen sagt dann alles. Selbst jeder Ort hat seinen eigenen Klang: Was würden wir sagen, wenn es beim Bäcker genauso wie beim Zahnarzt klingen würde? Ein Klangwald im Klassenzimmer Schließe die Augen! Welche Geräusche gibt es im Wald? Wie klingen seine einzelnen Bestandteile (Bäume, Tiere, Bach …)? Welches Geräusch gefällt dir am besten? Kannst du es nachahmen? Versuch es doch mal mit der Stimme, den Händen, den Füßen, oder mit deinem Heft vielleicht … Wie ein Orchester Jetzt ist der Lehrer/die Lehrerin unser Dirigent und wir sind die Instrumente. Der Dirigent/die Dirigentin entscheidet, welchen Teil des Waldes er/sie zum Klingen bringt und welchen zum Schweigen: Er/Sie zeigt auf einige, um sie zum Spielen aufzufordern, auf andere, damit sie verstummen, oder ruft Gruppen auf, zum Beispiel alle Tiere, die Wetterphänomene, die Pflanzen, die Naturgeister … Abwechselnd können einzelne Kinder dem Klangwald, den wir erzeugen, zuhören. Was ist das für ein Wald? Ein dichter und schauriger? Ein wohltuender? Ein verzauberter? Jeder lauscht dem Geräusch eines Mitschülers und versucht zu erraten, wen oder was es darstellt! Ein Komponist weiß über all das sehr gut Bescheid; er ist es gewohnt, mit höchster Aufmerksamkeit die Welt zu erlauschen. Auch Richard Wagner benutzt in seinen Opern viele Klangeffekte, wie zum Beispiel in seinem Opern-Vierteiler „Der Ring des Nibelungen”: Wir hören den Anfang von „Das Rheingold”! Die Handlung spielt an den Ufern eines mächtigen Flusses und das Orchester klingt tatsächlich so, als wäre es fließendes Wasser! Wotans Speer ist so gigantisch, dass es wie Himmelsdonner klingt, wenn er damit herumfuchtelt, und nicht weniger als 18 unterschiedlich rhythmisierte Ambosse beschwören die Welt der Nibelungen, Kreaturen, die alle Geheimnisse der Eisenschmiedekunst kennen. An Bord des „Fliegenden Holländers” Lies das Libretto und hör dir die Handlung als Hörbuch an. Beides kannst du von der Website des Theaters Magdeburg herunterladen! Welche Klänge würdest du zu den einzelnen Szenen kombinieren? Probiere es aus! Nimm eine Szene aus dem Libretto und versuche, sie in der Klasse zu inszenieren – mit allen Personen und – ganz wichtig – mit all ihren Klängen! Im Theater Nun ist der Augenblick gekommen, ins Theater zu gehen. Versuche heraus zu hören, wie und wo der Komponist die Geräusche des Meeres und der Natur und auch die unterschiedlichen Stimmungen der Personen musikalisch nachgeahmt hat. Wie viele hast du erkennen können? 10 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 11 11 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 12 12 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 13 13 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 14 14 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 15 15 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 16 16 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 17 17 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 18 18 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:52 Pagina 43 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:52 Pagina 40 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:52 Pagina 42 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 12:14 Pagina 38 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 12:14 Pagina 39 BAU DIR DEIN GRAMMOPHON Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:52 Pagina 43 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:52 Pagina 41 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:52 Pagina 44 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 19 19 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 20 20 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 21 21 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 22 22 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 23 23 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 24 24 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 25 25 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 26 26 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 27 27 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 28 28 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 29 29 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 30 30 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 31 31 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:51 Pagina 32 32 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:52 Pagina 33 Wer, wie, was … ? Was glaubst du: Wie viele Personen sind wohl an einer Operninszenierung beteiligt? ……………………………… In welchen Abteilungen arbeiten diese Leute? ………………………………, ………………………………, ………………………………, …………………………, …………………………, …………………………, …………………………, …………………………, …………………………, …………………………, ………………………… und ………………………… Was glaubst du, wie lange vor einer Premiere die Proben beginnen? …………………… . Wer hilft den Sängern beim Üben der Gesänge und begleitet sie am Klavier? …………………. Und wer hilft ihnen, wenn sie bei der Vorstellung den Text vergessen? ………………….…….…….…….…….. Im Vorfeld entscheidet der Regisseur, was auf der Bühne passiert, also wer sich wann wie bewegt. Er denkt sich auch zusammen mit einem Bühnenbildner aus, wie die Szenen aussehen sollen, in denen die Oper spielt. Damit die Sänger nicht in Privatkleidung singen müssen, entwirft die Kostümbildnerin zur Aufführung passende Kostüme. In den Theaterwerkstätten werden von Fachleuten die Kulissen, Kostüme und Requisiten gefertigt. Was meinst du, wie lange vor der Premiere fangen diese Abteilungen an zu arbeiten? ………………… Natürlich wollen die Opernsänger auch nicht auf einer dunklen Bühne singen. Gemeinsam mit dem Regisseur entwickelt der Beleuchtungsmeister die einzelnen Lichtstimmungen und -effekte für die Aufführung. Was glaubst du: Wie viele Scheinwerfer stehen dem Theater Magdeburg zur Verfügung? ………………………………… Während der Vorstellung helfen die Ankleiderinnen den Darstellern beim schnellen Wechseln der oftmals aufwändigen Kostüme. Die Requisiteure sorgen dafür, dass alle Gegenstände, die die Sänger im Spiel benutzen sollen, am richtigen Ort liegen. Da sich bei vielen Opern der Ort, an dem die Handlung stattfindet, während der Vorstellung ändert, müssen die Bühnentechniker oft die Kulissen wegschieben und andere aufbauen, die Bühne drehen oder Vorhänge auf und zu machen. Wann genau sie das machen müssen, sagt ihnen der Inspizient per Funkgerät. Er ist sozusagen der »Steuermann« der Vorstellung. Der Dirigent dagegen ist der »Kapitän«, also der oberste Chef: Er zeigt den Musikern und in unserem Fall auch euch mit seinen Armbewegungen und seinem Gesichtsausdruck, wie laut und wie schnell die Musik sein soll und welchen Charakter sie haben soll. Wie in unserem Projekt hat der Chor auch in vielen anderen Opern eine wichtige Funktion: Meistens stellt er das Volk dar, das die Hauptfiguren umgibt. In „Der fliegende Holländer” seid nun ihr der Chor! Aufgabe: Ordne die einzelnen Elemente den Orten auf dem Bild vom Theatersaal zu. Trage hierzu die Zahlen in die jeweiligen Kästchen ein! 1 – HIER SITZT DAS ORCHESTER 2 – HIER TRETEN DIE SÄNGER AUF 3 – HIER STEHT DER DIRIGENT 4 – HIER SITZE ICH 5 – LAUTSPRECHER 6 – SCHEINWERFER 7 – KULISSEN 8 – ÜBERTITEL ZUM MITLESEN DER GESANGSTEXTE Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:52 Pagina 34 RICHARD WAGNER UND SEINE LEBENSSTATIONEN 1 2 3 4 34 Vor 200 Jahren, am 22. Mai 1813, wurde Richard Wagner in Leipzig geboren. In der Schule in Leipzig und dem nahe gelegenen Dresden sang Wagner im Knabenchor. Schon als 16-Jähriger beschloss er Komponist zu werden. 1834 begann er am Theater Magdeburg als Dirigent zu arbeiten. Während viele Dirigenten damals nur starr den Takt schlugen, sah Wagner den Orchestermusikern in die Augen und gab ihnen mit kleinen Gesten und seinem Gesichtsausdruck nicht nur das Tempo, sondern auch den Charakter, die Lautstärke und Betonungen der Musik vor – so wie Dirigenten es heute noch machen. Am Magdeburger Theater arbeitete auch die Schauspielerin Minna Planer, in die Wagner sich verliebte. Er verlobte sich mit ihr. Von dieser Liebe inspiriert komponierte er seine Oper „Das Liebesverbot”. Weil die Sänger sich zerstritten hatten und es zu wenig Zeit für Proben gab, endete die Uraufführung allerdings im Chaos. Wagner konnte nie besonders gut mit Geld umgehen und gab meist mehr aus, als er hatte: Er machte Schulden. Weil er deshalb ins Gefängnis sollte und weil Minna nun an einem Theater in Königsberg arbeitete, verließ er Magdeburg, fuhr zu ihr und heiratete sie. In Riga, das damals zu Russland gehörte, konnte Wagner sich vor den Leuten verstecken, denen er Geld schuldete. Außerdem bekam er hier 1837 wieder einen Job als Dirigent am Theater. In anderen Theatern saß das Orchester damals ebenerdig auf gleicher Höhe mit den Zuschauern und es gab auch während der Vorstellungen Licht im Zuschauersaal. In Riga dagegen wurde nur die Bühne beleuchtet, das Orchester saß versteckt in einem Graben vor der Bühne und die Sitzreihen stiegen an wie in einem Amphitheater – also so, wie das heute in fast allen Opernhäusern ist. Im Gegensatz zu allen anderen fand Wagner das toll und beschloss, auch mal so ein Theater zu bauen. Weil noch immer eine Gefängnisstrafe auf ihn ausgesetzt war, floh Wagner 1839 zusammen mit Minna und seinem Hund Robber auf einem Segelschiff nach London und von dort nach Frankreich. In Paris wollte Wagner berühmt werden. Er wurde dort aber als Komponist nicht ernst genommen und konnte nur als Journalist arbeiten. Er geriet wieder einmal in Geldnot und bettelte bei allen seinen Bekannten um Geld. Er verkaufte seine Ideen für die Oper „Der fliegende Holländer” an das Pariser Opernhaus, aber das Stück wurde mit der Musik eines anderen Komponisten aufgeführt. Wagner beschloss, seine eigene, bessere Variante der Oper zu komponieren und verließ Paris. Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:52 Pagina 35 5 6 Zurück in Dresden konnte Wagner 1842 endlich seine Oper „Rienzi” zur Uraufführung bringen. Er führte selbst Regie, und die Aufführung wurde sein erster großer Erfolg. Wagner störte es allerdings, dass man die Opernmusik immer mit Applaus und gesprochenen Szenen unterbrach. In seiner nächsten Oper sollte die Musik ohne Unterbrechungen erklingen. Außerdem sollten musikalische Phrasen, sogenannte „Leitmotive”, jeweils für eine bestimmte Person oder Idee stehen und immer dann ertönen, wenn es um sie ging. Sein erster Versuch in diese Richtung war die Oper „Der fliegende Holländer”, die 1843 uraufgeführt wurde. Mit der Oper „Tannhäuser” perfektionierte er diese Technik. 1849 protestierte Wagner zusammen mit vielen anderen gegen die Regierung. Um gegen die sächsischen und preußischen Soldaten zu kämpfen, organisierte er Waffen – deshalb sollte er ins Gefängnis. Er floh aber nach Zürich, in die Schweiz. Der bayerische König Ludwig II. liebte Schwäne und war daher von Wagner und seiner Oper „Lohengrin”, in der es um einen zum Schwan verzauberten Ritter geht, begeistert. Deshalb rief er den Komponisten 1864 zu sich nach München. Dort traf Wagner Cosima von Bülow wieder – die Frau seines guten Freundes, des Dirigenten Hans von Bülow – und spannte sie ihm aus. Trotzdem dirigierte Hans von Bülow die Uraufführung von Wagners neuer Oper „Tristan und Isolde”. Weil der König Wagner viel Geld versprach, wurden viele Leute neidisch. Sie sorgten dafür, dass Wagner zusammen mit seiner Geliebten Cosima und deren Kindern München verlassen musste. Sie ließ sich von ihrem Mann scheiden, und da Wagners erste Frau Minna inzwischen gestorben war, konnten die beiden heiraten und bekamen drei Kinder. 7 Wagner beschloss, in Bayreuth ein Theater zur Aufführung seiner Opern zu bauen. Es sollte so wie das in Riga sein – mit einem tiefen Orchestergaben und ansteigenden Sitzreihen. Außerdem baute er ein Haus für sich und seine Familie, die „Villa Wahnfried”. Wagner eröffnete das neue Opernhaus mit seinen Opern „Das Rheingold”, „Die Walküre”, „Siegfried” und „Götterdämmerung” im Jahr 1876. Einige Jahre später fand dann auch die Uraufführung seiner letzten Oper „Parsifal” in Bayreuth statt. Auf der Website www.bayreuther-festspiele.de kannst du im Video-Guide eine Entdeckungsreise in das Festspielhaus Bayreuth machen. 8 Wagner war mittlerweile weltberühmt. Er reiste mehrmals durch Italien und ließ sich feiern. Inzwischen war er aber sehr krank: Er hatte immer wieder Probleme mit seinem Herzen. Und so kam es, dass er am 13. Februar 1883 in Venedig starb. Was für ein abenteuerliches Leben Richard Wagner doch hatte! Hast du gelesen, wo er überall war? Markiere im Text alle Städte, in denen Wagner gewesen ist und zeichne sie auf der Europakarte ein. Für Schüler ab der 6. Klasse: Wie viele Länder hat Wagner zu seiner Zeit bereist? Und wenn er heute gelebt hätte? Wie haben sich die Grenzen Europas verändert? Kannst du sie in zwei verschiedenen Farben einzeichnen? 35 Libretto_od 2013bz_Copia di olandese magdeburg 19/02/13 11:52 Pagina 36 DAS MEER Leben & Arbeit, Abenteuer & Inspiration Richard Wagner wollte 1839 aus Riga weg und nach Paris, aber wenn er über Land mit der Kutsche gereist wäre, hätte die Polizei ihn wegen seiner Schulden festnehmen und ins Gefängnis werfen können. Deshalb beschloss er, mit seiner Frau Minna und seinem Hund Robber auf dem Segelschiff „Thetis” nach England und dann nach Paris zu fliehen. Um nicht erwischt zu werden, kletterten sie heimlich im Morgengrauen an der steilen Schiffswand hoch und zogen den Hund an einem Seil hinterher. Dann versteckten sie sich im Schiffsrumpf. Als das Schiff von der Ostsee in die Nordsee fuhr, kam ein heftiger Sturm auf. Weil das Schiff so sehr wankte und ächzte, hatten alle große Angst, dass das Schiff kaputtgehen und sinken könnte. Da fiel Wagner wieder die Geschichte vom „Fliegenden Holländer” ein, die er in Riga gehört hatte. Der Kapitän der „Thetis” wollte im nächsten Hafen anlegen und dort warten, bis das Meer ruhiger wurde, aber in der Nähe des Ufers waren viele Felsen. Die Besatzung hatte große Schwierigkeiten bei dem Sturm zwischen ihnen hindurch zu steuern, und so rammte das Schiff einen Felsen. Dabei verloren sie die Gallionsfigur. Die abergläubische Besatzung hielt das gleich für ein böses Vorzeichen. Trotzdem kamen sie noch bis zum nächsten Fjord, wo das Wasser ruhig war. Die Matrosen waren alle froh und jubelten lauthals. Da fiel Richard Wagner das Matrosenlied „Südwind” ein, das er gleich aufschrieb und später in seiner Oper verwendete. Als sie weitersegelten, kam schon wieder ein Sturm auf. Das Schiff wurde von den turmhohen Wellen auf und ab geschleudert und trieb immer weiter in die falsche Richtung. Weil das Schiff so sehr wankte, musste die Besatzung sich gut festhalten um nicht über Bord zu gehen. Richard Wagner und seine Frau Minna waren sich sicher, sterben zu müssen. Minna wollte beim Ertrinken nicht von ihrem Mann getrennt werden, falls das Schiff unterging. In der Nacht banden sich die beiden deshalb aneinander fest. Als sie am nächsten morgen aufwachten, hatte sich der Sturm gelegt. Dafür hatte der Kapitän aber die Orientierung verloren und wusste nicht, wie sie zurück an Land kommen sollten. Zum Glück entdeckte er ein anderes Schiff und folgte ihm. So kamen sie dann doch noch heil in den Hafen von London und von da nach Paris, wo Wagner gleich begann seine Oper zu schreiben. Das Meer bedeutet für jeden von uns etwas anderes: Es hat Richard Wagner auf die Idee für seine Oper gebracht, für den Holländer war es ein Fluch und für den Fischer ist es sein täglicher Arbeitsplatz. Für Fische wiederum bedeutet es Leben und für Urlauber Vergnügen. Was fällt dir ein, wenn du ans Meer denkst? Nur Gutes oder auch was Schlechtes? Geh doch mal folgenden Fragen auf den Grund: Warum ist das Meer salzig? Warum gibt es Ebbe und Flut? Welche Farbe hat eigentlich das Meer? Was ist ein Binnenmeer? Was ist ein „blinder Passagier”?