Der Prozessor

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IT-Systeme
Der Prozessor
Der Prozessor
Aufbau
Der Prozessor besteht im wesentlichen aus zwei Teilen:
•
•
Im Rechenwerk mit der ALU
(=Arithmetic and Logical Unit) werden
sämtliche Befehle abgearbeitet:
-
Berechnungen
-
Verknüpfungen
-
Vergleiche
Prozessor
Steuerwerk
Rechenwerk
Das Steuerwerk (auch Leitwerk genannt) koordiniert alle Arbeitsabläufe im Prozessor.
Dafür gibt es unter anderem einen Taktgeber. Dessen Taktrate (Angabe in MHz oder
GHz) bestimmt wesentlich wie viele Anweisungen der Prozessor pro Sekunde
abarbeiten kann.
Suchen Sie aus diversen Anzeigen die Taktraten aktueller Prozessoren heraus.
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Geben Sie an aus welchen Einheiten das Steuerwerk bzw. das Rechenwerk aufgebaut
ist.
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Welche sieben Schritte sind bei der Abarbeitung eines jeden Befehles nötig?
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IT-Systeme
Der Prozessor
Die Leistungsfähigkeit eines Computers ist sicherlich ganz stark vom eingesetzten Prozessor
abhängig. Leider wird in der Werbung jedoch nur die Taktrate in den Mittelpunkt gestellt da
sich hohe GHz-Zahlen eben leicht an Laien verkaufen lassen.l
Bei der Einschätzung der Prozessorleistung sind jedoch daneben noch etliche andere
Kriterien wichtig:
9 Die Größe des integrierten Level 1- und Level 2-Caches (kurz L1- und L2-Cache).
Dabei handelt es sich um sehr schnelle Zwischenspeicher in welchen der Prozessor
kurzfristig Daten ablegen kann. Damit dies möglichst schnell erfolgen kann dürfen die
Daten nur sehr kurze Wege in den Leiterbahnen zurücklegen. Deshalb ist der Cache
direkt in den Chip des Prozessors integriert.
9 Stellt der Prozessor vorgefertigte Kurzanweisungen für komplexe
Befehlskombinationen zur Verfügung so erhöht dies vor allem die Darstellung
anspruchsvoller Grafiken wie sie häufig in Spielen zum Einsatz kommen.
Bei Intel heißt diese Technik „MMX“ (MultiMedia Extension), AMD nennt sie „3DNow!“.
9 Soll ein PC für sehr aufwändige Berechnungen eingesetzt werden ist ein
leistungsfähiger, im Prozessor integrierter, mathematischer Coprozessor wichtig.
Mit diesen Eigenschaften ist aber nur die Leistungsfähigkeit des Prozessors definiert. Ob der
PC als Komplettsystem auf höchstem Niveau arbeitet wird zusätzlich noch von den restlichen
eingesetzten Baugruppen bestimmt:
-
Wie groß ist der Arbeitsspeicher?
-
Taktrate des Frontside-Bus (FSB):
Angenommen ein Rechner arbeitet mit einem Fronside-Bus von 100 MHz, dann heißt
das:
o Der Arbeitsspeicher wird vom Prozessor mit 100 MHz angesprochen.
o Der Prozessor spricht den AGP Steckplatz (Grafikkarte) mit FSB/2 an:
Æ 100 MHz (FSB) / 2 = 50 MHz (AGP).
o Geschwindigkeit der Kommunikation zwischen Prozessor und PCI Steckplatz:
Æ 100 MHz (FSB) / 4 = 25 MHz (PCI)
-
Geschwindigkeit der eingebauten Peripherie
-
usw.
Doch nicht jeder PC-Benutzer benötigt ein System mit höchstem Leistungsniveau. Oft sind
auch andere, zum Teil „weiche“ Entscheidungskriterien ausschlaggebend für den Kauf:
•
Leistungsaufnahme des Prozessors (z. B. beim Einsatz in Notebooks)
•
Anschaffungskosten
•
Bevorzugter Hersteller
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IT-Systeme
Der Prozessor
Leistungssteigerung
Um aus einem vorhandenen Prozessor mehr Rechenleistung herauszuholen betreiben ihn
manche PC-Benutzer mit einer höheren Taktrate als der eigentlich zugelassenen
(„Overclocking“).
Bei älteren Mainboards musste dazu lediglich ein Jumper verändert werden um den
sogenannten Multiplikator heraufzusetzen. Bei neueren Boards müssen dafür Pins am
Prozessor – bzw. am Sockel – kurzgeschlossen oder existierende Verbindungsbrücken am
Sockel entfernt werden.
ACHTUNG:
Derartige Modifikationen führen unweigerlich zu Garantieverlust!
Overklcocking erhöht die Leistungsaufnahme dramatisch Æ viel höherer
Kühlungsbedarf!
Overclocking vermindert die Lebensdauer eines Prozessors erheblich!
Notieren Sie sich nachfolgend in Stichpunkten was man unter den vorgegebenen
Fachbegriffen versteht.
•
Stages
•
Pipelining
•
Superskalar
•
Hyperthreading
•
Sprungvorhersage
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Der Prozessor
Legen Sie in nachfolgender Tabelle fest welcher Prozessortyp für jeden der gegebenen
Anwendungsfälle am geeignetsten erscheint.
Büroanwendungen (Word, kleine Excel-Tabellen)
Aktuelle 3-D Action-Games spielen
Betrieb einer mittleren Datenbank mit gelegentlichen
Zugriffen über das Intranet
Surfen im Internet, gelegentliche Arbeiten mit Office-Paket
Videos von Kamera auf PC übertragen und schneiden
Audio-CDs in MP3 kodieren und Bilder von Digitalkamera
archivieren
Programmieren von Webseiten mit einem HTML-Editor
Erstellen dreidimensionaler Objekte („rendern“) für
Animationen
Bearbeiten von Werbefotos vorbereiten für die Weitergabe an
eine Druckerei
Ausprobieren neuer Linux-Distributionen mit Neukompilierung
des Kernels
Briefe schreiben und fernsehen
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Neueste Generation;
extrem
leistungsfähig; teuer
Anwendungswunsch
Gängige Generation;
mittlere Leistung;
gemäßigter Preis
Vorletzte Generation;
geringe Taktrate;
kostengünstig
Prozessor
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Der Prozessor
Sockel
Derzeit befinden sich eigentlich nur noch zwei namhafte Prozessorhersteller am Markt.
Wie heißen diese?
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Um aktuelle Software zu benutzen ist es egal von welchem der beiden Hersteller ein
Prozessor im System steckt. Die Prozessoren sind also kompatibel zueinander.
Obwohl mit jeder neuen Prozessorgeneration neue Features integriert werden läuft auch
ältere Software noch auf Computern mit neueren CPUs. Man sagt auch: Die neuen
Prozessoren sind abwärtskompatibel.
Dies bedeutet aber nicht dass man einen älteren Prozessor einfach aus seinem Sockel
ziehen und durch einen neuen ersetzen kann. Mit der Weiterentwicklung der Chips ändert
sich auch das Schaltungslayout. Dies führt in der Regel zu einer Erhöhung der Anzahl an
Anschlußpins was wiederum eine neue Generation an Sockel nach sich zieht (siehe Tabelle
auf dem letzten Blatt).
Beim Aufstecken des Prozessors auf den Sockel ist die seitenrichtige Montage zu beachten.
Bei früheren Prozessor-Sockel-Kombinationen gab es einen oder zwei Verpolschutzpins so
dass der Sockel nur in der richtigen Lage aufgesteckt weren konnte. Dies wurde auch durch
eine / zwei abgeschrägte Ecken angezeigt.
Beim Pentium 4 mit Prescott-Kern hat der Prozessor keine Pins mehr sondern nur noch
glatte Kontakte, die auf kleine Federkontakte im Sockel gepresst werden. Deshalb wird der
Verpolschutz durch einige kleiner Kerben im Sockel und entsprechender Nasen am
Prozessor gewährleistet.
Achtung: Bei der Montage eines P4 ohne Pins ist besondere Vorsicht geboten da sich die
Federkontakte im Sockel bereits bei geringstem schrägen Ansetzen des Prozessors sehr
leicht verbiegen. In der Folge ist der Prozessor nicht mehr einsetzbar und das Board muss
weggeworfen werden!
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Der Prozessor
Elektrische Leistung
Eine moderne CPU wie der Pentium 4 mit Prescott-Kern hat eine Leistungsaufnahme von bis
zu 84 Watt. Da mit jeder neuen Prozessorgeneration die Anzahl der integrierten Transistoren
ansteigt erhöht sich auch jedes Mal die Leistungsaufnahme.
Ein großer Teil der zugeführten Leistung wird in Wärme umgewandelt. Prozessoren dürfen
sich jedoch nur bis zu einer bestimmten Temperatur erwärmen bevor sie beschädigt werden.
Um die Erwärmung der Prozessoren zu beschränken werden verschiedene Maßnahmen
getroffen:
•
Reduktion der zugeführten elektrischen Leistung durch Absenkung der
Versorgungsspannung.
•
Wärmeabfuhr durch Kühlung
o Passive Kühlung durch extrem große Kühlkörper
o Aktive Kühlung durch Lüfter
o Aktive Kühlung durch Wasserkühlung
Überlegen Sie sich welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Maßnahmen zur
Wärmeregulierung der Prozessoren haben (können).
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IT-Systeme
Der Prozessor
Beispiele für Prozessoren und deren Sockel
Prozessor
Pentium I
MMX
Pentium II
Pentium 4
Pentium 4
CPU-Kern
P55C
Klamath
Northwood A
Prescott
233 MHz
300 MHz
2 GHz
3 GHz
1997
1998
2001
2004
Sockel 7
Slot 1
Sockel 478
Sockel 775
321 Pins am
Prozessor
Leiste mit 387
Kontakten
478 Pins am
Prozessor
775
Federkontakte
im Sockel
3,3 Mio.
7,5 Mio
55 Mio.
125 Mio.
Leistungsaufnahme
17 W
43 W
52 W
84 W
Max. zulässige
Betriebstemperatur
70 °C
72 °C
68 °C
68 °C
Taktfrequenz
Markteinführung
Abbildung
Prozessor
Bezeichnung des
Sockels
Anzahl der
Kontakte Prozessor
ÅÆ Sockel
Abbildung Sockel
Anzahl integrierter
Transistoren
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Der Prozessor
Lösung
Geben Sie an aus welchen Einheiten das Steuerwerk bzw. das Rechenwerk aufgebaut
ist.
•
Steuerwerk:
Befehlszähler, Befehlsregister, Befehlsdecodierer, Operationensteuerung,
Statusregister, Taktgeber
•
Rechenwerk:
Register für Operanden und Ergebnisse, Akkumulator,
ALU (Arithmetic- and Logical Unit)
Welche sieben Schritte sind bei der Abarbeitung eines jeden Befehles nötig?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Befehl aus Speicher holen
Dekodieren des Befehls
Adressberechnungen
Operanden aus Speicher holen
Operationsdurchführung
Speicherung der Ergebnisse
Bestimmung der Adresse des nächsten Befehls
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IT-Systeme
Der Prozessor
Lösung
Notieren Sie sich nachfolgend in Stichpunkten was man unter den vorgegebenen
Fachbegriffen versteht.
•
Stages
Zerlegung eines Befehles in Zwischenschritte
(im einfachsten Fall: fetch – decode – execute)
•
Pipelining
Mit der Ausführung eines Befehles kann bereits begonnen werden wenn der
vorhergehende noch nicht vollständig abgearbeitet wurde.
•
Superskalar
Die CPU enthält zwei interne Datenleitungen so dass stets zwei Befehle
gleichzeitig ausgeführt werden können.
•
Hyperthreading
Von Intel bezeichnete Fähigkeit einer CPU, mehrere (Teil-) Programme parallel
auszuführen.
•
Sprungvorhersage
Aufgrund verschiedener statistischer Ansätze wird von der CPU vermutet welche
Befehle auf einen anderen Befehl folgen.
Diese nachfolgenden Anweisungen werden vor der Ausführung bereits vom
langsameren Arbeitsspeicher in den schnellen Cache geladen.
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Der Prozessor
Lösung
Legen Sie in nachfolgender Tabelle fest welcher Prozessortyp für jeden der gegebenen
Anwendungsfälle am geeignetsten erscheint.
Büroanwendungen (Word, kleine Excel-Tabellen)
Neueste Generation;
extrem
leistungsfähig; teuer
Anwendungswunsch
Gängige Generation;
mittlere Leistung;
gemäßigter Preis
Vorletzte Generation;
geringe Taktrate;
kostengünstig
Prozessor
X
X
Aktuelle 3-D Action-Games spielen
Betrieb einer mittleren Datenbank mit gelegentlichen
Zugriffen über das Intranet
Surfen im Internet, gelegentliche Arbeiten mit Office-Paket
X
X
X
Videos von Kamera auf PC übertragen und schneiden
Audio-CDs in MP3 kodieren und Bilder von Digitalkamera
archivieren
Programmieren von Webseiten mit einem HTML-Editor
X
X
Erstellen dreidimensionaler Objekte („rendern“) für
Animationen
Bearbeiten von Werbefotos vorbereiten für die Weitergabe an
eine Druckerei
Ausprobieren neuer Linux-Distributionen mit Neukompilierung
des Kernels
X
X
X
X
Briefe schreiben und fernsehen
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Der Prozessor
Lösung
Überlegen Sie sich welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Maßnahmen zur
Wärmeregulierung der Prozessoren haben (können).
ƒ
Reduktion der Spannungsversorgung:
o Vorteil: Es wird bereits die zugeführte Leistung abgesenkt. D. h. es
handelt sich um eine präventive Maßnahme!
o Nachteil: Kann nicht vom Anwender sondern nur vom Hersteller
beeinflußt werden. (nur sehr geringer Nachteil!)
ƒ
Passive Kühlung mittels Kühlkörper:
o Vorteil: Keine Geräuschentwicklung Æ sehr leiser Rechner
o Nachteil: sehr schwer, großer Kühlkörper außerhalb des
Rechnergehäuses nötig Æ erhöhter Platzbedarf und evtl. eine Frage
der Ästhetik
ƒ
Aktive Kühlung mittels Lüfter:
o Vorteil: Kostengünstig, leichte Montage
o Nachteil: Meist recht hohe Lärmentwicklung (Abhilfe wäre ein sehr
gut gelagerter Lüfter der evtl. sogar noch eine temperaturabhänige
Drehzahlregelung hat; aber: diese sind wieder deutlich teurer)
ƒ
Aktive Kühlung mit einer Wasserkühlung:
o Vorteil: Sehr geringe bis keine Geräuschentwicklung
o Nachteil: Teuer; aufwändige Montage; Vorbehalte bei vielen
Anwendern ob die Flüssigkeit austreten und den Rechner
beschädigen kann.
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