Die WelfenHöfe in München stehen für architektonische Vielfalt

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Die WelfenHöfe in München stehen für architektonische Vielfalt –
Die Architekten im Interview
„Relief der Stadt“ lautet das Motto, unter dem vier Architektenbüros gemeinsam
das Stadtquartier WelfenHöfe gestalten. Im Interview erläutern sie ihre
Gedanken rund um die Planung und Gestaltung des Quartiers.
München, 22. Juni 2010. Die Architektur des Stadtquartiers WelfenHöfe in München
Au-Haidhausen entspringt der kreativen Zusammenarbeit der vier ausführenden
Architektenbüros 03 Architekten, Hild und K, Peter Ebner and friends und Stefan
Forster. Das Stadtquartier zeigt sich ganz im Stil der umgebenden Gründerzeithäuser,
mit einer durchgehenden Fassadenbebauung und großzügigen, begrünten Innenhöfen.
Der östlich gelegene TassiloHof beherbergt eine Vielzahl an unterschiedlichen
Wohneinheiten. 03 Architekten gelingt mittels der städtischen Fassade mit ihren
dreidimensionalen Ausprägungen eine zeitgemäße Antwort auf die gründerzeitlichen
Fassaden der Oberen Au. Der großzügige Innenhof durchbricht nach Osten hin diese
Fassade und öffnet sich zum Tassilopark hin, der damit gleichsam zum erweiterten
Teil des Stadtquartiers wird.
Die Nord- und Südriegel des westlich an den TassiloHof anschließenden LöwenHofs
prägt der Stil des renommierten österreichischen Architekten Professor Peter Ebner.
Ihre markante Fassade mit dem gezackten Relief steht im Kontrast zu den West- und
Ostriegeln aus der Feder des ausgezeichneten Frankfurter Architekten Stefan Forster.
Diese zeichnen sich durch eine mit quadratischen Balkonelementen aufgelockerte
Stirnseite aus. Aufgefangen wird die durch die Bauwerke insgesamt beherrschende
Geometrie durch mäandernde Wege und grüne Bepflanzungen im Innenhof.
Den Abschluss des Stadtquartiers bildet der RegerHof, der den mit dem Vorzertifikat
für Nachhaltiges Bauen in Silber ausgezeichneten Gewerbeteil beherbergt. Dieser
wurde von den Münchner Architekten Hild und K geplant und schafft in ihrer
Gestaltung eine Neuinterpretation der reliefierten Putzfassaden der Umgebung.
Die WelfenHöfe umfassen als Quartiersentwicklung Wohnen und Arbeiten. Was
bedeutet das für die Architektur?
03 Architekten: Uns interessiert es, mit zeitgenössischen Mitteln wieder eine
verbindliche städtische Architektur zu finden. Das einzelne Haus soll, egal ob es ein
Wohn- oder Geschäftshaus ist, wieder eine städtische Fassade mit klar definierten
Eingängen bekommen und damit seinen Beitrag zum Straßenraum und somit zum
Stadtbild liefern. Zudem sind gemischt genutzte Gebäude, die neben Wohnen auch
Arbeiten, Läden oder Gastronomie beinhalten, von jeher ein klassischer Bestandteil
der Stadt oder urbaner Architektur. Wir finden es wichtig diese Urbanität fortzusetzen,
weil nur so ein lebendiges Stadtviertel entstehen kann.
Peter Ebner: Die Moderne ging von der Trennung der Funktionen aus. Also man
wohnt am Ort A, geht am Ort B seiner Arbeit nach und verbringt die Freizeit
wiederum woanders. Verbunden sind diese Funktionsquartiere durch Stauzonen, durch
die sich der Pkw-Strom robbt. Die wahre Herausforderung für die Architektur ist nun
das Wissen über diese Fehler umzusetzen. Wichtig ist, dass die Nutzungen
harmonieren, denn Wohnen ist nicht gleich Wohnen und Gewerbe nicht gleich
Gewerbe.
Hild und K: Grundsätzlich schließen sich Wohnen und Gewerbe überhaupt nicht aus,
das kann man auch an den bis heute gut funktionierenden Gründerzeitvierteln sehen.
Genau dort versucht das Projekt anzuknüpfen und so dieses Nebeneinander
beziehungsweise sogar Miteinander zu stärken.
Stefan Forster: Die Spannung liegt sicher im Wechsel dieser beiden Funktionen
welche sich an den Häusern abzeichnen lässt. Beim Betrachten der Bürogebäude von
Andreas Hild kann man sicher nicht von einem „nüchternen Stil“ sprechen. Sein
Projekt könnte, von seiner Anmutung her, auch als Wohngebäude durchgehen. Ich als
Wohnungsbauer bin zudem der Meinung, dass ein Bürobau durchaus wie ein
Wohngebäude aussehen kann, zumal man hier die Hälfte seines Tages zubringt, fast
soviel Zeit wie zu Hause.
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Das Baugebiet war bislang ein ungeordnetes Gewerbegebiet. Wie macht man
daraus eine Münchner Perle mit direkter Verbindung zum Viertel?
Hild und K: Das mit dem Gewerbegebiet ist zwar richtig, aber das befindet sich auch
heute schon in einer hervorragenden Lage. Der Versuch, sich von der städtebaulichen
Körnung an die Höfe der Umgebung anzunähern, wird das Gebiet mit der Stadt
verzahnen und die besondere Lage die es heute schon hat deutlich sichtbar werden
lassen.
03 Architekten: Unser Städtebau hat sich von Anfang an an der Nachbarbebauung,
dem kleinen Quartier der Oberen Au orientiert. Theodor Fischer ist es damals
gelungen, mit dem Auerfeldplatz und dem Regerplatz beispielhaft die Ideen des
romantischen Städtebaus von Camillo Sitte umzusetzen. Unser Städtebau, mit seinen
Höfen und der Straßenbegleitenden Bebauung entlang der Welfenstraße, führt Fischers
Städtebau zu Ende. Damit bekommt das kleine Quartier der oberen Au seinen
Abschluss. Zusammen mit dem Angebot von Wohnungen, Arbeitsplätzen,
Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten wird die Obere Au zu einem eigenständigen
attraktiven Quartier mit belebten Plätzen und Straßen. Durch seine Nähe zur Innenstadt
und Isar gewinnt es seine ganz eigene Attraktion für ganz München.
Peter Ebner: Das Umfeld ist ja wunderbar. Nur ein Blinder könnte übersehen, welche
Qualitäten vorhanden sind. Eine bekannte Psychologen-Weisheit besagt: Die Stärken
stärken, und genau das sollte man tun. Die Perle ist da, man muss sie nur an den
richtigen Stellen ein wenig polieren.
Das Viertel Au/Haidhausen hat seinen ganz eigenen Charme. Wie spiegelt sich
dieses Viertel in der Architektur der WelfenHöfe wider?
Peter Ebner: Der größte Fehler wäre gewesen, hier die Stadt neu erfinden zu wollen,
manierierte Blödheiten oder architektonische Kopfstände. Das hat aber das
zugrundeliegende städtebauliche Projekt richtig erkannt und es interpretiert die
vorhandenen kompakten Blockrandbebauungen auf zeitgemäße Art. Damit fügt sich
die aus drei Abschnitten bestehende Anlage auf selbstverständliche Weise ins Quartier
ein.
03 Architekten: Wir haben uns von Theodor Fischers Entwurf der Oberen Au
inspirieren lassen. Die Obere Au hat räumlich klar gefasste Plätze und Straßen, die
zusätzlich durch Schulgebäude mit ihren für München typischen Türmen betont
werden. Mit unseren Vor- und Rücksprüngen des gesamten Blocks und den
Ecktürmen haben wir diese räumliche Vorstellung zeitgemäß umgesetzt. Die großen
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verschiedenen farbigen Putzbaukörper erzeugen gerade im Zusammenspiel mit den
Platz- und Straßenbäumen eine wunderbare urbane Licht- und Raumstimmung, die
den Charakter der Oberen Au ausmacht.
Man sagt, der Trend geht zurück in die Stadt. Woher kommt Ihrer Ansicht nach
diese Sehnsucht? Welche Rolle spielt dabei die Architektur?
Stefan Forster: Die Stadt bietet gewisse Vorzüge, wie kurze Wege, leichte
Erreichbarkeit, hohes Freizeit- und Kulturangebot. Auf der anderen Seite haben die
Menschen das Bedürfnis nach Natur und Offenheit. Auf dem Gebiet der Qualität der
öffentlichen Räume, wo diesem Bedürfnis nachgekommen werden muss, haben noch
viele Städte enormen Nachholbedarf.
Hild und K: Nur wo viele Menschen zusammenleben wird man auch in Zukunft die
Lebensqualität sicherstellen können. Aufgabe der Architektur ist es dabei, qualitätvolle
Räume für diese Verdichtung bereitzustellen.
03 Architekten: Stadt und Haus sind untrennbar. Sie können nur zusammen gedacht
werden. Nur architektonisch und räumlich gedachter Städtebau funktioniert am Ende
auch gebaut, und nur ein im Zusammenhang mit seinem Kontext gedachtes Haus kann
auch als Architektur zur Geltung kommen.
Stichwort: Relief der Stadt. Wovon haben Sie sich bei der Fassadengestaltung
inspirieren lassen?
03 Architekten: Wir haben von den prismatischen Formen der expressiven,
kubistischen Fassaden der 20er Jahre inspirieren lassen, wie sie zum Beispiel auch an
der Auerfeldstraße stehen. Wichtig war uns dabei ein städtischer Ausdruck der
Fassade, die die unterschiedlichen Funktionen zusammenfasst und bündelt, ohne die
funktionale Differenzierung im Inneren an der Fassade zu thematisieren. Relief der
Stadt als Thema wird so verstanden, dass historische, städtische Putzfassaden meist
nicht glatt sind, sondern fast immer ein Relief, beispielsweise Faschen, Gesimse oder
Sockel haben, was für die Wahrnehmung der Gebäude in der Stadt wichtig ist. Thema
ist es nun für uns in dem Sinne, dass dieses Relief zeitgemäß übersetzt werden sollte,
was sich in der kubistischen Ausbildung der Fassade abzeichnet.
Peter Ebner: Eine starke Plastizität der Gebäude ist mir wichtig. Das hat in gewisser
Weise formale Gründe, ich wollte, dass die einzelnen Teile der Blockrandbebauung
eine lebendige Oberfläche haben, aber gleichzeitig auch, dass es nicht einfach
Selbstzweck ist. Die vor den Wohnungen liegenden parellelogrammförmigen
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Terrassenflächen ergeben ein Muster, dass dem Gebäude ein Gesicht gibt, die Fassade
zur belebten Zone machen. Das Angebot von großzügigen über die gesamte
Wohnungsbreite reichenden Balkonen war mir wichtig. Ich schaffe damit einen der
Wohnung zugeordnete Freiraum und gleichzeitig große Glasflächen, die die
Wohnungen, mit ihren relativ tiefen Grundrissen gut belichten.
Über die Bayerische Hausbau GmbH
Die Bayerische Hausbau GmbH ist die Bauträgergesellschaft der Bayerischen Bau und
Immobilien Gruppe, eines der größten integrierten Immobilienunternehmen in Deutschland. Mit
einem Immobilienportfolio im Wert von rund 2,1 Milliarden Euro nimmt die Bayerische Bau und
Immobilien Gruppe nicht zuletzt in ihrem Stammmarkt München eine Spitzenposition ein. Rund
600 Mitarbeiter tragen zu diesem Erfolg bei. Die Bayerische Bau und Immobilien Gruppe vereint
sämtliche Immobilien- und Bauträgeraktivitäten der Schörghuber Unternehmensgruppe. Dazu
gehören das Bauträgergeschäft mit dem Bau und Vertrieb von Gewerbe- und Wohnimmobilien,
die Projektentwicklung sowie das Asset- und Property-Management. Die Bayerische Bau und
Immobilien Gruppe ist Teil der Schörghuber Unternehmensgruppe, die neben dem Bau- und
Immobiliengeschäft auch in den Bereichen Hotel, Flugzeugleasing und Getränke unternehmerisch
tätig ist. www.hausbau.de.
PRESSEKONTAKT
Schörghuber Unternehmensgruppe
Kerstin Schmidt, Kommunikation & Marketing
Denninger Straße 169, 81925 München, Telefon +49 89 9238-499, Telefax +49 89 9238-603
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