Donnerstag, 27., Freitag 28. und Sonntag, 30. August | jeweils 19 Uhr Seminarkirche Tanzenberg I trigonale Kirchenoper – Christophorus Auftragswerk für fünf Stimmen und Streichquintett Auch wenn die trigonale seit ihrer Gründung im Jahr 2003 ein Festival ist, das sich in erster Linie der Alten Musik verschrieben hat, haben wir bereits in den vergangenen Jahren immer wieder versucht, dem Schaffen zeitgenössischer Komponisten im Rahmen unserer Möglichkeiten Raum zu geben. Eine unverhoffte anonyme Spende an die trigonale im vergangenen Jahr führte dazu, dass die Realisierung meiner lang gehegten Idee einer szenischen, thematisch in sich geschlossenen Darbietung sakraler Musik erstmals in greif bare Nähe rückte. Was liegt näher, als in Richtung einer Kirchenoper zu denken, besonders vor dem Hintergrund, dass dieses Genre in Kärnten bereits Tradition hat. Zwar hat das Festival Carinthischer Sommer – hoffentlich nur vorübergehend – die Kirchenoper aus seinem Programm genommen, dennoch soll und darf unsere Produktion Christophorus keinesfalls als Fortführung bzw. Ersatz für die – und schon gar nicht in Konkurrenz zur – Ossiacher Kirchenoper gesehen werden. Vielmehr würde ich mir wünschen, dass sich zukünftig der CS und die trigonale gemeinsam um die Pflege dieser Werkgattung – vielleicht in einem alternierenden Jahresrhythmus – kümmern und diese dadurch lebendig halten mögen. 2 4 | Trigonale 2015 – Vorschau Trigonale 2015 – Vorschau | 25 I I Eine ganz wesentliche Rolle in der Entstehung unserer Produktion kommt dem hochgeschätzten Univ.-Prof. Dr. Karl Matthäus Woschitz zu. Ihm verdanken wir nicht nur das Thema Christophorus, er war es auch, dessen wertvolle Anregungen gleichsam den Nährboden bildeten, auf dem diese Kirchenoper überhaupt erst wachsen konnte. Lieber Karl Matthäus, dafür gebührt dir mein inniger Dank, und ich hoffe, dass du dich an der Urheberschaft dieses Werkes erfreuen kannst. Die anonyme Spende war – wie bereits erwähnt – der Grundstein. Ohne die zusätzliche und großzügige finanzielle Unterstützung des Projektes durch die Kulturabteilung des Landes Kärnten (Kulturreferent Dipl. Ing. Christian Benger) und die Diözese Gurk (Bischof Dr. Alois Schwarz) hätte das Gebäude mit Sicherheit nicht weiter wachsen können. Dafür sage ich namens der trigonale herzlichen Dank. Stefan Schweiger 26 | Trigonale 2015 – Vorschau Libretto – Margret Kreidl Musik – Tristan Schulze Regie – Maximilian Achatz Kostüme – Emma Downey Elisabeth Breuer – Sopran Johanna von der Deken – Mezzosopran Jan Petryka – Tenor Jonathan de la Paz Zaens, Jakob Bloch Jespersen – Bass Konstantin von der Deken – Das Kind Jenny Lippl, Raphael Kasprian – Violine Nora Romanoff – Viola Anna Mittermeier – Kontrabass Tristan Schulze – Cello & Leitung Trigonale 2015 – Vorschau | 27 I I I 28 | Innenr aum der Seminarkirche Tanzenberg Trigonale 2015 – Vorschau | 29 Margret Kreidl geboren 1964 in I Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Veröffentlichungen seit 1986, zuletzt: Einfache Erklärung. Alphabet der Träume, Edition Korrespondenzen, Wien 2014. Textinstallationen seit 1989, zuletzt gemeinsam mit Rhizom: Traumtücher, Literaturhaus Salzburg, Fotogalerie Wien, 2015. Theateraufführungen seit 1989, zuletzt: Dankbare Frauen. Komödie, ins Hebräische übersetzt von Yotam Benshalom, israelische Erstaufführung, Regie: Anna Minayev, Tel Aviv University 2015; Eine Schwalbe falten. Monolog, Uraufführung, Regie: Lucas Cejpek, Kabinetttheater Wien 2015. Tristan Schulze wurde in Annaberg- Maximilian Achatz, geboren 1954, wohnt in Ferlach; Studium der Schauspieltechnik nach Michael Tschechow in Berlin; Gründungsmitglied des klagenfurter ensemble, des Theater im Landhauskeller Klagenfurt und des Theater Waltzwerk; Engagements: Schauspielhaus Graz, Theater an der Wien, Theater der Jugend, bühne 04, Fritz Rémond Theater, Opernhaus Graz, Theater Next Liberty, Stadttheater Klagenfurt, Schauspielhaus Wien, Studiobühne Villach, Aktionstheater Ensemble, Steirischer Herbst, Theater NeuUlm, Theater Kaendace, 3raum Anatomie Theater, Wald4tler Hoftheater, Theater WalTzwerk; zahlreiche theaterpädagogische Arbeiten, Lehraufträge, Filmrollen und Hörspiele. Buchholz (Sachsen) geboren. Er studierte Violoncello in Dresden und Dirigieren und Komposition in Wien. Musikalische Studienaufenthalte führten ihn nach Indien, Senegal und Argentinien. Gemeinsam mit Daisy Jopling und Aleksey Igudesman, gründete er das Streichtrio Triology, mit welchem er eine langjährige internationale Konzerttätigkeit mit eigenen Kompositionen unterhielt. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Solorepertoire, Chorwerke, Lieder, Kammermusik, Orchesterwerke, Opern, Instrumentalkonzerte und Filmmusik. Als Cellist ist er regelmäßig zu Gast in den Studios des Hollywood-Komponisten Hans Zimmer. Christophorus ist seine erste Kirchenoper. Nach ihrem Studium am Edinburgh College of Art spezialisierte sich Emma Downey auf Kostüme und Bühnenbild. In ihrer Heimatstadt Dublin arbeitete sie einige Jahre lang in den Bereichen Kostümentwurf, Kostümassistenz und Fertigung und sammelte die ersten Erfahrungen als Bühnenbildnerin. Sie wirkt häufig an Live-Aufführungen mit. Neben Tanz und Experimentellem Theater zählen auch Oper, Film und Fernsehen zu ihren Schaffensfeldern. Seit 2014 lebt Emma in Wien, wo sie neben ihrer Arbeit an der Kammeroper das Kulturleben in vollen Zügen genießt. 30 | Trigonale 2015 – Vorschau Trigonale 2015 – Vorschau | 31 I Elisabeth Breuer wuchs im steiri- I schen Haus im Ennstal auf. Ihre Ausbildung erhielt sie bei Elisabeth Batrice an der Grazer Kunstuniversität. Seit der Spielzeit 2009/10 ist Elisabeth am Linzer Landestheater engagiert. Zu ihren bisherigen Höhepunkten in Linz zählen Rollen wie Norina (Don Pasquale), Constance (Dialogues des Carmélites), Despina (Così fan tutte), Musetta (La Bohème), Adele (Die Fledermaus) und Gabrielle (Pariser Leben). Sie sang die Clara in Kaspar H. (UA) von Balduin Sulzer und wirkte in der Uraufführung von Spuren der Verirrten von Philip Glass, anlässlich der Eröffnung des Neuen Linzer Musiktheaters, mit. In Linz stand sie außerdem als Amour und Clarine (Platée), Frasquita (Carmen), Jungfüchsin Schlaukopf und Hahn (Das schlaue Füchslein), Papagena (Die Zauberflöte), Emmie (Albert Herring), Lisa (Gräfin Mariza), Schlafittchen (Das Traumfresserchen), Andi (Die Omama im Apfelbaum) und Minnie Faye (Hello, Dolly) auf der Bühne. Engagements führten die junge Sängerin an das Teatro Cervantes de Málaga, wo sie unter Michi Gaigg als Carmi und Cabri in Mozarts Kirchenoper La Betulia liberata zu hören war. In dieser Oper trat sie auch bei den Donaufestwochen im Strudengau auf, wo sie mit dem L'Orfeo Barockorchester zusammenarbeitete. Elisabeth gastierte am Wiener Schauspielhaus als Julia in Romeo+/-Julia, am Parktheater Augsburg verkörperte sie die Franzi (Wiener Blut), beim Montafoner Sommer die Karoline (Das rote Käppchen). Sie war als Christel (Der Vogelhändler) im Musiktheater Schönbrunn zu erleben und sang bei Opera da 32 | Trigonale 2015 – Vorschau Camera in Helfenberg (OÖ) die Yam Yam in der Operette Der Mikado. Ihre konzertanten Auftritte umfassen ein sehr vielseitiges Repertoire, wobei sie sich leidenschaftlich den Werken des Barock und der Wiener Klassik widmet. Auch der Liedgesang liegt der jungen Künstlerin sehr am Herzen. Überdies tritt sie regelmäßig bei zahlreichen Festivals im In- und Ausland auf. Bei der styriarte, wo sie nun schon mehrmals zu hören war, sang sie unter anderem Mozart-Arien, begleitet vom Concentus Musicus Wien. 2013 wurde sie für ihre Darstellung der Constance (Dialogues des Carmélites) für den Österreichischen Musiktheaterpreis nominiert und 2014 erhielt sie den Jungensemblepreis der Freunde des Linzer Musiktheaters. Johanna von der Deken wurde in Graz geboren, lernte am dortigen Konservatorium Violine und machte einen Lehrgang für Chorleitung an der Grazer Musikuniversität. Danach absolvierte sie eine Schauspielausbildung an der Schule des Wiener Volkstheaters. Es folgten Engagements am Volkstheater, am Theater der Jugend sowie zahlreiche Fernsehrollen. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie bei Hilde Rössel-Majdan, Hilde Zadek und Herwig Reiter. Ihr vielfältiges Repertoire erstreckt sich von früher Barockmusik bis zu zeitgenössischen Werken. Johanna gastierte an renommierten Adressen wie dem Theater an der Wien, der Grazer Oper, der Berliner Staatsoper, der Wiener Kammeroper, der Neuen Oper Wien, dem Wiener Odeon, bei der Ruhrtriennale, der Oper KlosterTrigonale 2015 – Vorschau | 33 I I neuburg, am Wiener Schauspielhaus, am Stadttheater Klagenfurt, bei den Bregenzer Festspielen sowie an der Opéra National in Paris. Im Konzertbereich wurde Johanna von Ensembles wie La Capella Reial de Catalunya, der Wiener Akademie, Armonico Tributo, die Reihe, dem Klang forum Wien, dem Ensemble Prisma Wien sowie den Wiener Symphonikern zur Zusammenarbeit eingeladen. Projekte in der jüngeren Vergangenheit waren Death in Venice im Theater an der Wien, Sinfonia von L. Berio unter R. Chailly, Fama von Beat Furrer im Concertgebouw Brügge und bei Wien Modern, Satyricon von Bruno Maderna im Theater an der Wien, Jahrelang ins Ungewisse hinab von Friedrich Cerha im Mozarteum Salzburg und Die Geschichten aus dem Wienerwald von H.K. Gruber bei den Bregenzer Festspielen. Die vielseitige Künstlerin ist auch als Librettistin tätig. Zuletzt verfasste sie im Auftrag der Wiener Staatsoper das Libretto zur Kinderoper Das Städtchen Drumherum von Elisabeth Naske. boren und studierte zunächst Violoncello in Linz und Graz, danach Gesang bei Rotraud Hansmann und KS Marjana Lipovšek in Wien. Der lyrische Tenor hat sich ein breitgefächertes Repertoire erarbeitet, welches von franko-flämischer Vokalpolyphonie über Bachs Kantatenwerk, Oratorien der Wiener Klassik und Romantik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen reicht, wobei ihm die sakrale Musik besonders am Herzen liegt. 2012 gab Jan in Schuberts Alfonso und Estrella mit dem Mozarteum Orchester Salzburg unter der Leitung von Ivor Bolton sein Debüt im Wiener Konzerthaus. Mit dem Bruckner Orchester Linz unter Dennis Russell Davies war er in der 2. Symphonie St. Florian von A. Schnittke in der Stiftsbasilika St.Florian/OÖ zu hören. Mit Erwin Ortner, dem Arnold Schoenberg Chor und dem RSO Wien sang er im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins im Soloquartett des Oratoriums Das Buch mit sieben Siegeln von Franz Schmidt. Seinen bisher bedeutendsten Auftritt auf der Opernbühne hatte Jan 2013 als Tamino in Mozarts Zauberflöte an der Opéra National de Lyon. Zu den Höhepunkten seiner Konzerttätigkeit gehören eine Europatournee mit dem Ensemble Les Musiciens du Louvre Grenoble unter der Leitung von Marc Minkowski, eine Konzertserie im Auditori de Barcelona mit dem Orquestra Simfònica de Barcelona unter Salvador Mas sowie die Aufführung des Mozart-Requiems im Konzertsaal des KKL Luzern. Die intensive Beschäftigung mit dem Lied und mit Vokalkammermusik führte zur Zusammenarbeit mit bedeutenden Pianisten wie Pierre Laurent Aimard, Roger Vignoles, David Lutz und Helmut Deutsch. Mit Letzterem trat er u.a. in der Berliner Philharmonie auf. Jans Diskographie beinhaltet Aufnahmen der Vokalwerke von Bruckner und Mendelssohn Bartholdy (mit E. Ortner und dem Arnold Schoenberg Chor, erschienen in der ASC Edition) sowie die von der Kritik gelobte Ersteinspielung von J. Haydns Marionettenoper Philemon und Baucis (mit M. Huss und der Haydn Sinfonietta Wien, erschienen beim Label BIS). Die Ersteinspielung von 34 | Trigonale 2015 – Vorschau Trigonale 2015 – Vorschau | 35 Jan Petryka wurde in Warschau ge- I I F. Schuberts Opernfragment Adrast (Harmony of Nations, Mario Aschauer, ÖAW-Verlag), auf der Jan in der Titelpartie zu hören ist, wurde für den Ö1-Pasticcio-Preis ausgewählt. 2014 war Jan im Rahmen des Lucerne Festival in der Titelrolle von G.F. Händels Oratorium Belshazzar unter der Leitung von Marcus Creed zu erleben. Jonathan de la Paz Zaens wurde auf den Philippinen geboren. Er erwarb seinen Bachelor's Degree mit Auszeichnung an der University of the Philippines bei Prof. Andrea O. Veneracion und schloss sein Studium im Jahr 2000 an der Hochschule der Künste Berlin bei Prof. Dr. Herbert Brauer ab. Er ist Preisträger des 7. Sylvia Geszty Internationalen Koloratur-Gesangswettbewerbs, Finalist beim 13. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb und beim Mendelssohn-Gesangswettbewerb. Am Ständetheater und an der Staatsoper Prag gastierte er in den Mozart-Rollen Leporello und Guglielmo. In Berlin führten ihn Verpflichtungen an die Neuköllner Oper, die Neue Opernbühne sowie an die Kammeroper, wo er u.a. die Partie des Dulcamaras in Donizettis Der Liebestrank, die des Alidoros in Hasses La Sorella Amante und die des Abts in Brittens Curlew River gesungen hat. Als Konzertsänger gestaltet er wiederholt die Basspartien der großen Oratorien von Bach, Mozart, Händel, Haydn, Brahms, Mendelssohn Bartholdy und Rossini. Liederabende gab er in Deutschland, Italien, Schweden, Tschechien, Costa Rica, in den Vereinigten Staaten und in seiner Heimat. Er widmet sich 36 | Trigonale 2015 – Vorschau auch der zeitgenössischen Musik, so sang er beispielsweise bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung von Karl-Heinz Stockhausens Düfte-Zeichen. Bei der Uraufführung von Stockhausens letztem Opus Klang im Rahmen der Kölner Triennale übernahm er das Solostück für Bariton (Orvonton). Darüber hinaus führte er andere Werke Stockhausens sowie Sciarinnos, Zenders, Rihms, Eötvös und Piazollas bei den Berliner Festspielen, den Schwetzinger Festspielen, der Biennale Venedig, dem Agora Festival in Paris, dem Warschauer Herbst sowie im Koblenzer Stadttheater und an der Zeitgenössischen Oper Berlin auf. Jakob Bloch Jespersens musikali- sche Erziehung begann bereits als Knabe im Kopenhagener Knabenchor. In weiterer Folge studierte er an der Königlich Dänischen Musikakademie und an der Königlichen Opernakademie, wo er 2007 sein Diplom erhielt. Private Studien führten ihn darüber hinaus zum Dirigenten Hervé Niquet nach Paris. 2006 gab er sein Debüt am Königlich Dänischen Theater als Angelotti in Puccinis Tosca. Er sang weiters den Basilio in Rossinis Il Barbiere di Siviglia, den Masetto in Mozarts Don Giovanni, den Collatinus in Brittens The Rape of Lucretia, den Magister in der DVD-Aufnahme von Carl Nielsens Masquerade sowie Rollen in zahlreichen Produktionen zeitgenössischer Opern. Jakob hat über Jahre hinweg den Schwerpunkt seiner Arbeit besonders auf die Musik des Barock und auf das zeitgenössische Repertoire gelegt und mit Ensembles wie Concerto Trigonale 2015 – Vorschau | 37 I Copenhagen, Lautten Compagney, Arte dei Suonatori und Trinity Baroque, dem Leipziger Kammerorchester, der London Sinfonietta und dem Theatre of Voices zusammengerabeitet. www.jakobbloch.com I Konstantin von der Deken wurde im November 2007 in Wien geboren. Schon als Kleinkind bewegte er sich gerne zu Musik (am liebsten von Vivaldi). Er besuchte einen Montessori-Musikkindergarten. Im Alter von vier Jahren begann er Blockflöte zu lernen. Im Jahr 2014 spielte er bereits in G. F. Händels Messiah unter der Regie von Claus Guth am Theater an der Wien die Rolle eines Kindes. Bereits im Mutterleib war Jenny Lippl eingetaucht in die Stimmen ihrer aus Mexiko stammenden Mutter und ihres Wiener Vaters. Und stets auch in die Musik, die diese liebten. Dvořák und Chopin trafen regelmäßig auf mexikanischen Danzon und Bolero. Sie war etwa fünf Jahre alt, als sie gefragt wurde, wie viele Sprachen sie sprechen würde. Die Antwort war eine klare. »Deutsch, Spanisch und Blockflöte.« Kurz vor ihrem 10. Geburtstag hat sie schließlich die Geige zu ihrem Sprachrohr auserkoren. Regina Brandstätter sollte ihre erste Lehrerin auf diesem wunderbaren Instrument sein. Seither sind andere Wortsprachen und viele Musiksprachen hinzugekommen. Man könnte sagen, die Musik ist der Poesie, 38 | Trigonale 2015 – Vorschau was die Seele dem Körper ist. Sinnentleert ohne einander. So verwundert es wohl auch nicht weiter, dass die Liebe zur Musik und jene zur Poesie Hand in Hand weiter wuchsen. An der Musikuniversität Wien traf sie schließlich auf ihren Lehrer Ernst Kovacic, einen unermüdlichen Erkunder musikalischer Welten. Er lehrte sie Furchtlosigkeit, Respekt vor der Kunst und Neugier. Sie lernte von Wiener Philharmonikern wie Volkhard Steude, Giganten des Quartettspiels wie Gerhard Schulz, großen Pädagogen wie Igor Ozim, erkundete die Freiheit des Spiels von Barockgeigern und die Welt der Liebhaber der neuen Musik. Schließlich schloss sie ihr Studium mit Auszeichnung ab, um ihren Tanz in den weiten Feldern der Musik fortzusetzen. Aus dieser Freiheit heraus entstand noch im selben Jahr das Podium Festival Mödling, ein Kammermusikfest, das keine kreativen Grenzen kennt und welches sie gemeinsam mit Freunden und wunderbaren Musikern gründete. Das Herzstück ihrer Arbeit aber ist ihr Trio KlaViS, dieses Kaleidoskop von Klangfarben und Sensibilität. www.trioklavis.com Raphael Kasprian, geboren 1984 in Klagenfurt, erhielt im Alter von sechs Jahren seinen ersten Violinunterricht am Kärntner Landeskonservatorium. Ab 1999 studierte er bei Prof. Brian Finlayson. Er ist mehrfacher Preisträger beim Wettbewerb prima la musica sowie beim internationalen Violinwettbewerb Premio Rodolfo Lipizer in Gorizia/Italien. Im Juni 2006 schloss er sein pädagogisches Studium am Kärntner Landeskonservatorium mit Auszeichnung ab. Im Jahr Trigonale 2015 – Vorschau | 39 I I 2008 gewann er mit dem Violinkonzert Nr. 1 von D. Schostakowitsch den alljährlich am Kärntner Landeskonservatorium stattfindenden Wettbewerb Junge Solisten. Mit der daraus resultierenden öffentlichen Aufführung des genannten Werkes bestand er das Konzertfachstudium mit Auszeichnung. In Begleitung des Radio-Sinfonieorchesters Ljubljana präsentierte er 2010 im Großen Saal des Konzerthauses Klagenfurt das Violinkonzert von Alban Berg. 2008 setzte Raphael seine Ausbildung mit einem Masterstudium bei Prof. Benjamin Schmid am Mozarteum in Salzburg fort und schloss dieses 2011 ab. Er nahm an mehreren Meisterkursen u.a. mit Igor Ozim (Salzburg), Igor Ivanov (Moskau), Daniel Rowland (London) und Madeline Adkins (Baltimore) teil. In der Kärntner Kammerakademie, dem Sinfonischen Orchester des Kärntner Landeskonservatoriums, dem Domorchester Klagenfurt, dem Opernorchester am Mozarteum Salzburg und dem Sinfonischen Orchester des internationalen Musikfestivals in Stellenbosch/ Südafrika unter Daniel Raiskin war er als Konzertmeister tätig. Seit dem Wintersemester 2012 unterrichtet er an der Musikschule Klagenfurt Violine, Viola, Kammermusik und Kammerorchester, zusätzlich ist er seit November 2013 als Violinlehrer am Johann-Josef-Fux-Konservatorium in Graz tätig. Raphael ist Gründungsmitglied des Acies Quartetts, mit dem er zahlreiche Wettbewerbe und Auszeichnungen erringen konnte. Bei dem österreichischen CD-Label Gramola konnte er mit dem Ensemble mehrere Aufnahmen veröffentlichen, unter anderen eine Aufnahme des Schubert Quintetts mit David Geringas. www.aciesquartett.com Seit ihrer Kindheit konzertiert Nora Romanoff weltweit als Solistin und Kammermusikerin in renommierten Häusern und bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Wiener Konzerthaus, dem Teatro Colon in Buenos Aires, der Salle Pleyel in Paris, dem Musikverein in Wien, dem Progetto Martha Argerich in Lugano, dem Sacharov Festival, dem Festival Valdres Sommersinfoni in Norwegen und vielen anderen. Als Solistin spielte sie bisher mit dem Orchestra della Svizzera italiana, dem Zagreber Kammerorchester, dem Orchestra Filarmonica di Bacau, dem Kristiansand Kammerorchester, dem Philharmonischen Orchester Irkutsk und der argentinischen Camerata Bariloche. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen unter anderem namhafte Musiker wie Martha Argerich, Mischa Maisky, Gabriela Montero, Lylia Zilberstein und Renaud Capucon. 1985 in New York geboren, kam Nora als Kind mit ihrer Familie nach Wien. Sie begann mit sechs Jahren unter Anleitung ihrer Mutter Dora Schwarzberg Geige zu spielen und hatte im Alter von elf Jahren ihr Debut als Solistin im Wiener Konzerthaus. Ab 2002 widmete sie sich der Viola und begann ihre Laufbahn als Solistin und leidenschaftliche Kammermusikerin. Zu ihren Lehrern und Mentoren zählen Yuri Bashmet, Hatto Bayerle, Michael Kugel, Thomas Kakuska, Johannes Meissl und Igor Sulyga. Im März 2014 schloss Sie ihr Diplomstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien ab. Sie ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe in Italien, Österreich und Kroatien und war zwischen 2004 und 40 | Trigonale 2015 – Vorschau Trigonale 2015 – Vorschau | 41 I I 2009 als Künstlerin für die Stiftung 'Live Music Now' tätig. Nora ist seit dessen Gründung Musikerin des Podium Festival – einem der innovativsten und erfolgreichsten Kammermusikfestivals der letzten Jahre – in Deutschland, Island und Norwegen. Sie ist Mitbegründerin des Podium Festival Mödling, das im September 2013 zum ersten Mal in Mödling (Niederösterreich) stattfand. Das Label EMI veröffentlichte 9 CDs, an deren Einspielung sie mitwirkte – live aufgenommen beim Progetto Martha Argerich. Mehrere dieser CDs erhielten Nominierungen für den Grammy. Nebst ihrer Präsenz in zahlreichen Radiomitschnitten nahm sie auch für die Labels Gramola und Naxos auf. Nora spielt auf einer Viola von Pietro Pallotta aus dem Jahre 1790, die ihr großzügigerweise von Lady Margaret Kagan gestiftet wurde. Anna Katharina Mittermeier, geboren 1992, besuchte die Unterstufe des Musikgymnasiums Neustiftgasse und maturierte 2010 am BORG Hegelgasse in Wien. Sie erhielt Kontrabass- und Klavierunterricht in den Musiklehranstalten der Stadt Wien. Mit dem 12. Lebensjahr wechselte sie ans Konservatorium der Stadt Wien in die Vorbereitungsklasse zu August Trabitsch. Nebenbei nimmt sie Jazzbassunterricht bei Hans Strasser. Sie ist mehrfache Preisträgerin bei prima la musica. Seit dem Studienjahr 2006/07 studiert sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof. Niederhammer. 42 | Trigonale 2015 – Vorschau Als Mitglied der Jungen Wiener Solisten, einem Projekt im Rahmen der Begabtenförderung der MDW, führten Konzerttourneen sie nach China und Japan. Seit dem Sommer 2010 wirkt sie beim Nationalen Jugendorchester Schweden (SNUO) unter der Leitung von EsaPekka Salonen mit, weiters nahm sie an Meisterkursen bei Kurt Muroki und Eckhard Rudolph sowie im Jänner 2012 an einer Konzerttournee in die USA teil. Weitere Meisterkurse bei Herbert Mayr, Jan-Georg Leser und Dorin Marc. Im Juni 2011 wurde sie mit dem Förderungspreis der Wiener Symphoniker ausgezeichnet und ist seither als Substitutin in diesem Orchester tätig. Auch bei den Niederösterreichischen Tonkünstlern und im Orchester der Volksoper Wien substituiert sie regelmäßig. Beim Wettbewerb Musica Juventutis wurde Anna für einen Soloauftritt im Schubertsaal des Wiener Konzerthauses ausgewählt. Sie ist erste Preisträgerin des Wettbewerbs der Internationalen Sommerakademie 2012 (ISA) in der Kategorie solistische Streicher. Mitwirkung bei der Bühnenmusik der Salzburger Festspiele im Rahmen der Sommerakademie der Wiener Philharmoniker. Trigonale 2015 – Vorschau | 43 I