montag, 7. april 2014 Wo MAN MICH TRIFFT Dort, wo die Musik spielt Agenda 5 Hardrock statt Harfenstunden Unter dem Titel «Best Swiss Hardrock» treten drei junge Bands in Herblingen auf. Ein Musikstil ­jenseits des Verfallsdatums? Und ERICH GYSEL Landwirt und SVP-Kantonsrat Meine Freizeit verbringe ich am ­liebsten draussen in der Natur oder ­in Konzerten. Besonders gerne besuche ich Klassikkonzerte: Bach und Mendelssohn sind meine Favoriten. Aber mir gefällt auch das Volkstüm­ liche, deshalb möchte ich mir gerne die Ländlerkapelle Echo am Randen anhören. Zur Musik habe ich einen ­besonderen Draht, weil ich selbst viele Jahre lang den gemischten Chor der Chrischona-Kirche Hallau dirigiert habe. Auch spielte ich Posaune. Nach einer längeren Pause habe ich letztes Jahr mein Instrument wieder aus dem Keller geholt. Nun ist es wieder öfter in Betrieb. Es ist schön, dass ich momentan fürs Musizieren wieder mehr Zeit habe. Fest eingeplant ist zudem ein Ausflug mit zweien oder dreien meiner Enkel (von insgesamt dreizehn). Mit den Kindern gehen wir ins Museum zu Allerheiligen in die Ausstellung über Ritterturniere. Das ist schön, weil ich dort den Kleinen etwas über die vergangenen Zeiten erzählen kann. Über Dinge, die schon so lange her sind, dass damals nicht einmal der alte Opa auf der Welt war. Echo vom Randen Freitag, 11. April, 20 Uhr, Alprestaurant Babental, Schleitheim aufgefallen Der Schaffhauser Rudolf Stamm zeigt in seiner Ausstellung «steinalte Frauen». Zu sehen sind nicht einfach Porträts alter Frauen, sondern, wie der Name es sagt, steinerne – und Steine sind halt uralt. Die Aquarellund Acrylbilder sind in den vergangenen Monaten entstanden. Sie sind an der Grenze zwischen realistischer und fantastischer Malerei angesiedelt. Die filigran ausgestalteten Motive bringen durch leichte Irritationen den Betrachter dazu, noch genauer hinzuschauen. RUDOLF STAMM Vernissage: Samstag, 12. April, 17 Uhr, Galerie Alte Schmiede, Büsingen. wo sind die Frauen? Annie, Shaun, Pete, Fabian und Aco berichten aus der Welt der harten Töne. von diana zucca Annie Mumford alias Cherry T. spielt Schlagzeug bei der Zürcher Hardrockband Rivercash. Instrumentalistinnen sind in diesem Genre dünn gesät. ­Annies Wahl entstand durch Zufall. «Der Harfenkurs in der Musikschule war ausgebucht», erzählt die 22-Jährige lachend. «Dass Schlagzeug genau mein Ding ist, habe ich jedoch schnell gemerkt.» Gemeinsam mit dem Gitarristen Shaun gründete sie die Band, die auf beider Leidenschaft für alten Rocksound basiert. Beim Entflammen dieser Leidenschaft spielte auch bei Shaun der Zufall mit. «Ich wurde an ein ­Rolling-Stones-Konzert mitgeschleppt, 2003, «Fourty Licks». Erst dachte ich, das seien eh alte Kläuse. Bis ich die Musik hörte. Da hat’s mich reinge­zogen.» Nun hörte sich Shaun durch das Repertoire der Dinosaurier: Rolling Stones, Black Sabbath, Deep Purple, Led Zeppelin. Besonders inspiriert hat ihn deren Gitarrist Jimmy Page. An seinen Sound will der 22-Jährige ­anknüpfen, auf dieser Basis will er ­seinen eigenen Stil entwickeln. Weiterführen statt kopieren Was kann so reizvoll daran sein, einem Musikstil nachzuspüren, dessen Hochblüte vier Dekaden zurückliegt? Für Pete, den zweiten Gitarristen von Rivercash, gibt es kein Warum und Wieso. «Das ist authentischer Sound, da fühlen wir uns daheim. Für uns ist das ganz natürlich.» Dass man Gefahr läuft, als blosse Kopie der eigenen Idole wahrgenommen zu werden, ist für Rivercash kein «Wir sehen uns nicht als Kopie, sondern als Weiterentwicklung» Thema. «Led Zeppelin hatten auch schon ihre Vorbilder, im Blues und im Rock ’n’ Roll, übten und verinnerlichten diese Songs, entwickelten daraus, was schliesslich zu Hardrock wurde», sagt Shaun. «Wir kopieren nicht, sondern führen fort, was sie begonnen haben. Natürlich geht man als Musiker die gleichen Wege, zurück zu den Wurzeln, das finde ich spannend.» Annie ergänzt: «Wenn man diese Musik schon so lange gehört hat wie wir, hat man Cherry T. von der Zürcher Band Rivercash, die mit Between Even und Driven Under in der RockArena auftritt. sie irgendwann im Blut. Dann kann Neues entstehen.» Kondition und Einfallsreichtum Für Fabian Koch, Schlagzeuger bei der Schaffhauser Band Driven Under, ist genau dieses Schaffen von Neuem eine grosse Herausforderung. «Es gibt kaum einen Riff, den nicht schon ­jemand gespielt hat», sagt der 22-Jährige. Driven Under mischen alte und neue Einflüsse, tendieren eher Richtung Metal, Kochs Leidenschaft. Am Schlagzeug ist hier Einfallsreichtum gefragt. Und da beim Metal oft zwei Fusspauken (double bass drum) eingesetzt werden, sind obendrein eine gute Kondition sowie eine hohe Koordinationsfähigkeit unabdingbar, müssen doch sämtliche Extremitäten unabhängig voneinander in rasanter Geschwindigkeit funktionieren können. Driven Under covern keine Songs, sondern versuchen, ihren eigenen Weg zu gehen. Wenn’s dann mal tönt wie ­etwas, das man schon gehört hat, tut dies der ureigenen Leidenschaft keinen Abbruch. Im Gegensatz zu Rivercash wollen die Schaffhauser ihren Sound finden, ohne an Vorbilder anzuknüpfen. Im Herbst tritt die junge Band im Vorprogramm der Metal-Urgesteine Pentagramm in der Kammgarn auf, eine Chance, die sie nutzen wollen. Auftrittsmöglichkeiten wie in der RockArena, bei denen sich der wuchtige Sound dank professioneller Tonund Lichttechnik in seiner ganzen Fülle entfalten kann, sind eher selten. Dafür ist auch auf diesem Gebiet Krea- tivität gefragt. Rivercash spielen oft im kleinen Rahmen, etwa an WG-Partys, akustisch oder in reduzierter Lautstärke. «Wir spielen um des Spielens willen und um die Leute zu erreichen», so Annie. «Mein Equipment reduziert sich dann auf eine Snare oder ein ­Cajon. Ich könnte auch auf einem Schrank oder Tisch spielen, wenn’s sein muss.» «Für eine Frau spielst du gut» Dass Musikerinnen, insbesondere Instrumentalistinnen im Rock-Genre untervertreten sind, bekommt Annie mitunter zu spüren. Unbedachte Äusserungen wie: «Für eine Frau spielst du gut Schlagzeug» sind keine Seltenheit. «Mit solchen Sprüchen muss man rechnen», sagt Annie. «Mittlerweile kann ich gut kontern. Ich halte den Leuten einfach den Spiegel vor, konfrontiere sie mit Fragen, drehe den Spiess um.» Annie glaubt, dass es für viele Zeitgenossen noch immer ungewöhnlich ist, eine Frau auf der Bühne zu sehen. Andere hätten, was Kleidung anbelangt, gern etwas freizügigere Damen auf der Wunschliste. «Am Anfang hat mich das schon verunsichert. Aber dann haben mich solche «Feedbacks» angespornt, mein Ding durchzuziehen, mich selber zu bleiben. Darin hat mich meine Band voll bestärkt.» Für Shaun hingegen ist klar: «Ich ziehe eine Drummerin einem Typen auf jeden Fall vor.» Der Unterschied liege im Feeling. «Männer schlagen mit viel mehr Kraft auf die Felle, während Annie ihre Schlagkraft variiert, Bild Lore Grasso ­ kzente setzt, sich aber auch zurückA nimmt, wenn es der Song erfordert, nicht einfach wie eine Dampfwalze durchrattert.» Zum Rock finden, dabeibleiben Aco, Sänger der Rockband Between Even, ist eine solche Dampfwalze, im positiven Sinn. Die Band hat ihre ­Wurzeln im Zürcher Unterländer ­Regensdorf — der völlig falsche Ort für Rock, wie Zürich überhaupt, ­betont Aco. Anfang dieses Jahres belegten Between Even den ersten Platz am Rock Highway Contest in der Alten ­Kaserne, ­Zürich. Aco hat weder eine Musikschule besucht noch Gesangsstunden genommen, verfügt aber über eine kräftige, modulreiche Stimme, die er gekonnt einzusetzen weiss. Between Even spielen einen fetten Mix aus Rock, Funk und Metal. Mit Frauen hat Aco noch nie in einer Band zusammengespielt. Nicht weil er grundsätzlich abgeneigt wäre, sondern weil es sich einfach nicht ergeben hat. Dass Jungs das Genre dominieren, erklärt er sich so: «Es ist halt schon brachiale Musik, und in der Schweiz im kommerziellen Bereich nicht Nummer eins. Drum glaube ich, dass es die Frauen weniger interessiert. Bei den Jungs ist es halt so, dass sie vor allem in der Pubertät noch eine Spur härter sein wollen, den Weg zum Rock finden und dann dabeibleiben.» best swiss hardrock Rivercash, Driven Under, Between Even. Sams Mit tag, 12. April, 20 Uhr, RockArena, SH-Herblingen. anzeige www.nordagenda.ch Musik Musikschule SH: Musikwerkstatt – Vororchester /Vio- Montag 7. April linklasse von Andres Ehrismann; Schaffhausen, Rosengasse 26, Im-Thurn-Saal, 17.30 Uhr «Mutter Hausfrau, Vater Arzt»: Schauspiel von Livia Huber – Uraufführung; Schaffhausen, Stadttheater, Herrenacker 23, Talk im Theater 18.45 Uhr, Beginn 19.30 Uhr Senioren-Universität SH: Vortrag zum Thema «Luft- Diverses Berufe stellen sich vor: Strassentransportfachmann/ -fachfrau. Der blaue Sattelzug der Astag informiert; Neunkirch, Schulhaus Oberstufe, 7.30 bis 9.30 Uhr – Beringen, Schulhaus Oberstufe, 10 bis 12 Uhr Kino (Deutschland, Russland 2012); Feuerthalen, dolder2, Zürcherstrasse 26, 19.15 Uhr -fachfrau. Der blaue Sattelzug der Astag informiert; Thayngen, Schulhaus Oberstufe, 7.30 bis 12 Uhr – Beringen, Schulhaus Oberstufe, 13.30 bis 17 Uhr 6. Schaffhauser Marketing-Tag: Zum Thema «Verkauf – Ein Blick zurück in die Zukunft» unter der Leitung­ von Stephan Klapproth («10 vor 10»); Schaffhausen, Park Casino, 16 Uhr – Anmeldung unter Dienstag 8. April Senioren verschmutzung und Gesundheit – ein Risiko?» mit Prof. Dr. med. et phil. Nino Künzli, Ordinarius für Sozial- und Präventivmedizin, Universität Basel; Schaffhausen, Park Casino, 14.30 Uhr Bühne «Mutter Hausfrau, Vater Arzt»: Schauspiel von Livia Huber – Uraufführung; Schaffhausen, Stadttheater, Herrenacker 23, Talk im Theater 18.45 Uhr, Beginn 19.30 Uhr Jugendclub Momoll-Theater – «Studio Underground»: Worte Erzählzeit ohne Grenzen: Lesungen unter dem Motto MontagsKino: Gezeigt wird «Ausgerechnet Sibirien» Berufe stellen sich vor: Strassentransportfachmann/ Musikkorps der Bundeswehr spielt fürs Klinikum: Benefiz-Konzert des Lions Clubs Singen-Hegau mit Gesangssolisten; D-Singen, Stadthalle, Hohgarten 4, 20 Uhr Bühne Diverses Mit Kindern lernen: Vortrag mit Fabian Grolimund, P­ sychologe (FSP) und Leiter der Fachstelle für Eltern-, Lehrer- und Schülerberatung; Rheinau, Mehrzweck­ gebäude MZG Rheinau, 19.30 Uhr «Anfang und Ende – Geschichten vom Wandel»; diverse Veranstaltungsorte in der Region Schaffhausen/D-Singen – Programm unter www.erzaehlzeit.com Zugepflastert!: Kulturpolitisches Podium «Zur Schaffhauser Baukunst im 20. Jahrhundert» mit diversen lokalen Politikern; Neuhausen, Trottentheater, 19.30 Uhr Schein oder Sein – zwischen Leinwand und Alltag ­bewegen sich die Geschichten, welche die 10 Jugendlichen entwickelt haben; Schaffhausen, Fass-Bühne, Webergasse 13, 20 Uhr Duo Messer & Gabel – «fadegrad»: Der typische und freche Appenzeller Humor, gürtelnah und direkt präsentiert; Schaffhausen, Hotel Kronenhof, Kirchhof-­ platz 7, 20 Uhr Was macht den Sound der schottischen Band Skerryvore so attraktiv? Es sind die einzigartige Stimme des Frontmannes und Melodien mit einem hohen Wiederer­ kennungswert, aber auch der Spannungsbogen zwischen Singer-/Songwriting von heute und dem archaischen Klang ­urschottischer Instrumente wie Bagpipes, Akkordeon und Fiddle. skerryvore (Scot) 11. April, 21 Uhr Freitag, Kammgarn, Schaffhausen schaffhausen.swissmarketing.ch Studium an der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen: Infoveranstaltung; Schaffhausen, Ebnat­strasse 80, 19 Uhr Wandergruppe Verkehrsverein SH: Wanderung­ von Wilen bei Wil SG und Littenheid nach Dussnang­ und nach Eschlikon TG; Schaffhausen, Bahnhof, ­Schalterhalle (Treff), 7.55 Uhr – Wandertelefon +41 52 632 40 32 Schaffhauser Wochenmarkt: Schaffhausen, bei der Kirche St. Johann, 7 bis 11 Uhr Schafuuser Puuremärkt: Saisonale Produkte aus der Region; Schaffhausen, Altes Feuerwehrdepot, 8 bis 12 Uhr