METALBOOK Bandlogos von A bis Z Metalbook: Bandlogos von A bis Z Bastian Gretenkord, Simon Zirkunow Veröffentlicht im Rahmen des Typografie 2 Kurses bei Prof. Dipl. Des. Frank-Joachim Grossmann © 2005 Gretenkord, Zirkunow Fachhochschule für Gestaltung, Schwäbisch Hall 2. Auflage © 2007 Impressum Bindung Günter Class, Schwäbisch Hall Grundschriften Futura und Warnock von Adobe Satzprogramm Adobe InDesign Wir danken Laut.de für die Inspirationen bei den farbigen Metaphern. AC/DC Amon Amarth Hammerfall Helloween Body Count Bolt Thrower Iced Earth Iron Maiden Cannibal Corpse Cradle of Filth Jag Panzer Judas Priest Darkthrone Death KISS Korn Emperor Evanescence Lamb of God Led Zeppelin Finntroll Manowar Marduk Metallica Grave Digger Inhaltsverzeichnis Napalm Death Nightwish Unearth Opeth Van Halen Venom Pain Probot Waltari Within Temptation Queensrÿche X-Sinner Rammstein Rob Zombie Yngwie Malmsteen Slayer Slipknot ZZ Top Therion Tourniquet Inhaltsverzeichnis Willkommen in der schillernden und facettenreichen Welt des Metals. Jener Musik, die es in kürzester Zeit geschafft hat, die meisten Unterstile und die unsinnigsten Namen dafür zu erfinden. Metal-Bands gibt es wie Sand am Meer und die Konkurrenz ist groß. So lautet die Devise oft »Auffallen um jeden Preis« – und damit ist nicht nur die Musik gemeint. So mancher Band gelingt schnell der Durchbruch, andere müssen Durchhaltevermögen an den Tag legen. Neben der Musik legen Metaller sehr viel Wert auf ihr Erscheinungsbild. Seien es die Eighties-Metaller mit Leder und Nieten oder die Ami-Deather mit ihren kurzen Vorwort Camouflage-Bermuda-Hosen. Zum Großteil ist dennoch eines gemein: Sie alle legen Wert auf ein entsprechendes Logo. Logos aus den verschiedenen Metalstilen müssen bestimmte Kriterien erfüllen. Das ist fast wie ein ungeschriebenes Gesetz. Allerdings sollte man die Logos immer im Kontext der Entstehungszeit betrachten, da die Zeiten sich ändern, genauso wie die Musik. In vielen Fällen behalten Bands ihr Logo ein Bandleben lang. Andere wechseln wiederum zu jeder CD ihre Logos wie Unterhosen. Bands, die ihr Logo beibehalten, entscheiden sich eher bewusst dafür und möchten damit auch etwas zum Ausdruck bringen im Gegensatz zu denen, die es ständig wechseln. Über die Jahre entwickelten sich die verschienden Richtungen innerhalb des Metals, die alle ihre Eigenarten haben. Entscheidet sich eine Band beispielsweise Death Metal zu spielen, so muss sie die entsprechenden Kriterien dafür erfüllen. Dann ist es aus mit warm Duschen und das soll der Hörer bereits beim Betrachten des Logos sehen können. Jetzt wird Schnitzel geklopft, jetzt gibt es auf die Lauscher. Der geübte Metaller erkennt schon beim Betrachten des CD Covers, was ihm da in den Gehörgang geboxt wird, ohne die Band vorher gehört zu haben. Ein Logo ist neben dem Cover also das optische Sprachrohr der Band zu den Hörern. Es birgt meist einen hohen Wiedererkennungswert. Aber im Gegensatz zu den Covern kann man seine Lieblingsbands immer an den Logos erkennen. Auch beim Stöbern im CD-Regal findet man sich besser zurecht und schon so manche CD sprang dem Betrachter allein durch das Logo ins Ohr. So haben sich im Laufe der Zeit Merkmale für jeden Metalstil entwickelt. Der Metalmaniac kann schon vom Aussehen des Logos auf die Stilrichtung der Band schließen: Eighties Metaller entwickelten eine Vorliebe für konstruierte Logos. Black Metaller lieben verworrene, unleserliche und symmetrische Logos und bei den Death Metallern ist meistens Blut mit im Spiel. Vorwort Hard Rock, Australien 1973 3d, bildlich, gebrochen, klassisch, konstruiert, umrissen AC/DC ist eine der bekannteren Bands auch unter Nicht-MetalHörern. Dabei spielte ihr satanistisches Image eine entscheidende Rolle, wobei die Band selbst viel mehr damit spielt, als es zu leben. Musikalisch solide, aber ohne sich neu zu erfinden, spielen sie bereits vor Fans aus drei Generationen. Und so kam es zu folgendem Kalauer: »Wer ist die beste AC/DC Coverband? – AC/DC!« AC/DC Auf den ersten Blick wirkt der Schriftzug konstruiert. Bei genauer Betrachtung fallen Serifen am »A« und »D« auf, die für Frakturschriften typische Formen aufweisen. Damit greifen sie deren provozierende Wirkung auf und eröffneten sogleich den Weg für Bands, die vorzugsweise konstruierte Logos verwenden. Der Blitz verweist auf die Abkürzung »Wechselstrom / Gleichstrom«. Death Metal, Schweden 1992 alt, geschwungen, umrissen Inspiriert von Tolkiens »Herr der Ringe« entschied sich die Band für ihren Namen, der frei übersetzt Schicksalsberg bedeutet. In ihren Liedern greifen sie auch Schlachten auf, allerdings werden ihre von Vikingern anstatt von Hobbits geführt. Mit einer Prise Melodien spielen sie eine Musikrichtung, die aufgrund ihrer Inhalte von Fans als »Viking Metal« bezeichnet wird. Bei dem Schriftzug entschied man sich für eine Unziale, über die eine flammende Textur gelegt wurde, was die Kultur und pyromanischen Gelüste der Vikinger unterstreicht. Dazu werden monumental gemalte CD Cover geboten, die im Stil der Zeit und Gegend der besungenen Vikingergeschichten verziert sind. Hart und direkt kämpft die Gestaltung Seite an Seite mit der Musik. Amon Amarth Rap / Heavy Metal, USA 1989 gebrochen, verspielt Body Counts gleichnamiges Debüt­ album erregte 1992 vor allem durch den Song »Cop Killer« großes Aufsehen. Rapper Ice-T kritisierte mit seinen Texten auf unschöne und gewaltverherrlichende Art und Weise die Zustände in South Los Angeles. Musikalisch eher weniger über­ zeugend, verkauften sich die Alben der Band spärlich. 1997 erschien ihr letztes Album. Body Count In ihrem Schriftzug verbinden Body Count wie auch in ihrer Musik Rap / Hip Hop mit Heavy Metal Elementen. Frakturschriften waren eine lange Zeit Heavy Metal Künstlern vorbehalten. Später wurden sie auch von der Hip Hop Kultur aufgegriffen, um sich vom Mainstream abzuheben. Death Metal, England 1986 3d, bildlich, edel, gewölbt, symmetrisch Wie mit einem Brett schrubbt es einem da den Rücken, wenn Bolt Thrower loslegen. Benannt nach einer berühmt-berüchtigten Schusswaffe aus dem Tabletop-Spiel Warhammer 40.000, haben es sich die Engländer zur Aufgabe gemacht, über Krieg und alles, was dazugehört zu schreiben, vorzugsweise im besagten Warhammer Universum. Beim Logo ließ man sich den von Artworks des düsteren Science Fiction Spieles inspirieren. Futuristisch, aber dennoch mit einem Hang zur Mystik, ästhetisch wie ein Panzer und anmutend wie ein sakrales GlasMosaik. Bolt Thrower bieten den passenden Soundtrack für die Schlachten im 40.000 Jahrtausend. Bolt Thrower Death Metal, USA 1988 abgenutzt, blutig, gefährlich, handmade, triefend Cannibal Corpse erregten von Anfang an bei Fans wie auch Politikern großes Aufsehen. Die Platten­ cover als auch die Texte sind durch und durch blutig und brutal, genauso auch ihre Musik. Es wurden einige vergebliche Versuche unternommen, die Band zu verbieten. Die CD Cover von Cannibal Corpse sind gewollt provokant und werden nach wie vor zensiert. Cannibal Corpse Blutbesuhlt präsentiert sich die Band schon allein durch ihren Schriftzug. Eine abgenutzte, alte, serifenhaltige Schrift, die genau wie die CD Cover gezeichnet ist. Blood and Gore zeichnet die Band somit auf der ganzen Linie aus. Black Metal, England 1991 gefährlich, gewölbt, klassisch, stachlig, symmetrisch, umrissen, verspielt Cradle of Filth, wie auch Dimmu Borgir, haben sich über die Jahre eine große Fangemeinde erspielt und feiern heute einen beträchtlichen kommerziellen Erfolg. In der Szene brachte ihnen dies nicht nur Freunde ein, denn im wahren Black Metal ist Kommerz verpönt. In ihrer Musik greifen Cradle of Filth oft auch auf gothic- und elektronische Elemente zurück. Richtig stachelig und keifend wie Dani Filths Gesang ist dieses Black Metal Logo noch gerade an der Grenze zur Lesbarkeit. Auf einer eher klassischen und gebrochenen Schrift basierend, wirkt der zackige Schriftzug richtig gefährlich, irgendwie aber auch verspielt – wie die Band selbst. Cradle of Filth Black Metal, Norwegen 1986 gefährlich, handmade, symmetrisch, triefend, unleserlich, wurzelartig Ursprünglich als Death Metal Band gegründet, wendeten sich »Darkthrone« mit ihrem zweiten Album dem Black Metal zu. »Darkthrone« stehen mit ihrem Namen für den »True Norwegian Black Metal«: rauh, eisig und hart wie das Land. Seit langem schon wird »Darkthrone« als absolute Black Metal Kultband gehandelt. Darkthrone Das Rauhe und Eisige findet sich auch im Logo der Band wieder. Tief in den düsteren, nordischen Wäldern verwurzelt steht das Logo unter dem Zeichen eines Pentagramms. Die Symmetrie und auch das Pentagramm ist für den Black Metal typisch und schon fast verbindlich. Death Metal, USA 1983 bildlich, umrissen, variierend, zackig 1983 gründete der damals sechzehnjährige Chuck Schuldiner Death als Highschool-Band. Das offizielle Debüt-Album erschien 1987. Über die Jahre haben sich Death als Urväter des Death Metal hervorgetan und inspirierten so manch andere Band. Schuldiner war das einzige nicht wechselnde Bandmitglied, bis er 2001 an Krebs starb. Das Logo hat Bestandteile des typisch konstruierten achtziger Jahre Metal Stils. Daneben wird ein Kreuz als »T« verwendet und hinter dem »A« schlängelt sich eine Sense nach oben, deren Klinge bedrohlich über dem Namen steht. Das »H« wiederum erinnert mehr an eine altertümliche Schrift mit Serifenansätzen. Death Black Metal, Norwegen 1991 fragil, gebrochen, kalligrafisch, spitz, stachelig, symmetrisch Norwegischer Black Metal geht selbstverständlich Hand in Hand mit bösen Buben. So auch Samoth, Ihsahn und der Rest der Band. Die beiden finsteren Gesellen saßen schon wegen so manch blasphemischen Verbrechen eine kleine Haftstrafe ab. Das rührte natürlich kräftig die Werbetrommel in der Szene. Aufgrund musikalischer Differenzen lösten sich Emperor 2001 auf. Emperor Hoch thront das böse Imperator-Logo auf seinem Thron und kann sich einer gewissen Ästhetik nicht verwehren. Fragil, agil und zackig wie der Hase auf der Flucht. Obligatorisch gibt es noch eine Portion Symmetrie und eine Prise gebrochene Schrift dazu. Das »E« in der Mitte des Wortes diente der Band auch als Symbol auf CDs, T-Shrits, Flaggen, Bannern, Rüstungen und Schildern. Gothic Rock, USA 1998 edel, lebendig, verspielt Angereichert mit einem Klavier verbinden Evanescence Nu Metal Elemente mit depressiven Texten und melodischem Frauengesang. Damit grenzen sie sich von anderen Künstlern dieser Musikrichtung ab. Man könnte der Band auch einen leicht aufgesetzten Gothic-Charakter unterstellen, da ihre Musik fast ohne Innovationen auskommt. Evanescence, was so viel wie »Dahinschwinden« bedeutet, zeigt sich auch bei den Buchstabenformen, die aus ihren Bewegungen ins Nirvana ausbrechen wollen. Die zarten und verspielten Formen gehen Hand in Hand mit den sehr persönlichen und melancholischen Texten vom Songschreiber und Gitarristen Ben Moody. Evanescence Humppa Metal, Finnland 1997 bildich, keltisch, leuchtend, verspielt, umrissen Finntroll entstand aus einer typischen Schnapsidee zweier volltrunkenen, verrückten Finnen. Wie sollte es auch anderst sein. Der eine klimperte Humppa, eine finnische Polka-Abart, auf seinem Keyboard, der andere schrubbte die Gitarre. Humpappa, humpappa. Ein unverwechselbares, noch nie dagewesenes Gedöns entstand. Und weil Finne sein nicht reicht, gibt man sich als Trolle aus. Finntroll Keltisch und damit eher urtypisch und trollisch präsentieren sich Finntroll. Der erste, wie auch der letzte Buchstabe sind kunstvoll verziert wie die Waffen der damaligen Zeit. Auch wird auf eine Symmetrie nicht verzichtet. Der Schein um den Schriftzug verleiht dem Ganzen die nötige, nordische Mystik. Heavy Metal, Deutschland 1980 gebrochen, klassisch Grave Digger ist eine der wohl ältesten deutschen Heavy Metal Bands. Unverkennbar durch ihren Gesang geht es bei der Band hauptsächlich um mittelalterliche Themen wie Excalibur, William »Braveheart« Wallace und die Tempelritter. Grave Digger bedienen sich bei ihrem Logo schlicht der am weit verbreitetsten gebrochenen Schrift: »Fette Fraktur«. Wirkt einfach alt. Und auch wenn es heute nichts besonderes mehr ist, in der Gründungszeit war es noch das etwas andere Logo, das sich wieder von den gängigen, konstruierten Schriftzügen abgehoben hat. Grave Digger Heavy Metal, Schweden 1993 3d, einfach, gerade, konstruiert, massiv, monumental Nachdem Anfang der Neunziger Jahre der traditionelle Heavy Metal ziemlich abgeebbt war, lösten Hammerfall mit ihrem Debüt 1997 einen wahren Metal-Boom aus. Im gleichen Jahr wurden sie MetalNewcomer des Jahres. Ihr zweites Album erreichte Platz neun der deutschen Charts und für ihr viertes Album erhielten Hammerfall sogar eine Goldene Schallplatte. Hammerfall In Kapitälchen und monumental wie die Säulen in den Hallen der Könige es einst waren, präsentiert sich Hammerfall mit ihrem glorreichen Heavy Metal. Der korrekt konstru­ ierte, serifige Beigeschmack zeigt die Erhabenheit der Band. Schade, dass es keine Helden mit Schwertern mehr gibt, wie sie so oft besungen werden. Heavy Metal, Deutschland 1984 3d, bildlich, gewölbt, streckend, symmetrisch Eighties Metal made in Germany. »Louder, faster, harder« war das Motto zu Zeiten der Gründung in Hamburg. Bis heute hat sich die Band gut gehalten, und darf stolz auf eine Heerschar von Fans schauen. Und da der Teufel bekanntlich ja ein Freund des Metal ist, nennt man sich auch provozierend Helloween anstelle von »Halloween«. Ein hämisch grinsender Kürbiskopf ziert den Schriftzug als Ersatz für das »O«. Die einfach gehaltene Kürbistypo wölbt sich nach oben und könnte der Deckel eines ausgehöhlten Kürbiskopfes sein. Im Übrigen benutzt die Band auch ansonsten überall Kürbisköpfe, wo es nur geht. Helloween Power Metal, USA 1984 gebrochen, spitz, umrissen Seit dem letzten Album gibt es bei Iced Earth den inzwischen dritten Sänger. Dennoch prescht die Band mit geladenen Powertriolen weiter voran und somit auch über jeglichen Zweifel an dem Neutalent hinweg. 1996 übernahm der berühmte Comiczeichner Todd McFarlane das Artwork für Iced Earth, welches seither fester Bestandteil des Erscheinungsbildes der Band ist. Iced Earth Im Logo zeigt sich ein Hauch eines der typischen, konstruierten Eigthies Metal Logos, ebenso wie Ansätze gebrochener Schrift. Spitzen verleihen dem Schriftzug die nötige Heavyness. Jeweils der zweite Buchstabe in beiden Wörtern ist nach unten hin weggezogen und bildet somit noch spitzigere Spitzen. Zu guter Letzt schmückt das Ganze eine Outline. Heavy Metal, England 1975 ausgeglichen, futuristisch, konstruiert, umrissen Die »eisernen Jungfrauen« sind nach wie vor eine der einflussreichsten und beständigsten Bands des härteren Genres. Dabei sind sie ihrem Stil bis heute treu geblieben, ohne sich dabei selbst zu kopieren. Iron Maiden zählen neben Black Sabbath, Judas Priest und Saxon zu den Begründern des New Wave of British Heavy Metal. In den Texten werden oft historische und literarische Themen besungen. Die spitze, ohne Rundungen konstruierte Schrift soll zusammen mit dem Bandmaskottchen Eddy schockieren. In Zeiten von Marilyn Manson schockt es kaum mehr, dafür spricht das Nichtanpassen für die Beständigkeit der Band. Die Schrift ist eine der markantesten im Metal-Bereich und wird inzwischen nicht nur von der Band selbst verwendet, um Assozia­ tionen mit Metal zu erreichen. Iron Maiden Power Metal, USA 1981 gebrochen, konstruiert, hakenschlagend Da zu der Zeit des Eighties Metal jeder, aber auch wirklich jeder, der eine Gitarre halten konnte, in einer Band spielte, war die Konkurrenz am Anfang groß und die Absätze eher gering. Aber man boxte sich durch und blieb seinem Stil treu. Jag Panzer rocken heute noch genauso wie Anno Dazumal. Jag Panzer Jag Panzer treten mit ihrem Logo einen kleinen Schritt aus den unerschütterlichen und unüber­ schaubaren Reihen der Eighties Metal Heere hervor. Mehr oder weniger gekonnt wird sich hier mit einer konstruierten, gebrochenen Schrift präsentiert. Leider tut das den Buchstabenbreiten nicht allzu gut und der Schriftzug wirkt unausgewogen. Heavy Metal, England 1969 3d, konstruiert, scharf, unterstrichen, zackig »Judas Priest (n) 1. Heavy Metal! Any questions?« No Life ’til Metal »Leder, Motorräder, spitze Schreie, kreischende Gitarren gepaart mit druckvollen Sounds und spielerischer Klasse sind die leckeren Zutaten,« Laut.de, die zuerst mit Judas Priest aufkamen. Judas Priest waren nach Black Sabbath und Led Zeppelin mit die erste Heavy Metal Band. Nach einigen Variationen entschied man beim vierten Album, sich von anderen Bands abzuheben und statt einer Frakturschrift ein konstruiertes Logo zu verwenden. Von der Machart erinnert der Schriftzug an eine Leuchtreklame auf der Straße. Durch Zacken und Verzicht auf Rundungen wirkt es aggressiv und scharf, was man auch bei der Kleidung der Band wiederfindet. Judas Priest Hard Rock, USA 1973 militärisch, poppig, provokant, pseudo-schockierend, umrissen KISS, das von besorgten Müttern auch als »Knights In Satan’s Service« ausgelegt wird, sind für viele Musiker aus der Metalszene Vorbilder. Vielen dürfte auch ihre Show mit ausgefallenen Kostümen bekannt sein. KISS gehören zu den weltweit erfolgreichsten Künstlern mit über 100 Millionen verkauften Platten. Mit der Zeit trat Merchandising mehr in den Vordergrund als ihre Musik. KISS Der Schriftzug hat auf den ersten Blick einen starken, militärischen Charakter durch die einfachen Formen und die Outline. Auf den zweiten Blick entdeckt man die beiden vom nationalsozialistisch angehauchten »S«. Die nach unten gezogenen Buchstabenformen könnten auch von der legendär langen Zunge des Sängers Gene Simmons inspiriert sein. Nu Metal, USA 1993 gebrannt, handmade, kaputt, unsicher, variierend KoЯn zählen nicht nur zu den bekannteten Vertretern des Nu Metals, ihr Debütalbum war auch der Türöffner für diese aufkommende Musikrichtung. Durch ihren eigenen, bösen Sound konnten sie sich erfolgreich in der großen Masse von aufstrebenden Nu Metal Bands behaupten. Ihre düsteren und zynischen Texte trafen den Zeitgeist von Jugendlichen. Nach vielen konstruierten Logos der Achtziger wurde es wieder Zeit für Handgemachtes. Der Schriftzug wirkt wie etwas Eingebranntes – im Übertragenen wird auch die Band nicht so schnell aus den Köpfen einer ganzen Generation verschwinden. Das spiegelverkehrt geschriebene »R« und die gemischte Schreibweise tragen zum Gesamtkonzept bei, dass vieles nicht in Ordnung ist. Korn Metalcore, USA 1990 abgenutzt, biblisch, fragil, kalligrafisch Lamb of God haben sich inzwischen, wie so viele andere Bands auch, Kultstatus erspielt. Angefangen wurde mit einer bösartigen Mischung aus Death und Thrash Metal. Gelandet ist man bei Metalcore. 1999 erschien das Debütalbum und seit 2005 erobern sie auch live die Herzen ihrer europäischen Fans. Lamb of God Beim Logo hat es sich die Band recht einfach gemacht. Wurde in den Anfangszeiten noch ein gezeichneter, typischer Death Metal Schriftzug verwendet, so ist man inzwischen zu einem einfacheren Logo übergegangen, das sich der Schrift »Papyrus« bedient. Als kleine optische »AntiLangeweile« wurden die Buchstaben ineinandergreifend gesetzt. Hard Rock, England 1968 auffahrend, extrem, gestreckt Mit ihrer Mischung aus Hard Rock, Blues und Folk war die Band aus England der Wegbereiter des Heavy Metal. Ohne viel Wert auf die Praktiken der Musikindustrie zu legen, konzentrierten sich die Musiker allein auf ihre Musik und Auftritte. Und so schrieben sie mit »Stairway to Heaven« eines der bekanntesten und zugleich belieb­ testen Rock-Stücke. Led Zeppelin war seinerzeit eine Band der Extremen. Das spiegelt sich auch in ihrem Schriftzug wieder. Die Mittelachse der Buchstaben ist extrem angehoben. Auch das »D« trägt zu der Assoziation von ansteigender Luft bei (Zeppelin), die jedoch von Blei (Lead) auf dem Boden gehalten wird. So ließe sich eine direkte Umsetzung des Logos vom Bandnamen erklären. Led Zeppelin Epic Metal, USA 1980 aufstreckend, fantasy, martialisch, symmetrisch, traditionell Was sich auf den CD Covern ankündigt, ist bei dieser Band Programm. Man wird wohl kaum eine MetalBand mit mehr Klischees. Sie sehen aus, als wären sie einer Fantasy-Welt entsprungen, in der Männer noch Heldentaten verbringen und gutgebaute Frauen auf sie warten. Bei einer Tour drehten sie so lange die Lautstärke auf, bis sie als lauteste Band ins Guinnes Buch der Rekorde kamen. Manowar Der Schriftzug präsentiert sich erhoben wie ein Torbogen ins Reich des Bizeps oder auch mit etwas mehr Fantasie eine Krone für den heim­ kehrenden Drachentöter. Das Logo wirkt sehr klassisch, fast altertümlich. Es passt sehr gut zu einer Band, die sich als Helden aus alter Zeit sehen und als selbstverständlich traditionell ansehen. Black Metal, Schweden 1990 bildlich, entflammt, gefährlich, provokant, unleserlich, verspielt Provokanter, blasphemischer Black Metal verpackt im ultraschnellen Presslufthammergewand. Der Vergleich mit einem Panzer, der alles niederwalzt, liegt nahe, nicht nur, weil die Band leidenschaftlich gerne Panzer in ihrem Booklet abbildet, sondern sich auch so anhört. Ganz im Sinne der satanischen Horde im ewigen Kampf gegen das Licht. Auch im Logo finden sich die typischen Black Metal Embleme: die Ziffern »666« und ein umgedrehtes Kreuz. Ein Pentagramm gibt es nicht, dafür aber Flügel. Diese ver­weisen auf den altbabylonischen Gott, den Namensvater der Band. Des Weiteren sind noch die verworrenen Buchstaben und die Symmetrie zu erwähnen. Marduk Thrash Metal, USA 1981 gefährlich, schwer, spitz, symmetrisch Metallica sind wohl die bekanntesten Vertreter des »Bay Area Thrash«. Nach der Gegend benannt, entstand Anfang der Achtziger rund um San Francisco diese Unterkategorie. Schnell, laut und aggressiv – so waren Metallica auf ganzer Linie. Über die Jahre wandelten sie über progressiven Metal zu Mainstraim Hard Rock. Ihre Ballade »Nothing Else Matters« ist nicht nur bei Metal-Fans bekannt. Metallica Der Schriftzug vereint sehr starke Buchstabenformen mit scharfen Zügen. Gestaltet wurde dieser passend zum ersten CD Cover, welches einen Hammer als massiven Gegenstand und eine Blutlache beinhaltet. Metallicas ursprünglicher Schriftzug lebt auf Textilien von Jugendlichen weiter, auch wenn dieser in den letzten Jahren einige unschöne Veränderungen erleiden musste. Grindcore, England 1982 gefährlich, krakelig, handmade, hektisch Und noch eine Band, die einen Musikstil geprägt hat, nämlich Krach: Grindcore selbstverständlich. Zwar versuchte man Mitte der Neunziger mehr in eine Death Metal Richtung zu gehen, doch das mochten die Fans nicht. Lyrisch geben sich die Engländer sozialkritisch und links orientiert, als Beispiel sei hier der Kultsong »Nazi Punks F*** Off« genannt. Sieht aus, als hätte da jemand auf Drogen versucht, übereifrig eine Linie zu zeichnen und irgendwie hat das alles nicht so recht geklappt. Echt »grindig« kann man da nur sagen. Thumbs up für die Krikra­ krakel­kapitalen. Der Schriftzug veranschaulicht, was der Name besagt: Wie ein Gerippe nach einem Napalm-Angriff. Napalm Death Symphonic Metal, Finnland 1996 fragil, kalligrafisch, klassisch Nightwish verbinden klassische Metal-Elemente mit orchestralen Beilagen und einer Frau am Mikrofon. Diese Kombination hat der Band schon manchen kommer­ ziellen Erfolg beschert. Die Mischung aus klassischem Gesang und einer Metal-Band ist ungewöhnlich und hat vor allem in ihrem Heimatland Fans erfreut. Nightwish Für den Schriftzug wurde keine neue Schrift kreiert. Dafür hat man sehr sorgfältig eine passende ausgewählt. Dieses Produkt feiner Kalligrafie zeichnet sich vor allem durch geschwungene Formen aus, die nicht ausbrechen. Die Schrift wurde auch schon von einem Weinhersteller für Etiketten eingesetzt. Progressive Death Metal, Schweden, 1987 gebrochen, kalligrafisch, magisch, pflanzlich, verspielt Trotz der langjährigen Bandgeschichte gelang Opeth erst 2001 der große Durchbruch. Das lag auch daran, dass die Band sich sehr oft getrennt und wieder zusammengefunden hat. Stilistisch überzeugen Opeth durch äußerst komplexe Musik. Als Beispiel sei hier die 5-Track CD »Morning­ rise« mit über einer Stunde Spielzeit genannt, was absolut untypische Längen für Metalsongs sind. Das Logo alleine betrachtet könnte man Opeth voreilig für eine Gothic Band halten. Die reich verzierte Initiale erinnert mehr an Schmetterlinge im Bauch und Blümchen und Bienchen als an Death Metal. Einprägsam ist das Logo allemal, wenn es auch Anfangs etwas stilunecht wirkt. Opeth Industrial Metal, Schweden 1996 designed, futuristisch, konstruiert, sci-fi, simpel Im Gegensatz zu seiner Hauptband Hypocrisy setzt Sänger Peter Tätgren bei seinem Soloprojekt verstärkt auf elektronische Klänge. Dabei schreibt er die Songs zuerst auf den Keyboards und fügt Gitarren erst danach hinzu. Das Ergebnis sind für Industrial typische, monotone Gitarrenriffs und sehr tanzlastige Beats. Pain Der elektronische Stil der Band wird bereits im Schriftzug angekündigt. So sind es vier konstruierte, stark vereinfachte Buchstaben, die in ihren Formen an die von der NASA verwendeten Schrift erinnern. Das kann kein Zufall, denn der Sänger Tätgren ist ein bekennender Alien-Fan. Heavy Metal, USA 2003 3d, bildlich, elektronisch, mechanisch Probot ist ein Nebenprojekt von ExNirvana Schlagzeuger Dave Grohl, der nach Cobains Selbstmord bei den Foo Fighters singt und Gitarre spielt. Neben seiner Band war Grohl bei vielen anderen Bands wieder als Schlagzeuger im Studio. Für sein Projekt hat Grohl bedeutende Künstler aus der Metal-Szene als Gastmusiker eingeladen. Da es sich bei Probot eher um ein Nebenprojekt handelt, das bisher nur ein Album herausgebracht hat, gab es viel mehr Freiraum bei der Gestaltung. So ist der Schriftzug wie aus Röhren zusammengebaut passend zum Bandnamen. Kaum ein anderes Bandlogo aus früheren Zeiten bietet einen so hohen Grad an Bildlichkeit. Probot Progressive Metal, USA 1981 einfach, umlautverwendend Queensrÿche wurden mit ihrem Demo recht schnell bekannt. Ende der Achtziger war man dann auf dem Höhepunkt der Kreativität angelangt. Die Alben danach ließen bei den Fans sehr zu wünschen übrig. Und der zu Grunge und Alternative tendierende Mainstream machte es der Band auch nicht leichter. Dennoch konnte sich die Band festigen und ist bis heute fleißig am Musizieren. Queensrÿche Die Band schaffte es, zu fast jeder CD eine andere Schriftart zu finden. Diese Variationen haben sich immer mehr dem hier gezeigten Schriftzug angenähert. Logotechnisch kann die Band somit nur auf eins stolz sein: den gar einzigartigen Heavy-MetalUmlaut auf dem »Ÿ«. Industrial Metal, Deutschland 1994 bildlich, blockhaft, gedungen, konstruiert, stark Wenn man einen Amerikaner fragt, was ihm zu Deutschland so alles einfällt, dann sind das Lederhosen, Sauerkraut und Rammstein. Mit ihrem Mix aus harten MetalKlängen und elektronischem Gedudel darf sich das Brachial-Sextett inzwischen an internationaler Bekanntheit erfreuen. Live überzeugt die Band mit einer wahnsinnigen Bühnenshow, provokant und mit sehr viel Feuer. Bei ihrem Logo hat die Band, ähnlich wie auch bei der Musik, auf rohe, archetypische Elemente gesetzt. Einfache, konstruierte Formen verbinden sich hier zu Buchstaben. Dem »T« gab man der Provokation zuliebe das Aussehen eines Kreuzes. Der Name verweist übrigens nach langjährigem Dementieren doch auf das Flugunglück auf der Airbase Ramstein 1988. Rammstein Industrial Metal, USA 1994 gerissen, handmade, zittrig Viel Blut und Geschnetzeltes gibt es beim bösen Rob. Dieser war mit White Zombie unterwegs, bis er 1994 seine Solo­karriere angetreten hat. Thematik sind bei ihm, unschwer zu erraten, Zombies, Monster und alles, was jemals in Horror- und Splatterfilme verpackt wurde. Nebenbei ist Rob Zombie auch Regisseur und dreht, wie soll es anderst sein, Horror- und Splatterfilme. Rob Zombie Rob Zombies Logo könnte unschwer auch auf einem Cover des klassischen Zombie-Splatter-Films zu finden sein. Könnte einem auch der Zombie aus der Nachbarschaft in den Bauch geritzt haben. Thrash Metal, USA 1981 aggressiv, chaotisch, dilletantisch, provokant, umrissen, wild Slayer werden neben Metallica als die Urväter des Thrash Metal angesehen. Sie spielten so wie andere Bands, dafür umso schneller. Die Band spielt von Anfang an gezielt mit satanistischen und nationalsozialistischen Symbolen, was für Aufmerksamkeit sorgte. Dabei könnten sie aufgrund ihres musikalischen Könnens darauf verzichten. Die eindeutige Symbolik auf den Covern steht nicht alleine da. Auch der Schriftzug der Band hilft, ein aggressives und provokantes Image aufzubauen. Die Gelegenheit, aus dem »S« einen Verweis auf die Nationalsozialisten zu machen, wurde nicht ausgespart. Und der Rest schreit förmlich heraus, welche Musik einen erwartet. Slayer Nu Metal, USA 1995 abgenutzt, gebrannt, handmade Ihre Gesichter haben sie bis heute nicht der Öffentlichkeit gezeigt und ihre Namen sind schlicht »0« bis »8«. Millionen von Fans zeigen, dass es weder eines Gesichts noch eines Namens bedarf, um erfolgreich zu sein. Dabei kommt die Band wirklich mit den besten Eigenschaften daher. Schlicht böse, aggressiv, beängstigend und auf jeden Fall durchgeknallt. Slipknot Ihr Logo ist so unruhig wie die moderne Jugend, wenn sie Slipknots Tönen lauscht. Zerrüttet, zerrissen und dazu irgendwie an Sprühsahne erinnernd, ziert das Logo weltweit CDs und T-Shirts. Die gemischte Schreibweise »SliPKnoT« kommt aus der Internetkultur und will sich vom Mainstream abheben. Aber das tun die Jungs sowieso. Symphonic Metal, Schweden 1988 antik, abgenutzt, mystisch Ursprünglich dem Death Metal verschrieben, machten Therion eine stetige Weiterentwicklung bis hin zum Symphonic Metal durch. Als Wendepunkt sei hier das Album »Theli« von 1996 genannt. Auf den Alben »Lemuria« und »Sirius B« wirkten 171 Musiker mit, was die Vorliebe der Bandmitglieder für klassische Musik unterstreicht. Als Grundlage für das Logo diente die Schrift »Mason«. Diese wurde leicht abgebröselt und auch geringe Änderungen an den Buchstabenformen vorgenommen: die linke Hälfte des »H« wurde verlängert, ebenso wurde das »R« weiter nach rechts untern gezogen und dem »N« haben sie die rechte Serife geklaut. Therion Thrash Metal, USA 1990 bedrohlich, gefährlich, herabschauend, symmetrisch, zahnig Tourniquet, was übersetzt so viel wie »Abschnürbinde« bedeutet, ist eine der bekanntesten, noch aktiven White Metal Bands. Der Gründer und Schlagzeuger Ted Kirkpatrick wurde vom HMMagazin zehn Jahre in Folge zum besten Drummer gewählt. Bis auf ihn änderte sich die Besetzung fast mit jedem Album. Tourniquet Der Schriftzug wirkt durch gleich zwei Zähne-Paare sehr bedrohlich und fast unzugänglich. Man muss schon genau hinschauen, um die Bedeutung vom Namen wiederzu­ finden: Das »T« am Anfang und am Ende halten die Buchstaben dazwischen eng zusammen und binden diese ab. Metalcore, USA 1998 abgenutzt, stark, verspielt Die Jungs von Unearth haben sich Ende der Neunziger so richtig ins Zeug gelegt und überall gespielt, wo es Strom aus der Steckdose gab. Mit ihrer Mischung aus Metal, Hardcore, einigen Death Metal Einflüssen und einer ordentlichen Prise Melodie sind sie bei der »New Wave of American Heavy Metal« Horde ganz vorne mit dabei. Schön, dass es auch im Metal noch Trends gibt. Genauso trendy wie die Musik der Band ist auch ihr Logo. Auf der einen Seite stehen harte Kanten und militärisch wirkende, starke Buchstaben. Auf der anderen Seite gesellen sich lustige, verschnörkelte Linien dazu, vergleichbar mit den typischen Unearth-Melodieläufen. Nicht zu vergessen ist der angeknabberte Grunge-Style, weil dieser einfach wieder in Mode gekommen ist. Unearth Hard Rock, USA 1974 3d, beflügelt, beweglich, plastisch, symmetrisch Der Gitarrist Edward Van Halen ist sicherlich einer der begnadetsten seines Metiers. Er machte viele Spieltechniken salonfähig, die heute unter Musikern der harten Genres gang und gäbe sind. Sein Können sollte auch später noch vielen Gitarreschülern ihre eigenen Grenzen aufzeigen. Die Band als Ganzes konnte viele kommerzielle Erfolge verzeichnen. Van Halen Das ursprüngliche Bandlogo hatte an den Seiten Schwingen, wie sie bei amerikanischen Kampfflugzeugen verbreitet waren, was wohl eine gewisse Härte bei der Musik an­ kündigen sollte. Später wurden aus diesen weltumspannende »Arme«, die an Art Deco aus den Zwanzigern erinnern. Eine schöne Anspielung auf den steigenden Bekanntheitsgrad. Black Metal, England 1979 bildlich, geschwungen, ineinanderlaufend, variierend, verspielt Venom gelten fast als die Urväter des Black Metals. Ihr zweites Album »Black Metal« war Namensgeber für eine ganze Stilrichtung. Ihren Namen entnahmen sie der satanischen Bibel und besangen auch dementsprechend blasphemische Themen. Ihr Hoch hatten Venom in den Achtzigern, danach ebbte alles ab, da die Band mit Größen wie Metallica oder Slayer nicht mithalten konnte. Man merkt, dass Venom ihre Ursprünge in den Siebzigern haben. Dies zeigen die typisch verschlungenen und weichen Buchstabenformen. Ein paar Zacken und ein Bestreben nach unten zerstören das poppige Aussehen und verleihen dem Schriftzug letztlich etwas Keilerhaftes. Venom Crossover, Finnland 1986 abgenutzt, bizarr, handmade Die spinnen die Finnen, erst recht, wenn es um Waltari und Musik geht. Es gibt wenige so unkonventionelle, experimentierfreudige, durch­ geknallte und innovative Musiker in der Metalszene. Waltari fühlen sich in nahezu allen Stilen der Rock- und Metalmusik zu Hause und lassen es dort immer ordentlich krachen. Waltari Frei nach der Art, man nehme eine Schrift, kaue etwas darauf herum und nehme das Resultat, kommt das Logo von Waltari daher. Leger, einfach und in Kapitalen. Sonderlich kreativ ist das Logo im Gegensatz zur Musik der Finnen jedenfalls nicht. Gothic Metal, Holland 1996 altehrwürdig, fantasy, mystisch Within Temptation können immer mehr mit Nightwish verglichen werden, nur dass sie nicht so weit aus dem Norden kommen. Mit der gleichen Besetzung spielten sie zuerst Gothic Rock. Ihre aktuelle CD darf schon als Symphonic Metal eingestuft werden. Diese wurde durch ein achtzigköpfiges Orchester und einen Chor bereichert. Bei der Gestaltung zeigte man sich bei weitem nicht so kreativ. Passend zur Musikrichtung entschied man sich für die Schrift »Mason«, ohne diese auch nur geringfügig zu verändern. Denn diese Schrift spiegelt das mystisch gotische wieder, das mit einem ausgefallenen Schriftbild abgerundet wird, was im MetalBereich erwartet wird. Within Temptation Hard Rock / Metal, USA 1989 gesprayt, handmade Wer AC/DC mag, der wird auch X-Sinner mögen. Aber X-Sinner klingen nicht einfach nur nach AC/DC, auch Def Lepard und viele andere Bands aus der Zeit kann man bei X-Sinner wiederfinden. Eines hat X-Sinner mit den wenigsten dieser Bands gemein, was sie auch zu einer etwas anderen Band macht. X-Sinner widmen ihre Musik und ihre Texte ausschließlich Gott. X-Sinner Die Gaffiti-Kiddies haben wieder zugeschlagen. Wie in triefendem Rot mal schnell in die nächste Unterführung gesprayt, ziert dieses Logo die Platten der Band. Ausgesprochen wie »Ex-Sünder« will die Band eine Abkehr vom Teufel nahebringen. Da eine Spray-Dose einfach zugänglich ist, wird dabei gleichzeitig auf die Erreichbarkeit dieses Zieles für jedermann hingewiesen. Heavy Metal, Schweden *1963 eindeutig, gebrochen, mystisch, stark Wenn es einen Wettbewerb um »Mr. Guitar« geben würde, hätte Malmseen gute Aussichten auf den ersten Platz. Mit seinen findigen Techniken und einer unglaublichen Geschwindigkeit spielte er sich in die Herzen der Metal-Anhänger. Er brachte klassische Elemente, vor allem aus der Barockzeit in diese schwere Musik und eröffnete den Weg für Symphonic Metal Bands. In dem Schriftzug werden verschiedene Stile eingebracht. Dies ist am »M« am deutlichsten: Der erste Strich wirkt sehr modern und konstruiert, der mittlere Strich erinnert an eine Fraktur und der rechte Strich hat den Charakter einer Unziale. Genau wie beim Schriftzug vermischt Malmsteen verschiedene Musikrichtungen geschickt zu etwas Neuem. Yngwie Malmsteen Bluesrock, USA 1969 futuristisch, glänzend, metallen Bekannt wurden sie durch eingängige Riffs. ZZ Top ist eine der wenigen Bands, die nach drei Dekaden noch in ihrer Original­besetzung auftritt. In ihren Liedern besingen sie, wie darf es anders sein, schnelle Autos und hübsche Frauen. Viele kennen ZZ Top vor allem wegen ihres Auftretens mit langen Vollbärten, Trenchcoats, Hüten und Sonnenbrillen. ZZ Top Das Logo erinnert von der Machart an Typografie auf Autos, auf die Metallbuchstaben aufgeklebt werden. Die Buchstaben sehen aus wie aus Chrom gefertigt, die kursive Lage und die verlängerten Z-Unterstriche vermitteln das Gefühl von Geschwindigkeit. Das ist sehr passend für eine Band, die neben Frauen oft auch über schnelle Autos singt. Folgende Quellen wurden bei der Recherche konsultiert: › Wikipedia › Laut.de › NoLifetilMetal.com › Webpräsenzen der Bands › Google Image-Suche Quellenangaben Simon Zirkunow und Bastian Gretenkord sind beide eingefleischte Fans der metallernen Töne. Ihre Leidenschaft gilt der Musik, den Bands, den lärmenden Live-Auftritten und allem, was noch dazugehört. Metal ist nicht nur Musik, es ist vielmehr eine Art zu leben. Autoren