Metalbook – Metallogos von A bis Z

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METALBOOK
Bandlogos von A bis Z
Metalbook: Bandlogos von A bis Z
Bastian Gretenkord, Simon Zirkunow
Veröffentlicht im Rahmen des Typografie 2 Kurses bei
Prof. Dipl. Des. Frank-Joachim Grossmann
© 2005 Gretenkord, Zirkunow
Fachhochschule für Gestaltung,
Schwäbisch Hall
2. Auflage © 2007
Impressum
Bindung
Günter Class, Schwäbisch Hall
Grundschriften
Futura und Warnock von Adobe
Satzprogramm
Adobe InDesign
Wir danken Laut.de für die Inspirationen bei den farbigen Metaphern.
AC/DC
Amon Amarth
Hammerfall
Helloween
Body Count
Bolt Thrower
Iced Earth
Iron Maiden
Cannibal Corpse
Cradle of Filth
Jag Panzer
Judas Priest
Darkthrone
Death
KISS
Korn
Emperor
Evanescence
Lamb of God
Led Zeppelin
Finntroll
Manowar
Marduk
Metallica
Grave Digger
Inhaltsverzeichnis
Napalm Death
Nightwish
Unearth
Opeth
Van Halen
Venom
Pain
Probot
Waltari
Within Temptation
Queensrÿche
X-Sinner
Rammstein
Rob Zombie
Yngwie Malmsteen
Slayer
Slipknot
ZZ Top
Therion
Tourniquet
Inhaltsverzeichnis
Willkommen in der schillernden
und facettenreichen Welt des Metals.
Jener Musik, die es in kürzester Zeit
geschafft hat, die meisten Unterstile
und die unsinnigsten Namen dafür
zu erfinden. Metal-Bands gibt es wie
Sand am Meer und die Konkurrenz
ist groß. So lautet die Devise oft
»Auffallen um jeden Preis« – und
damit ist nicht nur die Musik
gemeint. So mancher Band gelingt
schnell der Durchbruch, andere
müssen Durchhaltevermögen
an den Tag legen.
Neben der Musik legen Metaller sehr
viel Wert auf ihr Erscheinungsbild.
Seien es die Eighties-Metaller mit
Leder und Nieten oder die
Ami-Deather mit ihren kurzen
Vorwort
Camouflage-Bermuda-Hosen.
Zum Großteil ist dennoch eines
gemein: Sie alle legen Wert auf ein
entsprechendes Logo. Logos aus den
verschiedenen Metalstilen müssen
bestimmte Kriterien erfüllen. Das ist
fast wie ein ungeschriebenes Gesetz.
Allerdings sollte man die Logos
immer im Kontext der Entstehungszeit betrachten, da die Zeiten sich
ändern, genauso wie die Musik.
In vielen Fällen behalten Bands ihr
Logo ein Bandleben lang. Andere
wechseln wiederum zu jeder CD
ihre Logos wie Unterhosen.
Bands, die ihr Logo beibehalten,
entscheiden sich eher bewusst dafür
und möchten damit auch etwas zum
Ausdruck bringen im Gegensatz zu
denen, die es ständig wechseln.
Über die Jahre entwickelten sich die
verschienden Richtungen innerhalb
des Metals, die alle ihre Eigenarten
haben. Entscheidet sich eine Band
beispielsweise Death Metal zu spielen,
so muss sie die entsprechenden
Kriterien dafür erfüllen. Dann ist es
aus mit warm Duschen und das soll
der Hörer bereits beim Betrachten
des Logos sehen können. Jetzt wird
Schnitzel geklopft, jetzt gibt es auf
die Lauscher. Der geübte Metaller
erkennt schon beim Betrachten des
CD Covers, was ihm da in den
Gehörgang geboxt wird, ohne die
Band vorher gehört zu haben.
Ein Logo ist neben dem Cover also
das optische Sprachrohr der Band
zu den Hörern. Es birgt meist einen
hohen Wiedererkennungswert.
Aber im Gegensatz zu den Covern
kann man seine Lieblingsbands
immer an den Logos erkennen.
Auch beim Stöbern im CD-Regal
findet man sich besser zurecht und
schon so manche CD sprang dem Betrachter allein durch das Logo ins Ohr.
So haben sich im Laufe der Zeit
Merkmale für jeden Metalstil
entwickelt. Der Metalmaniac kann
schon vom Aussehen des Logos auf
die Stilrichtung der Band schließen:
Eighties Metaller entwickelten eine
Vorliebe für konstruierte Logos.
Black Metaller lieben verworrene,
unleserliche und symmetrische Logos
und bei den Death Metallern ist
meistens Blut mit im Spiel.
Vorwort
Hard Rock, Australien 1973
3d, bildlich, gebrochen, klassisch, konstruiert, umrissen
AC/DC ist eine der bekannteren
Bands auch unter Nicht-MetalHörern. Dabei spielte ihr satanistisches Image eine entscheidende Rolle,
wobei die Band selbst viel mehr damit
spielt, als es zu leben. Musikalisch
solide, aber ohne sich neu zu erfinden, spielen sie bereits vor Fans aus
drei Generationen. Und so kam es zu
folgendem Kalauer: »Wer ist die beste
AC/DC Coverband? – AC/DC!«
AC/DC
Auf den ersten Blick wirkt der
Schriftzug konstruiert. Bei genauer
Betrachtung fallen Serifen am »A«
und »D« auf, die für Frakturschriften
typische Formen aufweisen.
Damit greifen sie deren provozierende
Wirkung auf und eröffneten sogleich
den Weg für Bands, die vorzugsweise
konstruierte Logos verwenden.
Der Blitz verweist auf die Abkürzung
»Wechselstrom / Gleichstrom«.
Death Metal, Schweden 1992
alt, geschwungen, umrissen
Inspiriert von Tolkiens »Herr der
Ringe« entschied sich die Band für
ihren Namen, der frei übersetzt
Schicksalsberg bedeutet. In ihren
Liedern greifen sie auch Schlachten
auf, allerdings werden ihre von
Vikingern anstatt von Hobbits
geführt. Mit einer Prise Melodien
spielen sie eine Musikrichtung,
die aufgrund ihrer Inhalte von Fans
als »Viking Metal« bezeichnet wird.
Bei dem Schriftzug entschied man
sich für eine Unziale, über die eine
flammende Textur gelegt wurde,
was die Kultur und pyromanischen
Gelüste der Vikinger unterstreicht.
Dazu werden monumental gemalte
CD Cover geboten, die im Stil der
Zeit und Gegend der besungenen
Vikingergeschichten verziert sind.
Hart und direkt kämpft die Gestaltung Seite an Seite mit der Musik.
Amon Amarth
Rap / Heavy Metal, USA 1989
gebrochen, verspielt
Body Counts gleichnamiges Debüt­
album erregte 1992 vor allem durch
den Song »Cop Killer« großes
Aufsehen. Rapper Ice-T kritisierte
mit seinen Texten auf unschöne und
gewaltverherrlichende Art und Weise
die Zustände in South Los Angeles.
Musikalisch eher weniger über­
zeugend, verkauften sich die Alben
der Band spärlich.
1997 erschien ihr letztes Album.
Body Count
In ihrem Schriftzug verbinden
Body Count wie auch in ihrer Musik
Rap / Hip Hop mit Heavy Metal
Elementen. Frakturschriften waren
eine lange Zeit Heavy Metal Künstlern vorbehalten. Später wurden sie
auch von der Hip Hop Kultur
aufgegriffen, um sich vom Mainstream abzuheben.
Death Metal, England 1986
3d, bildlich, edel, gewölbt, symmetrisch
Wie mit einem Brett schrubbt es
einem da den Rücken, wenn
Bolt Thrower loslegen. Benannt nach
einer berühmt-berüchtigten Schusswaffe aus dem Tabletop-Spiel
Warhammer 40.000, haben es sich
die Engländer zur Aufgabe gemacht,
über Krieg und alles, was dazugehört
zu schreiben, vorzugsweise im
besagten Warhammer Universum.
Beim Logo ließ man sich den von
Artworks des düsteren Science
Fiction Spieles inspirieren. Futuristisch, aber dennoch mit einem Hang
zur Mystik, ästhetisch wie ein Panzer
und anmutend wie ein sakrales GlasMosaik. Bolt Thrower bieten den
passenden Soundtrack für die
Schlachten im 40.000 Jahrtausend.
Bolt Thrower
Death Metal, USA 1988
abgenutzt, blutig, gefährlich, handmade, triefend
Cannibal Corpse erregten von
Anfang an bei Fans wie auch Politikern großes Aufsehen. Die Platten­
cover als auch die Texte sind durch
und durch blutig und brutal,
genauso auch ihre Musik. Es wurden
einige vergebliche Versuche unternommen, die Band zu verbieten.
Die CD Cover von Cannibal Corpse
sind gewollt provokant und werden
nach wie vor zensiert.
Cannibal Corpse
Blutbesuhlt präsentiert sich die Band
schon allein durch ihren Schriftzug.
Eine abgenutzte, alte, serifenhaltige
Schrift, die genau wie die CD Cover
gezeichnet ist. Blood and Gore
zeichnet die Band somit auf der
ganzen Linie aus.
Black Metal, England 1991
gefährlich, gewölbt, klassisch, stachlig, symmetrisch, umrissen, verspielt
Cradle of Filth, wie auch Dimmu
Borgir, haben sich über die Jahre
eine große Fangemeinde erspielt
und feiern heute einen beträchtlichen
kommerziellen Erfolg.
In der Szene brachte ihnen dies nicht
nur Freunde ein, denn im wahren
Black Metal ist Kommerz verpönt.
In ihrer Musik greifen Cradle of Filth
oft auch auf gothic- und elektronische
Elemente zurück.
Richtig stachelig und keifend wie
Dani Filths Gesang ist dieses Black
Metal Logo noch gerade an der
Grenze zur Lesbarkeit. Auf einer eher
klassischen und gebrochenen Schrift
basierend, wirkt der zackige Schriftzug richtig gefährlich, irgendwie aber
auch verspielt – wie die Band selbst.
Cradle of Filth
Black Metal, Norwegen 1986
gefährlich, handmade, symmetrisch, triefend, unleserlich, wurzelartig
Ursprünglich als Death Metal Band
gegründet, wendeten sich »Darkthrone« mit ihrem zweiten Album dem
Black Metal zu. »Darkthrone« stehen
mit ihrem Namen für den »True
Norwegian Black Metal«: rauh, eisig
und hart wie das Land. Seit langem
schon wird »Darkthrone« als absolute
Black Metal Kultband gehandelt.
Darkthrone
Das Rauhe und Eisige findet sich auch
im Logo der Band wieder. Tief in den
düsteren, nordischen Wäldern
verwurzelt steht das Logo unter dem
Zeichen eines Pentagramms.
Die Symmetrie und auch das Pentagramm ist für den Black Metal
typisch und schon fast verbindlich.
Death Metal, USA 1983
bildlich, umrissen, variierend, zackig
1983 gründete der damals sechzehnjährige Chuck Schuldiner Death
als Highschool-Band. Das offizielle
Debüt-Album erschien 1987.
Über die Jahre haben sich Death
als Urväter des Death Metal hervorgetan und inspirierten so manch
andere Band. Schuldiner war das
einzige nicht wechselnde Bandmitglied, bis er 2001 an Krebs starb.
Das Logo hat Bestandteile des typisch
konstruierten achtziger Jahre Metal
Stils. Daneben wird ein Kreuz als »T«
verwendet und hinter dem »A«
schlängelt sich eine Sense nach oben,
deren Klinge bedrohlich über dem
Namen steht. Das »H« wiederum
erinnert mehr an eine altertümliche
Schrift mit Serifenansätzen.
Death
Black Metal, Norwegen 1991
fragil, gebrochen, kalligrafisch, spitz, stachelig, symmetrisch
Norwegischer Black Metal geht
selbstverständlich Hand in Hand mit
bösen Buben. So auch Samoth,
Ihsahn und der Rest der Band.
Die beiden finsteren Gesellen saßen
schon wegen so manch blasphemischen Verbrechen eine kleine
Haftstrafe ab.
Das rührte natürlich kräftig die
Werbetrommel in der Szene.
Aufgrund musikalischer Differenzen lösten sich Emperor 2001 auf.
Emperor
Hoch thront das böse Imperator-Logo
auf seinem Thron und kann sich einer
gewissen Ästhetik nicht verwehren.
Fragil, agil und zackig wie der Hase
auf der Flucht. Obligatorisch gibt es
noch eine Portion Symmetrie und
eine Prise gebrochene Schrift dazu.
Das »E« in der Mitte des Wortes
diente der Band auch als Symbol
auf CDs, T-Shrits, Flaggen, Bannern,
Rüstungen und Schildern.
Gothic Rock, USA 1998
edel, lebendig, verspielt
Angereichert mit einem Klavier
verbinden Evanescence Nu Metal
Elemente mit depressiven Texten
und melodischem Frauengesang.
Damit grenzen sie sich von anderen
Künstlern dieser Musikrichtung ab.
Man könnte der Band auch einen
leicht aufgesetzten Gothic-Charakter
unterstellen, da ihre Musik fast ohne
Innovationen auskommt.
Evanescence, was so viel wie
»Dahinschwinden« bedeutet,
zeigt sich auch bei den Buchstabenformen, die aus ihren Bewegungen
ins Nirvana ausbrechen wollen.
Die zarten und verspielten Formen
gehen Hand in Hand mit den sehr
persönlichen und melancholischen
Texten vom Songschreiber und
Gitarristen Ben Moody.
Evanescence
Humppa Metal, Finnland 1997
bildich, keltisch, leuchtend, verspielt, umrissen
Finntroll entstand aus einer typischen
Schnapsidee zweier volltrunkenen,
verrückten Finnen. Wie sollte es auch
anderst sein. Der eine klimperte
Humppa, eine finnische Polka-Abart,
auf seinem Keyboard, der andere
schrubbte die Gitarre. Humpappa,
humpappa. Ein unverwechselbares,
noch nie dagewesenes Gedöns
entstand. Und weil Finne sein nicht
reicht, gibt man sich als Trolle aus.
Finntroll
Keltisch und damit eher urtypisch
und trollisch präsentieren sich
Finntroll. Der erste, wie auch der
letzte Buchstabe sind kunstvoll
verziert wie die Waffen der damaligen
Zeit. Auch wird auf eine Symmetrie
nicht verzichtet. Der Schein um den
Schriftzug verleiht dem Ganzen die
nötige, nordische Mystik.
Heavy Metal, Deutschland 1980
gebrochen, klassisch
Grave Digger ist eine der wohl
ältesten deutschen Heavy Metal
Bands. Unverkennbar durch ihren
Gesang geht es bei der Band hauptsächlich um mittelalterliche Themen
wie Excalibur, William »Braveheart«
Wallace und die Tempelritter.
Grave Digger bedienen sich bei
ihrem Logo schlicht der am weit
verbreitetsten gebrochenen Schrift:
»Fette Fraktur«. Wirkt einfach alt.
Und auch wenn es heute nichts
besonderes mehr ist, in der Gründungszeit war es noch das etwas
andere Logo, das sich wieder
von den gängigen, konstruierten
Schriftzügen abgehoben hat.
Grave Digger
Heavy Metal, Schweden 1993
3d, einfach, gerade, konstruiert, massiv, monumental
Nachdem Anfang der Neunziger
Jahre der traditionelle Heavy Metal
ziemlich abgeebbt war, lösten
Hammerfall mit ihrem Debüt 1997
einen wahren Metal-Boom aus.
Im gleichen Jahr wurden sie MetalNewcomer des Jahres. Ihr zweites
Album erreichte Platz neun der
deutschen Charts und für ihr viertes
Album erhielten Hammerfall sogar
eine Goldene Schallplatte.
Hammerfall
In Kapitälchen und monumental wie
die Säulen in den Hallen der Könige
es einst waren, präsentiert sich
Hammerfall mit ihrem glorreichen
Heavy Metal. Der korrekt konstru­
ierte, serifige Beigeschmack zeigt die
Erhabenheit der Band. Schade, dass es
keine Helden mit Schwertern mehr
gibt, wie sie so oft besungen werden.
Heavy Metal, Deutschland 1984
3d, bildlich, gewölbt, streckend, symmetrisch
Eighties Metal made in Germany.
»Louder, faster, harder« war das
Motto zu Zeiten der Gründung in
Hamburg. Bis heute hat sich die Band
gut gehalten, und darf stolz auf eine
Heerschar von Fans schauen.
Und da der Teufel bekanntlich ja ein
Freund des Metal ist, nennt man sich
auch provozierend Helloween anstelle
von »Halloween«.
Ein hämisch grinsender Kürbiskopf
ziert den Schriftzug als Ersatz für
das »O«. Die einfach gehaltene
Kürbistypo wölbt sich nach oben und
könnte der Deckel eines ausgehöhlten
Kürbiskopfes sein. Im Übrigen
benutzt die Band auch ansonsten
überall Kürbisköpfe, wo es nur geht.
Helloween
Power Metal, USA 1984
gebrochen, spitz, umrissen
Seit dem letzten Album gibt es bei
Iced Earth den inzwischen dritten
Sänger. Dennoch prescht die Band
mit geladenen Powertriolen weiter
voran und somit auch über jeglichen
Zweifel an dem Neutalent hinweg.
1996 übernahm der berühmte
Comiczeichner Todd McFarlane
das Artwork für Iced Earth,
welches seither fester Bestandteil
des Erscheinungsbildes der Band ist.
Iced Earth
Im Logo zeigt sich ein Hauch eines
der typischen, konstruierten Eigthies
Metal Logos, ebenso wie Ansätze
gebrochener Schrift. Spitzen verleihen
dem Schriftzug die nötige Heavyness.
Jeweils der zweite Buchstabe in
beiden Wörtern ist nach unten hin
weggezogen und bildet somit noch
spitzigere Spitzen. Zu guter Letzt
schmückt das Ganze eine Outline.
Heavy Metal, England 1975
ausgeglichen, futuristisch, konstruiert, umrissen
Die »eisernen Jungfrauen« sind nach
wie vor eine der einflussreichsten und
beständigsten Bands des härteren
Genres. Dabei sind sie ihrem Stil bis
heute treu geblieben, ohne sich dabei
selbst zu kopieren. Iron Maiden zählen
neben Black Sabbath, Judas Priest
und Saxon zu den Begründern des
New Wave of British Heavy Metal.
In den Texten werden oft historische
und literarische Themen besungen.
Die spitze, ohne Rundungen konstruierte Schrift soll zusammen mit dem
Bandmaskottchen Eddy schockieren.
In Zeiten von Marilyn Manson
schockt es kaum mehr, dafür spricht
das Nichtanpassen für die Beständigkeit der Band. Die Schrift ist eine der
markantesten im Metal-Bereich und
wird inzwischen nicht nur von der
Band selbst verwendet, um Assozia­
tionen mit Metal zu erreichen.
Iron Maiden
Power Metal, USA 1981
gebrochen, konstruiert, hakenschlagend
Da zu der Zeit des Eighties Metal
jeder, aber auch wirklich jeder, der
eine Gitarre halten konnte, in einer
Band spielte, war die Konkurrenz
am Anfang groß und die Absätze eher
gering. Aber man boxte sich durch
und blieb seinem Stil treu.
Jag Panzer rocken heute noch
genauso wie Anno Dazumal.
Jag Panzer
Jag Panzer treten mit ihrem Logo
einen kleinen Schritt aus den
unerschütterlichen und unüber­
schaubaren Reihen der Eighties
Metal Heere hervor. Mehr oder
weniger gekonnt wird sich hier mit
einer konstruierten, gebrochenen
Schrift präsentiert. Leider tut das den
Buchstabenbreiten nicht allzu gut und
der Schriftzug wirkt unausgewogen.
Heavy Metal, England 1969
3d, konstruiert, scharf, unterstrichen, zackig
»Judas Priest (n) 1. Heavy Metal!
Any questions?« No Life ’til Metal
»Leder, Motorräder, spitze Schreie,
kreischende Gitarren gepaart mit
druckvollen Sounds und spielerischer
Klasse sind die leckeren Zutaten,«
Laut.de, die zuerst mit Judas Priest
aufkamen.
Judas Priest waren nach Black
Sabbath und Led Zeppelin mit
die erste Heavy Metal Band.
Nach einigen Variationen entschied
man beim vierten Album, sich von
anderen Bands abzuheben und statt
einer Frakturschrift ein konstruiertes
Logo zu verwenden. Von der Machart
erinnert der Schriftzug an eine
Leuchtreklame auf der Straße.
Durch Zacken und Verzicht auf
Rundungen wirkt es aggressiv und
scharf, was man auch bei der
Kleidung der Band wiederfindet.
Judas Priest
Hard Rock, USA 1973
militärisch, poppig, provokant, pseudo-schockierend, umrissen
KISS, das von besorgten Müttern
auch als »Knights In Satan’s Service«
ausgelegt wird, sind für viele Musiker
aus der Metalszene Vorbilder.
Vielen dürfte auch ihre Show mit
ausgefallenen Kostümen bekannt
sein. KISS gehören zu den weltweit
erfolgreichsten Künstlern mit über
100 Millionen verkauften Platten.
Mit der Zeit trat Merchandising mehr
in den Vordergrund als ihre Musik.
KISS
Der Schriftzug hat auf den ersten
Blick einen starken, militärischen
Charakter durch die einfachen
Formen und die Outline. Auf den
zweiten Blick entdeckt man die
beiden vom nationalsozialistisch
angehauchten »S«. Die nach unten
gezogenen Buchstabenformen
könnten auch von der legendär langen
Zunge des Sängers Gene Simmons
inspiriert sein.
Nu Metal, USA 1993
gebrannt, handmade, kaputt, unsicher, variierend
KoЯn zählen nicht nur zu den
bekannteten Vertretern des
Nu Metals, ihr Debütalbum war auch
der Türöffner für diese aufkommende
Musikrichtung. Durch ihren eigenen,
bösen Sound konnten sie sich
erfolgreich in der großen Masse von
aufstrebenden Nu Metal Bands
behaupten. Ihre düsteren und
zynischen Texte trafen den Zeitgeist
von Jugendlichen.
Nach vielen konstruierten Logos der
Achtziger wurde es wieder Zeit für
Handgemachtes. Der Schriftzug wirkt
wie etwas Eingebranntes – im
Übertragenen wird auch die Band
nicht so schnell aus den Köpfen einer
ganzen Generation verschwinden.
Das spiegelverkehrt geschriebene »R«
und die gemischte Schreibweise
tragen zum Gesamtkonzept bei,
dass vieles nicht in Ordnung ist.
Korn
Metalcore, USA 1990
abgenutzt, biblisch, fragil, kalligrafisch
Lamb of God haben sich inzwischen,
wie so viele andere Bands auch,
Kultstatus erspielt. Angefangen
wurde mit einer bösartigen Mischung
aus Death und Thrash Metal.
Gelandet ist man bei Metalcore.
1999 erschien das Debütalbum und
seit 2005 erobern sie auch live die
Herzen ihrer europäischen Fans.
Lamb of God
Beim Logo hat es sich die Band recht
einfach gemacht. Wurde in den
Anfangszeiten noch ein gezeichneter,
typischer Death Metal Schriftzug
verwendet, so ist man inzwischen zu
einem einfacheren Logo übergegangen, das sich der Schrift »Papyrus«
bedient. Als kleine optische »AntiLangeweile« wurden die Buchstaben
ineinandergreifend gesetzt.
Hard Rock, England 1968
auffahrend, extrem, gestreckt
Mit ihrer Mischung aus Hard Rock,
Blues und Folk war die Band aus
England der Wegbereiter des Heavy
Metal. Ohne viel Wert auf die
Praktiken der Musikindustrie zu
legen, konzentrierten sich die
Musiker allein auf ihre Musik und
Auftritte. Und so schrieben sie mit
»Stairway to Heaven« eines der
bekanntesten und zugleich belieb­
testen Rock-Stücke.
Led Zeppelin war seinerzeit eine Band
der Extremen. Das spiegelt sich auch
in ihrem Schriftzug wieder.
Die Mittelachse der Buchstaben ist
extrem angehoben. Auch das »D«
trägt zu der Assoziation von ansteigender Luft bei (Zeppelin), die jedoch
von Blei (Lead) auf dem Boden
gehalten wird. So ließe sich eine
direkte Umsetzung des Logos vom
Bandnamen erklären.
Led Zeppelin
Epic Metal, USA 1980
aufstreckend, fantasy, martialisch, symmetrisch, traditionell
Was sich auf den CD Covern ankündigt, ist bei dieser Band Programm.
Man wird wohl kaum eine MetalBand mit mehr Klischees. Sie sehen
aus, als wären sie einer Fantasy-Welt
entsprungen, in der Männer noch
Heldentaten verbringen und gutgebaute Frauen auf sie warten. Bei einer
Tour drehten sie so lange die Lautstärke auf, bis sie als lauteste Band ins
Guinnes Buch der Rekorde kamen.
Manowar
Der Schriftzug präsentiert sich
erhoben wie ein Torbogen ins Reich
des Bizeps oder auch mit etwas mehr
Fantasie eine Krone für den heim­
kehrenden Drachentöter. Das Logo
wirkt sehr klassisch, fast altertümlich. Es passt sehr gut zu einer Band,
die sich als Helden aus alter Zeit
sehen und als selbstverständlich
traditionell ansehen.
Black Metal, Schweden 1990
bildlich, entflammt, gefährlich, provokant, unleserlich, verspielt
Provokanter, blasphemischer Black
Metal verpackt im ultraschnellen
Presslufthammergewand.
Der Vergleich mit einem Panzer,
der alles niederwalzt, liegt nahe,
nicht nur, weil die Band leidenschaftlich gerne Panzer in ihrem Booklet
abbildet, sondern sich auch so anhört.
Ganz im Sinne der satanischen Horde
im ewigen Kampf gegen das Licht.
Auch im Logo finden sich die
typischen Black Metal Embleme:
die Ziffern »666« und ein umgedrehtes Kreuz. Ein Pentagramm gibt
es nicht, dafür aber Flügel. Diese ver­weisen auf den altbabylonischen Gott,
den Namensvater der Band.
Des Weiteren sind noch die verworrenen Buchstaben und die Symmetrie
zu erwähnen.
Marduk
Thrash Metal, USA 1981
gefährlich, schwer, spitz, symmetrisch
Metallica sind wohl die bekanntesten
Vertreter des »Bay Area Thrash«.
Nach der Gegend benannt, entstand
Anfang der Achtziger rund um San
Francisco diese Unterkategorie.
Schnell, laut und aggressiv – so waren
Metallica auf ganzer Linie. Über die
Jahre wandelten sie über progressiven
Metal zu Mainstraim Hard Rock.
Ihre Ballade »Nothing Else Matters«
ist nicht nur bei Metal-Fans bekannt.
Metallica
Der Schriftzug vereint sehr starke
Buchstabenformen mit scharfen
Zügen. Gestaltet wurde dieser
passend zum ersten CD Cover,
welches einen Hammer als massiven
Gegenstand und eine Blutlache
beinhaltet. Metallicas ursprünglicher
Schriftzug lebt auf Textilien von
Jugendlichen weiter, auch wenn dieser
in den letzten Jahren einige unschöne
Veränderungen erleiden musste.
Grindcore, England 1982
gefährlich, krakelig, handmade, hektisch
Und noch eine Band, die einen
Musikstil geprägt hat, nämlich Krach:
Grindcore selbstverständlich. Zwar
versuchte man Mitte der Neunziger
mehr in eine Death Metal Richtung
zu gehen, doch das mochten die Fans
nicht. Lyrisch geben sich die Engländer sozialkritisch und links orientiert,
als Beispiel sei hier der Kultsong
»Nazi Punks F*** Off« genannt.
Sieht aus, als hätte da jemand auf
Drogen versucht, übereifrig eine
Linie zu zeichnen und irgendwie hat
das alles nicht so recht geklappt.
Echt »grindig« kann man da nur
sagen. Thumbs up für die Krikra­
krakel­kapitalen.
Der Schriftzug veranschaulicht,
was der Name besagt: Wie ein
Gerippe nach einem Napalm-Angriff.
Napalm Death
Symphonic Metal, Finnland 1996
fragil, kalligrafisch, klassisch
Nightwish verbinden klassische
Metal-Elemente mit orchestralen
Beilagen und einer Frau am
Mikrofon. Diese Kombination hat
der Band schon manchen kommer­
ziellen Erfolg beschert.
Die Mischung aus klassischem
Gesang und einer Metal-Band ist
ungewöhnlich und hat vor allem
in ihrem Heimatland Fans erfreut.
Nightwish
Für den Schriftzug wurde keine neue
Schrift kreiert. Dafür hat man sehr
sorgfältig eine passende ausgewählt.
Dieses Produkt feiner Kalligrafie
zeichnet sich vor allem durch
geschwungene Formen aus, die nicht
ausbrechen. Die Schrift wurde auch
schon von einem Weinhersteller für
Etiketten eingesetzt.
Progressive Death Metal, Schweden, 1987
gebrochen, kalligrafisch, magisch, pflanzlich, verspielt
Trotz der langjährigen Bandgeschichte gelang Opeth erst 2001 der große
Durchbruch. Das lag auch daran,
dass die Band sich sehr oft getrennt
und wieder zusammengefunden hat.
Stilistisch überzeugen Opeth durch
äußerst komplexe Musik. Als Beispiel
sei hier die 5-Track CD »Morning­
rise« mit über einer Stunde Spielzeit
genannt, was absolut untypische
Längen für Metalsongs sind.
Das Logo alleine betrachtet könnte
man Opeth voreilig für eine Gothic
Band halten. Die reich verzierte
Initiale erinnert mehr an Schmetterlinge im Bauch und Blümchen und
Bienchen als an Death Metal.
Einprägsam ist das Logo allemal,
wenn es auch Anfangs etwas
stilunecht wirkt.
Opeth
Industrial Metal, Schweden 1996
designed, futuristisch, konstruiert, sci-fi, simpel
Im Gegensatz zu seiner Hauptband
Hypocrisy setzt Sänger Peter Tätgren
bei seinem Soloprojekt verstärkt auf
elektronische Klänge. Dabei schreibt
er die Songs zuerst auf den Keyboards
und fügt Gitarren erst danach hinzu.
Das Ergebnis sind für Industrial
typische, monotone Gitarrenriffs und
sehr tanzlastige Beats.
Pain
Der elektronische Stil der Band wird
bereits im Schriftzug angekündigt.
So sind es vier konstruierte, stark
vereinfachte Buchstaben, die in ihren
Formen an die von der NASA verwendeten Schrift erinnern. Das kann
kein Zufall, denn der Sänger Tätgren
ist ein bekennender Alien-Fan.
Heavy Metal, USA 2003
3d, bildlich, elektronisch, mechanisch
Probot ist ein Nebenprojekt von ExNirvana Schlagzeuger Dave Grohl,
der nach Cobains Selbstmord bei den
Foo Fighters singt und Gitarre spielt.
Neben seiner Band war Grohl bei
vielen anderen Bands wieder als
Schlagzeuger im Studio. Für sein
Projekt hat Grohl bedeutende
Künstler aus der Metal-Szene als
Gastmusiker eingeladen.
Da es sich bei Probot eher um ein
Nebenprojekt handelt, das bisher nur
ein Album herausgebracht hat, gab es
viel mehr Freiraum bei der Gestaltung. So ist der Schriftzug wie aus
Röhren zusammengebaut passend
zum Bandnamen. Kaum ein anderes
Bandlogo aus früheren Zeiten bietet
einen so hohen Grad an Bildlichkeit.
Probot
Progressive Metal, USA 1981
einfach, umlautverwendend
Queensrÿche wurden mit ihrem
Demo recht schnell bekannt. Ende
der Achtziger war man dann auf dem
Höhepunkt der Kreativität angelangt.
Die Alben danach ließen bei den Fans
sehr zu wünschen übrig. Und der zu
Grunge und Alternative tendierende
Mainstream machte es der Band auch
nicht leichter. Dennoch konnte sich
die Band festigen und ist bis heute
fleißig am Musizieren.
Queensrÿche
Die Band schaffte es, zu fast jeder CD
eine andere Schriftart zu finden.
Diese Variationen haben sich immer
mehr dem hier gezeigten Schriftzug
angenähert. Logotechnisch kann die
Band somit nur auf eins stolz sein:
den gar einzigartigen Heavy-MetalUmlaut auf dem »Ÿ«.
Industrial Metal, Deutschland 1994
bildlich, blockhaft, gedungen, konstruiert, stark
Wenn man einen Amerikaner fragt,
was ihm zu Deutschland so alles
einfällt, dann sind das Lederhosen,
Sauerkraut und Rammstein.
Mit ihrem Mix aus harten MetalKlängen und elektronischem Gedudel
darf sich das Brachial-Sextett inzwischen an internationaler Bekanntheit
erfreuen. Live überzeugt die Band mit
einer wahnsinnigen Bühnenshow,
provokant und mit sehr viel Feuer.
Bei ihrem Logo hat die Band, ähnlich
wie auch bei der Musik, auf rohe,
archetypische Elemente gesetzt.
Einfache, konstruierte Formen
verbinden sich hier zu Buchstaben.
Dem »T« gab man der Provokation
zuliebe das Aussehen eines Kreuzes.
Der Name verweist übrigens nach
langjährigem Dementieren doch auf
das Flugunglück auf der Airbase
Ramstein 1988.
Rammstein
Industrial Metal, USA 1994
gerissen, handmade, zittrig
Viel Blut und Geschnetzeltes gibt es
beim bösen Rob. Dieser war mit
White Zombie unterwegs, bis er 1994
seine Solo­karriere angetreten hat.
Thematik sind bei ihm, unschwer zu
erraten, Zombies, Monster und alles,
was jemals in Horror- und Splatterfilme verpackt wurde. Nebenbei ist
Rob Zombie auch Regisseur und
dreht, wie soll es anderst sein,
Horror- und Splatterfilme.
Rob Zombie
Rob Zombies Logo könnte unschwer
auch auf einem Cover des klassischen
Zombie-Splatter-Films zu finden sein.
Könnte einem auch der Zombie aus
der Nachbarschaft in den Bauch
geritzt haben.
Thrash Metal, USA 1981
aggressiv, chaotisch, dilletantisch, provokant, umrissen, wild
Slayer werden neben Metallica
als die Urväter des Thrash Metal
angesehen. Sie spielten so wie andere
Bands, dafür umso schneller.
Die Band spielt von Anfang an gezielt
mit satanistischen und nationalsozialistischen Symbolen, was für Aufmerksamkeit sorgte. Dabei könnten
sie aufgrund ihres musikalischen
Könnens darauf verzichten.
Die eindeutige Symbolik auf den
Covern steht nicht alleine da.
Auch der Schriftzug der Band hilft,
ein aggressives und provokantes
Image aufzubauen. Die Gelegenheit,
aus dem »S« einen Verweis auf die
Nationalsozialisten zu machen,
wurde nicht ausgespart. Und der Rest
schreit förmlich heraus, welche
Musik einen erwartet.
Slayer
Nu Metal, USA 1995
abgenutzt, gebrannt, handmade
Ihre Gesichter haben sie bis heute
nicht der Öffentlichkeit gezeigt und
ihre Namen sind schlicht »0« bis »8«.
Millionen von Fans zeigen, dass es
weder eines Gesichts noch eines
Namens bedarf, um erfolgreich zu
sein. Dabei kommt die Band wirklich
mit den besten Eigenschaften daher.
Schlicht böse, aggressiv, beängstigend
und auf jeden Fall durchgeknallt.
Slipknot
Ihr Logo ist so unruhig wie die
moderne Jugend, wenn sie Slipknots
Tönen lauscht. Zerrüttet, zerrissen
und dazu irgendwie an Sprühsahne
erinnernd, ziert das Logo weltweit
CDs und T-Shirts. Die gemischte
Schreibweise »SliPKnoT« kommt aus
der Internetkultur und will sich vom
Mainstream abheben. Aber das tun
die Jungs sowieso.
Symphonic Metal, Schweden 1988
antik, abgenutzt, mystisch
Ursprünglich dem Death Metal
verschrieben, machten Therion eine
stetige Weiterentwicklung bis hin
zum Symphonic Metal durch.
Als Wendepunkt sei hier das Album
»Theli« von 1996 genannt. Auf den
Alben »Lemuria« und »Sirius B«
wirkten 171 Musiker mit, was die
Vorliebe der Bandmitglieder für
klassische Musik unterstreicht.
Als Grundlage für das Logo diente die
Schrift »Mason«. Diese wurde leicht
abgebröselt und auch geringe
Änderungen an den Buchstabenformen vorgenommen: die linke
Hälfte des »H« wurde verlängert,
ebenso wurde das »R« weiter nach
rechts untern gezogen und dem »N«
haben sie die rechte Serife geklaut.
Therion
Thrash Metal, USA 1990
bedrohlich, gefährlich, herabschauend, symmetrisch, zahnig
Tourniquet, was übersetzt so viel wie
»Abschnürbinde« bedeutet, ist eine
der bekanntesten, noch aktiven
White Metal Bands.
Der Gründer und Schlagzeuger
Ted Kirkpatrick wurde vom HMMagazin zehn Jahre in Folge zum
besten Drummer gewählt. Bis auf
ihn änderte sich die Besetzung fast
mit jedem Album.
Tourniquet
Der Schriftzug wirkt durch gleich
zwei Zähne-Paare sehr bedrohlich
und fast unzugänglich. Man muss
schon genau hinschauen, um die
Bedeutung vom Namen wiederzu­
finden: Das »T« am Anfang und
am Ende halten die Buchstaben
dazwischen eng zusammen und
binden diese ab.
Metalcore, USA 1998
abgenutzt, stark, verspielt
Die Jungs von Unearth haben sich
Ende der Neunziger so richtig ins
Zeug gelegt und überall gespielt,
wo es Strom aus der Steckdose gab.
Mit ihrer Mischung aus Metal,
Hardcore, einigen Death Metal
Einflüssen und einer ordentlichen
Prise Melodie sind sie bei der
»New Wave of American Heavy
Metal« Horde ganz vorne mit dabei.
Schön, dass es auch im Metal
noch Trends gibt.
Genauso trendy wie die Musik der
Band ist auch ihr Logo. Auf der einen
Seite stehen harte Kanten und
militärisch wirkende, starke Buchstaben. Auf der anderen Seite gesellen
sich lustige, verschnörkelte Linien
dazu, vergleichbar mit den typischen
Unearth-Melodieläufen. Nicht zu
vergessen ist der angeknabberte
Grunge-Style, weil dieser einfach
wieder in Mode gekommen ist.
Unearth
Hard Rock, USA 1974
3d, beflügelt, beweglich, plastisch, symmetrisch
Der Gitarrist Edward Van Halen ist
sicherlich einer der begnadetsten
seines Metiers. Er machte viele
Spieltechniken salonfähig, die heute
unter Musikern der harten Genres
gang und gäbe sind. Sein Können
sollte auch später noch vielen
Gitarreschülern ihre eigenen
Grenzen aufzeigen. Die Band als
Ganzes konnte viele kommerzielle
Erfolge verzeichnen.
Van Halen
Das ursprüngliche Bandlogo hatte an
den Seiten Schwingen, wie sie bei
amerikanischen Kampfflugzeugen
verbreitet waren, was wohl eine
gewisse Härte bei der Musik an­
kündigen sollte. Später wurden aus
diesen weltumspannende »Arme«,
die an Art Deco aus den Zwanzigern
erinnern. Eine schöne Anspielung auf
den steigenden Bekanntheitsgrad.
Black Metal, England 1979
bildlich, geschwungen, ineinanderlaufend, variierend, verspielt
Venom gelten fast als die Urväter des
Black Metals. Ihr zweites Album
»Black Metal« war Namensgeber für
eine ganze Stilrichtung. Ihren Namen
entnahmen sie der satanischen Bibel
und besangen auch dementsprechend
blasphemische Themen. Ihr Hoch
hatten Venom in den Achtzigern,
danach ebbte alles ab, da die Band mit
Größen wie Metallica oder Slayer
nicht mithalten konnte.
Man merkt, dass Venom ihre
Ursprünge in den Siebzigern haben.
Dies zeigen die typisch verschlungenen und weichen Buchstabenformen. Ein paar Zacken und ein
Bestreben nach unten zerstören das
poppige Aussehen und verleihen dem
Schriftzug letztlich etwas Keilerhaftes.
Venom
Crossover, Finnland 1986
abgenutzt, bizarr, handmade
Die spinnen die Finnen, erst recht,
wenn es um Waltari und Musik geht.
Es gibt wenige so unkonventionelle,
experimentierfreudige, durch­
geknallte und innovative Musiker in
der Metalszene. Waltari fühlen sich
in nahezu allen Stilen der Rock- und
Metalmusik zu Hause und lassen es
dort immer ordentlich krachen.
Waltari
Frei nach der Art, man nehme eine
Schrift, kaue etwas darauf herum und
nehme das Resultat, kommt das Logo
von Waltari daher. Leger, einfach und
in Kapitalen. Sonderlich kreativ ist
das Logo im Gegensatz zur Musik der
Finnen jedenfalls nicht.
Gothic Metal, Holland 1996
altehrwürdig, fantasy, mystisch
Within Temptation können immer
mehr mit Nightwish verglichen
werden, nur dass sie nicht so weit
aus dem Norden kommen.
Mit der gleichen Besetzung spielten
sie zuerst Gothic Rock. Ihre aktuelle
CD darf schon als Symphonic Metal
eingestuft werden. Diese wurde durch
ein achtzigköpfiges Orchester und
einen Chor bereichert.
Bei der Gestaltung zeigte man sich
bei weitem nicht so kreativ. Passend
zur Musikrichtung entschied man
sich für die Schrift »Mason«,
ohne diese auch nur geringfügig zu
verändern. Denn diese Schrift spiegelt
das mystisch gotische wieder,
das mit einem ausgefallenen Schriftbild abgerundet wird, was im MetalBereich erwartet wird.
Within Temptation
Hard Rock / Metal, USA 1989
gesprayt, handmade
Wer AC/DC mag, der wird auch
X-Sinner mögen. Aber X-Sinner
klingen nicht einfach nur nach
AC/DC, auch Def Lepard und viele
andere Bands aus der Zeit kann man
bei X-Sinner wiederfinden.
Eines hat X-Sinner mit den wenigsten
dieser Bands gemein, was sie auch
zu einer etwas anderen Band macht.
X-Sinner widmen ihre Musik und
ihre Texte ausschließlich Gott.
X-Sinner
Die Gaffiti-Kiddies haben wieder
zugeschlagen. Wie in triefendem Rot
mal schnell in die nächste Unterführung gesprayt, ziert dieses Logo die
Platten der Band. Ausgesprochen wie
»Ex-Sünder« will die Band eine
Abkehr vom Teufel nahebringen.
Da eine Spray-Dose einfach zugänglich ist, wird dabei gleichzeitig auf die
Erreichbarkeit dieses Zieles für
jedermann hingewiesen.
Heavy Metal, Schweden *1963
eindeutig, gebrochen, mystisch, stark
Wenn es einen Wettbewerb um
»Mr. Guitar« geben würde, hätte
Malmseen gute Aussichten auf den
ersten Platz. Mit seinen findigen
Techniken und einer unglaublichen
Geschwindigkeit spielte er sich in
die Herzen der Metal-Anhänger.
Er brachte klassische Elemente,
vor allem aus der Barockzeit in diese
schwere Musik und eröffnete den
Weg für Symphonic Metal Bands.
In dem Schriftzug werden verschiedene Stile eingebracht. Dies ist am
»M« am deutlichsten: Der erste
Strich wirkt sehr modern und
konstruiert, der mittlere Strich
erinnert an eine Fraktur und der
rechte Strich hat den Charakter
einer Unziale. Genau wie beim
Schriftzug vermischt Malmsteen
verschiedene Musikrichtungen
geschickt zu etwas Neuem.
Yngwie Malmsteen
Bluesrock, USA 1969
futuristisch, glänzend, metallen
Bekannt wurden sie durch eingängige
Riffs. ZZ Top ist eine der wenigen
Bands, die nach drei Dekaden noch in
ihrer Original­besetzung auftritt.
In ihren Liedern besingen sie, wie
darf es anders sein, schnelle Autos
und hübsche Frauen. Viele kennen
ZZ Top vor allem wegen ihres Auftretens mit langen Vollbärten, Trenchcoats, Hüten und Sonnenbrillen.
ZZ Top
Das Logo erinnert von der Machart
an Typografie auf Autos, auf die
Metallbuchstaben aufgeklebt werden.
Die Buchstaben sehen aus wie aus
Chrom gefertigt, die kursive Lage und
die verlängerten Z-Unterstriche
vermitteln das Gefühl von Geschwindigkeit. Das ist sehr passend für eine
Band, die neben Frauen oft auch über
schnelle Autos singt.
Folgende Quellen wurden bei der Recherche konsultiert:
› Wikipedia
› Laut.de
› NoLifetilMetal.com
› Webpräsenzen der Bands
› Google Image-Suche
Quellenangaben
Simon Zirkunow und Bastian Gretenkord sind beide eingefleischte Fans
der metallernen Töne. Ihre Leidenschaft gilt der Musik, den Bands,
den lärmenden Live-Auftritten und allem, was noch dazugehört.
Metal ist nicht nur Musik, es ist vielmehr eine Art zu leben.
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