Musik und BK abwählen ? Pro Kontra Von vielen Schülern wird die elfte Klasse sehnsüchtig erwartet. Endlich kann man das gehasste Latein, die schwierige Chemie oder das langweilige Französisch abwählen. Doch so frei, wie man die Fächerwahl gerne hätte, ist diese dann doch nicht. Es gibt eine Stundenzahl, die man mindestens erreichen muss, Fächer, die nicht abgewählt werden können und oft ist es auch noch so, dass wenn man das eine Fach abwählt, das Andere weitergeführt werden muss. Genau so eine Regelung gibt es auch bei Musik und Kunst. Wählt man Musik ab, muss man Kunst weiterhin machen und umgekehrt. Meiner Meinung nach ist diese Regelung alles andere als sinnvoll. Man muss sich als erstes die Frage stellen, warum es so eine Fächerwahl überhaupt gibt. Ich sehe es so, dass sie dazu dienen soll, dass man die Möglichkeit hat, weil man evtl. schon konkrete Berufsvorstellungen hat oder zumindest schon weiß, in welche Berufsrichtung man gehen will, die Fächer abzuwählen, die man in diesem Beruf mit Sicherheit nicht mehr brauchen wird. Warum soll also ein Schüler, der schon genau weiß, dass er z. B. Maschinenbau studieren will, Musik oder Kunst weiterführen? Er wird diese Fächer in seinem späteren Leben nie mehr brauchen. Der Mensch ist in drei verschiedene Richtungen orientiert. Die einen finden Gefallen an den künstlerischen Fächern, das Potenzial der Anderen liegt in den Sprachen und der Rest ist an den naturwissenschaftlichen Fächern interessiert. Es gibt nur wenige, denen alle drei Bereiche liegen. Man sollte bei der Fächerwahl die Möglichkeit haben, eben genau diese Fächer weiterzuführen, die in die Richtung gehen, in die man orientiert ist, und die anderen Fächer, Die Klänge von Bach und Mozart, die Bilder von Rembrandt und van Gogh. Große Werke. Beeindrucken manchmal sogar Schüler. Als mein geschätzter Mitredakteur Patrick nun also dafür plädierte, Musik UND BK abzuwählen, fragte ich mich zuerst: Wozu denn das? Denn meiner Meinung nach sind es nicht nur die Klänge und Bildern von großen Künstlern, die jeder Schüler einmal gehört und gesehen haben muss. Denn, da hatte er Recht, dafür würden Musik- und BK-Unterricht bis zur 10. Klasse vollkommen ausreichen. Also wozu das Ganze? An dieser Stelle würde ich gerne eine Gegenfrage stellen: Wozu dann noch Mathe nach der 10. Klasse, wozu noch mindestens eine Fremdsprache? Wozu ALLGEMEINE Hochschulreife? Denn auf nichts anderes arbeiten wir doch hin, in diesen letzten zwei Jahren. Und das heißt eben: Jeder dieser drei Bereiche (sowohl sprachlich, naturwissenschaftlich als auch künstlerisch und es könnte an dieser Stelle auch noch sportlich hinzugefügt werden) wird weitergeführt. Es gibt sicherlich auch Menschen, die Schulsport nach dem Abitur nie wieder brauchen werden, genauso wie Journalisten sich den Mathestoff der Oberstufe hätten sparen können. Aber wer die allgemeine Hochschulreife erlangen will, der muss da eben durch. Naturwissenschaft, Sprache, Sport, Kunst. Man hat bestimmte Bereiche auszufüllen, ob man will oder nicht. Vielleicht ist das auch gut so. Dem ein oder anderen eröffnen sich vielleicht noch einmal neue Interessen oder er tut eben einfach etwas für seine Allgemeinbildung. Lernt eine Sprache, bildet sich in zwei Naturwissenschaften weiter, treibt Sport ist an den naturwissenschaftlichen Fächern interessiert. Es gibt nur wenige, denen alle drei Bereiche liegen. Man sollte bei der Fächerwahl die Möglichkeit haben, eben genau diese Fächer weiterzuführen, die in die Richtung gehen, in die man orientiert ist, und die anderen Fächer, die einem gar nicht liegen, sollte man abwählen können. Außerdem ist es auch nicht so, dass wenn man Musik und Kunst abwählen könnte, man keine Ahnung von diesen beiden Fächern hat. Die Grundlagen, welche zum allgemeinen Wissen gehören, können bis zur zehnten Klasse in diesen Fächern vermittelt werden. Alles weitere, was man dann in diesen Fächern macht, baut auf dem Allgemeinwissen auf. Auf der Realschule z.B. ist nach der zehnten Klasse Schluss. Einer, der nicht in künstlerische oder musikalische Richtung geht, hat nie mehr etwas mit diesen beiden Fächern zu tun. Warum soll also jemand, der schon genau weiß, dass er nicht in diese Richtung gehen wird, eines dieser Fächer weiterführen? Meiner Meinung nach sollte es auch auf dem Gymnasium die Möglichkeit geben, beide Fächer abwählen zu können. Patrick Biker, 9b auszufüllen, ob man will oder nicht. Vielleicht ist das auch gut so. Dem ein oder anderen eröffnen sich vielleicht noch einmal neue Interessen oder er tut eben einfach etwas für seine Allgemeinbildung. Lernt eine Sprache, bildet sich in zwei Naturwissenschaften weiter, treibt Sport und - ja – malt. Liebe Schüler, ich weiß, das hört ihr nicht gerne, aber vielleicht ist das doch gar nicht so schlecht. Und wem nun wirklich Kunst UND Musik nicht liegen, der hat dann wenigstens zwei Stunden in der Woche, in denen er abschalten kann … Rike Richstein, 11d