Zeigen Sie, wie die Umwelt eines Unternehmens kategorisiert werden kann und diskutieren Sie Vor- und Nachteile derartiger Kategorisierungen. „Umwelt“ wird in 2 Kategorien eingeteilt: ¾ Formale Dimension ¾ Inhaltliche Dimension Formale Dimension =Umweltzustände werden anhand von dimensional verstandenen Merkmalen charakterisiert. Umweltkomplexität: Mit Komplexität wird das Ausmaß der Vielgestaltigkeit und der Unübersichtlichkeit der organisatorischen Umwelt bezeichnet. Man betrachtet die Umwelt als umso komplexer, je mehr relevante Elemente (Lieferanten, Kunden, Wettbewerber) in der organisatorischen Umwelt vorfindbar sind und je verschiedener diese sind. Umweltdynamik Die Veränderung der Umwelt im Zeitablauf rückt hier in den Vordergrund. Die Analyse der Umweltdynamik ist ein Versuch, das Ausmaß der Veränderungen bzw. deren Häufigkeit zu erfassen. In der heutigen Zeit ändern sich die Elemente häufig und die Bewegungsrichtungen der Umwelt und die daraus folgenden Veränderungen sind schwer vorhersehbar. Umweltdruck Darunter versteht man das Ausmaß des Anpassungsdrucks oder Reaktionszwangs, dem das Unternehmen durch seine Umwelt ausgesetzt ist. Gibt auch das Ausmaß des Spielraumes vor, den das Unternehmen im Wettbewerb hat. Auswirkungen hängen stark von der Konstitution der Unternehmung ab. Inhaltliche Dimension = Welche Elemente der Umwelt werden in Betracht gezogen? Globale Umwelt Beschreibung der Kräfte, die indirekt auf das Unternehmen einwirken Technologische Umwelt z.B. technologische Entwicklung: greifen Produktlebenszyklus, ändern sich rasch stark in das Handel ein, durchlaufen einen Politisch-rechtliche Umwelt Der Staat greift auf verschiedene Arten in das Handeln des Unternehmens ein (Steuer, Regelungen, Verordnungen, …) Soziokulturelle Umwelt Andere Länder – andere Sitten. Unternehmen sollen gemäß der regionalen Wertvorstellungen und Prinzipien handeln. Nichtbeachtung oder Fehleinschätzung dieser sozialen Regeln können zu Krisen in der Unternehmung führen. Ökologische Umwelt Umweltschutz, Ressourcenschutz, … Makroökonomische Umwelt Gesamtwirtschaftliche und weltwirtschaftliche Größen (Wirtschaftswachstum, Arbeitslosenquote, …) spielen im heutigen Wettbewerb eine verstärkte Rolle. Zunehmende internationale Verflechtungen machen es immer schwieriger, Einzelursachen und ihre Wirkungen eindeutig zu erfassen. Aufgabenumwelt Beschreibung der Kräfte, die direkt auf das Unternehmen einwirken. Die Aufgabenumwelt wird nach Porter in 5 Wettbewerbskräfte eingeteilt: Rivalität Bedrohung durch neue Konkurrenten Verhandlungsmacht der Abnehmer Verhandlungsmacht der Lieferanten Bedrohung durch Substituten Interessensgruppen als Umwelt Interessensgruppen beeinflussen die Entscheidungen, Strategien und Tätigkeiten einer Organisation. ¾ Aktionäre ¾ Abnehmer ¾ Lieferanten ¾ Regierung ¾ Wettbewerber ¾ … Vorteile durch die Kategorisierung der Umwelt ¾ Entgegenwirken der Unsicherheit durch dynamische und komplexe Umwelt. ¾ Es entsteht eine gewisse Ordnung, die das Betrachten und Auswerten der Umwelt erleichtert. ¾ Faktoren, die Einfluss auf das Unternehmen haben, können so frühzeitig erkannt werden. Nachteile durch die Kategorisierung der Umwelt ¾ Einzelne Komponenten der globalen Umwelt lassen sich nicht klar trennen uns sind zum Teil überlappend. ¾ Globale Umwelt lässt sich ohne Systembezug bis ins Unendliche betrachten, denn jeder Faktor der Umwelt wird als potentiell wichtig betrachtet. ¾ Versuch, alle Interessengruppen zu befrieden, kann zu Konflikten führen. Zeigen Sie, wie sich Marketing im Lauf der Zeit entwickelt hat. Die Marketinglehre wird häufig als das Ergebnis einer Entwicklung von Verkäufermärkten zu Käufermärkten mit steigender Sättigung der Märkte interpretiert. Marketing ist die Reaktion auf die Marktveränderung, die etwa um 1950 begann. Der klassische Verkaufsprozess Bis Mitte des 20. Jh. herrsche auf dem Markt ein Verkäufermarkt. Aufgrund des Nachfrageüberschusses musste nicht auf die Bedürfnisse der Kunden eingegangen werden. Mit zunehmender Marktsättigung war dieser Verkaufsprozess jedoch nicht zu halten und es entstand der moderne Verkaufsprozess. Der moderne Verkaufsprozess Aufgrund des Angebotsüberschusses können die Käufer ihre Verkäufer selbst wählen. (Käufermarkt). Aus diesem Grund herrscht heutzutage auch ein großer Wettbewerb auf dem Markt. Es gibt 2 grundsätzliche Möglichkeiten, die einem Unternehmen auf dem Absatzmarkt Erfolg versprechen ¾ ¾ Beeinflussung der Bedürfnisse unterschiedlicher Nachfragegruppen zugunsten der Produkte Anpassung der Produkte an die Bedürfnisse Beide Möglichkeiten können parallel angewandt werden. Als Konsequenz kommt es zur wechselseitigen Beeinflussung zwischen Anbietern und Nachfragern. Kernpunkte ¾ ¾ ¾ ¾ Latente (verborgene) und manifeste (offene) Bedürfnisse möglicher Kunden Erforschung möglicher Bedürfnisse (=Marketing als Funktion) Gegebenenfalls die Bedürfnisse im Sinne der Unternehmensziele beeinflussen Marktforschung (=wichtigster Informationslieferant der Angebotinnovation) 50iger Marketing = Distributions- oder Verkaufsfunktion. Es wird mit Druck verkauft, was nur mäßigen Erfolg brachte. 60iger Wünsche der Käufer sollten gewinnbringend befriedigt werden. Marketing wird aber nur in Bereich eingesetzt, wo Engpass herrschte. Blonderes Interesse galt dem Marketingmix. Kurzfristorientierung 70iger Aufgrund der wachsenden Nachfragemacht des Handels liegt das Interesse verstärkt auf dem Aspekt des vertikalen Marketings. Übergang zur Langfristorientierung Marketing als Führungsposition entsteht 80iger Marketing diente dem Erzielen von Wettbewerbsvorteilen. Man wollte effizienter und effektiver Handeln als die Konkurrenz. 90iger Die Umwelt (rechtliche, gesellschaftliche und ökologische Rahmenbedingungen) wurde erstmals miteinbezogen. Marketing sollte nun nicht mehr nur die Unternehmensziele (Gewinn, Marktstellung, …) sichern, sondern auch Beziehungen zu Partnern gestalten (Stakeholder). Auch die Bedürfnisse dieser beteiligten Gruppen sollten befriedigt werden. Heute Marketing = Marktorientierte Unternehmensführung Marketing als Führungsposition wird durch Marketing als duales Führungskonzept verdrängt. ¾ Marketing als gleichberechtigte Unternehmensfunktion (funktionale Kern ist der Absatzbereich) ¾ Marketing als Leitbild des Managements (Koordination von Konsument, Handel und Wettbewerber im Sinn von „shared values“. Das Unternehmen soll so ausgerichtet werden, dass ein Wettbewerbsvorteil erzielt wird. Dadurch erlangt man Kundenzufriedenheit und –bindung. Æ Erreichung ökonomischer Ziele) 3 Aufgabenkomplexe des Marketings Marktbezogene Aufgaben =Bedarfs- und Verhaltensbeeinflussung der Nachfrager Unternehmensbezogene Aufgaben =Koordination der Unternehmensaktivitäten Gesellschafts- und Umweltbezogene Aufgaben =soziale Verantwortung Erläutern Sie den Begriff „Strategie“ und „Strategisches Management“. Strategie Strategie kann nicht eindeutig definiert werden. In der Literatur gibt es verschiedenste Definitionen, die sich aber eher ergänzen, als widersprechen. Am bedeutendsten sind die 5 P´s der Strategie nach Mintzberg und die 6 Strategiedimensionen nach HAX. Mintzberg Plan – Strategie als Plan Wird als Leitfaden für die Zukunft verstanden. Sie ist vorausschauend, rational, bewusst und beabsichtigt. Pattern – Strategie als Muster Wird erst rückblickend erkennbar. Sie ist bereits realisiert und wurde nur teilweise beabsichtigt durchgeführt. Ist nicht nur rational und das Unternehmen kann für die Zukunft lernen. Position – Strategie als Position Besteht aus der Positionierung bestimmter Produkte auf bestimmten Märkten. Bedeutet, den Blick nach unten (auf die Stelle, wo das Produkt auf den Kunden trifft) und nach außen (auf den externen Markt) zu richten. Perspective – Strategie als Perspektive Bezieht sich auf die grundlegende Art, wie ein Unternehmen agiert. Blick ist nach innen und nach oben gerichtet (ins innere der Organisation und nach oben zu den Visionen) Play – Strategie als List Manöver, um Konkurrenten zu täuschen Hax Strategie als zusammenhängendes Entscheidungsmuster Rückblickend Evolutionärer Prozess Rückschlüsse für künftige Richtungen Strategie zur Festlegung von Zweck und langfristigen Zielen Hauptmaßnahmen zur Erreichung von Zielen Erforderliche Ressourcen Strategie als Definition des Wettbewerbumfeldes Welche Produkte auf welchen Markt? Vorraussetzung ist die Marktsegmentierung. Strategie als Instrument, um aufgrund externer Chancen/Risiken und interner Stärken /Schwächen Wettbewerbsvorteile zu erzielen Suche nach einem dauerhaften Wettbewerbsvorteil Verglich der externen Umwelt mit den internen Kompetenzen Strategie als Differenzierung der Managementaufgaben Bezieht sich auf das ganze Unternehmen Dient der Differenzierung der Managementaufgaben in den unterschiedlichen Organisationsebenen Strategie als Festlegung der Beiträge, die eine Organisation an ihre Stakeholder liefern will. Verantwortung gegenüber Stakeholder Konkurrierende Interessen Vergleich Mintzberg – HAX Plan Muster Position Perspektive List ' ' ' ' ' ' ' Chancen/Risiken, Stärken/Schwächen Entscheidungsmuster Definiertes Wettbewerbsumfeld Zweck und langfristige Ziele Differenzierte Managementaufgaben Stakeholder Zweck der Strategie Gibt eine Richtung vor Vorteil Weist den Kurs, den das Unternehmen gehen soll. Nachteil Die Vorgabe der Richtung kann der Organisation Scheuklappen aufsetzen. „Umsehen“ ist wichtig. Bündelt Aktivitäten Vorteil Fördert die Koordination und verhindert dadurch Chaos Nachteil Bei zu perfekter Bündelung werden oft Alternativen nicht gesehen. Definiert die Organisation Vorteil Erleichtert den Angehörigen einer Organisation das Verständnis für diese. Nachteil Definition kann zu einfach ausfallen. Sorgt für Beständigkeit Vorteil Sorgt für Ordnung und eine klare Struktur. Nachteil Kreativität geht durch Beständigkeit oft verloren. Strategisches Management Als strategisches Management bezeichnet man den Zweig der BWL, der sich mit der Entwicklung, Planung und Umsetzung inhaltlicher Ziele von Organisationen beschäftigt. Das strategische Management beobachtet permanent die Umwelt, um bei Änderung schnell reagieren zu können. Diese Änderung kann durch organisatorische Bewältigung oder durch Anpassung erfolgen. Findet in 3 Phasen statt Strategische Analyse Ziel ist die Klärung folgender Faktoren als Basis für strategische Auswahlentscheidungen ¾ Umweltänderung und Einfluss auf die Organisation ¾ Ressourcen & Kompetenzen ¾ Motivation und Interessen von Stakeholder. Strategische Wahl =Verhaltenswissenschaft, Entscheidungstheorie ¾ Identifizierung der Grundlagen für die strategische Wahl und Wettbewerbsvorteile ¾ Entwicklung strategischer Optionen ¾ Evaluierung und Selektion strategischer Optionen Strategie-Implementierung =Umsetzung der Strategie in Handlungen ¾ Projektmanagement ¾ Training ¾ Personelle Änderungen ¾ Ressourcenplanung ¾ … Erläutern Sie die Vorgehensweise im Rahmen des Zielgruppenorientierten Marketings. 1. 2. 3. Segmentierung der Märkte Bewertung der Segmente Produktpositionierung am Markt Segmentierung Der Markt wird in unterschiedliche Gruppen eingeteilt, für die unterschiedliche Produkte oder ein unterschiedlicher Marketing-Mix in Frage kommen. Der Anbieter überlegt sich Unterscheidungskriterien für die einzelnen Segmente und entwickelt Profile für entstehende Marktsegmente. Unterscheidungskriterien – Segmentierungsansätze ¾ Geographisch-regionale Segmentierung Unterschiede der Lebensgewohnheiten Klimaunterschiede, …. in versch. Ländern, Unterschiedliche Essgewohnheiten, ¾ Demographische Segmentierung Einkommen, Geschlecht, Alter, Bildung, … ¾ Psychographische Segmentierung Lebensstil, soziale Schicht ¾ Verhaltensorientierte Segmentierung Kaufanlässe, Nutzenerwartung, Verwenderstatus, Einstellung, … Anforderung an eine effiziente Segmentierung ¾ ¾ ¾ ¾ Messbarkeit (Größe und Kaufkraft) Erreichbarkeit (Pos. Der Produkte für bestimmte Konsumenten) Größe (Segmente müssen Mindestgröße aufweisen oder einen Mindestgewinn in Aussicht stellen) Anwendbarkeit (Möglichkeit der Entwicklung wirksamer Programme für attraktive Segmente) Zielmarktauswahl (targeting) Nach der Segmentierung des Marktes hat das Unternehmen zu entscheiden, wie viele Marktsegmente es abdecken kann und wie es die geeigneten Segmente herausfindet. Segmentstrategien ¾ Undifferenziertes Marketing Die Differenzen zwischen den einzelnen Segmenten werden ignoriert um den Markt mit einem Einheitsangebot bedienen zu können. Das kann daran liegen, dass die Unterschiede zwischen den Segmenten sehr gering sind oder dass man der Meinung ist, dass das Produkt die Ansprüche mehrerer Segmente bedienen kann. Eine einheitliche Produktlinie bedeutet geringe Kosten für Produktion, Lagerhaltung, Transport und Werbung. ¾ Differenziertes Marketing Das Unternehmen entwickelt separate Angebote für jedes ausgesuchte Zielsegment. Pro Segment ein eigener Marketing-Mix. ¾ Konzentriertes Marketing Besonders geeignet, wenn Mittel des Unternehmens beschränkt sind. Die Grundidee ist, auf einem oder zwei Submärkten große Marktanteile zu erringen. Mit der Methode des konzentrierten Marketings wird sich ein Unternehmen qualifiziertes Know-how und einen guten Ruf aneignen. Wegen der Spezialisierung wird es zahlreiche Vorteile und Kostensenkungen bei Produktion, Logistik und Vertrieb erreichen. Differenzierung / Positionierung Planungsprozess der Positionierung 1. 2. 3. 4. 5. 6. Bestimmung der relevanten Positionierungsobjekte Ermittlung relevanter Bewertungsdimension Ermittlung der Objektivwahrnehmungen Erstellung des Positionierungsraumes Interpretation des Objektraumes Formulierung einer Positionierungsstrategie Differenzierung nach ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ Produkt (Qualität) Leistung (Geräuscharmer Geschirrspüler) Aussehen, Stil, Symbole (Sauberkeit, einwandfreie Herkunft) Zusatzleistungen (Wartung und Reparaturen) Schnelligkeit der Dienstleistung (fast-food, Express-Service) Personal im Kundenkontakt Image (Marken-Vorteil) Was ist Marktpositionierung Es ist die Position, die ein Produkt in der Vorstellung der Verbraucher relativ zu anderen Produkten am Markt besetzt. (Persil gilt als Allzweckwaschmittel, Fewa für Wolle, ….) Ziel: Feststellen der Position von eigenem Produkt, Konkurrenz- und Idealprodukt in der subjektiven Wahrnehmung der Konsumenten. Wesentlich ist bei der Produktpositionierung die Konkurrenz zu analysieren und dieser gegenüber Stärken und Schwächen aufzuzeigen und jene Position mit dem höchsten Wettbewerbsvorteil zu wählen. Beschreiben Sie die Elemente des Marketing-Mix und zeigen Sie wesentliche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Elementen. ¾ ¾ ¾ ¾ Product: Leistungsprogrammpolitik Produktpolitik Sortimentspolitik Price: Kontrahierungspolitik Preispolitik Konditionspolitik Place: Distributionspolitik Promotion: Kommunikationspolitik Werbung Öffentlichkeitsarbeit Verkaufsförderung Persönlicher Verkauf Die Kombination der o. a. Marketinginstrumente wird als Marketingmix bezeichnet. Durch einen optimalen Marketingmix kann eine Unternehmung auf einem Markt ¾ den Eindruck eines einzigartigen Angebotes vermitteln (USP) ¾ eine beherrschende Marktposition (Marktführerschaft) ermitteln ¾ ihren wirtschaftlichen Gesamterfolg dauerhaft erhalten oder steigern. Leistungsprogrammpolitik Umfasst alle betrieblich erstellten und auf dem Markt angebotenen Sachgüter und Dienstleistungen. Produktpolitik Alle planmäßig aufeinander abgestimmten unternehmerischen Entscheidungen/Maßnahmen, marktgerechtes Angebot an Sachgütern und Dienstleistungen zu erstellen. um ein Methoden: ¾ Produktinnovation ¾ Produktvariation ¾ Produkteliminierung Sortimentspolitik verschiedenen, von einer Unternehmung angebotenen, Sachgüter und Dienstleistungen. (Gesamtheit der Sortimentsbreite und –tiefe) Methoden: ¾ Spezialisierung ¾ Diversifikation Kontrahierungspolitik Umfasst alle Entscheidungen/Maßnahmen, mit denen eine Unternehmung die Verträge mit ihren Vertragspartnern gestaltet. Preispolitik: Unter Preispolitik versteht man alle planmäßig aufeinander abgestimmten unternehmerischen Entscheidungen/Maßnahmen, um sowohl kostendeckende als auch markgerechte Preise zu erzielen. Methoden: ¾ Hochpreispolitik ¾ Niedrigpreispolitik ¾ Preisdifferenzierung ¾ Kalkulatorischer Ausgleich Konditionspolitik Umfasst alle planmäßig unternehmerischen Entscheidungen/Maßnahmen zur Gestaltung Kaufvertragsbezogenen Vereinbarungen zwischen einer Unternehmung und ihren Geschäftspartnern. von Entscheidungsbereiche: ¾ Lieferbedingungen ¾ Zahlungsbedingungen ¾ Garantiebestimmungen ¾ Rücktrittsrechte der Käufer Distributionspolitik: Umfasst alle planmäßig aufeinander abgestimmten Maßnahmen zur Verteilung und Bereitstellung von Produkten auf dem Weg vom Verkäufer zum Käufer. Methoden: ¾ Auswahl von Absatzwegen und -organen o Direkter Absatz durch betriebseigenen Organe o Indirekter Absatz durch betriebsfremde Organe ¾ Gestaltung der Absatzlogistik o Auftragsabwicklung und Lieferservice o Lagerorganisation o Transportorganisation Kommunikationspolitik: Umfasst alle Maßnahmen um den Informationsaustausch einer Unternehmung mit den übrigen Marktteilnehmern (z.B. Kunden, Lieferanten) zu gestalten. ¾ Werbung ¾ Öffentlichkeitsarbeit o Pressekonferenz o Eigene Veröffentlichung o PR-Anzeigen o Besondere Aktionen ¾ Verkaufsförderung o Anreize für Verkäufer o Anreise für Händler o Anreize für Verbraucher ¾ Persönlicher Verkauf Charakterisieren Sie die Fachdisziplin „BWL“. Mit welchen Fragestellungen beschäftigt sich diese Disziplin? =Lehre von der Wirtschaft und vom Wirtschaften der Betriebe. Bei der BWL als Wissenschaft geht es darum ¾ neues Wissen und neue Erkenntnisse zu erlangen ¾ Zusammenhänge zu erkennen und anzuwenden um eine Weiterentwicklung der BWL zu gewährleisten. Ist ein Ausdruck realer Probleme, mit denen sich die Menschen im Laufe ihrer Geschichte auseinandersetzen mussten. ¾ Knappheit der Ressourcen ¾ Bedürfnisse der Menschen ¾ Problemlösung zur Bedürfnisbefriedigung Ökonomisches Prinzip Die vorhandenen Probleme zwingen zum Wirtschaften, was Wahlentscheidungen nach dem allgemeinen rationalen Verhalten voraussetzt. Setzt ich mit den Input- und Outputverhältnissen zusammen ¾ Minimalprinzip: Mit minimalem Input soll ein vorgegebener Output erzielt werden. ¾ Maximalprinzip: Mit gegebenem Input soll ein maximaler Output erzielt werden. Kriterien der BWL (3 Säulen der BWL) Erkenntnisobjekt (Gegenstand): =der Gegenstand mit dem sich die BWL beschäftigt: wirtschaftliche Seite des Betriebes und Betriebsprozesses. Bei er Auseinandersetzung mit der wirtschaftlichen Seite des Betriebes und Betriebsprozesses bedient sich die BWL vieler Hilfswissenschaften (Mathematik, Statistik, Soziologie, Psychologie, Rechtswissenschaften, …) Wissenschaftsziele: ¾ Beschreibung (theoretisch) Entwicklung einer Fachsprache, Definition von Begriffen ¾ Erklärung (theoretisch): Hypothesen „Wenn-dann-Aussagen“ ¾ Nutzbarmachung der gewonnen Erkenntnisse (praktische): gewonnene Erkenntnisse aus der Theorie werden für die Praxis nutzbar gemacht. Methodik: Eine Methode ist ein Verfahren, mit dem neue Erkenntnisse erarbeitet oder überprüft werden können. Es gibt hier zwei Vorgehensweisen, die sich gegenseitig ergänzen: ¾ Induktion: empirisch gewonnene Einzelbeobachtungen führen zur Formulierung allgemeiner Sätze und Gesetzte. ¾ Deduktion: leitet aus dem Allgemeinen ab. Umkehrung von Induktion Wirtschaft und ihre Elemente Bedürfnisse Bedürfnisse der Menschen werden als Motor der Wirtschaft angesehen. Als Bedürfnis eines Menschen bezeichnet man das Empfinden eines Mangels, egal ob dieser objektiv oder subjektiv empfunden wird. Bedürfnis = unerfüllter Wunsch. BWL befasst sich mit Bedürfnissen, die durch das Anbieten von Gütern/Dienstleistungen befriedigt werden können. Aufgabe der Wirtschaft ist es, bestimmte Bedürfnisse des Menschen zu befriedigen und dem Bedarf nach Gütern und Dienstleistungen ein entsprechendes Angebot gegenüberzustellen. Dabei besteht das Problem, dass niemals alle Bedürfnisse befriedigt werden können. ¾ Existenzbedürfnis: Nahrung, Kleidung, Unterkunft, … ¾ Grundbedürfnisse: Kultur, Weiterbildung, Sport, … ¾ Luxusbedürfnisse: Schmuck, Zweitwohnung, … Die Grund- und Luxusbedürfnisse werden auch als Wahlbedürfnisse bezeichnet: Der Mensch muss sich aufgrund beschränkter Ressourcen (Geld, …) entscheiden, welche Bedürfnisse er zuerst befriedigen will. ¾ Individualbedürfnisse: kann der einzelne aufgrund seiner alleinigen Entscheidung befriedigen. ¾ Kollektivbedürfnisse: Befriedigung hängt von einer ganzen Gemeinschaft ab. Wirtschaftsgüter (knappe Güter) Inputgüter / Outputgüter Inputgüter (Rohstoffe, Maschinen, Gebäude) werden benötigt, um die Outputgüter (Nahrungsmittel, Haushaltsgeräte, …) zu produzieren. Produktionsgüter / Konsumgüter Outputgüter = befriedigen direkt das menschliche Bedürfnis Æ Konsumgüter Inputgüter = befriedigen indirekt das menschliche Bedürfnis Æ Produktionsgüter Verbrauchsgüter / Gebrauchsgüter Unterscheidung in Beschaffenheit Verbraucht bei einzelnem Einsatz (z.B. Energie) Eingang in das Produkt (z.B. Material) Wiederholten Gebrauch (z.B. Kleidung, Lastwagen) Die Begriffe Verbrauchs- und Gebrauchsgut werden meistens für Konsumgüter verwendet. Für Produktionsgüter werden meisten Werkstoffe/Repetierfaktoren (Hinweis auf Verbrauchscharakter, Beschaffung muss laufend wiederholt werden) und Betriebsmittel/Potentialfaktor (=Investitionsgüter) verwendet. Wirtschaftseinheiten Haushalt Sind konsumorientiert – verbrauchen vorwiegend Konsumgüter. Der Konsum dient der Deckung des Eigenbedarfs. Private: Decken aufgrund von Individualbedürfnisse den Eigenbedarf Öffentliche: Leiten den Bedarf der privat4en Haushalte ab (Kollektivbedürfnisse) Unternehmen Sind Produktionsorientiert, da sie der Fremdbedarfsdeckung dienen. Unternehmen als Gegenstand der BWL Managementorientierte Merkmale des Unternehmens ¾ Soziales System: Menschen sind tätig und beeinflussen das Verhalten des Unternehmens ¾ Produktive Leistungen: durch Kombination der Produktionsfaktoren ¾ Offenes System: dauernder Austausch mit Umwelt: Input – Output ¾ Dynamisches System: verändert sich laufend ¾ Komplexes System ¾ Autonome Zielbestimmung ¾ Marktgerichtetes System: es muss auf die Bedürfnisse des Marktes eingegangen werden Betrieblicher Umsatzprozess ¾ Phase 1: Beschaffung von finanziellen Mitteln ¾ Phase 2: Beschaffung von Produktionsfaktoren ¾ Phase 3: Produktion (=Kombination der Produktionsfaktoren) ¾ Phase 4 Absatz Marketing ¾ Phase 5 Rückzahlung finanzieller Mittel In der betrieblichen Wirklichkeit findet man diese Reihenfolge höchstens bei der Gründung. Später laufen die einzelnen Phasen nebeneinander ab. Phasen des Problemlösungsprozesses ¾ Analyse der Ausgangslage: Aufteilung in Problemerkennung, Beschreibung, Analyse, Beurteilung) ¾ Festlegung der Ziele: Meistens ein Bündel von Zielen ¾ Entwicklung von Maßnahmen: Es sind jene Maßnahmen zu wählen, die den höchsten ‚Nutzen versprechen. ¾ Festlegung der Mittel: personelle und finanzielle Mittel ¾ Durchführung ¾ Evaluierung der Resultate Charakterisieren Sie Zielsysteme von Unternehmen. Wie können diese nach formalen und inhaltlichen Dimensionen beschrieben werden? Für unternehmerische Entscheidungen sind Ziele ein sehr wichtiger Punkt. 2 Gruppen beeinflussen die Zielsetzung maßgeblich: • Sekundäre, so genannten Satellitengruppen, die indirekten Einfluss auf das Unternehmen haben. Beispiele sind: Banken oder Gewerkschaften • und jenen die direkten Einfluss auf Unternehmen haben zB Eigentümer (Aktionäre oder Gesellschafter), Führungsgruppen und Mitarbeiter. Weiters können Ziele strategisch (Bezug auf Unternehmensfeld und langfristig) oder operativ (werden aus strategischen abgeleitet und sind eher kurz- bis mittelfristig und detaillierter) sein. Sachziele (inhaltliche Dimension) Leistungsziele (Markt-/Produktziele): ¾ Erhöhung des Bekanntheitsgrades ¾ Imageverbesserung ¾ Ausweitung des Marktanteiles ¾ Erhöhung der Produktqualität ¾ Erhöhung der Kundenzufriedenheit Finanzziele: ¾ Liquidität ¾ Kapitalbeschaffung ¾ Kapitalversorgung ¾ optimale Kapital- und Vermögensstruktur. Führungs- und Organisationsziele: ¾ Mitarbeiterzufriedenheit ¾ Zusammenarbeit zwischen Abteilungen Soziale Ziele: Rücksicht auf die Bedürfnisse und Ansprüche der Mitarbeiter. Beispiele dafür sind, Gewinnbeteiligung, gute Arbeitsbedingungen, Arbeitsplatzsicherheit, Mitbestimmung, Sozialleistungen wie Betriebskindergarten, Erholungsheime. Grund dafür sind zufriedene Mitarbeiter die eine Bindung zum Unternehmen haben, was auch die Leistungsbereitschaft steigert. Die Bedürfnisse der Anrainer sind jedoch auch nicht zu vernachlässigen (wenig Lärm, Abgase, …) Zufriedene Anrainer kann einen Imagevorteil bedeuten. Ökologische Ziele: Ökologische und ökonomische Ziele sind aufeinander abzustimmen. Ökologische Ziele sind: ¾ Ressourcen schonen und schützen ¾ Emissionen und Abfälle verringern. Formalziel (Erfolgsziele) Diese richten sich am Erfolg der betrieblichen Tätigkeit aus und zeigen ein Resultat. ¾ Erhöhung der Produktivität ¾ Verbesserung der Wirtschaftlichkeit ¾ Erhöhung von Gewinn und Rentabilität Weiters ist noch zu beachten ob es sich um kurzfristige (bis 1 Jahr), mittelfristige (1-5 Jahre) oder langfristige (über 5 Jahren) handelt. Dabei wird nochmals unter dem statischen Bezug und dem dynamischen Bezug unterschieden. ¾ Statische: ohne Rücksicht auf Vorperioden. ¾ Dynamisch: mit Rücksicht auf Vorperioden. Festlegung eines Zieles mit Berücksichtigung des Ausmaßes. Satifizierungsziele sind begrenzt formulierte Ziele: zB 10 % mehr Umsatz. Extremal- oder Maximierungsziele: der höchstmögliche Gewinn. Organisatorische Unterscheidung der Ziele: Unternehmensziele: beziehen sich auf das ganze Unternehmen zB Gewinn als Erfolgsziel, Wachstum des Unternehmens. Bereichsziele: werden aus den Unternehmenszielen abgeleitet. Gilt für unterschiedliche Abteilungen wie Beschaffung, Marketing, Produktion,… Mitarbeiterziele: Zielvorgaben für einzelne Mitarbeiter. Wie soll ein Ziel formuliert sein? Präzise, nach Prioritäten und welche Maßnahmen zur Umsetzung ergriffen werden. Weiters soll das Ziel messbar sein. Nicht zuletzt muss bestimmt werden bis wann das Ziel zu erreichen ist. Erläutern Sie die Begriffe „Strategisches Geschäftsfeld“ und „Strategische Geschäftseinheit“. Wie kann ein Unternehmen bei deren Abgrenzung bzw. Festlegung vorgehen? Das strategische Geschäftsfeld ist der Bereich in dem ein Unternehmen tätig ist. Ein Unternehmen kann gleichzeitig in mehreren Geschäftsfeldern tätig sein. Wenn es zum Beispiel verschiedene Produkte für verschieden Märkte produziert. Strategische Geschäftsfelder können entweder nach den Produkten, die ein Unternehmen produziert und absetzt, oder nach den Märkten, auf denen sich ein Unternehmen bewegt, definiert werden. Dabei ist zu beachten, dass eine Festlegung der Geschäftsfelder nach Märkten immer vorteilhafter für ein Unternehmen ist als die Festlegung nach Produkten. Denn die Lebenserwartung eines Produktes ist nicht unendlich und somit kann ein Geschäftsfeld eines Unternehmens leicht wegbrechen, wenn die Lebensdauer eines Produktes zu Ende ist. Wird das Geschäftsfeld aber nach dem Markt festgelegt, hat das Unternehmen die Möglichkeit, neue Produkte am selben Markt zu vertreiben, ohne das Geschäftsfeld wechseln zu müssen. Denn Märkte, mit ihren Bedürfnissen, existieren für einen viel längeren Zeitraum als Produkte. Nach welchem Kriterium ein Unternehmen seine Geschäftsfelder festlegt, zeigt auch, wie das Leitbild des Unternehmens aufgebaut ist. Bei der Festlegung nach Produkten kann davon ausgegangen werden, dass das Unternehmen sein Geschäft nur aus dem Blickwinkel des Produzenten und Verkäufers sieht. Um der gängigen Marketingphilosophie zu entsprechen, sollte ein Unternehmen seinen Aktivitäten auf die Befriedigung der Kundenbedürfnisse und Wünsche richten. Dies spiegelt die Festlegung nach Märkten wider. Als strategische Geschäftseinheit werden die verschiedenen Unternehmensbereiche bezeichnet. Wobei übergeordnete Bereiche in mehrere kleinere Geschäftseinheiten unterteilt werden können. Die Abgrenzung der einzelnen Geschäftseinheiten erfolgt aufgrund der operativen Unabhängigkeit voneinander. So kann es sein, dass innerhalb eines Unternehmens drei Geschäftseinheiten vorhanden sind, weil es drei unterschiedliche Produkte für drei unterschiedliche Märkte produziert und zwei Unternehmen (Mutter und Tochter) als eine Geschäftseinheit operieren, weil es nur ein Produkt für einen Markt, also ein Geschäftsfeld gibt. Der Sinn dieser Aufteilung ist es, das Unternehmen so zu gliedern, dass die strategischen Pläne und Ziele für jede Geschäftseinheit gesetzt und dann die entsprechenden Ressourcen zugeordnet werden können. Um heraus zu finden, welche Pläne und Ziele für die jeweilige Geschäftseinheit sinnvoll sind und wie viele Ressourcen in die jeweilige Geschäftseinheit investiert werden sollen, werden Instrumente benötigt, die bei der Unterteilung und Kategorisierung helfen. Je nachdem wie das Ergebnis aussieht, muss ein Unternehmen handeln. Da sich die strategischen Geschäftseinheiten von Zeit zu Zeit verändern und dadurch ihre Marktposition und ihren Marktanteil verändert wird, muss regelmäßig kontrolliert werden, ob die strategischen Pläne und Ziele der einzelnen Geschäftseinheiten noch aktuell sind. Ist eine Veränderung aufgetreten, müssen die strategischen Pläne und Ziel überdacht und neu festgelegt werden. Es ist für ein Unternehmen sehr wichtig seine strategischen Geschäftsfelder und Geschäftseinheiten genau zu definieren und zu kennen, um gezielt planen und handeln zu können. Werden dabei von dem Unternehmen Fehler begangen, könnte dies das Ende des Unternehmens bedeuten. Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)