Strategisches Marketingmanagement Marketingumwelt und –strategie *) Interne Marketingwelt Die unternehmensinterne Umwelt setzt sich einerseits aus den Abteilungen bzw. Funktionsbereichen, andererseits aus den Managementebenen zusammen *) Unmittelbare Marketingwelt Die unmittelbare Umwelt, auch Mikroumwelt, besteht aus jenen Gruppen, die in einer engen Beziehung zum Unternehmen stehen. Man bezeichnet diese Gruppen auch als Interessensgruppen (Stakeholder). Dazu zählen Lieferanten, Absatzmittler, Anteilseigner, Gläubiger, Kunden und Mitarbeiter *) Externe Marketingwelt Besteht aus den Kräften, die von außen auf das Unternehmen einwirken und von diesem nicht konrollierbar und gestaltbar sind. Marktorientierte strategische Planung ist ein managementbetriebener Prozeß, bei dem die Ziele und Ressourcen des Unternehmens an die sich ändernden Marktchancen angepasst werden. Die strategische Planung bezweckt, die verschiedenen Geschäftseinheiten und Produktgruppen des Unternehmens so zu gestalten, dass sie in Ihrer Gesamtheit angemessene Gewinne und ein zufrieden stellendes Wachstum hervorbringen. Der strategische Regelkreis Steuerung *) Ergebnismessung *) Ergebnisbewertung Planung *) Unternehmensplanung *) Bereichsplanung *) Produktplanung Durchführung *) Organisation *) Durchführung Strategisches Marketing Strategisches Marketing ist die langfristige Planung der Marketingaktivitäten mit den Kernelementen Segmentierung des Marktes (segmentation), Auswahl eines Zielmarktes (targeting) und Positionierung (positioning) - STP - mit dem Ziel, die Bedürfnisse der Kunden im angestrebten Zielmarkt zu befriedigen. Marktsegmentierung Als Marktsegmentierung bezeichnet man die Unterteilung eines großen, heterogenen Marktes in kleinere Teilmärkte, die in Hinsicht auf die Kundenbedürfnisse untereinander maximal homogen untereinander maximal heterogen sind und unterschiedlich auf Marketingaktivitäten reagieren. Geographische Segmentierung (z.B. Europa) Psychografische Segmentierung (z.B. Weinvorlieben der Konsumenten) Zielmarktauswahl (Marktsegmentation) Ein Zielmarkt ist jener Markt (Gesamtmarkt, Segment, Nische, …) den ein Unternehmen bearbeiten möchte. Bei der Auswahl spielen einerseits die Attraktivität des Segments und andererseits die Ziele und Kompetenzen des Unternehmens eine Rolle. Das Unternehmen hat die Wahl zwischen Einzelsegmentmarketing, konzentriertes Marketing: Auswahl eines Zielmarktes Selektive Spezialisierung: Unterschiedliche Produkte für mehrere Zielmärkte Produktspezialisierung: Einheitliche Produkte für verschiedene Zielmärkte Marktspezialisierung: unterschiedliche Produkte für gleichen Zielmarkt Volle Marktabdeckung: alle Produkte für alle Zielmärkte o Differenziertes Marketing Das Unternehmen bearbeitet mehrere Segmente und entwickelt für jedes Segment ein eigenes Angebot und ein eigens Marketingprogramm. o Undifferenziertes Marketing Ein Unternehmen bearbeitet den gesamten Markt mit einem Produkt und einem Marketingprogramm ohne Rücksicht auf unterschiedliche Segmente. Der Vorteil dieser Strategie liegt vor allem bei den niedrigeren Kosten. Marktpositionierung Als Marktpositionierung bezeichnet man die Stellung die ein Produkt im Wahrnehmungsraum der Konsumenten einnimmt bzw. den Prozess der Bestimmung und Kommunikation von entscheidenden Produkteigenschaften, um eine angestrebte Position zu erreichen. Strategie Eine Strategie ist die Art und Weise, mit der ein Unternehmen versucht, seine langfristigen Zielvorstellungen umzusetzen. Operationales Marketing Operationales Marketing ist die Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle der täglich wiederkehrenden Marketing-Aktivitäten einer Unternehmung. Als Marktsegmentierung bezeichnet man die Unterteilung eines großen, heterogenen Marktes in kleinere Teilmärkte, die in Hinsicht auf die Kundenbedürfnisse in sich maximal homogen untereinander maximal heterogen sind und unterschiedlich auf Marketingaktivitäten reagieren. Segment Ein Segment ist eine Gruppe von Konsumenten, die ähnlich auf eine gegebene Kombination von Marketingaktivitäten reagieren. Anforderungen an das Segment (geographisch, demographisch, psychographisch, verhaltensorientiert) ausreichend groß, langfristig und profitabel messbar erreichbar – Erreichbarkeit des Segments differenzierbar – unterschiedliche Reaktionen auf Marketingaktivitäten, kann eruiert werden auf welche Marketingprogramme positiv reagiert wird? actionable –Marketingprogramme können für dieses Segment formuliert werden Nische Eine Nische ist eine Gruppe von Konsumenten mit besonderen Bedürfnissen. Sie ist kleiner als ein Segment und wird typischerweise nur von einem oder zwei Unternehmen bedient. . Als SGE (SBU) bezeichnet man Unternehmensbereiche (Abteilungen, Produktlinien, Produkte, Marken, etc.), die gekennzeichnet sind durch eine eigene Strategie und Planung eigenständige Ziele eine eigene Aufgabenstellung eine erkennbare Gruppe von Konkurrenten ein spezifisches Kundensegment Planungs- und Ergebnisverantwortlichkeit Innerhalb der strategischen Gruppen ist die Konkurrenz und der Wettbewerb größer als der Wettbewerb zwischen den strategischen Gruppen (z.B. ist der Wettbewerb zwischen einzelnen Werkzeugfachgeschäften größer als zwischen Fachgeschäft und Baumarkt). Der Wechsel einer strategischen Gruppe in eine andere ist sehr schwierig und hängt von diversen Mobilitätsbarrieren ab. Positionierung Eine bestimmte Position am Markt einnehmen SOLL Positionierung IST Positionierung Firmensicht Kundensicht Portfolio Analyse McKinsey Matrix Die McKinsey-Matrix ist ebenso wie die BCG-Matrix ein Instrument der PortfolioAnalyse. Die Klassifizierung der SBUs erfolgt anhand der Dimensionen "Wettbewerbsstärke" (business strength) und "Marktattraktivität" (market attractiveness). Diese Dimensionen setzen sich aus gewichteten Indikatoren zusammen. Die McKinsey-Matrix ist in neun Felder eingeteilt, für die ähnlich der BCG-Matrix ebenfalls Normstrategien existieren. Hoch Positon verteidigen Ausbau mit Selektiver Investition Abbau Mittel Gering Marktattraktivität / Eigene Wettbewerbsstärke Selektiver Ausbau Selektion/ Gewinnorientierung Verteidigen und Gewinnorientierung Schwerpunktverlagerung Stark Mittel Expandiere begrenzt, oder ernte Desinvestition Schwach BCG Matrix Die von der Boston Consulting Group entwickelte BCG-Matrix ist ein Instrument der Portfolio-Analyse. Sie dient zur Bewertung der SBU´s anhand der Maßstäbe relativer Marktanteil (horizontale Achse) und prozentuales Marktwachstum (vertikale Achse). Die vier Quadranten werden wie folgt bezeichnet: Hoch Star Question Mark Gering Cash Cow Dog Marktwachstum Hoch Niedrig / Rel. Marktanteil Je nach Position bzw. Entwicklung einer SBU entscheidet man verschiedene Normstrategien: Question → Ausbau des MA, Abschöpfen/Reduzieren des MA Mark Star → Ausbau des MA Halten des MA, Abschöpfen/Reduzieren des MA bei schlechten Cash Cow → Prognosen Dog → Desinvestieren/Rückzug Strategische Lücke: Die strategische Lücke ist die Differenz zwischen dem vorraussichtlichen zukünftigen Unternehmensstandpunkt und dem gewünschten Unternehmensstandpunkt. Lösungsmöglichkeiten um die strategische Lücke zu schließen. Intensives Wachstum: Das Unternehmen versucht, mit den existierenden Geschäftseinheiten mehr Wachstum zu erreichen. Integratives Wachstum: Wachstum entlang der Wertschöpfungskette. Unterschiedliche Möglichkeiten der Integration. Rückwärtsintegration: Durch z.B. Aufkauf von Zulieferbetrieben können höhere Gewinne und Kontrolle erreicht werden. Vorwärtsintegration: Es können nachstehende Unternehmen (bei HP z.B. die Distributoren aufgekauft werden. Horizontale Integration: Firmen auf der gleichen Hierachiestufe werden erworben, genereller Marktanteil steigt (z.B. nach Zusammenschluss Compaq und HP Diversifiziertes Wachstum: Das Unternehmen erschließt neue Geschäftsfelder, die in keinem inhaltlichen Zusammenhang mit dem bisherigen Leistungsprogramm stehen Konzentrische Diversifikation: es werden mit gegenwärtigen Produktlinien neue Marktsegmente angesprochen. Horizontale Diversifikation: Produkte der gleichen Wirtschaftsstufe (Konkurrenten). Also es werden andere Produkte hergestellt auf der gleichen Wirtschaftsstufe und dadurch neue Kunden erörtert. Vertikale Diversifikation: Produkte der vor- bzw. nachgelagerten Wirtschaftsstufen Konglomerate Diversifikation: Tätigkeitsbereiche, die in keinerlei Zusammenhang mit seinen derzeitigen Produkten, Fertigungstechniken und Märkten stehen Strategische Planung der SBU Acht Schritte: Analyse des Umfelds Grundauftrag im Geschäftsfeld Formulierung der Ziele Strategieformulierung Programmplanung Durchführung Feedback und Kontrolle Analyse der Leistungsfähigkeit Analyse des Umfelds: Die SWOT-Analyse dient der Evaluierung der Gesamtsituation eines Unternehmens. Interne Analyse: o Stärke (Strength) o Schwäche (Weakness) Externe Analyse: o Chance (Opportunity) - ein Markt (ein Kundenbedürfnis), den (das) das Unternehmen befriedigen kann o Bedrohung (Threat) - ungünstige Trends und Entwicklungen im Umfeld des Unternehmens, z.B. Bedrohung durch einen Mitbewerber, durch schlechte Konjunktur etc. Formulierung der Ziele: Die Formulierung der Ziele kann unterschiedlichster Weise erfolgen (Erhöhung des Profits, Kostensenkung, Umsatzsteigerung, …). Die SGE erstellt die Leistungsziele und orientiert sich bei allen Entscheidungen und Handlungen an diesen Zielen. Dieses System bezeichnet man auch leistungsorientiertes Management oder Management by objectives. Ziele spezifizieren, was das Unternehmen erreichen will. Sie müssen exakt formuliert sein hinsichtlich ihres Inhaltes, des Ausmaßes, des Zeitraumes und wenn möglich auch hinsichtlich des Segmentbezugs. Ziele sollten außerdem hierarchisch (Unternehmensziele, SGE-Ziele, Marketingziele etc.), realistisch und untereinander konsistent sein. Bspl.: Der Umsatz der Sparte Kleinwagen (Inhalt) soll innerhalb von 3 Jahren (Zeitraum) um 20 % (Ausmaß) gesteigert werden. Formulierung der Strategie Innerhalb einer Branche können diese Strategischen Geschäftseinheiten innerhalb unterschiedlicher Strategien konkurrieren: Strategie der Kostenführerschaft (z.B. Dell mit sehr niedrigen Lagerhaltungsund Distributionskosten) Strategie der Differenzierung (z.B. INTEL hat sich durch Technologieführerschaft differenziert) Strategie der Nischenbesetzung (z.B. Grenzbach Maschinenbau GmbH hoch spezialisierte Maschinen für die Flachglasherstellung) Generische Strategien nach Porter Overall cost leadership: Wettbewerb durch den niedrigsten Preis Differentiation: Wettbewerb durch beste Qualität und Technologie Focus: Wettbewerb durch Spezialisierung (Nische). Zwischen Differenzierung und Kostenführerschaft Lizenzvergabe: Stellte einen wichtigen Schritt hin zur internationalen Strategiebildung. Lizenzgeber schließt hier mit z.B. einen ausländischen Lizenznehmer einen Vertrag gegen eine Lizenzgebühr ab. Der Lizenzgeber erreicht damit mit geringen Risiko Zugang zum Markt. Der Lizenznehmer verschafft sich damit Fertigungs- Know-HOw oder ein bekanntes Produkt bzw. einen bekannten Markennamen, ohne dass er ganz von vorne anfangen muss. Nachteile für den Lizenzgeber sind weniger Kontrolle über Produktqualität-, verfügbarkeit und Preisgestaltung als bei eigener Produktion und Marketing. Als umfassendere Lizenzvergabe wird auch oft auf Franchise zurückgegriffen. Franchisegeber (Franchiser) bietet ein vollkommenes System einschließlich Markenkonzept und Betriebssystem. Der Franchisenehmer investiert in den Franchisebetrieb und zahlt laufend Franchisegebühren an den Franchisegeber. Joint Ventures Beim Joint Venture schließt man sich mit Partner im Ausland zusammen, um dort ein Unternehmen zu betreiben, dessen Eigentum, Leitung und Kontrolle man sich teilt. Beispiel: Coca Cola (USA) und Nestle (Schweiz) entwickeln zusammen den internationalen Markt für Fertigtee- und Fertigkaffeegetränke, die bisher in größeren Mengen nur in Japan liefen. Direktinvestition Die ausgeprägteste Form des geschäftlichen Engagements im Ausland ist die direkte Investition in den Aufbau und Erwerb von Niederlassungen mit eigenen Montage-, Fertigungs- oder Dienstleistungsbetrieben vor Ort. Bei internationalen Investitionen ist die Produktstrategie natürlich ebenfalls von wichtiger Bedeutung. Fünf internationale Produkt- und Absatzförderungsstrategien Produkt Gleiches Produkt Angepasstes Entwicklung eines \ Produkt neuen Produkts Kommunikation Gleiche Direkte Produktanpassung Produkterfindung Kommunikation Übertragung Angepasste KommunikationsZweifachanpassung Kommunikation anpassung Konsumententypologie Die generell Konsumfreudigen o Kauf selber hat große Bedeutung o Vorwiegend junge Menschen o Durchschnittliches eigenes Einkommen o Aus Haushalten mit hohem Einkommen o Sehr gebildet Die großzügigen Prestigekäufer o Bevorzugt Markenartikel o Prestige & Ansehen sehr wichtig o Kommunikative Funktion o Hauptsächlich Männer Die verhinderten Vielkonsumenten o Junge Menschen o Kein eigenes Einkommen o Haushalte mit geringem Einkommen Die Bio- und Umweltbewussten Konsumente o Umweltbewusstsein vorrangig o Preis spielt keine Rolle o Bereitschaft mehr zu zahlen Der Billig-Käufer o Schwache finanzielle Lage o Preis als Hauptkriterium o Wenig Tageszeitungen o Viel Fernsehen Der Preis-Leistungskäufer o Markenorientiert o Produkt & Preisinformation wichtig o Innovationsfreudig o Qualitative Merkmale von Bedeutung Der zurückhaltende Konsument o Schlecht informiert o Deutlich unterrepräsentiert in sämtlichen komsumrelevanten Ausprägungen o Schlechte Bildung Methodenorientierte Segmentierung - Multivariates Auswertungsverfahren Ziel - Personen/Marken Zusammenfassung in Cluster o In sich möglichst homogen o Untereinander heterogen Datenerhebung Analyse der Ähnlichkeiten Profilerstellung (Cluster anhand auffallendster Wesenszüge