Keine Unterschiede zwischen ES- und iPS

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Keine Unterschiede zwischen ES- und iPS-Zellen
Aus Hautzellen „zurückprogrammierte“
Stammzellen sind funktionell gleichwertig mit den umstrittenen embryonalen
­Stammzellen, fand der Österreicher
Konrad Hochedlinger vom Howard Hughes
Medical Institute (USA) heraus. Es sei
­allerdings verfrüht zu sagen, man brauche
daher keine embryonalen Stammzellen
mehr, erklärte er gegenüber der Austria
Presse Agentur.
Die Forscher verglichen menschliche
embryonale Stammzellen (ES-Zellen) mit
aus Hautzellen hergestellten induzierten
pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen)
mit gleichem genetischem Hintergrund,
etwa das Geschlecht. „Unsere Daten zeigen,
dass es keine konsistenten Unterschiede
zwischen solchen ES- und iPS-Zellen gibt“,
sagte Hochedlinger. Dabei müsse man aber
die Umprogrammierungsmethode berücksichtigen.
Die meisten Unterschiede zwischen
ES-Zellen und iPS Zellen, von denen in
anderen Studien berichtet wurde, stammen
vermutlich von verschiedenen genetischen
Hintergründen und Geschlechtsunterschieden der dort verglichenen Zellen, schrieben
die Forscher in dem Artikel. „Wir haben
unsere Stammzellen jedoch nur aus einigen
repräsentativen Zelltypen produziert und
können daher nicht ausschließen, dass es
Unterschiede bei der Herstellung aus anderen Zelltypen gibt“, erklärte Hochedlinger.
Um den gleichen genetischen Hintergrund
zu garantieren, mussten die Forscher die
iPS-Zellen außerdem aus Hautzellen entstehen lassen, die zuvor aus ES-Zellen gereift
wurden. „Wir können daher nicht 100-prozentig ausschließen, dass iPS-Zellen, die von
den Hautzellen einer erwachsenen Person
hergestellt werden, leichte Unterschiede zu
ES-Zellen aufweisen“, meint er.
Es sei gut möglich, dass in Forschung und
Therapie iPS-Zellen bald ES-Zellen komplett
ersetzen könnten. Humane ES-Zellen seien
jedoch nach wie vor der „Goldstandard“ bei
den Stammzellen, und bei iPS-Zellen bestünde ein gewisser Aufholbedarf. „Menschliche ES-Zellen wurden 1998 entdeckt und
sind daher einfach besser verstanden als
Neue Methode beim Kniegelenks­
ersatz erhält vorderes Kreuzband
Eine neue Operationsmethode beim künstlichen Kniegelenksersatz erhält das vordere Kreuzband und sorgt damit für mehr
Stabilität in der Bewegung sowie ein besseres
Körpergefühl. Im Herz-Jesu-Krankenhaus
wird diese Methode österreichweit erstmals
verwendet.
Das Knie erhält seine Stabilität und Beweglichkeit durch mehrere Bänder, die den
Oberschenkelknochen mit dem Schienbein
verbinden und das Gelenk dadurch sichern.
Das vordere Kreuzband, das zentral in der
Mitte des Gelenks verläuft, ist dabei besonders entscheidend.
„Für den Einsatz herkömmlicher Implantate
muss das vordere Kreuzband durchtrennt
werden, da das künstliche Gelenk genau an
der Stelle platziert werden muss, an der das
vordere Kreuzband in den Schienbeinkopf
mündet“, wurde Wolfgang Schneider, Leiter
der Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie im Herz-Jesu-Krankenhaus,
zitiert. Nunmehr lässt sich das vermeiden.
34 doktor in wien 12_2015
„Das neue Implantat hat eine andere Form
mit einem großen Einschnitt in der Mitte, der
Platz für dieses wichtige Band lässt.“
Bereits in den 1970er-Jahren hätten Ärztinnen und Ärzte versucht, beim Kniegelenks­
ersatz das vordere Kreuzband zu erhalten.
„Durch die damals zur Verfügung stehende
Technik und das Fehlen optimaler Materialien musste diese Idee allerdings wieder
verworfen werden“, sagte Schneider, der die
Entwickler der neuen Operationsmethode
im Entstehungsprozess begleitet hat. „Mehr
Erfahrung, ein besseres Verständnis der Biomechanik und geeignete Materialien machen
die Operation nun möglich.“
Schneider sieht in der neuen Methode eine
wichtige Entwicklung für eine verbesserte
Lebensqualität der Betroffenen nach dem
Eingriff, denn „durch die neue das Kreuzband erhaltende Operationsmethode können
wir unseren Patienten die natürliche Stabilität und Funktion ihrer Kniegelenke zurückgeben“. 
APA
menschliche iPS-Zellen, die es erst seit 2008
gibt“, erklärte der Wissenschafter.
Neben der ethischen Unbedenklichkeit
haben iPS-Zellen aber auch jetzt schon Vorteile: Sie lassen sich rasch von jeder Person
herstellen und werden vom Immunsystem
als eigene Zellen erkannt. „Daher würden sie
nach einer Transplantation nicht abgestoßen werden, was bei ES-Zellen ein Problem
darstellt“, so Hochedlinger. Denn letztere
stammen von einem fremden Embryo und
sind genetisch nicht ident mit den anderen
Zellen eines Patienten.
ES-Zellen stammen aus sogenannten überzähligen Embryos, die für eine künstliche
Befruchtung gezeugt und nicht mehr gebraucht wurden. Bei ihrer Gewinnung wird
der Embryo zerstört. iPS-Zellen können
aus Körperzellen erwachsener Menschen
hergestellt werden. Dafür werden meist vier
Entwicklungsgene in den Zellen angeschaltet, um sie in einen embryonalen Zustand
zurückzuführen. Bisher war unklar, wie
sehr sie mit ES-Zellen zu vergleichen
sind. 
Nature Biotechnology
Ranking: Med­Uni Wien
liegt auf Platz 58
Die MedUni Wien ist beim von „Times Higher
Education“ durchgeführten Fachranking für
Hochschulen im medizinischen Bereich als
fünftbeste deutschsprachige Universität auf
Platz 58 gelandet. In den vergangenen Jahren
hatte sie sich noch rund um Platz 50 klassiert
– für heuer wurden allerdings die Erhebungsmethoden leicht geändert.
Neben einem Hauptranking, welches Universitäten aus allen Sparten berücksichtigt,
veröffentlichen die Macher des „Times Higher
Education World University Ranking“ auch
Ranglisten in einzelnen Fächern. Den Auftakt
machte heuer dabei der medizinische Bereich.
Auf Platz eins landete die University of
Oxford (Großbritannien), gefolgt von der
Harvard University (USA) und der University of Cambridge (Großbritannien). Beste
kontinentaleuropäische Hochschule ist das
Karolinska Institut (Schweden) auf Platz 13.
Von den deutschsprachigen Universitäten
liegen nur die Ludwig-Maximilian-Universität München (25), die Universität Heidelberg (28), die Universität Zürich (51) sowie
die Universität Tübingen (57) noch vor der
MedUni Wien.
APA
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