VERTRIEB IST KEINE GLÜCKSSACHE

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ZUKUNFT
MEDIEN
VERTRIEB IST KEINE
GLÜCKSSACHE
Magazin für die Druck- und Medienwirtschaft /
Herausgeber: Verband Druck + Medien Nord-West e.V.
Ausgabe
4.2015
6,80 €
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
vor dem Hintergrund eines engen und hart umkämpften Marktes reicht es
nicht mehr aus, „nur“ zu verkaufen – Umsatz ist schließlich nicht alles. Vielmehr
geht es darum, Märkte mit Leidenschaft und kundenorientiert zu erobern.
Nur oftmals fehlt es an einer entsprechenden Strategie.
Wie sehr dieses Thema Unternehmer und Unternehmen aus unserer Branche
beschäftigt, zeigte allein schon die großartige Resonanz auf den ersten deutschen
Vertriebskongress der Druck- und Medienwirtschaft, zu dem sich rund 240
Teilnehmer angemeldet hatten (Seite 10).
Für diese Veranstaltung konnten wir namhafte Referenten gewinnen, die den
Zuhörern wichtige Impulse und Tipps mit auf den Weg gaben. Am Ende
eines spannenden Kongresstages waren die Teilnehmer begeistert. Das freut uns
sehr und spornt uns an, auch den zweiten Vertriebskongress im nächsten Jahr
zu einem Erfolg für alle Beteiligten werden zu lassen.
Zum Thema Vertrieb bieten wir Ihnen neben einer Checkliste viele neue
Angebote an, einige davon stellen wir Ihnen in dieser und der nächsten Ausgabe
der Zukunft Medien ausführlicher vor (Seite 8).
Einige „Aha-Effekte“ zu interessanten Vertriebsstrategien durften viele von uns
bereits auf der diesjährigen Jahrestagung des VDM NW erleben, wo Top-Speaker
Dirk Kreuter die Zuhörer in seinen Bann zog. Über 270 Mitglieder, Mitarbeiter und
Gäste sorgten mit ihrer Teilnahme auch hier für eine starke Resonanz. Dazu
haben wir einige Fakten und Foto-Impressionen zusammengestellt (Seite 36).
Um Strategien ging es auch bei unserem 16. printhouse talk, den wir im
Rahmen der Fachmesse viscom in Düsseldorf veranstaltet haben. Fünf Talkgäste
diskutierten hier zum Thema „Strategisch Drucken – Was geht, was kommt,
was bleibt“ (Seite 20).
Wir wünschen Ihnen eine wundervolle Weihnachtszeit, einen glücklichen
Jahreswechsel und natürlich viel Erfolg für das kommende Jahr.
Ihr
Oliver Curdt
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Der Schlüssel zum Erfolg unserer Kunden liegt im perfekten Zusammenspiel
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Technologie entstehen überzeugende Geschäftsmodelle – für das entscheidende
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INHALT
03 EDITORIAL
06 NEWS
SCHWERPUNKT
08Vertrieb hat eine echte Chance verdient
10 Vertrieb ist das A und O
13Weiterbildung „Zertifizierter
Vertriebsmanager“
WER DIES LIEST …
14Arbeitsrecht –
Leitfaden für alle Führungskräfte
16 FEHLDRUCK IM ANDRUCK
MESSEN + EVENTS
18Das viscom-Protokoll 2015
20 „Strategisch Drucken“ – 16. printhouse talk
24 drupa 2016 – touch the future
27 Charme und Chancen haptischer Werbung
28 Ein Ausflug in den Artenschutz
AWARDS
30Ausgezeichnet: Martin Kirchner
UNTERNEHMEN
32Faber GmbH: Vom Distributionszum Serviceunternehmen
3450 Jahre Innovationen
haben einen Namen – LSD
VERBAND
36 Im Zeichen des Jokers
40Digitaldruck richtig bespielt
42 Neue Generation steht in den Startlöchern
43 Chef für 1 Tag!
44 Mit MPO+ zur PSO-Zertifizierung
45Strategische Kooperationen
46Mutig – Wachstum
und Produktivität steigern –
Mittelmaß nein danke
48 ProzessStandard Offsetdruck 3.0
50Der VDM NW trauert um seinen
ehemaligen Geschäftsführer Klaus Mertens
51 Kürzung des Urlaubs wegen Elternzeit
52 DER VERBAND VON SEINER
SCHÖNSTEN SEITE
WISSENSWERT
54DIN A – Siegeszug einer Norm
BEMERKENSWERT
56Kostbarkeiten aus Papier
58 IMPRESSUM / PERSÖNLICHES /
RÄTSELAUFLÖSUNG
52
20
10
30
48
18
36
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
5
NEWS
ZUKÜNFTIGE
­GESCHÄFTSMODELLE
Vom 17. bis 18. März 2016 wird
München wieder zur Hauptstadt
der Online-Print-Industrie und
zur Plattform für einen einmaligen
Branchenevent: dem Online Print
Symposium. Organisiert wird die
Veranstaltung vom Bundesverband Druck und Medien, von der
Fogra und zipcon consulting.
Das „Who is Who“ der Branche
trifft sich zum Networking. Entscheidungsträger aus der Druck­
dern aus der Druckbranche fand
das diesjährige Online Print Symposium so viel Beachtung wie nie
zuvor und zählt bereits jetzt zu einem der Top-Events weit über die
Grenzen hinaus. Auf die Teilnehmer der kommenden Veranstaltung wartet wieder ein exklusives
Programm. In Best-Practice-­
Beispielen zeigen Fachexperten
und erfolgreiche Onlineshop-­
Betreiber, wie man seine Geschäftsideen im Internet verwirklicht und fortlaufend optimiert.
Zusätzlich erklären namhafte Experten und Top-Speaker zahlrei-
industrie, Agenturen, dem Marketing und Medienmanagement
erfahren von Experten und Profis
Trendentwicklungen und Hintergrundwissen über zukünftige Geschäftsmodelle im E-Business
Print. Mit einer Rekordteilnehmerzahl von über 220 Entschei-
che Tipps und Tricks rund ums
Thema E-Business Print. „Die
Teilnehmer erwartet erneut ein
hochspannendes Programm. Anwender erfahren wie sie zukünftig
durch agile ­Geschäftsmodelle
mehr Wachstum generieren und
wie sich ein Onlineshop entwickeln muss, um die kommenden
Herausforderungen zu bestehen“,
erklärt Jens Meyer, von printX­
media Süd GmbH und Mitorganisator.
Ausführliche Informationen sowie
Anmeldemöglichkeiten unter
www.online-print-symposium.de
/
NEUE INFOSCHRIFT
Der Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und
­Medien (ZFA) hat eine neue Infoschrift über das Tätigkeitsprofil des Technikers der Fachrichtung Druck- und
Medientechnik sowie über die Qualifizierungsmöglichkeiten herausgegeben.
Die rasante technische Entwicklung der Informationstechnologien hat in den letzten Jahren nicht nur die Druck- und
Medienwirtschaft verändert, sondern auch die Qualifikationsprofile der Führungskräfte, zu denen der „Staatlich
geprüfte Techniker der Fachrichtung Druck- und Medientechnik“ gehört. Neben dem Kerngeschäft, der Herstellung von Printmedien,
haben sich durch die digitale Medienproduktion
neue Geschäftsfelder
etabliert. So entstanden
durch das Internet neue
Geschäftsmodelle zur
Vermarktung von Printprodukten und neue
Mediendienstleistungen.
Denk- und Handlungsstrukturen heutiger Führungskräfte orientieren
sich an vernetztem Wissen und Handeln über
Produktionstechniken, Markt und Personalführung. So
sind zahlreiche Aufgaben entstanden, die ein hohes Maß
an Prozessverständnis, angefangen von Prepress, über
Press bis zu Postpress ebenso erforderlich machen, wie das
Wissen über die digitale Medienproduktion und deren
technische Möglichkeiten.
SIMONE MARHENKE
FON 0 23 06. 2 02 62. 34
MAIL [email protected]
6
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
ZUM FÜNFTEN MAL ERFOLGREICH
PSO-ZERTIFIZIERT
Zum 5. Mal PSO-zertifiziert: Dirk Puslat (Geschäftsführer der Druckstudio Gruppe),
Werner Drechsler (Geschäftsführer der Druckstudio Gruppe), Frank Wipperfürth
(VDM NW) und Thomas Brüns (Abteilungsleiter Offsetdruck bei der Druckstudio Gruppe)
bei der Übergabe der PSO-Urkunde.
Bereits zum fünften Mal wurde die
Druckstudio Gruppe gemäß ISONorm 12647-2 zertifiziert und hat
erneut das begehrte PSO-Siegel erhalten. Die PSO-Zertifizierung ist Teil
der umfassenden Qualitäts- und Umweltmanagementstrategie von Druckstudio.
Seit 2012 ist der Düsseldorfer Druckund Mediendienstleister bereits nach
den international anerkannten Normen für Qualitätsmanagement (DIN
EN ISO 9001), Umweltmanagement
(DIN EN ISO 14001) und Energiemanagement (DIN EN ISO 50001)
zertifiziert.
„Mit der mittlerweile fünften PSOZertifizierung belegen wir gegenüber
unseren Kunden, dass bei uns der gesamte Prozess von der Datenerfassung
bis zum fertigen Druckprodukt durchgängig auf höchstem Qualitätsniveau
liegt und dieses Niveau jederzeit
reproduzierbar ist“, betont Werner
Drechsler, Geschäftsführer der Druckstudio Gruppe.
NEWS
HANDBÜCHER „PROZESSSTANDARD OFFSETDRUCK“ FÜR BERUFSSCHULEN
Seit September stellt der Bundesverband
Druck und Medien (bvdm) der Lehrer­
arbeitsgemeinschaft Medien die Hand­
bücher „ProzessStandard Offsetdruck“ für
Berufsschulen zur Verfügung. „Die Auszubildenden von heute sind die dringend
benötigten Fach- und Führungskräfte von
morgen“, begründet bvdm-Haupt­ge­
schäftsführer Dr. Paul-Albert Deimel die
Initiative des Verbandes. Wilm Diestelkamp, Vorsitzender im Hauptvorstand
der Lehrerarbeitsgemeinschaft Medien
(LAG), freut sich: „Der ‚ProzessStandard
Offsetdruck‘ schafft die Voraussetzungen
für eine qualitätsorientierte und wirtschaftliche Druckproduk­tion. Das Handbuch vermittelt komplexe Zusammenhänge über alle Prozessstufen der Druck­
produktion hinweg und damit das Know-
how, das in einem modernen industriellen
Produktionsumfeld unverzichtbar ist.“
Unterstützt wird die Aktion von Bernhard
Theiss, ehemaliger Vizepräsident und
Vorsitzender des Ausschusses Technik +
Forschung des bvdm. Theiss erhielt im
Februar 2015 den Rudolf-Ullstein-Preis
für seine Verdienste um die Branche. Das
Preisgeld widmete er der Förderung der
Ausbildung.
Mit den aktuellen Handbüchern bekommen die Schulen auch die Zusage des
bvdm, die anstehende Ergänzungslieferung zu erhalten. Sie wird die neuen
Druckbedingungen nach der überarbeiteten Norm ISO 12647 beschreiben, sobald
die dafür erforderlichen Werkzeuge und
Anwendungsempfehlungen erarbeitet
sind. (bvdm)
Dr. Paul Albert Deimel übergibt das Handbuch „ProzessStandard
Offsetdruck“ an den LAG- Vorsitzenden Wilm Distelkamp,
v.l.: Harry Belz (bvdm, Autor des „ProzessStandard Offsetdruck“),
Sandra Ulbrich (LAG), Dr. Paul Albert Deimel (bvdm),
Wilm Diestelkamp (LAG), Theo Zintel (bvdm, Bildungsreferent).
/
NEUES DRUCK- UND MEDIEN-ABC
2015 ERSCHIENEN
ÜBERMITTLUNG VON KUNDENDATEN
BEIM UNTERNEHMENSVERKAUF
Die neuste Ausgabe der Ausbildungszeitschrift „Druck- und Medien-Abc“
des Zentral-Fachausschusses Berufsbildung Druck und Medien (ZFA) ist
wieder vollgepackt mit Informationen
zur Aus- und Weiterbildung der
Druck- und Medienwirtschaft.
Aus dem Inhalt: Erfahrungen mit den
neuen Prüfungen der Medientechnologen Druck, Seminar für ZFA-Aufgabenhersteller, Social Augmented Learning visualisiert Druckprozesse,
HTML, CSS, Smartphones und Tablets in der Berufsschule, BiBB-Projekt Medienkompetenz, Ausbildungsregelungen für behinderte Menschen, Neuordnung Industriemeister Buchbinderei, Mediengestalter erweitert um Ausbildungs­
inhalte der Flexografie, Rahmenempfehlungen für Technikerschulen,
Schneidzeiten richtig berechnen, Ausbildungszahlen, Prüfungsstatistik, Rechtschreibung: Die Sorgen mit dem Geschlecht, Berichte zu
den Tagen der Typografie, Typograffiti, LAG Medien, ProzessStandard Offsetdruck und Gestaltungswettwerben.
Auszubildende erhalten die Zeitschrift kostenlos über ihre Berufs­
schulen. Ausbilder bzw. Ausbildungsbetriebe erhalten die Zeitschrift
bei Anfrage kostenlos bei der Verbandsgeschäftsstelle.
Die aktuelle Ausgabe 2015 kann auch unter folgendem Link heruntergeladen werden:
http://www.zfamedien.de/druckabc/DuM_62_2015.pdf
Bei der Übermittlung von Kundendaten im Rahmen von Unternehmensverkäufen ist Vorsicht
geboten, wie ein Bußgeldbescheid
des Bayerischen Landesamtes für
Datenschutzaufsicht (BayLDA)
zeigt.
Die Weitergabe von Namen und
Postanschriften von Kunden ist
grundsätzlich auch ohne vorherige
Einwilligung für Werbezwecke
erlaubt, sofern das veräußernde
Unternehmen die Übermittlung
entsprechend dokumentiert. Weitere Kundendaten, wie beispielsweise E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Kontodaten oder Informationen über die von Kunden
getätigten Käufe, sind problematisch. Im konkreten Fall ging es um
die Übermittlung der E-MailAdressen von Kunden eines Online-Shops im Zuge eines Asset
Deals. Die Übermittlung solcher
Daten ist im Zuge von Asset Deals
jedoch nur dann zulässig, wenn
die Kunden darin eingewilligt haben oder zumindest – bereits im
Vorfeld – auf die geplante Übermittlung hingewiesen, ihnen ein
Widerspruchsrecht eingeräumt
SIMONE MARHENKE
FON 0 23 06. 2 02 62. 34
MAIL [email protected]
wurde und sie nicht widersprochen haben.
Die unzulässige Erhebung und
Übermittlung personenbezogener
Daten kann mit Geldbußen bis zu
300.000 Euro geahndet werden.
Im o. a. Fall hatte das BayLDA gegen den Veräußerer und den Erwerber Geldbußen in fünfstelliger
Höhe verhängt.
Ein weiteres Problem ergibt sich
bei der Werbung mit den o. g.
nicht freien Daten, E-Mail-Adressen, Telefonnummern usw. Das
Wett­bewerbsrecht (UWG) erlaubt dem Erwerber die Verwendung der E-Mail-Adressen usw.
zur Werbung nur, wenn ihm eine
ausdrückliche Einwilligung des
jeweiligen Kunden vorliegt. Hierüber hilft selbst die Einräumung
eines Widerspruchsrechts vor der
Datenübermittlung nicht hinweg.
Eine solche Werbung ohne Einwilligung verstößt gleichzeitig ge­
gen das BDSG und das UWG.
PETER MÖBIUS
FON 0 23 06. 2 02 62. 12
MAIL [email protected]
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
7
SCHWERPUNKT
Vertrieb hat eine echte Chance verdient
Vertrieb wurde in unserer Branche in den vergangenen Jahren so nebenbei gemacht – mal mehr,
mal weniger oder auch gar nicht! Die Kunden waren zufrieden, die Maschinen voll, das Telefon
klingelte und die Margen waren gut. Die Zeiten sind lange vorbei. Im Vergleich mit anderen
Branchen steckt die Druck- und Medienbranche mit ihrer Vertriebsaktivität noch in den Kinder­
schuhen. Die gute Nachricht: Hier steckt Potenzial für Sie!
VERTRIEB ALS PULSSCHLAG IHRES
UNTERNEHMENS
Verkaufen muss jeder, denn in einem gesättigten Markt mit
einer geringen Kundenbindung ist es eine Frage der Zeit,
wann die Bestandskunden nicht mehr reichen, um einen
Medienbetrieb erfolgreich am Markt bestehen zu lassen.
Reagieren Sie nicht erst, wenn Kunden bereits weggebrochen sind. Heute müssen alle Mitarbeiter „Vertrieb und
Verkauf“ leben, das befeuert das aktive Bild nach außen
und unterstützt die positive Wahrnehmung seitens der
Kunden. Denn Kunden wollen heute umworben werden.
Oder wollen Sie sich sagen lassen, „Die haben das wohl
nicht nötig?“
8
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
FOKUS AUF DEN VERTRIEB
Jahrelang haben viele Druckereien den Hauptfokus auf die
Technik gelegt. Ein moderner Maschinenpark alleine ist
aber heute kein Garant für unternehmerischen Erfolg. Wer
guten und erfolgreichen Vertrieb machen möchte, braucht
ein Unternehmensziel, eine Marketing- und Vertriebs­
strategie und die richtigen Mitarbeiter. Erfolgreicher Vertrieb ist mehr als Kaltakquise. Erfolgreicher Vertrieb ist das
Ergebnis aus einer dienstleistungsorientierten Bestandskundenpflege, der erfolgreichen Reaktivierung von ehemaligen Kunden und der kontinuierlichen Neukundenakquise.
SCHWERPUNKT
Check 1: Kunde
ØWarum sollten Kunden bei Ihnen
produzieren lassen?
ØWelchen Mehrwert bieten Sie dem Kunden?
ØWo sind Ihre Zielmärkte/Zielbranchen?
ØWie definieren Sie Top-Kunden
(Umsatz, Deckungsbeitrag, Potenzial)?
ØWie sieht Ihre Kundenstruktur aus?
ØWie sieht Ihre ABC-Kundenanalyse aus?
ERST DIE PLANUNG, DANN DER ERFOLG
In vielen Gesprächen mit Unternehmern stellen wir fest,
dass sie mit der jetzigen Organisationsform und mit den
Ergebnissen ihres Vertriebs nicht zufrieden sind. Steigen
wir tiefer in die Beratung ein, ist sehr schnell klar, dass
grundlegende Fragen zu beantworten sind. Erst wenn die
Antworten vorliegen, kann der Vertrieb effizient und ziel­
orientiert loslegen. Denn Vertriebsinvestitionen müssen
sich rechnen.
TUN SIE NICHT ALLES – TUN SIE DAS RICHTIGE
Immer wieder hören wir: „Wir tun alles für unsere Kunden.“ Tun Sie das Richtige. Halten Sie Zusagen, egal ob es
Marketing-Slogans oder Versprechen Ihrer Mitarbeiter
sind. Kunden nehmen Sie beim Wort und das ist ihr gutes
Recht. Versetzen Sie sich in den Kunden. Nehmen Sie seine
Perspektive ein. Seien Sie ehrlich, versprechen Sie nur Leistungen, die Sie auch halten können. Enttäuschungen werden 15-mal öfter kommuniziert, als positive Erlebnisse.
VERTRIEBSKÜNSTLER VERSUS GUT TRAINIERTE
VERKÄUFER
Verkaufen ist ein Handwerk und das kann man lernen.
­Halten Sie nicht Ausschau nach den wenigen „Künstlern“.
Prüfen Sie, ob nicht in Ihrem Team verkaufs- und beratungsaffine Mitarbeiter sind. Sie kennen Ihr Haus, Ihre
Produkte und sind vielleicht über eine neue Herausfor­
derung dankbar. Gut trainiert können das sehr erfolgreiche
Vertriebsmitarbeiter werden.
Kennen Sie schon unseren 360°-Ansatz, der Ihnen dabei
hilft, Ihren Vertrieb langfristig erfolgreich zu machen?
SIMONE MARHENKE
FON 0 23 06. 2 02 62. 34
MAIL [email protected]
Check 2: Organisation
ØWie ist Ihre Vertriebsstruktur?
ØHaben Sie einen Außendienst?
ØWollen Sie das Hunter-Farmer-Modell?
ØWelches Vergütungsmodell möchten Sie?
Ø Wie sind die Vertriebsziele für die Mitarbeiter
definiert?
Check 3: Mitarbeiter
ØKann Ihr Vertrieb den Kunden für Ihr Haus
begeistern?
ØFragt Ihr Vertriebsteam nach den Kundenbedürfnissen und kann es den Mehrwert aufzeigen?
ØWeiß der Vertrieb, was dem Kunden wichtig ist?
ØIst Ihr Vertrieb abschlusssicher?
ØWeiß Ihr Vertrieb, was Sie von Ihm erwarten?
Ihr Außendienstmitarbeiter soll einen Firmenwagen
bekommen? Dann lieber vertraglich regeln, um
beispielsweise die Wagenklasse, die Art und Weise
der Abrechnung von Privatfahrten, die Rückgabe­
verpflichtung beim Ausscheiden etc. zu regeln. Ihr
Verband stellt Ihnen hierzu entsprechende Vertragsmuster zur Verfügung, sprechen Sie uns gerne an.
HENRIKE PRÖMMEL
FON 0 23 06. 2 02 62. 13
MAIL [email protected]
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
9
SCHWERPUNKT
Vertrieb ist das A und O
Einen informativen, spannenden und abwechslungsreichen Tag erlebten die rund 240 Teilnehmer
des ersten deutschen Vertriebskongresses der Druck- und Medienbranche am 29. Oktober
in Düsseldorf. Top-Referenten sorgten mit ihren Vorträgen für wichtige Impulse, gaben Tipps und
riefen bei den Zuhörern viele „Aha-Erlebnisse“ in Sachen Vertrieb hervor.
Sichtlich beeindruckt von der Resonanz auf die Premiere war
Oliver Curdt, geschäftsführender Vorstand des gastgebenden
Verbandes Druck + Medien Nordwest und seiner Tochterge­
sellschaft campus managementakademie für druck und me­
dien GmbH: „Wir waren komplett ausverkauft. Die hohe
Teilnehmerzahl bereits bei diesem ersten Kongress zeigt die
Relevanz des Themas für unsere Branche. Damit haben wir
absolut ins Schwarze getroffen!“ Aus dem gesamten Bundes­
gebiet stammten die Gäste, die aus Kleinbetrieben bis zum
großen Unternehmen mit 500 Mitarbeitern ins Hotel van der
Valk gekommen waren.
Oliver Curdt eröffnete den Vertriebskongress mit aktuellen
Umfrageergebnissen des Verbandes aus einer Benchmark­
studie, an der Unternehmen mit einem durchschnittlichen
Auftragswert von 5.000 Euro und einem Umsatz von 21
Mio. Euro pro Jahr teilgenommen hatten. „Dafür sind rund
4.100 Aufträge im Jahr erforderlich oder 80 in der Woche“,
so der Verbandschef. Und: „Die Abschlussquote bei Stamm­
kunden betrug im Schnitt 40 Prozent, bei Neukunden waren
es ca. 20 Prozent. Das zeigt, wie viele Anfragen generiert
und bearbeitet, wie viele Angebote geschrieben und nach­
verfolgt werden müssen.“
BRANCHENTRENDS
Laut der Verbandsstudie gibt es in den Unternehmen zum
einen den deutlichen Trend zu mehr reinen Außendienstmit­
Oliver Curdt, geschäftsführender
Vorstand des gastgebenden VDM NW,
begrüßte die Kongressteilnehmer.
10
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
arbeitern im Vertrieb, zum anderen einen gleichgroßen
Trend zu mehr Innendienstmitarbeitern mit Verkaufsauf­
gaben und drittens einen Trend zum Internetverkauf über
ein geschlossenes Shopsystem. Außerdem, so Curdt, seien
die in den kommenden Jahren geplanten Neueinstellungen
im Bereich Vertrieb ein Indiz dafür, wie stark sich die Unter­
nehmen mit dem Thema beschäftigen.
DER BLICKWINKEL DES KUNDEN
„Die Erfolgsgaranten im Vertrieb – Wie Sie Ihren Umsatz
steigern und Ihre Kunden begeistern“, lautete anschließend
der gemeinsame Vortrag von Simone Marhenke, Geschäfts­
führerin der campus managementakademie für druck und
medien und Peter Jeschke von der Beratungsgesellschaft GC
Graphic Consult GmbH. Anhand von gelungenen Praxisbei­
spielen aus der Branche präsentierten sie eindrucksvoll die
Möglichkeiten von Printmedien und zeigten den Teilneh­
mern, wie wichtig es ist, im Vertrieb die Perspektive zu wech­
seln. „Hand aufs Herz: Haben Sie sich in Ihrem letzten Ver­
kaufsgespräch wirklich in den Kunden versetzt?“, richtete
Simone Marhenke die Frage an das Auditorium. „Kunden­
nähe erfordert Distanz zu sich selbst“, so Peter Jeschke und
gab den Tipp, hinter die Kulissen zu schauen: „Was sind die
Motive, die zentralen Bedürfnisse des Kunden?“. Wenn man
es schaffe, seine Kunden als Fans zu gewinnen, so Marhenke,
„gehen sie mit Ihnen auch durch schwierige Zeiten.“
Simone Marhenke
SCHWERPUNKT
Peter Jeschke
Das richtige Eingehen auf die Bedürfnisse und Wünsche des
Kunden erläuterten Simone Marhenke und Peter Jeschke im
Anschluss im Rahmen eines kleinen Rollenspiels unter dem
Titel „Preiskampf – Einkäufer und Verkäufer im Duell.“ Hier­
bei wurde deutlich, dass bereits die Vorbereitung von essen­
zieller Bedeutung ist: „Die Recherche ist der halbe Weg zum
endgültigen Erfolg, hier wird oft leider fahrlässig gearbeitet“,
unterstrich Jeschke, der den Part des Verkäufers übernahm.
Entlang von 12 Schritten demonstrierten die beiden Refe­
renten ein Verkaufsgespräch, von der Kontaktanbahnung
per Telefon über das Vorangebotsgespräch bis hin zum
Abschlussgespräch.
„FANGEN SIE NICHT EINFACH AN“
Das schwierige Thema der Kaltakquise griff Guido Schmidt,
Mitglied der Geschäftsleitung der Firma ECON TEL aus
Münster auf. „Kundenschwund ist normal – schlimm ist es,
nicht darauf zu reagieren“, so die Meinung des Experten, der
erläuterte, warum Kaltakquise mehr sei als „Klinkenputzen“.
Auch hier ist eine gute Vorbereitung unerlässlich: „Fangen
Sie nicht einfach an, werden Sie bereits im Vorfeld Kunden­
experte“, appellierte Schmidt an die Kongressteilnehmer,
sich vorab einen Leitfaden zu erstellen, in dem u.a. auf die
eigenen Stärken, den Nutzen und Mehrwert für den Kunden
sowie mögliche Einwände eingegangen werde. Außerdem
gab Schmidt den Rat, für die Kaltakquise Freiräume zu schaf­
fen, jedoch nicht länger als drei bis vier Stunden pro Tag,
sowie authentisch zu bleiben: „Nehmen Sie Ihre Art mit in
das Gespräch.“
VERTRIEBSSYSTEMATIK AUFBAUEN
„Wenn Sie Ihren Vertrieb gut führen wollen, brauchen Sie
eine Vertriebssystematik“ gab auch Heinrich Wickinghoff
den Teilnehmern „Hausaufgaben“ mit auf den Weg. Der auf
das Coaching von Führungskräften im Vertrieb spezialisierte
Berater erläuterte in seinem Vortrag die vier Führungsfelder
Kommunikation, Motivation, Empowerment sowie Vertriebs­
prozesse, Controlling, Steuerung. Dazu präsentierte er
Dirk Kreuter
Check­listen, die den Unternehmer bei der inhaltlichen
Gestaltung der Gespräche mit seinen Vertriebsmitarbeitern
unterstützen. „Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter, führen Sie
regelmäßige Zielvereinbarungsgespräche und Motivations­
gespräche mit dem Vertriebsteam“, so Wickinghoff. Die
Listen und weitere Unterlagen können über den Verband
angefordert werden.
EIN FEUERWERK VON DIRK KREUTER
Nach der Mittagspause erwartete die Kongressteilnehmer
ein weiteres Highlight. „Freuen Sie sich auf ein Feuerwerk
von Dirk Kreuter“, fand Verbandschef Oliver Curdt vorab die
richtigen Worte für das, was anschließend folgte. Der Ver­
kaufstrainer des Jahres und Speaker of the Year arbeitete in
seinem interaktiven Auftritt mit dem Publikum heraus, wie
man wirklich jeden überzeugt. „Es geht nicht darum, welche
Leistungen Sie anbieten, sondern darum, was Sie in der Lage
sind zu kommunizieren“, machte Kreuter sofort klar, worum
es im Vertrieb geht.
WIR SIND ALLE EGOISTEN –
UNSERE KUNDEN SIND ES AUCH
Er riet den begeisterten Zuhörern, Angebote immer so zu
formulieren, dass für den Kunden der Nutzen erkennbar ist.
„Wir sind alle Egoisten, unsere Kunden sind es auch“, so
Kreuter, der den Tipp gab, dabei auf jegliche Verneinungen
in Wort und Sprache zu verzichten: „Achten Sie auf Ihre Tex­
te und darauf, was beim Kunden ankommt und schreiben Sie
Ihre Angebote immer in Sie-Form z.B.: Sie profitieren von…“
Darüber hinaus bestärkte er die Zuhörer darin, in der Nut­
zenargumentation immer so lange auf der Leistungsseite
(Herz) zu argumentieren, wie es nur geht: „Wechseln Sie
dann zum Schmerzthema. Menschen sind eher bereit etwas
zu kaufen, wenn sie glauben, dass sie durch das Nichtkaufen
einen Nachteil oder gar einen Schmerz erleiden werden“,
erläuterte Kreuter eindrucksvoll die „geistige Brandstiftung“
und veranschaulichte diese mit Praxisbeispielen.
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
11
SCHWERPUNKT
Guido Schmidt
Heinrich Wickinghoff
GEBEN SIE KEINE RABATTE MEHR
Im zweiten Teil seines Vortrags ging der renommierte Spea­
ker auf Preispsychologie und Rabattgespräche ein. Dabei
erläuterte er die Gefahr, dass ein Kunde Rabatte schnell als
Ausgangsbasis für die nächste Verkaufsverhandlung sieht.
„Wenn Sie es einmal versauen, haben Sie damit jahrelang zu
kämpfen“, mahnte er zu vorsichtigem Umgang mit Rabatten.
Mit zahlreichen Beispielen zeigte Kreuter auf, dass es vor
dem Rabatt noch vier weitere Möglichkeiten gibt, ein ande­
res Preis-Leistungsverhältnis anzubieten und führte die Be­
griffe „Dreingabe“, „Draufgabe“ und „Boni“ ins Feld. Jedoch:
„Wenn Sie sich darauf einlassen, nur über Preise zu sprechen,
haben Sie verloren“, sollte man nach Möglichkeit während
des Verkaufsgesprächs so schnell wie möglich auf seine Leis­
tungen zu sprechen kommen. Außerdem riet Kreuter den
Zuhörern, sich ebenso professionell auf Preisgespräche vor­
zubereiten wie entsprechend geschulte Einkäufer: „Machen
Sie sich bewusst, wie Profi-Einkäufer ticken.“
Am Ende eines spannenden Kongresstages waren die Teil­
nehmer begeistert. „Wer nicht da war, hat wirklich etwas
verpasst“, „Eine tolle Veranstaltung, Kompliment“, waren
häufig gehörte Zitate der 240 Zuhörer.
GROSSES INTERESSE FÜR DEN ZWEITEN
VERTRIEBSKONGRESS
Diese Begeisterung zeigte sich auch in den spontanen 80
Anmeldungen für den zweiten Vertriebskongress am 25.
Oktober 2016, die viele Teilnehmer direkt im Anschluss an
die Veranstaltung ausfüllten. Außerdem gab es noch ein wert­
volles Gastgeschenk für den Transfer der Impulse in den eige­
nen beruflichen Alltag: „Lernkartensets“ mit wichtigen Tipps
zur geistigen Brandstiftung sowie zu Preis- und Rabattgesprä­
chen und ein gutes Hörbuch von Dirk Kreuter für die Vertrie­
bler, die sich auf dem Weg zum Kunden nochmal die wich­
tigsten Tipps vom heutigen Tag vergegenwärtigen wollen.
Verbandschef Oliver Curdt war mit dem ersten Vertriebskon­
gress rundum zufrieden: „Die Resonanz und Stimmung war
großartig. Wir haben genau das Thema und den Nerv getrof­
12
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
fen. Die Referenten waren top und mein Team hat eine exzel­
lente Vorbereitung und Durchführung des Kongresses gebo­
ten. Es freut mich sehr, dass der Verband damit einmal mehr
seine Relevanz und Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen
konnte“, lautete sein Fazit.
STIMMEN ZUM VERTRIEBSKONGRESS
Jan-Hendrik Walfort, Geschäftsführer MEDIAHAUS, Ahaus:
„Der 1. Vertriebskongress der Druck- und Medienbranche 2015 war
eine wohldosierte Mischung aus praxisbezogenen Informationen und
einer starken Motivation, das spannende Thema Vertrieb weiter zu op­
timieren. Ein Tag, der mich gefesselt und hellwach für einen erfolgrei­
chen Vertrieb und ein erfolgreiches Marketing gemacht hat.“
Marko Schmitz, Geschäftsführer der schmitz druck & medien GmbH
& Co. KG, Brüggen:
„Ich bin sehr froh, dass ich mich entschieden habe, mein Vertriebsteam
zu der Veranstaltung mitzunehmen. Jetzt sind wir gleichermaßen für die
anstehenden Veränderungen sensibilisiert und wir können gemeinsam
die für uns relevanten Werkzeuge in die Hand nehmen.“
Thomas Florian Beyer, Geschäftsführer der print-o-tec Medien­
gestaltung & Spezialdruck GmbH, Ellerau:
„Gut fand ich insbesondere den Hinweis von Dirk Kreuter: ‚Qualität
verkauft sich nicht von selbst’. Bekanntes und neu Gehörtes sorgen für
Impulse in unserem Vertrieb.“
Dirk Engelen, Geschäftsführer der B.O.S.S Druck und Medien
GmbH, Goch:
„Ein wahres Feuerwerk an Impulsen für den Vertrieb, mit hohem
Nutzwert für die Praxis. Selbst wenn man sich erst mal auf kleine Teilbe­
reiche bei Dingen, die noch nicht zur gängigen Praxis im eigenen Haus
gehören, konzentriert, hat man schon einen großen Schritt nach vorne
gemacht. Ich freue mich jetzt schon auf die zweite Veranstaltung im
nächsten Jahr.“
SCHWERPUNKT
Vertrieb kann man lernen
Am 29. Oktober kamen die Teilnehmer des Weiterbildungsprogramms „Zertifizierter Vertriebsmanager“
zum vierten Modul ein letztes Mal zusammen, bevor sie ihr Zertifikat in den Händen hielten. Was die Beurteilung des Seminars angeht, so waren sich die Teilnehmer einig. Hochgelobt wurde der Praxis- und Branchenbezug. „Ich kann Montag sofort loslegen und mit den Unterlagen arbeiten“, war nur eine Stimme aus dem Kreis.
Und: „Es tat gut zu sehen, dass man Vertrieb doch lernen kann und nicht nur im Blut haben sollte.“
Die Zukunft Medien bat im Anschluss Chris­
tiana Thiede, Trainerin des Vertriebs­
programms, zu einem Gespräch.
mente sowie Gruppenarbeiten, Umsetzungs­
übungen und Audio-Videobeispiele sorgen für
eine abwechslungsreiche Seminarzeit.
Zukunft Medien: Frau Thiede, was unterscheidet dieses Training von anderen Vertriebsschulungen?
Christiana Thiede: Dieses Programm erstreckt
sich über vier Themenbereiche, verteilt auf
zwei Module, zwischen denen ein paar Wo­
chen Zeit liegen. Konkrete Umsetzungsauf­
gaben für diese Zwischenzeit sichern die Nach­
haltigkeit und den Transfer des Gelernten ins
eigene Unternehmen.
Zukunft Medien: Welchen Mehrwert bietet
der „Zertifizierte Vertriebsmanager“?
Christiana Thiede: Die Möglichkeit von außen
auf den eigenen Prozess zu schauen, ist nicht
allzu oft gegeben und wirkt der sogenannten
Betriebsblindheit entgegen. Außerdem geben
wir den Teilnehmern jede Menge Sales-Tools
mit auf den Weg – Checklisten, Einwandbe­
handlungssoftware, Gesprächsführungsstrate­
gien, Bücher, Hörbücher. Durch das Konzept
Zukunft Medien: Was genau sind die Inhalte
des Programmes?
Christiana Thiede: Es werden alle wesentli­
chen Faktoren des Vertriebsprozesses abgebil­
det. Von der eingehenden Anfrage über die
optimierte Angebotsgestaltung, einer verbes­
serten Einwandbehandlungskompetenz, ins­
besondere Preiseinwände, der Gewinnung von
Abschluss­sicherheit bis hin zu After Sales.
lernen sowohl Vertiebsneulinge als auch erfah­
rene Vertriebler etwas dazu und optimieren
Ihren Vertriebsprozess.
Zukunft Medien: Welche Techniken wenden
Sie zur Vermittlung an?
Christiana Thiede: Das Seminar findet im
Workshopcharakter statt. Die Inhalte werden
gemeinsam erarbeitet. Das ist besonders wich­
tig. Rollenspiele zur Vertiefung einzelner Seg­
Zukunft Medien: Was glauben Sie, warum
der Zuspruch der campus Vertriebsseminare
derart gestiegen ist?
Christiana Thiede: Leider hat gerade die
Druckbranche in den letzten Jahren erfahren
müssen, dass der Konkurrenzkampf immer
stärker wird. Da muss man gewappnet sein.
Produkte, Dienstleistungen und Preise werden
immer ähnlicher, der einzige Unterschied ist
die Art und Weise, wie wir mit den Kunden
umgehen. Unsere Vertriebsmethodik stellt den
Kunden mit seinen Bedürfnissen in den Mittel­
punkt. Kundenorientiertes Verhalten und ver­
triebliche Ziele müssen sich keinesfalls aus­
schließen.
Das bestätigen auch die positiven Rückmel­
dungen von Unternehmern und Geschäftsfüh­
rern der Branche, die sich dazu entschieden
haben, diese Themen mit der campus-ma­
nagementakademie für druck und medien und
mir gemeinsam firmenintern anzugehen. Im
Vorfeld starten wir bei Inhouseprojekten mit
einer zweitätigen Analyse des vorhandenen
Vertriebsprozesses, um dann ein passgenaues
Schulungskonzept zu entwickeln. So können
wir an den Seminartagen selbst äußerst effek­
tiv arbeiten. Und wissen sie: durch die Stär­
kung des gesamten Vertriebsteams werden alle
Potenziale im Unternehmen voll ausgeschöpft
und man hat gleich mehrere Multiplikatoren.
Zukunft Medien: Vielen Dank Frau Thiede,
dass Sie sich die Zeit genommen haben,
unsere Fragen zu beantworten.
Nächster Kursstart:
- 02. Februar 2016, Düsseldorf
- 07. September 2016, Hamburg
TERESA KOHNEN
FON 0 23 06. 2 02 62. 26
MAIL [email protected]
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
13
WER DIES LIEST...
Wer dies liest...
... erhält umfassende Handlungsempfehlungen zum Recht der befristeten Arbeitsverträge
sowie eine kompakte Darstellung des Arbeitsrechts.
Dazu sind in der Düsseldorfer Schriftenreihe zum Arbeitsund Sozialrecht zwei neue Broschüren erschienen.
Zum einen werden aus Sicht des Arbeitgebers zum Recht
der befris­teten Verträge umfassende Handlungsempfehlungen gegeben mit mehr als 100 Beispielen und Musterformulierungen. Hier werden die unterschiedlichen Formen der Befristung übersichtlich und verständlich dar­­
gestellt und auf diverse mit den jeweiligen Befristungen
zusammenhängende Rechtsfragen Antworten gegeben.
Neue Rechtsprechung wird aufgezeigt und in vielen Fällen
hochaktuell dargestellt.
Autoren dieses Werkes sind RA Hans-Harald Sowka und
RA Karsten Kieper. Es ist zu einem Subskriptionspreis von
32,80 Euro (inkl. MwSt) bis zum 28.12.2015 zu beziehen.
Die andere Veröffentlichung ist von Prof. Dr. Reiner Sieg
und stellt einen „Leitfaden für alle Führungskräfte zum
Arbeitsrecht“ dar. Dieses Werk ist bereits in der 11. Auf­
lage erschienen.
Hier wird in einer kompakten, auf die wesentlichen Grundzüge konzentrierten Darstellung das Arbeitsrecht skizziert
und es soll Führungskräften helfen, Fehler zu vermeiden,
die zu unnötigen Arbeitsgerichts­prozessen, in extremen
Fällen auch zu Ordnungswidrigkeiten und Straftaten führen
können. Eingearbeitet in dieses Werk sind Änderungen der
Gesetzeslage, z.B. bei den Sozialversicherungsbeiträgen,
die Kindergeld- und Kinderfreibetragserhöhung, das neue
Elternzeitgesetz und ElterngeldPlus, Pflege- und Familienzeit, Mindestlohn nach Mindestlohngesetz u.a.
Bei diesem Werk beträgt der Subskriptionspreis bis zum
28.12.2015 45,90 Euro (inkl. MwSt).
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Beide Veröffentlichungen können bei der Landesver­
einigung der Unternehmensverbände NRW e.V. (Frau
Albrand, Tel. 0211/4573-268, Fax 0211/4573-231)
sowie über das Internet unter www.duesseldorferschriftenreihe.de bestellt werden.
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ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
Höhere Qualität
Höherer Durchsatz
Geringere Produktionskosten
Flenex FW
Wegweisende, wasserlösliche Flexodruckplatten
Flenex FW Druckplatten wurden für die Realisierung höchster Ansprüche
im Flexodruck konzipiert. Eine spezielle Gummimischung ermöglicht eine
flat-top Punktstruktur für eine überragende Druckqualität bis zu 200 lpi.
Kürzeste Fertigungszeiten in der Plattenherstellung ermöglichen eine
schnellere Auftragsabwicklung.
Die hohe Widerstandsfähigkeit unterstützt hohe Auflagen mit langen
Drucklaufzeiten.
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Verbesserte Arbeitsbedingungen
FEHLDRUCK IM ANDRUCK
Foto: Eva Chloe Vazaka
Fehldruck im Andruck!
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ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
FEHLDRUCK IM ANDRUCK
Wer hat hier denn wieder Mist gebaut? Mensch oder Technik? Der Druckerei-Kunde hat ein sehr gutes
Auge und einen noch besseren Grund, ungehalten zu sein. Helfen Sie mit, die sieben fiesen Fehler zu finden,
die sich auf dem rechten Bild eingeschlichen haben. Ihre Kollegen werden es Ihnen danken!
Auflösung im Impressum
der nächsten Ausgabe.
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
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MESSEN + EVENTS
DAS VISCOMPROTOKOLL 2015
Während der viscom bildete der Medien-Konzeptkünstler
Ira Marom mithilfe eines speziellen OKI-Druckers Porträts
von Flüchtlingen auf einer Sandfläche ab.
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ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
MESSEN + EVENTS
Erinnern Sie sich an die Zukunft Medien-Ausgabe 4/2013? Damals war ich für Sie unterwegs,
besuchte erstmals die viscom. Jährlich findet diese an drei Tagen statt, abwechselnd in
Düsseldorf oder Frankfurt. Mit zwei Jahren „Abstand“ war es an der Zeit, wieder neue Eindrücke
zu sammeln und auszuloten, was es Neues gibt.
Dieses Jahr war die Messe in sechs Themenfelder aufgeteilt.
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Large Format Printing
Signmaking
Interior Design
Digital Signage
POS Display
POS Packaging
„Die viscom entwickelt sich immer mehr zur Messe, auf der
Marken, Marketingentscheider und Dienstleister alles finden, was sie zur werblichen Darstellung und multimedialen
Inszenierung ihrer Produkte brauchen“, so Hans-Joachim
Erbel, CEO des Messeveranstalters Reed Exhibitions
Deutschland.
Das trifft es ziemlich gut. Das Drucken ist dabei nur eine
von vielen Technologien, die gezeigt wurden. Neben digitaler und analoger Drucktechnik (Siebdruck) für Stoffe,
Plakat- und Kunststoffbebilderung stand das Laserstanzen
für Werbemittel im Fokus. Beleuchtungstechnik für Werbezwecke setzt immer mehr auf kleine, effiziente Systeme
mit LED-Technik. Touchscreen-Technik ist eher schon als
normal anzusehen. Allerdings entwickeln sich viele Technologien kontinuierlich weiter, man muss schon genauer
hinsehen, um etwas wirklich gänzlich Neues zu sehen.
Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum das Wachstum
der viscom, was Messebesucher und Aussteller anbelangt,
nach seinem Höhepunkt 2013 wohl zumindest vorerst der
Vergangenheit angehört. Gut 10.000 Besucher und 307
Aussteller in diesem Jahr entsprechen zwar in etwa dem
Niveau des Vorjahres, vor zwei Jahren gab es aber noch
13.000 Besucher und 350 Aussteller.
Digitaldruck und Siebdruck auf Stoff.
WAS FIEL AUS DEM RAHMEN?
Was fiel dieses Jahr mal so richtig aus dem Rahmen? Bei
einem chine­sischen Aussteller schwebten Hologramme im
vitrinengroßen Verkaufsraum vor einem Parfum-Flakon.
Oder z.B. der Gravitylifter: Er wird durch das Schweben
von Produkten mittels Magnetfeld zum Hingucker. Extrem
aus dem Rahmen fiel auch noch ein innovatives Druck­
projekt. Unter dem Motto „Was vergänglich ist, ist wertvoll“, präsentierte Ira Marom Bilder, die auf Sand gedruckt
wurden; übertragen mittels einer speziellen Druckfolie
wurde hier ein längerer Steg aus Paletten mit Sandschicht
„bebildert“.
Schon fester Bestandteil der viscom sind mittlerweile die
„World of Inspiration“ und die Speakers Corner, wo einmal
mehr der VDM NW mit einem printhouse talk gastierte.
Die viscom bleibt somit nach wie vor eine wichtige Messe
für Industriekunden. Gerade deswegen sollten auch Druckund Mediendienstleister einmal hierherkommen. Ihr Ausflug in die Werbe- und Präsentationswelt bringt Sie sicherlich auf neue Ideen, vielleicht auch abseits von Gedrucktem.
STEFAN BRUNKEN
FON 0 40. 39 92 83. 19
MAIL [email protected]
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
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MESSEN + EVENTS
„Strategisch Drucken“
Der Verband Druck + Medien Nord-West e.V. konnte am 5. November 2015 rund 60 Gäste auf
der Messe viscom in Düsseldorf zum 16. printhouse talk mit dem Thema „Strategisch drucken!
– Was geht, was kommt, was bleibt?“ begrüßen.
Drucken war und ist etwas ganz Besonderes und die Technik hat schon immer als Vehikel der Darstellung und Werkzeug zur Herstellung von Unikaten, Kleinserien und Auflagen gedient. Und das in verschiedensten Ausprägungen
– vom klassischen Druck bis zum Unikat und Kunstwerk.
Unter der Moderation von Stefan Höynck, stellvertretender
Geschäftsführer des VDM Nord-West und Sabine Klement,
Inhaberin einer Agentur für Kunst Vermietung & Vermittlung aus Köln, diskutierten fünf Talkgäste über Strategien
im Druck- und Medienumfeld und zeigten diverse Möglichkeiten auf.
» Jörg Dömer, Kundenberater Druck, Schröer­lücke
GmbH, Ladbergen
» Oliver Kray, Geschäftsführer, mypostcard.com, Berlin
» Ira Marom, Medien-Konzeptkünstler, Köln
» Kay Strucks, Senior Marketing Manager Central Region,
OKI Systems (Deutschland) GmbH, Düsseldorf
» Stephan Zepke, Geschäftsführer, Theissen Medien
Gruppe, Monheim
PARTNERSCHAFT IM SAND
Eine besondere Herangehensweise an das Thema Drucken
schilderte der Medien-Konzeptkünstler Ira Marom, der
während der viscom Porträts von Flüchtlingen auf einer
80 qm großen Sandfläche mithilfe eines speziellen OKIDruckers abbildete. Damit wolle er die Themen „Verletzbarkeit und Vergänglichkeit“ transportieren – Werte, die
alle Menschen teilen. Um dies technisch zu realisieren,
wurde u.a. die Fixier­einheit des Druckers abgeschaltet.
Das Modell, so Kay Strucks, wurde speziell für Ira Marom
entwickelt und eingeflogen. „Eine Idee, die wir ganz toll
fanden“, so der Marketing Manager. „Vielleicht ergibt sich
irgendwann daraus ein Geschäftsmodell.“
PIONIERLEISTUNGEN IM LED-DRUCK
Speziallösungen seien ohnehin eine Stärke seines Unternehmens. So habe man frühzeitig in Sachen Belichtung auf
LED-Technologie gesetzt, ein weiteres Beispiel sei die
Entwicklung eines weißen Toners für die Textilveredelung,
kombiniert mit einem 5-Farb-System.
Stefan Höynck (l.) und Sabine Klement moderierten den 16. printhouse talk.
Auf dem Podium saßen Ira Marom, Stephan Zepke, Jörg Dömer, Kay Strucks und Oliver Kray (v.l.n.r.).
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ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
MESSEN + EVENTS
„WESTFÄLISCH DRUCKEN“
Für Speziallösungen anderer Art, nämlich „schwierige
Drucksachen“, steht wiederum die Schröerlücke GmbH im
westfälischen Ladbergen. Als schwierig bezeichnet Jörg
Dömer all das, was nicht dem Standard entspricht. Der Regelfall seien Anfragen von Kunden mit einer besonderen
Idee. Dömer: „Wir schauen dann, was drucktechnisch möglich ist.“ Diese Vorgehensweise erfordere natürlich einen
entsprechend hohen Beratungsaufwand.
FULL-SERVICE-DIENSTLEISTER AM RHEIN
Interessante Einblicke in Geschäftsmodelle zur Verbindung
der Online- mit der Offline-Welt gewährten Oliver Kray
und Stephan Zepke. Letzterer schilderte den Veränderungsprozess der Theissen Medien Gruppe (TMG) vom
klassischen Produktionsbetrieb zur „Lösungsagentur mit
eigener Produktion“. So hat das Unternehmen das „Marketing Ressource Management“ ZEMAC (Zentrales Marketing Center) entwickelt, bei dem Marketingabläufe über
eine Cloud standardisiert werden. „Wir werden zum einen
als Druckerei, zum anderen als Agentur wahrgenommen“.
So fühlt sich die TMG laut Zepke in beiden Welten gut
aufgehoben. Dieses System wird auch anderen Druckdienstleistern angeboten.
POSTKARTEN ROCKEN
Die Möglichkeit, eigene Fotos als echte Postkarte mit Briefmarke an Freunde, Bekannte und andere Adressaten zu
versenden, bietet Oliver Kray. Personalisierte Produkte
seien absolut im Trend, so der Jungunternehmer. Ihm sei es
bei der Geschäftsidee darum gegangen, wie man aus dem
mit einem Handy erzeugten Foto ein attraktives Druck­
produkt erzeugen könne. Zurzeit würden über seine
Plattform mypostcard.com bis zu 3.000 Postkarten am Tag
generiert und verschickt – Tendenz steigend. Hergestellt
werden die Postkarten per Digitaldruck in einem Berliner
Produktionsbetrieb.
KÖNIGSWEG ZUM ERFOLG
Die Vielschichtigkeit der von den Podiumsteilnehmern
gezeigten Beispiele machte deutlich, dass es wohl keinen
„Königsweg zum Erfolg“ gibt. „Wir bewegen uns als Druckerhersteller in einem gesättigten Markt“, stellte Kay
Strucks fest. Er sehe den Trend von reinen Druck­systemen
zu multifunktionalen Systemen. Für sein Unternehmen
bedeute dies, mit der Entwicklung von Speziallösungen
wettbewerbsfähig zu bleiben.
Stefan Höynck wollte dazu die Sichtweise des Druckereikunden erfahren und fragte Oliver Kray nach den Eigenschaften, die ein Produktionsbetrieb mitbringen sollte, um
ihn zufriedenzustellen. Dabei wurde deutlich, dass Sympathie, eine gute Geschäftsbeziehung, die ein gemeinsames
Mitdenken umfasst und das Vorhandensein des nötigen
technischen Know-hows unabdingbar seien.
Verlässliche Dienstleister und Lieferanten nannte Jörg Dömer als wichtige Komponenten seiner Arbeit. Die technischen Möglichkeiten habe sein Unternehmen vor zwei
Jahren mit einer Investition in eine H-UV-Druckmaschine
erweitert. Auf dieser könne man schwierige Materialien
wie Feinstpapiere und Transparentpapiere bedrucken,
außerdem kämen UV-härtende Druckfarben zum Einsatz,
die den Bedruckstoff schneller trocknen lassen.
Auch Stephan Zepke führte als wichtige Kompetenzen, die
ein Unternehmen auszeichnen sollten, Sympathie, Zuver-
Rund 60 Gäste verfolgten den printhouse talk auf der viscom.
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
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MESSEN + EVENTS
STRATEGISCHE PLANUNG IN DER
DRUCKINDUSTRIE
lässigkeit und Know-how ins Feld, die jedoch branchenübergreifend seien. Ein großer Wert werde bei der TMG
darüber hinaus auf die Motivation der Mitarbeiter gelegt.
Dazu zählten Weiterbildungsmöglichkeiten ebenso wie
verschiedene Aktionen, z.B. Firmenevents, die abteilungsübergreifend stattfinden. Alle Beteiligten sollten für das,
was sie tun, „brennen“ und dies möglichst auch nach außen
kommunizieren.
DIE SCHWARZE KUNST –
EINE TROCKENE MATERIE?
Kontrovers verlief die Diskusson zur Frage von Sabine
Klement nach der emotionalen Beziehung der Talkgäste
zum Drucken. Ira Marom, der erläuterte, dass er bei seiner
Arbeit als Medien-Konzeptkünstler den Dialog zwischen
Technik und Manuellem schätze, stieß in der Runde auf
heftige Gegenwehr, als er das Drucken als eine doch eher
„trockene Materie“ bezeichnete. „Ich finde, dass das Drucken überhaupt nicht trocken ist“, entgegnete Stephan
Zepke, der es immer wieder faszinierend und herausfordernd findet, Daten auf einen Bedruckstoff zu bringen.
„Das einzig Trockene ist bei uns wohl der Toner“, so Kay
Strucks. Vielmehr sehe er die Entwicklung des Druckens
noch längst nicht am Ende angelangt und kündigte für sein
Unternehmen ein neues System an, dass mit Neonfarben
arbeite.
Jörg Dömer bedauerte in dem Zusammenhang die Schwierigkeit, Nachwuchskräfte für das Drucken zu begeistern.
Dabei sei in dem Beruf vor allem auch Kreativität gefragt.
„Wichtig ist, dass wir keine Knöpfchendrücker ausbilden“,
so der Kundenberater der Firma Schröerlücke.
Vielen Dank an unsere Partner und Talkgäste:
düsseldorf 2015
22
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
Der Moderator Stefan Höynck stellte einige wesentliche
Ergebnisse der Studie zur Strategischen Planung in der
Druckindustrie vor, die der Verband Druck + Medien NordWest im Sommer 2015 gemeinsam mit der Unternehmensberatung Pier18 aus Hamburg und der Beuth-Hochschule aus Berlin durchgeführt hat und konfrontierte die
Talkgäste mit diesen Ergebnissen. Ein Ergebnis der Studie
ist z.B., dass über 50 Prozent der erfolgreichen Unternehmen in drei bis fünf Geschäftsfeldern tätig sind und dass
über 50 Prozent der erfolgreichen Unternehmen Ziele und
Maßnahmen für ihre IT ableiten und diese auch effizient
einsetzen.
Beim Drucken sind noch lange nicht alle Potenziale ausgeschöpft und noch lange nicht alle Geschäftsfelder besetzt,
schilderten die Teilnehmer des printhouse talk, als sie von
Stefan Höynck um einen strate­gischen Ausblick gebeten
wurden. „Produkte entwickeln, die anders sind als das,
was man kennt“, lautete dazu das Credo von Kay Strucks.
OKI habe sich eine Vertikalisierung in speziellen Branchen
auf die Fahne geschrieben.
Oliver Kray hat kürzlich sein Portfolio an Postkarten um
Grußkarten erweitert und will seine App weiter verfeinern,
während sich Stephan Zepke mit seinem Team von TMG
künftig stärker als Lösungsanbieter positionieren und das
Zusammenspiel zwischen den Bereichen Online und Offline forcieren möchte. In der Kombination aus Druck und
Netz sieht auch Jörg Dömer ein interessantes Betätigungsfeld für sein Unternehmen, zudem werde in ein neues
Digitaldrucksystem investiert. „Man muss Ideen haben“,
brachte er zum Abschluss des printhouse talk auf den
Punkt, worum es insbesondere in der Druck- und Medienbranche geht.
VISITENKARTENTAUSCH UND NETWORKING
Die gesamte Diskussionsrunde und das große Interesse der
Zuschauer hat gezeigt, dass es viel Gesprächspotenzial
beim Thema „Strategisch Drucken“ gibt. Die Teilnehmer
und die Talkgäste vernetzten sich anschließend unterein­
ander und tauschten sich aus.
Impressionen der Veranstaltung finden Sie auch im Netz,
unter www.vdmnw.de/veranstaltungen
STEFAN HÖYNCK
FON 0 23 06. 2 02 62. 33
MAIL [email protected]
MESSEN + EVENTS
drupa 2016 – touch the future
Mit neuer strategischer Ausrichtung, optimierter Laufzeit von elf Messetagen, neuem Erscheinungsbild und einem auf drei Jahre verkürzten Turnus geht die internationale Leitmesse für Print und
Crossmedia Solutions an den Start. Unter dem Motto „touch the future“ rückt die drupa vom 31. Mai
bis 10. Juni 2016 die Innovationskraft der Branche in den Fokus und gibt Zukunftstechnologien
eine Plattform. Im Zentrum stehen vor allem Zukunfts- und Highlight-Themen wie print, packaging
production, multichannel, 3D-printing, functional printing oder green printing.
Die „Zukunft Medien“ im Gespräch mit Claus BolzaSchünemann, Vorsitzender des drupa-Komitees und
Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG:
Herr Bolza-Schünemann, Industrie 4.0 ist derzeit in aller
Munde. Ist das Thema in der Druckindustrie schon angekommen?
Ohne Übertreibung lässt sich sagen: Die Druck- und
Papiertechnik ist Vorreiter der Industrie 4.0 – mit einem
durchgängigen, digitalen Workflow von Vor- bis Endprodukt. Was in vielen Branchen noch ganz am Anfang steht,
wird in modernen Druckereien schon längst praktiziert.
Print 4.0 ist der Enabler für die Individualisierung und Personalisierung im Digitaldruck, für hochwertige Verpackungen, die am Point of Sale den Unterschied machen – und für
die rasch wachsende Vielfalt von Lösungen im industriellen
und funktionalen Druck, mit denen unserer Branche neue
Märkte erschließt. Intelligent vernetzte Maschinen und
Anlagen sind zu durchgängigen Prozessketten verknüpft.
Qualität wird prozessbegleitend direkt in der Linie von ausgefeilter Sensorik kontrolliert. Die dafür benötigte Standardisierung ist weit fortgeschritten. Die neue Qualität: Die
intelligente Vernetzung von Maschinen und Systemen ist so
weit fortgeschritten, dass sich Automation auch für kleine
Auflagen lohnt.
Welche Vorteile, welchen konkreten Nutzen bringt Print
4.0 für die Druckindustrie?
Print 4.0 wirkt direkt im Prozess und hilft, Stillstandszeiten
zu minimieren und die Auslastung der Anlagen deutlich zu
erhöhen. Sensorbasierte Fernüberwachungslösungen in
den Maschinen schlagen schon vor dem Ausfall einer Komponente Alarm und machen so proaktive Serviceeinsätze
möglich. Zudem werden anfallende Daten aus Service,
Vertrieb und Marketing bei Maschinenherstellern verknüpft, strukturiert und analysiert, um auf dieser Basis
fundierte Performance-Vergleiche und gezieltere Beratung
und Schulung anbieten zu können. VPN-Verbindungen
nicht nur zur Fernanalyse, sondern auch für troubleshooting, updates und upgrades sind seit Jahren State of the Art.
24
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
MESSEN + EVENTS
touch the future
May 31 – June 10, 2016
Düsseldorf/Germany
Digitale Druckverfahren prägen die Branche seit einigen
Jahren und erobern sich zunehmend industrielle Märkte.
Welche Antworten kann die Druckindustrie vom Maschinen- und Anlagenbau erwarten?
Das ist richtig. Aktuelle Marktstudien prognostizieren, dass
der Digitaldruck-Markt in den kommenden zehn Jahren um
jeweils 7,5 Prozent wachsen wird, und die Technologie über
den graphischen Druck hinaus stark in industrielle Anwendungen hinein wachsen wird. Digitalisierung ist der Schlüssel zu individualisierten und personalisierten Druckerzeugnissen in kleiner Stückzahl. Dagegen werden analoge
Verfahren auch künftig das Mittel der Wahl bleiben, wo
hochwertiger, kostengünstiger Druck in hohen Auflagen
gefragt ist. Analoger Druck bleibt trotz aller Zuwächse im
Digitaldruck auch weiterhin der Umsatzgarant der Branche.
Die drupa 2016 wird zeigen, dass sich der Maschinen- und
Anlagenbau der digitalen Transformation stellt. Dabei setzten die Hersteller verstärkt auf modulare Lösungen, um
Anforderungen von Kunden aus unterschiedlichen Branchen erfüllen zu können. Digitale Technik kann viele Formen annehmen: Neben der Anlagenvernetzung in voll
automatisierten Druckzentren erlaubt sie durchgängige
Prozesse im Multichannel-Publishing mit zugleich umfassenden Möglichkeiten zur Individualisierung, Print-onDemand-Lösungen oder Internet-Druckereien, digitalen
Dekor- und Laminatdruck sowie auch digital gesteuertes
HighSpeedCutting von Großformaten auf vielfältigsten
Substraten. Für kleinere Auflagen und flexible Formate
kommt es zudem auf neue Lösungen für die schnelle möglichst automatische Umrüstung an. Hier ergeben sich neue
Herausforderungen – aber auch Chancen in der Weiter­
verarbeitungskette.
Diese Entwicklungen gehen an der Welt der Verbrauchs­
mate­rialien und Substrate sicherlich nicht spurlos vorbei.
Welche Trends sind hier zu erwarten?
Das ist richtig. Die Vielfalt der Verbrauchsmaterialien und
Substrate wird sicherlich noch weiter zunehmen. Direktdruck auf Flakons und Flaschen aus Glas, auf Kunststoff­
folien, Metallen, Laminaten, Armaturen und einer großen
Vielfalt weiterer Substrate ist heute an der Tagesordnung.
Um die wachsende Vielfalt der Substrate stets in höchster
Präzision und Taktgeschwindigkeit zu bedrucken, schreitet
auch die Entwicklung der Druckfarben voran. Gerade der
industrielle Digitaldruck ist ein Treiber der Entwicklung.
Ein Beispiel ist der Inkjet-Druck auf Fliesen. Schon jede
zweite weltweit gefertigte Fliese wird im Inkjet-Verfahren
bedruckt. Die dafür eingesetzten Maschinen verarbeiten bis
zu eine Tonne Tinte pro Woche.
Auch im großformatigen Textildruck sind digitale Verfahren
auf dem Vormarsch. Maschinen mit hunderten Druck­
köpfen bringen darauf individuelle Muster und Farben
in höchster Präzision auf. Die Wahl der Tinte hat dabei
hohe Bedeutung. Chemie und Nanotechnologie gelten als
Schlüsseltechnologien im zukünftigen Druck, um die Adhäsionseigenschaften, Viskosität und Trocknung der Tinten
exakt auf die jeweilige Anwendung abzustimmen. Der Inkjet-Tintenmarkt weist jährliche Zuwächse von 10 bis 15
Prozent auf. Besonders die Nachfrage nach wasserlöslichen
und UV-härtenden Tinten steigt rasant. Letztere werden im
Fertigungsprozess binnen Sekunden von Quecksilberdampflampen gehärtet. Weil der energetische Einsatz dabei
hoch ist, treiben Maschinenbauer, wo immer es möglich ist,
die Integration energieeffizienter UV-LEDs voran.
Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender des
drupa-Komitees und
Vorstands­vorsitzender
der Koenig & Bauer AG.
Ein Wachstumsmarkt ist die Verpackungsindustrie und
mit ihr der Verpackungsdruck und die Verpackungsproduktion. Inwieweit kann die Druckindustrie von diesem
Trend profitieren?
Der steigende Bedarf an Verpackungen wird aktuellen Prognosen ­zufolge zwischen 2013 und 2018 ein Umsatzwachstum um 187 Milliarden US-Dollar auslösen, durch
das der globale Packaging-Markt auf 975 Milliarden
US-Dollar wachsen wird. Treiber sind der dringende Bedarf an haltbaren Lebensmitteln, das steigende Bewusstsein
für Hygiene und nicht zuletzt zunehmende Konsumbereitschaft der wachsenden Mittelschichten in Schwellen- und
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
25
MESSEN + EVENTS
Entwicklungsländern. Gerade um diese neue Kundschaft
langfristig an ihre Marken zu binden, nutzen Hersteller edel
anmutende Verpackungen. Mit einem eigenen Schwerpunkt wird die drupa 2016 diesen Trend widerspiegeln.
So dienen Verpackungen als Kommunikationsoberfläche.
Patienten entnehmen ihnen wichtige Informationen über
Medikamente. Logis­tiker finden aufgedruckt auf Kartons
Informationen zum Inhalt. Und nicht zuletzt können Hersteller über Verpackungen Marketing-Botschaften an ihre
Kunden übermitteln. Mit aufgedruckten QR-Codes lassen
sich diese Botschaften multimedial einbetten. Darüber hinaus ist Drucktechnik der Schlüssel zur intelligenten Verpackung. Sie kann helfen, die tatsächliche Haltbarkeit von
Lebensmitteln anzuzeigen und so der unpräzisen Angabe
von Mindesthaltbarkeitsdaten ein Ende setzen.
Weitere Buzzwords sind derzeit funktionaler und industrieller Druck. Welche Potenziale stecken in diesem Bereich?
Druck übernimmt immer mehr Funktionen. Druckmaschinen und -anlagen strukturieren und veredeln Oberflächen,
bringen in höchster Präzision feinste funktionale Schichten
auf, sie sind bei der Fertigung von Touch-Displays und
Diabetes-Messstreifen im Einsatz und sie übernehmen die
Dekoration aller erdenklichen Produkte. In der Keramik-,
Möbel- und Textilbranche löst Druck herkömmliche Dekorationsverfahren ab. So gibt es heute schon über 5.000
Fliesendruckereien weltweit, mehr als 170 Tiefdruckmaschinen bedrucken Laminatböden und beim weltgrößten
Textildrucker IKEA sind Druckverfahren das Mittel der
Wahl, um Stoffe, Duschvorhänge und Bezüge für Betten
und Polstermöbel zu gestalten. Auch Motorradhelme,
Skier, Snowboards oder Armaturenbretter in Autos sowie
Bedienskalen von Elektrogeräten werden heute direkt
bedruckt.
26
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
Diese breite Range spezifischer Applikationen stellt
Druckdienst­leister vor besondere Herausforderungen.
Welche Antworten und Lösungen haben die Maschinenund Anlagenbauer?
In den hoch entwickelten, immer differenzierteren Produk­
tionswelten der Industrie können Druckmaschinen von
der Stange die Anforderungen nicht mehr – oder nur noch
bedingt erfüllen. Modulare, an den individuellen Bedarf
applizierbare Lösungen sind gefragt. Sie müssen offen für
die Vernetzung mit anderen Maschinen und Systemen sein,
über digitale Schnittstellen Steuerungssignale empfangen
und über eigene Sensorik und Intelligenz ihre Prozess­
qualität und Performance selbst überwachen.
Diese Lösungen müssen sich den Kostenstrukturen der
Kunden anpassen. So brauchen Druckereien angesichts
stagnierender oder gar rückläufiger Umsätze produktivere
Technik. Doch ihre Investitionsmittel sind oft begrenzt.
Hersteller von Druck- und Papiertechnik reagieren darauf,
indem sie die Modernisierung von Anlagen im Bestand
anbieten. Die Ursache ist eine Erfolgsstory: Moderne
Drucktechnik ist derart langlebig, dass es oft betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, Bestandsanlagen mit neuen Features
auf die bestverfügbare Technologie upzugraden. Immer
mehr Maschinenbauer reagieren darauf und bieten es ihren
Kunden an, deren intakte Altanlagen durch Integration
moderner Module an den heutigen Bedarf anzupassen.
Als Maschinen- und Anlagenbauer bleiben wir auch dadurch am Puls der Entwicklung unserer Kunden. Wir bieten
Ihnen die Lösungen, die Sie auch in Zukunft benötigen
werden, um Ihre Kunden zu begeistern. Wir werden auch
in Zukunft das technisch Mögliche unternehmen, um Ihre
Anforderungen zu erfüllen. Die drupa 2016 wird das eindrucksvoll belegen.
WWW.DRUPA.COM
STEFAN HÖYNCK
FON 0 23 06. 2 02 62. 33
MAIL [email protected]
Die Verbände Druck und Medien finden Sie auf der drupa 2016
auf einem Gemeinschaftsstand in Halle 04, Stand E 02.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
MESSEN + EVENTS
Charme und Chancen haptischer Werbung
Sie sind auf der Suche nach neuen Giveaways, Zugabeartikeln, Kundengeschenken und Mitar­beiter­
prämien? Sie wollen sich inspirieren lassen von kreativen Beispielen aus der Welt haptischer Werbung?
Sie fragen sich, wie hochprozentiges Trade Marketing aussieht? In welcher Liga das Marketing
des 1. FC Köln spielt? Oder warum es in Brasilien eine Barbecue-Bibel gibt? Dann sind Sie richtig am
16. März 2016 auf der HAPTICA® live ’16 in Bonn.
Die „Erlebniswelt Haptische Werbung“ gibt Fachleuten aus
den Bereichen Marketing, Kommunikation, Einkauf und
Vertrieb, aus Werbeagenturen und dem Werbeartikel­
handel in konzentrierter Form Inspiration für den intelligenten Einsatz gegenständlicher Werbung. Mehr als 120
Aussteller präsentieren im World Conference Center Bonn
Trends und Klassiker dieser Marketingdisziplin: Vom individualisierbaren Gartenzwerg über Sonderanfertigungen
aus Seife, individuelle Duftkreationen, gebrandetes Kochgeschirr, Fliegenklatschen und Fantröten, OnpackFi­guren und Obstbrände bis hin zu Bildkalendern, Band­
maßen, Backwaren oder Benzinfeuerzeugen.
Außerdem liefern Ausstellungen und Fachvorträge praxisnahe Beispiele für Charme und Chancen dieser Werbeform. Zu den Referenten
des Vortragsprogramms
16. MÄRZ 2016 BONN, WCCB
gehören u.a. Frank Sahler,
Leiter Marketing & Vertrieb des 1. FC Köln, sowie Elke Deckert, Head of
Trade Marketing bei Pernod Ricard. In der Best-PracticeSonderschau werden zahlreiche Kampagnenbeispiele
vorgestellt, die erfolgreich und kreativ haptische Werbung
integriert haben.
Darunter jene Barbecue-Bibel, die als Dialogmittel für einen brasilianischen Hersteller von Küchenbedarf kreiert
wurde und bei der jede einzelne Seite eine zusätzliche
Funktion als Kohle, Grillanzünder oder Schneidebrett hat.
Die Gewinnerausstellung und Verleihung des Promotional
Gift Award 2016 geben ebenfalls Anregungen für die Praxis
haptischen Marketings.
Die HAPTICA® live ‘16 öffnet am 16. März 2016 von
09.30 bis 18.00 Uhr ihre Tore. Bis 21.00 Uhr besteht im
Anschluss bei Drinks und Fingerfood die Gelegenheit zum
Networking. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Vorregistrierung ist erforderlich unter:
WWW.HAPTICA-LIVE.DE/ANMELDUNG
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
27
MESSEN + EVENTS
Ein Ausflug in den Artenschutz
Was hat Artenschutz mit Medienproduktion zu tun? Auf den ersten Blick scheint die Rettung
der Berggorillas kaum etwas mit dem täglichen Geschäft der grafischen Industrie zu tun zu haben.
Die Medienwelt ist laut und schnelllebig. Vielleicht wird in der Unternehmenskommunikation
noch FSC-Papier verwendet und durch Kompensation der CO2-Fußabdruck ausgeglichen,
weitere Aktivitäten halten sich dann aber in Grenzen. Doch einige Vorreiter der Branche haben
sich die Zukunft des Planeten tatsächlich auf die Fahnen geschrieben. Knapp 100 Medienprofis
aus der Druckbranche und der Zulieferindustrie sowie Printbuyer und Medienproduktioner
verfolgten den Media Mundo-Kongress in der drupa-Metropole Düsseldorf äußerst engagiert.
Michael Matschuck (Druckpartner Essen) bei der
Neuvorstellung von BlueGreenPrint.
Zweifelsohne trägt die Medienproduktion eine große Verantwortung, da sie größtenteils auf die Nutzung der zwar
natürlichen, aber auch gefährdeten Ressource Holz angewiesen ist. „Von der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) über ein ganzes Spalier von ISO-Standards für Nachhaltigkeit hin zu unternehmerischen Initiativen wie der
Sustainable Green Printing Partnership in den USA – der
Rahmen für ökologisch verantwortungsvolleres Handeln ist
gesteckt. An uns allen liegt es, ihn täglich mit Leben zu füllen – im Interesse unseres Planeten, das auch unser eigenes
ist“, erklärt Laurel Brunner, Geschäftsführerin von Digital
Dots, Obfrau der ISO-Arbeitsgruppe11 (Umweltauswirkungen von Grafiktechnologien) und drupa-Expertin.
Einen Weg dazu zeigte Till D. Schade, Referent für Biolo­
gische Vielfalt NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.
Gerade der Medienwelt stehen Möglichkeiten zur Verfügung, um biologische Vielfalt zu schützen. Dazu gehört in
erster Linie die Verwendung von Papieren aus nachhaltiger
Waldbewirtschaftung. Wälder sind die artenreichsten
­Lebensräume der Welt. Dennoch gehen jährlich immer
noch 13 Millionen ha Wald verloren.
28
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
Wie wichtig besonders der Artenschutz ist, darauf wies
Martha M. Robbins vom Max Planck Institute for Evolu­
tionary Anthropology hin. Sie ist der Überzeugung, dass
Gorillas eine Schlüsselspezies darstellen, von welcher der
Mensch noch lernen kann. Nur wenn es gelingt, den
­Regenwald zu schützen, kann auch die Lebensgrundlage
des Menschen geschützt sein.
Eine recht praktische Möglichkeit, den Wald und damit die
biologische Vielfalt zu schützen, stellte Peter van Rosmalen,
Gründer und Eigentümer von PaperWise, vor. Ausgehend
vom großen Vorbild der Natur, die in 4,3 Milliarden Jahren
ein ökologisches Gleichgewicht bewahren konnte, ent­
wickelte er ein neues Verfahren, um Papier und Karton aus
Agrarabfällen zu erzeugen. Immerhin werden etwa 80
Prozent einer Nutzpflanze nicht als Lebensmittel verwendet. Damit steht die Papiererzeugung im Sinne der Nachhaltigkeit noch vor der Erzeugung von Biogas oder Kompost. Das Leitthema des Artenschutzes brachte eine für die
Knapp 100 Besucher haben den Weg zum 6. Media Mundo-Kongress
nach Düsseldorf gefunden.
MESSEN + EVENTS
NEUVORSTELLUNG AUF DEM
6. MEDIA MUNDO-KONGRESS
Charity-Bilderausstellung
­ ranche (noch) recht ungewöhnliche emotionale KompoB
nente in den Kongress. So beließen es die Veranstalter nicht
allein bei Vorträgen, sondern visualisierten die Notwendigkeit anhand starker und wirkungsvoller Bilder im Rahmen
einer Charity-Bilderausstellung. Hier wurde den Kongressbesuchern eine Palette von 50 Tieraufnahmen von bedrohten Arten aus dem Mondberge-Projekt präsentiert, die
noch vor Ort ersteigert werden konnten. Ermöglicht wurde
die Ausstellung durch die kostenfreie Verwendung der
Bilder seitens der Fotografen und gleichzeitig durch die
Unterstützung der Druckdienstleister Oschatz Visuelle
­Medien sowie Strate Druck, die den Druck der Bilder auf
unterschiedlichen Materialien gesponsert hatten. Über 600
Euro kamen auf diese Weise für den Berggorilla & Regenwald Direkthilfe e.V. (www.mondberge.com/hilfsprojekte) zusammen. Wie versprochen verdoppeln die Mondberger-Projektpartner den Spendenbetrag, so dass über 1.200
Euro gespendet wurden.
BlueGreenPrint – ein neuer Weg
für nachhaltige Printprodukte
Nachhaltige Printprodukte zu
kennzeichnen, ist ein viel diskutiertes Thema. Für nachhaltige Printprodukte zu
begeistern, wird immer
schwieriger. Um beiden Ansätzen eine neue Wende zu
geben, wurde auf dem 6. Media
Mundo-Kongress die Idee eines
neuen Kennzeichnungssystems für nachhaltige Printprodukte vorgestellt: BlueGreenPrint.
Es soll emotionalisieren, dem Verbraucher bzw. Endkunden das Thema der nachhaltigen Medienproduktion auf einfache und klare Weise näherbringen und
so einen verständlicheren Zugang schaffen.
Mit dem neuen System steigen die Nutzer in eine
neue Welt der ökologischen und nachhaltigen Druckund Medienproduktion ein und beteiligen sich an
einem bislang einmaligen sozialen Projekt. Das besondere Alleinstellungsmerkmal von BlueGreenPrint
ist die umfassende Betrachtung aller mit der Medien­
produktion zusammenhängenden Arbeiten – von der
ersten Idee bis zum fertigen Produkt. Am Ende profitieren alle Beteiligten vom Einsatz des Labels und
unterstützen damit wichtige Natur- und Artenschutzprojekte.
BlueGreenPrint... mehr als „Grün” drucken
BlueGreenPrint beinhaltet die wesentlichen geltenden Umweltstandards der Druck- und Medienbranche
unter einem Namen. Welche Umweltstandards das
genau sein werden, wurde beim Media Mundo-Kongress kurz vorgestellt. Das System ist ab sofort zur
weiteren Entwicklung freigegeben. Träger der Weiterentwicklung ist die Brancheninitiative Media Mundo.
Jeder, der an der Entwicklung von BlueGreenPrint
mitwirken möchte, ist herzlich eingeladen. Anfang
2016 wird es dazu ein Roundtable-Meeting geben,
bei dem alle Vorschläge und Grundlagen diskutiert
werden. Erst nach der gemeinsamen Festlegung aller
Grundlagen und Voraussetzungen geht BlueGreenPrint an den Start.
Wenn Sie Interesse an der Mitwirkung – in welcher
Form auch immer – haben, melden Sie sich bitte
­unter: [email protected].
Gemeinsam machen wir BlueGreenPrint zum Markenzeichen für nachhaltige Medienproduktion und
fördern weltweit wichtige ökologische und soziale
Projekte.
INFOS ZUM PROJEKT:
WWW.BLUEGREENPRINT.DE
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
29
AWARDS
Ausgezeichnet: Martin Kirchner
Martin Kirchner ist „Druckereimanager des
Jahres“ 2015. Die begehrte Branchenauszeichnung, die alljährlich im Rahmen der Druck &
Medien Awards verliehen wird, ging an den
Chef der Kirchner Print.Media GmbH in Kirchlengern. Der VDM NW gratuliert Martin
Kirchner recht herzlich zu dieser Auszeichnung!
Erst am späten Abend des 5. November wurde das Geheimnis auf einer festlichen Gala am Potsdamer Platz gelüftet, nachdem eine renommierte 30-köpfige Jury in geheimer Wahl ihre Entscheidung getroffen hatte.
Im Gegensatz zu fest definierten Kategorien kann man sich
für diesen als „GOLD-Award“ ausgelobten Preis nicht bewerben. Die Jury, die aus Professoren, Printeinkäufern,
Agenturinhabern und Marketingexperten besteht, beobachtet die Entwicklung in den fast 10.000 Druckereien in
Deutschland und schlägt herausragende Leistungsträger vor.
Mit über 50 Jahren Berufserfahrung hat sich Martin Kirchner
in der Branche durch sein Engagement und Fachwissen einen Namen gemacht. Aus einem kleinen Familienbetrieb,
der seine Anfänge im Gartenhäuschen hinter seinem Eltern­
haus nahm, formte er ein Unternehmen, das heute mit einem
über 80-köpfigen Team Kunden aus Deutschland und Europa mit hochwertigen Printprodukten begeistert.
30
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
VORREITER IN SACHEN DRUCKVEREDELUNG
Bei der Entscheidung stand im Vordergrund, dass sich die
Kirchner Print.Media GmbH seit vielen Jahren als Vorreiter
in Sachen Druckveredelung auszeichnet. Davon wusste
auch Jurymitglied Dirk Leisering von Montblanc Interna­tional in seiner Laudation zu berichten: Er lobte u.a. auch
„die engagierte Produktion der hochwertigen Kataloge,
die in puncto Wertigkeit und Innovation dem aktuellen
Life­style entsprechen“. Und so zählen heute namhafte
Automobilhersteller, führende Unternehmen der Mode-,
Life­style- und Möbelbranche, Dienstleistungskonzerne und
Firmen aus der Nahrungs- und Genussmittelindustrie zu
den langjäh­rigen Kunden.
Eines der Geheimnisse des Erfolges ist die frühe Erkenntnis, konsequent auf Full-Service zu setzen und dem Kunden
mehr zu offerieren als nur das Drucken. Der junge Unternehmer ergriff die Initiative und präsentierte unaufgefordert neue, innovative Gestaltungskonzepte für Broschüren
und Kataloge. Die Strategie ging auf und führte zu noch
mehr Kundenbindung.
Heute stellt Martin Kirchner gemeinsam mit seiner Tochter
Martina und seinem Sohn Alexander die Weichen für die
Zukunft. Der Betrieb wächst kontinuierlich, im Jubiläumsjahr 2014 wurden beispielsweise Investitionen in Höhe
von 3,5 Millionen Euro in Technologie und Gebäude­
zukäufe getätigt.
Und so unterstrich Martin Kirchner in seiner Dankesrede in
Berlin vor über 400 Gästen: „Der GOLD-Award für den
Druckereimanager des Jahres 2015 gilt unserem ganzen
Team in Kirchlengern, ohne dessen Leistung ich hier heute
Abend nicht auf der Bühne stehen würde! Die Auszeichnung erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit und spornt
mich und auch die nachfolgende Generation in der Unternehmensführung an – für den Blick nach vorn.“
AWARDS
DIE WEITEREN GEWINNER AUS DER REGION NORD-WEST
Bei den Druck & Medien Awards 2015 wurden
erneut die besten Unternehmen der Branche
in 24 verschiedenen Kategorien gekürt.
Einige Preise haben folgende Firmen aus dem
Nord-Westen mit nach Hause gebracht:
» Akzidenzdrucker des Jahres:
» Kunden- und Verkaufsteam des Jahres:
» Geschäftsberichtedrucker des Jahres:
Eversfrank Gruppe / Evers & Evers GmbH & Co. KG, Meldorf
» Crossmedia-Dienstleister des Jahres:VIGNOLD Group
Gmbh; Ratingen
Beisner Druck GmbH & Co. KG, Buchholz
» 3D-Drucker des Jahres: 3Dmii, Herford
» Magazindrucker des Jahres (Bogen): Kunst- und
Werbedruck GmbH & Co. KG, Bad Oeynhausen
Druckstudio GmbH, Düsseldorf
» Veredler des Jahres: GRÄFE Druck GmbH,
Bielefeld
Der VDM NW gratuliert den Gewinnern und wünscht weiterhin viel Erfolg!
Christian Frey holt Bundeswettbewerb
nach Hamburg
Der Landessieger ist jetzt Bundessieger!
Christian Benjamin Frey, gerade eben noch
vom Präsidenten der Handwerkskammer
Hamburg, Josef Katzer, für den Landessieg als
Medientechnologe Siebdruck geehrt, holt den
Titel im Bundeswettbewerb nach Hamburg!
Vom Ausbelichten über die Nutzenmontage
bis zu den finalen Druckbögen reicht seine
Arbeit an einem fünffarbigen Druck, die ihm
den Sieg im Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks eintrug.
Ganz unbedarft im Druckereiwesen war Christian schon vor seiner Ausbildung nicht: Sein
Großvater gründete den Familienbetrieb Emil
Frey KG Siebdruck + Schilder, sein Vater Hellmuth Frey ist Obermeister der Bundesinnung
für das Siebdrucker-Handwerk und Mitglied
des Beirates des VDM Nord-West.
Wir gratulieren Christian Frey ganz herzlich zu
dieser tollen Leistung!
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
31
UNTERNEHMEN
Vom Distributions- zum
Serviceunternehmen
Einen kompletten Wandel vollzogen hat das Unternehmen Faber in den letzten zehn Jahren.
Die Krefelder entwickelten sich in der Zeit vom Distributionsunternehmen für Druckfarben
und Druck­platten zu einem Serviceunternehmen mit dem Schwerpunkt Digitaldruck.
Klaus-Dieter Faber gründete im Jahre 1983 die Firma als
Handelsunternehmen für die Druckindustrie. Im Fokus
stand seinerzeit der Vertrieb von Verbrauchsmaterialien
für den Offset-Drucksaal, insbesondere Farben des Hannoveraner Herstellers Jänecke und Schneemann und Druck­
platten. Die beiden Söhne Marc und Timo Faber stiegen im
Jahre 1987 in das Unternehmen ein.
„In den späten 1990er Jahren haben wir uns immer stärker
dahin entwickelt, mehr IT-Kompetenz im Hause anzuhäufen“, beschreibt Geschäftsführer Marc Faber den weiteren
Weg. Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war zweifelsohne der Verkauf der ersten großen Produktions­
maschine im Jahre 2000. Vier Jahre später wurde die Partnerschaft zum Hersteller Konica Minolta begründet und im
Zuge dessen eine eigene Serviceabteilung aufgebaut.
In diesem Bereich, der das Installieren und die Wartung von
Digitaldruckmaschinen umfasst, ist mittlerweile die Hälfte
der 16 Mitarbeiter tätig. Das Einzugsgebiet, das bewusst
relativ eng begrenzt ist, umfasst einen Radius von maximal
120 km rund um Krefeld. „Wir haben den Anspruch, unsere Kunden im Servicefall sehr schnell zu bedienen“, erläu-
Das Team der Firma Faber.
32
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
tert Faber. Die Partnerschaft zu Konica Minolta hat sich
mittlerweile so gut entwickelt, dass die Maschinen des
japanischen Herstellers 70 Prozent des Gesamtvolumens
umfassen. Zu den weiteren Hauptmarken zählen OKI sowie
im Großformatdruck Epson und Canon. In den letzten Jahren hat sich zum Verkauf von großen Produktionsmaschinen auch der Vertrieb von kleineren Bürogeräten gesellt.
Gleichwohl beliefert Faber nach wie vor den Bereich Offsetdruck und bietet hier das volle Sortiment. Allerdings
macht dieses ehemals bedeutende Standbein nur noch
etwa 15 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
„Durch den permanenten Wandel bewahren wir die
Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens“, erläutert Marc
Faber die Firmenphilosophie. Aspekte wie Sortimente und
Angebote würden ständig hinterfragt, ohne natürlich gewisse Prinzipien wie Servicegedanke und Kunden­pflege
außer Acht zu lassen. „Wir wandeln uns mit unseren
Kunden“, bringt es der Geschäftsführer auf den Punkt. In
dem Zusammenhang sei es wichtig, gemeinsam mit dem
Kunden auch dessen Unternehmen weiterzuentwickeln.
Darin werde der gesamte Workflow, angefangen von der
Geschäftsführer Timo Faber (r.) mit dem Kunden Jörg Bauer (l., Das Team)
und Tim Behrens (Servicespezialist Produktion Printing und LFP).
UNTERNEHMEN
Vor­stufe über den eigentlichen Druck bis hin zur Weiterverarbeitung beleuchtet. Faber: „Wir entwickeln Nischen
und stellen uns dabei gemeinsam die Frage: ,Wo kann ich
mich positionieren?‘“
WEITERENTWICKLUNG DER MITARBEITER
Die permanente Fortbildung der Mitarbeiter und deren
Weiterentwicklung ist von zentraler Bedeutung. „Ein erfahrener IT-Systemelektroniker muss mindestens weitere drei
Monate zum Produktion Print Techniker ausgebildet werden“, erläutert Marc Faber. Hinzu kommen ca. vier bis sechs
Wochen pro Jahr, in denen jeder Servicetechniker verschiedene Weiterbildungen, zum größten Teil Schulungsmaßnahmen der Gerätehersteller, absolviert. Ohnehin ist der
Bereich der Servicetechniker stark gewachsen. Allein im
„Die Druckindustrie ist sich dessen
bewusst, dass man für gute Produktionsgeräte
auch Geld ausgeben muss.“
Marc Faber
letzten Jahr hat die Fa. Faber bei ihren Kunden ca. 20 neue
Produktionsmaschinen installiert. Zurzeit werden etwa 400
Drucksysteme, davon ca. 80 große Produktionsmaschinen,
vom Serviceteam betreut. Außerdem bildet das Unternehmen eigene Nachwuchskräfte in den Berufen IT-Systemkaufmann/-frau sowie IT-Systemelektroniker/in aus.
„Wir sind ein moderner Arbeitgeber“, steht laut Marc
Faber insbesondere der Teamgedanke im Vordergrund.
Wichtige Entscheidungen würden regelmäßig mit den Mitarbeitern abgestimmt.
Als Nächstes sollen die besonderen Aufgaben im farbigen
Produktionsdruck weiter ausgebaut werden. Dabei stehen
Weißdruck, Spotlackierung, erweiterter Farbraum ebenso
im Blickpunkt, wie der Etikettendruck und Adressierlösungen. Auch soll der Bereich 3D-Druck verstärkt in den Fokus
rücken. „Wir möchten unsere Kunden künftig dahin­gehend
beraten, dass Sie diesen Markt erschließen können“, meint
Faber. Zu dem Thema hat auch der Ring Grafischer Fachhändler (RGF), den das Unternehmen aus Krefeld vor 30
Jahre mitbegründet hat, die Initiative 3DION ins Leben
gerufen (www.3d-ion.de).
Holger Grubert beim Beladen des Servicefahrzeugs.
„In der Druckindustrie gibt es einige Betriebe, die in der
Lage sind, mit 3D-Druck Geld zu verdienen“, lautet die
Einschätzung von Faber. Zum einen könne die Branche mit
großen Datenmengen umgehen. Zum anderen habe sie gut
ausgebildete Mitarbeiter, die über ein gestalterisches
Know-how verfügen. Und: „Die Druckindustrie ist sich
dessen bewusst, dass man für gute Produktionsgeräte auch
Geld ausgeben muss.“
Dieses Projekt ist ebenfalls typisch für die Faber GmbH, die
ständig bestrebt ist, im Dialog mit den Kunden innovative
Lösungen am Markt zu etablieren.
WWW.FABER-GMBH.DE
Anzeige
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
33
UNTERNEHMEN
50 Jahre Innovationen haben einen Namen – LSD
1965 als Lettern Service Düsseldorf mit dem Schwerpunkt Bleisatz gegründet, eröffnet die LSD GmbH &
Co. KG ihren Kunden heute eine ganze Welt voller Möglichkeiten. 2015 steht sie exemplarisch für die
Entwicklung der Medienproduktion und die digitale Revolution – und blickt zurück auf ein halbes Jahrhundert
Mediengeschichte mit Pioniercharakter.
Als Günter Finken, gelernter Schriftsetzer,
1965 in der Düsseldorfer Ackerstraße seine
Druckerei gründete, waren Digital Publishing,
Multichannel-Marketing, Crossmedia-Production und webbasierte Medienproduktion noch
Visionen der fernen Zukunft. Vier Mitarbeiter
zählte die Firma, die Buchhaltung erledigte
Finkens Frau am häuslichen Schreibtisch.
Finken, damals jüngstes Mitglied des Prüfungsausschusses der IHK, erkannte das Interesse deutscher Art-Direktoren an amerikanischen Schriften – und führte diese mit dem
Lettern Service Düsseldorf (kurz LSD) erstmals
in Deutschland ein.
Rund 550 Jahre nach Gutenberg hat sich das
Geschäft des Schriftsetzers wie kaum ein anderes verändert. Die digitale Revolution ab Mitte
der 1980er-Jahre ersetzte Bleisatz und Fotosatz durch benutzerfreundliche Schriftgestaltungs- und Layout-Programme sowie Desktop-Publishing. Der Lettern Service Düsseldorf
hat die Revolutionierung der Druckvorstufe
konstant mit vorangetrieben – und sich mit eigenem Maschinenpark nicht nur als Spezialist
in der Produktion von Kleinserien und detailgetreuen Dummys etabliert, die heute auch
kurzerhand als 3D-Drucke erhältlich sind.
1997 übernahmen die Brüder Klaus und Chris
Finken das Geschäft ihres Vaters und richteten
das Unternehmen konsequent auf die Zukunft
aus – während rund zwei Drittel der Mit­
bewerber den Trend verschliefen.
„Unser Anspruch ist es, Kunden stets noch
schneller und qualitativ hochwertiger in den
Markt zu bringen. Durch einen höheren Einsatz von IT-Technologien können wir heute
Arbeitsabläufe weiter optimieren“, erklärt
Klaus Finken. „Deshalb setzen wir auf webbasierte, ganzheitliche Lösungen, die Zeit sparen
und rund um die Uhr zugänglich sind.“ Chris
Finken ergänzt: „Mit einem digitalen Korrektur- und Freigabeworkflow sowie webbasiertem Übersetzungsmanagement können wir –
entsprechend der heutigen Schnelllebigkeit
von Produkten – sehr viel Zeit und Spielraum
gewinnen und die Time-to-Market enorm
verkürzen.“
Die Geschäftsführer der LSD GmbH und Co. KG, Klaus (l.) und Chris Finken.
34
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
Beratung &
Steuerung
Dummys &
Packaging
EINE QUELLE – VIELE KANÄLE
Mit der ganzheitlichen Softwarelösung
myWorkflow® ermöglicht LSD seinen global
agierenden Kunden eine Straffung aller Abläufe auf einer zentralen Plattform – von der weltweiten Projektsteuerung über das Medienund Produktinformationsmanagement bis hin
zu Online-Übersetzungen, -Korrek­turen und
-Freigaben direkt im druckfertigen InDesign®Layout.
Nach Aussage eines Managers des LSD-Großkunden Henkel, der sich vor Einführung von
myWorkflow® scherzhaft als „E-Mail-Abarbeitungsmaschine“ bezeichnete, lässt sich die
Projekteffizienz damit um mindestens 30 Prozent steigern. Kein Wunder bei der Flut an
E-Mails, die alltägliche Abstimmungsprozesse
zwischen Standorten, Marketing, Agenturen,
Rechts­abteilung, Geschäftsführung oder Druckerei sonst mit sich bringen.
Mit der modularen Software-Suite, die indi­
viduell zusammengestellt werden kann, wendet sich LSD an Kunden der Verpackungs- und
Konsumgüterbranche ebenso wie an Werbe-
OnlineÜbersetzung
Multichannel
Marketing
Workshops
OnlineShop
PIM
3D
Medienmanagement
Print
agenturen und Mittelstand mit internationaler Ausrichtung.
Diese können myWorkflow® für ihre eigenen Kunden nutzen und sich dank effizienter Abwicklung über die zentrale Online-Plattform – abseits jeder E-Mail-Flut – einen Markt­
vorteil verschaffen.
So steht der ehemalige Lettern Service Düsseldorf heute für die ganze Welt der Medienproduktion unter einem Dach – und alles aus einer
Hand. Mit rund 140 Mitarbeitern (darunter
Grafiker, Medien- und Druckvorlagenhersteller, Reinzeichner, Lithografen, Drucker, Produktioner, Kundenberater, Lektoren und Fotografen) an den drei Standorten Düsseldorf,
Neuss und Hamburg unterstützt die LSDGruppe global agierende Unternehmen wie
Henkel, Bayer, Telefónica, 3M oder ZF in allen
Schritten der Medien­produktion. So bietet
OnlineKorrektur
Digital
Publishing
Projektsteuerung
LSD digitalen Full Service von
der Verpackungsentwicklung über
die Reinzeichnung, High-End-Bildbearbeitung, 3D-Renderings, Tag-ons und 3DDruck bis hin zu Prototyping, Kleinserien,
Großauflagensimulation und webbasierten
Softwarelösungen. Zur LSD-Grup­pe gehören
auch die Verpackungsspezialisten der pack-art
Dummies Produktion GmbH, die Creative Unit
cool artwork sowie die belgischen Software­
entwickler von jointMedia.
Allein in den letzten fünf Jahren produzierte
LSD rund 130.000 Reinzeichnungen sowie
400.000 Dummys (darunter Unikate für funnyfrisch-Werbespots mit Bastian Schweinsteiger)
und verwaltete rund 10 Millionen Digital
Assets.
WWW.LSD.DE
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AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
35
VERBAND
Oliver Curdt, geschäftsführender Vorstand des VDM NW.
Im Zeichen des Jokers
Unter dem Motto „Der Joker ist da!“ kamen vom 24. bis zum 26. September 2015 in Düsseldorf über
270 Mitglieder, Mitarbeiter und Gäste zur Jahrestagung und Mitgliederversammlung des VDM NW zusammen.
An drei Tagen erfuhren die Teilnehmer nicht nur wichtige Brancheninformationen, sondern erlebten auch
einen spannenden Vortrag sowie ein ereignisreiches Rahmenprogramm.
Dr. Reinhard Laumanns, Vorsitzender des VDM NW, begrüßte am
Freitagvormittag zunächst die Mitglieder und Ehrengäste und dankte
den Sponsoren und Partnern für deren Unterstützung. In seiner An­
sprache unterstrich er die Wichtigkeit und Bedeutung der gemein­
samen verbandlichen Arbeit, insbesondere in der Tarifpolitik und
der Lobbyarbeit: „Die aktuellen politischen Weichenstellungen und
Diskussionen stimmen uns nachdenklich. Ob Mindestlohn, Verbrau­
cherschutz und ­Datenschutz, EEG-Umlage oder Kleinanlegerschutz
und Erbrecht, die politische Meinung und Einflussnahme belastet ins­
besondere die mittelständische deutsche Wirtschaft enorm. Gemein­
sam müssen die ­Arbeitgeber über die Verbände ihren Unmut äußern
und konstruktive Verbesserungsvorschläge vorbringen“, so der Ver­
bandsvorsitzende.
36
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
Die wirtschaftliche Lage der Branche erläuterte anschließend Oliver
Curdt. „Das Geschäftsjahr 2014 war für die Druck- und Medienbranche
durchaus positiv zu bewerten“, so der geschäftsführende Vorstand des
VDM NW. Der Branchenumsatz in Deutschland belief sich nominal auf
20.8 Mrd. Euro, ein Plus von 1,4 Prozent. Beim Produktionsvolumen
von insgesamt 15 Mrd. Euro konnten vor allen Dingen die Werbe­
drucke und die Tageszeitungen im Jahr 2014 deutlich zulegen. Abstri­
che musste die Branche leider bei gedruckten Büchern machen. Nach
wie vor haben die Printausgaben mit 60 Prozent den größten Anteil an
den Werbeausgaben der Wirtschaft. Die aktuell 8.850 Unternehmen
zählende, mittelständisch geprägte Branche ist nach einem guten Jahr
2014 eher schwach ins aktuelle Jahr 2015 gestartet. Die guten Zahlen
aus 2014 werden wohl im Jahr 2015 nicht erreicht werden – Umsätze
und Auslastung liegen derzeit unter den Vorjahreswerten.
VERBAND
ENTWICKLUNG DES VDM NW
NEUER REKORD MIT 10.640 TEILNEHMERTAGEN
Anschließend gab Oliver Curdt einen Einblick in die Entwicklung des
VDM NW, der zurzeit 680 Mitglieder umfasst, darunter rund 50 Gastund Fördermitglieder aus der Zulieferbranche, von Beratungsgesell­
schaften sowie Forschungseinrichtungen. Bis dato konnte der Verband
im Jahr 2014/2015 insgesamt 44 neue Mitglieder hinzugewinnen,
demgegenüber verließen leider 58 Unternehmen im vergangenen Jahr
den VDM NW, darunter waren 30 Insolvenzen und Unternehmens­
schließungen.
Eindrucksvoll und stolz präsentierte Curdt die Verbandsarbeit im abge­
laufenen Jahr, die von einer Vielzahl an unterschiedlichen Leistungen
geprägt war. So haben die Mitarbeiter des VDM NW mehr als 1.000
Betriebsbesuche bei den Mitgliedern vor Ort durchgeführt, um sie zu
informieren, zu beraten oder um den persönlichen Dialog zu pflegen.
Allein 165 Arbeitsgerichtsprozesse haben die Verbandsjuristen geführt,
51 PSO-Zertifizierungen wurden begleitet und die Webseite des VDM
NW hatte fast 300.000 Abrufe an Informationen.
„Auch im Jahr 2014/2015 hat der Verband für seine Mitglieder und
interessierte Gäste zahlreiche Veranstaltungen, Seminare und Work­
shops angeboten und durchgeführt“, ergänzte Curdt. Allein die Juristen
haben elf Seminare und zwei Personalleiterkreistreffen organisiert und
mit insgesamt 160 Teilnehmern einen guten Zuspruch erhalten.
Im Bereich Technik haben die Verbandsmitarbeiter u.a. die Roadshow
„Neuerungen im ProzessStandard Offsetdruck“ organisiert und in
­Lünen und Hamburg mit insgesamt 50 Teilnehmern durchgeführt.
­Gemeinsam mit dem bvdm wurde im Jahr 2015 der Digitaldruckkon­
gress in Düsseldorf vom VDM NW organisiert, dort fanden sich 200
Gäste zu Information und Meinungsaustausch ein. Zudem hat der Ver­
band im Jahr 2014/2015 zwei „Printhouse Talks“ in Hamburg und
Lünen zum Thema „Power im Einkauf“ durchgeführt, an denen 90
Personen teilgenommen haben.
„Besondere Erwähnung“, so Curdt, „verdienen auch die Seminare,
Workshops und Veranstaltungen aus unserem Aus- und Weiterbil­
dungsbereich.“ So konnte die Akademie an ihren drei Standorten ins­
gesamt 816 Teilnehmer in 141 Seminaren begrüßen, insgesamt wurde
ein neuer Rekord mit 10.640 Teilnehmertagen verzeichnet. Im Bereich
Management-Qualifizierung gab es zudem erneut eine bemerkens­
werte Entwicklung: Hier konnte der Verband über seine Tochtergesell­
schaft campus managementakademie zum einen im Bereich der klas­
sischen offenen Seminare 75 Personen in 16 Seminaren weiterquali­
fizieren. „Besonders bemerkenswert sind aber die 47 über campus
durchgeführten spezifischen Firmenschulungen, bei denen 387 Teil­
nehmer mit insgesamt 883 Teilnehmertagen vor Ort in den Unterneh­
men geschult wurden. Hier waren sowohl Vertrieb und Marketing als
auch Führung und Kommunikation die beherrschenden Themen. Auch
die Reihe „Junior Campus“ für den Führungskräftenachwuchs wurde
mit insgesamt 46 Teilnehmern in sieben Veranstaltungen erfolgreich
fortgesetzt.
Außerdem hat der VDM NW fünf „Juniorentage“ veranstaltet, bei
denen sowohl die fachliche Komponente als auch die Geselligkeit
jeweils breiten Raum einnahmen.
NEUE PRODUKTE
Auch im Jahr 2014/2015 hat der VDM NW seine Mitglieder mit zahl­
reichen neuen Produkten und Angeboten unterstützt. Oliver Curdt
nannte in dem Zusammenhang das Qualifizierungsangebot zum
­„Geprüften Web Professional“, das auf das vorhandene Printwissen von
Mediengestaltern aufbaut und ihnen eine solide Einführung in das digi­
tale Know-how ermöglicht. Weiterhin wurde das Qualifizierungsange­
bot zum „Geprüften Digitaldruck Professional“ geschaffen. Hier konn­
ten bereits drei Programmdurchläufe gemeinsam mit den Verbänden
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
37
VERBAND
aus Bayern und Baden-Württemberg – mit großem Zuspruch der Mitglieder – durchgeführt werden. Neu sind auch das Qualifizierungsangebot zum „Zertifizierten Vertriebsmanager“ und das Beratungsprodukt
„IT trifft Vorstufe 4.0“. Ebenfalls aus dem Bereich Technik stammen die
neuen Angebote des Verbandes zum QSD, Qualitätsstandard Digitaldruck sowie die neuen Angebote zum PSO, etwa das Produkt PSOaktiv.
Mission Prozessoptimierung – MPO+ – heißt zudem ein neues Angebot, bei dem das jeweilige Unternehmen aus unterschiedlichen Modulen sein persönliches Check-up-Programm mit den Technikern des
Verbandes basteln kann. Auch in puncto Qualität arbeiten der VDM
NW und seine Tochtergesellschaften permanent weiter: So sind Akademie und PrintXMedia Consult erneut erfolgreich rezertifiziert worden.
MEHR NÄHE SCHAFFEN
Zum Ende seine Vortrags ging Oliver Curdt auf das Thema „Neu­
ausrichtung des Verbandes“ ein. So hätten zahlreiche Gespräche, die die
Mitarbeiter des VDM NW in den vergangenen Monaten mit den Mitgliedern geführt haben, gezeigt, dass viele der Leistungen nicht immer
direkt sichtbar seien. Curdt: „Selbst wenn auf Seiten des Verbandes
tatsächlich Informationen darüber in schriftlicher Form existieren, die an
die Unternehmen versandt werden. Vielen mangelt es im laufenden
Tagesgeschäft an der Zeit, um sich genauer damit auseinanderzusetzen.“ Die Mitglieder wünschten sich daher vom Verband, solche Informationen künftig auf direkterem Weg in die Unternehmen zu bringen,
sprich über persönliche Besuche und den persönlichen Kontakt, etwa
durch eine Art Außendienstmitarbeiter oder Kundenberater des Verbandes. Wichtig sei den Unternehmen zudem, dass beratende Gespräche nicht nur einmalig, sondern regelmäßig stattfinden. Bei Fragen
„zwischendurch“ möchte man sich auch telefonisch oder per Mail an
den Kundenberater wenden können.
Aus diesen Gründen, so Oliver Curdt, werde der Verband künftig sein
Marketing und seinen „Vertrieb“ neu organisieren, dieses auch mithilfe
neuer Mitarbeiter. „Unser Ziel ist es, dass die Mitglieder den Nutzen der
Mitgliedschaft in einem größeren Umfang als bisher wahrnehmen und
38
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
schätzen. Zu diesem Zweck werden wir auch unseren Markenauftritt
verändern und die derzeit stark dezentral agierenden Tochtergesellschaften und ihre Marken wieder stärker im Auftritt an den Verband
heranrücken“, so der geschäftsführende Vorstand.
PRINTSTARS-AUSSTELLUNG
In den Pausen der Jahrestagung und Mitgliederversammlung konnten
sich die Gäste austauschen, die eindrucksvolle PrintStars-Ausstellung
des Fachmagazins „Deutscher Drucker“ bewundern sowie sich mit den
zahlreichen Sponsoren und Partnern und deren spannenden Angeboten
für Mitglieder auseinandersetzen. Am Freitagnachmittag startete der
Vortragsteil mit dem renommierten Speaker und Berater Dirk Kreuter
– einem weiteren Joker an diesem Wochenende.
Der Abend stand weiterhin ganz im Zeichen des Jokers. Nach einem
festlichen Gänge-Menü, bei dem drupa-Eintrittskarten sowie eine
CANON-Kamera verlost wurden, begann der Casino- und Cocktail-Abend. Hier konnten die Gäste ihr Glück bei Black Jack und Roulette
versuchen. Anschließend wurde bei Tanz und DJ an der „Workaholik
Bar“ des Hotels bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.
EREIGNISREICHES RAHMENPROGRAMM
Ein Rahmenprogramm mit einer interessanten Mischung aus Informa­
tion und Unterhaltung rundete die diesjährige Jahrestagung und Mitgliederversammlung ab.
Bereits am Donnerstagabend konnten sich die Gäste live und in Farbe
von einer modernen Zeitungsproduktion bei der Rheinischen Post
Mediengruppe überzeugen. Patrick Ludwig, stellv. Vorsitzender der
Geschäftsführung der Rheinischen Post Mediengruppe und Matthias
Tietz, Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Druckerei GmbH
(RBD) begrüßten die Gäste, ehe Katja Lümmer, Leiterin Verkauf und
Marketing, ausgewählte Produkte der RBD präsentierte.
Die Düsseldorfer Mediengruppe gibt zahlreiche gedruckte und digitale
VERBAND
Medien heraus. Die Tageszeitungen erreichen täglich rund zwei Milli­
onen Leser, zudem ist RP Online eines der reichweitenstärksten Portale
Deutschlands. Abgerundet wird das Portfolio mit modernsten Drucke­
reien, Beteiligungen an TV- und Radiosendern sowie Anzeigenblatt­
verlagen. Die Teilnehmer besuchten anschließend News-Room, Redak­
tion, Druckerei, Rollenlager sowie Weiterverarbeitung.
Ein Highlight war sicherlich, die Produktion auf der KBA Commander
und den wasser­losen Offsetprint der KBA Cortina einmal live zu erle­
ben. 40.000 Umdrehungen pro Stunde: So rasant rotieren die Druck­
zylinder der „Cortina“ – des Flaggschiffs der Druckmaschinen-Flotte für
den wasserlosen Offsetprint. Insgesamt 1.800 Kilometer Zeitungs­
papier werden pro Tag bei der RBD in Düsseldorf bedruckt.
JOKER-TOUR DURCH DAS RUHRGEBIET
Eine Joker-Tour durch das Ruhrgebiet komplettierte am Samstag das
Programm. Erste Station war die Henrichshütte in Hattingen, wo für die
Gäste des VDM NW die Geschichte von Eisen und Stahl wieder leben­
dig wurde. Nach einer Stärkung bei der vielleicht bekanntesten Imbiss­
bude der Republik in Bochum teilten sich die Gruppen. Ein Teil besuch­
te die Zeche Zollverein in Essen, die jährlich rund 1,5 Mio. Besucher
anzieht. Hier erlebten die Gäste Geschichte, Design, Ausstellungen,
Kulturangebote, Gastronomie und vieles mehr. Die andere Gruppe
überzeugte sich von der Schönheit der Villa Hügel. Im Süden der Stadt
Essen gelegen gilt sie mit ihren 269 Räumen und einem 28 ha großen
Park als ein Symbol der Industrialisierung. Erbaut wurde sie in den Jah­
ren 1870 bis 1873 von Alfred Krupp, diente lange Jahre als Wohnhaus
und bot einen repräsentativen Rahmen für Empfänge und Festlichkei­
ten. Bei einem gemeinsamen Abend am Duisburger Hafen mit Spazier­
gang und anschließendem Essen in brauhaustypischem Ambiente des
„Zum Diebels“ ließen die Gäste die Jahrestagung gemütlich ausklingen.
Die nächste Jahrestagung und Mitgliederversammlung des VDM NordWest findet gemeinsam mit dem bvdm – Bundesverband Druck und
Medien im Rahmen des Deutschen Druck- und Medientages vom 11.
bis zum 13. Mai 2016 im Kameha Hotel in Bonn statt.
SPONSOREN UND PARTNER
Dieses Mal konnte der VDM NW folgende Sponsoren und
Partner begrüßen: AGOR AG, APP - Asia Pulp & Paper,
DOX IT-Systems GmbH, Canon Deutschland GmbH, copy-druck
Gesellschaft für Digital- und Offsetdruck mbH, MeinSpiel GmbH
& Co. KG, Gayen & Berns · Homann GmbH, drupa.de, Hilpert
Maschinen & Indus­trie-Anlagen GmbH, HDI Versicherung AG,
Heidelberger Druckmaschinen AG, REMONDIS Trade and
Sales GmbH, Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH, Rheinische
Post Mediengruppe, PaginaNet GmbH, Medien-Versicherung a.G.,
RISO (Deutschland) GmbH, und den Zukunftsfonds Medien,
Druck und Papier.
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
39
Digitaldruck richtig bespielt
Vor dem Hintergrund sinkender Auflagen und des großen Trends der Individualisierung steht der
Digitaldruck bei den Unternehmen verstärkt im Fokus. Die Technik allein reicht in diesem Bereich jedoch
nicht aus. Nicht selten haben Fehlinvestitionen, holprige Produktionsprozesse und Auftragsstrukturen
mit Kleinstauflagen Unternehmern nicht die Perspektive eröffnet, die sie sich erhofft hatten.
Damit der Digitaldruck eine wirkliche Chance für Druck- und Mediendienstleiter wird, müssen der
Unternehmer und seine Mitarbeiter genau im Blick haben, wo ihr Ziel liegt und welche Erfolgsfaktoren
sie bespielen müssen. Dafür haben der VDM NW, seine Akademie und die Verbände Bayern und
Baden-Württemberg ein Programm initiiert, das mit großem Zuspruch angenommen wird.
Das erste Alumnitreffen hat gezeigt, mit welchem Engage­
ment die Teilnehmer ihren unternehmerischen Erfolg ver­
folgen und wie sie zusammen mit der Akademie ihr Netz­
werk der Digitaldruck Professionals pflegen. Am Ende des
ersten Alumni Digitaldruck Professional bedankten sich die
Teilnehmer für die Möglichkeit, sich unter der Betreuung
der Verbände weiter austauschen zu können und profes­
sionellen Input zu erhalten. Das Motto: Bitte weiter so!
IHRE CHANCE ALS UNTERNEHMEN
Digitaldruck ist ein Wachstumsmarkt, von dem auch Sie
profitieren können – als Mitarbeiter und als Unternehmen
gleichermaßen. Setzen Sie darauf! Mit Kompetenzen im
­Digitaldruck erweitern Sie Ihr Profil und können sich im
Wettbewerb behaupten. Denn die Qualität und Leistung
40
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
von Digitaldruck wächst beständig, neue Technologien
begeistern mit überraschenden Veredelungsmöglich­
keiten und das Alleinstellungsmerkmal „Auflage 1“ beein­
druckt den Kunden, der für sich oder seine Kunden eine
individuelle Ansprache wünscht.
IHRE KOMPETENZ ALS UNTERNEHMER
Als Geprüfter Digitaldruck Professional wissen Sie, mit
welchen Geschäftsmodellen Digitaldruck erfolgreich sein
kann, welche spannenden Ergänzungen er zum klassischen
Offset­-Druck bietet und welche neuen Produkte Sie Ihren
Kunden anbieten können. Sie erfahren, welche Technik
marktreif zur Verfügung steht, welche Besonderheiten der
Umgang mit Colormanagement, Toner und Tinte erfordert
und welche Bedruckstoffe Sie wie veredeln können.
VERBAND
IHR VORTEIL ALS DIGITALDRUCK
PROFESSIONAL
Mit dem Vorwissen als Fachkraft und Ihrer Erfahrung in der
Medienproduktion bringen Sie alles mit, um sich erfolg­
reich weiter zu qualifizieren. Mit der Prüfung Geprüfter
Digitaldruck Professional weisen Sie Ihre Fähigkeit nach,
Kunden umfassend und individuell zu beraten, neue Auf­
träge zu generieren und in der Produktion lösungsorien­
tierte Ansätze im Digitaldruck zu erarbeiten. Mit der Aus­
bildung von gestern und dem Lehrgang Geprüfter Digi­tal­
druck Professional von heute können Sie schon morgen
aktiv zum Unternehmens­erfolg beitragen.
IHR PROGRAMM
Der Lehrgang Geprüfter Digitaldruck Pro­fessional besteht
aus drei Modulen mit insgesamt neun Präsenztagen, die in
Stuttgart, Düsseldorf/Lünen und Ismaning stattfinden.
Dort erwartet Sie eine inspirierende Lernumgebung mit
moderner Technik und Ausstattung. Die Inhalte werden
von Trainern und Dozenten geschult, die jeder für sich
erfahrene Fachleute auf ihrem Gebiet sind und praxisnah
an der Materie ausbilden.
IHRE SICHERHEIT
Am Ende der drei Module heißt es, das neue Know-how
schnell in das Unternehmen zu überführen und anzuwen­
den. Die Chancen für das Unternehmen, sich im Markt mit
Digitaldruck erfolgreich zu positionieren, fällt nach dem
Programm leichter, so die Teilnehmer. Datensicherheit,
Prozessabläufe und Qualität spielen im Digitaldruck eine
besondere Rolle, zu allen wichtigen Erfolgsfaktoren gibt es
Input von Experten. Das vermittelt Sicherheit bei der Pro­
duktion und Sicherheit vor dem Kunden.
IHR LANGFRISTIGES NETZWERK
Einen vertrauensvollen Austausch mit Kollegen pflegen zu
können, auch in schwierigen Situationen einen Ansprech­
partner zu haben; das beides sind nur zwei Highlights, die
im Alumnikreis gepflegt werden. „Einen Kollegen anrufen
und offen über Probleme sprechen zu können, das hatte ich
vorher nicht. Dank des Programms habe ich einen kolle­
gialen und freundschaftlichen Austausch, das ist mir sehr
viel wert. Ehrliche Erfahrungen von Kollegen sind wertvoll,
denn Fehler können wir uns alle nicht mehr leisten“, so
Teilnehmer aus den Programmen. „Ich kann nur jedem
empfehlen, sich professionell mit dem Digitaldruck ausein­
anderzusetzen und das am besten mit dem VDM“.
TERMINE DER NÄCHSTEN
PROGRAMM-MODULE:
1. Modul: 07. – 09. April 2016, Stuttgart
2. Modul: 02. – 04. Juni 2016, Lünen
3. Modul: 07. – 09. Juli 2016, Ismaning
Das nächstes Alumni-Treffen 2016 wird allen ehemaligen
Teilnehmern rechtzeitig bekannt gegeben.
SIMONE MARHENKE
FON 0 23 06. 2 02 62. 34
MAIL [email protected]
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
41
VERBAND
Neue Generation steht in den Startlöchern
Das erfolgreiche Junior campus Programm der campus – managementakademie für druck
und medien gmbh ist am 13. und 14. Oktober mit dem ersten Modul zum Thema
„Ich als Unternehmer/Ich als Führungskraft: Persönlichkeitsbildung und -entwicklung“
im Gut Kump in Hamm zum vierten Mal gestartet.
Bei dem zweitägigen Modul lernten sich die Teilnehmer
näher kennen, tauschten erste Erfahrungen aus und bekamen einen spannenden Einblick in die Themen, die beim
Nachfolgeprozess relevant sind. Im Rahmen eines Kaminabends konnten sich die Junioren bei einem sehr authentischen Gespräch mit dem Unternehmer Bert Schulte von der
Schulte & Schwarz Druck und Medien GmbH über die
Chancen und Risiken rund um das Thema Generationenwechsel austauschen und ihre Fragen stellen. In den kommenden zwölf Monaten werden noch fünf weitere Module zu den Themen Finanzen, Strategie/Marketing/Vertrieb,
Führungskompetenz und Unternehmensführung, Recht
und Kommunikation und überzeugendes Auftreten folgen.
QUALIFIZIERTE NACHWUCHS­FÜHRUNGSKRÄFTE
Danach sind die Junioren fit für neue Herausforderungen im
Betrieb, genau wie die Teilnehmer des dritten Kurses, die das
Programm Anfang November mit einem gebührenden Finale in Hamburg erfolgreich abgeschlossen haben. Die Nachwuchsführungskräfte haben im letzten Jahr eine wirklich
tolle Entwicklung gemacht und ihren Plan für die nächsten
Schritte im Unternehmen aufgestellt. „Es ist toll, so motivier-
te junge Menschen auf ihrem Weg zur Führungskraft bzw.
zum Unternehmer zu begleiten und zu sehen, wie sie die
Tools, die sie im Laufe des Programms von uns an die Hand
bekommen haben, in ihrem beruflichen Alltag erfolgreich
zum Einsatz bringen“, so Teresa Kohnen, Leitung campus –
managementakademie für druck und medien gmbh.
NETZWERK ALS KLARER MEHRWERT
Mitte Februar findet das erste Alumni-Treffen aller drei
Kurse statt. Dadurch erhalten die Junioren die Möglichkeit,
ihr Netzwerk in der Branche zu erweitern und sich mit den
Teilnehmern der anderen Kurse auszutauschen. Die Themen, die an dem Tag besprochen werden, bestimmen ausschließlich die Junioren. Das macht den Nutzen der Alumni­
Treffen aus.
Der fünfte Kurs startet Mitte 2016. Das Team der campus
– managementakademie für druck und medien gmbh steht
Ihnen gern für Fragen zur Verfügung.
TERESA KOHNEN
FON 0 23 06. 2 02 62. 26
MAIL [email protected]
Die Teilnehmer des dritten Kurses haben das Junior campus Programm im November in Hamburg erfolgreich abgeschlossen.
42
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
VERBAND
Chef für 1Tag!
Zum dritten Mal traf sich der Juniorenkreis des VDM NW am 24. September
2015, dieses Mal im Vorfeld der
Jahreshauptver­sammlung des
Verbandes im Airporthotel Van der
Valk in Düsseldorf.
Unter dem Motto „Interaktive Unternehmensplanung: Chef für 1 Tag!“ waren die Junioren
selbst gefordert. Bei den gesetzten Themen­
schwerpunkten Personal, Investition und Positionierung am Markt, ging es um den Austausch von Erfahrungen und die unterschied­
lichen Heran­gehens­weisen an die sich täglich
stellenden Herausforderungen.
Mit der sog. Kopfstandmethode trugen die
Junioren – teils unter Gelächter – Methoden
und Tricks zu der Überschrift: „Wie werd‘ ich
sie los in…?“ zusammen. Die Ergebnisse wurden dann umgekehrt, um so Best-Practise-Beispiele zur Mitarbeitermotivation zu entwickeln.
Anschließend wurden im „World-Café“ verschiedene Fragestellungen diskutiert. So ging
es um den Umgang mit Reklamationen, zum
einen intern im Unternehmen und zum ande-
ren gegenüber den Kunden. Des Weiteren
wurde die Fragestellung behandelt, woran
notwendige Investi­tionen erkannt werden
können und welche Folgen/Auswirkungen
diese wiederum auf den Betrieb haben.
Das anschließende Programm zur Jahreshauptversammlung des VDM NW rundete die Veranstaltung mit einem abendlichen Ausflug zur
Rheinischen Post Mediengruppe ab.
WEITERE INFORMATIONEN UND
ANMELDUNG BEI
DANIELA KRAWINKEL
FON 0 23 06. 2 02 62. 25
MAIL [email protected]
HENRIKE PRÖMMEL
FON 0 23 06. 2 02 62. 13
MAIL [email protected]
Anzeige
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
43
VERBAND
Mit MPO+ zur PSO-Zertifizierung
Während für einige Betriebe eine anstehende PSO-Prüfung immer Stress und Hektik im Vorfeld bedeutet,
zeigen zwei Beispiele aus der Praxis, wie dank einer guten Vorbereitung im Rahmen der MPO+
(Mission Prozessoptimierung) diese Prüfung mit Leichtigkeit absolviert werden kann. In beiden Fällen
wurden durch standardisierte Abläufe Kosten eingespart.
Wie bei MPO+ üblich, wurden vorab die
Druckmaschinen überprüft. Schließlich hilft
die beste Kennlinie wenig, wenn die Grund­
voraussetzungen in der Technik nicht erfüllt
sind, da die Schwankungen im Fortdruck zu
groß werden. Sind Maschinen- und Anlage­
passer, Schieben / Dublieren und die anderen
Parameter korrekt, können die Kennlinien für
die verschiedenen Papiersorten angepasst wer­
den. Zusätzlich zur Technikoptimierung wird
das Personal in Vorstufe und Druck geschult –
ein unglaublich wichtiger, aber oft vernachläs­
sigter Faktor im täglichen Ablauf. Langfristig
geht es nämlich darum, dass das Personal Feh­
ler schnell erkennen und beheben kann.
ZWEI UNTERNEHMEN STELLEN SICH
Bei unserem erfolgreichen Test druckte die
Firma Classen in Düsseldorf auf einer Ryobi
6-Farben im A3-Format, während die Firma
Merkur Druck in Norderstedt mit einer Hei­
delberg XL 106 ins Rennen ging.
Beide Maschinen wurden vorab angedruckt,
optimiert und alle Parameter angepasst – die
PSO-Auflage von 5.000 Bogen war nur noch
das i-Tüpfelchen auf den ganzen Prozess.
Einer Gegenprüfung der Zertifizierung durch
die Fogra konnten diese Betriebe gelassen ent­
gegensehen.
Sinn und Zweck von MPO+ ist allerdings ne­
ben dem PSO-Zertifikat vor allen Dingen die
Tatsache, dass dieser Status immer abgerufen
werden kann. Dabei geht es nicht zwingend
um genau diese PSO-Vorgaben. Auch ein
Haus- oder Kundenstandard sollte immer
­reproduzierbar sein. Entgegen vieler Meinun­
gen schreibt PSO nicht bestimmte Farben,
Gummitücher und Papiere vor. Es soll lediglich
das Zusammenspiel dieser Komponenten sinn­
voll aufeinander abgestimmt sein, um so Kun­
denanforderungen immer im Standard und zur
vollen Zufriedenheit erfüllen zu können.
v.l.: Marko Graumann (VDM NW), Andreas Dierks
(Betriebsleiter Merkur Druck) und Stefan Drossert
(Verkaufsleiter Merkur Druck).
Ein wesentlicher Vorteil der MPO+ ist die er­
hebliche Kosteneinsparung durch Makulatur­
reduzierung, verkürzte Rüstzeiten und weniger
Maschinenausfälle. Dies gelingt durch regel­
mäßige Überprüfungszyklen und Wartungs­
intervalle. Ein geübter Drucker benötigt für die
Wartung und Justage eine überschaubare Zeit
– ein ungeübter dreht wahrscheinlich an den
falschen Schrauben.
Somit werden die Unternehmen im Rahmen
der MPO+ sowohl in der Ablaufplanung als
auch im halbjährlichen Abdruck der Maschinen
unterstützt.
CHRISTIAN SCHREIBER
FON 0 23 06. 2 02 62. 35
MAIL [email protected]
v.l.: Frank Wipperfürth und Christian Schreiber vom VDM NW mit Jürgen Grünitz und seinem Team.
44
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
VERBAND
Strategische
Kooperationen
Ob bessere Maschinenauslastung, effizientere
Produktionsstrukturen, eine verbesserte Markt­
bearbeitung oder eine gemeinsame Weiter­
verarbeitung: Die Gründe und Möglichkeiten
für Kooperationen in unserer Branche sind
vielfältig. Über die unterschied­lichen Wege der
Zusammenarbeit und deren rechtliche Einord­
nung und Bedeutung wurde am 07. Oktober
2015 in Hamburg von den anwesenden Unter­
neh­mern mit den Referenten Rechtsanwalt Dr.
Jens-Christian Posselt, Rechtsanwalt Alexander
Unverzagt und Rechtsanwältin Cornelia RoseOlbrisch vom VDM NW lebhaft diskutiert.
Die Erfahrungen, die die Teilnehmer bereits mit Koopera­
tionen gesammelt hatten, waren sehr unterschiedlich: Von
skeptisch über optimistisch bis hin zu jahrelang erfolg­
reicher Zusammenarbeit war alles dabei. Als besonders
praktikabel hat sich eine Kooperation zwischen Unterneh­
men mit vollkommen verschiedenen Produkten heraus­
gestellt, da es hier keine Konkurrenzkonflikte gibt.
„Straffe Disziplin im Vorfeld der Verhandlungen“ betonte
Alexander Unverzagt, Rechtsanwalt für Medien- und Ver­
lagsrecht in Hamburg, als wichtiges Gebot. Dazu gehöre es,
valide Informationen über den potenziellen Kooperations­
partner einzu­holen und möglicherweise die Zusammen­
arbeit mit einer Stufen­lösung von einem Projekt zu mehre­
ren zu steigern, um Vertrauen und Balance zu erzeugen.
Fest stehe auch, dass „aus zwei Lahmen kein Gesunder“
werde, was von allen Teilnehmern schmun­zelnd bestätigt
werden konnte.
Ob die Gründung einer neuen GmbH angestrebt werde
oder die Zusammenarbeit beispielsweise als Gesellschaft
Bürgerlichen Rechts (kurz GbR oder BGB-Gesellschaft)
betrieben werde: Den auf der Suche nach neuem Umsatz
angetriebenen Unternehmen kann in jeder Phase vielfältige
Unterstützung gegeben werden, so Dr. Jens-Christian Pos­
selt, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht und
Wirtschafts­mediator in Hamburg. Oberstes Gebot auch von
ihm: Aufrichtige Kommunikation, um Enttäuschungen
zu vermeiden. „Die Rolle der beratenden Anwälte ist
bei Kooperationen eine etwas andere als sonst“, betonte
Cornelia Rose-Olbrisch, Rechtsanwältin des VDM NW.
„Während ein Anwalt im Normalfall der Interessenvertreter
einer Partei ist, gilt es bei Kooperationen ein ausgewogenes
Vertragswerk zu schaffen, das eine dauerhafte Zusammen­
arbeit auf Augenhöhe ermöglicht. ­Deshalb ist jede Koope­
ration ein Unikat.“
LEISTUNGEN DES VDM NW
Was tut Ihr Verband für Sie, wenn Sie eine Kooperation
anstreben? Diese Frage stellte Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Daniela
Krawinkel, betriebswirtschaftliche Beraterin des VDM NW,
am Ende der Veranstaltung. Bei dem Thema greifen be­
triebswirtschaftliche und rechtliche Beratung ineinander.
Das Netzwerk des Verbandes bietet die Möglichkeit,
auf potenzielle Kooperationspartner zu treffen. In den
Vorbereitungs­gesprächen für eine Kooperation unterstützt
der VDM NW durch Unter­nehmensbewertungen, Szena­
rio-Planung inklusive Synergiepotenzialen und Standortent­
scheidungen sowie eine Qualifikationsanalyse der betroffe­
nen Mitarbeiter. Arbeitsrechtliche Fragen rücken besonders
im Falle eines Betriebsübergangs in den Vordergrund. In der
Durchführungsphase einer Kooperation erhalten die Mit­
glieder Unterstützung bei Investitionsplanungen und der
Moderation des Integrationsprozesses. Nutzen ziehen kön­
nen die Mitglieder auch vom neutralen Blick des Verbandes
auf die Branche, ihre Trends und ihre Unternehmen.
Im Anschluss hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, zu
netzwerken und sich nach potenziellen Kooperationspart­
nern umzusehen. „You can not ’not communicate‘!“, war
der eindeutige Appell von Jens-Christian Posselt an die
Teilnehmer, um gemeinsame Interessen, aber auch Unter­
schiede, miteinander auszuloten.
CORNELIA ROSE-OLBRISCH
FON 0 40. 39 92 83. 17
MAIL [email protected]
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
45
VERBAND
Mutig – Wachstum und Produktivität
steigern – Mittelmaß nein danke
Wer am hart umkämpften Markt nicht nur überleben, sondern erfolgreich sein will,
braucht in jedem Fall ein Ziel und einen Plan. Die Frage ist, wie gelangen Sie zu einem
praktikablen und erfolgreichen Businesskonzept?
Zwei starke Partner der Branche, die campus management­
akademie für druck und medien und GC Graphic Consult,
haben diese Frage in ­Beratungsgesprächen immer wieder
gestellt bekommen und die Erfolgsgaranten für Wachstum
und Produktivität identifiziert:
- Kunden begeistern
- Märkte erobern
- Umsatz steigern
- kraftvoll führen
- mit Transparenz durch Kennzahlen
sicher entscheiden
- clever produzieren
Modul 2:
Führung
+ Kommunikation
Modul1:
Marketing
+ Vertrieb
COACHING
46
–
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
CHECKLISTEN
Modul 3:
Finanzen
+ Controlling
–
„Sagen Sie nein zu Mittelmaß und Austauschbarkeit. –
Ob Unternehmen ihre Ziele erreichen, ist eine Frage von
Entschlossenheit, Ausdauer und guter Führung. Wachstum
und Entwicklung entstehen, wenn Sie mutig neue Wege
beschreiten“, so Simone Marhenke, Geschäftsfüh­rerin
campus gmbh.
Sicherlich kann man hierzu interessante Literaturtipps
geben oder sich durch Beratung Unterstützung ins Haus
holen, allerdings war ein weiterer Wunsch der Kunden, Teil
eines Branchen-Netzwerks zu sein, in dem man sich zu
diesen Themen vertrauensvoll austauschen kann und
zudem hilfreiche Tools von Experten an die Hand bekommt.
Mit dem Managementprogramm für Unternehmens­
Modul 4:
Prozesse
+ Effizienz
INSTRUMENTE
Transfer ins
Unternehmen
Exklusives
Netzwerktreffen
der Teilnehmer
VERBAND
Anzeige
führung, das sich exklusiv an Geschäftsführer, Top-Füh­
rungskräfte wie z. B. Vertriebs­leiter, Betriebsleiter sowie
Geschäftsnachfolger der Druck- und Medien­branche rich­
tet, ist es gelungen, ein Format zu entwickeln, das diesen
Anforderungen gerecht wird. Das gesamte Programm
erstreckt sich über ca. zwölf Monate, insgesamt vier Modu­
le à zwei Tage plus Auftakt- und Abschlussveranstaltung.
Die Module sind so konzipiert, dass sie thematisch ineinan­
dergreifen und das Ziel einer ganzheitlichen, fachlichen
und persönlichen Kompetenzentwicklung ermöglichen.
Der Benchmark mit anderen Unternehmen der Branche
und das exklusive Netzwerk der Teilnehmer untereinander
bieten eine tolle Chance, sich auf Augenhöhe mit Gleich­
gesinnten auszutauschen und von den Erfahrungen der
anderen Führungskräfte zu profitieren.
WAS IST DER MEHRWERT?
„Unternehmer und Führungskraft müssen ihre Ressourcen
effizient nutzen, deshalb vermitteln wir in diesem kompakten
Programm das für die Zielgruppe relevante Wissen zu den
erfolgversprechendsten ­Themen der Unternehmensführung.
Passgenau und branchenspezifisch mit direktem Bezug zu Ihrem
Unternehmen. Draufblick schafft Durchblick“, so Peter Jeschke,
Geschäftsführer GC Graphic Consult.
Durch eine genaue Analyse des eigenen Unternehmens
schaffen Sie Transparenz in:
»
»
»
»
Marketing und Vertrieb
Führung und Kommunikation
Finanzen und Controlling
Prozesse und Effizienz
Sie werden persönlich durch die Experten individuell über
das gesamte Programm fachlich betreut und bei der Einfüh­
rung im eigenen Unternehmen unterstützt.
WAS IST DAS BESONDERE? – 100 PROZENT PLUS 1
„Wir als Coaches begleiten die Geschäftsführer und Führungskräfte dabei, die Dinge, die sie sich persönlich vorgenommen haben, auch zeitnah in ihren Unternehmen umzusetzen“, erläutert Teresa Kohnen, Leitung campus gmbh.
Das Programm startet am 27. April 2016, die Programm­
gebühr beträgt 3.990 Euro zzgl. MwSt. für Mitglieder des
Verbandes Druck + Medien Nord-West e.V. und anderer
Landesverbände Druck und Medien. Für Nichtmitglieder
betragen die Kosten 4.990 Euro zzgl. MwSt. Eine Förde­
rung über den Bildungsscheck ist möglich. Bitte sprechen
Sie uns an, wir beraten Sie gerne.
TERESA KOHNEN
FON 0 23 06. 2 02 62. 26
MAIL [email protected]
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
47
VERBAND
ProzessStandard Offsetdruck 3.0
Für den standardisierten Offsetdruck mit aufgehellten Papieren stehen nun neue Arbeitsmittel
praxisreif zur Anwendung bereit.
Die vor zwei Jahren überarbeitete ISO-Norm berücksichtigt die jüngsten technischen Entwicklungen und Normvorgaben bei Messtechnik
und Standardbeleuchtung. Für Druckbedingungen mit optisch auf­
gehellten Papieren kann so eine deutlich verbesserte Prozesssteuerung
erreicht werden. Damit sollen Farbmessdaten und visueller Eindruck
von Prüf- und Auflagendrucken künftig noch besser in Übereinstimmung gebracht werden – ein Praxisproblem, das insbesondere bei
­Papieren mit optischen Aufhellern relevant ist. Denn bisher war es trotz
ausgefeilter Farbmanagement-Technologie in der Praxis immer wieder
zu Abweichungen zwischen messtechnisch verifizierten Prüfdrucken
und der visuellen Beurteilung von Auflagendrucken vor allem auf
aufgehellten Papieren gekommen.
BEWÄHRTE ZUSAMMENARBEIT DER VERBÄNDE
Die vielen aufgehellten Papiere, die kaum mit den bisherigen ISO- und
PSO-Papiertypen übereinstimmen, ließen es sinnvoll erscheinen, entsprechend angepasste Druckbedingungen in Praxisstandards festzuschreiben. In der bewährten Zusammenarbeit von den Verbänden
Druck und Medien, der ECI und der Fogra wurden in zahlreichen Testserien (Drucktests) über zwei Jahre hinweg sorgfältig und mit großem
Aufwand verbesserte Charakterisierungsdaten und Profile geschaffen.
Papiereinteilung und Druckbedingungen alt und neu in der ISO 12647.
48
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
So wurden im ECI-Projekt „Fred15“ entsprechende Charakteri­
sierungsdaten erarbeitet und optimiert: FOGRA51 für gemäßigt
auf­gehellte gestrichene Papiere und FOGRA52 für stark aufgehellte
ungestrichene Papiere.
Charakterisierungsdaten sind CIEL*a*b*-Messdaten, die unter ganz
konkreten Druckbedingungen aus der ISO-Testform (ANSI IT.8/7-4,
1617 Felder) gewonnen werden und die beim Erstellen von ICC-Profilen auf dieser Basis innerhalb gewisser Toleranzen erfüllt sein müssen.
Beim Erstellen der generischen Profile sind auf Basis der Drucktests
feinste Anpassungen vorgenommen worden. Die Charakterisierungsdaten wurden bei der Profilberechnung auf die repräsentativen, typischen Druckpapiere angepasst. Wie bisher wurden die Separationen
nach den gängigen GCR-Verfahren vorgenommen, die die maximale
Tonwertsumme auf jeweils 300 Prozent begrenzen. Mit diesen
GCR-Einstellungen kann also in der Praxis wie gewohnt weiterhin
gearbeitet werden.
Die aus FOGRA51 und FOGRA52 erstellten kostenlosen ECI-Profile
sollen in einem Übergangszeitraum die auf Basis von FOGRA39 und
FOGRA47 erstellten Profile ablösen. Zur Unterstützung stehen
CMYK-CMYK-Profile zur Umrechnung zwischen alten und neuen
Druckbedingungen (und umgekehrt) zur Verfügung.
VERBAND
Report „ISO 12647-3:2013, Quality Standard for Newspaper Production“ können bei der WAN-IFRA (www.wan-ifra.org) heruntergeladen
werden.
Weitere bestehende Arbeitsmittel werden zeitnah mit aktuellen Übersichten, Druckmustern und Daten ergänzt und damit für den Anwender
noch unentbehrlicher und wertvoller. Updates sind geplant für:
» Altona Test Suite 2.0 Anwendungspaket (ATS2)
» roman16 bvdm-Referenzbilder
» ProzessStandard Offsetdruck (PSO-Handbuch 2012)
Die neuen „Printing Conditions“ für gestrichene und ungestrichene
Heatset-Rollenoffsetpapiere PC2/PC3/PC4/PC6/PC7/PC8 nach
ISO 12647-2:2013 werden nach Bedarf, Marktrelevanz und abhängig
von den zur Verfügung stehenden Ressourcen erarbeitet. Dies betrifft
die Charakterisierungsdaten FOGRA40/41/42/45/46/48 und die
entsprechenden ECI-Profile.
Drucktest für neue Druckbedingungen nach der ISO 12647-2:2013.
ESSENZIELLE BEDEUTUNG FÜR DIE DRUCKINDUSTRIE
Diese neuen, auf der oben genannten Normbasis erstellten Arbeits­
mittel haben eine essenzielle Bedeutung für die Druckindustrie. Insgesamt wurde mit der Norm-Revision eine deutliche Verbesserung und
Präzisierung der Anwendung erreicht, die eine kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung der Prozesssteuerung und Qualitäts­
sicherung im Offsetdruck erlaubt.
Die Arbeitsmittel zur Umsetzung der ISO 12647-2:2013 stehen ab
sofort zur Verfügung.
Neue Fogra-Charakterisierungsdaten, ECI-Offsetprofile und „ECI/
bvdm Gray Control“-Druckkontrollkeile für den Offsetdruck nach der
2013 revidierten Druckprozessnorm 12647-2:2013 auf premium
­gestrichenem Papier (FOGRA51; „PSO Coated v3”) und holzfrei gestrichen weißem Papier (FOGRA52; „PSO Uncoated v3 (FOGRA52)“)
stehen auf den Webseiten der Fogra (www.fogra.de), der ECI (www.
eci.org) und des Bundesverbands Druck und Medien (www.bvdmonline.de) ab sofort zur Verfügung.
Im Zeitungsdruck wurden ebenfalls die Änderungen der ISO 126473:2013 adaptiert, insbesondere im Hinblick auf einen verminderten
Gesamtfarbauftrag. Die WAN-IFRA hat ein neues ICC-Profil in Zusammenarbeit mit Zeitungsdruckereien weltweit entwickelt und getestet.
Das neue ICC-Farbprofils „WAN-IFRAnewspaper26v5.icc“ und der
Sie wollen nach den neuen Druckbedingungen PSO Coated v3
(FOGRA51) bzw. PSO Uncoated v3 (FOGRA52) drucken und
haben Fragen bzw. wünschen Unterstützung bei der Umsetzung?
Ihr Technik-Team von der PrintXMedia Consult Nord-West GmbH
hilft Ihnen. Die PrintXMedia Consult Nord-West GmbH ist als ein
Unternehmen der Druck- und Medienverbände neutral und unabhängig. Wir unterstützen bei:
»
»
»
»
»
Einstellung der Färbung im Druck
Anpassung der Tonwert-Kennlinien am CtP-System
Auswahl und Einrichtung des farbverbindlichen Proofs
Handhabung von Messgeräten im Messmodus 1
Überprüfung der Normlichtbedingung
Nutzen Sie einzelne Dienstleistungen, eine Beratung in von Form
eines individuell abgestimmten Workshops oder durch eine kontinuierliche Begleitung mit MPO+ (Mission ProzessOptimierung).
FRANK WIPPERFÜRTH
FON 0 23 06. 2 02 62. 36
MAIL [email protected]
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
49
VERBAND
Der VDM NW trauert um seinen ehema­ligen
Geschäftsführer Klaus Mertens
Am 10. Oktober 2015 verstarb Klaus Mertens im Alter von 83 Jahren.
Dipl.-Kfm. Klaus Mertens war vom 1. Januar 1961 bis zu seinem Eintritt in den
Ruhestand am 1. Januar 1997 insgesamt 36 Jahre für den damaligen VDN tätig.
Der gebürtige Ham­
burger war gelernter
Verlagskaufmann und
Schrift­setzer.
Während sei­nes Stu­
diums der Betriebs­
wirtschaftslehre war
er gleichzeitig Be­
triebs­assistent in einer großen Zeitungs­druckerei und
kam nach zweijähriger Tätigkeit in einer Düsseldorfer
Werbeagentur 1961 als Betriebsberater zum Verband
der graphischen Betriebe Nordrhein e.V. in Düssel­
dorf. Zu Beginn seiner Tätigkeit war die Einführung
der Betriebsabrechnung und die Beratung zur
betriebswirtschaftlich-rationellen Führung, vor allem
der kleineren und mittleren Buchdruckereien, sein
Aufgabenbereich.
Am 01. Juli 1962 wurde Klaus Mertens vom Vor­
stand zum Geschäftsführer des Verbandes berufen.
Auch als Leiter der Geschäftsstelle des VDN hat er
stets die Beratung der Mitgliedsbetriebe als wesent­
liche Aufgabe des Verbandes gesehen und gemein­
sam mit den Referenten diese Zielsetzung des Ver­
bandes nachhaltig verfolgt. Daneben hat sich Klaus
Mertens über viele Jahre für die Verbesserung des
Marketings in der Druckindustrie, für die Werbe­
drucksachen und insbesondere für die Sozial- und
Tarifpolitik ein­gesetzt. Ein besonderes Anliegen
waren für ihn auch die Fachmessen DRUPA und
IMPRINTA, für die er sich als Mitbegründer und spä­
teres Komitee-Mitglied besonders eingesetzt hat.
Als Geschäftsführer führte er 1965 den technischen
Beratungsdienst ein und gründete 1969 die Bera­
tungsgesellschaft Druck, deren Geschäftsführung er
ebenfalls übernahm. 1970 wurde dann die neue Ver­
bandsgeschäftsstelle in der Düsseldorfer Oststraße
eröffnet. 1971 wurde die erste überbetrieb­liche
Lehrwerkstatt für die Druckindustrie in Köln eröffnet
und 1973 eine weitere Lehrwerkstatt in Essen. Die
Betriebe haben ihm auch die Einführung der „Aktiven
Unternehmensführung in Klein- und Mittelbetrieben
der Druckindustrie“ zu verdanken.
1980 begleitete Klaus Mertens dann den Zusammen­
schluss der Lehrwerkstätten zum Bildungszentrum in
Düsseldorf, in der Immer­mann­straße. 1982 wurde
dann das Bildungswerk der Druckindustrie Nordrhein
e.V. gegründet, dessen Geschäftsführung Klaus Mer­
tens ebenfalls übernahm. Er begleitete die Errichtung
der neuen Geschäftsstelle in Düsseldorf-Reisholz,
welche 1994 eröffnet wurde. Während seiner gesam­
ten Tätigkeit war er immer aktiv an den Tarifverhand­
lungen beteiligt, die teilweise über viele Wochen von
Arbeitskämpfen und harten Auseinandersetzungen
mit der Gewerkschaft begleitet wurden.
Mit dem Tode von Klaus Mertens verliert der Ver­
band eine herausragende Persönlichkeit, die sich
durch fachliche Kompetenz und Engagement bei den
Mitgliedsbetrieben und den Verbänden der Druck­
industrie hohes Ansehen erworben hat. Unser Mit­
gefühl gilt seiner Familie. Wir werden ihm stets ein
ehrendes Andenken bewahren.
Verband Druck + Medien Nord-West e.V.
Düsseldorf, Lünen und Hamburg
Vorstand, Geschäftsführung und Mitarbeiter
50
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
VERBAND
Kürzung des Urlaubs wegen Elternzeit muss vor dem
Ende des Arbeitsverhältnisses erfolgen
Der gesetzliche Grundsatz: Nimmt ein Arbeitnehmer Elternzeit in Anspruch, so kann der Arbeitgeber den
Urlaub für das laufende Kalenderjahr um 1/12 je vollem Kalendermonat der Elternzeit kürzen. Diese Kürzung erfolgt
nicht automatisch, sondern nur durch eine entsprechende Erklärung des Arbeitgebers.
BETRIEBLICHES EINGLIEDERUNGSMANAGEMENT (BEM)
Wenn Mitarbeiter im Jahr mehr als sechs Wochen aufgrund von
Arbeitsunfähigkeit ausfallen, sind die Unternehmer gefragt. Ein
sog. betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) muss in die
Wege geleitet werden. Hierzu stellen wir Ihnen weiterführende
Informationen sowie Musteranschreiben an Mitarbeiter als Muster
zur Verfügung. Sprechen Sie uns gerne an.
HENRIKE PRÖMMEL
FON 0 23 06. 2 02 62. 13
MAIL [email protected]
Die Entscheidung: Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat nun entschie­
den, dass Urlaub in der Elternzeit nur während des laufenden Arbeits­
verhältnisses gekürzt werden kann. Nach der Beendigung des Arbeits­
verhältnisses ist diese Kürzung des Urlaubs nicht mehr möglich.
Der Fall: In dem vom BAG am 19.05.2015 entschiedenen Fall hatte die
Arbeitnehmerin von Mitte Februar 2011 bis Ende Mai 2012 Elternzeit
genommen. Mit dem Ende der Elternzeit endete auch das Arbeitsver­
hältnis, anschließend verlangte die Arbeitnehmerin Abgeltung ihrer
Urlaubsansprüche aus den Jahren 2010 bis 2012. Die Arbeitgeberin
kürzte im September 2012 den Urlaub unter Hinweis auf die Elternzeit.
Dies hielt die Arbeitnehmerin für unzulässig und wurde mit dieser Auf­
fassung durch das BAG bestätigt. Eine Kürzung des Urlaubs wegen
­Elternzeit ist nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht mehr
möglich. Mit dem Ende des Arbeitsverhältnisses bestehe der Urlaubs­
anspruch nicht mehr, da er sich in einen Urlaubsabgeltungsanspruch
umgewandelt habe. Eine Kürzung eines solchen Abgeltungsanspruches
sei jedoch durch das Gesetz nicht vorgesehen.
Folgen für die Praxis: Arbeitgeber sollten Arbeitnehmer, die Eltern­
zeit in Anspruch nehmen, möglichst schon vor Beginn oder während
der Elternzeit darauf hinweisen, in welchem Umfang der Urlaub ge­
kürzt werden soll. Ferner sollte vor dem Ende eines Arbeitsverhältnis­
ses in jedem Fall geprüft werden, ob ein Urlaubsanspruch aufgrund
einer Elternzeit noch gekürzt werden kann, um eine entsprechende
Kürzungserklärung vor Ablauf des Arbeitsverhältnisses, wenn möglich
schriftlich, noch abzugeben. Gleiches gilt übrigens auch bei der Inan­
spruchnahme von Pflegezeit aufgrund einer entsprechenden gesetz­
lichen Regelung.
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des Verbandes Druck + Medien Nord-West
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gerufen wurde, stellt Ihnen erfahrenes Personal mit Fachwissen
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typosichere Me dien gestalter, jemanden, der sich auskennt,
wenn es um Aufgaben wie Schneiden, Falzen, Zusammentragen,
Kleben, Heften, Nuten geht. Oder den Profi, dem Lithografie
und Retusche noch im Blut stecken, InDesign, Freehand, und
QuarkXpress aber neue Leidenschaften sind.
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AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
51
Der Verband von seiner s
vdmnw.de/nw-impressionen
Auf der Verbandsseite vdmnw.de unter NW-Impressionen können Sie Ihre schönsten,
interessantesten oder lustigsten Erlebnisse aus der Verbandsregion mit anderen teilen –
und einen Preis gewinnen. Einmal im Jahr kürt die Redaktion die gelungensten
Fotos mit einer Reise für Zwei. Wohin? Natürlich an einen der schönsten Orte der
Verbandsregion! Wir freuen uns auf Ihre Nord-West-Impressionen.
Zu den NW-Impressionen.
schönsten Seite.
Oliver Hitzegrad, Dortmund:
„Das Bild wurde am 09. November 2015 auf dem Platz vor dem
Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Dortmund-Syburg aufgenommen.
Der Himmel ,brannte’ förmlich und hat das Denkmal in ein wunder­
schönes Abendlich gehüllt. Viele Leute haben ihre Handys
gezückt und dieses tolle Schauspiel festgehalten. Es herrschte eine
besondere Stimmung – sehr ruhig und ,andächtig’“.
WISSENSWERT
DIN A – Siegeszug einer Norm
Wir umgeben uns tagtäglich mit einer Unzahl von Normen, die uns das Leben erleichtern sollen. Manche Normen
machen Sinn, andere wirken absurd. Zu der ersten Kategorie zählt zweifelsohne das DIN-A-Papierformat,
das in den meisten Ländern der Welt zum Alltag gehört. Aber wer ist eigentlich der Erfinder dieser Erfolgsgeschichte?
Wann und wo wurde sie geschrieben?
Von der Größe eines Legosteins bis zur Krümmung der Salatgurke – alles hat seine Norm.
Und so unübersichtlich unser Leben manchmal
wirkt, so ist es doch bis ins kleinste Detail geregelt. Vom Aufstehen (DIN 8325-2, QuarzGroßuhren; Wecker; Anforderungen, Prüfung)
über das Schlafengehen (DIN EN 1161, Federn und Daunen, Prüfverfahren, Bestimmung
des Feuchtegehaltes) bis zum stillen Örtchen
(DIN EN 38, Klosettbecken, wandhängend,
mit freiem Zulauf). Normen begleiten uns von
früh bis spät, auch wenn wir sie selten bemerken. Die große Bedeutung von Normen zeigt
sich in der Ehre, die ihnen erwiesen wird – ganz
offiziell durch den „Weltnormentag“.
Hier und jetzt soll es aber um eine ganz besondere und – insbesondere für die Druckindustrie
– wichtige Norm gehen: Um das DIN-A-­
Papierformat. Man stelle sich heute eine Gesellschaft ohne genormte Papier- und Umschlagformate vor; undenkbar in einer Welt, in
der Unmengen von Ordnerformaten, Druckerund Kopierer-Einstellungen existieren; in der
die Formatwahl immer mit Rücksicht auf Kompatibilität oder Effizienz getroffen wird.
Nur wenigen Menschen ist bewusst, dass das
DIN-A4-Papier eine deutsche Erfindung ist:
Das A-Format wurde 1922 von Dr. Walter
Porstmann erdacht und als DIN 476 „Papierformate“ registriert. Dieser Standard für
Die DIN 476 (Deutsches Institut für Normung) ist bis heute die Norm für die bekannten Papierformate:
Ausgangsformat hierfür war ein Rechteck von 1 qm mit den Seitenlängen 1189 und 841mm
(heutige lange Seite des DIN A0 und DIN A1-Formats). Alle anderen Papierformate entstanden
entweder durch Halbieren oder Verdoppeln.
54
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
Papiergrößen hat sich außer in den USA und
Kanada – die sich bis heute mit einer Vielzahl
von Formaten „herumschlagen“ müssen – als
ISO 216 weltweit durchgesetzt.
GESCHICHTE DER PAPIERFORMATE
Der älteste Beleg für Papierherstellung in
Deutschland ist von 1228. Die Papierbögen,
deren Größe noch stark variierte, wurden
bedruckt und dann zu Büchern gebunden. Zu
dieser Zeit galten einfache Anwendungen:
Halbierte man den Bogen zweimal bekam man
vier Blätter (acht Seiten) – das sogenannte
Quart-Format. Noch einmal halbiert, bekam
man acht Blätter (sechzehn Seiten) – das
Oktav-Format. Eine Größe, die den heutigen
Taschenbüchern sehr ähnlich ist.
Im Jahr 1389 waren es die Stadtväter von
­Bologna (Italien), die eine Formatordnung für
Papier deklarierten: die sogenannte „Statuti
del Popolo”. Vier Formate wurden dafür in
eine Marmorplatte eingraviert, die noch heute
im Museo Civico Medievale (mittelalterliches
Museum in Bologna) zu bewundern sind.
Später sah auch der Schweizer Sekretär Karl
Wilhelm Bührer (1861–1917) die Notwendigkeit eines einheitlichen Formats aller Druck­
sachen. 1905 gründete er die Unternehmung
der „Internationalen Mono-Gesellschaft“,
welche Werbekarten in Einheitsformaten produzierte und verkaufte. Doch bereits sechs
Jahre später musste die Gesellschaft wegen
geringer Rentabilität schließen.
Daraufhin gründete Bührer mit dem deutschen
Schriftsteller Adolf Saager in München das
„Institut für die Organisation der geistigen
Arbeit – die Brücke“. Der Firmenname war
gleichzeitig Ziel und Zweck des Unternehmens: „Die Organisierung der Gesamtheit der
geistigen Arbeit der Welt nach einheitlichen
WISSENSWERT
Der Vater des A-Formats: Walter Porstmann wird
am 8. März 1886 in Geyersdorf, Erzgebirge,
geboren. Studium an den Universitäten Erlangen,
Kiel und Leipzig. Staatexamen in Mathematik,
Physik und angewandter Mathematik.
Prinzipien zu gestalten“. Zusammen führten
sie das vom deutschen Chemiker und Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald 1911 eingeführte Weltformat ein. Ostwald hatte das Verhältnis von Breite und Höhe mit 1:√2 (also 1:1,41)
ermittelt. Das Welt­format setzte sich wegen
verschiedener Probleme jedoch nicht durch.
Das vorgegebene Briefformat passte zum Beispiel nicht in die damals verbreiteten Aktenordner und Hefter.
Überhaupt musste dem Wust von Formaten
ein Ende gesetzt werden. Im Deutschen
­Kaiserreich schrieb man seine Briefe auf
Reichsformat, Super-Royal oder auf Groß
Patria. Auch hier wollte die Korrespondenz
einfach nicht in Briefumschläge, Mappen und
Archivkästen passen. Das Ergebnis war viel
Abfall – ein Zehntel allen produzierten Papiers
in Deutschland ging durch die verschiedenen
Formate verloren.
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Der Retter und entscheidende Begründer der
heutigen Papierformate war der Berliner Ingenieur und Normungstheoretiker Dr. Walter
Porstmann (1886–1959). Er veröffentlichte
1917 sein Buch über Normenlehre und trat
dem Normenausschuss der Deutschen Indus­
trie bei. Während der Wirtschaftskrise im Jahre
1922 veröffentlichte er schließlich die erste
DIN Norm für Papierformate: DIN 476. Porstmann vereinigte das Weltformat mit dem metrischen Flächenformat. So hatte fortan DIN A0
eine Fläche von genau einem Quadratmeter.
Die Praxisnähe der DIN 467 hat entscheidend
zu ihrem Erfolg beigetragen. Die Tatsache, dass
das Format von einem A0-Blatt ausgeht, das
man in kleinere Formate faltet oder schneidet,
entspricht dem täglichen Umgang mit Papier.
Dadurch, dass man das Papier auf jedes gewünschte Format innerhalb der A-Serie falten
kann, braucht man keine speziell angepassten
Briefumschläge oder Ordner.
Porstmann war überzeugt, dass diese Vereinheitlichung der Papierformate einen Gewinn
für die Allgemeinheit darstellen würde, weil es
die Papierablage und -herstellung billiger und
effektiver macht. Weniger Abfall bedeutete
auch eine Schonung der Wälder – ein Thema,
das Porstmann sehr am Herzen lag.
Mit Veröffentlichung der Norm DIN 476 waren die Unstimmigkeiten behoben. Die öffentlichen Behörden – überglücklich, dass nun
endlich Ordnung herrschte – setzten die neuen
Formate zeitnah ein und andere Formate wurden bedeutungslos. Die deutsche DIN 476
„Papierformate“ wurde nach und nach von so
vielen Ländern übernommen, dass sie 1975
internationaler ISO-Standard wurde.
DIN – DEUTSCHES INSTITUT
FÜR NORMUNG E.V.
DIN ist die deutsche Normungsorganisation. Sie wurde 1917 als Normenausschuss der Deutschen Industrie (NADI)
gegründet und hatte zum Ziel Normen
für die Deutsche Industrie (Deutsche
Industrie Norm) auszuarbeiten. Ziel der
Entwicklung von Normen ist die Ver­
einheit­lichung, die Schaffung von gemeinsamen Grundlagen. Sie kann personelle und materielle Ressourcen rationa­
lisieren und technische Hindernisse bei
Produktion und Handel aus dem Weg
räumen.
WEITERE INFORMATIONEN
UND QUELLEN:
http://www.din.de/de
https://de.wikipedia.org/wiki/Weltformat
http://www.goethe.de/ins/se/prj/
afo/deindex.htm
http://www.din-formate.info/­
uebersicht-din-formate.html
http://www.saxoprint.de/blog/­
papierformate-nach-din-norm/
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AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
55
BEMERKENSWERT
KOSTBARKEITEN
AUS PAPIER
DIE SCHÖNHEIT DES WEIBLICHEN KÖRPERS:
1898 veröffentlichte der Arzt Carl Heinrich Stratz sein populärwissenschaft­
liches Buch, mit dem er zeitlose Normen für weibliche Schönheit
aufstellen wollte. Nach unvergänglicher Harmonie und Ästhetik strebt
May auch mit diesem Armreif, der exakt 200 Seiten stark ist.
56
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
BEMERKENSWERT
Was macht man mit alten Büchern, die keiner mehr will? Jeremy May haucht ihnen neues Leben ein, indem er
einzigartige Schmuckstücke aus ihnen macht. Unter seinen Händen werden aus Buchseiten Ringe, Ketten, Armreife
und Ohrringe. Die Bücher selbst dienen hinterher als Verpackung und Schmuckkästchen.
Herr May, wie kamen Sie auf die Idee, aus
Büchern Schmuckstücke anzufertigen?
Ich hatte für meine Frau Eva zu unserem ersten
Hochzeitstag bereits einen Ring aus Zeitungspapier gemacht. Dann kam ich auf die Idee,
Bücher aus einem Antiquariat zu verwenden.
Ein Roman von Charles Dickens hat mich inspiriert. Die Ausgabe war uralt, abgenutzt und
ziemlich heruntergekommen. Vermutlich hätte
sie kein anderer mehr gekauft. Ich wollte das
Buch neu interpretieren und daraus ein Wortkunstwerk erschaffen.
Wie fühlt es sich an, ein Buch zu
zerschneiden?
Vor dem ersten Schnitt zögere ich meist einen
Moment. Am schlimmsten war es bei einem
Reiseführer, mit dem ein Pärchen ein Jahr lang
quer durch Australien gereist war. Daraus
wollten die beiden einen Verlobungsring. Das
Buch hat ihnen offensichtlich viel bedeutet,
auch weil es voller Post-its war. Weil ich es
nicht zerschneiden wollte, saß ich lange reglos
mit dem Skalpell in der Hand davor. Mittlerweile bin ich entspannter.
Wie gehen Sie dabei vor, wie entstehen
Ihre Schmuckstücke?
Alles beginnt mit dem Buch selbst. Interessante
Ausgaben finde ich entweder in Antiquariaten
oder bekomme sie – für maßgeschneiderte
Schmuckstücke – direkt von meinen Auftraggebern. Nach dem Lesen des Buchs wähle ich
ein Zitat aus, das mich direkt inspiriert. Damit
visualisiere ich Form, Farbe und Aussehen der
Schmuckstücke und setze die Idee entsprechend um. Seite für Seite schneide ich mit einem Skalpell exakt so viel Papier aus dem Buch
heraus, wie ich brauche. Dann ergänze ich
farbiges Recyclingpapier, klebe alles zusammen und arbeite mit Schmirgelpapier oder
dem Skalpell die endgültige Form heraus. Zum
Schluss trage ich eine sehr dünne Lackschicht
auf. Die intensiviert die Farben und macht das
Schmuckstück wasserdicht.
Jedes Ihrer Schmuckstücke ist ein Unikat.
Was inspiriert Sie?
In erster Linie inspiriert mich die Erzählung des
Buches. Manchmal weiß ich noch nicht einmal,
ob es ein Ring, eine Kette oder ein Armreif
wird. Ich lese alles von vorne bis hinten. Dabei
entsteht in meinem Kopf ein Bild von dem
Schmuckstück. Je nachdem, in welcher Stimmung oder Situation ich mich befinde, sind die
Eindrücke beim Lesen ganz unterschiedlich.
Meist gibt es ein bestimmtes Zitat, das mich
inspiriert und in mir eine erste Idee für die
Form und Farbgebung entstehen lässt, die ich
anschließend umsetze.
Wie wählen Sie die Bücher für Ihre
Werke aus?
Besonders schätze ich alte, gebrauchte Bücher,
die ja nicht nur eine Geschichte erzählen, son-
SOPHIE’S CHOICE: William Styrons Roman erzählt die Geschichte der Ausch­
witz-Überlebenden Sophie, die sich zwischen ihren beiden Kindern entscheiden
muss. May blieb an der Textpassage hängen, die Sophies Gefühle in diesem
Moment beschreibt. Für sein Design wählte er Zwischenschichten aus Papier
in den Farben Rot, Burgunder, Orange und Schwarz.
Jeremy May hat über zehn Jahre als Landschaftsarchi­
tekt gearbeitet und in großen Dimensionen gedacht.
Dann entdeckte er seine Leidenschaft für Details.
Seit 2010 vertreibt der Brite seine Schmuckstücke aus
Büchern unter dem Label Littlefly. Seine persönliches
Lieblingsbuch: High Rise (Hochhaus) von James
Graham Ballard.
dern auch eine Geschichte haben. Manchmal
finde ich darin Einkaufslisten oder Briefe, die
als Lesezeichen verwendet wurden. Ich lese
gern die Notizen, die andere Leute in den
Büchern gemacht haben, und schaue mir an,
welche Sätze und Zitate sie unterstrichen
haben. Das inspiriert mich zusätzlich.
APPLIED PHYSIOLOGY: Mit gerade einmal 27 Jahren veröf­fent­
lichte Samson Wright sein Lehrbuch „Applied Physiology“.
84 Seiten daraus hat May für die dreifarbige Kette mit seinem
Skalpell ausgeschnitten und dunkelrotes, blaues und orangefarbenes
Papier ergänzt.
AUSGABE 4.2015 // ZUKUNFT MEDIEN
57
IMPRESSUM // PERSÖNLICHES
GEBURTSTAG
FIRMENJUBILÄUM
DEZEMBER 2015
DEZEMBER 2015
60 Jahre PETER HOLTKAMP, Druckerei Peter Holtkamp GmbH,
Döttelbeckstraße 2a, 44534 Lünen ›››› 60 Jahre BURKHARD
WEHMEYER, Wehmeyer Druckerei und Verlag, Klausheide 59,
32130 Enger ›››› 40 Jahre SILKE JUNGMANN, Druckhaus Ley +
Wiegandt GmbH + Co, Möddinghofe 26, 42279 Wuppertal
35 Jahre BROCHMANN GMBH, Girardetstraße 76,
45131 Essen
JANUAR 2016
40 Jahre THORSTEN FELDT, REMONDIS Trade and Sales GmbH,
Brunnenstr. 138, 44536 Lünen
FEBRUAR 2016
65 Jahre PAUL VORBOHLE, Hanhardt Druck + Büro GmbH & Co. KG,
Wasserstraße 27, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder des Jahres 2015
JANUAR 2016
190 Jahre GRAPHISCHE BETRIEBE STAATS
GMBH, Roßfeld 8, 59557 Lippstadt ››››
120 Jahre KÖLLE-DRUCK GMBH, Am Osttor 12,
32361 Preußisch Oldendorf ››››
115 Jahre KRÄLING-DRUCK, Hochsauerlandstraße
74, 59955 Winterberg-Siedlinghausen ››››
105 Jahre OTTO W. MAHLER BUCH- U.
OFFSET­D RUCK INH. STEFAN GERDES E.K.,
Waldhofstraße 13, 25474 Ellerbek ››››
95 Jahre HANHARDT DRUCK + BÜRO GMBH &
CO. KG, Wasserstraße 27,
33378 Rheda-Wiedenbrück ››››
155 Jahre Westend Druckereibetriebe GmbH,
Westendstraße 1, 45143 Essen,
Gründung im Jahr 1861
» Druckerei Reinhold Festge GmbH & Co. KG, Oelde //
www.druckerei-festge.de
» imageDRUCK+MEDIEN GmbH, Aachen //www.imagedruck.de
» Jansen Bürosysteme GmbH & Co. KG - Xerox Team Jansen, Hennef //
www.teamjansen.de
» Kunst- und Werbedruck Hinrich H. Leonhardt Günther Wedekind GmbH
& Co. KG //www.kunst-undwerbedruck.de
»
»
»
»
»
»
»
»
»
»
»
»
»
»
P.O.S.-Partner Schaudinn GmbH, Wuppertal //www.sign-sell.de
PrintsPaul GmbH & Co. KG, Aachen //www.printspaul.com
REMONDIS Trade and Sales GmbH, Lünen //www.remondis.de
Ruhrstadt Medien AG, Castrop-Rauxel //www.ruhrstadt-medien.de
Volker Hinzke GmbH, Lübeck //www.hinzke.de
Wehlmann PrintMedia GmbH, Essen //www.wehlmann-printmedia.de
Wolffkarton Handels-GmbH, Lüdinghausen //www.wolffkarton.com
Evangelische Stiftung Volmarstein, Bildungswerk, Wetter //www.esv.de
Faber GmbH, Krefeld //www.faber-gmbh.de
Hanbückers Werbung GmbH, Langenfeld //www.hanbueckers.de
KIP DEUTSCHLAND GmbH, Aachen //www.kip.com
Medienzentrum Hellweg-Sauerland GmbH, Warstein //www.mzhs.de
Seltmann GmbH Druckereibetrieb, Lüdenscheid //www.seltmann.de
Stadtwerke Düsseldorf AG - Druck- und Copy Center //www.swd-ag.de
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
VERBAND DRUCK + MEDIEN E.V.
AN DER WETHMARHEIDE 34 / 44536 LÜNEN
FON 02306. 20262. 0
FAX 02306. 20262. 99
[email protected]
WWW.VDMNW.DE; VERANTWORTLICH
OLIVER CURDT, GESCHÄFTSFÜHRER
VERBAND DRUCK + MEDIEN NORD-WEST E.V.
58
ZUKUNFT MEDIEN //AUSGABE 4.2015
Auflösung des Fehldrucks 3/2015
PAPIER
INHALT: SCHEUFELEN, BVS ® MATT 135 g/m2
UMSCHLAG: SCHEUFELEN, HEAVEN 42 ® MATT 200 g/m2
REDAKTIONSTEAM
OLIVER CURDT, GESCHÄFTSFÜHRER
STEFAN HÖYNCK, STELLV. GESCHÄFTSFÜHRER
KATJA WAHL, MARKETING / KOMMUNIKATION
VERLAG + GESAMTHERSTELLUNG
TECKLENBORG | DRUCKHAUS+VERLAG
SIEMENSSTRASSE 4 / 48565 STEINFURT
FON 02552. 920. 02
FAX 02552. 920. 160
WWW.TECKLENBORG-VERLAG.DE
VERLAGSREDAKTION
MICHAEL HEMSCHEMEIER
FON 02552. 920. 205
FAX 02552. 920. 210
[email protected]
ANZEIGENMARKETING
CHRISTINA TECKLENBORG
FON 02552. 920. 108
FAX 02552. 920. 100
[email protected]
Print
kompensiert
Id-Nr. 1552057
www.bvdm-online.de
BILDNACHWEIS
BVDM, Berlin; VDM NW; DIN – Deutsches Institut
für Normung e.V. ; Faber GmbH, Krefeld;
LSD GmbH & Co. KG, Düsseldorf; Eva Chloe Vazaka;
Stacey Wei; Kirchner Print.Media GmbH & Co. KG;
Koenig & Bauer AG; Graphic Inkjet System; Pinhole Press;
Printed Electronics Limited; WA Media 2015;
Drupa / Messe Düsseldorf; Joerg Friedrich,
www.objektkontur.de; Fotolia.de; Viscom Düsseldorf 2015,
Reed Exhibition; Handwerkskammer Hamburg / Peters;
Druck+Medien-Awards
Die
Diegrößten
größtenWeihnachtsprints
Weihnachtsprintsaller
allerZeiten
Zeiten––
zum
zumBeispiel
Beispielgedruckt
gedrucktauf
aufden
denProduktionsmaschinen
Produktionsmaschinen
Pro
ProC7100SX
C7100SXoder
oderPro
ProC9100
C9100
ENTDECKEN
ENTDECKENSIE
SIEEINE
EINENEUE
NEUEGENERATION
GENERATION
IMIMDIGITALDRUCK
DIGITALDRUCKUND
UNDLASSEN
LASSENSIE
SIE
SICH
SICHINDIVIDUELL
INDIVIDUELLVON
VONUNS
UNSBERATEN
BERATEN
unter
unter+49
+495401
5401847-0
847-0
Design: MEFA MEDIENFABRIK
Design: MEFA MEDIENFABRIK
"LAST
"LASTCHRISTMAS,
CHRISTMAS,
I IGAVE
GAVEYOU
YOUMY
MYPRINT
PRINT
BUT
BUTTHE
THEVERY
VERYNEXT
NEXT DAY,
DAY,
YOU
YOUGAVE
GAVEIT
ITAWAY
AWAY
THIS
THISYEAR,
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TOSAVE
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