Akustik und Instrumentenkunde Stichwortverzeichnis, Wegleitung und Fragensammlung zur Prüfungsvorbereitung verfasst von Ulrich Müller unter Beihilfe von Bernhard Billeter, Ermanno Briner und Hans Eugen Frischknecht, französische Version Denise Bovet, Revision 2001/2003 Dieses Papier ist nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung des mündlichen Unterrichts gedacht. Inhalt 1. Stichwortverzeichnis 2. Wegleitung 3. Fragenkatalog 4. Kleines Literaturverzeichnis Seite Seite Seite Seite 1 3 18 20 1. Stichwortverzeichnis Wegleitung siehe Seite Absorption von Schallwellen Absorptionseigenschaften Beugung von Schallwellen Blasinstrumente Blasinstrumente mit Klappen Blasinstrumente mit Ventilen Centsystem Dämpfung von Schallwellen Differenzton Diffusität Direktschall Dopplereffekt Echo Fellklinger Formanten Frequenz (einer Schallwelle) Geräusch “Haas”- Effekt Hallabstand (Hallradius) HI-FI Anlage, Komponenten einer Infraschall Instrumentenkunde: Einteilung Intervallverhältniszahlen Intonation und Stimmungen 6 9 6 11 11 11 14 6 16 8 8 7 7 12 4 3 3 8 8 16, 17 16 10 14 14 Donald E. Hall 1) siehe Seite 330 332 75 62, 258, 267, 276 272 276 409, 465 185 394 73 320 80 72 177 305 34 335, 337 Jürgen Meyer 2) siehe Seite 147 147 143 45, 110 59, 116 45, 110 200 150 199 96 33 15 35 155 153 18 45 406, 415,421, vgl. auch Spezialliteratur 2 Intonation von Singstimmen und Melodieinstrumenten Keyboard Klang Klangerzeugung, elektronische Klangfarbe Komma Longitudinalwellen Luftsäulen, schwingende Membrane, schwingende Membranophone MIDI Musikinstrumente, elektronische Nachhall, Nachhallzeit Ohr, das menschliche Orgelpfeifen Platten, schwingende Raumakustik Raumklang Reflexion von Schallwellen Residuum Resonanz Saiten, schwingende Saiteninstrumente Saiteninstrumente, geschlagene Saiteninstrumente, gestrichene Saiteninstrumente, gezupfte Sampling Schall, hörbarer Schallausbreitung Schalldruck Schallereignisse Schallgeschwindigkeit Schallquellen Schallwellen, Allgemein Schallwellen, Empfang von Schallwellen, stehende Schumann’sche Gesetze Schwebung Selbstklinger Sinusschwingung Sinuston Stäbe, schwingende Stimme, menschliche Stimmungen von Tasten- und Bundinstrumenten Synthesizer Teiltöne Ultraschall Verdeckung (Maskierung) Wellenlänge einer Schallwelle 1) 2) 14, 15 13 3 13 3 15, 16 4, 5 9 10 12 13 12 8 16 11 10 7 9 5, 6 16 7 9 10 10 10 10 13 6 4 4 3 4, 5 9 4 5 6 4 16 11 3 3 10 12 15 13 4 16 16 5 157 390, 393 156 400 27 27 21 238 59 156 325 105 238 319 323 72 385 222 192,213 213 56 60, 227 60 72 27 17 25 55 21 148, 161, 183 16 143 210 143, 186 35, 39, 41, 42, 73, 122 96, 137 73, 122 95 13 13 15 14 13 193 82 43 470 177 297 159 139 18 486 35 Donald E. Hall und Jürgen Meyer: siehe Literaturverzeichnis auf letzter Seite. 18 99 38 38 141 34 19,24 15, 144 3 2. Wegleitung Fett gedruckt sind die im Stichwortverzeichnis aufgeführten Begriffe. Schallereignisse Die Sinusschwingung Eine einfache harmonische Schwingung kann man darstellen als die vertikale Projektion auf den horizontalen Durchmesser eines auf einem Kreis mit konstanter Geschwindigkeit umlaufenden Punktes. Dabei ist r = Radius des Kreises Der Umfang des Kreises ist gleich 2πr (Pythagoras) T = Schwingungsperiode, zeitlicher Abstand zwischen zwei Schwingungsmaxima, bzw. -minima. Die Schwingungsperiode entspricht einem vollständigen Umlauf des Punktes auf dem Kreise und ist daher gleich 2πr/ω. ( ω = Umlaufgeschwindigkeit des Punktes auf dem Kreis. Andere Physiker schreiben statt ω den Buchstaben v, was zu Verwechslungen mit der Schallgeschwindigkeit führen kann, s. S. 5) f = Frequenz = Anzahl vollständige Schwingungen pro Sekunde f = 1/T T = 2πr/ω Die physikalische Einheit für die Frequenz ist Hertz, abgekürzt Hz. Die Sinusschwingung ist die Grundform des musikalischen Tones. Der Sinuston Eine z. B. im Generator erzeugte Sinusschwingung mit einer bestimmten Frequenz. Tiefer Ton = niedrige Frequenz, hoher Ton = hohe Frequenz. Eine Stimmgabel produziert nach einer längeren Zeit nach dem Anschlag einen Sinuston. Die durch die Glasharmonika produzierten Klänge kommen einem Sinuston nahe. Die Klangfarbe eines reinen Sinustones wird als farblos und langweilig, oder auch als unangenehm empfunden. Der Klang Nach der Definition der Akustik ist ein Klang eine Überlagerung von einzelnen Schwingungen, deren Frequenz zum Grundton in einem ganzzahligen Verhältnis stehen. (Harmonische Teiltöne) Die Klangspektren der Musikinstrumente basieren hauptsächlich auf diesem Prinzip. (s. auch Formanten) Geräusch Eine Vielzahl von unregelmässigen und in keinem harmonischen Verhältnis zueinander stehenden Schallwellen wird als Geräusch bezeichnet. Die meisten Instrumente besitzen ausser dem Teiltonspektrum einen Geräuschanteil, der für das Klangbild einen wichtigen Anteil darstellt. Klangfarbe Umschreibung für einen auf objektiven Ursachen beruhenden subjektiven Eindruck, den ein Klang oder eine Mischung von Klängen in uns hervorruft: hell, dunkel, leuchtend, matt, strahlend, farblos, etc. 4 Teilton Schwingung, die zum Grundton in einem ganzzahligen harmonischen Verhältnis steht. Beispiel: Wenn der 1. Teilton (Grundton) eine Frequenz von 220 Hz hat, dann hat der 2. Teilton eine solche von 440 Hz, der 3. Teilton von 660 Hz. etc. Die Schwingungsverhältnisse betragen genau 1:2:3. Die Formanten Absolute Tonhöhenbereiche, in denen Teiltöne besonders ausgeprägt sind (unabhängig von der Frequenz des Grundtones). Ihre Struktur wird bei den Blasinstrumenten vor allem durch die Anregungsfunktion bestimmt, d.h. auf welche Weise ein Instrument zum Klingen gebracht wird. Die Formanten sind wesentlich mitbestimmend für die Erkennbarkeit eines Instrumentes. Die Vokale der menschlichen Stimme haben besonders deutliche Formanten. Die Schumann’schen Gesetze Benannt nach dem Physiker Erich Schumann, der bereits 1929 den Beweis erbrachte, dass Musikinstrumente feste Formantbereiche besitzen und dass sich deren Strukturen abhängig von Dynamik und Tonhöhe ändern. Beispiel: Auch bei leisem Radioempfang ist erkennbar, ob ein Orchester laut oder leise spielt. Die Dynamikempfindung ist also wesentlich abhängig von der sich ändernden Formantstruktur und nicht nur von der Änderung des Schallpegels. Schallausbreitung Schallwellen Fortpflanzung einer „Störung“ in Form von Druckschwankungen in der Luft oder in einem anderen Medium. Schallwellen sind Longitudinalwellen, im Gegensatz z. B. von Wellen auf einer Wasseroberfläche, Transversalwellen. Wird ein Masseteilchen aus seiner Ruhelage gebracht, überträgt sich diese Störung auf die benachbarten Teilchen; es bilden sich vorübergehend Verdichtungen und Verdünnungen. Im Vakuum sind keine Masseteilchen vorhanden, daher kann kein Schall übertragen werden. Im Wasser ist eine Übertragung möglich: Fische können auch hören, jedoch gelten hier andere Ausbreitungsregeln. (Siehe Schallgeschwindigkeit.) Auch in festen Materialien breiten sich Schallwellen mit höherer oder niedrigerer Schallgeschwindigkeit und Dämpfung (s. unten) aus. Die Schallwellen in der Luft breiten sich kugelförmig aus (dies gilt exakt nur bei Punktquellen). Schallwellen werden vom Ohr als (Sinus-)Ton, Klang oder Geräusch empfunden. Schalldruck Das Ohr kann Schalldruckunterschiede von ca. 1:1 Million entsprechend 120 db (Dezibel) verarbeiten. Wir empfinden Schalldruck als Lautstärke. Ein grosses Sinfonieorchester kann eine Lautstärke von 90 – 100 db erreichen. Bei einer Dauerbelastung mit einem Schalldruck von über 90 db, wie sie in Discos oder beim ständigen Gebrauch eines Walkman's vorkommen können, drohen irreversible Gehörschäden. Das Gehör ist für verschiedene Frequenzbereiche nicht gleich empfindlich. Die Masseinheit, die diese Unterschiede berücksichtigt, wird phon genannt. Schallgeschwindigkeit Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Schall ist stark abhängig vom Medium, in welchem sich der Schall fortpflanzt. In der Luft beträgt die Schallgeschwindigkeit v bei 20° C 343,8 m/s, bei 0° 331,8 m/s. (In Stahl: 5100 m/s, in Wasser bei 0°: 1485 m/s.) 5 Beispiel: Ein Zuhörer in einer Entfernung von 34 m vom Konzertpodium hört den Schall bereits mit einer Verzögerung von 1/10 Sekunde. Dies entspricht etwa der Dauer einer Sechzehntelnote bei MM Viertel = 152. Daraus ergeben sich nicht unerhebliche Probleme bei entfernter Aufstellung der Klangkörper, z.B. bei mehrchörigen Werken. Die Schallgeschwindigkeit in Luft ist zudem temperaturabhängig, was Konsequenzen für die Stimmung von Orgeln im Winter und Sommer und für Blasinstrumente in kaltem und eingeblasenen Zustand hat. Wellenlänge und Frequenz einer Schallwelle Als Wellenlänge versteht man den räumlichen Abstand zwischen zwei benachbarten Druckmaxima (Verdichtungen) oder zwei Druckminima (Verdünnungen) einer Welle. Sie lässt sich berechnen nach der Formel: v = f . λ Schallgeschwindigkeit v [m/s] Wellenlänge λ [m] = _______________________________________ oder λ=v/f Frequenz f [Hz] Beispiele: Wellenlängen bei einer Schallgeschwindigkeit von 340 m/s: 100 Hz (etwas höher als Ton G): entsprechen einer Wellenlänge von 3,4 m 1000 Hz (etwas höher als Ton h2): 34 cm 10'000 Hz (ca. dis6): 34 mm 16,3 Hz (C2 , tiefster Ton der Orgel, wenn sie ein 32´-Register besitzt): 20,8 m 440 Hz (a1, der Stimmton): 77,3 cm Die Länge einer offenen labialen Orgelpfeife vom Labium an beträgt (unter Vernachlässigung der Mündungskorrektur) eine halbe Wellenlänge. Die Pfeife a’ hat eine Höhe von ca. 38,5 cm. Bei 20° C Raumtemperatur erzeugt sie einen Ton von 440 Hz. Wenn es kälter im Raum ist, ist die Schallgeschwindigkeit kleiner. Gemäss obiger Formel leuchtet ein, dass dann auch die Frequenz niedriger ist, und zwar macht eine Differenz von 1° C bei dieser Tonhöhe schon einen Unterschied von 0,8 Hz aus. Das heisst, die Orgel, die bei 20° C auf a1 = 440 Hz gestimmt wurde, steht in einer ungeheizten Kirche von 13° C auf einer Tonhöhe von a1 = 434,5 Hz! Empfang von Schallwellen Das Ohr oder ein Mikrophon empfängt die Druckschwankungen des umgebenden Mediums, meistens Luft, in welchem sie sich kugelförmig ausbreiten (kugelförmig: dies gilt exakt nur bei Punktquellen). Zweidimensionales Bild: Kreisförmige Ausbreitung von Wellen einer Wasseroberfläche, in die ein Stein geworfen wird. Unterschied zwischen Wasserwellen und Schallwellen abgesehen von der dritten Dimension: Wasserwellen an der Oberfläche transversal, Schallwellen longitudinal. Reflexion von Schallwellen Schallwellen werden ähnlich reflektiert wie Lichtwellen: Bei ebenen Flächen sind Ein- und Ausfallwinkel gleich gross. Bei gewölbten Flächen ist zu beachten: Konvex gewölbte Flächen sind unbedenklich, da der Schall bei der Reflexion weit gestreut wird. Bei konkaven Flächen (kreisrunder oder ovaler Grundriss eines Raums, Kuppeln, Tonnengewölbe) kann je nach Abstand der Schallquelle von der Reflexionsfläche eine unerwünschte fokussierende oder eine erwünschte schallzerstreuende Wirkung eintreten. Brennpunkte, die ausserhalb des Bereichs der Zuhörer liegen (z. B. bei hohen Kirchen mit Kuppeln oder Tonnengewölben), sind unbedenklich. Ist der Abstand der Schallquelle kleiner als der halbe Krümmungsradius der reflekierenden Fläche, laufen die reflektierten Schallstrahlen auseinander, was im allgemeinen wünschenswert ist. 6 Ist der Abstand der Schallquelle gleich dem halben Krümmungsradius, entsteht ein paralleles Strahlenbündel. Die Schallwellen werden gleichmässig reflektiert. Ist die Schallquelle weiter als um den halben Krümmungsradius von der reflektierenden Fläche entfernt, bildet sich jenseits des Krümmungsmittelpunktes ein Brennpunkt aus, was besonders unangenehm ist, wenn sich dieser im Bereich des Publikums bildet. Als empfehlenswert gilt daher, dass Musiker in einer Konzertmuschel in einer Entfernung von etwas weniger als dem halben Krümmungsradius vor der Rückwand sitzen sollten. Beugung von Schallwellen (Die Wirkung von Hindernissen) Bei den bisherigen Betrachtungen der Schallreflexion wurde die Voraussetzung gemacht, dass die vom Schall getroffenen Flächen hinreichend gross sind, d.h. mindestens mehrere Wellenlängen betragen. Da die Wellenlänge hörbarer Schallwellen äusserst verschieden gross sind (s. o.: zwischen 20 m und 17 mm), reagieren hohe und tiefe Frequenzbereiche verschieden auf Hindernisse gleicher Abmessung. Eine besonderer Effekt bei der Ausbreitung von Wellen ist die Beugung. Trifft eine Welle auf eine Öffnung in einem Hindernis, so breitet sie sich dahinter fächerförmig weiter aus. Voraussetzung ist aber, dass die Wellenlänge gleich oder grösser als die Öffnung ist. Dies gilt auch für Schallwellen. Ebenso trifft zu, dass Hindernisse in einem Konzertsaal wie z. B. Säulen, sich auf tiefe Frequenzen kaum hindernd auswirken, auf hohe aber schon. Schallreflektoren hinter oder über dem Konzertpodium müssen daher genügend grosse Abmessungen haben, damit die gewünschte Wirkung eintritt. Aus demselben Grund müssen streuend gewünschte Flächen (z. B. Kassettendecken) erheblich dimensionierte Strukturen aufweisen. Absorption von Schallwellen Trifft eine Schallwelle auf eine Fläche, so wird nicht die gesamte Energie reflektiert. Ein vom Material und Gestalt der reflektierenden Fläche abhängiger Teil der Schallenergie wird in Wärme umgewandelt. Es entsteht also ein Energieverlust. Die Absorption wird im Prozentsatz der Energie angegeben, die absorbiert wird. Der Absorptionskoeffizient α wird definiert als das Verhältnis der absorbierten Energie zur einfallenden Energie. Er ist material- und frequenzabhängig. Auch das Publikum absorbiert Schallenergie und ist daher bei der Berechnung der Nachhallzeit eines Konzertsaales zu berücksichtigen. Je nachdem spricht man von Höhenabsorbern (z. B. Stoff, Publikum im Saal), Mittenabsorbern (z. B. sehr dünne Platten mit Schlitzen vor einem Hohlraum geringer Tiefe) und Tiefenabsorbern (z. B. schwere Platten vor tiefem Hohlraum, Resonatortöpfe); s. auch Raumakustik Dämpfung von Schallwellen Bei der Ausbreitung von Schallwellen in einem Medium wird ein Teil der Energie in Wärme umgewandelt; in Luft ist die Dämpfung gering und kann praktisch vernachlässigt werden, ausser für sehr grosse Räume und bei erheblichen Entfernungen im Freien. Stehende Schallwellen In Blasinstrumenten und Orgelpfeifen bilden sich stehende Wellen. Bild dafür: gespanntes Seil, plötzliche Auslenkungen pflanzen sich zu den Enden fort und werden dort zurückgeworfen. (s. auch Schallquellen: offene und gedackte Pfeifen.) Bei parallelen Wänden können sich im Raum stehende Wellen bilden, die sich störend auswirken: wenn die Reflexionen von Tönen bestimmter Frequenzen beim Ohr der Zuhörenden in Phase auftreten, verstärken sie sich; in Gegenphase löschen sie sich gegenseitig aus. Das bewirkt eine von der Tonhöhe abhängige ungleichmässige und damit unerwünschte Intensitätsverteilung im Raum. 7 Resonanz Starke erzwungene Schwingung eines Körpers mit einer Frequenz, die nahe an der Eigenfrequenz des Körpers liegt. Die Amplitude ist dann am grössten, wenn die anregende Frequenz mit der Eigenfrequenz des Körpers übereinstimmt (dies gilt exakt nur bei ungedämpften Systemen). Der Körper kann auch ein mit einem Medium gefüllter Hohlraum sein. Beispiel 1: Drücken Sie bei einem Flügel oder Klavier das rechte Pedal und singen Sie oder pfeifen Sie einen oder mehrere Töne hinein. Die Saiten der entsprechenden Tonhöhe(n) geraten in Resonanz. Beispiel 2: Der Steg einer Violine überträgt die Schwingungen einer gestrichenen Saite auf den Holzkörper des Instruments und regt diesen zu Schwingungen an, die dank der grossen Oberfläche an die umgebende Luft übertragen werden können. (eine Saite ohne Resonanzkörper hört man kaum, da sie nur wenige Luftmoleküle in Bewegung versetzen kann). Bei solchen Resonanzkörpern ist es von Vorteil, wenn sie eine Vielzahl möglichst gut verteilter Eigenfrequenzen haben (gedämpftes System). Ein ausgesprochenes Frequenzmaximum des Resonanzkörpers kann einen „Wolf“ zur Folge haben (Violoncello!). Beispiel 3: Resonatoren (z. B. in die Mauer eingelassene Tontöpfe verschiedener Abmessungen, Holzlatten vor Hohlräumen) können auch als Schallabsorber gebraucht werden: Die Eigenfrequenz eines Hohlraums wird zum Schwingen angeregt und nimmt dem Raum diese Energie weg. Das Echo Schallreflexion, die auf Grund einer grösseren Entfernung zwischen Schallquelle und reflektierender Fläche spät eintrifft. (mehr als 100 ms später) Dopplereffekt Wird verursacht durch eine Relativbewegung zwischen Schallquelle und Empfänger. Zum Beispiel klingt das Martinshorn einer Ambulanz höher, wenn diese sich nähert und tiefer, wenn sie sich entfernt. D. h. beim Empfängerohr treffen die Druckmaxima im ersten Fall schneller, im zweiten Fall langsamer aufeinanderfolgend ein. Spielt innerhalb der Musik keine Rolle. Raumakustik Geometrische Raumakustik Die geometrische Raumakustik untersucht in erster Linie die ersten Reflexionen des von einem Ort (z. B. Konzertpodium) ausgesendeten Schalls an den Wänden, der Decke und dem Boden eines Raums, in zweiter Linie versucht sie die Beugung von Schallwellen an in Bezug auf jeweilige Wellenlängen kleinen Begrenzungsflächen in den Griff zu bekommen. Da die Beugung rechnerisch schwer zu erfassen ist und die Reflexionen schon nach Sekundenbruchteilen immer komplizierter werden (zwischen zwei 34 Meter voneinander entfernten parallelen Wänden läuft der Schall innerhalb einer Sekunde bereits zehnmal hin und her), sind aus der geometrischen Raumakustik wenig gesicherte Voraussagen über einen zu bauenden Raum zu erwarten. Die meisten Erkenntnisse der geometrischen Raumakustik sind empirischer Art: Konzertsäle in einfacher, horizontal und vertikal rechteckiger Form („Schuhschachtel“, Breite:Höhe:Länge ≅ 1:1:2) mit genügender Höhe (mindestens gleich der halben Saalbreite) und nicht zu tiefen Galerien wie z. B. der grosse Musikvereinssaal in Wien oder die Tonhalle Zürich (dort ist die Tiefe der Seitengalerien bereits an der Grenze des Zuträglichen) haben sich bewährt. Zum Teil wird in der geometrischen Raumakustik empirisch mit Modellen im Massstab 1:10 und 10 mal höheren Frequenzen im Ultraschallbereich gearbeitet. Solche Modellversuche sind jedoch sehr aufwendig und die Ereignisse nicht immer eindeutig zu interpretieren. 8 Diffusität Möglichst gleichmässige Verteilung der Schallenergie auf alle Zuhörerplätze (Homogenität der Schallenergie und ungefähr gleichmässiges Eintreffen auf das Ohr aus allen Richtungen, genannt Isotropie). Günstig in Bezug auf die Diffusität (subjektiv als „Hörsamkeit bezeichnet: der Eindruck, an allen Zuhörerplätzen unmittelbar am Klanggeschehen teil zu haben) wirken sich Ornamente der Raumbegrenzungsflächen aus: Vorsprünge und Einbuchtungen verschiedener Grössenordnungen im Zentimeter- bis Meterbereich, die den Schall reflektieren und abhängig von der Wellenlänge beugen. Zum Beispiel Simse, Pilaster, Kassettendecken. Günstig wirkt sich aus, Wände nicht ganz parallel zu bauen (Vermeidung stehender Wellen, Abweichung von mindestens 2 Grad genügt). Günstig sind ferner konvexe Flächen; bei konkaven Flächen kommt es auf die Verhältnisse an (s. Reflexion von Schallwellen). Besondere Bedeutung kommt der ersten Schallreflexion zu, die beim Ohr eintrifft: Liegt sie innerhalb von 30 - 50 Millisekunden, was einem Umweg der Schallwellen von 10 - 17 Meter entspricht, so wirkt sie im Sinne einer Verstärkung des Direktschalls, ohne die Deutlichkeit zu beeinträchtigen (wichtig vor allem bei Pizziccato, Klavier, Schlagzeug). Man nennt dies den sog. „Haas”-Effekt. Um ihn auszunützen, soll die Rückwand eines Konzertpodiums nicht weiter als 5 - 8 Meter vom Spieler entfernt sein (s. auch Hallabstand). Statistische Raumakustik Die statistische Raumakustik befasst sich mit dem Nachhall von Räumen und den diesen bestimmenden Absorptionseigenschaften verschiedener Materialien. Direktschall Im Freien auf einer Ebene oder im schalltoten Raum nimmt die Schallenergie mit dem Quadrat des Abstandes zwischen Schallquelle und Empfänger ab (dies gilt exakt nur bei Punktquellen: Bild der expandierenden Kugelschale). Nachhall in einem Raum Summe des Direktschalls und aller Reflexionen und Beugungen. Die Nachhallzeit ist definiert als Zeitdauer, innerhalb derer die Intensität nach dem Abschalten der Schallquelle auf -60 db (Dezibel) absinkt. Die Nachhallzeit eines Raumes ist frequenzabhängig: sie ist bei tiefen, mittleren und hohen Frequenzen verschieden lang. Hallabstand Als Hallabstand, früher auch Hallradius genannt, bezeichnet man den Abstand zwischen Schallquelle und Empfänger, bei dem die Pegel des Direktschalls und des summierten reflektierten Schalls gerade gleich sind. Das heisst: ausserhalb des Hallabstandes hört man den Direktschall weniger laut als den reflektierten Schall. Bei einer Kugelschallquelle ist der Hallabstand in allen Richtungen gleich gross. Bei ausgesprochener Richtcharakteristik eines Instruments kann der Hallabstand in der Hauptrichtung viel grösser sein als daneben. Der Hallabstand ist abhängig vom Raumvolumen und der Nachhallzeit, nicht jedoch von der Intensität der Schallquelle. Der Hallabstand ist unter praktischen Konzertsaalverhältnissen erstaunlich klein: z.B. bei 25'000 m3 Volumen und einer Nachhallzeit von durchschnittlich 2 Sekunden und Kugelstrahler ca. 7 Meter. Beim dreifachen Hallabstand ist der Direktschall bereits 10 db leiser als die übrigen Schallanteile: es wird die Grenze des Gehörs für eine sichere Ortung des zuerst eintreffenden Schalls erreicht. Die innerhalb der durch den “Haas”-Effekt gegebenen Zeit folgende erste Reflexion durch Seitenwand bei genügender Saalhöhe verstärkt zwar den Schall, beeinflusst aber die schon erfolgte Ortung nicht mehr. 9 Absorptionseigenschaften Beton und Steinmauern absorbieren wenig Schall, weiche Materialien wie weicher Verputz, „Akustikplatten“ mit Lochabdeckung, Teppiche, Vorhänge, Bücherwände, Styropor, Pavatex hingegen viel. Die meisten Materialien, sowie das Publikum absorbieren viel hohen Schall, deshalb unterscheidet sich die statistische Raumakustik des leeren Saales wesentlich vom vollen. Probleme ergeben sich zum Beispiel bei schlecht besetzten Kirchen. Ein Mittel, die Akustik des leeren Raumes dem des besetzten anzunähern, besteht darin, die Sitze und Rückenlehnen mit Polstern zu versehen. Ein grosses Problem der Raumakustik besteht darin, auch die tiefen Frequenzen gebührend absorbieren zu können. Schwingungsfähig aufgehängte Gipsdecken und Holzböden über Hohlräumen wirken glücklicherweise als Tiefenabsorber. Sie tragen bei zur oftmals hervorragenden Akustik von Barockkirchen. Bei Holzverkleidungen kommt es stark darauf an, ob die Holzfüllungen des Täfers schwingungsfähig gelagert sind (auf Latten mit Hohlraum dahinter oder direkt auf der Wand), ob der Hohlraum flach oder tief ist, ob Schlitze oder Löcher bestehen oder nicht (s. oben unter Schallabsorption). Je nachdem schlucken Holzwände mehr oder weniger Schall verschiedener Frequenzbereiche. Ein Teil des absorbierten Schalls wird vom Holz in veränderter Weise an den Raum zurückgegeben, was subjektiv als angenehm „warm“ empfunden wird (zwei Funktionen der Resonanz: Absorption und Schallabstrahlung). Raumklang Verschiedene Musik erfordert verschiedene Raumakustik, Orchestermusik einen grösseren Raum als Kammermusik. Nicht alle Kirchenmusik erfordert hallige Räume: Zum Beispiel waren zahlreiche Kirchen in Thüringen und Sachsen zur Lebenszeit von Johann Sebastian Bach mit sehr viel Holzeinbauten versehen, hatten also relativ kurze Nachhallzeiten mit viel Tiefenabsorption. Das mag die bewegten Partien der Bach’schen Kirchenkantaten und Orgelmusik erklären, welche in einer Kathedralakustik untergehen. In Wirklichkeit sind die raumakustischen Verhältnisse noch viel komplexer, doch genügt für Musikerinnen und Musiker das Grundwissen. Schallquellen Schwingende Saiten Transversale Schwingungen eines quasi linearen Körpers, der an beiden Enden eingespannt ist. Es bilden sich ausser der Grundschwingung (n = 1) auch Oberschwingungen (n > 1) Eine Verdoppelung der Saitenlänge bedeutet eine Halbierung der Grundschwingung, vorausgesetzt, dass andere Parameter, wie z. B. Spannung und Querschnitt unverändert bleiben. Der Saitenton ist umso tiefer, je länger die Saite, je kleiner die Spannung und je grösser die Saitenmasse ist. (Vergleiche die E1-Saite des Kontrabasses mit der e2-Saite der Violine!) Saiteninstrumente werden angeschlagen, gezupft oder gestrichen. (s. Instrumentenkunde) Schwingende Luftsäulen Longitudinale Schwingungen einer Luftsäule in einem Rohr. Rohrlänge: L a) einseitig geschlossenes Rohr: Die Wellenlänge der Grundschwingung ist viermal so lang wie das Rohr. (λ = 4 L ) b) beidseitig offenes Rohr: Die Wellenlänge der Grundschwingung ist zweimal so lang wie das Rohr (λ = 2 L ) c) beidseitig geschlossenes Rohr: Die Wellenlänge der Grundschwingung ist zweimal so lang wie das Rohr (λ = 2 L ) Blasinstrumente, Orgelpfeifen (s. Instrumentenkunde) 10 Schwingende Stäbe Transversale Schwingungen, vielfach unharmonische Teiltöne. Stimmgabel, Röhrenglocken, Celesta, Xylophon usw. (s. Instrumentenkunde) Schwingende Platten und Scheiben Unharmonische Teiltöne. Ausbildung von besonders hervortretenden Teiltönen möglich (Schlagton). Gong, Becken, Glocke usw. Schwingende Membrane Trommel, Pauke usw. (s. Instrumentenkunde) Instrumentenkunde Da gute, allgemeinverständliche Literatur über Instrumente vorhanden ist, genügen hier Stichworte (siehe detaillierte Ausführungen bei den elektronischen Instrumenten). Tonumfang der Instrumente: Untere Begrenzung Die obere Begrenzung ist nur bei Tasteninstrumenten genau anzugeben Instrumente des Hauptfaches detailliert! Transponierende Instrumente: Verlangt wird das Entziffern von Tonhöhen sowie Notation eines kurzen 3bis 4-stimmigen Satzes für verschiedene transponierende Instrumente. Ein- und Ausschwingvorgänge Quasi-stationärer Klang, unharmonische Komponenten, Geräuschanteile Beschreibung der Tonerzeugung in grossen Zügen Saiteninstrumente (Chordophone) Stimmung der Saiten der Instrumente des Streichorchesters und der Gitarre. Gestrichene Saiteninstrumente: Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Gambe, Fiedel, Trumscheit usw. Einfluss von Bünden Gezupfte Saiteninstrumente: Gitarre, Laute, Mandoline, Harfe (Funktion der Pedale), Cembalo, Spinett, Virginal Geschlagene Saiteninstrumente: Klavier (Funktion der Pedale), Hammerklavier, Clavichord, Hackbrett, Cymbal Spreizung der Teiltöne, insbesondere beim Klavier (verursacht durch die Steifigkeit der zwischen Stegen eingespannten Saiten), Konsequenz für das Stimmen 11 Blasinstrumente (Aerophone) Überblasen der Instrumente Instrumente mit oder ohne Klappen oder Ventile Flöten: Querflöte, Blockflöte, Panflöte Blasinstrumente mit einfachem Rohrblatt: Klarinette, Saxophon, Chalumeau Blasinstrumente mit doppeltem Rohrblatt: Oboe, Oboe d’amore, Englischhorn, Heckelphon, Schalmei Fagott, Kontrafagott, Pommer, Dulzian Blasinstrumente mit doppeltem Rohrblatt in Windkapsel: Krummhorn Blechblasinstrumente mit trichterförmigem Mundstück: Horn Blechblasinstrumente mit Kessel-Mundstück: enge Mensur: Trompete, Posaune weite Mensur: Tuba, Wagner-Tuben, Euphonium, Flügelhorn Zeitpunkt der Einführung von Ventilen Weitere Blasinstrumente mit Kessel-Mundstück und Grifflöchern: Zink, Serpent Orgelpfeifen: Lippenpfeifen (Labiale), offen oder gedackt, zylindrisch, konisch, trichterförmig, halbgedackt. Zungenpfeifen (Linguale), trichterförmig langbechrig, zylindrisch halblangbechrig oder kurzbechrig; aufschlagende und durchschlagende Zungen (letzteres z. B. beim Harmonium und Akkordeon, selten im Orgelbau). Beschreibung der Tonerzeugung der verschiedenen Gruppen von Orgelpfeifen in grossen Zügen Weitere Instrumente mit durchschlagenden Zungen: Akkordeon, Harmonium Selbstklinger (Idiophone) Holz-Selbstklinger mit bestimmter Tonhöhe: Xylophon, Marimbaphon Holz-Selbstklinger ohne bestimmte Tonhöhe: Claves, Wood-block, Tempelblocks, Maracas, Guïro, Kastagnetten Metall-Selbstklinger mit bestimmter Tonhöhe: Vibraphon, Glockenspiel, Röhrenglocken, Celesta Metall-Selbstklinger ohne bestimmte Tonhöhe: Triangel, Becken, Tam-Tam; auch mit bestimmter Tonhöhe: Gong, kleine antike Zimbeln 12 Fellklinger (Membranophone) mit bestimmter Tonhöhe: Pauke ohne bestimmte Tonhöhe: Kleine Trommel, Tom-Tom, grosse Trommel, Bongo, Conga, Djembe, Tamburin (mit Schellen) Menschliche Stimme Atmung, Stimmbänder, Resonanzräume (s. auch Formanten) Elektronische Musikinstrumente Ondes Martenot Erfinder: Maurice Martenot, 1928 Aus zwei hochfrequenten Schwingkreisen wird durch Überlagerung eine Tonfrequenz erzeugt. Beeinflussung der Tonhöhe durch Änderung einer Kapazität über einen Seilzug. Nur 1- stimmig spielbar. Nach 1947 konnten über eine spezielle Taste die Dynamik und auch Ein- und Ausschwingvorgänge beeinflusst werden. Vibrato und grosse Glissandi möglich. Verschiedene Klangfarben durch umschaltbaren Einsatz unterschiedlicher Lautsprecher. “Himmlische” und “höllische” Klänge. Anwendung der Ondes Martenot u.a. in "Jeanne d'Arc au Bûcher" von Arthur Honegger, in "Turangalîla” von Olivier Messiaen und in verschiedenen Werken von Darius Milhaud, Edgar Varèse und André Jolivet. Trautonium Erfinder: Friedrich Trautwein, 1930 Tonerzeugung durch Kippschwingungen von Glimmlampen. Sägezahnförmiger, d.h. obertonreicher Klang, Anreicherung durch "Formanten" aus zwei variablen Schwingkreisen mit veränderbaren Filtern. Vielfältige, variable Klänge. Kompositionen u.a. von Paul Hindemith und Harald Genzmer Erweiterung zum Mixturtrautonium durch Oskar Sala (1949). Beispiel: Parsifal-Glocken in Bayreuth Hammond Orgel Erfinder: Charles Laurens Hammond, 1934 Stählerne Zahnscheiben rotieren vor einem magnetischen Tonabnehmer und induzieren eine Wechselspannung. Die Frequenz ergibt sich als Produkt aus Zähnezahl und Umdrehungsgeschwindigkeit. Der Obertongehalt der Wechselspannung ist abhängig von der Form der Zähne. Obertöne, und damit die Klangfarbe durch “Zugriegel” einzeln in wählbarer Lautstärke einstellbar. Mit 91 Zahnscheiben lässt sich ein Tonumfang von über 7 1/2 Oktaven erreichen. Tremolo und Vibratoeffekte. Grosse Anzahl von Klangfarben verfügbar. Imitation von traditionellen Instrumenten ist zu einem bestimmten Grad möglich. 13 Synthesizer Erfinder: Robert Abraham Moog, 1964. Der Moog-Synthesizer hat heute kaum mehr praktische Bedeutung. "Voltage Controlled Electronic Music Modules" Spannungsgesteuerter Synthesizer, Ziel von Moog: möglichst perfekte Imitation von Instrumentenklängen und Herstellung neuer Klangfarben. Heute zwei Arten der Klangerzeugung: Elektronische Klangerzeugung und Sampling. Elektronische Klangerzeugung: Klänge werden von der Basis her aufgebaut. Einstellbar sind Wellenform (Kombination von Obertönen), Filter (Helligkeit des Klanges) und der Verlauf eines Einzeltones (Hüllkurve). Grundsätzlich sind einstellbar: Attack: Zeitspanne zwischen dem Drücken einer Taste und dem vollen Volumen. (Einschwingvorgang) Decay: Zeitspanne zwischen dem vollen Volumen und dem Erlöschen eines Tones bei gedrückter Taste. (Ausschwingvorgang) Sustain: Stationäres Volumen eines Tones Release: Zeitspanne zwischen dem Loslassen einer Taste und dem Erlöschen eines Tones. Ferner Vibrati und Glissandi, sowie je nach Modell noch weitere Einstellungen möglich. Sampling: Akustisch oder elektronisch erzeugte Klänge werden aufgenommen und digital gespeichert. Sie können im Synthesizer manipuliert werden. Beim Drücken einer Taste verwandelt sich der gespeicherte digitale Code in ein analoges Signal und über einen Verstärker im Kopfhörer oder im Lautsprecher in Schall. Auf diesem Prinzip beruhen elektronische Klaviere und oft auch elektronische Orgeln (mit Verwendung gespeicherter Klänge aus wirklichen Pfeifenorgeln). Keyboard Tastatur mit eigener (meist einfacher) elektronischer Klangerzeugung, vor allem aber zur Steuerung von Synthesizern durch MIDI. MIDI MIDI = “Musical Instrument Digital Interface” (1983) System zur Verbindung von Keyboards mit Synthesizern und Computern. MIDI arbeitet auf bis zu 16 Kanälen und kann folgende Befehle übertragen: Note ein - Note aus Dynamik, generell Vibrato Welche Note Dynamik, beeinflusst durch die Schnelligkeit des Anschlags Glissando u. ä. Noten-Schreibprogramme können durch MIDI und mit Hilfe eines entsprechend ausgerüsteteten Computers über Lautsprecher die geschriebene Musik akustisch umsetzen. Umgekehrt können dem Schreibprogramm Tonfolgen durch ein mit MIDI ausgerüstetes Tasteninstrument eingegeben werden. 14 Intonation und Stimmungen Auf diesen Spezialgebieten besteht für Studierende genügend geeignete Literatur, so dass hier ein Stichwortkatalog genügt. Bei Studierenden mit Hauptfach Cembalo und Orgel werden detailliertere Kenntnisse über Stimmungen erwartet. Grundlagen Die Obertonreihe bzw. Teiltonreihe. Achtung: Grundton = 1.Teilton, 1.Oberton (Oktave) = 2.Teilton, 2.Oberton (Duodezime) = 3.Teilton. Zum Rechnen eignen sich die Zahlen der Teiltöne. Verhältniszahlen der Saitenlängen bzw. (reziprok) der Frequenzen bei den Intervallen. Beispiel: Oktave, Verhältnis der Saitenlängen auf dem Monochord vom unteren zum oberen Ton 2:1 Verhältnis der Frequenzen vom unteren zum oberen Ton 1:2 Logarithmisches Verhältnis zwischen Verhältniszahlen und Distanz der Töne: Summe der Intervalldistanzen = Produkt aus Verhältniszahlen. Beispiel: Quinte + Quarte = Oktav, 2/3 x 3/4 = ½. Differenz der Intervalldistanzen = Quotient aus Verhältniszahlen. Beispiel: grosse Terz - grosser Ganzton = kleiner Ganzton, 4/5 : 8/9 = 9/10 Reine Intervalle sind untereinander nicht kommensurabel: 12 reine Quinten sind um ein pythagoreisches Komma grösser als 7 Oktaven 4 reine Quinten abzüglich 2 Oktaven (dieses Intervall wird "pythagoreische Terz"genannt, s. unten bei der pythagoreischen Stimmung) sind um ein syntonisches Komma grösser als eine reine grosse Terz 3 reine grosse Terzen sind um eine kleine Diësis kleiner als eine Oktave 4 reine kleine Terzen sind um eine grosse Diësis grösser als eine Oktave. Das Centsystem Um jeden Abstand von Tönen genau auszudrücken, wurde1848 von Alexander John Ellis (Phonetiker und “Vater der musikalischen Völkerkunde” ) das Centsystem eingeführt (in den frankophonen Ländern wird ein anderes, auf Logarithmen basierendes Mass verwendet: “Savart”. (Nach Felix Savart, 1791-1841). Beim Centsystem wird die Oktave in 1200 Cent unterteilt. In der gleichstufigen Stimmung (unkorrekt als sog. "gleichschwebende" Stimmung oder noch unkorrekter als „temperierte“ Stimmung bezeichnet) entfallen also auf jeden Halbton 100 Cent. Einige Centwerte: Reine Quinte 702 Cent, reine Grossterz 386 Cent, pythagoreische Terz 408 Cent, syntonisches Komma 22 Cent (genauer 21 1/2 Cent), pythagoreisches Komma 24 Cent (genauer 23 1/2 Cent), kleine Diësis 41 Cent. Intonation von Singstimmen und Melodieinstrumenten Vgl. das im Literaturverzeichnis angegebene Buch von Doris Geller Beim Spieler von Tasteninstrumenten werden nur Grundkenntnisse dieses Gebiets erwartet. Unterschiede zwischen richtiger und reiner Intonation. Beispiel bei einstimmig verwendeter Durtonleiter: Wenn von c aus g, d und f über reine Quinten erreicht wird, das a hingegen von f aus mit reiner grosser Terz, so entsteht zwischen d und a ein Intervall, das empfindlich falsch klingt, ist es doch immerhin um ein syntonisches Komma (22 Cent) zu klein. Bei einstimmiger Anwendung könnte a auch als reine Quinte von d aus und e von a aus bzw. h von e aus entstehen. Dann würden wir von pythagoreischer Stimmung sprechen. Dann wären die Töne c und e bzw. f und a bzw. g und h kaum gleichzeitig (mehrstimmig) anwendbar, da sie als pythagoreische Terzen simultan bereits sehr hart klingen (man erinnere sich, dass die Terz im Mittelalter noch als Dissonanz galt). 15 Bei Ensembles: Das Bestreben geht dahin, Durdreiklänge mit reinen (schwebungsfreien) Terzen und Quinten zu intonieren. Schon kleine Abweichungen von schwebungsfreier Intonation werden als unschön empfunden. Molldreiklänge: Man würde erwarten, dass das Gehör ebenso nach Molldreiklängen mit reinen Intervallen strebt. Dem ist aber wegen der anderen Verhältnisse bei den Kombinationstönen nicht so: Die kleine Terz darf einige Cent tiefer als rein intoniert werden und nur die Quinte rein. Die Toleranz des Gehörs ist bei Molldreiklängen bereits etwas grösser. Je dissonanter Akkorde werden, umso grösser ist die Bereitschaft des Gehörs zu Toleranz, zum „Zurechthören“. Ausgeprägt ist dies bei tritonushaltigen Akkorden der Fall. Beispielsweise beim Dominantseptakkord wird die Terz als Leittonspannung relativ hoch intoniert (sie kann, muss aber nicht die Grösse einer pythagoreischen Terz erreichen), die Septime als „Gleitton“ relativ niedrig (nicht jedoch als Naturseptime 4/7). Die Intonationsunterschiede zwischen der in Alter Musik relativ niedrig zu intonierenenden Naturterz (4:5) der Dominante (s. Erörterungen in der Violinschule von Leopold Mozart 1756 und der „Anweisung“ von Quantz 1753) und der hohen Intonation der Leittöne im 19. Jahrhundert sind nicht nur Unterschiede der Vorlieben bestimmter historischer Epochen, sondern begründet im Vorherrschen von reinen Dominantdreiklängen bzw. von Spannungsklängen auf der Dominante. Im weiteren sind bei Intonationsfragen zu berücksichtigen: andere Verhältnisse bei Vibrato als bei vibratolosem Ton, andere Verhältnisse bei Tutti als bei Solo, je nach Lage und Instrument verschiedene Empfindlichkeit, andere Verhältnisse beim Zusammenspiel mit Tasteninstrumenten. Stimmungen von Tasten- und von Bundinstrumenten Im Mittelalter pythagoreische Stimmung: 11 reine Quinten, 1 Quinte ein pythagoreisches Komma zu klein. Ab 2. Hälfte 15. Jahrhundert bis um 1700, in bestimmten Gegenden weit ins 18. Jahrhundert, ja in Italien und Spanien bis ins 19. Jahrhundert hinein auf Tasteninstrumenten absolutes Vorherrschen der mitteltönigen Stimmung: 8 reine grosse Terzen auf Kosten der Reinheit der Quinten (11 Quinten um 1/4 syntonisches Komma zu klein, das 12. Intervall gis-es als „Wolf ”bezeichnet). In der Praxis gab es mancherlei Abweichungen von mathematisch exakter Mitteltönigkeit (Viertelkomma-Mitteltönigkeit). Zur Ausweitung der in mitteltöniger Stimmung möglichen Tonarten wurden gelegentlich „gebrochene Obertasten“ gis/as, es/dis und weitere eingesetzt, ja die Versuche reichen bis zu 31 Tasten pro Oktave bei Vicentino um 1600. Auf Bundinstrumenten (Gamben, Lauten usw.) herrschte normalerweise auch in diesen Epochen gleichstufige Stimmung (nach der 1/18-Regel), so dass das Zusammenspiel von Tasten- und Bundinstrumenten Probleme bereitete. Bünde waren aber nicht wie bei heutigen Gitarren fest ins Griffbrett eingelassen, sondern bestanden aus verschiebbaren Saiten, und so können wir in der Praxis auch mit Abweichungen von der Gleichstufigkeit rechnen. Die gleichstufige Stimmung wurde bereits von italienischen Musiktheoretikern des 16. Jahrhunderts beschrieben und fälschlicherweise auf Aristoxenos zurückgeführt. Der holländische Mathematiker Simon Stevin berechnete sie gegen 1600; sie geht also nicht erst auf Andreas Werckmeister zurück! . Für Spieler von Tasteninstrumenten wird auch die Kenntnis einiger Kompromiss-Stimmungen zwischen mitteltöniger und gleichstufiger Stimmung im 18. Jahrhundert erwartet: Stimmungen, die es erlaubten, in allen Tonarten zu spielen, wobei Tonarten mit keinen oder wenig Vorzeichen reiner klingen als die anderen: z. B. Werckmeister III, Kirnberger II oder III, Neidhart (verschiedene), Vallotti u. a. 16 Das menschliche Ohr Die einzelnen Teile des äusseren, mittleren und inneren Ohres Empfindlichkeit des Gehörs: Hörgrenzen (Frequenzen, Lautstärke) Kurven gleicher Lautstärke: db, phon, db(A) Die Fähigkeit des Ohres, aus einem komplexen Klang die einzelnen Instrumente heraushören zu können. Schwebung, Differenzton Residuum, Verdeckung Ultraschall, Infraschall Das Gehör im Alter (S. u. a. den im Literaturverzeichnis angegebenen Aufsatz von Dorothea Baumann) Die Komponenten einer Hi-Fi-Anlage Rückblick Hi-Fi ist eine Abkürzung des Begriffes High-Fidelity = hohe Wiedergabetreue und stammt aus den 50er Jahren. (20.Jh.) Die Ablösung der zerbrechlichen Schellackplatte mit 78 UpM (Umdrehungen pro Minute) durch die Langspielplatte aus Kunststoff mit 33 1/3, bzw. 45 UpM bedeutete an sich schon eine gewaltige, und durch die Einführung der Stereophonie noch weitere Qualitätssteigerung. Gleichzeitig fanden auch auf der Studioseite ständige Verbesserungen statt: Die Bandgeschwindigkeit bei der Aufnahme wurde zwar von 76,2 cm/s auf 38,1 cm/s reduziert, aber der Frequenzgang wurde durch neue Magnetköpfe und Verstärker erweitert und die Verzerrungen vermindert. Parallel dazu wurden die Magnetbänder ebenfalls ständig verbessert (höhere Dichte der Magnetschicht) und die Verzerrungen und das störende Rauschen vermindert. Eine Hi-Fi Wiedergabeanlage musste nach der damaligen Definition ein Frequenzband von 20 - 20’000 Hz bei einem maximalen Klirrfaktor von 1% übertragen können. Die ersten bespielten MC’s (MusiCassettes/Musikkassetten) mit einer Bandgeschwindigkeit von nur noch 4,76 cm/s waren zwar schon besser als die vorangehenden Aufnahmen auf Stahldrähten, klangen aber immer noch erbärmlich. Zudem musste ein Weg gefunden werden, um diese in grossen Serien kostengünstig herzustellen. Ein Überspielen von 1:1 schied aus. Folgende Lösung wurde gefunden: Das Mutterband mit der zu überspielenden Musik lief zu einer endlosen Schleife zusammengeklebt mit einer Geschwindigkeit, die 32 mal höher war, als die Normalgeschwin-digkeit der MC. Später wurde sogar mit 64-facher Geschwindigkeit kopiert. Mit diesen “sophisticated” (= technisch hochentwickelten) Anlagen war es einfach, einen Frequenzgang bis 20’000 Hz zu übertragen. Störend blieb jedoch das Rauschen des Endprodukts. Mit Hilfe des Dolby-Systems, benannt nach dem Amerikaner R. Dolby, konnte aber auch dieses Problem behoben werden. Prinzip: Bei der Aufnahme werden die hohen Frequenzen in Abhängigkeit vom jeweiligen Pegel (=Lautstärke) angehoben und bei der Wiedergabe entsprechend abgesenkt, wodurch auch das Bandrauschen reduziert wird. Die MC erreichte damit durchaus Hi-Fi Qualität. Durch die Entwicklung der digitalen CD (Compact Disc) wurden viele technische Probleme mit einem Schlag gelöst. Die Musik wird mit einer Frequenz von 44,1 kHz, das heisst 44100 mal pro Sekunde abgetastet und der gemessene Wert der Amplitude in einem binären Code festgehalten. Binär heisst, es gibt nur die Ziffern 0 und 1 (Dualsystem). Diese radikale Entweder-oder-Technik ist viel leichter zu beherrschen als die möglichst getreue, direkte Verfolgung der Schwingungsform. (Analoge Technik) 17 Beispiele: Dezimal Binär Dezimal Binär Zahl (Wert) 0 1 2 3 4 5 8 10 11 16 0 1 10 11 100 101 1000 1010 1011 10000 Der Vorteil der Anwendung des binären Systems in der Elektrotechnik liegt auf der Hand: 0 = es fliesst kein Strom, oder es ist keine Spannung vorhanden 1= es fliesst ein Strom, oder es ist eine Spannung vorhanden. Die digitalen Daten sind auf der CD als unglaublich kleine Vertiefungen, sogenannte Pits gespeichert. Grössenvergleich: Stellt man sich die CD 1000 mal grösser vor, so wäre ihr Durchmesser 120 m. Trotzdem wären die Pits nur 0,11 mm tief und zwischen 0,83 und 3,5 mm lang ! Ein Laserstrahl tastet beim Abspielen diese Pits ab, die sich hintereinander auf einer Spur befinden. Aus der verschiedenartigen Reflexion des Laserstrahls bildet das System wieder “0” oder “1” und diese Signale werden im Digital-Analog-Wandler wieder in analoge Signale umgewandelt und können einem normalen Verstärker zugeführt werden. Tatsächlich ist der ganze Vorgang natürlich sehr viel komplizierter. Moderne Hi-Fi Anlage Eine moderne Aufnahme- / Wiedergabeanlage hoher Qualität besteht aus folgenden Komponenten: Aufnahme: Mikrophon - Analog/Digital-Wandler - digitales Aufnahmesystem (z.B. DAT, Mini Disc) Wiedergabe: CD Player, Mini Disc Player, DAT Gerät, - Digital/Analog-Wandler Verstärker mit: Lautstärkeregler, Balanceregler, Lautheitsregler (Loudness) Tiefen- und Höhenregler - Endverstärker - Lautsprecher (sie und die Mikrophone sind das schwächste Glied in der Kette). Für den Radioempfang: FM Tuner 18 3. Fragenkatalog Bemerkungen Die folgenden Beispiele von Prüfungsfragen sollen nicht missverstanden werden: Sie bieten weder Gewähr, dass an der Prüfung die Fragen im gleichen Wortlaut gestellt werden, noch dass allfällig in diesem Katalog nicht erfasste Gebiete in der Prüfung nicht drankommen können, noch dass alle Teilgebiete abgefragt werden. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass in den Gebieten, die in einem engen Zusammenhang mit dem Hauptfach stehen, detailliertere Kenntnisse erwartet werden. Solche Gebiete sind auch Bestandteil der pädagogischen Prüfung (Kolloquium). In Klammer nach der Frage: Seitenzahl der Wegleitung 1) Wie werden in der Akustik folgende Begriffe definiert: Der Ton (Sinuston), der Klang, die Klangfarbe? (3) 2) Worin unterscheiden sich Geräusche von Klängen? (3, 4) 3) Welche Wellenlänge hat ein Ton mit der Frequenz von 100 Hz? (5) 4) Wie gross ist die Schallgeschwindigkeit in der Luft bei ca. 20° C? (4) 5) Welche Masseinheit verwendet man für den Schalldruck? (4) 6) Nennen Sie Beispiele von a) Longitudinalwellen und b) von Transversalwellen. (4) 7) Warum klingen lange labiale Orgelpfeifen tiefer als kurze? (5) 8) Weshalb ist die Stimmtonhöhe derselben Orgel in der ungeheizten, kalten Kirche niedriger, als in der geheizten? (5) 9) Auf welche verschiedene Art und Weise können Schallwellen reflektiert werden, wenn sich die Schallquelle (Musikinstrument, Orchester) vor einer konkaven Wand befindet? (5/6) 10) Was versteht man unter dem “Haas”-Effekt, welche Konsequenz für die Aufstellung von Ensembles ergibt sich daraus? (8) 11) Wenn eine Marschkapelle sich vom Zuhörer entfernt, wird der Klang immer leiser und undeutlicher, bis man schliesslich nur noch tiefe Instrumente, wie z. B. die grosse Trommel hört. Warum ist dies so? (6) 12) Definieren Sie: Diffusität eines Raumes. Durch welche baulichen Massnahmen kann sie verbessert werden? (8) 13) Weshalb sollte ein Ensemble höchstens 5 - 8 m entfernt von der Stirnwand eines Saales plaziert werden? (8) 14) Wie verändert sich der Gehörseindruck für Zuhörer, welche hinter einer Säule sitzen und warum? (6) 15) Wie wirken sich verschiedene Materialien der Begrenzungsflächen eines Raumes auf die frequenzabhängige Nachhallzeit aus: Sandstein, Beton, Styropor, “Akustikputz”, Vorhänge, Teppiche, Kissen, schwingungsfähig aufgehängte Gips- oder Holzdecken? (9) 16) Wie wirkt sich viel oder wenig Publikum auf den Klang aus? (9) 17) Warum werden unter Umständen tiefe Töne von verschiedenen Plätzen aus verschieden laut empfunden ? Durch welche akustischen Massnahmen kann dies verhindert werden? (7) 18) Unter welchen Umständen werden Schallwellen gebeugt? (6) 19) Nennen Sie Beispiele von a) Höhenabsorbern, b) Mittenabsorbern und c) Tiefenabsorbern. (9) 20) Schreiben Sie in Noten die Teiltonreihe bis zum 16. Teilton von einem bestimmten Grundton aus. 21) Was sind Formanten? Welche Rolle spielen sie für Sänger? (4) 22) Was ist die Eustachische Röhre? (16) 23) Wie heissen die drei Gehörknöchelchen im Mittelohr und was ist ihre Funktion? (16) 24) Bei welchen Schallpegeln drohen Gehörschäden? (4) 19 25) Schreiben Sie einen gegebenen 3- bis 4-stimmigen Satz für verschiedene transponierende Instrumente. 26) Beschreiben sie die Entwicklung des Violinbogens. (Für Nichtstreicher nur in groben Umrissen). 27) Beschreiben Sie die wichtigsten Vorläufer Ihres Instrumentes. (Für Sänger: Entwicklung der Gesangstechnik). 28) Nennen Sie den tiefsten Ton und den ungefähren Tonumfang der Instrumente. (Instrument des Hauptfaches detailliert !) 29) Nennen Sie die Tonhöhe der leeren Saiten der Instrumente des heutigen Streichorchesters und der Gitarre. 30) Nennen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Gitarre, Laute und Mandoline. 31) Worin unterscheiden sich Gambe und Violoncello? 32) Warum überblasen Querflöten in die Oktave, Klarinetten in die Duodezime? 33) Was wissen Sie über die Blasinstrumente mit doppeltem Rohrblatt? Welche Instrumente transponieren? Welche historischen Instrumente gehören dazu? 34) Wie unterscheiden sich Trompeten und Hörner des 18. und des 19. Jahrhunderts? 35) Nennen Sie mindestens vier Holz-Selbstklinger ohne bestimmte Tonhöhe. 36) Nennen Sie den Unterschied zwischen Pauke und grosser Trommel. In welchen Epochen der Musikgeschichte gelangten beide Instrumente zum Einsatz? 37) Welche elektronischen Instrumente existierten vor der Erfindung des Synthesizers? (12, 13) 38) Was bedeutet “Sampling” beim Synthesizer? (13) 39) Schreiben sie die Intervallverhältniszahlen folgender Intervalle auf: reine grosse Terz, reine kleine Sexte, reine kleine Sexte, grosser Ganzton. (14) 40) Was ist das syntonische Komma? (15) 41) Beschreiben Sie das Prinzip der mitteltönigen Stimmung. (15) 42) Beschreiben Sie in grossen Zügen die Funktionsweise des Ohrs. 43) Wofür wird MIDI gebraucht? (14) 44) Was bedeutet digitale Aufnahmespeicherung? (16/17) 45) Was bedeutet Dolby, wie funktioniert es? (16/17) 46) Was ist am Klang einer Glocke bemerkenswert? 47) Welcher klangliche Effekt ist auf der Querflöte durch die Hinzufügung vieler Klappen um das Jahr 1800 entstanden? 48) Nennen Sie ein Instrument mit Kesselmundstück und Grifflöchern. 49) Wann wurde die Klarinette entwickelt und aus welchem Anlass? 50) Wie funktioniert das Cembalo (in grossen Zügen)? 51) Wie funktioniert das Clavichord (in grossen Zügen)? 52) Nennen Sie mindestens vier Holz-Selbstklinger mit unbestimmter Tonhöhe. 53) Beschreiben Sie in grossen Zügen die Funktionsweise der Stimmbänder beim Singen. 54) Was ist eine Viola d’amore? 55) Was ist eine Oboe d’amore? 20 4. Kleines Literaturverzeichnis BAUMANN, Dorothea. Können wir unseren Ohren trauen? Hörerfahrung und Messresultate müssen sich ergänzen. In: Schweizer Musikzeitung Nr. 1, 1998, S. 3-9. Vgl. auch die entsprechenden Artikel in der neuen Enzyklopädie „Musik in Geschichte und Gegenwart“ MGG2, Sachteil, Bd. 1, 1994 bis Bd. 9, 1998. BILLETER, Bernhard. Anweisung zum Stimmen von Tasteninstrumenten in verschiedenen Temperaturen. Berlin, Kassel: Merseburger 1979, 31989. BRINER, Ermanno. Reclams Musikinstrumentenführer. Stuttgart: Reclam, 1988, 31998. Umfang- und detailreich, trotzdem billig; sehr zu empfehlen, weil die akustischen Hintergründe didaktisch geschickt dargestellt sind. Kleine Abbildungen. BRÜDERLIN, René. Akustik für Musiker. Regensburg: bosse musik paperback, 31995. Akustisches Grundwissen, gut für musikinteressierte Laien, etwas wenig für professionelle Musiker. DICKREITER, Michael. Musikinstrumente. Kassel [etc.]: Bärenreiter, 51998. Etwas von allem, aber etwas wenig für professionelle Musiker. Kleine Abbildungen. Als Ergänzung dazu über das jeweils eigene Instrument. GELLER, Doris. Praktische Intonationslehre für Instrumentalisten und Sänger. Kassel [etc.]: Bärenreiter, 1997. Mit Übungsteil. Dazu eine CD mit 60 Hörbeispielen. Zu empfehlen! HALL, Donald E. Musikalische Akustik. Ein Handbuch. Mainz: Schott, 1997. Übersetzung aus dem Englischen. Mit Übungsaufgaben. Vgl. die Seitenangaben im Stichwortverzeichnis auf S. 1 und 2. MEYER, Jürgen. Akustik und musikalische Aufführungspraxis. Frankfurt a.M.: Verlag Erwin Bochinsky, 31995. Ausgezeichnet in seiner Praxisbezogenheit, viel über die Akustik der Instrumente, aber teuer (gehört in die Hand der Theorielehrer). Vgl. die Seitenangaben im Stichwortverzeichnis auf S. 1 und 2. NEUKOM, Martin. Beispielsammlung zur Akustik. Broschüre mit CD. Erhältlich beim Autor: Rebmoosweg 91, 5200 Brugg. PIERCE, John. Klang: Musik mit den Ohren der Physik. Heidelberg [etc.], 1989. Übersetzung aus dem Englischen, mit dem angelsächsischen Sinn für Praxisbezogenheit. REUTER, Christoph. Der Einschwingvorgang nicht-perkussiver Musikinstrumente. Frankfurt a.M.: Peter Lang,, 1995. Alles über Formanten! RUSCHKOWSKI, André. Elektronische Klänge und musikalische Entdeckungen. Stuttgart: Reclam, 1998. WETTSTEIN, Peter. Grundlagen der Akustik für Musiker. 41994, Selbstverlag, Florhofgasse 6, 8001 Zürich. Sehr konzentriert, geeignet als Ergänzung zum mündlichen Unterricht. WINKLER, Gernot. Tonaufzeichnung digital. Aachen: Elektor Verlag, 1990. Auch für technische Laien gut verständlich. Unsere Musikinstrumente. Buchreihe. Ursprünglich im Hallwag Verlag, jetzt Schott: Klaus Wolters: Das Klavier. Friedrich Jakob: Die Orgel. Eduard Melkus: Die Violine. Raymond Meylan: Die Flöte. Gunther Joppig: Oboe & Fagott. Edward Tarr: Die Trompete. Bernhard Brüchle und Kurt Janetzky: Das Horn. Peter Päffgen: Die Gitarre. Christoph Wagner: Das Akkordeon. Friedrich Jakob: Das Schlagzeug. Ernst Häfliger: Die Singstimme. Oktober 2005