HENRIK WEBER Architekt | MICHAELISSTRASSE 2 | 20459 HAMBURG | T 040 60 81 86 79 | [email protected] Konzeption Die Nutzungsbereiche des Kindergartens (Eingangsbereich, Küche und Essbereich, Gruppenräume, Verwaltung) gruppieren sich entlang einer „Spielstrasse“ und präsentieren sich devm Nutzer jeweils als eigenständige „Häuser“. Die Gruppenräume sind nach Süden, zum Garten hin, ausgerichtet, die Verwaltungs- und Essbereiche liegen nördlich der „Spielstrasse“. Lichthöfe zwischen den Nutzungsbereichen schaffen eine Verbindung von der inneren Erschließungsachse, der Spielstrasse, zum Außenbereich. Das alles überspannende Dach gibt dem Gesamtensemble einen übergeordneten Zusammenhalt. Die Nutzungsbereiche werden zu „Häusern“ entlang der Spielstrasse, die die innere Orientierung erleichtern und die Identität der einzeln Bereiche stärken. Das Dach wird durch Erhebungen und Einsenkungen (Höfe) strukturiert, die ergänzt durch Oberlichter und Seitenfenster eine Belichtung der innen liegenden Bereiche erlaubt. Darüber hinaus entstehen hierdurch Räume und Flächen, die eine differenzierte Ausgestaltung der Nutzung und Intimität erlauben, wie Themenhöfe, Hochebenen, Kuschel- und Rückzugsecken. NEUBAU KINDERGARTEN RISSEGG Wettbewerb 2014, Anerkennung nicht offener, zweiphasiger Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren Auslober: Stadt Biberach an der Riss Arge mit Fehlig Moshfeghi Architekten NEUBAU KINDERGARTEN RISSEGG | SEITE 1 HENRIK WEBER Architekt | MICHAELISSTRASSE 2 | 20459 HAMBURG | T 040 60 81 86 79 | [email protected] NEUBAU KINDERGARTEN RISSEGG | SEITE 2 Erschließung und Außenraumbezug Alle[s] unter einem Dach Topografie des Daches | Höfe Spielstraße Öffentlichkeit und Privatheit Querbeziehungen Zonierung Durch die Staffelung von Eingangsbereich, Spielstrasse, Garderoben-Vorraum und Gruppenraum entsteht eine feinteilige Abstufung von öffentlichen zu privaten Zonen. Die Garderoben-Vorräume, die die Eingangszonen der Gruppenbereiche bilden, werden so gleichsam zu den „Vorgärten“ der Gruppen-Häuser. Die „Spielstrasse“ wird mit ihren Wandeinbauten, Sitz- und Klettermöbeln zu einer Spiel- und Lernlandschaft, die dem gesamten Kindergarten offen steht. Die Gruppenräume eines „Hauses“ sind durch eine mobile Trennwand miteinander verbunden. So können die Räume sowohl getrennt als auch zusammengeschaltet genutzt werden. Alle Gruppenräume haben einen direkten Zugang zum isuelle Verbindung zulässt aber gleichzeitig den Raum für zurückgezogenes Spiel ermöglicht. Die Fassaden bieten mit ihren großen Verglasungen viel Tageslicht und einen hohen Außenbezug. Die Verschattung mit mobilen Elementen ist eine Interpretation des Steckkasten-Spiels der kleinen Nutzer. Außenraum Vor dem Haupteingang wird eine Freifläche mit Grünstreifen angeordnet, die den Bereich vom Autoverkehr frei hält und die Möglichkeit zum Ankommen, Verweilen und zum Austausch bietet. Gleichzeitig wird eine Pufferzone und Barriere zum dem Straßenraum ausgebildet. Der private Außenraum südlich des Gebäudes gliedert sich in eine ebene Spielfläche, die direkt an das Gebäude anschließt und landschaftlich naturbelassene Bereiche zu den Grundstücksgrenzen. Nach Süden hin wird die vorhandene Topografie genutzt um einen Erlebnis-Garten mit Hügeln, Klettermöglichkeiten und Rasenstufen für eine Theater-Spielfläche auszubilden. Hier gibt es Baumhäuser, Rutschen, Balancierbalken und Baumschaukeln, die einen starken Naturbezug ermöglichen. An der westlichen Grundstücksgrenze wird ein Nutzgarten mit Pflanzbeeten, Obstbäumen und einem Gewächshaus angelegt, in dem der respektvolle Umgang mit der Natur vermittelt werden kann. Materialität Die Massivität des geschlämmten Mauerwerkes der Fassade stellt eine gestalterische Verbindung zum Boden her. Gleichzeitig bietet es die Festigkeit, das über allem liegende Dach auch optisch zu tragen. Die begehbaren Möbeleinbauten mit Kriechbereichen, schachtartigen Oberlichter und diversen Innenhöfe bieten trotz der Einfachheit der Konzeption vielfältige Raumeindrücke und Blickbeziehungen, die den Aufenthalt im Gebäude immer wieder zu einem spannenden Erlebnis werden lassen.