141105_entwurfsbericht vorentwurf

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Neubau Kinderhaus in Urspring
Städtebauliche Einbindung
Das neue Kinderhaus liegt im Ortskern von Urspring in unmittelbarer Umgebung zu
Lonequellhalle, Lonequellschule und Johanneskirche. Es entsteht ein dem Ortsbild
angemessenes Volumen, das, durch die Zurücksetzung des Gebäudes aus dem
Straßenraum, zu einer wahrnehmbaren Ausformulierung eines großzügigen
Vorplatzes führt. Dieser Vorplatz wird zusätzlich durch die 2-Geschossigkeit des
Gebäudes ausformuliert. Zudem wird durch die Verteilung der Nutzungen auf 2
Ebenen der Flächenverbrauch des bereits beengten Grundstückes zugunsten des
Außenbereiches minimiert.
Die bestehenden fußläufigen Anbindungen von „Kirchstraße“ und „Am Lonetopf“ im
Westen des Grundstückes bleiben unverändert und werden durch das Angebot
zusätzlicher Funktionen gestärkt.
So entsteht an der Ostseite ein neuer Zugang für den neu konzipierten
Mehrzweckbereich. Die Höhenlage des Neubaus orientiert sich dabei an der
bestehenden Lonequellschule, da aufgrund von Synergieeffekten eine direkte
Anbindung entsteht.
Die Erschließung des Kinderhauses erfolgt über die Kirchstraße. Ein markanter
Rücksprung der Erdgeschosszone bildet dabei den Auftaktpunkt ins Gebäude und
definiert einen überdachten Vorbereich, der durch die Gestaltung des Freiraumes
unterstrichen wird.
Konzept
Der nahezu quadratische Grundriss des Kinderhauses ermöglicht eine kompakte und
dennoch spannende Kindergartenlandschaft. Über diesen Bereich wird das Gebäude
erschlossen. Als Verbindungsbaustein zwischen Kinderhaus und bestehender
Grundschule dient der Mehrzweckbereich, der sowohl von den Schülern, als auch
den Kindergartenkindern genutzt werden kann. Der Mehrzweckbereich kann zudem
durch einen zusätzlichen Eingang und der Schaffung von Schließbereichen autark
für diverse Veranstaltungen genutzt werden. Es entsetht somit ein
Mehrgenerationentreff. Auch ist der Bereich durch eine mobile Trennwand zu
größeren Raumkonfigurationen erweiter- und bespielbar. Eine „Spielstraße“
verbindet dabei den Neubau mit der bestehenden Grundschule, in der teilweise
ergänzende Funktionsbereiche für den Kindergarten mitgenutzt werden können. An
die „Spielstraße“ fügen sich die einzelnen Nutzungsbereiche an. Als Dreh- und
Angelpunkt zwischen den einzelnen Nutzungsbereichen dient ein großzügiges Foyer
das sämtliche Funktionen der Erschließung und Verteilung übernimmt. Zusammen
mit der „Spielstraße“, der Treppenskulptur und den Garderobenelementen bilden die
Objekte eine für Kinder sehr großzügige und interessante Spiel- und
Bewegungslandschaft, die durch einen zentralen Gartenausgang auch nahtlos mit
der Außenspielfläche verknüpft werden kann.
Die verschiedenen Nutzungsbereiche Kindergarten und Kleinkinder sind klar
gegliedert und räumlich voneinander getrennt.
Die Gruppenräume im Erdgeschoss orientieren sich nach Westen zum
Außenbereichspielbereich hin. Der Gruppenraum im Obergeschoss des U3 Bereiches orientiert sich dagegen nach Süden zum bespiel- und nutzbaren
Flachdachbereich.
Jede Gruppe hat dabei ihren individuellen Außenbereich, der sich durch einen
direkten Zugang mit der Umgebung verzahnt. Im Obergeschoss ist bei Bedarf eine
Erweiterung des Kinderhauses um jeweils eine Kinderkrippen - Gruppe, unter
Beibehaltung der vorhandenen Struktur, problemlos möglich.
Konstruktion
Das Gebäude ist als wirtschaftlicher und kompakter Massivbau geplant. Der 2geschossige Hauptbaukörper erhält ein geneigtes Dach. Die eingeschossigen
Bereiche werden als extensiv begrüntes Flachdach ausgeführt, so dass sich das
Gebäude in überwiegend grüne Ortsstruktur einfügt und ökologischen Ansprüchen
gerecht wird. Für den Kinderkrippenbereich im Obergeschoss wird auf dem
Flachdachbereich ein Außenspielbereich geschaffen, der räumlich vom
Kindergartenspielbereich abgetrennt ist.
Energie
Durch eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle für Boden, Außenwände und Dach soll
der Energieverbrauch des Gebäudes so gering wie möglich gehalten werden um die
Anforderung an den Dämmstandard der ENEV zu unterschreiten. Zu diesem schon
„sparsamen" Gebäude ist der Anschluss an das geplante Fernwärmenetz
vorgesehen. Für die Wärmeübertragung in den Räumen wäre eine Flächenheizung
mit niedrigen Vorlauftemperaturen, z.B. Fußbodenheizung, sehr gut geeignet.
Durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, könnte der erzeugte Strom direkt im
Gebäude für die Beleuchtung und die sonstigen elektrischen Geräte genutzt werden.
Eventuell wäre sogar eine Verbindung zur benachbarten Schule sinnvoll, um
möglichst viel Eigennutzung des erzeugten Stromes zu nutzen. Um dem
pädagogischen Gedanken Rechnung zu tragen, könnte eine Anzeige der erzeugten
elektrischen Energie die Kinder täglich informieren. Diese Anzeige würde dann
zentral im Foyer integriert. Für das Lüftungskonzept wird ein dezentrales
Lüftungssystem für innenliegende, sowie viel frequentierte Räume vorgeschlagen,
daher wäre die Option einer kontrollierten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
in Teilbereichen sehr sinnvoll.
Fassade
Der Baukörper ist mit einer schlichten, wirtschaftlichen und funktionalen Kombination
aus Holz – und Putzfassade konzipiert. Der Rücksprung der Erdgeschosszone ist
farblich akzentuiert und macht damit seine Funktion als Eingangsbereich erkennbar.
Desweiteren werden die Fassaden durch zwei unterschiedliche Fensterthemen
akzentuiert: Quadratische Fensteröffnungen mit niedrigen Brüstungen und farbigen
Öffnungsflügel prägen die Fassadenflächen im Innen- und Außenbereich. Durch
niedrige Brüstungen werden die Öffnungen an den Maßstab der Nutzer angepasst
und die Kinder bewusst zur Wahrnehmung ihrer Umgebung aufgefordert. Die
Mehrzweck- und Gruppenräume erhalten dagegen großzügige, bodentiefe
"Schaufenster", die die eher extrovertierten Räume fließend mit der Umgebung
verzahnen. Die großen Öffnungen sorgen in den Gruppenräumen für eine optimale,
natürliche Belichtung der Räume. Es entsteht eine angenehm spielerische
Rhythmisierung der Fassade, die dennoch die "kleinen Nutzer" des Gebäudes
erahnen lässt.
Innenraum
Ein galerieartig angelegter Innenbereich stellt mit seiner Durchlässigkeit zu den
äußeren Raumschichten die Erweiterung der Spielflächen und der Gruppenräume
dar. Die spannungsvollen und abwechslungsreichen Raumfolgen der „Spielstraße“
führen zu einer hohen Aufenthaltsqualität. Mittels entsprechender farblicher und
materieller Gestaltung der einzelnen Gruppenbereiche und Garderobennischen, bei
der die Kinder zum Teil mitwirken können, soll ein hoher Identifikationswert der
einzelnen Gruppenräume erzielt werden.
Stand Vorentwurf, 26.11.2014
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