Das Farbkonzept unterstützt die städtebau

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in den Grüntönen anderer Teile der Gebäudeansicht wider. Die Fassadenabschnitte, die vorhandenen Altbauten gegenüberliegen, nehmen die
dunkleren Rottöne des Mauerwerks dieser Bauwerke auf.
Das Farbkonzept unterstützt die städtebauliche Absicht, das Gebäude niemals in seiner
Gänze zu zeigen, sondern nur in Teilen.
Umweltbundesamt Dessau
Standort: Wörlitzer Platz 1,
06844 Dessau
Bauherr: BRD
Planung: Sauerbruch Hutton
Architekten, Berlin
Investitionssumme: 68 Mio. €
Wettbewerb: Juni 1998
Bauzeit: 2001 – 2005
Bruttogeschossfläche: 40 000 m²
Hauptnutzfläche: 18 000 m²
Bruttorauminhalt: 200 000 m³
Solarstromanlage: 228 m²
Jahresheizwärmebedarf:
38,5 kWh/m²a
Holz prägt nicht nur das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes, es wurde auch als Konstruktionsmaterial eingesetzt. Die Fassade besteht aus
vorgefertigten Holzelementen, die vom Boden bis
zum Dach als durchgehende Schicht vor dem Betonmassivbau hängen und damit Wärmebrücken
im Bereich der Geschossdecken vermeiden. Mit
der viergeschossigen Holzfassade beschritten die
Architekten Neuland, denn im Normalfall sind
Holzkonstruktionen nur bis zu zweieinhalb Geschossen zulässig. Für das Baugenehmigungsverfahren wurde im Rahmen des Brandschutzkonzeptes daher eine objektbezogene brandschutztechnische Beurteilung für die Holzfassade
erarbeitet. Eine Reihe konstruktiver Maßnahmen
sorgt für die nötige Sicherheit.
Zunächst ist die Hinterlüftung der Lärchenholzschalung geschossweise getrennt, um einen
Brandüberschlag zwischen den einzelnen Stockwerken zu verhindern. Zudem trägt die Holzverkleidung auf der Rückseite einen Brandschutzanstrich. Vor allem aber sind die tragenden Teile
komplett mit nichtbrennbaren Bekleidungen eingepackt, die eine entsprechende kapselnde Wirkung übernehmen: Den Raumabschluss zu den
Büros bilden zwei übereinanderliegende Gipsplatten. Sie verbergen eine innere Dämmschicht,
gefolgt von den vorgefertigten, wärmegedämmten Fassadenelementen. Diese sind auf der
Innenseite mit einer Holzzementfaserplatte beplankt, nach außen, also zur Hinterlüftungsebene
hin, dagegen mit einer Fermacell GipsfaserPlatte von 15 Millimetern Stärke. Gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung vom Institut
für Bautechnik, Berlin, werden Fermacell Gipsfaser-Platten als nicht brennbarer Baustoff eingestuft. Prüfzeugnisse von deutschen und europäischen Materialprüfämtern bescheinigen Feuerwiderstandsklassen F 30 bis F 120. Erst die
Summe all dieser Maßnahmen machten die Realisierung einer Holzfassade über vier Geschosse
möglich. Ein weiterer Vorteil der eingesetzten
Gipsfaser-Platte ist ihre Luftdichtheit. Sie lässt
sich auf einer Holzrippe stumpf stoßen, ohne
dass eine weitere Dichtung nötig ist. So konnte
„Runde Ecke" als baukonstruktive Herausforderung
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