Programmheft - Department für Oper und Musiktheater

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Claudio Monteverdi
L´INCORONAZIONE DI POPPEA
Libretto
Giovanni Francesco Busenello
Eine Veranstaltung der Abteilung für Musiktheater
in Zusammenarbeit mit dem Institut für Alte Musik
Montag, 2. Februar 2015
Dienstag, 3. Februar 2015
Mittwoch, 4. Februar 2015
Freitag, 6. Februar 2015
jeweils 19.00 Uhr
Großes Studio
Universität Mozarteum
Mirabellplatz 1
Besetzung
POPPEA OTTAVIA
DRUSILLA DAMIGELLA
Claire Austin (2.2./4.2.) / Sassaya Chavalit (3.2./6.2.)
Sofiya Almazova (2.2./4.2.) / Ksenia Leonidova (3.2./6.2.)
Jennie Samuelsson (2.2./4.2.) / Julia Rath (3.2./6.2.)
Anna Hempel (2.2./4.2.) / Andrea Jarnach (3.2./6.2.)
AMORE
VIRTÙ
FORTUNA
Katrin Lena Heles (2.2./4.2.) / Charlotte Brooks (3.2./6.2.)
Simone Waldhart (2.2./4.2.) / Aleksandra Raszynska (3.2./6.2.)
Aleksandra Raszynska (2.2./4.2.) / Anna Hempel (3.2./6.2.)
NERONE OTTONE ARNALTA
SENECA VALLETTO
LUCANO
LIBERTO
Nutthaporn Thammathi (2.2./4.2.) / Hany Abdelzaher (3.2./6.2.)
Thanapat Tripuvanantakul (2.2./4.2.) / Swjatoslaw Besedin (3.2./6.2.)
Aleksander Rewiński (2.2./3.2./4.2./6.2.)
Gunnar Andor Nieland (2.2./4.2.) / Alexander Voronov (3.2./6.2.)
Francesca Paratore (2.2./4.2.) / Alice Hoffmann (3.2./6.2.)
Shan Huang (2.2./4.2.) / Derek Rue (3.2./6.2.)
Thomas Hansen (2.2./3.2./4.2./6.2.)
FAMIGLIARI Derek Rue (2.2./4.2.) / Shan Huang (3.2./6.2.)
Carrion-Thomas Carrera, Jakob Puchmayr
CONSOLI, TRIBUNIThomas Carrion-Carrera, Jakob Puchmayr, Konstantin Riedl,
Benjamin Sattlecker, Tobias Widhalm, Santiago Sanchez,
Emil Ugrinov, Daniel Weiler
STATISTERIE
Himani Grundström, Konstantin Riedl, Benjamin Sattlecker,
Tobias Widhalm, Santiago Sanchez, Emil Ugrinov, Daniel Weiler
Instrumentalensemble des Institutes für Alte Musik:
1. Violine
Jakob Lehmann
2. Violine
Dimitris Karakantas
Viola da Gamba Shen-Ju-Chang
Violone Jonas Carlsson
Chitarone/Chitara/SpagnolaDavid Bergmüller
Cornetto Matthijs Lunenburg
Blockflöte
Matthijs Lunenburg, Christina Hahn, Donna Kao, Friederike Klek
Dulcian Makiko Kurabayashi, Yoko Fujimura
CembaloAgata Meissner
Orgel, Regal
Lukas Ausserdorfer
Musikalische Leitung
Szenische Leitung
Bühnenbild/Kostüm
Beleuchtung
Gernot Sahler
Karoline Gruber
Anna Zadra, Cristina Struber
Anna Ramsauer, Anna Zadra
Musikalische Gernot Sahler, Wolfgang Niessner, Julia Antonovitch,
Einstudierung
Lenka Hebr, Matthijs Lunenburg, Agata Meissner
Regieassistenz
Agnieszka Lis
Italienisch
Helga Jungwirth
MaskeJutta Martens
Bühnentechnik:
Technische Leitung Bühnen-, Ton-, Beleuchtungstechnik und Werkstätten
Thomas Hofmüller
Sebastian Brandstätter, Markus Ertl, Rafael Fellner,
Andreas Greiml, Peter Hawlik, Alexander Lährm,
Andreas Pomwenger, Anna Ramsauer
Aufführungsdauer: ca. 120 Minuten ohne Pause
Inhaltsangabe
Prolog
Die drei Gottheiten Virtù (Tugend), Fortuna (Schicksal) und Amor (Liebe) beweisen sich
gegenseitig ihre Stärken. Letztlich beendet Amor den Disput, indem er zu beweisen verspricht,
dass es allein die Liebe ist, die über allem anderen den Lauf der Dinge bestimmt.
Erster Akt
Die Handlung spielt im antiken Rom um das Jahr 62 n. Chr. Ottone, aus dem Feld nach
Rom zurückgekehrt, muss vor Poppeas Haus erfahren, dass Nerone bei ihr ist und sie seine
Geliebte wurde, obwohl sie mit ihm verheiratet ist. Als er zwei Soldaten bemerkt, die den bei
Poppea weilenden egomanischen Kaiser von Rom bewachen, zieht er sich gekränkt zurück.
In einer zärtlichen Abschiedsszene verspricht Nerone, seine Gattin Ottavia zugunsten
Poppeas zu verstoßen. Poppea bleibt allein zurück und gibt sich ihrer Hoffnung hin. Einzig
ihre Amme Arnalta meldet Bedenken an.
Ottavia ist wütend über die Kränkung durch Nerone. Auch die Reden des Philosophen
Seneca, der ihr weiterhin tugendsame Standhaftigkeit rät, können die betrogene Kaiserin
nicht beruhigen. Der Page Valletto unterstützt seine Herrin, indem er Seneca, den Erzieher
und politischen Berater des Kaisers, verspottet und unumwunden aller Philosophen Weisheit
für Schwindel erklärt. Dennoch bittet Ottavia den Philosophen, sich bei Senat und Volk für
sie gegen Nerones Absichten einzusetzen. Das anschließende Gespräch zwischen Seneca und
Nerone, in dem der Kaiser seinen Entschluss offenbart, Ottavia zu verstoßen und Poppea zu
heiraten, gipfelt in einem Wutausbruch Nerones. Senecas Mahnungen finden kein Gehör.
Ottone verzweifelt an Poppeas Abwendung und da er fürchtet, sie könne auch ihn
verleumden, erwägt er, Poppea zu töten. Als seine frühere Geliebte Drusilla erscheint, geht er
zum Schein auf ein Liebesspiel ein.
Zweiter Akt
Seneca preist die Beschaulichkeit seiner Einsamkeit, als ihm Liberto den tödlichen Befehl
Nerones überbringt. In Übereinstimmung mit den stoischen Tugenden begrüßt der Philosoph
den Tod als glückliches Schicksal und versammelt seine Schüler zur Verabschiedung um sich.
Der Page Valetto ist kurzzeitig abgelenkt durch seine Geliebte Damigella.
Da Seneca nun tot ist, feiern Nerone und sein Freund und Hofdichter Lucano diesen Triumph.
Ottone ist über seine eigenen Mordpläne entsetzt und fügt sich in sein Schicksal, seiner
schönen Frau trotz allem ergeben zu sein. Da befiehlt ihm Ottavia, die Ermordung der Poppea
in Frauenkleidern zu verüben. Sie droht: „Wenn du mir nicht gehorchst, verklage ich dich bei
Nerone, dass du mich vergewaltigen wolltest. Ich werde dafür sorgen, dass Martern und Tod
dich noch heute treffen“. Ottavia gibt sich nun ganz ihren Rachegelüsten hin.
Drusilla jubelt, ihren Geliebten Ottone wiedergewonnen zu haben. Dieser weiht nun Drusilla
in den Mordauftrag ein und will mit ihr die Kleider tauschen.
Poppea ruht auf ihrem Lager und Arnalta singt für sie ein Schlaflied. Da schleicht sich der
verkleidete Ottone heran, um die Schlafende zu töten. Doch Amor steigt vom Himmel, um
Poppea zu schützen und verhindert den geplanten mörderischen Anschlag. Ottone flieht.
Arnalta, durch die Kleidung getäuscht, hetzt des Kaisers Wachen auf Drusilla.
Dritter Akt
Die ahnungslose Drusilla wird verhaftet und muss feststellen, dass der Mord fehlgeschlagen
ist. Um Ottone zu schützen, nimmt sie alle Schuld auf sich, dieser aber bekennt sich nun als
Täter im Auftrag Ottavias.
Nerone schenkt beiden das Leben in der Verbannung. Auch Ottavias Verstoßung wird nun
bekanntgegeben. Einer Hochzeit des Kaisers mit seiner Geliebten steht nichts mehr im Weg.
Während Ottavia ihr schweres Schicksal beklagt, wird Poppea zur neuen Kaiserin gekrönt.
Der triumphierende Amor stimmt in den Chor ein.
Einführung
Liebes Publikum,
wir begrüßen Sie sehr herzlich zu unserer Aufführung von „L´incoronazione di Poppea“ von
Claudio Monteverdi. Dieses wunderbare Werk erlebte seine Uraufführung im Jahre 1642
zur Karnevalszeit in Venedig. Monteverdi und sein Librettist Busenello nahmen mit dieser
Oper Bezug zu den politischen und sozialen Missständen ihrer Zeit. Da damals noch die
Zensur herrschte, konnten sie keinen „zeitgenössischen“ Stoff wählen bzw. ihren Princeps/
Stadtfürsten nicht persönlich auf die Bühne stellen, sondern sie mussten das Geschehen in
die Vergangenheit verlegen. Das Publikum hat die Anspielungen trotzdem verstanden und
das Werk enthusiastisch gefeiert.
Als ich diese Oper zum ersten Mal 2003 an der Hamburgischen Staatsoper inszenierte, war
ich verblüfft über die Komplexität und Schönheit sowohl im musikalischen wie auch im
textlichen Bereich. Auch nach so vielen Jahren bei meiner zweiten Beschäftigung damit
überrascht und berührt mich dieses großartige Musiktheaterwerk immer wieder aufs Neue.
Der renommierte Hamburger Politologe und profunder Opernkenner Prof. Dr. Udo Bermbach
hat in seinem Buch „Wo Macht ganz auf Verbrechen ruht“ sehr klug dieses Meisterwerk
analysiert. Seine Analyse hat mich sehr bei der Erarbeitung meines Konzepts inspiriert.
Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei ihm bedanken, dass ich einige seiner
Gedanken hier für unser Programmheft zitieren darf.
Karoline Gruber
Udo Bermbach: „Wo Macht ganz auf Verbrechen ruht“
Vorwort
„Über Politik und Gesellschaft in der Oper zu schreiben, ist nicht selbstverständlich. Noch
immer herrscht bei vielen Opernbesuchern die Neigung vor, ein szenisches Werk als Stück
für sich selbst zu nehmen, der Musik und Handlung zu folgen, sich den großen Emotionen
hinzugeben und es bei solcher Rezeption zu belassen.
Oper gewährt das, aber sie geht auch entschieden darüber hinaus, setzt Kenntnisse voraus,
die in früheren Zeiten häufig selbstverständlich waren, heute aber mehr und mehr abhanden
kommen. So etwa Kenntnisse des musikalischen Formenbestandes, dessen sie sich bedient,
den sie nutzt oder auch bewusst verlässt, um Neues und Ungewohntes auszuprobieren,
Kenntnisse des Textes und seiner Intentionen, die es erst erlauben, der Idee einer Inszenierung
zu folgen, Kenntnisse auch der Gesangstechnik, ohne die jede Leistung eines Sängers oder
einer Sängerin nur als Geschmacksurteil formuliert werden kann.
Häufig wird negiert, dass Oper mit politischen und gesellschaftlichen Problemen zu tun haben
könnte, erst recht, dass sich solche in ihr reflektieren. Noch immer beharrt ein beträchtlicher
Teil des Publikums darauf, Kunst und Politik, Kunst und Gesellschaft dürften nicht direkt
miteinander in Beziehung gesetzt werden.
Dabei gibt es keinen triftigen Grund zu meinen, Oper stehe ihrem gesellschaftlichen und
politschen Umfeld völlig fern. So wie das Sprechtheater stets auf die eigene Zeit reagiert hat,
und dies auch immer selbstverständlich akzeptiert worden ist, so ist auch die Oper in deren
Probleme und Konflikte, Entwicklungen und Widersprüche verflochten, in ihren Texten wie
in ihrer Musik.
Das nimmt ihr nichts von ihrer ästhetischen Qualität, schränkt diese nicht im mindesten ein.
Immer ist Oper auch Spiegel gesellschaftlicher Zustände und Veränderungen, greift sie die
Leidenschaften und Sehnsüchte, die Hoffnungen und Verzweiflungen von Menschen auf, in
deren grundsätzlicher Bedeutung wie ihrer Zeitgebundenheit. Fast immer spielen politische
und gesellschaftliche Momente in die Oper hinein, sei es in direkter Weise, in dem sie die
dramatischen Konflikte strukturieren, sei es indirekt, als Hintergrund für das Szenario, das
auf der Bühne verhandelt wird. Da Menschen, wie man schon seit Aristoteles weiß, ganz
wesentlich soziale und politische Wesen sind, beherrscht diese Qualität des menschlichen
Daseins auch die Szene im (Musik-)Theater.
L´incoronazione di Poppea
Mit Monteverdi ist die Oper plötzlich da, voll ausgebildet in all ihren konstitutiven Elementen,
welche die Gattung begründen. Und vor allem mit jenen beiden Themenkomplexen, die alle
weitere Geschichte der Oper wie ein roter Faden durchziehen: Kunst und Politik.
Es ist ein starkes Symbol, das sich da im Rückblick auftut: derselbe Komponist, der die neue
Gattung erstmals in all ihren Möglichkeiten entwickelt und nutzt, sie auch so vorstellt,
beginnt sein Schaffen mit einem Werk zum Mythos der Kunst, mit L’Orfeo, Favola in Musica,
und er beschließt es mit einem zur Politik, mit L´incoronazione di Poppea.
Poppea behandelt die Frage der Politik und ihrer Bedeutung im Medium der Kunst. Es ist ein
subtiles Spiel mit den unterschiedlichen Ebenen und Medien gesellschaftlicher Erfahrung,
wobei die Sphäre der Politik nicht gerade gut abschneidet: während Politik immer nur Politik
ist, erweist die ästhetische Erfahrung sich als ein Bereich, in dem ästhetische wie politische
Fragen gleichermaßen behandelt werden können. So ist die Kunst der Politik von vornherein
überlegen, und dass ausgerechnet die Oper dies zu Beginn ihrer Gattungsgeschichte vorführt,
lässt sich aus einer gesellschaftstheoretischen Perspektive als Ironisierung des universellen
Anspruchs modernen Politikverständnisses begreifen.
Mit Orfeo und Poppea sind jene zwei fundamentalen, die Gattung prägenden Archetypen
formuliert, mit denen das Musiktheater – auch der kommenden Jahrhunderte, bis in die
Gegenwart hinein – auf vermeintlich extreme Anforderungen der Gesellschaft reagiert.
Orfeo – das ist die Vision der Utopie, die Vision von der Kunst als einer erlösenden Kraft, als
eines Auswegs aus unerträglich empfundenen Zuständen der Welt. Und im Gegenzug dazu
führt Poppea die Politik als ein Medium vor, dem Positives nicht mehr abzugewinnen ist.
Ein Gegensatz wird hier entworfen und festgeschrieben, der das musikdramatische Denken
in seinen Tiefendimensionen in einer kaum vorhersehbaren Weise beherrscht hat und noch
beherrscht, bis in unsere Tage.
Mit der L´incoronazione di Poppea von 1642 greift der hochbetagte, 75 Jahre alte Komponist
erstmals in der Geschichte der noch jungen Gattung einen historischen Stoff auf, rückt
damit die Oper aus der mythologischen Höhe an die unmittelbare Gegenwart heran. Es ist
ein Werk, dessen musikalische Reife alles übertrifft, was Monteverdi bis dahin komponiert
hat, ein staunenswertes Alterswerk, dem das Alter seines Schöpfers wenig anzumerken ist.
Das Werk beginnt mit einem Eingangsprolog, der von Fortuna, Virtù und Amor bestritten wird.
Drei Göttinnen also, die je für eine das menschliche Leben bestimmende Eigenschaft stehen:
für das Glück, das alle Menschen brauchen, um einigermaßen gut durchs Leben zu kommen;
für die Tugend, die ein gut geführtes, moralisch orientiertes Leben ermöglichen soll; für die
Liebe, die als ein alles bestimmender Affekt die rationalen Kalkulationen des Individuums
massiv gefährdet. Es ist kein Zufall, dass Monteverdi bzw. sein Librettist Giovanni Francesco
Busenello den Beginn ihrer Oper mit dem Disput dieser drei Göttinnen eröffnen; sie nehmen
damit eine Diskussion auf, die den zeitgenössischen Diskurs der Intellektuellen beherrschte
und vor allem das politische Denken des Jahrhunderts nachdrücklich beschäftigte. Es ist
ein Denken, das die Bedingungen erfolgreichen politischen Handelns angesichts des
gesellschaftlich tiefgreifenden Strukturwandels neu thematisiert, das sich abgrenzt von der
antiken und mittelalterlichen, aristotelisch geprägten Tugendlehre, das aus pragmatischer
Beobachtung der faktischen Abläufe Rückschlüsse für ein politisch erfolgreiches Handeln zu
ziehen versucht. Machiavelli ist auch hier der scharfsichtige und scharfsinnige Analytiker, der
darüber nachdenkt, welche Faktoren denn menschliches Handeln am meisten bestimmen.
Er formuliert gegen die die mittelalterliche Weltsicht bestimmende Haltung von Gott als einem
alles bewegenden Beweger in entschiedenem Ton seine Vorbehalte, sucht nachzuweisen,
dass es die Aktivitäten des einzelnen sind, die dessen Lage ganz entscheidend bestimmen.
So sehr die Menschen auch angesichts der „großen Umwälzungen, die wir erlebt haben und
die außerhalb jeder menschlichen Berechnung liegen“ aus nachvollziehbaren Gründen zu
diesem Fatalismus neigen, so wenig sollten sie dieser Neigung nachgeben und sich in ihr
Schicksal fügen. Denn „da wir einen freien Willen haben, halte ich es nichtsdestoweniger für
möglich, dass Fortuna zur Hälfte Herrin über unsere Taten ist, dass sie aber die andere Hälfte
oder beinahe so viel uns selber überlässt.“
Amor, die Liebe, ist ein privater Affekt, der stärkste, den die Affektenlehren des 17. und
18. Jahrhunderts kennen, irrationaler Einbruch in ansonsten eher rationale Verhältnisse
und nicht kontrollierbar durch die Vernunft. Mit Amor bricht das Private in die öffentlichen
Angelegenheiten ein, werden die subjektiven Bedürfnisse und Wünsche dem Wohl des
Gemeinwesens gleichgestellt, sogar vorgeordnet. Wo Amor als Kraft die agenda imperii
beeinflusst, vielleicht gar beherrscht, ist die moralische Korruption der Herrschenden
unausweichlich vorgezeichnet.
Dass dies so ist, wird schon im Prolog rasch klar.
Was dann folgt, ist die historische Illustration dieser Eingangsthese der Oper. Gezeigt wird
der Alltag der Herrschenden, der ausgefüllt ist mit der Befriedigung der eigenen Wünsche
und Triebe, nicht mit der Sorge um das allgemeine Wohl. Gleich anfangs ist die Exposition
der Handlung selten drastisch ausgeführt: Ottone, Geliebter (und Ehemann) von Poppea,
trifft vor dessen Haus zwei Leibwächter Neros, des römischen Kaisers, der sich im Haus mit
der Hure Poppea vergnügt. Die beiden Soldaten beklagen, als Volkes Stimme, den Verfall der
Sitten und den Ruin der Politik. Von öffentlicher Misswirtschaft ist die Rede, davon, dass der
Kaiser den Armen nimmt, um den Reichen zu geben, auch davon, dass er einzig Seneca sich
anvertraut, den die Soldaten einen „bösen Hofschranzen“ nennen, vermögend geworden
durch Betrug und Verrat seiner Freunde.
Das platonische Ideal des Philosophen als Vordenker des Staates wird hier in sein Gegenteil
verkehrt, wie auch die Vorstellung eines gerechten und weisen Regenten mit wenigen
Hinweisen ersetzt ist durch die Beschreibung eines liebestollen Egomanen. Die Verhältnisse,
so erfährt es der Zuhörer und Zuschauer der Oper, sind gleich zu Anfang verkehrt, auf
den Kopf gestellt, die Gesellschaft ist aus dem Lot geraten, alle Tugenden sind außer Kraft
gesetzt. Diese Verkehrung dessen, was normalerweise zu erwarten wäre, die Negativierung
aller Personen und Geschehnisse bildet das strukturelle Muster, nach dem das Libretto der
Oper funktioniert. Es gibt in diesem Stück niemanden, der so denkt und handelt, dass er ein
Vorbild für eine allgemeine gesellschaftliche und politische Orientierung abgeben könnte.
Was Monteverdi eindringlich demonstriert, ist vielmehr eine Ansammlung von Egoisten,
die sich hemmungslos ihrer Möglichkeiten und des Staates bedienen, die einzig darauf
sinnen, den Augenblick möglichst lustvoll zu leben und den jeweils anderen zu eigenen
Zwecken zu instrumentalisieren. Das gilt für Nero, der sich um die politischen Geschäfte
nicht im mindesten kümmert, sondern alles unternimmt, um seine Frau, die Kaiserin Ottavia,
zu verstoßen, um Poppea an ihre Stelle zu setzen; das gilt für Poppea, die Neros sexuelle
Hörigkeit für ihren Aufstieg auf den Thron nutzt – von Liebe keine Spur, wie sie ihrer Amme
Arnalta anvertraut; das gilt in milderer Form auch für Ottavia, die sich zwar weigert, Ehebruch
mit Ehebruch zu vergelten, wie Seneca ihr rät, die aber an Nero nicht nur aus Liebe festhält,
sondern auch ihre Machtposition verteidigt.
Macchiavelli formuliert seine Forderung an die Monarchen so: Amt und Person zu trennen,
öffentlich und privat voneinander zu scheiden, weil die Interessen des Staates, ausschließlich
aus den Erfordernissen des Amtes heraus definiert, nicht identisch sind mit den privaten
Bedürfnissen des Herrschers. Nur dann ist souveräne Gewalt als eine absolute legitimiert,
wenn sie ganz und gar sich am Bestand und am Wohle des Staates und seiner Bürger
orientiert. Der Fürst als eine Privatperson hat dahinter zurückzutreten.
Nero lässt Seneca auf Geheiß Poppeas töten. Octavias Verbannung, die nun folgen wird,
soll den Plan Neros vollenden. Dieser Abgang ist allerdings kompliziert konstruiert: ein
Mordkomplott, das Octavia ausheckt und das Ottone in Frauenkleider ausführen soll, scheitert
durch direkte Intervention von Amor. Nachdem der Plan entdeckt ist, müssen Ottone, Octavia
und Drusilla in die Verbannung. Der Weg ist frei, die Hure Poppea zur Kaiserin zu krönen, Gott
Amor hat sein Ziel erreicht und die Mitglieder des kaiserlichen Hofes, der opportunistische
Bodensatz der Macht, kommen, um dem neuen Paar zu huldigen.
Das Spiel ist zu Ende, aber das Ende ist alles andere als moralisch einwandfrei. Was im Prolog
angekündigt worden war: der Sieg der Liebe über die Vernunft, ist eingetreten; das Skandalon
dieses Sieges besteht freilich nicht, wie vielleicht zu vermuten wäre, in der Amoralität der
nun auch öffentlich bestätigten Beziehung von Nero und Poppea, sondern in deren Erfolg
schlechthin. Denn mit diesem Erfolg sind die Vertreter einer Theorie des menschlichen wie
politischen Rationalismus widerlegt, ist die Hoffnung vieler zeitgenössischer Philosophen,
der Mensch lasse sich letztlich doch von Vernunft leiten, durch Monteverdi als realitätsfern
abgetan.“
Warum Poppea im Masterstudium?
Die Enstehung des Generalbasses, die Entwicklung der Monodie, die Frühphase der
Opernentstehung markieren einen Wendepunkt in der Wahrnehmung des Individuums,
des Menschen: Im Vordergrund soll fortan der Mensch an sich stehen, seine ureigene
Wahrnehmung der Welt und seines Platzes darin. Die Musik wendet sich ab vom stark
artifiziellen mehrstimmigen Madrigal, hin zu einer direkten Rede, einem rezitativischen
Stil dem recitar cantando. Singernderweise wird doch vornehmlich in sehr freier Form
gesprochen. Gesangsstimme und Bassbegleitung sind vor allem nur eine freie Skizze, welche
der Protagonist selber in seiner Weise zum Leben erwecken soll/muss.
Vor diesem Hintergrund sind die frühbarocken Opern Monteverdis der ideale Einstieg, als
erste Opernerfahrung im Masterstudium. Die musikalischen Schwierigkeiten der Opern
des späteren „normalen“ Repertoires, zum Beispiel Durchschlagskraft der Stimme über das
Orchester, einem Dirigenten zu folgen, Tempo- und Dynamikangaben umzusetzen etc. sind
hier auf ein Minimum begrenzt. Vielmehr geht es darum, selber die Musik zum Leben zu
erwecken, von Phrase zu Phrase unterschiedliche Emotionen zu finden, die vorgegebene
Freiheit der Skizze individuell neu zu erfinden. Diese direkte Arbeit am Ausdruck, einmal
als Notwendigkeit erkannt, bleibt dann ein sängerisches Potenzial, ein Kapital auch für das
spätere Repertoire.
Dass diese frühen, sehr freien Skizzen Monteverdis als erste vollgültigen Opern überhaupt
schon das gesamte Potenzial aller nachfolgenden, späteren Opern in sich tragen, ja nicht das
Geringste vermissen lassen, bleibt für mich ein großes Wunder und bezeugt Monteverdis
überragende Genialität.
Gernot Sahler
Einige Bemerkungen zur gespielten Fassung der heutigen Aufführung
aus instrumentaler Sicht
Die Oper ist in zwei Handschriften aus den 1650er Jahren erhalten, welche auf Aufführungen
in Venedig und Neapel zurückgehen und zahlreiche, sehr grundlegende Differenzen
aufweisen. Von der Uraufführung ist nur ein „Szenario“ (ein Ablaufplan der Handlung und
der Bühnenumbauten) und eine Abschrift von Busenellos Libretto erhalten, die zu keiner der
beiden erhaltenen Fassungen so recht passen wollen.
Besonders die instrumentalen Elemente – natürlich abgesehen von der Continuostimme –
sind völlig unterschiedlich, sodass wir annehmen müssen, dass diese mit großer Sicherheit
in beiden Fassungen nicht von Monteverdi stammen. Auch die vokalen Teile (vor allem
der Prolog, Ottones Rolle und große Teile des Schlusses inklusive des berühmten Duetts
„Pur ti miro, pur di godo“) stammen wohl von jüngeren Komponisten (Sacrati, Cavalli
und Ferrari kommen hier in Frage). Man nimmt an, dass die Musik zur Uraufführung in
der Karnevalssaison 1643 – also die hypothetische Originalfassung – nicht vollständig von
Monteverdi stammte, aber durchaus unter seiner Federführung in Mitarbeit von anderen
Komponisten entstand. Möglicherweise verliess den 74jährigen während der Arbeit die
Kraft, sein Werk selbst zu vollenden.
Wie dem auch sei: in beiden erhaltenen Versionen fehlen instrumentale Begleitungen
der Gesangsstimmen völlig und Interaktion zwischen instrumentalen Oberstimmen und
den Vokalpartien findet de facto nicht statt. Wir können aber davon ausgehen, dass hier
entweder das Stimmmaterial nicht komplett ist oder instrumentale Begleitungen nicht
nur von den Generalbassspielern, sondern auch von den in den Ritornellen eingesetzten
Musikern improvisiert wurden. Diese Praxis ist für die Zeit ganz gut belegt und stellt uns bei
einer heutigen Aufführung vor eine nicht ganz geringe Herausforderung.
Zu allererst muss entschieden werden, ob man bezüglich der Sinfonia und der Ritornelle
auf die Venedigfassung oder die Neapelversion zurückgreift, oder – da beide eben ziemlich
definitiv nicht von Monteverdi stammen – gleich zu anderen Kompositionen oder eigenen,
nachempfundenen Sätzen tendiert. Im nächsten Schritt wird entschieden, ob es darüber hinaus
überhaupt instrumentale Elemente jenseits der Continuoausführung geben soll und falls ja, ob
diese improvisierten Charakter haben soll (dies würde implizieren, dass die beiden erhaltenen
Partituren durchaus komplette Aufführungspartituren waren), oder doch elaboriertere Sätze
(dies würde gleichzeitig bedeuten, dass man das erhaltene Material als fragmentarisch ansieht
und die instrumentalen Stimmen zu den Aufführungen schlicht fehlen).
Wir haben uns entschieden, die instrumentalen Stimmen welche, zu den Gesangspartien
gespielt werden, so zu gestalten, wie sie möglicherweise auch improvisiert werden hätten
können. Das hat zur Konsequenz, dass entweder nur eine zusätzliche Stimme (Violine, Flöte
oder Zink) erklingt oder, falls mehrstimmige Einsätze erfolgen, diese sehr einfach gehalten
sind, wie es bei einer Improvistaion wohl zu erwarten wäre.
Das „Orchester“ in Venedig war wirklich klein, René Jacobs spricht im Kommentar zu seiner
Fassung von ca. zehn Instrumentalisten. Wir haben uns ungefähr daran orientiert, mussten
aber in der Besetzung kleine Kompromisse eingehen. So war beispielsweise die Theorbe das
zentralere Contiuoinstrument als die Tasteninstrumente und zumindest doppelt bis dreifach
besetzt. Anstelle einer Lirone (eine Gambe, deren Steg für das Akkordspiel ganz abgeflacht
ist) spielen zwei Gamben bei Nerones Szenen einen geteilten tiefen Satz. Ein Zink kommt
selten allein und die Musiker waren damals durchaus in der Lage, mehrere Instrumente zu
spielen, daher hätte zu Monteverdis Zeiten nicht nur ein Spieler zwischen Zink und Flöte
gewechselt, sondern auch ein zweiter.
Florian Birsak
Mitwirkende
Claire Austin - POPPEA
Die 1991 in Australien geborene Sopranistin erhielt 2012 ihren
Bachelorabschluss mit Auszeichnung in Gesang am Queensland
Conservatorium of Music Brisbane. Ihr Interesse am Theater wurde
durch ihre Mitwirkung in Andrew Lloyd Webbers Musical „Aspects
of Love“ geweckt, wo sie die Rolle der Young Jenny verkörperte.
Danach trat sie als Tuptim in „The King and I“ und als Christine in
„The Phantom of the Opera“ auf und wirkte in zahlreichen Musicalund Opernensembles mit.
Ihre Opernpartien schließen La Prima Cercatrice in Puccinis „Suor Angelica“, 4ème Esprit in
Massenets „Cendrillon“ sowie den Ersten Knaben in Mozarts „Die Zauberflöte“ ein. Zurzeit
studiert sie an der Universität Mozarteum Salzburg Gesang in der Klasse von Bernd Valentin.
Sassaya Chavalit - POPPEA
Die 1989 in Bangkok geborene Sopranistin begann ihr
Gesangsstudium mit 17 Jahren bei Wirat Patimapakorn. Danach
studierte sie am College of Music der Mahidol University bei
Nancy Tsui-Ping Wei. Neben ihrer Mitwirkung im Chor der Mahidol
University trat sie solistisch auf, u.a. im Brahms-Requiem, in
Puccinis „Messa di Gloria“ sowie im Mozart-Requiem. 2007 sang
sie in E. Humperdincks „Hänsel und Gretel“. Sie wirkte zusammen
mit dem Thailand Philharmonic Orchestra bei einer Aufführung der
Thailändischen Oper „Long gone animals“ von Kritsada Rayes sowie beim Konzert ,,The Music
of His Majesty the King of Thailand” mit.
Auf der Bühne war sie in Mozarts „Bastien und Bastienne“, „Der Schauspieldirektor“, als
Fiordiligi in „Così fan tutte“, weiters in H. Purcells „King Arthur“, Verdis „La Traviata“ sowie
in F. Lehárs Operette „Die lustige Witwe“ zu hören. 2010 war sie Teilnehmerin der Osaka
International Music Competition, wo ihr der Espoir Preis zuerkannt wurde. 2011 gewann
sie den 1. Preis der Settrade Youth Music Competition und erhielt ein Stipendium an der
Mahidol University Thailand. Während ihres Studiums besuchte sie Meisterkurse bei Franz
Lukasovsky, Pamela Hinchman und Loh Siew Tuan. Zurzeit studiert sie an der Universität
Mozarteum Salzburg bei Mario Diaz. Im Sommer 2014 sang sie in der Rolle der Lauretta in
Puccinis „Gianni Schicchi“ in Norwegen.
Sofiya Almazova - OTTAVIA
Die russische Mezzosopranistin absolvierte ein Musiktheaterstudium
an der Russischen Akademie für Theaterkunst in Moskau und setzt
ihre Ausbildung seit 2011 in der Gesangsklasse von Mario Diaz an
der Universität Mozarteum Salzburg fort.
Im Sommer 2013 wurde sie von den Salzburger Festspielen als
Teilnehmerin des Young Singers Project ausgewählt. In diesem
Rahmen trat sie in der Felsenreitschule als Heilige Margarete in
„Jeanne d’Arc“ von W. Braunfels und als Dritte Dame in Mozarts „Die
Zauberflöte“ (für Kinder) auf. Im Oktober 2013 war sie als Carmen im Konzert „Carmencita“
an der Universität Mozarteum zu hören. 2010 gewann sie den 1. Preis beim RübezahlArien-Wettbewerb im polnischen Karpacz. Beim Grandi Voci Operngesangswettbewerb,
Salzburg wurde sie mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet. Im Rahmen ihres Studiums in
Moskau sammelte sie erste Bühnenerfahrungen als Sidonia in Franz von Suppés Operette
„Zehn Mädchen und kein Mann“, als Poligamia in Paul Linckes Operette „Lysistrata“ und als
Dorotea in Donizettis „Viva la mamma“. 2012 sang sie die Maddalena in Verdis „Rigoletto“
beim Oper im Berg Festival Salzburg. Im März 2014 trat sie in der Rolle des Sesto in Mozarts
„La clemenza di Tito“ in einer Produktion des Opernstudios der Universität Mozarteum auf.
Ksenia Leonidova - OTTAVIA
Die in Moskau geborene Mezzosopranistin absolvierte 2012 mit
Auszeichnung ihre Gesangsausbildung am staatlichen Moskauer
Tschaikowski Konservatorium im der Klasse von Zurab Sotkilava.
Seit Oktober 2014 studiert sie an der Universität Mozarteum
Salzburg in der Klasse von Mario Diaz.
Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe, u.a.
gewann sie 2012 den 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb
für Mezzosopranistinnen in Gedenken an Fedora Barbieri in
St. Petersburg und 2014 den 2. Preis beim 20. Internationalen Wettbewerb „Ferruccio
Tagliavini“ in Deutschlandsberg. Im Opernstudio des Moskauer Konservatoriums sang sie
die Rollen des Cherubino in Mozarts „Le nozze di Figaro“, Olga in Tschaikowskis „Eugen
Onegin“ sowie Lyubasha in Rimski-Korsakows „Die Zarenbraut“. 2010 war sie als Waltraute
in Richard Wagners „Die Walküre“ unter der Leitung von Kent Nagano mit dem russischen
Nationalorchester in der Tschaikowski Konzerthalle zu hören. 2012 und 2013 wirkte sie als
Solistin in Beethovens 9. Sinfonie und in der Messe in C-Dur sowie in Szymanowskys „Stabat
Mater“ in der Carl Philipp Emanuel Bach Konzerthalle in Frankfurt/Oder mit.
Jennie Samuelsson - DRUSILLA
Die in Stockholm geborene Sopranistin studierte von 2009 bis 2012
an der Royal Danish Academy of Music in Kopenhagen und danach
für ein Jahr am Operastudio 67 in Stockholm. Derzeit studiert sie an
der Universität Mozarteum Salzburg in der Klasse von Mario Diaz.
Während ihrer Studienzeit wirkte sie in mehreren Chören und
Vokalensembles in Kopenhagen mit. Meisterkurse besuchte sie u.a.
bei Felicity Palmer, Rudolf Jansen, Kirsten Buhl Möller, Ylva Kihlberg
und Turid Karlsen.
Julia Rath - DRUSILLA
Die Salzburger Sopranistin Julia Rath studiert derzeit Master Oper
und Musiktheater in der Gesangsklasse von Michèle Crider und in
der Opernklasse von Karoline Gruber und Kai Röhrig. Sie hat bereits
Ihr Liedstudium sowie ein Studium der elementaren Musik- und
Tanzpädagogik am Carl Orff Institut abgeschlossen.
Zuletzt war sie im Rahmen der Operettenfestspiele in Bad Ischl
sowie beim Neujahrskonzert in Zauchensee und zur Eröffnung
des internationalen Mozartcups im Synchroneiskunstlauf in der
Salzburger Eisarena zu hören.
Anna Hempel - DAMIGELLA / FORTUNA
Die in Rostock geborene Sopranistin studiert seit 2007 an der
Universität Mozarteum Salzburg Gesang zunächst bei Barbara
Bonney, seit 2009 bei Boris Bakow und seit 2012 bei Michèle
Crider sowie Oper und Musiktheater. Während ihres Studiums
sammelte sie zahlreiche Auftrittserfahrungen bei Konzerten und
Liederabenden in Österreich, Deutschland und Slowenien, wie beim
Festival Musica Sacra im Dom zu Klagenfurt, im Salzburger Dom,
Maria Plain, Michaeliskirche Leipzig und Christuskirche Berlin. 2012
war sie Mitwirkende beim EU-Projekt „Brezmejnost/Grenzenlos“.
Ihr Operndebut erfolgte 2011 in der österreichischen Erstaufführung von Ernst Kreneks Oper
„Dark Waters“ in der Partie des Girl. 2012 sang sie die Erste Schwester in der Kinderoper „Der
Igel als Bräutigam“, 2013 war sie als Barbarina in Mozarts „Le nozze di Figaro“, als Vespetta
in Telemanns „Pimpinone“ sowie in Opernszenen als Norina aus Donizettis „Don Pasquale“
und als Mélisande aus Debussys „Pelléas et Mélisande“ an der Universität Mozarteum zu
erleben. Im Juni 2014 stand sie als Zerlina in Mozarts „Don Giovanni“ auf der Bühne. Seit
Oktober 2014 studiert sie zudem in der Liedklasse von Wolfgang Holzmair. Meisterklassen
besuchte sie u.a. bei Tanja D’Althann, Angelika Kirchschlager, Edith Mathis, Julie Kaufmann,
Janet Williams, Ulrike Hofbauer, Thomas Moser und John Thomasson.
Andrea Jarnach - DAMIGELLA
Die aus Bayern stammende Sopranistin studierte zunächst bei
Horst Laubenthal und setzt derzeit ihr Studium bei Boris Bakow
an der Universität Mozarteum Salzburg fort. Ebenfalls in Salzburg
studierte sie an der Paris Lodron Universität Kunstgeschichte.
Als Solistin sang sie 2011 in der Urauführung der „Deutschen
Messe“ von Rochus Dedler unter der Leitung von Stefan Niebler
und Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters.
Bereits 2010 wurde sie als Brautjungfer in Webers „Der Freischütz“
an das Salzburger Landestheater verpflichtet und wirkt dort seitdem
in zahlreichen Produktionen im Chor mit.
2013 war sie als Sophie de Palma in McNallys „Meisterklasse“ am Theater an der Rott
zu sehen. Weiters trat sie in einigen Konzerten sowie in dem humorvollen Pasticcio der
Universität Mozarteum als Donna Elvira in „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ auf.
2013 widmete sie mehr Aufmerksamkeit der Zeitgenössischen Musik und war in der
Uraufführung der aktuellen ägyptischen Revolutionsoper „18 Tage ...“ von Hossam Mahmoud
im Salzburger Landestheater im Chor beteiligt. Kurz darauf übernahm sie in Augustín CastillaÁvilas Uraufführung der Oper „The Rest is Silence“ die Rolle des Apollo. Gemeinsam mit dem
El Cimarrón Ensemble und Javier Hagen reiste sie 2014 nach Fresno, USA, und war dort in
der Uraufführung von „Nothing and more“ des Komponisten Jack Fortner als Irgl zu hören.
Sie nahm an Meisterkursen bei Julia Varady, Julia Hamari, Breda Zakotnik, Hanna Schwarz,
Dietrich Fischer-Dieskau und Thomas Moser teil.
Katrin Lena Heles - AMORE
Simone Waldhart - VIRTÙ
Geboren in Luxemburg Stadt, begann die Sopranistin 2006 ihre
Gesangsausbildung am Musikkonservatorium in Luxemburg, wo sie
zusätzlich eine Geigen- sowie eine Klavierausbildung erhielt. 2011
schloss sie ihren „1er Prix en Chant“ mit „Distinction“ ab und wurde
ausgezeichnet mit dem „Prix Christiane Join“.
Von 2011 bis 2013 war sie Mitglied des Salzburger Bachchores,
wo sie unter der Leitung von Marc Minkowski, Vladimir Fedoseyev
und Ivor Bolton an zahlreichen Projekten, unter anderem bei den
Salzburger Festspielen, teilnahm.
Im Sommer 2013 war sie bei den Salzburger Festspielen Mitglied der „Akademie Meistersinger“,
im Zuge derer sie als Lehrbube in Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ unter
der musikalischen Leitung von Daniele Gatti und der Regie von Stefan Herheim auftrat.
Es folgten Konzerte u.a. in Österreich, Luxemburg und für die Mozart-Gesellschaft in Italien.
Sie besuchte Meisterkurse bei Edith Mathis, Edda Moser und Hanna Schwarz und studiert
seit Oktober 2011 bei Elisabeth Wilke Konzertfach Gesang an der Universität Mozarteum
Salzburg.
Die 1989 in Rum/Tirol geborene Sängerin studierte zunächst Violine
am Konservatorium Innsbruck. Sie war viermal Preisträgerin beim
Jugendmusikwettbewerb „prima la musica“. 2007-2009 wirkte sie
im Extrachor des Tiroler Landestheaters und im Festivalchor der
Innsbrucker Festwochen der Alten Musik mit. 2008 begann sie ihr
Gesangsstudium am Innsbrucker Konservatorium. 2010 gewann
sie beim Internationalen Wettbewerb der Kammeroper Schloss
Rheinsberg eine Partie in der Operette „Frau Luna“ und debütierte
damit im Staatstheater Braunschweig.
Seit 2010 studiert sie an der Universität Mozarteum Salzburg bei Elisabeth Wilke. Sie ist
Mitglied des Salzburger Bachchores und der Zürcher Singakademie und wirkte bereits
bei zahlreichen Produktionen der Salzburger Festspiele mit. 2011 sang sie die Susanna in
Mozarts „Le nozze di Figaro“ im Uniqa Tower in Wien. 2013 trat sie in der Rolle der Gretel in
E. Humperdincks „Hänsel und Gretel“ im Rahmen eines Kulturprojektes des Landes Tirol auf.
sie besuchte Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender und Juliane Banse. 2014 sang sie in Italien
die Partie der Cabri in Mozarts „La Betulia liberata“, weiters war sie als Bastienne in Mozarts
„Bastien und Bastienne“ im Stadttheater Landsberg zu sehen.
Charlotte Brooks - AMORE
Aleksandra Raszynska - VIRTÙ / FORTUNA
Die schottische Sängerin studiert seit 2011 Gesang an der Universität
Mozarteum Salzburg in der Klasse von Barbara Bonney.
Im Jänner 2013 sang sie erstmals auf der Bühne die Rolle des
Cherubino in Mozarts „Le nozze di Figaro“ in einer Aufführung der
Opernklasse der Universität Mozarteum. Im selben Jahr war sie im
Vokalensemble bei den Salzburger Festspielen in der Produktion
„Ein Sommernachtstraum“ zu sehen.
Weiters wirkte sie in der Rolle der Erde in der zeitgenössischen Oper
„The Rest is Silence“ von Augustín Castilla-Ávila mit. Sie trat mehrmals im Rahmen von
„Live Music Now“ sowie als Solistin in der Franziskanerkirche Salzburg auf. 2014 war sie mit
dem Austrian Festival Symphony Orchestra zu hören, im gleichen Jahr sang sie die Rolle des
Siebel in Gounods „Faust“ in einer Produktion der Universität Mozarteum in Salzburg und
Klausenburg, Rumänien.
Die 1989 in Polen geborene Sängerin erhielt 2014 ihren
Masterabschluss in Solo Gesang und Dirigieren an der Karol
Szymanowski Musikakademie Katowice. Gleichzeitig wurde sie an
der Universität Mozarteum Salzburg als Masterstudentin für Oper
und Musiktheater aufgenommen.
Sie ist Preisträgerin internationaler Gesangswettbewerbe in Polen,
Deutschland und der Slowakei und trat in Polen, Österreich,
Deutschland, Frankreich und in der Slowakei auf. In Salzburg wirkte
sie als Solistin der Salzburger Dommusik mit. Sie nahm an zahlreichen Festivals, wie den
Europäischen Tagen in Paris, dem Internationalen Harfen Festival in Katowice und dem 15.
Internationalen Bach Festival in Świdnica sowie an Konzerttourneen nach Deutschland und
Frankreich teil. Als Interpretin Neuer Musik wirkte sie bereits an mehreren Uraufführungen
mit, u.a. bei den Stücken „Inspiracje“ von E. Malek und „L’être” von E. Boguslawski. Auf der
Bühne war sie u.a. als Eliza Doolittle in G.B. Shaws „Pygmalion“, als Frau in G. Genets „Les
Bonnes” und als Schwester Mary Leo in „Nunsense” von D. Goggin zu hören. 2014 sang sie in
einer Produktion des Mozart-Opern Institutes die Rolle des Maleagro in Glucks „La Corona”.
Nutthaporn Thammathi - NERONE
Der 1988 in Thailand geborene Tenor erhielt seine Gesangsausbildung
am College of Music der Mahidol University in Thailand. 2010 wurde
er mit dem 1. Preis der 11. Osaka International Music Competition
ausgezeichnet. Ab 2008 trat er in seiner Heimat in Konzerten
und Opernaufführungen auf. Er besuchte mehrere Meisterkurse
österreichischer Gastdozenten in Thailand. Seit Oktober 2011
studiert er an der Universität Mozarteum Salzburg Gesang bei
Mario Diaz. Im Juni 2013 gab er sein Debut als Rodolfo in Puccinis
„La Bohème“ in einer Aufführung der Opernklasse der Universität Mozarteum.
2012 gewann er den Grandi Voci Operngesangswettbewerb. 2013 wirkte er beim Oper im
Berg Festival Salzburg als Rodolfo in Puccinis „La Bohème“ sowie als Alfredo in Verdis „La
Traviata“ mit. Weiters trat er in zahlreichen Konzerten in Österreich und Deutschland auf,
u.a. mit Grace Bumbry. 2013 war er als Rodolfo in Puccinis „La Bohème“ als Don José in der
szenischen Produktion „Carmencita“ an der Universität Mozarteum zu hören. 2014 wirkte er
beim Neujahrskonzert der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg im Großen Festspielhaus
Salzburg mit, weiters sang er die Titelpartien in Mozarts „La clemenza di Tito“ sowie in
Gounods ,,Faust” in Opernproduktionen der Universität Mozarteum. Im Juli 2014 war er als
Rinuccio in Puccinis ,,Gianni Schicchi” an der Oper im Bergen, Norwegen zu sehen.
Hany Abdelzaher - NERONE Der ägyptische Tenor absolvierte sein Gesangsstudium an der
Akademie der Künste, Kairo Konservatorium bei Sobhi Bidair sowie
am Trinity College London bei Hanan El Guindi.
An der Staatsoper Kairo sang er zahlreiche Rollen, u.a. Prinz
Yamadori in Puccinis „Madama Butterfly“, Don Basillio in Mozarts
„Le nozze di Figaro“, Remendato in Bizets „Carmen“, Messaggero in
Verdis „Aida“, Nemorino in Donizettis „L‘elisir d‘amore“, Tamino in
Mozarts „Die Zauberflöte“ und Duca in Verdis „Rigoletto“. Weiters
trat er als Solist u.a. in Mozarts „Requiem“, Händels „Messias“ sowie in Messen von Haydn
und Schubert auf. Als Miglied in der American Voices Stiftung war er als Tony in Bernsteins
„West Side Story“ am Opernhaus Kairo und am Alexandria Opera House zu sehen. Weiters
trat er in einem Konzert im Rahmen der „Finnisch-ägyptischen Musikbrücke“ im Opernhaus
Kairo sowie in einem Galakonzert anlässlich der Eröffnung des Oman Opera House auf.
2007 wirkte er bei drei Kulturfestivals für klassische Musik in Marokko mit. 2010 nahm er am
Francesco Vinas Wettbewerb in Barcelona und 2011 am Belvedere Wettbewerb in Wien teil.
Thanapat Tripuvanantakul - OTTONE
Der 1995 in Bangkok, Thailand geborene Bariton begann sein
Gesangsstudium 2010 im Vorbereitungslehrgang im College of
Music Mahidol. Im Rahmen des Studiums trat er in der Rolle des
Major General im Musical „The Pirates of Penzance“, als PoohBah in „The Mikado“ und als The Baker in „Into the Woods“ auf,
weiters war er als Don Alfonso in Mozarts „Così fan tutte“ sowie
als Spinelloccio und Notaio in Puccinis „Gianni Schicchi“ zu sehen.
Seit 2014 studiert er Konzertfach Gesang an der Universität
Mozarteum Salzburg in der Klasse von Mario Diaz.
Swjatoslaw Besedin - OTTONE
Der 1992 in Moskau geborene Sänger absolvierte sein Studium an
der Russischen Akademie für Theaterkunst bei A. A. Barmak und N.
I. Wasiljew. Auf der Bühne war er als Rogoschin in M. Weinbergs
„Der Idiot“, als Caliban in Shakespeares „Der Sturm“, als Don Pizarro
in Beethovens „Fidelio“ sowie als Don Inigo Gomez in Ravels „Die
spanische Stunde“ zu erleben. Außerdem wirkte er in Rockopern
und Musicals mit.
Neben seinen Auftritten als Sänger ist er auch als Komponist und
Verfasser von Opernlibretti tätig. Er ist Gewinner des Internationalen Komponistenwettbewerbes „Isaac Dunajewski“ sowie Mitglied des russischen Schriftstellerverbandes und der
russischen Autorengesellschaft. Derzeit studiert er Gesang an der Universität Mozarteum
Salzburg in der Klasse von Horiana Branisteanu.
Aleksander Rewiński - ARNALTA
Der polnische Tenor studiert in der Vokal- und Schauspielabteilung
an der Frédéric Chopin Musikhochschule in Warschau in der Klasse
von Jerzy Knetig. Daneben absolvierte er Englisch an der Universität
Warschau.
Sein Repertoire umfasst Barockmusik, vor allem die Werke von
Bach und Händel, weiters Lieder der Renaissance (Dowland), der
Romantik (Schubert, Brahms) sowie Musik des 20. Jahrhunderts
(Szymanowski, Britten). 2012 gab er sein Debüt im Theater
Collegium Nobilium, Warschau als Aeolus in der Oper „The Tempest“ von Henry Purcell. 2013
trat er als Lucano in Monteverdis „L´incoronazione di Poppea“ auf, 2014 war er in dieser Oper
in der Rolle der Arnalta zu hören.
Er ist Mitglied des Ensembles für Alte Musik „La Tempesta“ unter der Leitung von Jakub
Burzynski und arbeitet als Solist mit dem Barockorchester „Il Tempo“ unter der Leitung
von Agata Sapiecha zusammen. Im November 2013 erhielt er eine Auszeichnung beim
Wettbewerb für Alte Musik „Canticum Gaudium“ in Posen. 2014 sang er Tenorpartien in
Purcells Oper „The Fairy Queen“.
Gunnar Andor Nieland - SENECA
Der in Bergen, Norwegen, geborene Bassist begann sein
Gesangstudium 2008 an der Universität Stavanger bei Bettina
Smith. Seit Oktober 2012 studiert er an der Universität Mozarteum
Salzburg Gesang bei Mario Diaz und seit Oktober 2014 in der
Opernklasse Hermann Keckeis und Gernot Sahler.
2009 sang er die Rolle des Bartolo in Mozarts „Le nozze di Figaro“,
2010 trat er in Monteverdis „L´incoronazione di Poppea“ auf. 2012
sang er jeweils die Hauptrolle in „Pimpinone“ von Georg Philipp
Telemann und in „A Hand of Bridge“ von Samuel Barber. Von 2006 bis 2011 nahm er im
Rahmen des Kirsten Flagstad Festivals in Hamar an Konzerten, Opernaufführungen sowie
Meisterkursen bei Elizabeth Norberg-Schultz teil. In Opernproduktionen der Universität
Mozarteum sang er die Rollen des Bartolo und des Antonio in Mozarts „Le nozze di Figaro“,
den Schaunard in Puccinis „La Bohème“, die Titelrolle in Donizettis „Don Pasquale“ sowie den
Mephisto in Gounods „Faust“. Im Sommer 2013 war er als Schaunard in „La Bohème“ und im
Sommer 2014 als Betto in Puccinis „Gianni Schicchi“ an der Oper in Bergen zu sehen.
Alexander Voronov - SENECA
Der 1992 in Russland geborene Bassist erhielt von 2009 bis 2013
seine musikalische Ausbildung am Moskauer Konservatorium, die er
mit dem Chordirigentendiplom abschloss. 2013 besuchte er einen
Meisterkurs bei Mario Diaz in Moskau.
2013 debütierte er in der Rolle des Simone in Puccinis „Gianni
Schicchi“ in der Sommer Opera Bergen. Als Konzertsolist trat er
2013 in Mozarts „Requiem“ in der Münchner Residenz auf. Weiters
sang er die Rolle des Caronte in Monteverdis „Orfeo“ im Carabinieri
Saal der Salzburger Residenz.
Francesca Paratore - VALLETTO
Die 1993 in München geborene Sängerin erhielt mit sieben Jahren
ihren ersten Geigenunterricht und war 2003 und 2005 Preisträgerin
beim Wettbewerb „Jugend Musiziert“.
2010 erhielt sie ihren ersten Gesangsunterricht und war Mitglied
des Bayerischen Landesjugendchors. Seit 2012 studiert sie Gesang
an der Universität Mozarteum Salzburg, zunächst bei Horiana
Branisteanu und seit 2013 bei Christoph Strehl. Sie besuchte
Meisterkurse der Internationalen Sommerakademie Mozarteum, in
Montepulciano und in Wörgl u.a. bei Christa Ludwig und Grace Bumbry. Weitere musikalische
Impulse erhielt sie von Francisco Araiza und Wolfgang Holzmair.
Sie wirkte bei Opernproduktionen der Universität Mozarteum in Mozarts „La clemenza di
Tito“ und „Don Giovanni“ in den Opernchören mit. Weitere Auftritte gab sie in Deutschland,
Österreich, Italien und in den USA u.a. mit dem Liedbegleiter Paul Willot-Förster, mit dem sie
regelmäßig in Salzburg und Umgebung, u.a. in der Veranstaltungsreihe „MozClassic“ und bei
den jungen Kunsttagen in St. Jakob auftritt.
Alice Hoffmann - VALLETTO
1986 in Langenhagen geboren, wuchs die Sängerin zweisprachig in
Frankreich auf. Sie absolvierte zunächst ein Violinstudium, welches
sie 2010 abschloss. Von 2007 bis 2012 studierte sie Gesang an der
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Norma
Enns, wo sie im Rahmen des Studiums als Ottone in Monteverdis
„L´incoronazione di Poppea“ sowie als Toni in Franz Lehárs Operette
„Frühling“ zu hören war, daneben trat sie am Staatstheater
Osnabrück als Ruggiero in der Kinderoper „Alcina“ auf.
Seit Oktober 2012 studiert sie an der Universität Mozarteum Salzburg Gesang bei Elisabeth
Wilke sowie Lied/Oratorium bei Wolfgang Holzmair. Sie war in einer Aufführung der
Opernklasse des Mozarteums als Marcellina in Mozarts „Le nozze di Figaro“ sowie als
Mercedes in der Produktion „Carmencita“ (Ausschnitte aus Bizets „Carmen“) zu sehen
und trat 2014 beim Schubert Festival Bad Gastein sowie in Mozarts „Betulia liberata“ in
der Stadtpfarrkirche Meran und im Dom von Brixen auf. Im November 2014 wirkte sie in
der Uraufführung von Klemens Verenos Trakl-Oratorium „An versteinerter Schwelle“ an
der Universität Mozarteum mit. Sie besuchte Meisterkurse u.a. bei Christa Ludwig, Hanna
Schwarz, Dalton Baldwin und Margit Legler.
Shan Huang - LUCANO / FAMIGLIARI
Der 1987 geborene Tenor studierte von 2004 bis 2007 am China
Conservatory of Music in Peking und von 2007 bis 2012 am Central
Conservatory of Music Peking bei Xinchang Li, wo er mit dem
Bachelor of Arts in Opera Performance abschloss.
Derzeit studiert er an der Universität Mozarteum Salzburg in der
Gesangsklasse von Christoph Strehl.
Shan Huang trat 2011 bei einem Konzert in Peking als Solist in
Mozarts „Requiem“ auf.
Derek Rue - LUCANO / FAMIGLIARI
Der amerikanische Tenor begann 2007 sein Gesangsstudium, zudem
erarbeitete er sich in verschiedenen Workshops Schauspielerfahrung
in den USA. Er sang am Lyric Opera Studio Weimar 2011 die Rolle
des Ferrando in Mozarts „Così fan tutte“ und 2012 den Tamino in
„Die Zauberflöte”. Seit 2011 studiert er bei Christoph Strehl an der
Universität Mozarteum Salzburg.
2012 trat er in Bad Reichenhall als Solist in Händels „Messias“ auf.
2013 übernahm er bei den Salzburger Festspielen die Rolle eines
Lehrbuben in R. Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“. 2014 sang er den Ramiro in
Vivaldis „Montezuma“ und Conte Almaviva in Rossinis „Il barbiere di Siviglia“. Weiters war
er in der Hauptrolle in Glucks „Orphée et Euridice“ an der Opera Incognita in München zu
sehen. Im März 2015 wird er im Theater Rudolstadt die Rolle des Fenton in O. Nicolais „Die
Lustigen Weiber von Windsor“ übernehmen.
Thomas Hansen - LIBERTO
Der italienische Bariton wurde 1989 geboren und begann sein
Gesangsstudium am Konservatorium „N. Paganini“ in Genua und
am Konservatorium „G. Rossini“ in Pesaro. In den Jahren 2011 und
2012 nahm er an der Internationalen Sommerakademie Salzburg
bei Horiana Branisteanu teil. Seit 2012 studiert er an der Universität
Mozarteum Salzburg bei Boris Bakow.
Im Januar 2013 debütierte er in seiner ersten Opernrolle als Antonio in Mozarts „Le nozze di
Figaro“, im Juni 2013 sang er die Titelrolle in G.P. Telemanns „Pimpinone“. 2013 war er Finalist
beim Internationalem Wettbewerb in Vrable, Slowakei und besuchte einen Meisterkurs bei
Tom Krause in Sachrang, Deutschland. Im Juni 2014 wirkte er als Masetto in Mozarts „Don
Giovanni“ in einer Aufführung der Opernklasse der Universität Mozarteum mit.
Thomas Carrion-Carrera - FAMIGLIARI
Geboren und aufgewachsen in Salzburg erhielt der Sänger
zunächst Unterricht bei Helmut Zeilner, worauf Studium in der
Vorbereitungsklasse bei Aud Kjellaug Tesaker an der Universität
Mozarteum Salzburg folgte.
Daneben besuchte er Meisterkurse bei Helena Lazarska und wurde
weiters von Eva-Maria Schossleitner stimmlich betreut. Derzeit
studiert er Gesang bei Albert Hartinger.
Jakob Puchmayr - FAMIGLIARI
Der 1993 geborene Sänger erhielt seine erste musikalische
Ausbildung in seiner Heimatstadt Braunau am Inn. Seit 2012
studiert er Gesang an der Universität Mozarteum Salzburg, zunächst
bei Elisabeth Wilke und seit 2014 bei John Thomasson. Außerdem
studierte er Gitarre bei Wolfgang Guttmann und seit 2014 bei Isabel
Siewers.
An der Universität Mozarteum war er 2013 in einer Opernproduktion
von Mozarts „Le nozze di Figaro in der Rolle des Antonio zu hören.
2014 wirkte er bei zahlreichen Vokalprojekten wie „Frauenliebe“ und der Uraufführung von
Klemens Verenos Trakl-Oratorium „An versteinerter Schwelle“ mit.
Gernot Sahler - MUSIKALISCHE LEITUNG
Karoline Gruber - SZENISCHE LEITUNG
Der Dirigent Gernot Sahler wurde in Trier geboren und erhielt
seine Ausbildung an der Bischöflichen Kirchenmusikschule in Trier.
Nach dem Examen in Kirchenmusik 1984 wurde er Bundessieger
beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ (1985) im Fach Querflöte.
Es folgte ein Studium an der Folkwang-Hochschule für Musik,
Tanz und Theater in Essen in den Fächern Klavier (Boris Bloch,
Michel Roll) und Dirigieren (Reinhard Peters, künstlerische
Abschlussprüfung 1991).
Ab 1991 war er als Korrepetitor und Kapellmeister beim Theater
Aachen, der Theater Philharmonie Essen und am Staatstheater Mainz tätig.
Von 1996 bis 2003 war er 1. Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am
Staatstheater Mainz. Ab 1996 war er Dozent für Dirigieren und Leiter des Peter-CorneliusOrchesters.
Er erhielt einen Kompositionsauftrag für das Opernmusical „Arche Nova“ von den Vereinigten
Bühnen Krefeld – Mönchengladbach (Uraufführung 2000).
Er war Dirigent von insgesamt 80 Musiktheaterproduktionen, darunter auch Ballettabende
mit Martin Schläpfer, Hans van Manen und Nils Christ, Joachim Schlömer und Irina Pauls
sowie zahlreicher Sinfoniekonzerte, vieler Uraufführungen (z.B. die Gutenbergoper „G“ von
Gavin Bryars anlässlich der Wiedereröffnung des Staatstheaters Mainz nach dem Umbau)
sowie zahlreicher selbstmoderierter Jugendkonzerte.
Von 2003 bis 2006 war er 1. Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am
Theater Freiburg.
Er erhielt eine Einladung zur Biennale in Venedig für die Musiktheaterproduktion und
deutsche Erstaufführung am Theater Freiburg „Les Nègres“ (Levinas). 2008/09 war er als
Gastdirigent am Nationaltheater Maribor, Slowenien tätig.
Gernot Sahler ist seit Oktober 2009 Professor für Orchesterleitung an der Hochschule für
Musik und Tanz in Köln.
Am 22. September 2012 leitete er die Premiere von „Eugen Onegin“ am Theater Lüneburg.
2012 erhielt er eine Berufung zum Universitätsprofessor für die musikalische Leitung der
Musiktheaterabteilung an der Universität Mozarteum Salzburg.
Die Regisseurin Karoline Gruber wurde in der Steiermark geboren
und studierte Theater- und Musikwissenschaft, Kunstgeschichte
und Philosophie an der Universität Wien.
Nach ersten erfolgreichen Inszenierungen in Österreich und
Deutschland erfolgte ihr internationaler Durchbruch mit einer
Interpretation von „Il mondo della luna“ von Joseph Haydn, die
sie 2001 mit René Jacobs bei den Innsbrucker Festwochen der
Alten Musik erarbeitete und die 2002 von der Staatsoper Unter
den Linden Berlin übernommen wurde.
Karoline Gruber war zwischen 2003 und 2005 regelmäßig Gast an der Hamburgischen
Staatsoper, wo sie mehrere Inszenierungen erarbeitete.
2005 gab sie ihr Debut an der Staatsoper Wien, an der Sächsischen Staatsoper Dresden und
an der Nikikai Opera Tokyo.
Zu ihren weiteren Stationen gehörten unter anderem das Teatro Nacional de Sao Carlos
Lissabon, die Oper Leipzig, das Aalto-Theater Essen und die Deutsche Oper am Rhein
Düsseldorf.
Nach verschiedenen Lehraufträgen und Gastprofessuren übernahm Karoline Gruber von
2005 bis 2010 eine befristete Professur für „Szenischen Unterricht“ an der Universität der
Künste Berlin. Weitere Gastprofessuren führten sie an die Hochschule für Musik „Hanns Eisler“
Berlin, das Opernstudio des Teatro Nacional de Sao Carlos Lissabon und das Opernstudio des
New National Theatre Tokyo.
Zuletzt gelang ihr ein großer Erfolg mit „Don Giovanni“ von W. A. Mozart an der Nikikai
Opera Tokyo in Koproduktion mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf und mit „Lear“
von Aribert Reimann an der Hamburgischen Staatsoper mit Bo Skovhus als „Lear“. Diese
Produktion wird in Kürze als DVD bei Unitel/Classica erscheinen.
Ihre nächsten Produktionen sind unter anderem „Die Tote Stadt“ von E. W. Korngold an der
Hamburgischen Staatsoper (2015), „Ariadne auf Naxos“ von R. Strauss an der Nikikai Opera
Tokyo (2016) und „Der Spieler“ von S. Prokofjew an der Wiener Staatsoper (2017), alle in
Zusammenarbeit mit der Dirigentin Simone Young.
Karoline Gruber übernahm mit 1. Oktober 2014 eine Professur im Fach „Musikdramatische
Darstellung – szenisch“ an der Universität Mozarteum Salzburg.
Agnieszka Lis - REGIEASSISTENZ
Anna Zadra - BÜHNENBILD / KOSTÜM
Die in Warschau geborene Künstlerin begann ihr Gesangsstudium
am F. Chopin Konservatorium in Warschau und an der Hochschule
für Musik in Bydgoszcz bei Hanna Rejmer. 1997-2001 studierte sie
an der Universität Mozarteum Salzburg bei Janusz Niziolek und
Gudrun Volkert sowie Lied und Oratorium bei Hartmut Höll, Mitzuko
Shirai und Anton Spiri. Sie nahm an zahlreichen Meisterkurse u.a.
bei Gerhard Kahry, Christian Elsner und Grace Bumbry teil.
2001 wurde ihr der Agnes-Jacobi-Preis der Stiftung Mozarteum
Salzburg für eine besondere Frauenstimme verliehen.
Neben Kantaten, Messen und Oratorien von Komponisten des deutschen Sprachraumes
u.a. in Deutschland und Österreich gehören Liederabende und zahlreiche Opern- und
Operettenproduktionen zu ihrem Repertoire. 1995 bekam sie ein Engagement in Sydney,
Australien, mit Auftritte und Rundfunkaufnahmen. 2003-2006 war sie Mitglied des
Ensembles der Operettenfestspiele Bad Ischl, 2007-2009 arbeitete sie zusammen mit Gustav
Kuhn bei verschiedenen nationalen und internationalen Projekten und Konzerten. Seit 2007
ist sie Mitglied im Ensemble Sound of Austria.
Agnieszka Lis ist seit 2011 Assistentin an der Abteilung für Musiktheater der Universität
Mozarteum Salzburg.
Anna Zadra, geboren 1992 in Wien, studierte von 2011 bis 2012
Theater- , Film- und Medienwissenschaften an der Universität
Wien. Sie nahm an Kursen der Internationalen Sommerakademie
für Bildende Kunst Salzburg bei Milena Dragicevic und der
Internationalen Sommerakademie für Theater Graz bei Frieder Klein
teil. Im Oktober/November 2012 übernahm sie eine Hospitanz im
Jüdischen Theater Austria im Bereich Dramaturgie.
Seit 2012 studiert sie Bühnen- und Kostümgestaltung an der
Universität Mozarteum Salzburg bei Henrik Ahr. 2012 war sie als Kostümassistentin
am Burgtheater Wien sowie als Auststattungsassistentin bei den Nestroy Spielen in
Niederösterreich tätig, weiters arbeitete sie an der Ausstattung für das Projekt „Jean
Cocteau - ein Liederabend“ der Universität Mozarteum mit. 2013 wirkte sie als Bühnenund Kostümassistentin bei den Sommerfestspielen Bad Ischl mit. Im September 2013
nahm sie an einem Collage Workshop bei Sergei Sviatchenko teil. Weiters übernahm sie
2013 die Ausstattung für „Heinrich IV“ und 2014 für „Der Kaufmann von Salzburg“, beides
Regiearbeiten von Peter Blum im Rahmen von Projekten des Thomas Bernhard Institutes der
Universität Mozarteum.
Im Sommer 2014 war sie am Young Directors Project der Salzburger Festspiele „36566 Tage
- Dokumentarstück über den Ersten Weltkrieg“ mit der Entwicklung dreier Raumkonzepte
beteiligt. Im September 2014 übernahm sie eine Hospitanz für Lichttechnik an der Züricher
Oper. Im November 2014 wirkte sie an der Ausstattung für die Uraufführung von Klemens
Verenos Trakl-Oratorium „An versteinerter Schwelle“ an der Universität Mozarteum mit.
Cristina Struber - BÜHNENBILD / KOSTÜM
Christina Struber wurde 1992 in Gaeta, Italien geboren. Nach
dem Besuch eines Tanzworkshops am Laban Centre London und
am Konservatorium Wien 2008/09 studiert sie seit 2011 Bühnen
und Kostümgestaltung, Film und Ausstellungsarchitektur an der
Universität Mozarteum Salzburg.
Von 2007 bis 2011 wirkte sie bei Tanzaufführungen in der Arge
Kultur Salzburg und im Republic mit. 2013 übernahm sie eine
Hospitanz im Bereich Bühne und Requisite bei der JedermannProduktion der Salzburger Festspiele. Im November 2014 war sie an der Ausstattung für
die Uraufführung von Klemens Verenos Trakl-Oratorium „An versteinerter Schwelle“ an der
Universität Mozarteum beteiligt.
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