Verlegen von Natursteinplatten und Pflastersteinen

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Theoretische Unterlagen zum Kurs
Verlegen von Natursteinplatten und Pflastersteinen
Kursleitung
Beat Oppliger
Jensstrasse 11
2557 Studen
Tel.-Nr.: +41(0)79 362 65 00
E-Mail: [email protected]
Web: www.seelandranger.ch
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Inhaltsverzeichnis
Seite
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Einleitung
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Werkzeug
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Steinkunde
Erstarrungsgesteine
Umwandlungsgesteine
Ablagerungsgesteine
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Planung
Aushub
Tragschicht und Geotextil
Beton und Randabschluss
Bettungsmaterial
Natursteine und Fugenmaterial
5
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Aufbau
Sohle
Tragschicht
Bettungsschicht und Konstruktionshöhe
Deckbelag und Fugenmaterial
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6
Vermessung
Absteckung mit Schnur und Eisen
Höhenmessung und Gefälle
7–8
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Abschlüsse
Randabschlüsse
Einfassungen
Herstellung von Sickerbeton
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Formwilder Maggia-Gneisplattenbelag
Eigenschaften und Verwendung
Auswahl
Bearbeitung
Verlegung
9–11
9
Natursteinpflaster
Bearbeitung
Verlegung
Reihe, Kreis und Diagonale
11–12
10
Reinigung und Pflege des Natursteinbodens
Reinigung
Unkrautbekämpfung
Oberflächenbehandlung
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Der Pflästerer – ein Beruf mit Tradition
Arbeitsbereiche
Ausbildung
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Einleitung
Liebe Natursteinfreundin, lieber Natursteinfreund
Natursteinbodenbeläge kann man in unzähligen Formen, Farben und Arten erstellen. In unserem
Gartenkurs, dem Kurs zum selbständigen Verlegen von Naturstein, beschränken wir uns auf die
einfachste Art: Wir bauen einen Belag aus formwilden Natursteinplatten (Maggia-Gneis) und
Pflastersteinen 8/11.
Die Natursteinplatten verlegen wir formwild, die Pflastersteine in der Reihe. Den Natursteinbodenbelag
fassen wir mit einem Schalenstein Typ 12 ein, versetzt in Sickerbeton. Davon abgesehen versetzen wir
die Natursteine alle in ungebundener Form. Auch die Fugen werden lose ausgebildet. Bei unserem Belag
gehen wir davon aus, dass die Belastung für Fussgänger gedacht ist, die Fläche nicht überdacht ist und
das Wasser am tiefsten Punkt versickern kann.
Bevor wir uns ans Werk machen, erfahren Sie etwas über das Werkzeug, erhalten einen Einblick in die
Steinkunde und erfahren, was Sie bei der Planung beachten müssen.
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Werkzeug
Um einen einfachen Natursteinbodenbelag aus Maggia-Gneisplatten und Natursteinpflaster zu erstellen,
benötigen wir die folgende Werkzeuge und Hilfsmittel:
- Hartmetall-Setzer 35 mm
- Wasserwaage
- Handfäustel ungehärtet 800 g (mit Stiel 1000 g)
- Aluminiumlatte
- Pflästererhammer 1000 g
- Schaufel
- Handfäustel gehärtet 1250 g
- Pickel
- Schureisen
- Schubkarren
- Maurerschnur
- Pflasterkübel
- Kreide (wasserlöslich)
- Holzlatte
- Steinhauerbleistift (wasserlöslich)
- Messer
- Klebeband
- Schutzbrille
- Gliedermassstab
- Knieschoner
- Handschuhe
- Stössel
- Plattenvibrator
- Spitzeisen
- Besen
- Messband
- Winkelmass
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Steinkunde
Die Gesteine unterliegen in der
Natur verschiedenen
geologischen Prozessen, die eng
miteinander in Beziehung stehen.
Solche Prozesse sind etwa
Kristallisation, Hebung,
Verwitterung, Erosion,
Ablagerung und Umwandlung.
Abbildung: Der Kreislauf der
Gesteine.
Nach der Art ihrer Entstehung werden die Gesteine in drei Hauptgesteinsgruppen eingeteilt und diese
wiederum in verschiedene Untergruppen:
Erstarrungsgesteine
-
Tiefengesteine entstehen durch Erstarrung in der Tiefe der Erdkruste.
Beispiele: Granit, Diorit, Gabbro, Syenit
-
Ergussgesteine entstehen durch Erstarrung an der Erdoberfläche oder unmittelbar darunter.
Beispiele: Basalt, Porphyr, Diabas, Dolerit, Tephrit
Umwandlungsgesteine
-
Magmatische Umwandlungsgesteine sind aus Erstarrungsgesteinen entstanden, die bei
Gebirgsfaltungen unter Druck und hoher Temperatur umgewandelt worden sind. Dabei kristallisierten
gewisse Mineralien neu. Beispiel: Gneis
-
Ablagerungs-Umwandlungsgesteine sind aus Ablagerungsgesteinen entstanden, die bei
Gebirgsfaltungen unter Druck und hoher Temperatur oder durch Berührung mit flüssigen
Ergussgesteinen umgewandelt worden sind. Beispiele: Marmor, Serpentinit, Quarzit
Ablagerungsgesteine
-
Lose Ablagerungsgesteine entstehen durch Verwitterung, bei der Gesteine zertrümmert werden.
Durch Wasser, Eis oder Wind wird das lose Gestein an anderen Stellen wieder abgelagert.
Beispiele: Sand, Kies, Findlinge
-
Chemische Ablagerungsgesteine entstehen durch gelöste Mineralien im Wasser, die sich ablagern
und unter chemischen Einflüssen neue Gesteine bilden. Beispiele: Kalkstein, Dolomit, Muschelkalk
-
Mechanisch-chemische Ablagerungsgesteine entstehen durch Verwitterung und chemische
Prozesse. Loses Gestein wird durch Wasser, Eis oder Wind an anderen Stellen wieder abgelagert. Die
gelösten Mineralien im Wasser setzen sich ab, und in Verbindung mit dem losen Gestein entstehen
unter chemischen Einflüssen neue Gesteine. Beispiel: Nagelfluh, Sandstein, Quarzsandstein
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Planung
Wie einleitend bereits erwähnt, beachten wir beim Bau unseres Natursteinbodens, dass die Belastung für
Fussgänger gedacht ist, die Fläche nicht überdacht ist und das Wasser am tiefsten Punkt versickern kann.
Aushub
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Die Fläche, die wir im Kurs erstellen, misst von Schnur zu Schnur 2 m, insgesamt also 4 m . Wir beginnen
mit dem Aushub. Da die Schnur innerhalb des Randabschlusses gespannt wird, zählen wir zu den 2 m auf
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jeder Seite noch einmal 0,3 m für den Schalenstein und das Betonieren dazu: 2,60 m x 2,60 m = 6,76 m .
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Auf dieser Fläche von 6,76 m machen wir einen 0,35 m tiefen Aushub. Das Aushubvolumen wird wie
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folgt berechnet: 6,76 m x 0,35 m x 1,30 = 3,08 m . Die 1,30 rechnen wir für die Auflockerung der Erde.
Die 0,35 m ergeben sich aus der Konstruktionshöhe und der Tragschicht (siehe Aufbau, Kapitel 5).
Tragschicht und Geotextil
Wenn der Aushub gemacht ist, bestellen wir den Kies, den wir als Tragschicht über dem Geotextil
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einbauen. Vom Geotextil benötigen wir 8 m . Die Menge Kofferkies ergibt sich aus der Fläche (6,76 m )
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und der Dicke der Tragschicht (0,20 m) mal die Auflockerung (1,20): 6,76 m x 0,20 m x 1,20 = 1,63 m .
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Wir bestellen also 1,63m Kofferkies 0–40.
Beton und Randabschluss
Für den Randabschluss benötigen wir Sickerbeton (Herstellung und Mischverhältnis: siehe unter
Abschlüsse, Kapitel 7). Wir versetzen bei unserem Belag insgesamt 8 m Randabschluss, bestehend aus
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einem Schalenstein Typ 12. Für einen Meter Abschluss benötigen wir 0,08 m Beton (8 x 0,08 = 0,64 m ).
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Wir bestellen also 0,64 m Rundkies 4–8 und 150 kg Portlandzement.
Bettungsmaterial
Um die Steine zu versetzen, brauchen wir noch Bettungsmaterial (siehe hierzu Aufbau, Kapitel 5). Für
einen Plattenbelag rechnen wir mit einer Bettungsschicht von 3 cm, beim Pflasterstein rechnen wir mit
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einer Bettungsschicht von 7 cm. Wir rechne also: 4m x (0,03 m oder 0,07 m) = 0,12 m oder 0,28 m .
Natursteine und Fugenmaterial
Wie oben bereits berechnet, benötigen wir 8 m Schalensteine für den Randabschluss und 4 m
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Pflastersteine oder Platten. Bei den Platten rechnen wir noch einen Verschleiss von ca. 20 % mit.
Zur Fugenbildung verwenden wir ungewaschenen Brechsand 0–4 mm oder Splitt 2–4 mm. Wir rechnen
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bei der Pflästerung mit ca. 30 l/m und beim Plattenbelag ca.10 l/m , je nach Fugengrösse. Bei der
Sandfuge erfolgt schneller die natürliche Bindung durch Algen und Moos, die Splittfuge ist besser
wasserdurchlässig. Beide Materialien eignen sich gleich gut – Sie haben die freie Wahl.
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Aufbau
Sohle
Der Grund des Aushubs, die so genannte «Sohle», muss fest und wasserdurchlässig sein. Fest heisst,
man sollte auf dem Grund eines frischen Aushubs nicht einsinken. Auf die Sohle legen wir ein Geotextil,
um die Stabilität des Untergrundes zu verbessern und zu verhindern, dass sich Kies und Erde
durchmischen. Die Sohle muss dasselbe Gefälle aufweisen wie der Deckbelag. An der tiefsten Stelle
muss das Wasser gut versickern können.
Tragschicht
Die auf der Sohle und dem Geotextil liegende Tragschicht nimmt die Belastung auf, die auf den
Natursteinbelag wirkt, und verteilt sie gleichmässig. Zudem ist sie zuständig für die Wasserableitung und
die Frostsicherheit. Die Tragschicht besteht aus einem frostsicheren Kofferkies mit einer Korngrösse
zwischen 0 und 40 mm. Die Dicke der Tragschicht hängt davon ab, wie stark der Deckbelag belastet wird:
Im Gehbereich beträgt sie 20 cm (im leichten Fahrbereich mind. 30 cm). Wenn wir Frosteindringtiefe
erreichen wollen, messen wir mindestens 60 cm von der Oberkante des Deckbelages bis zur Sohle.
Bettungsschicht und Konstruktionshöhe
Die Bettungsschicht dient, wie ihr Name sagt, zur Bettung des Deckbelages. Beim Verlegen von
Maggia-Gneisplatten verwenden wir Splitt 4–8 mm. Um Pflastersteine zu versetzen, verwenden wir ein
Gemisch von 70 % Splitt 4–8 mm und 30 % Brechsand 0–4 mm. Die Konstruktionshöhe des
Natursteinbodenbelags berechnet sich aus Bettungsschicht plus Steindicke. Bei der Steindicke wird von
der maximalen Dicke der Steine ausgegangen. Die Bettungsschicht beträgt 3 cm.
Beispiel: Bei einer Plattendicke von 6 cm ergibt sich eine Konstruktionshöhe von insgesamt 9 cm.
Deckbelag und Fugenmaterial
Als Deckbelag verwenden wir Maggia-Gneisplatten und Pflastersteine. Zur Fugenbildung verwenden wir
ungewaschenen Brechsand 0–4 mm oder Splitt 2–4 mm.
Abbildung: Aufbau des Plattenbelags im Querschnitt.
1 Deckbelag (Pflasterstein, Natursteinplatte)
2 Randabschluss (Schalenstein)
3 Sickerbeton
4 Bettungsmaterial
5 Fugenmaterial
6 Tragschicht
7 Sohle, Geotextil
8 Erdreich
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Vermessung
Absteckung mit Schnur und Eisen
Bevor wir mit dem Aushub beginnen, zeichnen wir die Fläche an. Mit dem Handfäustel schlagen wir die
Schnureisen ausserhalb der Fläche gerade ein und zeichnen die Höhen an (siehe unten). So können wir
von der Schnur aus die Aushubtiefe messen.
Diese Absteckung lassen wir, bis wir die Tragschicht eingebaut haben. Danach
stecken wir noch einmal ab. Wir schlagen die Schnureisen nun in der
Tragschicht ein, allerdings ganz am Rand, damit wir uns beim Bauen nicht
selbst in die Quere kommen. Durch die zweite Absteckung können wir uns
selber kontrollieren: Wir sehen anhand der Tragschicht, ob wir beim ersten Mal
richtig abgesteckt haben.
Die Schnur wird auf jener Seite des Eisens gespannt, auf der auch der Stein zu
liegen kommt. Wir spannen die Schnur jetzt nur leicht, als Orientierungshilfe.
Danach messen wir die Höhe, zeichnen diese am Eisen an und markieren sie
mit einem Klebeband, das wir oberhalb der Markierung befestigen. So können
wir die Schnur später lösen, ohne immer wieder messen zu müssen. Wenn wir
alle Höhen markiert haben, spannen wir die Schnüre und kontrollieren alles
noch einmal. Die Schnüre werden so fest als möglich gespannt. Wenn eine
Schnur reisst, ist sie alt und muss ersetzt werden. In den gespannten Schnüren
darf es keine Knoten haben.
Zuletzt entscheidet das Auge: Wenn alle Schnüre gespannt sind, knien wir zu Boden und überprüfen mit
den Augen auf Schnurhöhe, ob alle Schnüre richtig gespannt sind.
Die Eisen werden nicht weiter als 5 m voneinander
entfernt eingeschlagen. Am ersten Eisen machen wir
die Maurerschnur mit einem Mastwurf an (Bild links), an
den weiteren Eisen mit einem Knoten, der auf Zug hält
(Bild rechts).
Höhenmessung und Gefälle
Die Höhenmessungen werden entweder mit dem Nivelliergerät oder mit einer Wasserwaage durchgeführt.
Das Nivelliergerät wird eingesetzt, wenn Oberflächenstrukturen gestalterisch verändert werden oder bei
Messungen über grössere Distanzen und in Neuanlagen. Kleinere Entfernungen wie Wegbreiten,
Kleinterrassen und andere kleinere Bauteile können mit der Wasserwaage, dem Gliedermeter und der
Aluminiumlatte festgelegt und übertragen werden.
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Aufgrund der natürlichen Unebenheiten der Natursteine wird auf Natursteinbodenbelägen generell ein
minimales Gefälle von 2,5 % eingehalten. Bei Platten mit einer gesägten Oberfläche genügt auch ein
Gefälle von 2 %. Man rechnet z.B. auf einer Distanz von 2 m mit 2,5 % Gefälle. 2 x 2,5 ergibt einen
Höhenunterschied von 5 cm.
Um mit der Wasserwaage das Gefälle zwischen zwei Eisen zu erhalten, zeichnen wir als erstes an beiden
Eisen die Horizontale an. Dann messen wir die Distanz zwischen den Eisen und multiplizieren diese mit
dem Gefälle (also Distanz x 2,5). Den Betrag, den wir so erhalten, sprich: den Höhenunterschied, tragen
wir sodann auf dem Eisen ab und erhalten so den tieferen oder höheren Punkt der Fläche.
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Abschlüsse
Randabschlüsse
Als Randabschluss verwenden wir einen Schalenstein Typ 12. Die
Schalensteine werden vorgängig mit passender Stosskante
ausgelegt. Die Stosskanten sollten etwa dieselbe Breite aufweisen.
Für die besser sichtbare Seite des Randabschlusses, über die auch
die Maurerschnur gespannt wird, wird die schöne Seite des Steins
gewählt.
Der Abschlussstein wird in Sickerbeton versetzt (siehe unten).
Abschlüsse müssen so einbetoniert werden, dass immer 10 cm
Sickerbeton seitlich und unterhalb vorhanden ist. Der Beton muss beim Anschluss an die Pflästerung so
erstellt werden, dass die Konstruktionshöhe der Pflästerung überall gleich viel beträgt. Die Fugen werden
gestossen, damit das lose Fugenmaterial bei einem starken Regenguss nicht weggeschwemmt wird.
Einfassungen
Alle Gegenstände wie Schächte, Fundamente usw. werden mit
dem gleichen Stein eingefasst, mit dem wir die Fläche gestalten,
und dann verfugt und gerüttelt.
Herstellung von Sickerbeton
Um Sickerbeton herzustellen, nehmen wir Rundkies 4–8 und Portlandzement CEM I 42.5 N und mischen
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diese im Verhältnis 200 kg Zement auf 1 m Rundkies. So erhalten wir 1 m Sickerbeton. Wir mischen die
Komponenten trocken und geben erst Wasser dazu, wenn sie gut vermischt sind. Die Wassermenge darf
nicht mehr als 50% des Zementvolumens betragen. Bei Temperaturen unter 5° C betonieren wir mit
Zusatzmittel und verwenden mehr Zement. Bei Temperaturen über 30° C arbeiten wir einfach schneller
und decken danach ab. Der Beton ist vor Zugluft, Sonne, Regen und Kälte zu schützen.
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Formwilder Maggia-Gneisplattenbelag
Eigenschaften und Verwendung
Der Maggia-Gneis gehört zu den magmatischen Umwandlungsgesteinen. Das ihm zugrunde liegende
Ursprungsgestein ist der Granit (ein Tiefengestein). Durch Gebirgsfaltung hat unter Druck und hoher
Temperatur eine Umwandlung stattgefunden. Dabei kristallisierten gewisse Mineralien neu.
Abgebaut wird der Stein im Maggiatal im Tessin. Die grössten Steinbrüche befinden sich in der Region
Cevio im oberen Maggiatal. Bekannt ist etwa der Steinbruch der Bettazza Graniti SA. Der Gneis wird
durch Sprengung abgebaut. Die einzelnen Platten werden von Hand aus grossen Steinblöcken gespalten.
Die Hauptbestandteile des Maggia-Gneis:
 Quarz (10 %)
 Feldspat (50 %)
 Glimmer (40 %)
Die wichtigsten Eigenschaften des Maggia-Gneis:
 Als Hartgestein ist der Maggia-Gneis sehr dauerhaft, frost- und tausalzbeständig.
 Er neigt zu einer mittelmässigen Wasseraufnahme und zu schwacher Moos- und Algenbildung.
 Das spezifische Gewicht beträgt 2,7.
 Ein Quadratmeter Maggia-Gneisplatten ist ca. 135 kg schwer. 1 Tonne ergibt eine Fläche von ca. 8 m .
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 Die Platten sind 4–6 cm dick und in den Formaten dreieckig, trapezförmig oder poligonal erhältlich.
Drei Qualitäten werden unterschieden: Normale Platten weisen normale Grössen und eine normale
Oberflächenqualität auf. Platten der Qualität Extra sind extra gross, ihre Oberfläche ist von auserlesener
Qualität. Die Piano Mosca-Platten sind von erstklassiger Qualität und unvergleichlich schön.
Die Maggia-Gneisplatten eignen sich zur Verlegung von Gehwegen, Sitzplätzen und Vorplätzen.
Fahrbelastung ist mit entsprechendem Unterbau und entsprechender Fugenausbildung unproblematisch.
Der Natursteinboden kann gedeckt oder ungedeckt liegen, es entstehen in beiden Fällen keine
Feuchtigkeitsflecken durch Kondenswasser. Wenn die Platten nicht mit Mörtel verschmutzt worden sind,
können sie immer wieder verwendet werden.
Gestein
Gneis, grau
Herkunft
Schweiz, Tessin, Maggiatal
Format
Bodenplatte, formwild, 30–100 cm breit
Oberfläche
bruchroh
Kanten
von Hand in die gewünschte Form bearbeitet
Verlegung
wildförmig
Fugen
8–15 mm breit und mit Splitt gefüllt
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Auswahl
Die zu bearbeitende Gneisplatte wird so ausgewählt, dass bei der Anpassung an die schon verlegte
Fläche möglichst wenig Verlust entsteht. Idealerweise liegen mind. 5 bis 6 Platten zur Auswahl vor – je
mehr, umso besser. Beim Verlegen sind «Zahnlücken» zu vermeiden – der Handwerker sollte sich nicht
selber einschliessen. Die Fläche der kleinsten Platte sollte nicht weniger betragen als 1/3 der Fläche der
grössten Platte. Je gleichmässiger das Plattenbild gestaltet ist, desto schöner sieht es aus.
Um ein schönes Fugenbild zu erzielen, ist darauf zu achten, dass
keine spitzen Winkel oder einspringende Ecken entstehen. Zu
vermeiden sind zudem Spinnenfugen, Kreuzfugen,
Schneiderfugen und krummlinige Fugen. Als Hilfe kann man die
nachfolgenden Platten im Bettungsmaterial mit dem Finger
anzeichnen. Die Unterwinkelung sollte max. 75 % der
Plattendicke betragen. Beispiel: Bei einer Plattendicke von 6 cm
beträgt die Unterwinkelung max. 4,5 cm.
Die Fugengrösse sollte dem jeweiligen Plattenbild angepasst sein und grundsätzlich nicht mehr als 2 cm
betragen. Je grösser die Fugen sind, je eher werden sie ausgeschwemmt oder mit dem Besen
ausgekehrt. Die natürliche Verzahnung findet nur schwach oder gar nicht statt.
Bearbeitung
Wir bearbeiten die Natursteinplatte mit dem Hartmetall-Setzer. Die Schläge auf den Setzer führen wir
immer nur mit dem Handfäustel ungehärtet aus. So erhalten wir einen satteren Schlag und schonen dabei
Werkzeug und Gelenke.
Die zu bearbeitende Kante wird mit einem speziellen, für Naturstein geeigneten Bleistift oder mit
(wasserlöslicher) Kreide angezeichnet. Die Platte muss zum Bearbeiten sehr gut auf dem
Bettungsmaterial aufliegen, es darf nicht hohl klingen. Genügend Platz schaffen. Der Setzer wird locker
gehalten und stark angeschlagen. Jeder Schlag soll brechen. Insbesondere die Ecken müssen sehr
genau sein. Sie verlängern die Fugenlinien. Um Platten zu spalten, werden sie ringsherum mit dem
Spitzeisen oder dem Setzer angeschlagen. So schwächen wir die Platte dort, wo sie dann spalten soll.
Um sie jetzt zu spalten, schlagen wir mit dem Handfäustel leicht auf die angeschlagene Linie. Auch hier ist
es wichtig, dass die Platte sehr gut ins Bettungsmaterial gesetzt wird.
Verlegung
Die verlegte Platte muss ebenbündig mit der Umgebung zu liegen kommen. Zu diesem Zweck wird die
Schnur je nach Beschaffenheit der Oberfläche ca. 5 mm über der angestrebten Höhe gespannt. Die
Schnur muss straff gespannt sein. Zwischen einem Eisen und dem nächsten sollten nicht mehr als 5 m
liegen. Regel: Lieber eine Schnur zuviel als eine zu wenig spannen. Die Platten werden unter die Schnur
gelegt. Die Schnur muss frei darüber schweben, sie sollte die Platten nicht berühren.
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Die Platten werden nicht in das Bettungsmaterial geklopft, sondern gerieben. Dadurch werden allfällige
Hohlräume ausgefüllt und ein regelmässiges Nachsetzen ist gewährleistet. Die Platten sind sorgfältig zu
heben und zu legen. Jede Platte ist so zu versetzen, dass sie sich beim Draufstehen nicht mehr bewegt.
Es empfiehlt sich, die Arbeit zwischendurch aus etwas Distanz zu betrachten und das Plattenbild falls
nötig zu verbessern. Die Fugen werden erst gefüllt, wenn die ganze Fläche fertig verlegt ist.
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Die Menge von 1 Tonne Gneisplatten ergibt eine Fläche von ungefähr 8 m Natursteinbodenbelag. Der
Verschleiss hängt davon ab, wie stark die Platten bearbeitet werden, ob sie zu einem bestehenden
Bauwerk gefügt werden müssen und wie das Verhältnis zwischen grossen und kleinen Platten gewählt
wird. Der Verschleiss zeigt sich mit der Erfahrung.
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Natursteinpflaster
Bearbeitung
Wie die Maggia-Gneisplatte bearbeiten wir auch die Pflastersteine mit dem Setzer. Der Pflasterstein wird
wenn nötig mit Bleistift angezeichnet. Mit dem Knie oder dem Fuss stabilisieren wir den Pflasterstein.
Bevor wir die markierte Stelle anschlagen, schwächen wir den Stein auf der gegenüberliegenden Seite,
damit er dann bei der gewünschten Markierung besser bricht.
Verlegung
Bevor wir mit der Steinverlegung beginnen, führen wir mind. 3 Schubkarren Steine zu. Die
Reihenpflästerung kann in der Reihe, im Kreis oder in der Diagonale verlegt werden. Wir beginnen immer
an der tiefsten Stelle mit dem Setzen der Steine. Die Steine werden hammerfest verlegt, das heisst wenn
man draufsteht, darf sich der Stein nicht nachsenken.
Wir achten darauf, ein gleichmässiges Fugenbild ohne
Kreuzfugen zu erstellen. Zwischendurch stehen wir auf,
wir strecken und recken uns und betrachten unsere Arbeit
mit etwas Abstand. Bevor wir uns an die Fugenausbildung
machen, korrigieren wir in unserer Fläche alle
Unregelmässigkeiten.
Bei unserer Pflästerung mit einem 8/11 Pflasterstein und
gesandeten Fugen beträgt die Fugenbreite laut Schweizer
Norm 6–12 mm.
Generell gilt: Je regelmässiger das Fugenbild, desto schöner die Fläche.
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Reihe, Kreis und Diagonale
Ausgehend von den meisten zur Verfügung stehenden Steinen wird die Reihenbreite gewählt. Der erste
Stein, der dieser häufigsten Steinbreite entspricht, wird angesetzt. Anhand der so entstandenen Breite
wird die Schnur gespannt. Wenn der Randstein in Beton gesetzt ist (in unserem Fall betten wir den Stein
in ein Splitt/Sand-Gemisch), wird die Fläche um 10 mm höher verlegt. Diese 10 mm werden zuletzt
einvibriert. Die Fläche sollte stets lieber 2 mm zu hoch als 2 mm zu tief gebaut sein, damit das Wasser auf
alle Fälle noch abfliessen kann.
Sowohl für die erste wie auch für jede weitere Reihe ist eine Schnur zu spannen, die dem Pflästerer die
Höhe der zu verlegenden Fläche angibt. Auf beiden Seiten wird ein Distanzhalter (eine kleine Holzplatte)
unterlegt, die dann die 10 mm angeben. Gemessen wird die Reihenbreite auf beiden Seiten immer vom
gleichen Referenzpunkt aus.
Nach der viertletzten Reihe messen wir die restliche Distanz und wählen anhand dieser die Reihenbreiten.
Die restlichen Reihen werden angesetzt und danach gepflastert.
Ein Steinsetzer, der den Hammer mit der rechten Hand hält, beginnt die Reihe auf der rechten Seite zu
verlegen. Linkshänder beginnen die Reihe auf der linken Seite.
Bei der kreisförmigen Verlegung der
Reihenpflästerung wird immer vom Zentrum aus
gemessen. In den ersten vier Reihen werden die
Steine zugeschlagen und mit der schmalen Seite
zum Zentrum hin versetzt. Das weitere Vorgehen
entspricht dem bereits beschrieben Vorgehen
beim Verlegen in der Reihe.
Bei der kreisförmigen Verlegung können wir nicht
für jede Reihe eine Schnur spannen, sondern
spannen die Schnüre vom Zentrum aus in
Richtung Randstein.
Dabei ist zu beachten, dass die Steine unter die Schnur gelegt werden und diese deshalb noch einmal
zusätzlich ca. 2 mm höher liegen muss.
Bei der Reihenpflästerung in der Diagonale messen wir immer vom selben Referenzpunkt aus. Am Rand
wird der Stein zum Dreieck geschlagen. Das weitere Vorgehen entspricht dem Vorgehen beim Verlegen in
der Reihe (siehe oben).
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Reinigung und Pflege des Natursteinbodenbelags
Durch regelmässige und fachgerechte Pflege und durch Vorbeugung starker Verschmutzung wird man
sehr lange Freude an Natursteinbodenbelägen haben.
Reinigung
Natursteinbodenbeläge werden am besten regelmässig mit einem Besen gereinigt. Einen
Natursteinbodenbelag mit organisch gebundenen Fugen sollte man nur bei trockener Witterung reinigen,
um ein Herauswischen des Fugenmaterials zu vermeiden. Organisch gebundene Fugen sollten auf keinen
Fall mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt werden! Auch bei chemisch gebundenen Fugen sollte der
Hochdruckreiniger nur mit Mass eingesetzt werden. Um starke Verschmutzungen durch Algen, Öle oder
sogar Teer zu entfernen, ist die Fläche vorgängig mit einem geeigneten Reinigungsmittel (z.B. LithofinProdukten) zu behandeln und erst dann mit der Fegbürste und viel Wasser zu reinigen. Der
Natursteinbodenbelag sollte niemals mit scharfen Seifen oder Geschirrspülmittel gereinigt werden.
Unkrautbekämpfung
Ich empfehle für die Unkrautbekämpfung nur das Abbrennen mit einer Gasflamme. Das Sprühen von
Unkrautvertilgungsmittel ist auf Wegen und Plätzen verboten und bekommt der Natur nicht gut. Werden
die Unkräuter ausgerissen, schwächt dies die oberste Schicht des Fugenmaterials, das dadurch seine
Funktion nicht mehr erfüllen kann. Der beste Zeitpunkt zum Abbrennen mit der Gasflamme ist im
Frühling, wenn die Pflanze noch wenig Kraft hat. Um das Unkraut vollständig zu entfernen, muss der
Vorgang mehrmals wiederholt werden.
Oberflächenbehandlung
Durch eine Oberflächenbehandlung büsst der Natursteinbodenbelag zwar seine natürliche Erscheinung
ein, erhält aber einen Schutzfilm gegen Verschmutzungen. Es gibt unsichtbare und sichtbare
Behandlungsmöglichkeiten. Die einen heben eine Farbstruktur hervor, die anderen verleihen dem Belag
einen Seidenglanz. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist die Oberflächenbehandlung bei
Untergrundtemperaturen von 10°–25° C und nicht in der prallen Sonne auszuführen. Zudem muss die
Fläche vollständig ausgetrocknet, sauber und fleckenfrei sein.
In jedem Fall empfiehlt es sich, zunächst eine Probefläche zu behandeln, da die Reaktion eines Produktes
bezüglich der Farbveränderung nicht hundertprozentig vorhergesagt werden kann. Eine nachträgliche
Farbveränderung über ein oder mehrere Jahre ist nicht auszuschliessen. Ich empfehle darum, einen
schmutzunempfindlicheren Naturstein zu wählen.
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Der Pflästerer – ein Beruf mit Tradition
Der Pflästerer ist seit über 2000 Jahren für den Bau sicherer
Verkehrswege verantwortlich. Er ist der Künstler unter den
Verkehrswegbauern: Seit Generationen verschönert er Strassen,
Gehwege und Plätze nach individuellen Gestaltungswünschen.
Arbeitsbereiche
Der Gestaltung mit Naturstein sind kaum Grenzen gesetzt. Der Pflästerer führt Strassenbeläge aus
Naturstein aus und realisiert kunstvoll gearbeitete Vorplätze, Terrassen und Wege in Mosaik und
Kleinpflaster. An Durchgangsstrassen, die mit Maschineneinsatz erstellt werden, versetzt der Pflästerer
Wasserschalen sowie Bord- und Randsteine. Auch Treppen und Mauern aus Naturstein werden je länger
umso mehr vom Pflästerer gestaltet.
Ausbildung
Eine Lehre zum Pflästerer dauert 3 Jahre. Das Grundwissen erlernt der Pflästererlehrling im
Ausbildungszentrum des Schweizerischen Baumeisterverbandes in Sursee, die berufsspezifischen
Kenntnisse erlangt er im Ausbildungszentrum des Verbandes Schweizerischer Pflästerermeister.
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Arbeitsblatt
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