2EGIONALE ARCHITEKTUR ENTDECKEN

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Wege in die Landschaft
im S üde n O s tb el g i en s
2EGIONALE
ARCHITEKTUR
ENTDECKEN
I n h al tsverz e i ch n i s
Einführung
3
Die Konzeption der zeitgenössischen Architektur
4
Der Architekt und sein Werkzeug
11
Die Materialien
15
Architektur und nachhaltige Entwicklung
16
Ein Wort zur traditionellen Architektur
18
Gemeinde Amel
Medell Nr. 95
23
Karte der Ortschaften
24
Haus Heinen-Lambertz, Schoppen Nr.19
26
Die Häuser Wiesemes-Thunus und Wiesemes-Jacobs
Schoppen Nr. 41a und 41b
27
Hof Georges, Schoppen Nr. 124
28
Gemeinde Büllingen
Ehemalige Schule Eimerscheid
29
Haus Jenniges, Auf‘m Rotheck, Büllingen
30
Das Dorf Krewinkel
31
Gemeinde Burg-Reuland
Haus Schäfer, Grüfflingen Nr. 40
32
Haus Van Orley, Reuland
33
Haus von Cloedt, Reuland
34
Weisten, Nr. 12
35
Gemeinde Bütgenbach
Lindenallee Nr. 4, Bütgenbach
36
Haus Heck, Zur Hütte, Bütgenbach
37
Steiner Hof, Walkerstal Nr. 15, Bütgenbach
38
Haus Müller-Nelles, Zum Walkerstal, Bütgenbach 39
Zweitwohnsitz Bisschop,
Auf dem Hau Nr. 53, Küchelscheid
40
Gemeinde St. Vith
Alfersteg Nr.4
41
Galhausen, Nr. 14 und Nr. 48
42
Haus Meyer, Recht
43
Jugendherberge,
Rodter Strasse Nr. 13a, Sankt Vith
44
Grundschule des Königlichen Atheneums,
Untere Büchelstraße Nr. 2, St. Vith
45
Quellen
46
Impressum
47
2
Einführung
D
ie Präsentation der zeitgenössischen Architektur innerhalb des Südens Ostbelgiens ist nicht gerade einfach.
Wir glauben, dass die Leser nicht nur an einer
Vorstellung der herausragenden Gebäude in
diesem Teil des deutschsprachigen Gebietes interessiert sind, sondern ebenso an einer Erläuterung dessen, was unter der zeitgenössischen
Konzeption der Architektur zu verstehen ist. Ein
besseres Verständnis der Vorgehensweise des Architekten in seinem Programm kann sicherlich
die Aufmerksamkeit des Betrachters beeinflussen. Egal ob es sich um einen philosophischen,
Beispielen gehören, welche die Architekturkriti-
technischen, ästhetischen oder ökologischen
ker und –theoretiker als „Symbole der Nicht-Ar-
Ansatz handelt, der Autor gibt dem Betrachter
chitektur“ bezeichnen.
stets eine präzise Antwort.
Die zeitgenössische Architektur „hält den Blick
Hiermit soll nicht etwa bekehrt werden; nein,
gefangen“ und lässt den Betrachter nicht gleich-
es wird versucht, dem Betrachter Kenntnisse an
gültig. Durch ihr emotionales Potential spricht
die Hand zu geben, dank derer er die zeitgenös-
sie den Betrachter an, sie berührt, sie regt zu
sische Architektur besser einschätzen kann. Ein
Kommentaren an und oft sogar zur Polemik.
besseres Verständnis der Architektur könnte der
Manchmal zeigt sich auch eine klare Absicht des
nicht immer rosigen Beziehung zwischen ihr und
Andersseins.
der Öffentlichkeit einen weniger steinigen Weg
Idealerweise über eine formelle und ausdrucks-
in die Zukunft öffnen.
volle Recherche hinaus, die sie schon von den
Zeitgenössische Architektur? Jede aktuelle Ar-
traditionellen Architekten unterscheidet, möchte
chitektur ist zeitgenössisch, warum also dieses
sie auf die spezifischen Bedürfnisse der Auftrag-
Adjektiv?
geber eine optimale Antwort geben und hierbei
Um sich von den Neubauten zu differenzieren,
die Umwelt achten. Immer häufiger integrieren
welche ohne wirkliche architektonische Recher-
Architekten die Philosophie einer nachhaltigen
che erstellt werden; die sich einer pseudo-länd-
Entwicklung in ihren Entwürfen.
lichen Formensprache bedienen, von Immobili-
Dies kann dazu führen, dass sich vor allem Einfa-
en-Promotern verteidigt werden und zu jenen
milienhäuser trotz der Verwendung anscheinend
3
traditioneller Materialien und Techniken in einer
Sie ahnen bereits, die zeitgenössische Archi-
ungewöhnlichen und unerwarteten Form präsen-
tektur entstand aus verschiedenen architekto-
tieren.
nischen Strömungen und Tendenzen, die den
Der Eindruck eines Gebäudes ist zuweilen auf-
städtischen oder ländlichen Raum in Belgien wie
grund seiner extremen Vereinfachung derart ir-
im Ausland geprägt haben.
ritierend, dass die Öffentlichkeit es als „streng“,
„kalt“ oder „distanziert“ empfindet. Dies gilt für
Wir möchten an dieser Stelle allen Architekten
den Trend zum Minimalismus, der in der Konzep-
danken, die bereit waren, uns die für diese Ver-
tion eines Bauwerks den Wert auf die ästhetische
öffentlichung notwendigen Unterlagen und In-
Wahrnehmung legt und sich oft sehr ausgeklü-
formationen zur Verfügung zu stellen.
gelter Materialien und Technologien bedient.
Einführung
1. D ie Konzep ti on d er
ze it genössischen Arch i tektu r
Der Begriff Architektur (Kunst) bezeichnete ur-
Die einschränkenden Bedingungen
sprünglich die „Baukunst», ausgehend von den
4
griechischen Begriffen arkhé (Beginn, Auftrag
Die schöpferische Freiheit des Architekten wird
oder Grundsatz) und tekton (Zimmermann oder
oft durch eine Vielzahl von einschränkenden
Maurer).
Bedingungen eingegrenzt. Letztere ergeben
Allerdings interpretieren wir heute den Begriff
sich teils aus dem vom Bauherrn (Auftraggeber)
„Kunst“ als kreatives Arbeiten eines Künstlers,
erstellten Programm, teils aus dem Umfeld des
die Ausübung eines Handwerks setzt vor allem
Projektes (Klima, Grundstück usw.), oder auch
die Geschicklichkeit und die Ausübung erworbener
aus dem Budget, das es nicht zu überschreiten
Kenntnis voraus.
gilt.
Heutzutage bewahrt der Architekt diese Dualität
Nach Ansicht der meisten Architekten regen die-
in seiner beruflichen Praxis. Um die Architektur
se einschränkenden Bedingungen allerdings eher
zu verstehen, ist es angebracht, sich sowohl mit
die Kreativität an, als dass sie sie einschränken.
dem Gebäude, seinen Formen und Funktionen, wie
Nachfolgend werden wir auf einige dieser ein-
mit den dafür angewandten Konstruktions- und
schränkenden Bedingungen und ihre Auswir-
Betriebstechniken auseinander zu setzen.
kungen auf ein Bauvorhaben näher eingehen.
Das Programm
der Fenster durch die vor-
Die Errichtung eines Gebäudes entsteht aus den
herrschenden Winde und
Bedürfnissen. Hierbei handelt es sich beispiels-
die Sonneneinstrahlung.
weise um den Schutz vor der Witterung (eine der
Funktionen des Hauses), die Absicherung eines
Das Grundstück
Wohnhauses oder auch um die Schaffung eines
Die Lage des Grundstücks
angenehmen Rahmens für das Familienleben.
in seinem Umfeld gibt
Man bezeichnet als „Programm“ die Auflistung
Vorgaben
der Funktionen und die Zwänge, denen die Ar-
interessanter Ausblicke sowie der Sonnenein-
chitektur entsprechen muss um ihre Aufgabe zu
strahlung, welche das Gebäude nutzen kann. Das
erfüllen. Das Programm legt Vorgaben für das
Grundstück beeinflusst ebenfalls die innere Orga-
Volumen, die Grundfläche sowie die Organisation
nisation der einzelnen Bereiche des Gebäudes. Be-
des Gebäudes fest.
nötigen bestimmte Räume einen direkten Zugang
hinsichtlich
Lage des Gebäudes in
Bezug auf das Grundstück
nach Außen, so müssen diese natürlich zur Geländeoberfläche des Grundstücks hin angeordnet
Körperpflege
Schlafen
werden.
Arbeiten
Durchgang
Ankleiden,
Aufbewahren
Das Volumen eines Gebäudes ändert je nachdem
ob ein Haus auf einem ebenen Grundstück oder
einem Grundstück mit geringem bzw. starkem
Gefälle errichtet wird; und zwar vor allem mit
Essen
Eingangsund Empfangsbereich
Rücksicht auf die Einfügung des Gebäudes in die
Landschaft. Ein Gebäude wird für ein bestimmtes
Unterhaltung
Grundstück entworfen und kann nur in seltenen
Fällen ohne Änderung auf einem anderen Grund-
Toilette
Kochen
Entspannen
an der
frischen
Luft
Beispiel eines Programms für ein Haus
stück errichtet werden.
Die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen
Bedingungen
Die Bauvorhaben werden durch die jeweilige Epo-
Das Klima
che sowie die vorhandenen Baustoffe und Baume-
Das Klima bestimmt die Wahl der Materialien so-
thoden beeinflusst. So wird beispielsweise bei
wie die Formen der Gebäude und ihre räumliche
Großbauten Stahlbeton gegenüber traditionellen
Anordnung. So wird die Dachneigung oft durch
Materialien bevorzugt, weil er wirtschaftlich ist
jene Regenmenge bestimmt, der das Dach ausge-
und schnell eingesetzt werden kann.
setzt sein wird, und die Anzahl sowie die Größe
In vielen Regionen werden heute außerdem Mehr-
5
familienhäuser gebaut, denn die Kostenbegren-
die ersten Dinge, die ein Architekt skizziert, wenn
zung ist heute wichtiger als die gestern noch ent-
er ein Bauvorhaben entwirft.
scheidenden Planungszwänge, wie z.B. das Klima.
Nach kurzer Überlegung ist es jedoch möglich,
Nur wenn ein Architekt für Auftraggeber arbeiten
nur durch das Betrachten eines Gebäudes, jene
kann, die sich der Bedeutung aller Auswahlent-
Grundelemente zu finden, die zu seiner Errichtung
scheidungen, die bei einem Bauentwurf getroffen
geführt haben: Die Verbindung zweier Dachflächen
werden müssen, bewusst sind, kann das Gebäude
bildet eine Linie, die Mauern der Fassade lassen
unter allen Gesichtspunkten und über rein wirt-
sich durch ebene Flächen ersetzen usw.
schaftliche Überlegungen hinaus in sein Umfeld
Auf diese Weise lässt sich in einem Gedankenspiel
integriert werden.
das Gebäude vor unseren Augen, durch eine Anordnung von Punkten, Linien, Flächen und Volumen
Die Verfügbarkeit der Materialien
darstellen. Dies ermöglicht uns leichter zu verste-
Die natürlichen Bedingungen und die technischen
hen, wie das Gebäude konzipiert worden ist.
Kenntnisse der Baufacharbeiter bestimmen den
Einsatz bestimmter Materialien.
Die Linien
Zu allen Zeiten wurden Gebäude unter Verwendung
An freies Zeichnen gewöhnt, beginnen Architekten
lokaler Materialien errichtet.
oft mit der Anordnung einiger Striche auf einem
Viele architektonisch wertvolle Bauwerke folgen
Blatt. Bei manchen Projekten lassen sich diese
auch heute noch diesem Grundsatz, entweder um
ein Gebäude besser in die Landschaft einzufügen
oder um die ökologischen Auswirkungen eines
Gebäudes durch eine Reduktion des Materialtransports zu verringern.
Demgegenüber ziehen manche Architekten zeitgenössische Materialien wie z.B. Stahlverkleidungen
vor und experimentieren mit neuen Konstruktionsverfahren. Aufgrund dieser Tendenz befindet sich
die Architektur in einer stetigen Entwicklung trotz
aktueller, immer zahlreicher und komplexer werdender Zwänge.
Die ersten Entwurfselemente
Linien, Flächen und Volumen können in einem Ge-
6
bäude sinnlich nicht so erkannt werden, wie die
Cary House, Arch. Joseph Esherick, Kalifornien, 1963
Mauern, das Dach, die Fenster … und doch sind es
Die Entwurfslinien
freien Linienführungen auch später noch lesen.
Die linearen Elemente, wie beispielsweise die
sichtbaren Balken, sind ein einleuchtendes Beispiel für diese Art von Linien, die im Laufe des
Bauentwurfs an Dicke und später an Form gewinnen, um schließlich zu einem Konstruktionselement des Gebäudes zu werden.
Die Flächen
Die Fläche (die wir auch Ebene oder plane Oberfläche nennen können) ist ein in der Architektur
häufig eingesetztes Element. Während sie meist
zur Trennung, zur Abgrenzung von zwei Räumen
herangezogen wird, kann sie ebenso eine subtilere
Rolle spielen. Ein einleuchtendes Beispiel finden
sie nachstehend: Hier hat der Architekt ein Gebäude nur aus rechteckigen Flächen entworfen. Ihre
jeweilige Anordnung gegenüber den anderen lässt
für das Auge Räume, Freiräume, Durchgänge und
Haus Schröder, Arch. Gerrit Thomas Rietveld, Utrecht, 1924
Die entwurfsbestimmenden Flächen
Blickpunkte entstehen.
Zwei Begriffe werden in diesem Zusammenhang
Oft erhalten diese ebenen Flächen nach dem Sta-
für den Architekten wichtig, um ein spezifisches
dium der Entwurfsskizze, bei der sie keine Tiefe
Gebäude zu erhalten: die Proportionen jedes ein-
haben, da sie nur mit dem Stift gezeichnet sind,
zelnen Volumenkörpers und die Anordnung der
eben diese dritte Dimension und werden zu ge-
Volumen untereinander.
mauerten oder betonierten Wänden, Holzeinzäu-
Von den für jedes Volumen gewählten Proporti-
nungen oder auch zu Fensterflächen.
onen hängt die Harmonie ab, welche das Gebäude
ausstrahlen wird.
Die Volumen
Ein Volumen, dessen Höhe seiner Breite entspricht,
Ein Gebäude besteht aus einem Zusammenspiel
wird häufig als statisch und ruhend empfunden,
verschiedener Volumen. Sie können horizontal
während ein Volumen mit einer Dimension, die
ausgerichtet sein (wie bei den griechischen Tem-
größer als die anderen ist, einem Gebäude einen
peln) oder vertikal (wie bei einer Kathedrale).
dynamischeren Charakter verleiht.
Viele Gebäude entstehen aus einer Verbindung
Raumvolumen lassen sich auf verschiedene Weise
verschieden geformter Volumen.
anordnen. So können sich zwei Räume beispielsweise leicht berühren, einander durchstoßen oder
7
sie können auch vollkommen voneinan-
erfahren wird.
der getrennt bleiben. Ein Volumen kann
Andererseits sind die Vertikalen und Ho-
auf einem anderen angeordnet werden
rizontalen aus den unterschiedlichsten
(wie aufgesetzt) oder auch vollkommen
Gründen zu den dominierenden visuellen
im Inneren eines anderen Raumvolu-
Elementen unserer Architektur gewor-
mens stehen.
den, so dass nun eine schiefe Ebene oft
einen dynamischen Charakter hat weil
Die von architektonischen Elementen
sie unseren Gleichgewichtssinn heraus-
vermittelten Empfindungen
fordert.
Im umgekehrten Fall spricht man von
Dynamik oder Statik
einer statischen Form oder einem sta-
Man spricht von einer dynamischen ar-
tischen Raum, der keinen Eindruck von
chitektonischen Form oder einem dyna-
Bewegung vermittelt.
mischen Innenraum, wenn von der Form
Dynamische Architektur:
Feuerwehrkaserne,
Zaha Hadid, Deutschland
Statische Architektur:
Casa Rotonda,
Mario Botta, Stabio, 1982
Ein Beispiel für eine
massive Architektur:
Goetheanum, Rudolf
Steiner, Basel, 1928
Ein Beispiel für architektonische Leichtigkeit:
Villa Savoye, Le Corbusier,
Poissy, 1931
8
oder dem Raum der Eindruck einer Bewe-
Massivität oder Leichtigkeit
gung ausgeht.
Das Verhältnis voller Körper gegenüber
Dieser Eindruck der Bewegung kann auf
Leerräumen sowie die verwendeten Ma-
eine Unmenge einfacher oder zusam-
terialien können einem Betrachter den
men wirkender Faktoren zurückgehen,
Eindruck extremer Massivität eines Ge-
beginnend mit der Verwendung von
bäudes vermitteln.
Konstruktionssystemen, die eine eigene
Andererseits kann ein voluminöses Ge-
Dynamik besitzen (wie die Stützbögen
bäude durchaus als sehr leicht erschei-
oder die Stützrippen der Gotik, die sich
nen. Die Verankerung eines Gebäudes am
wie Zweige in den Gewölben verlieren)
Boden beeinflusst unsere Wahrnehmung
bis hin zur Analogie der Bewegung,
der Massen. Eine Kiste auf Säulen wird
die durch bestimmte Formen vermittelt
z.B. den Eindruck vermitteln, in der Luft
wird, welche durch die Natur inspiriert
zu schweben.
werden.
Dies gilt ebenso für lange, enge Raum-
Offenheit oder Verschlossenheit
volumen mit einer eindeutigen Ausrich-
Allgemein gilt ein Raum als geschlossen,
tung. Wenn sich die Höhe gegenüber
wenn er auf all seinen Seiten durch Mau-
der Breite nicht mehr unbewusst erfas-
ern oder andere Gebäude eingeschlossen
sen lässt (dies gilt ab einem Verhältnis
wird. Jedoch stellt sich der Eindruck
von 3:1 [Höhe/Breite]) entsteht eine
eines (ein-)geschlossenen Raumes eben-
große Dynamik, die als Monumentalität
so in anderen Räumen ein, allein durch
die Anordnung der massiven Wände
Innen- und Außenraum vorzunehmen.
und Öffnungen, der Art der Ausführung
Bei anderen Gebäuden wurden auf dem
der Materialien (eine sehr breite Zarge
Grundstück massive Wände errichtet, um
rahmt eine sehr große Fensteröffnung
den Unterschied zwischen warmen, ge-
ein) oder auch durch die Anordnung der
schützten Innenräumen und kalten und
Möbel.
ungeschützten, von der Strasse einseh-
Demgegenüber kann ein Raum sehr offen
baren Außenräumen zu betonen.
nach außen scheinen, wenn er dem Betrachter großzügige Ausblicke gewährt,
Fassaden und Proportionen
oder wenn es sehr einfach bzw. an meh-
Fassaden werden im Allgemeinen als
reren Stellen möglich ist, von diesem
eigenständige Bilder eines Gebäudes
Raum in den Außenbereich zu gelangen.
empfunden. Sie vermitteln uns einen
Manche Räume geben sich derart offen,
ersten Eindruck eines Gebäudes, und
dass es manchmal schwer zu beurteilen
man behält sie in Erinnerung. Deshalb
ist, ob es sich um Innen- oder Außen-
verwenden Architekten besondere Auf-
räume handelt.
merksamkeit auf ihre Gestaltung.
Die Beziehungen zwischen dem Innen-
Sie können leer oder massiv sein oder
und Außenraum eines Gebäudes modu-
auch dank der Abfolge von Wandöff-
liert sich durch die Öffnungen und die
nungen einen Rhythmus besitzen. Fran-
Art der Materialien. Das dadurch eindrin-
zösische Fassaden des 18. Jahrhunderts
gende Tageslicht ist ein wesentliches
waren z.B. von großen Fensteröffnungen
Element der Architektur. Der modernen
durchbrochen, während die Fassaden
Architektur ist es gelungen, das Licht
in Italien aufgrund des warmen Klimas
vollkommen zu beherrschen: sie zähmt
massiv bleiben und nur von klein dimen-
und optimiert das in das Gebäude eintre-
sionierten Fensteröffnungen unterbro-
tende Tageslicht und vervollständigt es
chen werden.
mit elektrischem Licht. Zahlreiche Archi-
Der Eindruck, den eine Wand vermittelt
tekten des 20. Jahrhunderts bevorzugen
ist unterschiedlich. Sie kann rau oder
die Transparenz und den flüssigen Über-
glatt sein, sich aufdrängen oder sich,
gang der Räume und streben, indem sie
wie in den zeitgenössischen Glaswän-
vor allem Glas als Baustoff verwenden
den, vergessen machen.
die Beseitigung der Begriffe „Innen“
Eine Fassade ist ebenso durch die Kraftli-
und „Außen“ eines Gebäudes an.
nien organisiert, die sich in den Säulen,
In manchen Gebäuden ist es fast unmög-
im Gesims, der Ausrichtung der Fenster,
lich, eine strenge Trennung zwischen
den Dachkanten, den Konturen der Fas-
Beispiel eines auf die
Außenwelt geöffneten
Raumes:
Haus mit vorgehängter
Glasfassade, Shigeru
Ban, Japan, 1997
Beispiel eines gegenüber
der Strasse verschlossenen Raumes: Haus
Heinen Lambertz,
Atelier Weiherhof,
Amel, 2005
9
Weg eines Betrachters
entlang einer Wand
Ein Korridor wird als in
Bewegung empfunden.
Hier eine Abfolge von
vollen Wand- und Leerflächen
sadenelemente usw. widerspiegeln.
Weg der Entdeckung voraus. Beispiels-
Und schließlich ist der Entwurf einer
weise wird sich der Betrachter im Fall
Fassade sehr oft auf den Zentimeter ge-
einer langen Mauer mit wenig Höhe, sich
nau festgelegt.
von dieser Wand geleitet fühlen.
Es handelt sich um ein Wechselspiel
Man spricht in diesem Fall davon, dass
der Proportionen von Höhe und Breite
die Wand zum Entlangspazieren einlädt.
sowie um die visuelle Ausgewogenheit
Befindet sich der Betrachter in Bewe-
von vollen und leeren Wandflächen. Man
gung, wird die Wand nicht mehr auf
spricht von einer ausgewogenen Fassa-
die gleiche Weise wahrgenommen: Ab-
de, wenn das Auge des Betrachters nicht
wechselnd wird der Betrachter die Wand
mehr von einer Zone als von einer ande-
ansehen, dann den Weg betrachten oder
ren angezogen wird. Dann wird die Fas-
auch den Blick von der Wand weg auf
sade als Ganzes und nicht als eine Viel-
den Horizont richten. Ab diesem Mo-
falt von aneinander gefügten Elementen
ment wird sich die Weise, in der die Ar-
verstanden.
chitektur dieses Ortes empfunden wird,
Beim Betrachten eines Gemäldes, das
im Laufe der Zeit verändern, je nach der
einem gefällt, stellt sich der gleiche
Blickrichtung der Person, die dem Weg
Eindruck ein: selbst wenn sich der Be-
folgt. Die von den Bauwerken hervorge-
trachter einem Detail des Bildes näher
rufenen Empfindungen werden sich ent-
widmet, so behält er doch stets das gan-
sprechend den auf dem Wege gemachten
ze Gemälde im Auge. Es wird stets als
Entdeckungen verändern.
ein Ganzes erfasst.
Die Integration in das Umfeld
Der Weg
10
Zum Wesen der Architektur gehört ihre
Die Einfügung eines Gebäudes in sein
Dreidimensionalität: Sie erschließt sich
natürliches oder städtisches Umfeld
dem Blick nur schrittweise, während
gehört ebenfalls zu den Aufgaben des
man das betreffende Gebäude durch-
Architekten. Zuweilen gestaltet er auch
schreitet. Letzteres wird niemals in sei-
den Platz oder den Weg, an dem seine
ner Globalität erfasst, sondern über eine
Bauten liegen oder der zu ihnen führt.
Vielzahl von Ausblicken auf die verschie-
Oft entwirft der Architekt sein Gebäude
denen Räume, die das Gebäude bilden.
mit direktem Bezug auf das direkte Um-
Wenn also die statische Betrachtung die
feld. Die Dimensionen und die Form der
Erfassung eines Gemäldes gestattet, so
Parzelle sowie die benachbarten Gebäu-
setzt die Architektur die Bewegung als
de fließen in seine Entwurfsarbeit ein.
Einführung
2 . D e r A rch it e k t
u n d s e in We rk z e u g
Der Beruf des Architekten
Steinmetze und Maurer angehören,
sind hier sowohl Architekten als auch
Die Architektur ist eine vielseitige Be-
Bauunternehmer.
rufstätigkeit, die auf unterschiedliche
Der griechische Begriff des arkhitektôn
Weise von Männern und Frauen ausge-
bezeichnet überwiegend den Zimmer-
übt wurde und wird. Berufsbildung und
mannsmeister.
Status haben sich dabei im Laufe der
Allerdings überragen seine Verdiens-
Zeit erheblich gewandelt.
te nach Ansicht der Philosophen die
„Bories, Gordes,
Frankreich“
eines Malers oder Bildhauers, welche
Die Architektur ohne Architekten
in ihren Arbeiten die Realität einfach
Den Beruf des Architekten hat es nicht
imitieren.
immer gegeben, und auch heute werden nicht alle Gebäude mit Architekten
Wir wissen allerdings, dass die Männer,
gebaut. Die meisten Gebäude auf der
die diesen Beruf ausübten, nicht als
Welt werden errichtet, ohne dass ein als
Architekten sondern zumeist als „Meis-
solcher anerkannter Architekt interve-
ter-Maurer» bezeichnet wurden. Der
niert. Dies gilt für sämtliche regionale
Begriff des „Architektoren» und dann
Konstruktionen (typische Architektur
des Architekten nach dem Vorbild des
für ein Land, für seine Einwohner, für
italienischen architettore bildet sich
die Gemeinschaft, für die Region), die
im Französischen zu Beginn der Renais-
überall auf der Welt sowie in der Regi-
sance heraus, nach der Expedition Karls
on noch sehr verbreitet sind.
VIII. nach Italien (1495). Bis zum 18.
Diese Architektur, deren Baumeister
Jahrhundert deckt sich das Berufsbild
oft der Benutzer oder ein spezialisier-
noch mit dem des Bauunternehmers.
ter Handwerker ist, beruht auf traditio-
Erst später wird der Beruf des Archi-
nellen Kenntnissen.
tekten als solcher anerkannt, dank der
Altes Bauernhaus
in Bütgenbach
Bildung von Architektenkammern und
Die Erfindung des Architekten
Verbänden, der Regelung des Zugangs
In den großen Reichen des III. und II.
zur Berufsausübung sowie der Garantie
Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung
der Unabhängigkeit der Architekten
legten Priester und Theologen die Re-
gegenüber den anderen Handwerkern.
geln des Bauwesens fest.
Die Baustellenleiter, deren hierar-
Die Kenntnisse des Architekten
chisches Ansehen hoch ist, die jedoch
Angesichts der heutigen sehr umfas-
den gleichen sozialen Schichten wie
senden Bandbreite der beruflichen
11
Praxis des Architekten (von der Innenraumgestaltung bis hin zum Städtebau) sind die erforderlichen Kompetenzen breit gefächert, und eine
bedeutende Fähigkeit zur Synthese ist unabdingbar.
Die Ausbildungsinhalte decken ein breites technisches Feld ab, um unter anderem die auf ein
Gebäude einwirkenden Kräfte analysieren zu
können, die Baumaterialien und ihre Eigenschaften zu kennen sowie die Einsatztechniken
zu beherrschen. Des Weiteren sind ästhetische
Kenntnisse und eine praktische Erfahrung in der
Formgebung erforderlich.
Um Lösungen für Probleme bieten zu können,
Eine Entwurfsskizze des Architekten Louis I. KAHN, Bleistift
auf Pergamentpapier. Diese Skizze zeugt von den Entwurfsetappen, mit den Linien, ihren Überlagerungen und ihrer Persistenz. Abbildung aus der Louis I. Kahn Collection, Pennsylvania
Universität.
die sich in unserer zeitgenössischen Gesellschaft
stellen, erhält der zukünftige Architekt eine
Vereinfachung der Realität, um eine Absicht in
Ausbildung in jenen Sozialwissenschaften, die
ihrer Essenz zu veranschaulichen“ (Daniel Este-
seinen praktischen Aufgabenbereich betreffen:
vez). Die Entwurfsskizze folgt der Überlegung
Soziologie, Psychologie, Ergonomie usw.
des Architekten. Er wählt jene Linien aus, die
für ihn wichtig sind und die er in der weiteren
Die Ausübung des Berufes
Beobachtung überprüft.
Die Architektenkammer achtet auf die ordnungsgemäße Ausübung des Berufes, die heute in der
Der Grundriss
Rolle eines Freischaffenden, eines Beamten bzw.
Nachdem er das Gebäude skizziert hat, erstellt
Angestellten oder auch eines privatwirtschaft-
der Architekt die ersten Grundrisse des zukünf-
lichen Angestellten möglich ist. Die beruflichen
tigen Gebäudes. Sie werden als „Vorentwurfs-
Aufgaben werden im Wesentlichen in Teamarbeit
Grundrisse“ bezeichnet.
gelöst, d.h. im Zusammenwirken verschiedener
Diese Grundrisse geben für jede Etage des Gebäu-
Fachleute: Ingenieure, Stadtplaner, Soziologen,
des unter anderem die Anordnung der Wände und
Landschaftsplaner usw.
Maueröffnungen, die Bezeichnungen der einzelnen Räume, einige Abmessungen, bestimmte Ma-
Die Instrumente des Architekten
terialien und die Verteilung des Mobiliars an.
Der Vorentwurf ist die Grundlage zum Meinungs-
12
Die Entwurfsskizze
austausch zwischen Bauherr und Architekt in Hin-
Die freihändige Skizze unterliegt keiner gra-
blick auf eine Weiterentwicklung des Bauvorhabens
fischen oder technischen Regel. Ihre Bedeutung
entsprechend den Anforderungen und Wünschen
liegt in der Leichtigkeit ihrer Fertigung.
des Bauherrn sowie der durch den Architekten zu
Die Skizze ist für den Architekten „ein Weg zur
handhabenden technischen Einschränkungen.
Schnitt eines Einfamilienhauses
Erdgeschoss-Grundriss im Vorentwurf
Der Schnitt
Es handelt sich um eine zweidimensionale und
Der Schnitt gestattet, ebenso wie der Grundriss,
nicht um eine perspektivische Abbildung. In der
die Darstellung der internen Organisation eines
Realität hat der Betrachter sehr selten den hin-
Gebäudes. Im Gegensatz zum Grundriss erhält
reichenden Abstand, um die Fassade eines Ge-
man einen Schnitt, indem man das Gebäude ver-
bäudes im gleichen Blickwinkel zu sehen.
tikal und nicht horizontal durchschneidet.
Trotzdem gehört die Ansicht zu den vorrangigen
Auf diese Weise können die Höhen von Fenster-
Instrumenten für den Entwurf eines Gebäudes,
öffnungen, die lichten Treppendurchgangshöhen,
da mit ihr eine Fassade als Ganzes verdeutlicht
die Dachneigungen oder auch die Einfügung des
werden kann.
Gebäudes auf dem Grundstück sehr anschaulich
verdeutlicht werden.
Die Perspektive
Jeder Posten beschreibt eine spezifische Ansicht
Die Ansicht
des Gebäudes, die es nach seiner Errichtung bie-
Bei der Ansicht handelt es sich um einen Blick
ten wird.
von außen auf das Gebäude. Ansichten werden
Diese Darstellung erfolgt gemäß einigen Regeln
von jeder Fassade des Gebäudes gezeichnet. Sie
der Geometrie.
erlauben dem Architekten die Bearbeitung des
Diese Technik geht von der Feststellung aus,
Erscheinungsbildes der Fassaden.
dass gleiche Gegenstände kleiner erscheinen,
wenn sie vom Betrachter entfernt sind. Entsprechend ist die Perspektive ein sehr effizientes Instrument für die realistische Darstellung eines
Gebäudes.
Die axonometrische Darstellung
Axonometrische Darstellungen dienen zur Ver-
Ansicht eines Einfamilienhauses
deutlichung der 3 Dimensionen eines Gebäu-
13
des. Sie entsprechen nicht den realistischen
Modells ist nicht unbedingt die Imitation der Re-
Ansichten, wie den Perspektiven, da das gleiche
alität mit Materialien, die den Baustoffen aufs
Objekt, egal ob nah oder fern, mit den gleichen
Haar gleichen. Im Allgemeinen dient ein Modell
Dimensionen abgebildet wird. Allerdings bietet
vorrangig dazu, dass sich der Bauherr sein Ge-
diese Darstellungsform den Vorteil, dass man sie
bäude dreidimensional vorstellen kann.
schneller als eine Perspektive zeichnen kann und
Zu diesem Zweck muss ein Modell sauber und an-
dass sie oft anschaulicher für die Erläuterung der
schaulich im Hinblick auf die Ideen angefertigt
Organisation eines Gebäudes ist.
sein, die der Architekt seinem Auftraggeber verdeutlichen möchte.
Das Modell
Das Modell ist seit langem das bevorzugte In-
Das Lastenheft
strument zur besseren Vorstellung und zum
Das Lastenheft ist ein Dokument, in dem alle mit
besseren Verständnis eines Gebäudes, sei es im
der Errichtung des Gebäudes verbundenen Posten
Entwurfsstadium des Architekten oder sei es zu
detailliert beschrieben werden. Jeder Posten ist
einem späteren Zeitpunkt des Vorentwurfs, wenn
eine genaue Angabe einer spezifischen Arbeit,
es darum geht, dem Bauherrn sein zukünftiges
die von einem Unternehmer im Rahmen der Er-
Gebäude zu veranschaulichen.
richtung des Gebäudes ausgeführt werden muss
Zur Herstellung der Modelle werden verschiedene
(z.B. Ausführung des Fundaments in Stahlbeton,
Materialien eingesetzt: Papier, Karton, Hart-
Einbau der Fensterrahmen, Verputz der Innen-
schaum mit Papierkaschierung, Strukturschaum,
wände usw.). Unter dem Titel jedes einzelnen
Balsaholz usw. Der Zweck der Herstellung eines
Postens kann der Bauunternehmer die genaue
Beschreibung der auszuführenden Arbeit lesen.
Modell eines Einfamilienhauses
In diesem Dokument sind all jene Informationen
zusammengestellt, die aus Platzgründen nicht in
einen Bauplan eingetragen werden können.
Die Mengenermittlung
Die Mengenermittlung ist eine tabellarische
Übersicht der Liste der Posten des Lastenheftes.
Neben jedem Posten sind alle diesbezüglichen
numerischen Angaben vermerkt (Mengen, Einheiten, Dimensionen, Gewicht usw.). Gestützt
auf die Mengenermittlung kann der Bauunternehmer dem Auftraggeber ein Preisangebot für
die Ausführung von Bauarbeiten vorlegen.
14
Einführung
3. D ie Ma t e ria lie n
Jedes Bauvorhaben setzt die Lösung
Auch wenn er nur als Verkleidung und
statischer Aufgaben sowie den Einsatz
nicht mehr für tragende Mauern ver-
der Baustoffe auf eine derartige Wei-
wendet wird, vermittelt Naturstein
se voraus, dass sie den auf das ganze
noch stets einen ästhetischen Eindruck
Gebäude einwirkenden Druck-, Span-
von Solidität, Dauerhaftigkeit und Tra-
nungs- und Zugkräften standhalten
dition.
können. Dass Architekten heute dank
Holz, das sich leichter gewinnen und
der
sowie
einsetzen lässt als Naturstein, war
der Simulationsinformatik über bedeu-
lange Zeit ein bevorzugter Baustoff
tende Kenntnisse verfügen, war nicht
für den Rohbau. In Belgien, wo sich
immer der Fall. Bis zum 18. Jahrhun-
die Verwendung von Holz über lange
dert waren Erfahrungswerte die Regel,
Zeit auf Dachstühle, Türen und Fens-
und die größten Architekten gründeten
ter beschränkte, findet Holz nun im
ihr Wissen auf Erfahrung und Intuiti-
Bauwesen eine breite Anwendung bei
on. Der Einsturz der Chorgewölbe der
allen Innen- und Außenwänden. Die
Kathedrale von Beauvais im Jahr 1284
Häuser, die in Holzskelettbauweise er-
zeigt, dass die Kühnheit des Archi-
richtet worden sind, lassen sich nicht
tekten in manchen Fällen seine Kennt-
mehr zählen. Die Vielfalt der heutigen
nisse übertraf. Baustoffe besitzen je-
Einsatzmöglichkeiten dieses Baustoffs
weils charakteristische physikalische
hat sich mit den technischen Fort-
Eigenschaften, wie Festigkeit, Wärme-
schritten vergrößert: Schichtholzträger
und Schalldämmungswerte, Aussehen,
für größere Spannweiten, Holzskelett,
Dauerhaftigkeit usw., die sich auf ihre
vorgefertigte Isolationspaneele, neue
Verwendung auswirken. Die wichtigsten
schnellere und festere Montagewei-
Materialien sind Stein, Holz, Ziegel-
sen usw. Dank all dieser Neuerungen
stein, sowie Metall, Glas und Beton.
konnte sich der Holzbau als eine der
In zahlreichen Regionen der Erde wer-
schnellsten Bauweisen durchsetzen.
den Bausteine in Steinbrüchen gewon-
Diese Bauweise wird als „Trockenbau“
nen, deren Härte und Frostfestigkeit
bezeichnet, im Gegensatz zu Gebäu-
unterschiedlich ist. In der zeitgenös-
den, die aus Beton, Stein, Ziegelstei-
sischen Architektur werden diese Mate-
nen errichtet werden und eine gewisse
rialien immer noch regelmäßig verwen-
Trockenzeit erfordern.
det, auch wenn sich die für den Einsatz
Holz vermittelt ästhetisch den Eindruck
von Naturstein besonders qualifizierten
von Wärme und Leichtigkeit.
Steinmetze nur schwer finden lassen.
Metall wird seit dem Altertum als Ver-
Ingenieurwissenschaften
Einsatz von Naturstein
Beispiel eines
Holzständerbaus
Ein Beispiel unter vielen
für die Verwendungsvielfalt von Holz im
Bauwesen
15
bindungselement bei Maurerarbeiten eingesetzt.
Stahlbeton ist seit dem 2. Weltkrieg weit ver-
Seine Verwendung als echtes Konstruktionsmate-
breitet und bleibt eines der am meisten für die
rial hat sich erst im 19. Jahrhundert entwickelt.
Errichtung von Rohbauten verwendeten Materi-
Gleiches gilt für Glas. Die Techniken, die diese
alien, wenn auch in unterschiedlicher Form (vor
beiden Materialien einsetzen, haben sich seit ei-
Ort gegossene oder vorgefertigte Gebäudeteile).
nigen Jahren erheblich entwickelt: vorgehängte
Und schließlich die im aktuellen Kontext nicht
Glasfassaden (dünne Metallhalterungen tra-
wegzudenkenden Wärmedämmstoffe: Es gibt
gen vollkommen aus Glaspaneelen bestehende
heute eine Vielzahl von unterschiedlichen Mate-
Wände), Glasscheiben mit integrierten Profilen,
rialien, Oberflächen und Eigenschaften.
vorgehängte Glasscheiben mit Punktfixierung
Sie dienen zur Komplettierung der zuvor ange-
(sehr diskrete Halterungen), tragende Mauern
führten Baustoffe im Hinblick auf deren Wärme-
und Stützen aus Glas, Glasträger usw. Allerdings
oder Schalldämmeigenschaften. Derzeit werden
werden diese Techniken, angesichts der damit
im Handel folgende Dämmstoffe mit ökolo-
verbundenen Kosten und Wärmeverluste, kaum
gischem Interesse angeboten: Zelluloseflocken,
beim Einfamilienheim-Bau verwendet.
Hanf, Leinenfilz, Baumwollmatten, Holzfasern,
Der in der Mitte des 19. Jahrhunderts erfundene
Kork, Kokos, expandierter Lehm usw.
Einführung
4 . Die nachhal tige E n tw i ckl u n g
i n der Arch i tektu r
Die Philosophie der nachhaltigen Entwicklung
Einklang gebracht werden – jene „drei Säulen“,
die sowohl von öffentlichen Strukturen wie auch
16
Als „nachhaltige Entwicklung“ wird eine Ent-
von Unternehmen und Einzelpersonen zu berück-
wicklung bezeichnet, die den Bedürfnissen der
sichtigen sind. Entsprechend gibt es immer mehr
gegenwärtigen Generationen genügt, ohne die
Konstruktionen mit der Markenbezeichnung HQE
Möglichkeiten der zukünftigen Generationen zu
(für: Hohe Umweltqualität) oder anderen mit der
beeinträchtigen, Lösungen für ihren Bedarf zu
nachhaltigen Entwicklung verbundenen Etiket-
finden.
ten. Drei Anforderungen müssen im Allgemei-
Ziel der nachhaltigen Entwicklung ist die De-
nen erfüllt werden: Die Beherrschung der Aus-
finition lebensfähiger Regeln für die mensch-
wirkungen eines Gebäudes auf die Umwelt, die
lichen Aktivitäten, in denen die drei Aspekte,
Schaffung komfortabler und gesunder Lebensbe-
Wirtschaft, Soziales und Umwelt, miteinander in
dingungen für die Verwender des Gebäudes sowie
die Bewahrung der natürlichen Ressourcen durch
sourcen, die stets vorhanden sind:
eine Optimierung ihres Einsatzes.
Die Sonne, der Wind, die Vegetation und die Umgebungstemperatur.
Ökologische Materialien
Sie versucht, diese in Form von Licht und Wärme
verfügbaren Energien zu nutzen:
Das Konzept eines ökologischen Wohnbereichs
wurde vor rund 30 Jahren insbesondere als Reak-
• mehr natürliches Licht, um den Menschen bes-
tion auf die allgemeine Verwendung industrieller
ser mit seiner Umwelt zu verbinden und die
Baustoffe sowohl für den Rohbau (Beton, Blö-
Betriebskosten der künstlichen Beleuchtung
cke, Stahl) als auch für den Ausbau entwickelt
zu senken;
(Aluminium, PVC, Polystyrol, Polyurethan, che-
• mehr natürliche Wärme zur Eindämmung des
mische Kleb- und Lösungsmittel). Architekten,
Verbrauchs nicht regenerativer Energieträger
Bauhandwerker und Benutzer empfanden den
und zur Begrenzung der schädlichen Auswir-
Bedarf einer Rückkehr zu natürlichen und un-
kungen auf die Umwelt.
schädlichen Baustoffen: Lehm und gebrannter
Ton, Holz, pflanzliche Dämmstoffe, Farben auf
Die so genannten „passiven“ Techniken bedienen
der Basis von Natursubstanzen. Und gleichzeitig
sich natürlicher Energieübertragungsphänome,
entstand, angesichts der enormen Energiever-
um den Wärmehaushalt über die Gebäudehülle
schwendung schlecht gedämmter und mit wenig
zu steuern und zu optimieren.
effizienten Geräten ausgestatteter Häuser, der
Diese Techniken gewährleisten, dass die derart
Wunsch nach einer drastischen Senkung des Ver-
erzielten Wärmegewinne oder –verluste für die
brauchs. Ein weiterer Schritt war die Anwendung
Benutzer des Gebäudes vorteilhaft sind, indem
des Konzepts der Ökobilanz auf das Bauwesen,
-physikalisch und psychologisch – komfortable
das heißt die Berücksichtigung der Gesamtheit
Wohnbedingungen geschaffen werden, unter
der Auswirkungen eines Gebäudes auf die Um-
gleichzeitiger Begrenzung des Rückgriffs auf
welt und die Gesundheit der Menschen während
mechanische Heiz- und Klimaanlagen.
seiner gesamten Existenzdauer, angefangen bei
der Gewinnung der für die Herstellung der Bau-
Zu diesem gewachsenen Komfort (Heizung und
stoffe verwendeten Rohstoffe bis hin zu deren
Licht) kommt eine wesentliche Kosteneinspa-
Verbleib, wenn das Gebäude abgerissen wird.
rung hinzu. Eine ökologische Architektur ist sowohl für den häuslichen Wohnbereich als auch
Erneuerbare Energien und ökologische Architektur
im öffentlichen Sektor einsetzbar.
Das Konzept einer ökologischen Architektur beruht auf der Verwendung von natürlichen Res-
17
Einführung
5 . Ei n Wo r t zu r trad iti one lle n Archite k tur
Di e F o r m des trad iti on elle n Ba ue r nha use s
Die meisten Gebäude der Region lassen sich als
Das Breitgiebelhaus
Eindachhäuser beschreiben, bei denen „alles unter einem Dach“ ist. Diese Gebäudeart umfasst
In den gesamten Ardennen finden wir das Breit-
unter demselben Dachfirst die Gesamtheit der
giebelhaus. Die charakteristischen Merkmale
bäuerlichen Aktivitäten eines Hofes: den Wohn-
dieses stets freistehenden Gebäudes sind:
bereich, den Stall und die Scheune. Diese Bauweise besitzt zwei Vorteile:
• ein fast quadratischer Grundriss, unterteilt in
lange „Scheiben“ parallel zum Giebel;
• die Arbeiten auf dem Hof sind vereinfacht
dank des direkten Zugangs zwischen Wohn-
• alle Eingangsöffnungen befinden sich auf der
Seite der Mauer, welche die Traufe trägt;
bereich und Stall, da die Tiere zwei bis drei
• das Wohngebäude (3 bis 5 Räume) erhält das
Mal am Tag gemolken und gefüttert wurden.
Licht durch die Fensteröffnungen in der Gie-
Später wurde dieser direkte Zugang aus Grün-
belfläche, während der zweite Giebel fenster-
den der Hygiene entweder beseitigt, oder die
räumliche Quereinteilung wurde geändert:
Wohnbereich, Scheune, Stall;
• diese Bauweise war sehr wirtschaftlich im Um-
los bleibt;
• eine sehr flache Dachneigung angesichts der
Tiefe des Gebäudes (20-40° je nach Art der
Dacheindeckung);
gang mit den Baustoffen, da das Gebäude nur
• das Satteldach ist die traditionelle Form, die
vier Außenmauern besaß. Es war daher preis-
manchmal zu einem Walmdach abgewandelt
wert und leicht zu unterhalten. Darüber hinaus erfüllte es die Anforderungen des Bauern,
der bis ins 19. Jahrhundert sowohl Viehzüch-
wird;
• als Konstruktionsmaterial überwiegt Naturstein bei weitem.
ter als auch Landwirt war.
Die ältesten Bauernhöfe besitzen nur ein GeIn dieser mehrzelligen Bauweise erstreckt sich
schoss, aber ab dem 19. Jahrhundert findet man
jede Funktion über die gesamte Tiefe des Gebäu-
ebenso Gebäude mit anderthalb oder auch mit
des und besitzt nur eine einzige Öffnung auf der
zwei Geschossen.
Seite der Mauer mit der Traufe. Im 19. Jahrhundert konnten noch eine oder zwei weitere Funk-
Langhaus oder Triererhaus
tionszellen hinzukommen, z.B. durch die Vergrößerung des Stalls, da die Landwirtschaft sich
Wie beim Breitgiebelhaus befinden sich alle
schrittweise einer Milchwirtschaft zuwandte. Das
Funktionen unter demselben Dach: Wohnbereich,
Leben auf dem Bauernhof fand dementsprechend
Stall und Scheune.
im Hof vor dem Haus statt.
Die Tiefe des Gebäudes erstreckt sich über zwei
Räume, so dass das Gebäude einen gestreckten
18
rechteckigen Grundriss erhält. Im Gegensatz zum
Breitgiebelhaus umfasst der Wohnbereich zwei
Räume. Der Wohnbereich besitzt daher Fensteröffnungen im Giebel und in der die Traufe tragenden Wand. Im westlichen und südlichen Bereich der belgischen Eifel sind die Gebäude mit
Breitgiebelhaus in Weisten (Burg-Reuland)
einem weißen Rauputz versehen.
Da der Giebel bei dieser Bauweise wesentlich
schmaler ist als beim Breitgiebelhaus, ist die
Dachneigung größer (40-50°). Die Dächer sind
Satteldächer, manchmal auch Walmdächer.
Manchmal ist der Wohnbereich auch höher als
die Ställe, wodurch er eine gewisse Wichtigkeit
erhält. Durch seinen rechteckigen Grundriss und
seine beiden vollständigen Geschosse besitzt der
lang gestreckte Bauernhof eine stärkere vertikale
Langhaus in Berg (Bütgenbach)
Betonung in seinem Aussehen als das Breitgiebelhaus. Die gleiche Gebäudeart findet man im
luxemburgischen Ösling und der Region BitburgPrüm.
Da die Größe des Wohnbereichs oft erheblich ist,
wurde ein Ausbau des Dachstuhls kaum erforderlich. Dies führte zu einer einheitlich ruhigen
Wirkung der Dächer.
Soweit dies die natürliche Neigung des Grund-
Langhaus in Maspelt (Burg-Reuland)
stücks zulässt, findet man Scheuneneinfahrten
im Obergeschoss, vor allem nachdem die Viehzucht eingeführt wurde, die größere Mengen Heu
erfordert. An manchen Orten konnte eine Rampe
zweckdienlich die fehlende Geländeneigung ausgleichen.
Hof mit einem überragenden Wohnbereich in Born (Amel), erste
Hälfte des 19. Jahrhunderts
19
Die Baumaterialien des traditionellen Bauernhofes
Die Wände
Seit über 200 Jahren ist die Verwendung von Naturstein für die Errichtung von Bauernhöfen die
Regel. Fachwerkkonstruktionen verschwanden
infolge der Anordnungen der Kaiserin Maria Theresia schrittweise aus dem Bild der Landschaft.
Die wenigen Fachwerkgebäude, die wir heute
noch in unserer Region finden, gehören demzufolge zu älteren Bauten.
In allen Ortschaften findet man Reste kleiner
alter Steinbrüche für den damaligen Eigengebrauch.
Stroh, Lehm und Holz fand man ebenfalls vor
Ort, allein Kalk und Sand mussten herbeigebracht werden.
Angesichts der geologischen Bodenbeschaffenheit haben sich die Maurer vor allem des Sandsteins und des Schiefers bedient. In der Region
zwischen Amel und Sourbrodt findet man ebenso
Arkose (feldspatreicher Sandstein).
Die Mauern bestanden aus grob zugehauenen
Natursteinen, die nicht immer ausgerichtet sind.
Der verwendete Mörtel besaß nur eine relative
Festigkeit, wodurch sehr breite Mauern erforderlich waren (60 bis 90 cm waren die Regel).
Im Laufe der Zeit und mit fortschreitender Entwicklung der technischen Möglichkeiten wurden
die Steine immer sauberer auf Maß angefertigt.
20
Die Maueröffnungen
Dank der fast unveränderten Verteilung der
Wandöffnungen sowie ihrer charakteristischen
Merkmale lässt sich die interne Struktur der traditionellen Bauernhöfe, trotz des bedeutenden
Anteils an vollen Mauerflächen genau lesen.
Für die Einrahmung der Türen und Fenster wurden verschiedene Materialen verwendet. In dem
Bereich nahe der deutschen Grenze, der sich
nach Bütgenbach und Waimes öffnet, wurde vorzugsweise roter Sandstein verwendet, während
der aus Recht stammende Blaustein in den Gemeinden von Waimes, Amel und Sankt Vith bevorzugt wurde.
In manchen Dörfern kann man beide Rahmentypen finden.
Holz wurde überall verwendet, gleiches gilt ab
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Ziegelstein.
Das Fenster als solches wurde in lokalem Holz in
äußerst einfacher Weise ausgeführt, entweder in
T-Form oder mit Fensterkreuzen und Sprossen.
Nur die bedeutenderen Gebäude erhielten aufwändiger gefertigte Fenster oder Türen.
Das Dach
Das bis zum 18. Jahrhundert allein als Dacheindeckungsmaterial verwendete Stroh wurde im
nördlichen Bereich durch Hartschiefer-Schindeln
und im südlichen Bereich durch großflächige
runde Schieferschindeln (cherbains) ersetzt.
Dächer mit diesen großflächigen Schindeln sind
heute fast vollkommen verschwunden, zum einen
21
weil es keinen Produktionsort mehr gibt und zum
anderen weil sie recht flache Dächer erfordern
(20-25°). Darüber hinaus sind für ihre Herstellung umfassende berufliche Kenntnisse erforderlich (Verlegen in einer Lehmschicht usw.).
Das Beispiel einer gelungenen Restauration
eines Daches mit großflächigen Schindeln findet
sich in Dürler Nr. 26a, für die alte aus Abrissen
stammende Rundschindeln verwandt wurden.
Die feineren Schieferschindeln (4-7 mm) wurden
oft auf deutsche Weise genagelt verlegt, wodurch
sie für Dächer mit größerer Neigung (33-45°),
wie denen mit Stroheindeckung, geeignet waren,
so dass sie leicht das Stroh ersetzen konnten.
Die Verwendung von gebrannten Dachpfannen
war eher selten, selbst wenn man sie vereinzelt
in manchen Dörfern findet. Wenn Sie bei Ihrem
Spaziergang Ausschau halten, können Sie noch
einige in Reuland, Thommen oder auch in Elsenborn entdecken.
Ab 1900 wurden die Dächer mit künstlich hergestellten Schindeln eingedeckt, die man noch
weit verbreitet auf den großen Dächern der alten
Bauernhöfe vorfindet und die in Farbe und Aussehen Schieferschindeln nachahmen.
Das Dach steht oft nur um ein sehr geringes Maß
über, sei es auf der Giebelwand oder sei es auf
der die Traufe tragenden Wand.
Da die Region sehr arm war, gab es in den Gemeinden Büllingen und Bütgenbach zu Beginn
des 20. Jahrhunderts noch viele stroheingedeckte Dächer und Fachwerkhäuser, wie alte Fotos
bezeugen.
22
Gemeinde Amel
M e de ll N r. 95
A
n eine Böschung gelehnt, liegt
dieses 1976 vom Architekten
J. Berhaut aus Lüttich entwor-
fene Wohnhaus am Ausgang des Dorfes.
Die von Osten nach Westen im Sinn des
Geländegefälles ausgerichtete Gebäudefläche ist durch einen Höhenunterschied von 5 m zwischen der Rückseite und der Strasse gekennzeichnet. J.
Berhaut, wünschte, für die seinerzeit
errichteten Wohngebäude, die ihm zur
Verfügung stehenden Mittel auf opti-
große Garage und rechts das Becken
male Weise zu verwenden.
des Hallen-Schwimmbeckens, dessen
Baujahr: 1976
Aus seinen Überlegungen ergaben sich
variable Tiefe dem Gefälle des Geländes
Architekt: J. Berhaut
kompakte Volumen, einfache Bautech-
folgt.
niken und eine gute Dämmung als Re-
Ein Geschoss darüber, im Westen zur
sultat: weitgehend fehlende Verkehrs-
Hälfte in den Boden eingelassen, öff-
flächen, eine homogene Dachneigung
net sich ein Wohnbereich, der mit dem
usw.
Schwimmbecken im Süden durch die
Auf der Ebene der Strasse findet man
Terrasse des Essbereichs verbunden ist.
auf der Rückseite, vollkommen in die
Im letzten Geschoss unter dem Dach
Erde eingefügt, auf der linken Seite die
mit zwei Dachflächen befinden sich
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
vier Zimmer und ein Bad. Die Struktur
ist sehr einfach, die Möglichkeiten des
Volumens werden maximal genutzt.
In den Räumen kontrastieren die Höhen der Dachflächen mit der niedrigen
Höhe unter der Geschossdecke.
Medell
Die Wände in Sichtbetonblöcken wurden
zu Beginn mit Zementmilch gestrichen.
Die in drei Felder unterteilte Hauptfassade ist vollkommen verglast. Dieses
Wall
erod
e
N676
Gebäude fügt sich durch sein einfaches
0
250
500m
Volumen und seine Farbe perfekt in die
umgebende Landschaft ein.
23
24
E42
Pont
Mont
Arimont
Bruyères
Thirimont
Deidenberg
4
Valender
Heppenbach
Büllingen
Stausee
Bütgenbach
Möderscheid
Hepscheid
Amel Mirfeld
Eibertingen
2
9
Bütgenbach
Berg
Elsenborn
BÜTGENBACH
Nidrum
Weywertz
Schoppen
Faymonville
Iveldingen
Montenau
Ondenval
Waimes
Gueuzaine
Champange
Lac de
Robertville
Robertville
Outre-Warche
Ovifat
Sourbrodt
Libômont
Walk
Longfaye
Xhoffraix
Géromont
Chôdes
Ligneuville
Lamonriville
Bellevaux
Hédômont
Malmedy
Bévercé
Bernister
A27
Burnonville
Lüttich
Verviers
10
0
Honsfeld
Wirtzfeld
Mürringen
Holzheim
Hünningen
Rocherath
Merlscheid
Lanzerath
BÜLLINGEN
10 km
25
Rodt
Braunlauf
E421
Malscheid
Lengeler
Espeler
6
Dürler
Oudler
Thommen
8
Born
A27
Maspelt
Lommersweiler
Neidingen
E42
Wiesenbach
Lascheid
Ouren
Auel
Steffeshausen
Bracht
Weweler
Stubach
7
Burg Reuland
Alster
Steinebrück
Wallerode
A60
11
Rötgen
Setz
Atzerath
Meyerode
Schlierbach
AMEL
Medell
1
BURG-REULAND
Grüfflingen
12
Galhausen
14
St.Vith
Hünningen
Emmels
Neundorf
E42
Crombach
Hinderhausen
Weisten
Aldringen
Maldingen
13
ST.VITH
Recht
Prüm
Trier
Mackenbach
Heuem
3
Eimerscheid
Medendorf
Manderfeld
Gemeinde Amel
1 Medell
2 Schoppen
Gemeinde Büllingen
3 Eimerscheid
4 Büllingen
5 Krewinkel
Gemeinde Burg-Reuland
6 Grüfflingen
7 Reuland
8 Weisten
Amelscheid
Schönberg
Herresbach
Wereth
Krewinkel
Gemeinde Bütgenbach
9
Bütgenbach
10 Küchelscheid
Gemeinde St.Vith
11 Alfersteg
12 Galhausen
13 Recht
14 St.Vith
Weckerath
5
Berterath
Gemeinde Amel
Haus Heinen-Lambertz,
Schoppen Nr. 19
ximale Weise. Dieses Haus wurde zum
großen Teil in Eigenbau ausgeführt.
Selbst das Bauholz stammt aus einem
Wald im Familienbesitz. Die Bodenplatten bestehen aus Sichtbeton, die auf
Schalungsbrettern eingeschalt wurden
und von einer Metallstruktur gestützt
werden. Die Außenmauern bestehen
aus einem Holzskelett, das mit Zellulose ausgefüllt und mit Faserzementoder Lärchenholz-Platten verkleidet
E
Nächtliche Ansicht
des Gartens
in isoliertes Grundstück, wie ver-
ist. Die Rahmen sind in Aluminium
loren in einer wunderbaren Land-
gehalten, die Heizung ist eine Pellet-
schaft. Es streckt sich parallel zu
Heizung und Warmwasser wird mittels
einem kleinen Landweg in die Länge.
Solarpaneelen erzeugt.
Das Haus ist vorsichtig in die Landschaft
Grundriss Erdgeschoss
gestellt und scheint zu schweben.
Längsschnitt
Die Fassade nimmt das Motiv der großen Hecken dieser Region auf, die vor
dem Wind und und vor Blicken schüt-
Baujahr: 2005
Architekt:
Atelier Weiherhof
zen. Mit der Zeit werden die Kletterpflanzen die Fassade überdecken, so
dass sie mit dem Hintergrund der Wälder verschwimmen wird.
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
Demgegenüber öffnet sich die Rückseite den Blicken und der Sonne, grenzenlos. Der Betonvorhang faltet sich, um
den Ausblick zu gestatten oder um für
41a / 41b
Faym
onv
Intimität zu sorgen. Im Inneren war-
ille
ten freizügige Räume. Der die vordere
Fassade bildende „Schrank“ vereint alle
Funktionen mit kleinem Raumbedarf.
Die integrierten Möbel nutzen die Möglichkeiten dieses Raumteilers von öffentlicher und privater Sphäre auf ma0
26
250
500m
1
Häuser Wiesemes-Thunus und WiesemesJacobs, Schoppen Nr. 41a und 41b
D
er Ausarbeitung der Projekte
ging eine sorgfältige Auswahl
des Standorts voraus, und zwar
in Bezug auf die Analyse der Himmelsrichtungen, der Ausblicke und Perspektiven, sowie hinsichtlich der Windausrichtung, der Grundstücksart und der
geobiologischen Analyse.
Ziel war die Ausführung von zwei Häusern mit sehr geringem Energieverbrauch.
Die Gebäude bestehen aus einem Zu-
Nutzung der Sonnenenergie.
sammenspiel
kompakter
Die Konzentration der dienenden Räu-
Formen mit einem Haupteingang als
me (Abstellräume, Bäder usw.), eine
Verbindungsscharnier
Begrenzung der Wandöffnungen auf ein
Architekt:
Mindestmaß und die Reduzierung der
Patrick Wiesemes
einfacher,
zwischen
den
beiden Volumen.
Baujahr: 2007
nach Norden ausgerichteten Volumen
Die Volumen ergeben sich aus der An-
stellen einen Schutz vor der Kälte dar.
ordnung der Wohnräume von Ost nach
Die Auswahl der Baustoffe, wie z.B. Be-
West, entsprechend der Entwicklung
ton, gebrannter Ton, Zellulose, Mine-
des
eindeutige
ralwolle, Mineralputz und Holz, zeugen
Öffnung nach Süden akzentuiert die
von dem Willen, den Respekt vor der
direkte Sichtbeziehung zur Außenwelt
Umwelt zu fördern.
Sonnenstands.
Die
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
Westfassade
Schnitt durch
und gestattet eine maximale passive
Der Parkplatz des Fahrzeugs, des in
das Wohnzimmer
der heutigen Zeit unabdingbaren Verkehrsmittels, gehört nicht zum eigentlichen Wohngebäude. Das Volumen des
Schoppen
überdachten Abstellplatzes wurde als
Zwischenbau zwischen dem privaten
(Eingang des Wohngebäudes) und dem
124
öffentlichen Bereich (am Straßenrand)
Mö
de
rsc
h
in das Projekt einbezogen.
Amel
ing
en
eid
Eib
ert
19
Gemeinde Amel
27
Gemeinde Amel
Hof Georges Nr. 124, Schoppen
schönsten Häuser der Ostkantone. Es
handelt sich um eine Konstruktion aus
Sandsteinblöcken mit einem Satteldach und Walmdachelementen sowie
flacheren Dachebenen für den westlichen Wohnbereich. Der dominierende
Wohnbereich ist typisch für die Region,
selbst wenn die Breite des Gebäudes (3
Räume) eher einem Breitgiebelhaus
entspricht. Der Wohnbereich besitzt in
jedem der beiden Geschosse zwei FensDas Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
D
ieses bemerkenswerte Bauern-
terfelder mit Schieferlaibung. Im Quer-
haus wurde im 18. Jahrhundert
balken des Türoberlichts findet sich das
direkt unterhalb der Dorfkapelle
Baujahr: 1766.
erbaut. Es hat seinerzeit ebenso als
Nach einer Aufnahme des Daches, der
Post-Raststelle gedient und hört auf
Fassaden, des Eingangstors, der Möbel
die lokale Bezeichnung „Jierten“ oder
im Erdgeschoss sowie der Räucher- und
„Haus Georges“.
Trockeneinrichtungen in das Denkmal-
Leider weiß man sehr wenig über die
schutzprogramm im Jahre 1988 wurde
Geschichte des Gebäudes. Viele hal-
das Gebäude 2007 wieder einer neuen
ten es für eines der wertvollsten und
Nutzung zugeführt.
41a / 41b
Faym
onv
ille
Schoppen
Schnitt
Rahmung in Schiefer
mit Angabe des
Baujahres
124
Mö
de
Amel
Eib
e
rtin
gen
eid
19
Grundriss Erdgeschoss
Quelle: Ardenne Herbagère, Mardaga
0
28
rsc
h
250
500m
Gemeinde Büllingen
Ehemalige Schule Eimerscheid
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
D
ie Schule von Eimerscheid wurde
erbauten Schulen erkennen: die hohen
1922 errichtet, d.h. nach geän-
Fenster mit Einfassungen aus rotem
derter Staatsangehörigkeit der
Sandstein, eine einzige Unterrichtsklas-
Region.
se und die Wohnung des Lehrers.
Allerdings lassen sich noch alle charak-
Nach ihrer Schließung in 1972 befindet
teristischen Merkmale der von Preußen
sie sich jetzt in Privatbesitz.
Ehemalige Schule
von Eimerscheid,
Giebelansicht
Eimerscheid
N6
59
He
ld
rfe
nde
Ma
rre
sba
Sch
ön
be
rg
ch
0
500
1000m
29
Gemeinde Büllingen
Haus Jenniges, Auf’m Rotheck,
Büllingen
Südfassade
Baujahr: 2001
Architekt:
FHW architectes
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
M
it diesem Projekt wurde ein
jährlich 5 bis 7 Liter Heizöl je m² ge-
Haus gebaut, dass der deut-
heizter Grundfläche.
schen Baunorm eines „Niedri-
genergiehauses“ entspricht.
Um dieses Resultat zu erzielen, muss-
Diese Norm definiert eine Senkung des
te die Wärmedämmung entsprechend
Energiebedarfs um 30 % gegenüber der
dimensioniert und alle Details genau
aktuell gültigen Norm in Deutschland.
ausgearbeitet werden, um Wärmebrü-
Damit liegt der Bedarf an Heizenergie
cken zu vermeiden und eine perfekte
eines solchen Gebäudes zwischen 50
Luftdichtigkeit der Außenwände zu ge-
und 70 kWh/m²/Jahr, dies bedeutet
währleisten.
Grundriss Erdgeschoss
Südfassade
n
Manderfeld
Deutschland
Losheimer Graben
ge
rin
r
Mü
Büllingen
Bütgenbach
N632
N692
el
Zur Rothheck
30
0
500
Honsfeld
Am
1000m
Gemeinde Büllingen
Das Dorf Krewinkel
D
as Dorf Krewinkel, im äußersten
Osten der Ostkantone gelegen,
erstreckt sich in der Rinne eines
kleinen ruhigen Tals. Für das gesamte
Dorf gilt eine spezifische Regelung
(RGBSR) mit dem Ziel, den typischen
Charakter bestimmter Dörfer der Wallonie zu bewahren.
Die meisten Wohngebäude liegen an der
Hauptstraße des Dorfes. Ihre einfachen
Volumen setzen sich von den grünen
Die alten Gebäude sind noch oft auf
Weiden ab. Die Häuser in Krewinkel ge-
traditionelle Weise gekalkt (Kalkmilch-
hören zum Typ des Langhauses der Ost-
anstrich), was dem Dorf ein leuchtendes
kantone. Von Zeit zu Zeit wird der Dach-
Aussehen verleiht.
first von Wohnungen unterbrochen. Dies
verdeutlicht den wachsenden Bedarf an
Im Dorfzentrum befindet sich auch die
Komfort und das Interesse an einem
gotische St.-Eligius-Kapelle, die vor
stattlichen Aussehen.
kurzem restauriert wurde.
31
Gemeinde Burg-Reuland
Haus Schäfer,
Grüfflingen Nr. 40
vorgesehen, um einen der Bäume aus
der Reihe zu erhalten und in das Gebäude einzubeziehen. Diese Öffnung
gestattet eine permanente Bewässerung des Baumes, ohne dass die Funktion dieses als überdachter Auto-Abstellplatz genutzten Raums beeinträchtigt
wird.
Das Gebäude steht auf der geologischen
Verwerfung, die außen auf dem Dach in
Form einer Verschiebung zwischen zwei
Baujahr: 1995
Architekt: Yves Delhez
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
A
uf dem Katasterplan erschei-
Pultdächern und im Inneren durch eine
nen Parzelleneinteilungen, die
Stufe und eine schräge Trennung der
schräg zur Straße liegen und
Räume, die genau auf der Verwerfungs-
sicherlich der Ausrichtung auf einen
linie liegen, angedeutet wird.
alten Landweg entsprechen.
Diese Spuren werden vor Ort durch
einen „geologischen Bruch“ und eine
Reihe von Laubbäumen akzentuiert.
Im Entwurf für das geplante Wohnhaus
hat der Architekt eine Verbindung zwiNordfassade
schen dem Standort und der Architektur
St. Vith
Merkmale der Natur in die Struktur und
Formensprache des Gebäudes integriert
hat.
Das Gebäude befindet sich auf dem
Standort einer Reihe von Laubbäumen.
2
hergestellt, indem er charakteristische
N6
Ostfassade
Grundriss Erdgeschoss
N827
Maldin
gen/B
eho
Diejenigen Bäume, die sich auf der
Fläche der Baustelle befanden, wurden
ursprünglichen Standort eingesetzt.
om
Grüfflingen
Th
Gebäudes als tragende Säulen an ihrem
me
n
gefällt, behandelt und im Inneren des
Des Weiteren wurde eine kreisförmige
Oudler
Öffnung im niedrigen Teil des Daches
0
32
Thommen
250
500m
Gemeinde Burg-Reuland
Haus Van Orley, Reuland
H
inter einem stattlichen Hof
in der Nähe der Kirche liegt
dieses 1747 für die Familie Or-
ley errichtete beeindruckende Gebäude.
Der Eingang wird vom Wappen und dem
Baujahr gekrönt. Die breite harmonisch
gestaltete Fassade mit bis vor kurzem
noch weiß verputzten Natursteinblöcken hat nach eingehenden Analysen
ihre ursprüngliche rote Farbe zurückerhalten. Sie besteht aus sieben Achsen
über zwei Etagen, die symmetrisch um
aus Rechter Stein versehen, die reich
die zentrale Mittelachse angeordnet
mit Skulpturen geschmückt ist.
sind.
Die einfachere rückseitige Fassade ist
Das Mansardendach ist im oberen Teil
von der alten Eisenbahnlinie aus zu
gewalmt und besitzt zwei Dachluken.
sehen, die jüngst zum RAVeL-Radwan-
Die Eingangstür ist mit einer schönen
derweg umgestaltet wurde.
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
Burg-Reuland
Bracht
barocken Rahmung mit einem Oberlicht
N693
v. Cloedt 143
Ouren
125
r
dle
v. Orley
eL
RAV
Ou
0
250
500m
33
Gemeinde Burg-Reuland
Haus von Cloedt, Reuland
1902 im Stil ihrer Epoche errichtet. Der
das Mauerwerk überdeckende Zementputz ist in den Farben Ocker und Beige
angestrichen. Die in Zement geformten dekorativen Motive, Frauenmaske,
Bänder und Pflanzen schmücken die
Giebelwand, die einst von einem Adler
gekrönt wurde.
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
V
erlässt man Reuland in östlicher Richtung, entdeckt man
ein wenig abseits vom Dorf
eine typische Villa aus der Gründerzeit
um 1900. Sie gehörte ursprünglich der
Familie von Cloedt, daher ihr Name. Sie
wurde auf Wunsch von Wilhem Kloss,
Burg-Reuland
Bracht
seinerzeit Färber und Wollhändler,
N693
v. Cloedt 143
Ouren
125
ler
v. Orley
eL
RAV
d
Ou
0
34
250
500m
Gemeinde Burg-Reuland
Weisten, Nr. 12
D
ieser ansehnliche Bauernhof aus
reich wird von den spärlichen unregel-
dem 18. Jahrhundert beherrscht
mäßig angeordneten Fensteröffnungen
das Zentrum des Weilers. Man
erhellt, die zweifellos umgebaut wor-
erkennt hier, das in den Ardennen tradi-
den sind. Die sich zur Strasse hin öff-
tionelle Breitgiebelhaus anhand seines
nenden landwirtschaftlich genutzten
stark abgeflachten weißen Körpers.
Räume erstrecken sich bis in die Tiefe
Der am Südgiebel liegende Wohnbe-
des Gebäudes.
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
35
Gemeinde Bütgenbach
Lindenallee Nr. 4, Bütgenbach
Fensterlaibungen bestehen aus Rechter
Stein. Leicht lassen sich die Sturzbögen erkennen, die in feinen Natursteinscheiben ausgeführt sind. Die Nähe der
Eingangstür zum Eingangsbereich sowie zum Stall ist ebenso typisch.
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
D
ieses
Gebäude
wurde
1811
errichtet und besitzt die typischen Merkmale der Bauten
des 19. Jahrhunderts (Triererhaus):
eine relativ hohe Fassade, einen Giebel
mit geringerer Tiefe. Der Wohnbereich
ist nach Osten orientiert und besitzt
zwei Räume mit jeweils nur einem
Fenster, so dass die Fensterachsen
Zum Walkerstal
Elsenborn
weit voneinander entfernt stehen.. Die
Steinerhof
2
rtz
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Wey
N63
Lin
Zur Hütte
36
0
250
Gemeind Bütgenbach
Haus Heck, Zur Hütte,
Bütgenbach
D
ieses Haus wurde 2002 mit dem
„Euregiopreis für Bauwesen“
für Holzkonstruktionen von der
Aachener Kathy Beys Stiftung ausgezeichnet. Es besteht im Wesentlichen
aus nachhaltigen Materialien, die mit
wenig Energie aus rückgewonnenen
oder rückgewinnbaren Produkten und
erneuerbaren Rohstoffen hergestellt
werden.
Der Entwurf dieses gemäß den Kriterien
einer rationellen Energieverwendung
errichteten Gebäudes geht von einem
Holzskelettbau aus, mit einer Wärme-
Baujahr: 2002
Architekt:
FHW architectes
dämmung aus Holzfaser und Zellulose.
Der Deckenputz besteht aus Lehm. Die
Heizanlage wird mit Holzgranulat (Pel-
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
lets) betrieben.
Grundriss Erdgeschoss
Süd-Ost-Ansicht
Stausee Bütgenbach
Wi
rtz
ndenallee
500m
fel
d
Bütgenbach
37
Gemeinde Bütgenbach
Steiner Hof, Walkerstal Nr. 15,
Bütgenbach
ser Flügel, der vor allem zum Wohnen
gedient hat, besitzt auf seiner rechten
Seite ein eindrucksvolles Tor zu einem
Durchgang mit Gewölbe, über dem das
Hochzeitswappen der von Bahring-von
Dhaem und die Jahreszahl 1754 angebracht sind. Auf der hofseitigen Wand
des benachbarten zweigeschossigen
Flügels geben eiserne Bauklammern das
Jahr 69 an, während die Bauklammern
auf dem Flügel die Jahreszahl 1754 for-
D
er Hof von Bütgenbach, ebenso
men. Der Nordflügel (ebenfalls Wohn-
„Steiner Hof“ (nach dem Namen
bereich), den man um ein Geschoss
der vormaligen Besitzer) ge-
aufgestockt hat, zeigt über einer Tür
nannt, liegt im Zentrum des Ortes und
mit dem Hochzeitswappen von Joh.
ist auf dem Gebiet der Gemeinde das
Wilh. von Reiffenberg und Anna Mar-
älteste erhaltene Gebäude.
garetha Laudolff von Bitburg, die fol-
Der Bauernhof besteht aus vier Flügeln,
gende Inschrift : „1623 RIFFENBERCH
die aus lokalen Natursteinblöcken um
UND LUDOLF“.
einen Innenhof errichtet sind. Die we-
Die Ställe und Gemeinschaftsräume
sentlichen Teile des Gebäudes gehen auf
befanden sich im Süd- und Westflügel.
das 18. und 19. Jahrhundert zurück.
Das Leben fand vor allem im Innenhof
Die Hauptfassade liegt im Osten. Die-
statt auf den fast alle Fenster des Gebäudes ausgerichtet waren. Während
langer Jahre blieb ein großer Teil des
Gebäudes ungenutzt und verfiel zur
Ruine. 1977 wurde das Gebäude denkmalgeschützt, was allerdings nicht den
weiteren Verfall der Bauten verhindert
hat. Erst dank der Errichtung eines Seniorenheims und der Renovierung des
Ostflügels durch die Gemeinde Bütgenbach, zu Beginn der 1990er Jahre,
konnte der Bauernhof seinem tristen
Schicksal entgehen.
38
Gemeinde Bütgenbach
Haus Müller-Nelles,
Zum Walkerstal, Bütgenbach
A
m Rande des Dorfes gelegen
weckt dieses Gebäude den Eindruck eines „Bollwerks“.
Die Regeln des ökologischen Bauens
legen eine Pufferzone im Norden zum
Schutz
der
Dienstleistungsbereiche
(Abstellraum, Garderoben, Toiletten,
Badezimmer, Küche) und eine große
Dicke der Mauern nahe. Die großzügig
vom Sonnenlicht erhellten Wohnbereiche sind im Süden angeordnet.
Der
Bauherr
bewirtschaftet
einen
scharten beleuchtet, die ebenso den
Steinbruch mit Sandschiefer, die aus
festungsartigen Eindruck vertiefen.
ihm stammenden Steinblöcke unter-
Die starke Außenmauer stützt das
stützen den starken Ausdruck, der sich
Dach. Auf der anderen Seite entdecken
in der Dicke der Mauern und den ange-
wir einen kupfernen Säulengang, der
messenen Details konkretisiert.
hinsichtlich der Wandöffnungen eine
Die Mauer „leitet“ den Blick vom Ein-
größere Freiheit bietet: Holztafeln
gang, teilt sich und weitet sich, um die
wechseln sich mit Glasflächen ab, je
„Puffer“-funktionen aufzunehmen. Die
nach den sich hinter ihnen befindenden
Räume werden durch einfache Schiess-
internen Raumfunktionen.
Baujahr: 1985
Architekt:
ARTAU scrl
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
Grundriss Erdgeschoss
Südfassade
39
Gemeinde Bütgenbach
Zweitwohnsitz Bisschop,
Auf dem Hau Nr. 53, Küchelscheid
Norden, wo sich die Kälte mit einer
stechenden Sonne vermählt.
Das Gebäude scheint schon seit eh und
je hier zu stehen. Die einfachen und
niedrigen Volumen mit Satteldach sind
von Beeten regionaler Pflanzen umgeben, die sich von den Randsteinen aus
Schiefer absetzen, zu dem man in diesem rigorosen Klima traditionell greift.
Geht man in den Wohnbereich, erkennt
man den hellen und rhythmisch geordDethier & Associés,
Lüttich, Fotograf:
Jean-Paul Legros ©
Alle Rechte vorbehalten
D
ieses Projekt ist der Vorläufer
neten Raum, der Natur atmet. Auf dem
einer Epoche, es handelt sich
Weg zu den Ruheräumen fühlt man sich,
um das erste Wohnhaus des
als wenn man in das Herz des Waldes
Architekten. Die Architektur ist soli-
vordringt, wobei die Fenster zu Bil-
Baujahr: 1996
de und gleichzeitig poetisch, sie er-
dern zum Schmuck der Räume werden.
Architekt:
schließt sich eher durch die Nutzung
Dieses Wohnhaus repräsentiert weit vor
Daniel Dethier
als dass sie sich zur Schau stellt.
dem Boom der ökologischen Architek-
Die Bauherren waren vor allem durch
tur die Elemente eines bioklimatisch
den Standort bezaubert. Die Grund-
ausgerichteten Hauses. Das Projekt in
stücksparzelle ist zwar schmal, aber es
Holzskelettbauweise besitzt Fensterlä-
handelt sich um einen Ort mit beson-
den, eine Feuchtzone, einen Steinhau-
deren Vorzügen. Dem Haus gelingt es,
fen als Akkumulator der Sonnenenergie
sich in dieses Bild des Hohen Venns ein-
und Hecken zum Schutz vor dem Unbill
zufügen Es prägt sich dem Betrachter
der Witterung und zur Sicherung der
mit seinen natürlichen Materialien ein,
Lebensqualität der Bewohner.
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
und seine Details lassen ihn von fernen
D
Ländern träumen. Beim Beschreiten
Grundriss Erdgeschoss
der Schiefer-Trittplatten drängen sich
Rur
Bilder von Japan auf,
oder
beim
Schließen
Küchelscheid
der finnisch inspirierten
Fensterläden die von
B
einem Ausflug zu einer
Schutzhütte im weiten
40
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Kal 399
B
0
250
500m
69
orn N6
Elsenb
Gemeinde Sankt Vith
Alfersteg Nr. 4
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
B
auernhof aus geweißten Natur-
ge Stürze, der Türsturz ist mit einem
steinblöcken, zweifelsohne aus
profilierten Gesims überhöht, das die
dem 19. Jahrhundert.
Jahresangabe 1869 trägt. Der Stall
Fassade mit drei Achsen, im Wohn-
befindet sich in der Verlängerung des
bereich über zwei Geschosse, auf der
Baukörpers; dahinter weitere umge-
linken Seite, gut erhalten: Rahmung
baute Wirtschaftsräume.
in bemaltem Naturstein, rechtecki-
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Alfersteg
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0
500
1000m
D
41
Gemeinde Sankt Vith
Galhausen, Nr. 14
A
m Dorfeingang liegt im rechten
Winkel ein gekalkter Bauernhof
mit Stall- und Scheunentoren
aus lackiertem Holz. Über diesen Toren
liegen rechteckige Türstürze mit der
Jahresangabe 1731.
Gemeinde Sankt Vith
Galhausen, Nr. 48
E42
N62
E42
Galhausen
Neidingen
0
Die Gebäude sind nur von
außen zu besichtigen
42
D
ieses Gebäude liegt oberhalb
250
Die Ausführung in Kalkstein durch
die Künstlerin Maria Gauder, die in
der Nähe der alten Schule wohnt,
setzt das Zentrum des Dorfes mit seinen alten Gebäuden in Szene, indem
der Blick des Betrachters insbesondere auf drei Bauten gelenkt wird.
des Dorfes in einer Krümmung
des Tals. Es ist ein weiß gestri-
Jahrhundert zurückgeht.
chener Langhaushof, mit einem inter-
Die Jahreszahl 1769 erscheint auf
essanten Baukörper unter einem Sat-
einem in die Anbauten versetzten
teldach mit Rundschindel-Eindeckung
Sturz. Die Öffnungen wurden im Laufe
(cherbains), der auf das 18. oder 19.
der Jahre neugestaltet.
500m
Gemeinde Sankt Vith
Haus Meyer, Recht
D
as Haus MEYER lehnt sich an
die Böschung der alten Eisenbahnlinie an.
Die Brücke, die einst die Schienen
überquerte, wurde abgerissen, als der
über sie führende Landweg nicht mehr
benutzt wurde. Dieses Haus symbolisiert auf gewisse Weise die Erinnerung
an diese Geschichte.
Der zentrale Baukörper ist schmal und
verteilt sind.
Baujahr: 1995
lang gestreckt, wie ein in der Landschaft schlängelnder Schienenstrang,
Die architektonische Gestaltung des
und hinterlässt im Grundriss die Spur
Äußeren greift die Formensprache des
einer Kurve.
ehemaligen Gebäudes auf: So trägt der
Eingangswindfang „Schuppen“-Schin-
Dieser Baukörper trägt ein Flachdach,
deln, die nach unten abgerundet sind,
das vollständig mit einer Schicht kul-
um das Regenwasser weit abfließen zu
tivierbarer Erde bedeckt ist - zur An-
lassen.
Architekt: Yves Delhez
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
Nordfassade
pflanzung von verschiedenen Sträuchern und Pflanzen, wie sie auf der
Böschung in den vergangenen Jahren
wild wuchsen. Auf jeder Seite dieses
„in der Kurve liegenden Körpers“ wird
die Böschung mittels der beiden Zusatzkörper wiederhergestellt, der eine
Lig
neu
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konkav, der andere konvex. Beide sind
60
N659
vill
e
Kaiserbaracke
vollständig mit Holzplanken verschiedener Baumarten verkleidet.
Im Inneren symbolisiert eine riesige
Recht
59
N6
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500
1000m
ith
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St
stümpfen, die beliebig wie im Wald
Vi
Holzdielen ruhen auf einfachen Baum-
sa
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Arche die ehemalige Brücke, und die
43
Gemeinde Sankt Vith
Jugendherberge,
Rodter Strasse Nr. 13a, St. Vith
Die Außenwände sind auf der Innenseite mit Vorsatzschalen versehen,
bestehend
aus
einem
gedämmten
Holzskelett, das mit beschichteten
Sperrholzplatten („Schaltafeln“) von
20 mm Dicke und 60 cm Breite verkleidet ist. Auch alle Innenwände sind derartige Verbundwände.
Die Jugendherberge hat die Form eines
großen Vierecks mit einem Innenhof.
Françoise Denoël © Alle
Rechte vorbehalten
Baujahr: 1989
D
ie Jugendherberge Sankt Vith ist
Die Gästezimmer sind auf drei Flügel
in einem unteren Teil der Stadt
des Gebäudes verteilt, während das
angesiedelt, am Ufer eines sich
Restaurant und die Dienstleistungsbe-
schlängelnden Baches und von einem
reiche den vierten Flügel belegen.
Architekt:
Fichtenhain geschützt.
In den Ecken finden sich Räume mit ei-
Jean Englebert
Wie bei der wissenschaftlichen Stati-
ner kollektiven Nutzung. Da das Gelän-
on des Hohen Venns (1975) und beim
de zum Bach abfällt, konnte der Archi-
Naturzentrum Botrange (1984), die der
tekt unter dem Restaurant-Flügel eine
Innenansicht eines
Korridors
Françoise Denoël © Alle
Rechte vorbehalten
Architekt ebenfalls entworfen hat, hat
Reihe von Nutzräumen vorsehen.
Detail einer Einkehlung
Françoise Denoël © Alle
Rechte vorbehalten
kleidung der tragenden Wände, Schin-
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
er sich auch hier für lokale Baustoffe
entschieden: Arkosesteine für die VerHü
ing
nn
deln aus Naturschiefer für die Dächer
en
und viel Holz für den Rest.
Die Arkosesteine der Wände sind in liegendem Format, also flach vermauert.
Alle 60 cm läuft eine horizontale Fuge
durch. Die Fensteröffnungen werden
Rodt
von Eichen-Fensterrahmen gebildet,
deren obere Riegel als Stürze dienen.
Die Schindeln aus Naturschiefer auf
den Satteldächern sind auf deutsche
Weise verlegt. Auf diese Weise wird der
2
N6
44
Ne
ub
rü
ck
regionale Charakter unterstrichen.
E42
0
Gemeinde Sankt Vith
Grundschule des Königlichen Atheneums,
Untere Büchelstrasse Nr. 2, St. Vith
D
as Bauwerk besitzt nur eine geringe Höhe und öffnet sich uförmig um einen Innenhof zum
Eingang. Die breiten Dächer sind mit
Schindeln bedeckt.
Die Klassen des Kindergartens und der
ersten Grundschuljahre wurden im östlichen Flügel eingerichtet, der sich in
enger Beziehung zur Natur am Wald
entlang erstreckt. Dies ermöglicht die
Nutzung der Umwelt in einer pädagogischen Perspektive, entsprechend der
Weise wie sich Kinder altersgemäß die
Schule zu Eigen machen.
Im Inneren des Gebäudes erlaubte die
Der Flügel der Größeren sowie die
Anordnung einer regelmäßigen paral-
Sport- und Veranstaltungshalle sind
lelen Doppelreihe von Betonstützen,
auf das Atheneum und Sankt Vith ori-
die Abtrennung der Räume voneinander
entiert. Sie deuten die schrittweise
und von den an den Hof grenzenden
Loslösung von der Kindheit an.
Verkehrsflächen mit großer Freiheit zu
Baujahr:
gestalten.
1994-1996
Im Inneren folgen kurvige Wände auf-
Schnitt durch den der
Pädagogik vorbehaltenen Innenraum sowie
durch den Hofbereich
Charles Jottard © Alle
Rechte vorbehalten
Architekt: ARTAU scrl
einander und bieten eine Abfolge interessanter Räume, in denen es leicht
fällt, sich zurecht zu finden.
Die entlang dieser Kurven geschaffenen
Verkehrsbereiche werden wesentlich angenehmer empfunden als gewöhnliche
Das Gebäude ist nur von
außen zu besichtigen
Empfangsbereich
Kindergarten
Fotograf Charles Jottard
© Alle Rechte vorbehalten
rechtwinklig angeordnete Korridore.
Dieses Projekt kam 1995 in die AusN626
wahl des AIAB-Wettbewerbs (Verband
der Ausbildungseinrichtungen für Architektur in Belgien).
St.Vith
500
1000m
45
Quel le n
Dem Leser, der mehr über die Geschichte der Architektur Belgiens erfahren möchte, empfehlen wir das „Dictionnaire
de l’Architecture en Belgique, de 1830 à nos jours“ (Nachschlagewerk der Architektur in Belgien, von 1830 bis
heute), der 2003 unter der Leitung von Anne Van Loo herausgegeben wurde. Gemäß der Herausgeberin ist dieses
Nachschlagewerk ein Referenzwerk, sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die professionellen Entscheidungsträger, die hier die Bauwerke belgischer Architekten finden können, neben einer Vorstellung von Fachzeitschriften,
der Berufsverbände, der Forschungszentren, der privaten und öffentlichen Einrichtungen. Kritiker, Theoretiker und
Städtebauer werden ebenfalls angeführt.
Zusätzliche Quellen: http://www.aroots.org
http://www.aroots.org
http://www.artsimages.com
http://batirsain.free.fr/pages/articles/organique.htm
VAN LOO, A., (Leitender Herausgeber), Dictionnaire de l’Architecture en Belgique, de 1830 à nos jours, Anvers,
Fonds Mercator, 2003.
OLIVA, J.-P., BOSSE-PLATIERE, A., AUBERT, C., Maisons écologiques d’aujourd’hui, ed. Terre vivante, France, 2002
Encyclopédie Microsoft® Encarta® en ligne, 2002.
SCHMITZ, D., Description architecturale – l’ambiance du lieu, mémoire de fin d’études, Université de Liège, Liège, 2001.
ESTEVEZ, D., Dessin d‘architecture et infographie. L‘évolution contemporaine des pratiques graphiques, CNRS
Editions, Paris, 2001.
RAYNAUD D., Architectures comparées – Essai sur la dynamique des formes, ed. Parenthèses, Marseille, 1998.
GYMPEL Jan, Histoire de l‘architecture „De l‘Antiquité à nos jours“, Ed. Könemann, 1997.
CHING, F.D.K., Architecture, Form, Space and Order, second edition, ed. ITP, USA, 1996.
A+ Architecture, n°138, Bruxelles, 1/1996
PAPADAKIS, A., STEELE, J., L‘architecture aujourd‘hui, Ed. Terrail, Paris, 1992
A+ Architecture, n°102, Bruxelles, 1/1989
L’architecture, la sculpture et l’art des jardins à Bruxelles et en Wallonie, La Renaissance du Livre, Bruxelles, 1995.
BEKAERT, G., Architecture contemporaine en Belgique, éd. Racine, Bruxelles, 1995
Belgique nouvelles architectures, Prisme éditions.
CLAISSE, J., et al., Wallonie Nouvelles Architectures, Belgique, 1996.
PUTTEMANS, P., Architecture moderne en Belgique, éd. Marc Vokaer, Bruxelles, 1974.
Die Zeitschrift: Ma maison, mon architecte,
Architektenkammer, Nationaler Rat, Brüssel.
Inventar der Baudenkmäler der Gemeinden Amel, Büllingen, Burg-Reuland, Bütgenbach und Sankt Vith
Ardenne herbagère, Mardaga
La ferme mono-bloc en Ardenne, Fondation rurale de Wallonie
Der RGBSR von Krewinkel
46
I m p re s s u m
Herausgegeben von der Projektgruppe Leader+ „Enthüllte Landschaften“
• Manfred DAHMEN, Andrea MICHAELIS (Verkehrsamt der Ostkantone)
• Stephan BENKER, Helmut HENKES, Anne-Marie VEITHEN (WFG – Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den
Osten Belgiens VoE)
Redaktion: Dimitri Schmitz und Marie-Christine Mersch (Groupe d’Ateliers de Recherche a.s.b.l., Institut Supérieur
d’Architecture Saint-Luc de Wallonie Liège), Klaus-Dieter Klauser, Anne-Marie Veithen
Foto der Deckseite: Indigo Pierre Benker
Konzeption der Karten, Gestaltung und Layout: Indigo, St. Vith (www.indigo.info)
Druck : Imprimerie Massoz, Alleur
Übersetzung: André JOSTEN
Urheberrecht: Verkehrsamt der Ostkantone, 2007
LEADER+ „100 Dörfer - 1 Zukunft“
LEADER+ ist ein aus den EU-Strukturfonds finanziertes Förderprogramm, welches innovative Maßnahmen zur
Entwicklung des ländlichen Raumes unterstützt. LEADER+ befasst sich im Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens mit der Inwertsetzung von Produkten aus diesem Gebiet. Konkret werden hier Maßnahmen in
den Bereichen Landwirtschaft, Holzwirtschaft, ländlicher Tourismus und Naturerbe durchgeführt. Die Begleitung
dieses Programms erfolgt über die Lokale Aktionsgruppe „100 Dörfer - 1 Zukunft“, welche sich aus Vertretern
öffentlicher sowie privater Einrichtungen und Vereinigungen zusammensetzt.
Kontakt:
LAG „100 Dörfer - 1 Zukunft“, Hauptstraße 54, B - 4780 St.Vith
Tel.: +32 (0)80 280 012, E-Mail: [email protected], Internet: www.leader-plus.be
Photos:
ARTAU: p. 39
Sabine Mennicken: p.29, 31
Yves Delhez: p.1, 32, 43
Norbert Meyers: p. 41, 42
Daniel Dethier: p.40
Anne-Marie Veithen: p.11, 18, 19, 20, 21, 22,
FHW architectes: p.30, 37
23, 28, 34, 36, 38
Pascal Heinen: p. 26
Patrick Wiesemes: p.2, 27
Pierre Benker: 33, 34, 35
47
Die Architektur einer Region, egal ob
traditionell oder zeitgenössisch, verdient stets unser Interesse. Traditionelle Gebäude, und hier vor allem die
Bauernhöfe, wiederholten eine für die
Region spezifische Form, verwendeten
vor allem lokale Baustoffe und fügten
sich auf natürliche Weise in die Landschaft ein. Die zeitgenössische Architektur von Wert verwendet Formen, die
das Ergebnis einer Reflexion von Architekt und Bauherr sind.
Um dem Betrachter, der sich ein Gebäude ansieht, eine Hilfestellung zu geben,
erläutert die Einführung den Begriff des
Architekturentwurfs,
beschreibt
den
Beruf des Architekten, vermittelt einen
kurzen Überblick über die verwendeten
Baustoffe und stellt die Besonderheiten
der traditionellen Architektur dieser Region heraus.
In einem zweiten Teil beschreibt dieser
Prospekt 20 markante Beispiele der traditionellen und zeitgenössischen Architektur im Süden der Ostkantone. Es sind
Gebäude, die man beim Durchqueren der
Dörfer der Region betrachten kann.
[email protected] - www.eastbelgium.com
WALLONISCHE REGION
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