24 Fokus Immobilienmarketing Erfolgsfaktor marktorientiertes Immobilienmanagement Immobilienmarketing beinhaltet weit mehr als schön gestaltete Broschüren. Und es sollte bereits in der Bauphase eingesetzt werden. _V O N P AT R I C K P F Ä F F L I U N D C L A U D I A P R O B S T Marktorientiertes Immobilienmanagement bietet enorme Potenziale, die in der Praxis aber nicht oder zu wenig ausgeschöpft werden. So überwiegt bei der Produktgestaltung nach wie vor der Einfluss von Projektentwicklern und Architekten. Als Folge wird das Marketing meist erst in der Verkaufs- bzw. Vermietungsphase eingesetzt. Umfassendes Immobilienmarketing geht aber weiter: Es basiert auf einer fundierten Analyse, legt eine markt-, zielgruppen- und objektorientierte Marketingstrategie fest und verankert eine entsprechende Denkhaltung im Unternehmen. In Kürze P AT R I C K P F Ä F F L I ist CEO und Partner der Firma Input ­Unternehmens- und Marketing­ beratung AG in Zürich. [email protected] C L A U D I A P R O B S T, lic. rer.pol., ist Senior-Beraterin bei der ­Input Unternehmens- und Marketingberatung AG in Bern. [email protected] J ahrelang erfolgreiche Bau- und Immobilienfirmen blieben Anfang der Neunzigerjahre plötzlich auf ihren Objekten sitzen. Die Analyse von Lage, Ausbau und Grundrissen ergab, dass die fehlende Nachfrage meist nicht Folge der Krise war. Vielmehr hätten die Liegenschaften an den entsprechenden Lagen anders gebaut und zu anderen Preisen verkauft bzw. vermietet werden müssen. Das noch heute gültige Fazit lautete: «Es gibt fast keine schlechten Lagen, sondern nur schlechte Projekte» (Westermann 2007). Hinzu kamen ein zunehmender Verdrängungswettbewerb, steigende Ansprüche der Kunden und ein Bedarf an höherer Markttransparenz. Der Aufschwung des Immobilienmarketings hatte begonnen. In der Anfangsphase wurde Immobilienmarketing mit Vermarktung, Verkauf oder Kommunikation gleichgesetzt. Dies entspricht noch immer der heutigen Realität, wie eine aktuelle Recherche im Internet ergab. Die meisten Immobilienmarketingfirmen bieten ihre Objekte besonders häufig in der Verkaufs-/Vermietungsphase an, in der es eigentlich nur noch darum geht, die fertige Immobilie zu fixierten Preisen zu verkaufen respektive zu vermieten. Dadurch sinkt der Handlungsspielraum gegen 10 Prozent, und das Potenzial eines professionellen, langfristig angelegten und im Lebenszyklus früh einsetzenden Immobilienmarketings wird augenscheinlich (siehe Abbildung auf Seite 26). Eine 2004 bei angehenden Treuhändern, Verwaltern, Maklern und Schätzern durchgeführte Umfrage illustriert den aktuellen Stand folgendermassen: 70 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Marketing in der Immobilienwirtschaft zu wenig eingesetzt wird, obwohl sich fast alle (93 Prozent) einen hohen Nutzen davon versprechen (Bolliger, Ruhstaller 2004). Immobilienmarketing versteht sich als marktorientierte Unternehmensführung auf Basis von Informationen und strategischen Vorgaben. Ziele sind die Entwicklung marktgerechter Immobilienleistungen zur Erschliessung geeigneter Märkte sowie die Gewinnung und Bindung von Kunden mittels zweckmässiger Instrumente. Damit werden die eher klassischen Vorgaben aus finanzwirtschaftlicher Sicht oder innovative architektonische Konzepte ergänzt bzw. konkretisiert. Die Definition betont drei Elemente: 1. Der Markt, der Wettbewerb und die Kunden stehen im Zentrum der Überlegungen. Die Neuorientierung erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit dem Marktumfeld und den weitgehenden «Black Box» Kunden (Zielgruppen). Ziel muss die Bereitstellung von Objekten sein, für die langfristig ein Bedürfnis besteht. 2. Erfolgsfaktor für das Immobilienmarketing sind fundierte Kenntnisse über sämtliche Marktelemente (vor allem Konkurrenten, Kundensegmente, das eigene Unternehmen). Im io new management Nr. 10 | 2007 Fokus 25 Bild: PD Sihlcity Immobilienmarketing Das vom Star-Architekten Theo Hotz gestaltete Einkaufszentrum Sihlcity soll Kunden aus dem Grossraum Zürich anlocken. Hinblick auf den Planungshorizont von Immobilien-Projekten und die Objektlebensdauer sind aber auch deren langfristige Entwicklungstendenzen zu ermitteln, die in der Praxis zu den bekannten Planungsproblemen führen (wie werden zum Beispiel Familien in 30 Jahren leben und wohnen wollen?). 3. D as Immobilienmarketing muss sowohl Antworten auf strategische Fragen wie marktgerechte Angebote, Wettbewerbsstrategie oder Markterschliessung, als auch auf operative Fragen wie Vertriebspartner, Einsatz geeigneter Marketing-Instrumente oder organisatorische Bedeutung des Marketings im Unternehmen liefern. In der Immobilienbranche finden sich Eigenschaften von Investitionsgütern (hohe Investitionssumme, Intransparenz, Komplexität) gleichermassen wie Eigenschaften von Dienstleistun- io new management Nr. 10 | 2007 gen (schwierige Multiplizierbarkeit, hoher Anteil immaterieller Leistungen etc.). Die Zuordnung des Immobilienmarketings zum Dienstleistungsmarketing ist jedoch nachvollziehbar (Kippes 2007). Aus den Besonderheiten der Immobilienmärkte ergeben sich naturgemäss spezifische Anforderungen an das Immobilienmarketing (siehe Tabelle auf Seite 28). Eine eingehende Analyse ist ein Muss Für ein erfolgreiches Immobilienmarketing ist eine eingehende Analyse unabdingbar. Wichtiges Thema ist dabei die Standortsituation, wobei zwischen Makro- und Mikrostandort unterschieden wird. Ersterer beschreibt die Gemeinde oder die Region (zum Beispiel Zürich) mit Indikatoren wie Demografie, Steuerbelastung, Kaufkraft oder Leerstandsziffern. Der Mikrostandort stellt die unmit- telbare Lage des Objektes in der Gemeinde bzw. im Quartier (Zürich: Kreis 8, Seefeld) dar. Mögliche Bewertungskriterien sind Arealeigenschaften wie Lärmsituation, Verkehrsanbindung, Besonnung, Sicht, Nachbarn, Distanz zur Naherholung oder Standortimage. Ist bei Neubauprojekten in Bezug auf den Standort eine gewisse Entscheidflexibilität gegeben, sehen sich Verwalter älterer Liegenschaften oft mit schwierigen, kaum veränderbaren Rahmenbedingungen konfrontiert. So zum Beispiel diverse Zürcher Wohnbaugenossenschaften, deren Siedlungen im Stadtkreis 12 liegen und die stark durch Immissionen betroffen sind (Autobahn, Südanflüge, Kehrrichtverbrennungsanlage). Sie können diese Objekte nicht einfach veräussern. Die Analyse kann aber mögliche Massnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und damit zur Steigerung der Attraktivität der Immobilien aufzeigen. Im konkreten Fall haben 26 Fokus Immobilienmarketing Abb.: Marketing in der Immobilienwirtschaft Neubeginn des Zyklus Bewirtschaftung Baudurchführung Umnutzung Abbruch Verkauf Nutzungskonzept Idee Akquisition ▶ Grundstück oder Liegenschaft ▶ Kauf oder Option Immobilienmarketing Markt- und Kundenorientierung heisst: ▶ fundierte Analysen; Markt, Konkurrenten, Zielgruppen, Trends etc. ▶ eine langfristige Strategie ▶ und deren Implementierung mittels geeigneter Instrumente (die 7 P's) Zeit Je früher Immobilienmarketing eingesetzt wird, desto grösser ist der Handlungsspielraum. sich die Genossenschaften in einem nachhaltigen Stadtentwicklungsprojekt zusammengeschlossen (Interessengruppe «Pro Zürich 12»). Informationen zu Kunden, beispielsweise deren Eigenschaften, Entscheidprozesse und Kaufkriterien, sind ein weiteres zentrales Anliegen. Die Herausforderung liegt aber in der Segmentierung der Zielgruppen, welche die Festlegung geeigneter Prioritäten sowie die Ableitung von Vorgaben für die Angebotsgestaltung und die einzusetzenden Marketinginstrumente ermöglicht. Eine im Wohnimmobilienbereich dafür häufig eingesetzte Methodik ist das Sinus-Milieu-Modell von Sinus Sociovision. Es legt auf Basis sozialer Verhältnisse und Grundorientierungen zehn Zielgruppen mit entsprechenden Wohnprofilen fest (Milieus). Ein Segment sind zum Beispiel die «modernen Performer», die ihren Wohnsitz in erster Linie in Quartieren mit InCharakter und urbanem Flair, in gepflegten Wohnformen mit guten Verkehrsanschlüssen suchen (Spiller 2007). Die Milieus dienen einerseits der Analyse der Nachfrage- und Angebotsstrukturen und helfen bei der Ermittlung von Potenzialen und Handlungs- optionen. Andererseits zeigen sie auch, welche Zielgruppe am besten zu den Merkmalen eines bestehenden Objektes passt, und was gegebenenfalls getan werden kann, um dieses Potenzial durch zusätzliche Instrumente und Massnahmen weiter abzuschöpfen. Die Analyse des Wettbewerbsumfeldes dient der Festlegung des Potenzials erster Ideen sowie des Handlungsspielraums in der Entwicklungsphase. Wertvollen Input liefert dabei die Analyse von Benchmarks. Aus den Informationen über deren Angebotsgestaltung (Ausstattung, Grösse, Preise), Zielgruppenansprache oder Marktauftritt können die mitunter besonders relevanten Erfolgsfaktoren abgeleitet werden. Eigene Leistungen überprüfen Neben dem Markt sind auch das eigene Unternehmen und die eigenen Leistungen einer regelmässigen Prüfung zu unterziehen. Zur Angebotsanalyse bietet sich die Portfolio-Technik an. Werden bei Liegenschaften-Portfolios neben einer rein «technischen/baulichen» Bewertung auch Aspekte wie Standortqualität, «Vermietungsaufwände» (wie Leerbestand, Administrationsaufwand) oder Hinweise über die Kundenstruktur, deren Zufriedenheit und Bedürfnisse berücksichtigt, ist eine höhere Markt­ orientierung auch in der Nutzungsphase einer Immobilie gewährleistet. Aufbauend auf der Analyse muss die Immobilienmarketing-Strategie entwickelt werden. Künftig soll der Fokus auf bestimmte Zielgruppen expliziter erfolgen. Je präziser die Zielgruppe definiert und deren Bedürfnisse abgeklärt werden, desto klarer sind die Anforderungen an die Leistungsmerkmale definierbar. Dadurch entstehen langfristig markttaugliche Angebote. In Bezug auf Büround Wohnliegenschaften sind insbesondere Mietflächen, Ausstattungsstandards und Mietpreise zu diskutieren. Konzentriert sich ein Unternehmen auf Erstnachfrager, gilt es zum Beispiel, Kleinwohnungen, für Familien hingegen heute mindestens 4-Zimmer-Wohnungen, zur Verfügung zu stellen. Gerade Baugenossenschaften erkennen ihren Handlungsbedarf erst bei solchen Überlegungen. Mit ihren häufig kleinflächigen Wohnungen vermögen sie ihre Wunschzielgruppe (traditionelle) Familien nur ungenügend anzusprechen. Neben dem Mietermix befasst sich ein strategischer Entscheid im Bereich von Geschäftsliegenschaften mit der Bewertung und der Auswahl der geeigneten Teilmärkte. So ist ein heterogener Angebotsmix (Büro, Gewerbe, Industrie etc.) in ländlichen Gegenden nach wie vor unumgänglich. An städtischen Standorten hingegen scheint sich die Fokussierung auf einige wenige Flächenkategorien durchzusetzen. Die Positionierung, also die konsequente Ausrichtung aller Gestaltungselemente (zum Beispiel Architektur, Partnerwahl, Kommunikation) an einer zentralen Idee gewinnt bei der Vermarktung von Immobilien ebenfalls an Bedeutung. Auch hier gilt: Je klarer Zielgruppen definiert oder Leitideen festgehalten io new management Nr. 10 | 2007 Immobilienmarketing sind, umso einfacher ist es, die Gestaltungselemente zu definieren. So hat die neueröffnete Shoppingmall Sihlcity in der Stadt Zürich bewusst eine hohe Positionierung angestrebt. In der Umsetzung wird dies durch den entsprechenden Ladenmix sowie die konsequente Ausrichtung aller Gestaltungselemente auf die Leitidee zum Ausdruck gebracht. Ziel der Positionierung ist naturgemäss die Abgrenzung zu anderen Mitbewerbern. Bauliche bzw. technische Elemente (wie Lage, Ausbaustandard, Zusatzleistungen) sind und bleiben in der Immobilienwirtschaft wichtige Differenzierungselemente. In letzter Zeit kommen innovative Ansätze wie das entstehende Wohnprojekt «James» im Quartier Zürich-Albisrieden (www.james.ch) hinzu, die Leistungsvorteile wie flexible Grundrisse, Conciergeservice und IntraNME_Hochschule-Bern_1-2q 4.5.2007 net-Kommunikationssystem besonders hervorheben. Mit bonacasaNet (Bracher Solothurn: www.bonocasa.ch) findet sich ein ebenso interessantes Leistungsangebot auch im Mittelland. Daneben erfreut sich die kommunikative Differenzierung steigender Beliebtheit. Im Rahmen von Brandingmassnahmen werden sämtliche visuellen Gestaltungselemente gleichermassen markiert und idealerweise proaktiv kommuniziert. Weiterer Bestandteil der Strategie ist die Wahl der Vertriebsorgane und möglicher Vertriebspartner. Zunächst sollte zwischen einem eigenen Direktvertrieb (Hoheit über alle Massnahmen und Entscheide) und der Einschaltung von Mittlern (breitere Wirkung mit entsprechenden Kostenfolgen) abgewogen werden. Danach kann der geeignete Kanalmix festgelegt werden. Gängigste 15:20 Uhr Seite bei 1 grossflächigen Beispiele sind Makler Fokus Gewerbeliegenschaften oder das Internet für Wohn- und Büroobjekte. Untersuchungen im Zusammenhang mit der Vertriebsstrategie zeigen, dass ein konsequentes Verfolgen von Interessenten (Leadmanagement) oft sträflich vernachlässigt wird. Im Fokus der Immobilienmarketing-Aktivitäten steht bis heute die Gewinnung neuer Kunden. Vereinzelt finden sich neuerdings auch geeignete Kundenbindungsansätze. Betrachtet man zum Beispiel das Wechselverhalten von Mietern, lässt sich feststellen, dass die wichtigsten endogenen Gründe für Kündigungen die Unzufriedenheit mit der Verwaltung sowie schlechte nachbarschaftliche Verhältnisse sind. Im Gegensatz zu den primären Wechselgründen (Arbeitsortwechsel, wachsender bzw. abnehmender Platzanspruch, Änderung der Familienverhältnisse etc.) Studieren am Managementzentrum Bern Ihre Karriere ist bei uns Programm Sie wollen Ihre Karriere aufbauen oder weiterführen? Dann ist das Managementzentrum der Partner an Ihrer Seite. Stufe für Stufe betreuen wir Sie bei berufsbegleitender Weiterbildung. Berner Fachhochschule Technik und Informatik Managementzentrum Bern Executive MBA > Vertiefung in General Management (früher NDS BWL) > Vertiefung in Innovation Management (früher NDS SIM) > Vertiefung in International Management (früher EMBA) Weitere Programme in den Bereichen BWL, Medizin-Technik, Medizin-Informatik und Mobile application Start im Oktober 2007 Informieren Sie sich über unsere Programme www.mzbe.ch oder kontaktieren Sie uns für ein persönliches Gespräch. Telefon 031 84 83 111. Managementzentrum Bern Die beste Investition in Ihre Zukunft www.mzbe.ch 27 Fokus Immobilienmarketing können diese jedoch sehr gut adressiert werden. Entsprechende Instrumente wie Events, Weihnachtsapéros, Grillmeisterschaften oder Weindegustationen für Mieter oder Makler im Gewerbebereich oder Zusatzleistungen wie Sozialberatungen, Kinderkrippen oder Siedlungsanlässe im Genossenschaftsbereich sind erste gute Ansätze, um die Kundenzufriedenheit zu steigern. Weil die Herstellung einer Immobilie den Charakter einer Einzelfertigung hat, kommt der «Produktgestaltung» eine besondere Bedeutung zu. Dies bietet die Chance, das konkrete Immobilienangebot konsequent auf Zielgruppen oder Leitideen auszurichten. Insofern erstaunt es nicht, dass jüngste Beispiele bereits in der Bauphase von Mietwohnungen auf die individuellen (Aus­bau-) Wünsche der künftigen Mieter Rücksicht nehmen. Vor dem Hintergrund der sehr langen Lebenszyklen wird der Versuch, durch eine Flexibilisierung der Angebote auch im Zeitverlauf auf die Wünsche der Kunden eingehen zu können, verständlich. Ungenutzte Potenziale bestehen auch im Bereich der Preispolitik, wo gründliche Analysen und intelligent eingesetzte Preisinstrumente (Differenzierung, Steuerung der Preiswahrnehmung etc.) zu markanten Ertragssteigerungen führen könnten. Marktorientiertes Immobilienmarketing bietet enorme Potenziale, sofern ein systematischer und ganzheitlicher Ansatz verfolgt wird. In der Praxis werden diese Potenziale aber nicht oder nur zu wenig ausgeschöpft. Literatur Bolliger, R. H.; Ruhstaller, B. (2004): ImmobilienMarketing. Mehrwert für Liegenschaften. Bolliger/Ruhstaller c/o acasa Immobilienmarketing, Glattbrugg. (http://www.immobilien-marketing. ch) Kippes, St. (2007): Stand des Immobilienmarketings - eine Analyse aus dem wissenschaftlichen Blickwinkel. Eurforum Fachtagung Immobilienmarketing. Euroforum Handelszeitung Konferenz AG, Zürich. Kippes, St. (2001): Professionelles Marketing: Marketing-Handbuch für Makler, Bauträger, Projektentwickler und Immobilienverwalter. Vahlen, München. Kühn, R.; Vifian P. (2003): Marketing: Analyse und Strategie. Werd Verlag, Zürich. Immobilien Zeitung (25.1.2007, Nr. 3, S. 13): Immobilienmarketing. Bauch oder Kopf: Wer regiert Ihr Marketing. IZ Immobilien Zeitung Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden. Spiller, G. (2007): Zielgruppenorientierte Wohn­ politik mit Hilfe der Sinus-Milieus. Euroforum Fachtagung Immobilienmarketing. Euroforum Handelszeitung Konferenz AG, Zürich. Westermann, R. (2007): Das Haus als Konsumgut. Neue Überbauungen werden durch gezieltes Gebiets- und Projektmarketing auf die künftigen Bewohner zugeschnitten. http://www.sonntagszeitung.ch/dyn/news/immobilien/390687.html Immobilienmarktstudien: Credit Suisse: www.entry4.credit-suisse.ch/csfs/ research/p/d/de/publikationen/pub_immobilienstudien.jsp Wüest & Partner, Immo-Monitoring: www. wuest­undpartner.com/home/index.phtml Tab.: Besonderheiten und Anforderungen an das Immobilienmarketing Besonderheiten des Immobilienmarketings Anforderungen an das Immobilienmarketing ▶ Immobilien sind gewissermassen ein «Grundbedürfnis». Jeder Mensch und jedes Unternehmen muss sich in irgendeiner Form mit diesem Thema auseinandersetzen. ▶ S ystematischer Einsatz von Marktforschung zur Erhebung fundierter Kenntnisse über den Markt, die Standorte, die Kunden und deren Bedürfnisse, die Mitbewerber und über relevante Trends. ▶ Immobilien selber sind materieller, die damit verbundenen Tätigkeiten aber meist immaterieller Art. ▶ Langfristige Planungshorizonte: «Wissen, was morgen von wem gefragt ist.» Immobilien sind standortgebunden und deshalb nicht ▶ transportierbar, das heisst, sie sind auch nicht ohne Weiteres multiplizierbar. ▶ E nge Zusammenarbeit zwischen «Produktion» (z.B. Projekt-Entwicklung) und «Marketing/Verkauf» bereits zu Projektbeginn. ▶ Immobilien/Immobilien-Projekte erfordern stets eine Langfrist-Optik und sind komplex: Neben der zeitintensiven Projekt-Entwicklung gilt es, in langjährigen Immobilien-Lebenszyklen zu denken. Entsprechend komplex und vielschichtig sind jeweils die Entscheidprozesse. ▶ F lexible Konzepte; das heisst, an verschiedenen Lagen realisierbare Konzepte. ▶ Immobilien/Immobilien-Projekte sind kostenintensiv. Immobilien-Märkte zeichnen sich durch zahlreiche ▶ und sehr unterschiedliche Markt-­Player mit steigenden Anforderungen aus. ▶ Immobilien-Märkte sind wenig transparent. ▶ M aximale Glaubwürdigkeit des Leistungsversprechens: Hervorheben materieller Leistungskomponenten (hohe Bedeutung innovativer Leistungselemente) sowie Etablierung von Standards in Bezug auf die Dienstleistungsqualität/-prozesse. ▶ K undenorientierung als zentraler Faktor: ▶ Konzentration auf spezifische Zielgruppen ▶ Zielgruppengerechte Angebote ▶ Hohe Kundenzufriedenheit ▶ Konsequente Kundenbindung ▶ Personifizierung der Kundenbeziehungen ▶ Hohe Servicementalität der Mitarbeitenden Quelle: (in Anlehnung an Bolliger, Ruhstaller 2004) 28 io new management Nr. 10 | 2007