Aufzählungen Modul 3 Wahrnehmung – Wahrnehmung als Informationsverarbeitung eines Systems Thema 3 Themenbereich: I Wahrnehmung - I.2 Wahrnehmung als Informationsverarbeitung eines Systems - Unterscheidung Reiz-/ Erregungs-/ Wahrnehmungsprozess - Zeitliche Ordnung -> Zuordnung - Kybernetische Sicht -> Stufen des Informationsverarbeitungsprozess - Verarbeitung = Muster aus Aktionspotentialen sind Symbole/ Daten in einem Programm - Reize = Input - Verarbeitung der Erregung = Throughput - Wahrnehmung/ Reaktion = Output - Systemtheoretisches Modell -> black box - Zweck: innere Vorgänge, Transformationen herausfinden - Output O = f ( Input I ) -> Modell eines Automaten - O = f ( I; Z ) -> Eingang, innere Verarbeitung, Ausgang - Z = Zwischenzustand = hypothetische Konstrukte - Automaten ohne Z -> Regenrinne - Grenze des modellbasierten Experimentierens: welches Modell ist das richtige? - Allgemeine Verhaltensgleichung (Lewin): V = f ( P; U ) - Systematische Variation des Input - Modell = Hilfsmittel, um Hypothesen über die Z aufzustellen - Black box = Gehirn -> Modell des Gehirns, neuronale Ebene - Black box = Programme/ Funktionen im Gehirn -> funktionale Ebene, Ebene der Informationsverarbeitung, computationale Ebene - Black box = phänomenale Ebene - Mentales System = Transformationssystem - In der black box auch mehrere black box’s -> Verschachtelung - Ziel der Wahrnehmungspsychologie: Regeln der Transformationen finden - Simulationsmodell -> einzig richtiges Modell? - Modell der seriellen Informationsverarbeitung - Parallele Informationsverarbeitung - Mehrere Verarbeitungsinstanzen -> zerlegen, parallel bearbeiten, dann zusammenführen - Wissen kann an mehreren Stellen Einfluss nehmen - Z. B. beim Wiedererkennen - Schema der black box: Reiz -> Reizverarbeitung -> Reaktionsauswahl -> Reaktionsprogrammierung -> Reaktionsausführung -> Reaktion 1 Aufzählungen Modul 3 Wahrnehmung – Wahrnehmung als Informationsverarbeitung eines Systems Reaktionszeitforschung (Mentale Chronometrie): - Beurteilung der Reaktionen nach Güte und Schnelligkeit - Identifikation der Stufen der Informationsverarbeitung - Stufe der Reizverarbeitung in zwei Unterstufen: Entdecken und Erkennen - (Donders) Reizverarbeitung und Reaktionsvorbereitung - Variation der Reizeigenschaften -> Wirkung auf Reaktionszeit (RT) -> Schließen auf kognitive Prozesse Wahlreaktionssituation: - Reizdarbietung -> schnelle Reaktion der Vp und Vermeiden von Fehlern - Entweder für jeden Reiz eine Reaktion, oder für mehrere Reize dieselbe Reaktion zeigen, selten mehrere Reaktionsmöglichkeiten für einen Reiz - Mentale Prozesse umfassen mehrere Zeitskalen - (Anderson) 12 Größenordnungen - Von 10 hoch -4 Sekunden bis 10 hoch 7 Sekunden: Organelle – Neuron – assembly – psychisches Moment/ Eindruck/ Initialisierung – Operation – Teil-Aufgabe – Aufgabe/ Handlung – Aufgabe/ Tätigkeit – Aufgabe/ Tätigkeit – Projekte/ Tätigkeit – Projekte/ Tätigkeit – Projekte/ Tätigkeit - Lernen und Entwicklung führen zu Änderung der Z Dekompositionsthese: - Annahme, dass man lange andauernde Lernprozesse oder komplexe Programme in kleinere Einheiten zerlegen kann - Bei Farben andere Unterteilung als bei Meinungen zur Politik Relevanzthese: - Mikrostruktur kognitiver Prozesse ist relevant für Produkte auf höchster Ebene - Keine Additivität von Makro- und Mikroebene Modellierungsthese: - Höchste mentale Ebene lässt sich durch elementare Prozesse erklären - Dazu kognitive Modellierungen zur Lückenschließung bei Experimenten - Bei höheren mentalen Aktivitäten: Sinn und Verstehen beachten 2 Aufzählungen Modul 3 Wahrnehmung – Wahrnehmung als Informationsverarbeitung eines Systems Wahrnehmung und Reaktion: Die Wahrnehmung im Dienste des Handlungserfolgs - Kontemplative Sicht der Wahrnehmung beim Betrachten, Beobachten, Experimenten im Labor -> Wahrnehmung im Dienste der Reizerkennung und Informationsaufnahme - Wahrnehmung im Dienste des Handelns/ Handlungserfolgs - Jede Aktion verändert Wahrnehmung - Veränderung der Wahrnehmung ist z. B. Ziel des Suchens - Ausführung von Handlungen, um ein Ziel zu erreichen/ Antizipation des Zielzustands/ Verwirklichung des Ziels/ Herstellung einer Wahrnehmung - Handeln kontrolliert Wahrnehmung - (Prinz & Aschersleben) biologische Funktion der perzeptiven Systeme, Organismen mit Information zur Planung und Handlung zu versorgen - Auf Bedürfnisse der Handlungssteuerung zugeschnitten - Afferente und efferente Seite der Wahrnehmung wird beleuchtet - (auf) Reize beurteilen, herstellen, entdecken, unterscheiden, identifizieren, suchen, reagieren - Reaktionen werden wahrgenommen, Effekte der Reaktionen auf Wahrnehmungen werden wahrgenommen - Reiz/ Input -> Erregungsverarbeitung (Transduktion, Transformation) -> Throughput (Programm, Informationsverarbeitung) -> Reaktion/ Output -> Wahrnehmung des Reaktionseffekts -> Reiz/ Input usw. - Handlungsplanung, um Umgebung zu verändern - Unterscheidung selbst- und fremdverursachte Veränderungen - Außenwelt/ distaler Reiz -> Lebewesen/ Sinnesorgane -> Exterozeption/ Erregung -> Erregungsverarbeitung -> Wahrnehmung -> Handlungsplanung -> Erregungsverarbeitung -> Erregung/ Propriozeption -> Muskeln -> Sinnesorgan und Reiz/ Außenwelt - O (t = 1) = f ( I, Z i, O (t-1) ) - Handlung hängt von Vorgängerhandlung ab - Handlung kontrolliert Wahrnehmung - (Powers) Rückkoppelungsprinzip -> dynamische Systeme (Kybernetik) - Beispiel Mauszeiger-Scheibe-Deckung: o Sollwert y Deckung Mauszeiger-Scheibe o Istwert x ist aktuelle Mauszeiger-Scheibe-Positionen o Differenzsignal z = y – x o Regelgröße (Deckung/ Differenz Mauszeiger-Scheibe) o Messfühler Auge o Vergleich durch Komparator o Regler: Auge-Hand-Mauszeiger-Subsystem o Stellgröße = augengesteuerte Handbewegung o Regelstrecke = Bildschirm mit Mauszeiger und Scheibe o Ausgangswert = neuer Istwert = Effekt der Einwirkung o Negative Rückkoppelung (Differenz minimieren/ stabil halten) o Störgröße = Handzittern o. ä. o Regelung = Subtrahieren der Störgröße vom Ausgangswert = closed-loop control o Open-loop-control -> kein Subtrahieren der Störgröße möglich, da nicht rückgekoppelt 3