I Wahrnehmung - WordPress.com

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Aufzählungen Modul 3 Wahrnehmung – Was ist Wahrnehmung
Thema 2
Themenbereich: I Wahrnehmung - I.1 Was ist Wahrnehmung
 sensorisch-perzeptiver Prozess
 Reiz, Information und Wahrnehmung
 Wahrnehmung als aktiver Prozess
- Aktivität der Sinnesorgane und –rezeptoren
- Psychische Prozesse zur Informationsaufnahme und Anpassung an die Umwelt,
Wissenserwerb und erfolgreichem Handeln
- Grundannahme der Wahrnehmungspsychologie: Sinne vermitteln Informationen über
Umwelt des Lebewesens
- Grundannahme des Empirismus: Was nicht in den Sinnen war, kann auch nicht in den
Verstand kommen
- Am Verhalten erkennt man die erfolgreiche Anpassung
- Funktion der Sinnessysteme erforschen
- Kenntnisse über Umwelt mit einbeziehen (Physik, Chemie, Biologie)
- Zusammenhang physikalische Reize mit Sinneseindrücken
- Wie kommt die Welt in den Kopf (Gehirn)
Aktivität der Sinne und deren Einteilung:
- Wahrnehmung = Aktivität der Sinne
- Einteilung nach dem Wahrnehmungserleben (fünf Sinne = Sinnesmodalitäten, Nahsinne:
Tasten, Riechen, Schmecken, Fernsinne: Sehen, Hören) + Druck, Temperatur, Schmerz,
Gleichgewicht
- Sensorischer Kontakt
- Einteilung nach Art der Reize: Chemorezeptoren (Moleküle) -> Riechen, Schmecken,
Mechanorezeptoren -> Druck (Vater-Pacini-Körperchen der Epidermis), Gleichgewicht
- Einteilung nach Funktion:
o Exterozeption: Reize aus der Umgebung
o Interozeption: aus dem Körperinneren
o Propriozeption: Lage, Bewegung, Stellung des Körpers, Abgrenzung Selbst/ NichtSelbst
o Viszerozeption: innere Organe
o Somatosensorik: Haut-Skelett-Muskel-System
o Sensu-motorische Systeme: Zusammenspiel Sinne mit Motorik
- Koordination: Reihenfolge, Kraft, Dauer, Geschwindigkeit (z. B. Glas greifen)
- Ökologische Wahrnehmungstheorie: Ermöglichung effektiven Handelns: Zusammenwirkung
Sensorik und Motorik
- Eingreifen in Umgebung = Koordinationsproblem
- (Gibson) Exterozeption = fremdverursachte Bewegungen, Interozeption = eigenverursachte
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Aufzählungen Modul 3 Wahrnehmung – Was ist Wahrnehmung
Grundprozesse der Wahrnehmung: Vom Reiz über die Erregung zum Perzept:
- Objekte und physikalische Prozesse mit Rezeptoren/ Sinnesorganen in Kontakt
- Reiz = physikalische, messbare Größe = Stimulus = distale Reize
- Rezeptorenerregung = proximaler Reiz = elektrisch-chemische Zustandsänderung =
Transformation
- Weiterleitung der Erregung = Transduktion
- Kontaktprinzip des Reizes
- Von der Peripherie zum ZNS = afferent
- Reaktion = Wirkung Reiz auf Sinneszellen
- Stimulus-Reaktions-Paare
- Die meisten Wahrnehmungen sind unbewusst -> sinnesphysiologische Methoden
- Bei bewusster Wahrnehmung (Sinneseindruck) -> psychophysische Methoden
- Distaler Reiz -> Sinnesorgan -> proximaler Reiz -> Erregung -> Erregungsverarbeitung ->
Wahrnehmung
- (Neisser) Frage nach dem Schicksal des Reizes
- Komplizierte räumliche und zeitliche Verhältnisse
- Sensorische Prozesse und Wahrnehmungsprozess
- Prozess = Folge von Änderungen/ Ereignissen -> Intensität/ Ausprägung ändert sich
- Prozess: Zeit als Ordnungsprinzip
- Verteilung: Raum als Ordnungsprinzip
- Sensorischer Prozess: Reizeinwirkung, -aufnahme, Transformation des Reizes in Erregung,
Weiterleitung und Verarbeitung in einem oder mehreren Nervenzentren
- Übergang vom physiologischen in den psychologischen Prozess nicht beobachtbar
- Psychophysik: physiologische Maße und Maße des Sinneserlebnisses werden miteinander in
Beziehung gesetzt
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Aufzählungen Modul 3 Wahrnehmung – Was ist Wahrnehmung
Der sensorisch-perzeptive Prozess:
- Problem der Abbildung von Ausprägungsgraden von Eigenschaften der Sinneserlebnisse auf
die gleiche Zeitachse, auf der Reize und Erregungen sind
- Feststellung braucht Zeit -> Psychisches dauert, Wahrnehmung hat Anfang und Ende
- Zeitmessung von Reizdarbietung bis zu messbarer Reaktion – z. B. Tastendruck ->
Reaktionszeitmessung
- (Hajos) Abbildung des sensorisch-perzeptiven Prozesses auf eine Zeitachse für einen
einzelnen, isolierten Reiz
- Besteht aus Reiz-, Erregungs- und Wahrnehmungsprozess
- Latenz = es dauert, bis der Wahrnehmungsprozess beginnt
- Kausale Zurückführung auf einen Reiz ist idealisierte Darstellung
- Begrenzte technische Messmöglichkeiten
- Wahrnehmungsprozess gehört einem anderen Objektbereich an als Reiz- und
Erregungsprozess -> Messung mit anderen Verfahren
- Psychophysik: psychisches Maß wird einem physischen zugeordnet
- Forschungspraktische Annahme einer funktionellen Einheitlichkeit des psychophysischen
Geschehen
- Zeitliche Folge neuronaler Erregungen nicht linear aus zeitlicher Folge der Reize
- Intensiverer Lichtreiz schneller in höheres Hirnareal als schwächerer Reiz, auch wenn
letzterer gleichzeitig oder sogar zuerst gezeigt wurde
- Keine Erregungskette (nur bei Reflex), sondern Verteilung
- Sensorisch-perzeptiver Prozess ist ein Prozess von Verteilungsänderungen
- Abfolge von Aktivierungen von Nervennetzen
- Erregungsprozess stoppt nicht mit dem Ende der Reizdarbietung -> Nachbilder
- Mit Beginn Reizdarbietung setzt nicht sofort Erregung ein -> Latenz
- Verarbeitung eines ersten Reizes kann noch laufen, wenn ein zweiter Reiz dargeboten wird
- Reiz ist nur Teilursache eines Wahrnehmungseindrucks
- Produktivität der Sinnesorgane -> Beitrag zur Genese eines Wahrnehmungseindrucks
- Problem der distalen Referenz: Wir nehmen eine Blume als Blume wahr, nicht als
Netzhautbild einer Rose
- Wahrnehmung ist von anderen kognitiven Prozessen abgekoppelt, z. B. erzeugt man durch
Vorstellungen keine Dinge -> stabile Umwelt, Reflexe kann man nicht kontrollieren
Der adäquate Reiz:
- Physikalische Größe, die Sinneszelle in Erregung versetzen kann
- Adäquat: am besten geeignet
- Für Netzhaut: elektromagnetische Strahlung zwischen 400 und 800 nm
- Augenreiben/ elektrische Reizung -> inadäquat
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Aufzählungen Modul 3 Wahrnehmung – Was ist Wahrnehmung
Reizspezifität und Empfindungsspezifität:
- Konstruktion der Sinnesorgane/ -zellen -> welche Reize adäquat
- Selektivität der Wahrnehmung -> auf Ebene der Sinnesorgane: biophysikalische Spezifität =
Reizspezifität
- (Müller) spezifische Sinnesenergie = Empfindungsspezifität: Verhältnis Aktivität des
Sinnessystems und Wahrnehmungserlebnis (man sieht mit den Augen etc.)
- Dass man mit inadäquaten Reizen dieselbe Empfindung wie mit adäquaten Reizen auslösen
kann = Empfindungsspezifität
- Meist völlig andere Wahrnehmungserlebnisse
- Empfindungsspezifität = Ausdruck der Spezifität der Sinneszellen, sondern auch der
Nervennetze
- Vielfalt/ Unterschiedlichkeit der Sinneserlebnisse
- Qualia = wie es ist, einen Regenbogen zu sehen oder eine Flöte zu hören
- Einzelne Nervenzellen arbeiten immer in der gleichen Weise
- Aktionspotential – Aktivitätsänderungen -> Kontaktprinzip
- Sinnessysteme messen energetische Differenzen -> Prozesse und Verteilungen
- Kodierung = Übersetzung Umweltgeschehen in Erleben und Handeln -> Aktivitätsmuster aus
aktivierenden und hemmenden Neuronen
- Wechsel des Aktivierungszustands: binäre Codierung: aktiv = 1 oder inaktiv = 0
- Räumliche Anordnung der Nerven im Gehirn -> Rolle für die Codierung
- Komplexer dynamischer Schaltplan
- Genetisch determiniert und durch Lernen
- Ausdifferenzierung der Sinne im Laufe der Evolution
- Wahrnehmung arbeitet mit den Sinnesorganen sowie den motorischen Systemen
zusammen
- Im Dienste der Lösung von Koordinationsproblemen und erfolgreichen Handelns
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Aufzählungen Modul 3 Wahrnehmung – Was ist Wahrnehmung
Reiz und Information:
- Problem, ob die beobachtete Reaktion auf den Reiz zurückgeht
- R = f (S)
- Reiz ist nur eine vieler Größen, die in die Genese der Wahrnehmung eingehen
- Wahrnehmungsgeschehen = Zusammenspiel Angeborenes, Erworbenes, Erfahrung,
Erwartung
- Information ist nicht das gleiche wie Reiz
- Unterschied Perzept und Konzept
- Unterschied Wahrnehmen und Erkennen
- Reizwirkung abhängig von kognitiven Fähigkeiten, Vorerfahrung, Gedächtnis des
Empfängers
- Unterscheidung nomineller (wird im Versuch konstruiert) und funktioneller (Reizwirkung
beim Beobachtenden, nicht direkt beobachtbar) Reiz
- Reiz muss als Signal verstanden werden
- Signal ist physikalische Größe, der eine Nachricht/ Information zugeordnet ist
- Reiz ist physikalische Größe, die Information auf Empfänger überträgt
- Ob sie informieren, hängt vom Empfänger ab
- Information reduziert Ungewissheit des Empfängers über Gegebenheiten
- Ungewissheit ist relativ zum Vorwissen des Empfängers zu sehen, mit der dieser die
Wahrscheinlichkeit einschätzt, dass Signal(folge) eintritt = Erwartungswahrscheinlichkeit
- Nach Aufnahme der Information weiß Empfänger mehr als vorher
- Syntaktisches Maß für Informationsgehalt ist 1 bit -> 0 oder 1
- Fragen, auf die mit ja oder nein geantwortet wird -> Messung des syntaktischen
Informationsgehalts möglich
- Bedeutung für Empfänger ist hier nicht berücksichtigt
- Es geht um Informationsmenge, die Kapazität des Übertragungskanals zeigt
- Wissensbereich aus 64 gleich wahrscheinlichen Elementen: jedes Element 6 bit
- P Wahrscheinlichkeit des Elements x
- Informationsgehalt von x -> I (x) = Logarithmus dualis = ld von 1/p
- I (x) = ld 1/p (x) = -ld p(x)
- Mittlerer Informationsgehalt = Summe dieser Informationsgehalte, gewichtet mit ihrer
Wahrscheinlichkeit = Entropie = H
- H = - Summe aus p (a) mal ld (p (a)) -> (Shannon und Weaver) mathematical theory of
communication -> Kanalmodell der Kommunikation von Information
- Sender (Zustand) -> Encodierung (Zeichenvorrat) -> Kanal (Störung, Verlust) -> Decodierung
(Zeichenvorrat) -> Empfänger (Zustand)
- Informationsmaß: aus Wahrscheinlichkeit diskreter Signale
- Information kommt meist beim Empfänger nicht so an, wie vom Sender gesendet (wegen
Störungen)
- Was beim Empfänger ankommt: Transinformation
- Störungen durch Wiederholen der Nachricht beseitigen -> Redundanz der Nachricht
- Häufige Buchstaben(folgen)/ Wörter erleichtern das Ergänzen der Nachricht = Redundanz
des Codes
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Aufzählungen Modul 3 Wahrnehmung – Was ist Wahrnehmung
Wahrnehmung und Information:
- Information hat nur, was unterscheidbar ist
- Binäre Frage -> Wahrscheinlichkeit, das eines davon eintritt
- Distale Reize sind Informationsquellen
- Was von einem Reiz übertragen wird, ist Information
- Information ist übertragbar
- Geeignetes Übertragungsmedium (elektromagnetische Wellen beim Sehen etc.)
- Übertragung der Information des proximalen Reizes -> im Medium elektrischer
Potentialänderungen an Rezeptoren/ Neuronen
- Medien: Zustand kann sich ändern -> Informationsträger
- Gehalt der Information bleibt erhalten -> Transduktion des sensorisch-perzeptiven
Prozesses
- Nicht auf bestimmte Informationsträger angewiesen -> multiple Instantiierbarkeit
- Übertragung von Information in Form von Daten/ Signalen
- Von der Informationsquelle zu Informationsempfänger
- Informationsverarbeitung = Sequenz von Datenleitung (Transduktion) und Datenwandlung
(Transformation)
- Sequenz: unterschiedliche Stufen
- Information: Verringerung von Ungewissheit
- Perzept ermöglicht Reizerkennung und –unterscheidung -> sensorische Diskrimination
- Syntaktischer Informationsbegriff bestimmt Übertragungskapazität eines Mediums
- Zerlegung in diskrete Signale oft nicht möglich
- Computationale Theorie der Wahrnehmung (Marr) -> Programme und Algorithmen
Wahrnehmung als aktiver Prozess: Die Prozesse des Suchens und der Erwartung
- Wahrnehmung = aktiver Prozess
- Aufmerksamkeit des Beobachtenden bestimmt Wahrnehmung mit
- Top down Prozess: Erwartung eines bestimmten Reizes begünstigt dessen Wahrnehmung
- Einstellung, Erwartung, Motiv, Wissen bestimmen Wahrnehmung mit
- Bottom up Prozess: Konzentration auf Reiz, keine Erwartung
- Viele Wahrnehmungen müssen erst gelernt werden, z. B. Lesen
- Erfahrung und Wissen führen beim Lesen zum Überlesen von Schreibfehlern
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