Julia Hermetter KUWI-Erfahrungsbericht 1 KUWI-Erfahrungsbericht Julia Hermetter University of Florida, Februar-April 2008 Projektbeschreibung: Literaturrecherchen an der Bibliothek der University of Florida, Gainesville, FL, USA, im Rahmen der Diplomarbeit zum Thema „English for Specific Purposes: The Language of Event Marketing with a Special Focus on Medical Congresses“. Erfahrungsbericht: Einleitung: Meine Entscheidung für meine Diplomarbeit Literatur aus dem Ausland heranzuziehen, fiel vor allem auf Grund meines Themas, das mit dem Schwerpunkt „Englisch für Event Marketing“ sehr international ausgerichtet ist. Außerdem musste ich feststellen, dass an der Karl-Franzens Universität nicht einmal genug deutsche Bücher zu meinem Themengebiet zu finden waren. Von meinem Auslandstudienjahr in den USA wusste ich, dass amerikanische Universitäten gerade im Bereich Marketing und Event Management einem Studenten vielfältige Ausbildungschancen und daher auch Literaturressourcen bieten, die es in dieser Form in Österreich noch nicht gibt. Aus diesem Grund war eine Universität in den USA für mich der optimale Ort Forschungstätigkeiten für meine Diplomarbeit durchzuführen. Auswahl der Gastuniversität und Kontaktaufnahme: Nachdem der Fokus meiner Diplomarbeit im Fach Sprachwissenschaft auf Event Marketing bei medizinischen Kongressen liegt, spezifizierte ich meine Suche auf eine Gastinstitution, die sowohl ein Linguistik als auch Marketing Institut, und im besten Falle sogar eine medizinische Fakultät hatte. Dies war die Voraussetzung dafür, „vor Ort“ auch wirklich relevante Literatur und Material zu meinem Thema zu finden. Diese Kriterien beschränkten meine Auswahl allerdings auf besonders große und angesehene Unis, da in den USA nur solche ein Medizin Studium anbieten. Ich wendete mich schließlich per email an den jeweiligen „Provost of Research“ aller in Frage kommenden Institutionen, um mich nach Julia Hermetter KUWI-Erfahrungsbericht 2 Forschungsmöglichkeiten für internationale Studierende zu erkundigen. Nachdem ich von dieser Stelle aber keine bzw. keine positiven Antworten erhielt, beschloss ich, die Universitätsbibliotheken direkt zu kontaktieren. So erfuhr ich, dass die Bibliothek der University of Florida, als staatliche Universität, öffentlich zugänglich ist und angemeldete Besucher sogar Zugriff auf alle universitären Online-Ressourcen haben. Dies ließ ich mir in einem Brief nochmals von der Universität in Florida bestätigen und konnte somit die für das KUWI Stipendium notwendige Zusage der Gastinstitution vorweisen. Reisevorbereitungen und Unterkunft: Da die Einreise nach Amerika unter 90 Tagen mit einem Touristenvisum relativ unkompliziert ist, musste ich bezüglich meiner Aufenthaltsbewilligung keine besonderen Vorbereitungen treffen. Ich entschied mich einen Flug direkt nach Gainesville zu buchen, da dies preislich keinen großen Unterschied machte, und die Busstationen in Orlando und Miami als besonders gefährlich gelten. Nachdem sich mein geplanter Auslandsaufenthalt nur auf 2 Monate belief, war mir schon im Vorhinein klar, dass es schwierig werden würde eine passende Unterkunft für diesen Zeitraum zu finden. Zuerst versuchte ich über die Internet Seite Craigslist bzw. direkt über das Housing Office der University of Florida eine Wohnmöglichkeit. Sowohl Wohnungen als auch Zimmer in Studentenheimen, werden in einer Universitätsstadt wie Gainesville aber nur pro Semester oder Studienjahr vermietet. Auf Anraten des Housing Offices der UF, erkundigte ich mich darauf hin bei sämtlichen Bed&Breakfasts bzw. Hotels in Gainesville nach wöchentlichen und monatlichen Zimmerpreisen. Schnell stellte sich heraus, dass alle diese Optionen finanziell nicht in Frage kamen, als ich überraschenderweise noch ein Angebot von einem der B&Bs erhielt. Die Besitzer erklärten mir zwar, dass ein reguläres Gästezimmer in ihrem Haus The Laurel Oak Inn wohl viel zu teuer wäre, sie mir aber gerne das ehemalige Zimmer ihrer Tochter in ihrem privaten Wohnbereich anbieten könnten. Dieses Angebot nahm ich natürlich gerne an, und zahlte für Zimmer mit eigenem Bad in zentraler Lage schließlich $650.- Monat, was in Gainesville als durchschnittlicher Mietpreis gilt. Das Leben in einer Gastfamilie stellte sich für die Dauer meines Aufenthalts als überaus praktisch heraus, da ich mit meinen Vermietern nicht nur gleich Ansprechpartner gefunden hatte, sondern mich in einem voll eingerichteten Haus auch um nichts mehr kümmern musste. Julia Hermetter KUWI-Erfahrungsbericht 3 Studienaufenthalt: Die University of Florida ist mir über 50.000 Studierenden die zweitgrößte Universität der USA und nimmt mit ihrem riesigen Campus einen Großteil der Stadt Gainesville ein. Ich konnte mir von meiner Gastfamilie zum Glück ein Rad ausborgen mit dem ich unbeschwert bis zur Uni fahren und mich am Campus frei bewegen konnte. Da ich in an der Uni in Florida keinen persönlichen Betreuer hatte, wendete ich mich nach meiner Ankunft zu allererst an das International Office am Campus. Dort erhielt ich verschiedenstes Info Material zur Uni und Auskunft, wie man sich als Besucher an der Bibliothek registriert. Beim Vorweisen eines Lichtbildausweises konnte ich mir an der Hauptbibliothek einen sogenannten „Visitors Account“ einrichten lassen, der es mir ermöglichte, auf alle elektronische Datenbanken zuzugreifen bzw. mich mit meinem eigenen Laptop in das drahtlose Internetnetzwerk der Uni einzuloggen. Dies ermöglichte mir optimale Arbeitsbedingungen in der Bibliothek, und so war es auch kein Problem, dass ich mir als externer Student keine Bücher ausborgen, sondern sie nur vor Ort lesen konnte. Außerdem wandte ich mich im Rahmen meiner Recherchen an einen Professor des Departments für „Tourism and Recreation Management“ . Er half mir nicht nur, in dem ich von ihm die Namen wichtiger Journale und Organisationen zu meinem Fachgebiet erfuhr, sondern auch durch die Kontaktvermittlung an eine seiner PHD Studentinnen. Diese war immer gerne bereit meine Fragen zu beantworten, und da sie, wie die meisten PHD Kandidaten in den USA, auch in der Lehre tätig war, bot sie mir an, ihren Kurs für „Event Management“ als Gasthörerin zu besuchen. So bekam ich einen besonders guten Einblick in die Praxis des Event und Kongress Managements, wie sie in den USA üblich ist. Sonstiges: Um auch Anschluss zu anderen Studenten zu finden – was in der Bibliothek nicht immer so leicht ist- wandte ich mich gleich am Anfang meines Aufenthaltes an die Koordinatorin der Austauschprogramme am International Office. Ich bat sie in meinem Namen eine kurze Nachricht an alle Austauschstudenten zu versenden, worauf ich sehr viele positive Antworten erhielt. Sobald ich Kontakt zu ein paar Leuten geknüpft hatte, weitete sich mein neuer Freundeskreis blitzschnell aus, und ermöglichte mir auch viele amerikanische Studenten kennenzulernen. Durch meine Kontakte zu den dortigen Studenten konnte ich mich auch schnell im Campus – Leben involvieren und außer der Bibliothek viele weitere Seiten der Uni kennenlernen.