Projektarbeit Messplatzautomatisierung 7. Semester „Autonomes Fahrzeug“ Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Das Projekt wurde im Zeitraum des 7. Semesters und im Rahmen der Vorlesung Messplatzautomatisierung durchgeführt. Das Projektteam setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen. Silko Grimm (Teamleiter) Steven Kanzler (Programmierer) Torsten Miege (Programmierer) Michael Brinke (Ingenieur) Matthias Mittag (Qualitätsingenieur) 1 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung und Aufgabenstellung 3 2. Grundlagen Autonomer Systeme 4 3. 3.1. 3.2. 3.3. Projektplanung und Design Fahrzeug Sensorik Programmierung 6 6 7 8 4. 4.1. 4.2. Implementierung Fahrzeug Programmierung 11 11 13 5. Tests 15 6. Ergebnisse und aktueller Stand des Projektes 17 7. Zusammenfassung 19 8. Anhang 20 2 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 1. Einleitung und Aufgabenstellung In der Robotikforschung halten seit geraumer Zeit autonome Systeme, insbesondere autonome Fahrzeuge, Einzug. Autonome Fahrzeuge sind intelligente Fahrzeuge, die ihnen übertragene Aufgaben ohne menschliche Unterstützung durchführen können. Zur Wahrnehmung der Umwelt werden Sensoren eingesetzt. Dadurch wird sicheres Navigieren ermöglicht, und gleichzeitig ist durch Sensoren auch eine Manipulation von Objekten möglich. Die Anwendung solcher autonomer Systeme ist weitreichend. Nicht nur wegen der Kostenreduzierung und der Erhöhung der Effektivität, durch den Einsatz autonomer Fahrzeuge in der Industrie. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Entwicklung und die Anwendung autonomer Fahrzeuge ist das Operieren solcher Fahrzeuge in Umgebungen die für Menschen gefährlich sind. Im militärischen aber auch im zivilen Bereich arbeitet die Forschung daran solche autonomen Systeme zu entwickeln, die als Erkundungs- oder Bergungsgeräte in schwer zugänglichen Bereichen eingesetzt werden können. Zum Beispiel für die Minenräumung oder für Arbeiten in giftiger oder verstrahlter Umgebung. In der Luft- und Raumfahrttechnik werden autonome Systeme für den Einsatz auf fremden Planeten oder als Hilfsmittel für Satelliten und Raumstationen entwickelt. Autonome Systeme stehen auch für eine Erhöhung der Effektivität und somit für Kostenreduzierung. Deswegen wird auch im industriellen Bereich die Entwicklung der autonomen Systeme immer mehr vorangetrieben. Ziel der Aufgabe war es ein autonomes Fahrzeug zu entwickeln und dabei auf moderne IT – Systeme zurückzugreifen. Das Fahrzeug soll anhand gespeicherter Wegpunkte den Weg zu einen vorgegebenen Ziel berechnen und abfahren. Hindernisse die dabei auftauchen sollen erkannt und umgangen werden. Dabei sollte besonders Wert darauf gelegt werden die einzelnen Komponenten mit Hilfe eines Computergestützten Programms zu verbinden. 3 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 2. Grundlagen Autonomer Systeme Die wichtigste Vorraussetzung für autonome Systeme (AS) ist die Fähigkeit in unbekannten oder teilweise unbekannten Umgebungen operieren zu können. Dabei erfasst das AS seine Umwelt mittels Sensoren, bestimmt seine eigene Position und speichert die ermittelten Daten. Mit diesen Informationen entwickelt das AS selbständig Pläne, um in der erfassten Umgebung zu operieren. Befindet sich das Fahrzeug dabei in einer völlig unbekannten Umgebung, so ist es sinnvoll die erfassten und ermittelten Informationen, für nachfolgende Fahrten in dieser Umgebung, dauerhaft zu speichern. Um diese Zielsetzung zu erreichen sind folgende grundlegende Systemkomponenten erforderlich. • • • • Mensch – Maschine Schnittstelle (MMS) Sensorsystem Aktuatorsystem Kontrollsystem Die Mensch – Maschine Schnittstelle (MMS) Die MMS ist die Verbindung des AS mit dem Benutzer. Dabei fungiert sie sowohl als Interface zur Entgegennahme der Auftragsspezifikation als auch zur Ausgabe von Mitteilungen und Systemzuständen. Dabei kann die MMS auch vom AS getrennt sein, und per W-Lan oder Kabel mit dem AS kommunizieren. Das Sensorsystem Die Sensoren, mit dem ein AS ausgestattet ist dienen zum Erfassen der Umgebung, zur Erfassung interner Systemzustände des AS und in Zusammenarbeit mit dem Aktuatorsystem zur Manipulation diverserer Objekte in dieser Umgebung. Die Art der Sensoren mit denen ein AS ausgestattet ist hängt im Wesentlichen von der Komplexität der Einsatzumgebung und den für die Durchführung der Aufgaben notwendigen Informationen in dieser Umgebung ab. Einige typischer Sensoren sind Ultraschallsensoren, Infrarotsensoren oder auch Kameras 4 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Das Aktuatorsystem Ein Aktuatorsystem bildet eine grundlegende Komponente des AS, und ist für die Interaktion des AS mit der Umgebung zuständig. Darunter versteht zum einen das Antriebssystem, mit dem sich zum Beispiel ein Autonomes Fahrzeug fortbewegen kann. Zum anderen kann aber auch applikationsspezifische Aktuatoren wie Manipulatoren oder Reinigungsaggregate als Aktuatorsystem verstanden werden. Die Ausprägung des Aktuatorsystems ist dabei wieder von der Einsatzumgebung und der spezifischen Anwendung des AS abhängig. Kontrollsystem Das Kontrollsystem bildet sozusagen das Gehirn des AS. Es ist dafür verantwortlich dass die Aufgabenstellung unter Berücksichtigung der einzelnen Sensordaten in Steuerbefehle für das Aktuatorsystem umgesetzt wird. Das Kontrollsystem ist auch für die Generierung und die ständige Aktualisierung des Umgebungsmodells verantwortlich. Zusätzlich überwacht es die Sensoren und die Bearbeitung der Steuerbefehle durch das Aktuatorsystem. Diese Komponenten bilden die Grundlage eines AS. Die Art und der Aufbau dieser Komponenten wird auf die Einsatzumgebung, Komplexität und Anwendung des Autonomens Systems abgestimmt. Bild 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Autonomen Systems. 5 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 3. Projektplanung und Design Um einen ersten Überblick über das zu bearbeitende Problem zu bekommen. Wurde zunächst eine mögliche Einsatzumgebung für das Autonome Fahrzeug festgelegt. Das Fahrzeug soll sich auf dem Fachhochschulcampus in einer Umgebung von einigen Hundert Metern bewegen können. Dabei soll es sich auf den befestigten Straßen bewegen. Das Fahrzeug soll über die MMS ein Ziel vorgegeben bekommen. Selbstständig den Weg ermitteln und diesen ermittelten Weg abfahren. Dabei soll es plötzlich auftretende Hindernisse erkennen und umfahren. Ist das Ziel erreicht soll das Fahrzeug dies durch eine Mitteilung angeben bzw. neue Ziele abfragen. 3.1. Fahrzeug Das Fahrzeug bildet die Grundlage des zu entwickelnden AS. Es muss so dimensioniert werden das es die einzelnen Komponenten des AS aufnehmen kann. Als Kontrollsystem sollte ein kommerzieller Laptop eingesetzt werden. Dadurch sind die minimalen Abmaße des Fahrzeuges vorgegeben. In einem ersten Lösungsansatz wurde die Verwendung eines Kettenfahrzeuges in Erwägung gezogen. Ein Kettenfahrzeug (Bild 2) hätte den Vorteil dass es leicht zu Steuern wäre, da es nur zwei Motoren für die beiden Steuerketten braucht. Ein weiterer Vorteil wäre das flexible Design, das man genau auf die Komponenten (Sensoren, Motoren und Steuer- und Regelungstechnik) abstimmen kann. Die Nachteile des Kettenfahrzeugs zeigten sich in der Konstruktion der Antriebsketten, die beliebig kompliziert wird und in den Kosten die sich bei den Antriebketten ergeben hätte. Bild 2. Entwurf eines Kettenfahrzeugs 6 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Ein zweiter Lösungsansatz war die Verwendung eines Elektroautos (Bild 3). Das Elektroauto schon vorhanden und besaß bereits einen Antriebsmotor. Das vorgegebene Design und mechanische Lenkung fielen als Nachteile nicht sehr ins Gewicht. Für die Lenkung wurde im endgültigen Design ein Scheibenwischermotor verwendet. Designkonzept wurde das Fahrzeug mit diversen Ablageflächen für die Sensorik und Rechentechnik versehen. war die Im die Bild 3. Elektroauto 3.2. Sensorik Die Sensortechnik ist weitestgehend dafür verantwortlich, dass das Autonome Fahrzeug in der Einsatzumgebung navigieren kann. Deshalb sollten die Sensoren auf das Fahrzeug und die Einsatzumgebung ausgelegt sein. Dafür wählten wir bei der Projektplanung verschiedene Sensoren aus. Für die Positionsbestimmung wurde ein GPS – Sensor vorgesehen. Dieser gibt die Information über die Position als Koordinaten aus. Für die Erfassung eventueller Hindernisse vor dem Autonomen Fahrzeug wählten wir verschiedene Sensoren. Einen Ultraschallsensor, der ein Signal abgibt, sobald ein Hindernis vor ihm auftaucht. Als zweiten Sensor wählten wir einen optischen Entfernungsmesser, der die Entfernung des Hindernisses misst und somit bestimmt ob sich das Hindernis nähert oder entfernt. Beide Sensoren sollten eine Mindestreichweite von etwa 1 Meter aufweisen. Damit sie auf die Abmaße des Fahrzeugs passen. Ein weiterer Sensor, der zur Erfassung von Hindernissen in die Projektplanung einbezogen wurde ist eine Kamera. Mit Hilfe von geeigneter Bildverarbeitungssoftware kann man das Kamerabild 7 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam analysieren und somit Hindernisse erkennen. Der Nachteil der Kamera ist die beliebig komplizierte Analyse des Kamerabildes. Deswegen wurde die Kamera im Projekt nicht weiter bedacht und nur als zusätzlicher Sensor betrachtet. 3.3. Programmierung Die Programmierung umfasst zwei wichtige Bereiche. Zum einen die Kommunikation des Autonomen Fahrzeuges mit der Rechentechnik der MMS. Diese sollte laut Aufgabenstellung mittels W-Lan erfolgen. Zum anderen ist die Verknüpfung der Sensortechnik und des Aktuatorsystems ein wichtiger Bereich der Programmierung. Für die Kommunikation der MMS mit dem Autonomen Fahrzeug, wurde ein XML Web - Service verwendet. Dabei ist es so vorgesehen das sich das Autonome Fahrzeug über W-Lan bei einem Server meldet und bei diesen sein Bestimmungsort abfragt. Der Server soll dem Autonomen Fahrzeug den Bestimmungsort in Form von Koordinaten übermitteln. Zu diesen Informationen berechnet das Autonome Fahrzeug einen geeigneten Weg und fährt diesen ab. Für das Design der Bahnplanung wurde zunächst eine strukturierte Analyse angefertigt (Bild 4 und Bild 5). Bild 4. Strukturierte Analyse (Kontextebene) 8 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Bild 5. Strukturierte Analyse (Ebene 1) Die Kontextebene beschreibt den Datenfluss, der für die Bahnplanung benötigten Daten und die daraus ermittelten Signale für das Aktuatorsystem. In der Ebene 1 (Bild 5) werden die einzelnen Informationen an die Objekte übergeben. So sollen die GPS Daten zur Lokalisierung des Fahrzeuges dienen. Im Objekt „Lokalisierung“ werden die GPS Daten ausgewertet und an das Objekt „Bahnplanung“ übergeben. Das Objekt „Bahnplanung“ erhält zusätzlich die Daten aus der MMS und die Sensorik Daten. Weitere Informationen holt sich das Objekt aus einem Speicher (z.B. einer Datenbank). Mittels dieser Informationen berechnet das Objekt einen geeigneten Weg und übergibt die Ergebnisse an das Objekt Bewegungssteuerung. Welches dann Signale an die Lenkung und den Antrieb ausgibt. Der Entwurf für das, sich aus der Strukturierten Analyse ergebende, Programm wird durch einen Programmablaufplan verdeutlicht (Bild 6). Der Programmablaufplan zeigt, dass das Programm zur Wegplanung in Form einer Schleife realisiert wird. Die Schleife wird während der Fahrt immer wieder abgearbeitet, dadurch werden die Sensoren immer wieder abgefragt, und auftretende Hindernisse werden erkannt. Wird ein Hindernis 9 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam erkannt, wird ein Ausweichszenario ausgeführt. Das Fahrzeug setzt zurück, lenkt 30° nach rechts und weicht somit dem Hindernis aus. Befindet sich kein Hindernis mehr vor dem Autonomen Fahrzeug, so setzt es seinen Weg bis zum Ziel fort. Bild 6. Programmablaufplan (Wegplanung) 10 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 4. Implementierung Die Implementierung umfasst den Einbau der Sensoren, der Aktuatoren und die Verbindung der einzelnen Sensoren mit Hilfe der Rechentechnik. Sämtliche Aktuatoren und Sensoren wurden über eine USB-NIDAQ Schnittstelle angesteuert / ausgelesen. 4.1. Fahrzeug Das Fahrzeug bildet die Grundlage des Autonomen Systems, Bild 7 zeigt schematisch wo die einzelnen Komponenten befestigt werden. Dabei werden die Sensoren, die für die Erkennung von Hindernissen dienen, in der Front des Fahrzeugs befestigt. Die Aktuatoren und der Sensor für die Positionsbestimmung wurden im Mittelteil des Fahrzeuges platziert. Laptop Entfernungs- und Hindernissensoren GPS, Lenkung Bild 7. schematische Darstellung der Platzierung der Komponenten im Fahrzeug 4.1. Fahrzeug Um die einzelnen Komponenten im Fahrzeug zu befestigen wurden verschiedene Halterungen konstruiert. Die Bauzeichnungen sind im Anhang aufgelistet. Bild 8 zeigt als Beispiel die Halterung des Lenkmotors. Dabei wurde als Lenkmotor ein Scheibenwischermotor verwendet. Dieser wurde mit einer extra konstruierten Verlängerung mit der Lenkachse des Fahrzeugs verbunden. Um die 11 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Lenkung zu kontrollieren, wurde eine H – Brücke realisiert. Dabei wird von der NIDAQ-Device eine Spannung vorgegeben die einem Lenkwinkel entspricht. Dieser Lenkwinkel wird mit der Auslenkung eines Potentiometers (bzw. dessen Spannung) verglichen. Besteht eine Differenz so wird eine Richtung der H-Brücke leitend, und es fließt Strom zum Lenkmotor. Das Potentiometer ist dabei über ein Spannseil und 2 Umlenkrollen mit der Lenkung verbunden. Bild 8 Lenkung des Fahrzeugs Bild 9 H – Brücke und die Vor- und Rückwärtsschaltung Die Spannungsversorgung sämtlicher Komponenten geschieht über eine 6V Batterie die bereits im Fahrzeug integriert ist, sowie über eine zusätzliche 12V Batterie. Diese Spannung mussten umgewandelt werden in Spannung, die die Komponenten benötigen. Z.B. -6V bis +6V beim Lenkungsmotor. Außerdem wurde eine elektronische Schaltung angefertigt um den Antriebsmotor einzuschalten, auszuschalten sowie umzuschalten von Vorwärtsfahrt in Rückwärtsfahrt. Dies wurde über eine Reihe von Relais’ die von der NIDAQ-Device geschaltet werden realisiert. Eine weitere Schaltung, die nicht in der Abbildung dargestellt ist, ist die Notaus-Schaltung. Dafür wurde die Schaltung aus einer kommerziellen Steckdose, die mit einer Funkfernsteuerung ein- und ausgeschaltet wird, verwendet. Diese wurde so verändert, dass sie bei der Schaltung mit der Funkfernsteuerung nicht nur ein- bzw. ausschaltet, sondern auch ein Signal an das Kontrollsystem weitergibt. 12 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 4.2. Programmierung In den ersten Schritten wurden sämtliche Module als Schnittstellen definiert und als leere DummyModule in LabView programmiert. Diese Dummy-Module wurden dann zu einer Hauptschleife zusammengefügt. Diese Hauptschleife arbeitet nach folgendem Muster: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Auslesen der Notaussignale Reagieren auf das Notaussignal Auslesen der Sensoren für Hinderniserkennung Auslesen der Sensoren für Positionsbestimmung Bahnplanung Signal an Aktuatoren ausgeben Die Hauptschleife ist zu groß um sie vernünftig innerhalb dieses Berichtes darstellen zu können deshalb wird darauf verzichtet. Stattdessen werden Beispielhaft einige Module dargestellt: Bild 10. Modul zum Auslesen des Entfernungssensors Das NIDAQ-Device gibt den Spannungswert des Entfernungssensors an ein Formelobjekt weiter welches aus dem Spannungswert einen Entfernungswert berechnet. Dieser Entfernungswert wird dann vom Modul zurückgegeben. 13 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Bild 11. Modul zur Lenkungssteuerung Der an das Modul (Bild 11) übergebene Richtungswert wird als Spannung an den Vergleichseingang der H-Brückenschaltung gegeben. Bild 12: Modul zur Antriebsansteuerung 14 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Dieses Modul (Bild 12) gibt die gewünschte Antriebsstellung an die Relaisschaltung weiter. Wobei das direkte Umschalten von Vorwärtsfahrt nach Rückwärtsfahrt vermieden wird, um zu hohe Beanspruchungen an die Antriebskomponenten zu minimieren. Dadurch wird bei dem Versuch direkt umzuschalten, zunächst ein Zwischenschritt eingebaut in dem der Antrieb zum Stillstand kommt. 5. Tests Im Laufe des Projektes wurden durch den Qualitätsingenieur mehrere Tests durchgeführt. Unter anderen wurden die einzelnen Sensoren getestet und kalibriert. Bild 13 zeigt die Kalibrierungskurve des optischen Entfernungsmessers. Dabei wurde festgestellt, dass der Sensor eine Reichweite von ca. 70 cm hat. optischer Sensor GP2D12 51 3 Spannung / V 2,5 2 1,5 y = 19,353x-0,8799 R2 = 0,9855 1 0,5 0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Entfernung / cm Bild 13. Kalibrierungskurve des optischen Entfernungsmessers Desweiteren wurde der GPS Sensor getestet. Dabei viel auf, dass dieser eine unzureichende Auflösung besaß. Die Auflösung wurde vom Hersteller mit 10m angegeben. Die Tests zeigten, dass die Daten die der GPS Sensor lieferte nicht reproduzierbar waren (Bild 14). Ursachen dafür könnten die schlechte Auflösung oder die Verwendung von verschiedenen Satelliten, während der Messung gewesen sein. Die Daten des GPS – Sensors wurden mit Hilfe eines Moduls ausgelesen und verarbeitet. Dieses Modul wurde mit Hilfe eines LabView-Programms getestet (Bild15). 15 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Rundweg 1158,7 1158,65 1158,6 1158,55 1158,5 5120,59 5120,6 5120,61 5120,62 5120,63 5120,64 5120,65 5120,66 Messung einer geradenen Strecke 1158,7 1158,65 1158,6 1158,55 1158,5 Hinweg 1158,45 Rückweg 1158,4 1158,35 1158,3 1158,25 5120,4 5120,45 5120,5 5120,55 5120,6 5120,65 Bild 14: Test des GPS - Sensors 16 5120,7 5120,75 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Bild 15: GPS-Modul-Testprogramm 6. Ergebnisse und aktueller Stand des Projektes Der zentrale Teil des Projektes war die Programmierung der Hauptschleife und somit die Zusammenführung der einzelnen Komponenten. Die Hauptschleife ist zwar programmiert allerdings konnte diese mangels Zeit nicht mehr getestet werden. Es ist auch unwahrscheinlich, dass sie auf Anhieb funktioniert. Ein weiteres Problem war die Beschränkung durch LabView, da dieses bei der Programmierung von Algorithmen, wie sie für ein solch komplexes System benötigt werden (Bsp. Bahnplanung), zu unübersichtlich und unhandlich ist. Ein Verbesserungsvorschlag, der allerdings erst am Ende des Projekts erkannt wurde, wäre die Algorithmen in einer anderen Hochsprache (z.B. C#) zu programmieren und dann mittels Funktionsaufrufen aus LabView heraus zu starten. Der mechanische Einbau und die elektronische Verbindung der Sensoren und der Aktuatoren waren am Ende des Projektes fertig gestellt. Auch das Ansprechen der einzelnen Sensoren und Aktuatoren über die in Labview programmierten Module verlief erfolgreich. Größere Tests konnten ebenfalls nicht mehr durchgeführt werden. Probleme ergaben sich mit den Eigenschaften der einzelnen Komponenten. So war die Reichweite der Entfernungssensoren für die Abmaße des Fahrzeuges nicht ausreichend. Die Daten die von dem 17 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam GPS – Sensor ermittelt wurden waren nicht reproduzierbar. Dies sollte in der Weiterführung des Projektes berücksichtigt und geändert werden. Die Tabelle 1 zeigt den aktuellen Stand der einzelnen Komponenten und Programme. Modul / Tätigkeit Status Bemerkung Antrieb √ Ausführliche Tests stehen noch aus Fertigung √ GPS √ Unbrauchbar, da Streuung der Messwerte zu groß (+/- 20m) GIS X Kein GIS System verfügbar Hauptprogrammschleife X Zu wenig Zeit zum testen / anpassen der Hauptschleife an die Elektronik Künstliche Intelligenz X Lediglich eine nicht getestete erste Wegfindungsroutine implementiert Kompass X Kein Kompass verfügbar Konstruktion √ Lenkung √ Ausführliche Tests stehen noch aus Notaus (√) EIN/AUS schalten geht, auslesen nicht fertig gestellt Opt. Sensor (√) Implementierung nicht getestet, nicht eingebaut US - Sensor (√) Implementierung nicht getestet, nicht eingebaut WebCam X WebCam wurde von Gruppe LuBuLa entführt Wegmesser (√) Modul läuft, Implementierung nicht getestet WLAN (√) Modul läuft, Implementierung nicht getestet Zusammenbau (√) Siehe Bemerkungen Tabelle 1: Projektübersicht über den Stand der einzelnen Module / Arbeitsschritte 18 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 7. Zusammenfassung Ziel des Projektes war es, ein autonomes Fahrzeug zu entwickeln. Welches ein Ziel vorgegeben bekommt und den Weg dorthin selbstständig, anhand gegebener Punkte berechnet und abfährt. Dabei wurde ein Elektroauto mit verschiedenen Sensoren versehen. Unter anderen ein optischer Sensor zur Messung der Entfernung und ein GPS – Sensor zur Bestimmung der Position des Autonomen Fahrzeugs. Die Lenkung des Autonomen Fahrzeuges wurde mittels eines Scheibenwischermotors realisiert. Der Antriebsmotor war schon im Fahrzeug installiert. Die Stromversorgung erfolgte über eine 6V und eine 12V Batterie. Durch eine elektronische Schaltung wurde die Versorgungsspannung an die Bedürfnisse der Komponenten angepasst. Zum Auslesen der Sensoren wurden, mittels Labview, Module programmiert. Diese übergeben die ausgelesenen Daten an eine Schleife die ebenfalls mit Labview programmiert wurde. Diese Schleife realisiert im Falle eines Hindernisses ein Ausweichszenario wodurch das Hindernis dann umfahren wird. Das Projekt ist nicht vollständig abgeschlossen. Der aktuelle Stand des Projektes zeigt, dass die mechanischen Arbeiten am Fahrzeug weitestgehend abgeschlossen sind. Die Aktuatoren, wie Lenkung und Antrieb lassen sich erfolgreich über die NIDAQ-Device ansprechen. Die Sensoren sind eingebaut und lassen sich ebenfalls erfolgreich ansprechen. Wobei die Reichweite der Entfernungssensoren zu gering für die Abmaße des Fahrzeugs ist und die Auflösung des GPS Sensors für die Anwendung zur Positionsbestimmung nicht ausreicht. 19 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 8. Anhang 20 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 21 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 22 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam Ø4 H5 23 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 24 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 25 Projektbericht Messplatzautomatisierung Bobbycarteam 26