Espelkamp NW Rahden / Stemwede NR. 220, DONNERSTAG, 20. SEPTEMBER 2012 Stadtbücherei feiert 60. Geburtstag ¥ Espelkamp (nw/Kas). Mit einem umfangreichen Festprogramm begeht die Stadtbücherei am Freitag, 28. September, 60. Geburtstag. Der Tag beginnt um 11 Uhr mit einer Ausstellungseröffung „60 Jahre Bücherei in Espelkamp“ mit literarischen Köstlichkeiten aus sechs Jahrzehnten, präsentiert von Marlies Kalbhenn. Eine persönliche Karikatur zeichnet von 14 bis 18 Uhr Schnellzeichner Di Vino aus Bünde. Um 16 Uhr ist Bilderbuchkino „Pippilothek???“ mit Bastelaktion. Um 19.30 Uhr gibt es ein Literaturduell – die zehn besten Bücher seit Gutenberg mit Sommerhaus Event. Es gibt Sekt, Orangensaft, Kaffee und Kuchen. Es wird Eintritt erhoben. Trauercafé der Hospiz-Initiative ¥ Espelkamp (nw). Das Trauercafé ist ein offenes Angebot der Hospiz-Initiative Espelkamp für alle, die einen Menschen verloren haben – unabhängig von Konfession und Nationalität. Bei einer Tasse Kaffee oder Tee haben sie die Möglichkeit, an das Geschehene zu denken und darüber zu sprechen. Das Treffen findet am Freitag, 21. September, von 15 bis 17 Uhr im Büro der Hospiz-Initiative an der Ludwig-Steil-Straße 13 (Ecke Marienburger / Rahdener Straße) statt. Weitere Auskünfte: Tel. (0 57 72) 97 92 70. Kontakt per E-Mail: [email protected] Klönen und Karten spielen ¥ Espelkamp-Vehlage (nw/Kas). Die Frauengruppe des Sozialverbandes, Ortsgruppe Vehlage, trifft sich wieder am Dienstag, 25. September, um 15 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus zum Klönnachmittag. Die Männergruppe kommt anschließend um 18 Uhr zum Karten spielen zusammen. Milchviehbetrieb will Stall für 500 Kühe ¥ Stemwede (sl). Ein Wehdemer Milchviehbetrieb möchte deutlich erweitern und zukünftig mehr als 500 Kühe halten. Das gemeindliche Einvernehmen soll erteilt werden, gleichwohl gab es gestern Abend im Bauausschuss eine kurze Grundsatzdebatte. Auf der Bühne präsent: Der Laienspielkursus des Söderblom-Gymnasiums ist angetreten, Shakespeares dramatischen Evergreen „Romeo und Julia“ als neue Rock-Oper zu präsen¦ Ausführlicher Bericht folgt tieren. FOTOS: RALF KAPRIES Kinderliteratur trifft Theater Bücher und andere Abenteuer in der Stadtbüchrei Shakespeare-EvergreenalsRock-Oper Zum Sechzigsten präsentiert die Laienspielgruppe des Söderblom eine Uraufführung brauchte ich für das Libretto, anderthalb Jahre für die Komposition“, sagte Siantis, der sich von ¥ Espelkamp. Pech für Giorgio der Sprache Shakespeares in der Siantis: Als er seine Rockoper Übersetzung von Thomas „Romeo und Julia“ herausbrin- Brasch außerordentlich faszigen wollte, war ihm ein ande- niert zeigte. Aus Respekt vor dierer schon zuvor gekommen. ser Glanzleistung und auch weil Glück für die Söderblomer Lai- es stellenweise zu kitschig werenspieler: Sie können jetzt eine den könnte, lässt er manche Uraufführung herausbringen. Textstellen sprechen und unterlegt sie lediglich mit Musik. AnEs gibt gleich zwei Anlässe für sonsten ist er ganz hingerissen das Mammutprojekt, an dem von der Rhythmik, die nach eiinsgesamt rund 70 Schülerinnen ner modernen Vertonung verund Schüler beteiligt sind, wie lange. Schulleiterin Christiane Seibel Leider kam ihm die Idee ein erläuterte. wenig spät, so dass ein anderer Zum einen geihm bei der Verhen wegen einer öffentlichung zuVorverkauf Schulreform in vorkam. diesem Jahr zwei Für die nächsbeginnt beim Abschlussjahrten Jahre war Cityfest gänge zugleich sein Stück für die ins Abitur. Zum Bühnen „tot“ – anderen wird das Söderblom- „das hatten wir ja gerade“," hieß Gymnasium in diesem Jahr 60 es überall. Jahre alt. Und schließlich und Insgeheim aber klingt durch, endlich hatte Kursleiterin Bär- das Siantis seine Komposition bel Brandt einfach eine „gute für die bessere hält, vor allem, Nase“ beim Aufspüren des Stü- weil sie weniger kitschig sei. ckes, an dem Giorio Siantis Auch die derben Albernheiten, lange gearbeitet hat. „Zehn Tage die Shakespeare einbauen VON RALF KAPRIES ¥ Espelkamp (nw). In den Herbstferien vom 15. bis 20. Oktober verwandelt sich die Stadtbücherei Espelkamp in eine Welt des Theaters – natürlich handelt es sich hier um die Herbstferienspiele. Die ausgestellte Kinderliteratur wird als kreativer Impuls für die Entstehung des Theaterstückes dienen. Eine Woche lang werden die teilnehmenden Mädchen und Jungen in der Stadtbücherei, unter der Leitung der Theaterpädagogin Sarah Golcher, ein Theaterstück entwickeln. Abschließend wird dies für Mütter, Väter und alle Interessierten präsentiert. Zum Inhalt der Veranstaltung: Was passiert eigentlich, wenn einer von fünf Freunden die Idee hat, es wäre doch toll, heimlich eine Nacht in der Stadtbücherei zu verbringen? Natürlich probieren die fünf Freunde das aus. Also packen sie ihre Taschen und schleichen sich in die Bibliothek, um die ganze Nacht in den Büchern stöbern zu können. Aber um Punkt Mitternacht passiert etwas Seltsames –ist da nicht gerade Pippi Langstrumpf auf ihrem Pferd vorbeigeritten? Und was macht ein Pirat in der Bücherei? Mehr wird an dieser Stelle noch nicht verraten! Eine kleine spannende Geschichte, die von 14 Mädchen und Jungen präsentiert wird. Die Veranstaltung wird unterstützt durch die Bürgerstiftung. Anmeldung über das Kulturbüro oder VHS, Wilhelm-KernPlatz 14. Weitere Informationen unter Tel. (0 57 72) 5 62-1 50 oder (0 57 72) 97 71 15. ExistenzderSchule außerAchtgelassen Eine seltene Bühnen-Begegnung: Die „doppelte Julia“. Die Titelrollen sind sicherheitshalber doppelt besetzt (v.l.: Katarina Borgmann und Mirjam Sophie Kleimann). musste, um auch das einfache Volk in sein Globe-Theater zu locken, hat er gestrichen: „Die sind heute peinlich“. Natürlich wünscht er sich eine erfolgreiche Uraufführung, aber seinen Akteuren ruft er zu: „Genießt es. Es wird ein unvergessliches Erlebnis!“ Geprobt wird in der Schulaula aber auch schon im Theater. Wegen der Größe des Projektes und der fehlenden technischen Gegebenheiten finden die Aufführungen nicht wie sonst üblich in der Schulaula des Söderblom statt, sondern im Neuen Theater Espelkamp. Die Stadt Espelkamp und das Volksbildungswerk haben die Möglichkeit freundlicherweise eröffnet. Regie und Gesamtleitung hat wieder Bärbel Brandt, die musikalische Leitung Henrik Langelahn, der seiner Band schon hervorragend die komplizierte Rhythmik der Rock Oper beigebracht hat. Diese wird unterstützt durch Henning Lübking (Trompete) und Marcel Barlach (Gitarre). Die Choreografie übernahm Anna Nasirow. Die Titelrollen sind mit Moritz Hoffmeyer und Pascal Matuszczak als Romeo und Katharina Borgmann und Mirjam Sophie Kleimann als Julia doppelt besetzt. Zur besseren Unterscheidung werden die Capulets in ihrer Kleidung stets etwas Rotes, die Montagues etwas Blaues tragen. Die Premiere ist für den 31. Januar 2013 im Neuen Theater Espelkamp vorgesehen. Drei weitere Aufführungen sollen am selben Ort am 1., 2. und 3. Februar folgen. Der Kartenvorverkauf beginnt am kommenden Wochenende beim Cityfest. Zwei weitere Aufführungen sollen am 16. und 17. März im Brückenforum in Bonn stattfinden. Auf diese Weise möchten die Söderblomer ihre enge Zusammenarbeit mit dem dort lebenden Komponisten auch dem Bonner Publikum zeigen und so ein „Stück Espelkamp“ ins Rheinland bringen. Stallbau: Ablehnung im Bauausschuss möglich ¥ Rahden-Tonnenheide (-sl-). schuss, das gemeindliche EinverDer Protest gegen die beiden ge- nehmen für den Bau aus Grünplanten Geflügelmastställe nörd- den der Schulwegsicherung zu lich der Grundschule Tonnen- versagen – weil eine Erschlieheide dauert an. Landwirt Diet- ßung über die L 802 vom Landesmar Rehling widerspricht Dar- betrieb Straßen NRW in Ausstellungen der Bürgerinitiative, sicht gestellt worden sei. In einem Schreiben vom 31. nicht Eigentümer der Fläche zu August weist die Stadtverwalsein. Herr des Genehmigungsver- tung gegenüber dem Kreis Minfahrens ist der Kreis Minden- den-Lübbecke außerdem darauf Lübbecke. Die Stadt Rahden ist hin, dass sich die Grundschule im Verfahren lediglich hinsicht- nur rund 200 Meter vom geplanlich der Schulwegsicherung da- ten Stall entfernt befinde. Dass bei. Kommende Woche beraten dieser Bereich im gültigen Flädie Mitglieder des Rahdener Bau- chennutzungsplan als „Fläche ausschusses über das umstrit- für den Allgemeinbedarf – Zweckbestimmung Schule“ dartene Vorhaben. Nicht ausgeschlossen ist, dass gestellt sei, das sei den Antragsdas Grundstück nicht wie bisher unterlagen nicht zu entnehmen. geplant über den Bei der BeTonnenheider schreibung von 200 Meter von Schulweg erMaßnahmen schlossen wird, zum Schutz und Schule entfernt sondern über die zur Vorsorge vor Landesstraße Luftverunreini802 („Mindener Postweg“). Es gungen, Lärm, Erschütterungen bleibe abzuwarten, ob der Inves- sowie sonstigen Emissionen tor bis zur Bauausschuss-Sit- und Immissionen werde die zung am 27. September überar- Existenz der Grundschule gänzbeitete Unterlagen und gegebe- lich außer Acht gelassen. Die nenfalls einen Änderungsantrag Schule mit ihren besonders bezüglich der Zufahrt vorlege, schutzbedürftigen Kindern heißt es in den Erläuterungen werde in der gesamten gutachterfür die Sitzung. Sollte dieser Än- lichen Stellungnahme mit keiderungsantrag bis zum 27. Sep- nem Wort erwähnt, heißt es in tember nicht vorliegen, emp- dem Schreiben der Stadt an den fiehlt die Verwaltung dem Aus- Kreis. ¦ Seite Rahden SchutzräumefürFrauengesetzlichabsichern Grüne kämpfen für Erhalt von Frauenhäusern und Beratungsstellen / Grünen-MdB Ute Kocy zu Gast im „Hexenhaus“ Espelkamp VON KARSTEN SCHULZ ¥ Espelkamp. In Zeiten immer knapper werdender öffentlicher Kassen müssen Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen immer stärker um ihre Existenz kämpfen. Während der Zeit der schwarz-gelben Landesregierung mussten in NordrheinWestfalen viele Angebote aufgegeben und Türen von Einrichtungen geschlossen werden. Aufgrund seiner Größe und der guten vernetzten Struktur waren die Angebote im „Hexenhaus“ Espelkamp zwar nicht gefährdet, der Wind blies Geschäftsführerin Elke Schmidt-Sawatzki dennoch häufig stark ins Gesicht. So wurde zunächst eine hauptamtliche pädagogische Kraft nicht mehr finanziert. Diese vierte Stelle konnte allerdings – auch aufgrund der neuen politischen Rahmenbedingungen – wieder gesichert werden. Das gab Elke Schmidt-Sawatzki jetzt während des Besuchs der Grünen-Bundestagsabgeordneten Ute Kocy und der frauenpolitischen Sprecherin der grünen Paul: „Es kommt uns darauf an, che Gewalt. Flächendeckend die hier geleistete Arbeit kennen- über den Kreis Minden-Lübbezulernen, um herauszufinden, cke gibt es mit Hilfe von Koopewas auf dem Land und in ländli- rationspartnern entsprechende chen Strukturen wie Espelkamp Angebote. Beispielsweise Sprechstunden im Life House in Stemüberhaupt möglich ist.“ Dabei geht es auch darum wede, eine wöchentliche Sprechneue Konzeptionen auf den stunde der FrauenberatungsWeg zu bringen und sich weiter stelle im Oeynhaus, regelmäßige zu vernetzen. Die Frauen infor- Sprechstunden im Familienzenmierten über den „Aktionsplan trum „Arche Noah“ in Petershagegen Gewalt an Frauen und gen und im „Ein Laden“ in Espelkamp. In MinMädchen“. Geden ist eine meinsam setzen 24-Stunden sie sich für eine geAktionsplan Frauenhelpline setzliche Regegegen Gewalt in Kooperation lung zur Schafmit dem Frauenfung und Sicheran Frauen haus Minden gestellung von schaltet. Schutzräumen Die Geschäftsführerin inforfür Frauen ein. Ute Kocy: „Es ist unerträglich, dass sich Frauen- mierte auch darüber, dass die einrichtungen jeden einzelnen Frauen für ihre Unterkunft Euro immer wieder erkämpfen selbst zahlen müssen. 8,75 Euro und erstreiten müssen. Wir brau- ist der Regelsatz am Tag. Das chen eine dauerhafte Absiche- Geld müssen sie sich dann wierung dieser Einrichtungen und der zurückholen – oft nur über den Klageweg möglich. „Das einen gesetzlichen Schutz.“ Elke Schmidt-Sawatzki stellte schürt das Gewalt-Potenzial die aktuelle Entwicklung im „He- noch einmal. Es geht nicht an, Kämpfen für Frauen-Schutzräume: (v. l.) Elke Schmidt-Sawatzki, Mi- xenhaus“ vor Dabei geht es vor dass das Opfer für seinen Schutzriam Stock, Bettina Fuhg, Petra Waltrr-Bußmann, Josefine Paul, Ute allem um niedrigschwellige Zu- raum zahlen muss“, so SchmidtKocy. FOTO: SCHULZ gänge zum Hilfesystem häusli- Sawatzki. Landtagsfraktion, Josefine Paul, bekannt. Die grünen Spitzenfrauen schauten sich gemeinsam mit Bettina Fuhg von der grünen Kreistagsfraktion im „Leuchtturmprojekt“ Hexenhaus Espel- kamp um. Dabei ging es ihnen darum die hier gemachten Erfahrungen mitzunehmen und in die Regionen zu transportieren, wo professionelle Arbeit für Frauen noch in den Kinderschuhen steckt oder gefährdet ist.