Frankenförder Forschungsgesellschaft mbH Potsdamer Str. 18 a 14943 Luckenwalde GF Frau D. Sparborth, Tel. 030-28091931 www.frankenfoerder-fg.de [email protected] Thema: Entwicklung eines praxistauglichen, vor Ort einsetzbaren Schnelltests für den Nachweis von Koi-Herpesviren in Geweben bzw. Substraten (LAMP-KHV-Schnelltest) Problem- und Zielstellung: Ziel des Projekts LAMP-KHV-Schnelltest war die Entwicklung eines auf molekularbiologischen Prozessen basierenden, innerhalb kurzer Zeit durchzuführenden und außerhalb einer Laborumgebung praxistauglichen Verfahrens zum Test auf Infektion mit Koi-Herpes-Viren (KHV) in Fischen. Dafür sollte ein molekularbiologischer Test für die Praxisanwendung optimiert sowie ein Trübungsmessgerät entwickelt werden, mit dem außerhalb einer Laborumgebung der KHV-Nachweis zuverlässig durchgeführt werden konnte. Beteiligte Einrichtungen: BIJO-DATA GmbH, Seßlach-Dietersdorf Vogler & Vogler GmbH, Neuruppin Scanbec GmbH, Bitterfeld-Wolfen Ergebnisse: Für den molekularbiologischen Nachweis von KHV wurden neue Primer für die LAMP-Reaktion entwickelt und getestet. In der Labor-Validation (PCR) konnte eine Empfindlichkeit des Nachweises mit den neuen Primern von 106 nachgewiesen werden. Neben den Primern wurde eine praxistaugliche Extraktionsmethode für die KHV-DNA aus Fischgewebe entwickelt. Mit relativ geringem mechanischen und Verfahrensaufwand konnte eine ausreichend ergiebige und praxistaugliche Extraktionsmethode etabliert werden. Neben dem molekularbiologischen Nachweis wurde ein Gerät zur Messung der Nachweisreaktion entwickelt. Auch hier lag der Schwerpunkt auf einem praxistauglichen, einfach aber zuverlässig zu bedienendem Gerät, welches eine Testdurchführung außerhalb einer Laborumgebung gestattet. Das entwickelte Trübungsmessgerät erfüllte diese Auflagen. Die Nachweisreaktion von KHV konnte nach wenigen Arbeitsschritten der Vorbereitung im Gerät automatisch durchgeführt werden. Die für die Messung notwendigen Abläufe der Temperaturkontrolle und Trübungsmessung waren in einem Mikroprozessor einprogrammiert. Das Gerät führte die Messung bei minimalem Arbeitsaufwand selbständig durch. Die Abschlussvalidierung der LAMP-KHV-Nachweisreaktion in einem Ringversuch fiel aber sehr inhomogen aus, so dass die angestrebte Zuverlässigkeit des Nachweise nicht erzielt werden konnte. Präparation der Gewebe eines mit KHV infizierten Koi-Karpfens Sensitivitätstest der LAMP-Reaktion Funktionsmuster des LAMPTrübungsmessgerätes. Oben: Probenaufnahme für Reaktionsgefäße Unten: Anzeige und Bedienknöpfe Ausblick: Die in der Abschlussvalidierung aufgetretenen Probleme sollen in weiteren Experimenten untersucht und behoben werden. Das als Funktionsmuster hergestellte Gerät soll ebenfalls weiterentwickelt werden (Optimierung von Bauteilen und Steuerung, Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten auf Nachweise neben KHV, die auf dem gleichen Reaktionsprinzip beruhen). Angezielt wird eine mittelfristige Markteinführung eines praxistauglichen vor-Ort KHV-Nachweises sowie eines robusten Gerätes für den Nachweis unterschiedlichster Pathogene mittels der LAMP-Reaktion. Dieses Projekt (Förderkennzeichen KF 2028515AJ1) wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.