SINNSORIK DER METALLDETEKTOR Personenkontrolle am Flughafen. Es ertönt ein schrilles Signal. Versucht jemand eine Waffe in das Flugzeug zu schmuggeln? Nein, das Metall der Armbanduhr löste den Alarm aus. Nachdem die Uhr abgelegt wurde, bleibt der Metalldetektor still. Es gibt verschiedene Messverfahren, die in Metalldetektoren genutzt werden. Im Folgenden wird ein vereinfachtes Funktionsprinzip vorgestellt. Funktionsweise Zwei Spulen, eine Sende- und eine Empfängerspule, dienen als Grundbausteine. An die Sendespule wird eine Wechselspannung angelegt, so dass ein sich ständig änderndes Magnetfeld erzeugt wird. Dieses induziert in der Empfängerspule eine Wechselspannung (Transformatorprinzip). Das Magnetfeld der Sendespule, das die Empfängerspule durchsetzt, wird durch metallische Objekte verändert. Diese Änderung hängt von der Art des Metalls ab. Ein nicht-ferromagnetisches Aluminiumstück, in dem sich Wirbelströme ausbilden, verändert das Signal der Sendespule ganz anders als beispielsweise ein ferromagnetischer, geschichteter Metallkern, wie er in Transformatoren verwendet wird. Mit dem veränderten Magnetfeld ändert sich auch die in der Empfängerspule induzierte Spannung. Weitere aktuelle Anwendungen Metalldetektoren werden nicht nur für die Personenkontrolle genutzt. Weitere Anwendungsgebiete sind u.a. Schatzsuche, Kampfmittelbeseitigung (z.B. Detektion von Landminen), Auffinden verlegter metallischer Leitungen und Aufspüren von Metallsplittern in Lebensmitteln. SINNSORIK EXPERIMENTE UND AUFGABEN RUND UM DEN METALLDETEKTOR Experiment 1 – Funktionsweise des Metalldetektors Das Signal der Sendespule eines Metalldetektors soll sichtbar gemacht werden. Material: Handelsüblicher Metalldetektor, Spule mit hoher Windungszahl als Empfängerspule, Oszilloskop oder Spannungssensor Durchführung: Schließt die Empfängerspule an einem Spannungssensor oder einem Oszilloskop an und stellt die durch den Metalldetektor induzierte Spannung dar. Beschreibt das Signal der Sendespule des Metalldetektors mit Hilfe von Fachbegriffen. Experiment 2 – Ein selbstgebauter Metalldetektor Material: Sinusgenerator, Spule mit 3600 Windungen als Sendespule, Spule mit 150 Windungen als Empfängerspule, Amperemeter, einfaches Voltmeter (Spannungssensor oder Oszilloskop), Aluminiumstück, Transformatorkern, weitere Materialien (aus Metall, Holz und Kunststoff) Durchführung: Schließt unter Aufsicht der Lehrkraft die Sendespule in Reihe mit einem Amperemeter an den Sinusgenerator an. Stellt die 3 Frequenz des Sinusgenerators auf 𝑓 = 3 ∙ 10 𝐻𝑧 ein. Schließt die Empfängerspule an ein einfaches Voltmeter an und wählt die Einstellung Wechselspannung (alternativ Oszilloskop oder Spannungssensor verwenden). Positioniert die Sende- und Empfängerspule in kleinem Abstand (wenige Zentimeter) voneinander, so dass die Spulenöffnungen zueinander zeigen. Dreht die Amplitude langsam auf, achtet dabei darauf, dass die Stromstärke durch die Sendespule nicht zu hoch wird. Bringt nun das Aluminiumstück in die Nähe der Spulen und beobachtet das Voltmeter. Wählt einen passenden Anzeigebereich des Voltmeters aus. Probiert mehrere Positionen des Aluministücks relativ zu den Spulen aus. Bei welchen Positionen ist der Effekt stärker, bei welchen schwächer? Erklärt Eure Beobachtungen. Testet als nächstes den Transformatorkern und anschließend die weiteren Materialen. Beschreibt und erklärt eure Beobachtungen! SINNSORIK Experiment 3 - Untersuchen verschiedener Materialien mit dem gekauften Metalldetektor Material: gekaufter Metalldetektor, verschiedene Materialien aus Metall und Kunststoff (wie bei Experiment 2) Durchführung: Untersucht mit dem Aufbau von Experiment 1 verschiedene Materialien mit dem Metalldetektor. Notiert und erklärt eure Beobachtungen mit Hilfe des Funktionsprinzips des Metalldetektors. Aufgaben Beurteilt und begründet, ob die Sendespule auch mit Gleichspannung betrieben werden kann. ein Metalldetektor besser kleine oder große Gegenstände (gleichen Materials) detektiert. Überlegt euch weitere sinnvolle und wichtige Anwendungen für einen Metalldetektor zur Bewältigung von Herausforderungen in der Zukunft. Arbeitsaufträge Überlegt euch, wie ihr euren Mitschülerinnen und Mitschülern die Funktionsweise und Anwendungen von Metalldetektoren vermitteln könnt. Dabei sollt ihr nicht nur informieren, sondern euch Leitfragen überlegen, die eure Mitschülerinnen und Mitschüler beantworten können und mit denen ihr sie Schritt für Schritt leitet. Anschauliche Experimente dürfen nicht fehlen. Zwischeninformationen, welche für das Verständnis nötig sind, sollen interessant vermittelt werden, z.B. in Form eines gespielten Interviews, von Zeichnungen, von Modellaufbauten, etc. Bereitet eine kleine „Schatzsuche“ mit dem gekauften Metalldetektor vor, bei der verschiedene Stoffe in Schachteln versteckt sind.