Praktikum: Grundlagen der Elektrotechnik BERUFSAKADEMIE SACHSEN Staatliche Studienakademie Leipzig Studiengang Service Engineering 2. Semester Versuch 2 Parallelschwingkreis Dr. S. Schneider M. Bach Prof. Dr. U. Regel Versuchsaufgabe Einfache passive Vierpole sind Parallelschaltung von Widerstand und Kondensator, der Parallelschwingkreis und der Serienschwingkreis. Zur Bestimmung des Frequenzverhaltens des komplexen Widerstandes passiver Vierpole wird ein Sinusgenerator mit ̂ = 1 V im Frequenzbereich f = 10 Hz … 100 kHz verwendet. Zur Spannungsmessung wird ein Oszilloskop verwendet. 1. Entwerfen Sie nach Abb. 1 die Schaltung eines Parallelschwingkreises mit den Parametern L = 22 mH für den induktiven Widerstand, C = 0,2 µF für den kapazitiven Widerstand und einen ohmschen Widerstand R1. Die folgenden Messungen werden für drei verschiedene Werte von R1 durchgeführt: R1 = 100 Ω, 470 Ω, 2,2 kΩ. Um einen Kurzschluss der Spannungsquelle zu vermeiden, ist in Reihe zum Schwingkreis ein weiterer Widerstand R2 = 100 Ω zu schalten, welcher als Dämpfung wirkt. Abbildung 1: Schaltung des Parallelschwingkreises 2. Im Idealfall gilt für den Scheinwiderstand des ungedämpften Parallelschwingkreises: . Demnach ist der Scheinwiderstand der Schaltung proportional zum Quotienten . Da am Zweikanal-Oszilloskop die Spannungen und nicht gleichzeitig messbar sind, werden als Richtgrößen die Spannungen der Spannungsquelle und die Ausgangsspannung der Schaltung gemessen. Die Spannung ist dabei konstant bei ̂ einer Amplitude von zu halten. (a) Ermitteln Sie für jeden der drei Widerstände R1 die Resonanzfrequenz mit Hilfe der xy-Darstellung am Oszilloskop! (b) Messen Sie für die verschiedenen Widerstände R1 die Amplitude der Ausgangsspannung und die Phasenverschiebung φ (Vorzeichen beachten!) von zur Eingangsspannung in Abhängigkeit von der Frequenz der Eingangsspannung! Wählen Sie dafür sinnvolle Messpunkte aus (zusätzliche Messpunkte bei und um die Resonanzfrequenz)! (c) Stellen Sie die Messergebnisse für und jeweils in einem (ausreichend großen) halblogarithmischen Diagramm dar (Messreihen für alle drei Widersände R1 in ein Diagramm)! 3. Ermitteln Sie aus den Messungen die Bandbreite der gedämpften Schwingkreise! Inwiefern ist diese Größe von R1 abhängig? Welchen Filtercharakter tragen die aufgebauten Schwingkreise? 4. Vergleichen Sie die ermittelten Werte der Resonanzfrequenz und der Bandbreite mit den berechneten Werten für den ungedämpften Parallelschwingkreis! Was stellen Sie fest? 5. Diskutieren Sie mögliche Fehlereinflüsse und die Genauigkeit der durchgeführten Messungen! Vorbereitungsthemen Kondensator, Kapazität, Aufbau und Handhabung eines Elektrolytkondensators, Spule, Induktivität, Zeitkonstanten, Frequenz, Wechselspannung, Wechselstrom, Hoch- und Tiefpass, Bandpass/Schwinkreise, Funktionsweise eines Oszilloskops Messgeräte und Hilfsmittel Frequenzgenerator, Oszilloskop, Elektronik-Steckbrett, Steckverbinder, Laborkabel, Messleitungen, Bauelemente (Widerstände, Kondensator, Spule) Literatur Plassmann, Schulz: Handbuch Elektrotechnik, Vieweg+Teubner, 2009 (Springer EBooks) Oszilloskop.pdf, I:\material\schneider_susanne\Elektrotechnik_Elektronik\SE 2009\2.Semester\Praktikum