Von der Kärmetze nicht mehr wegzudenken

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DIENSTAG | 14. AUGUST 2012
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ZEITUNG FÜR DEN KREIS OLPE
B
Von der Kärmetze nicht mehr wegzudenken
Dortmunder Dieter Mennecke seit 55 Jahren ununterbrochen dabei: „Ich bin ein Wendscher.“ Nächste
Generation hat das Geschäft schon übernommen
Von Josef Schmidt
Helga Lange spielt in Finnentrop Werke
aus Deutschland und England. FOTO: PRIVAT
Helga Lange
spielt Bach und
Mendelssohn
Orgelsommer macht
Station in Finnentrop
Finnentrop. Das nächste Konzert des
„Orgelsommer Südsauerland“ findet am Sonntag, 19. August, um 17
Uhr in der Pfarrkirche St. Johannes
Nepomuk in Finnentrop statt und
verspricht einen hervorragenden
Konzertabend. Die Organistin Helga Lange spielt Werke aus Deutschland und England. Seit Jahren gehört die 2000 gebaute und durch
ihren Klangreichtum bestechende
Finnentroper Orgel zum festen Bestandteil der Konzertreihe.
Das Programm umfasst Höhepunkte der Orgelmusik, die sehr gut
auf das Instrument abgestimmt sind.
So sind im ersten Teil Werke deutscher Komponisten zu hören, unter
anderem Praeludium und Fuge DDur von Johann Sebastian Bach und
die Sonate B-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Im zweiten Teil werden Werke
englischer Komponisten gespielt.
Einen Höhepunkt des Konzerts bildet eine Bearbeitung des ersten sehr
bekannten Militärmarsches „Pomp
and Circumstance“ von Edward Elgar. Helga Maria Lange stammt aus
Attendorn und ist seit 2008 Dekanatsmusikerin der Region. Sie ist
weit über die Region bekannt für ihr
virtuoses Orgelspiel.
Wenden/Dortmund. Er darf mit Fug
und Recht als echtes ,Urgestein’ auf
der Wendschen Kärmetze gelten:
Dieter Mennecke, mit seinen 75
Jahren schon einige Jahre raus aus
dem hektischen Tagesgeschäft, gehört zum Inventar des über die
Grenzen des Sauerlandes bekannten Volksfestes. „1958 war ich mit
meinem Kettenflieger damals zum
ersten Mal hier. Und seitdem jedes
Jahr wieder.“ Lacht Mennecke und
fügt grinsend hinzu: „Ich könnte ja
wie Kennedy in Berlin auch schon
sagen: „Ich bin ein Wendscher.“
Die Sauerländer hat der Dortmunder inzwischen fest ins Herz geschlossen: „Die mag ich. Die sind
authentisch, verstellen sich nicht.“
Zudem hebt er die Gastfreundschaft hervor, die er mit seiner Familie jedes Jahr bei Peter Wurm erfahre. Auf dessen Privatgelände könne
er sich mit seinen Fahrzeugen und
Wohnwagen niederlassen. „Der
freut sich, wenn wir kommen und
weint, wenn wir wieder wegfahren“,
grinst der Dortmunder und lässt
den
vermutlich
angeborenen
Schalk im Nacken aufblitzen.
„Die Sauerländer
mag ich. Die sind
authentisch, verstellen sich nicht.““
Dieter Mennecke
Mennecke, dem bewusst ist, dass
sein Nachname einer Kirchhundemer Unternehmerfamilie täuschend ähnelt, stammt aus einer
Schausteller-Dynastie: „Wir ma-
Kreuzbund lädt
zu Treffen ein
Im Pfarrzentrum Arche
und dem Caritashaus
Lennestadt/Olpe. Die KreuzbundGruppen „Smily Kids-, Teens und Eltern“ treffen sich. Es geht um Kinder
aus suchtbelasteten Familien. In diesen Gruppen können sie ungezwungen über ihre Sorgen und Nöte reden und es wird ihnen Hilfe angeboten. Eltern, die ihre Kinder bringen,
können in einem separaten Raum
auch ihre Probleme loswerden.
Treffen in Lennestadt-Altenhundem: Pfarrzentrum Arche, an der
Schmiede 8, am Samstag, 18. August, ab 14 Uhr.
Olpe: Caritashaus, Kolpingstr. 62,
am Dienstag, 21. August, ab 16:30
Uhr.
Weitere Informationen gibt Christa Gattwinkel 02723-3152.
Bürgersprechstunde beim
FDP-Abgeordneten
Olpe. Zur Bürgersprechstunde lädt
der FDP-MdB Johannes Vogel Bürgerinnen und Bürger am 15. August
von 17 bis 18 Uhr ins Wahlkreisbüro
in Olpe, Westfälische Str. 36, ein.
Außerdem besteht die Möglichkeit,
Vogel dieser Zeit telefonisch unter
Tel. 02761/6983030 zu erreichen.
Der Dieter und seine Karin freuen sich
jedes Jahr auf die Wendschen. FOTO: JS
Schon ein echtes ,Urgestein' auf der Wendschen Kärmetze: Dieter Mennecke, Autoscooter-Betreiber aus Dortmund, der das Volksfest im Sauerland seit fast 55 Jahren nicht
ein einziges Mal verpasst hat.
FOTO: JOSEF SCHMIDT
chen das jetzt schon in der 4. Generation“, klärt er auf. Gleiches gilt für
seine Frau Karin, geb. Isken. Die Iskens sind ebenfalls eine Schausteller-Dynastie, die schon in den 50-er
Jahren mit Autoscootern das Land
bereisten. Das Schausteller-Paar
machte sich dann 1960 selbstständig und übernahm einen Scooter.
Mennecke hat alles mitgemacht,
den technischen Wandel vom Kassieren nach Gedächtnis zur Einführung der Chips Mitte der 60er-Jahre
und das zunehmend schwieriger
werdende Geschäft: „In unserer
Branche schlägt sich das immer größere Freizeitangebot nieder.“ Die
Besucherzahlen seien Jahr für Jahr
zurückgegangen. Und die Leute seien mit dem Geld ausgeben auch zu-
rückhaltender geworden: „Wo früher der Pappa 10 Chips gekauft hat,
sind es heute vielleicht zwei oder
drei.“ Zudem seien auch einfach weniger Kinder und Jugendliche da.
Mennecke: „Den Pillenknick haben wir gewaltig abbekommen.“
Von Vorteil sei jedoch, dass die Saison länger dauere. Mennecke: „Früher war Ende Oktober Schluss, heute geht das mit den Weihnachtsmärkten bis zum 23. Dezember.“
Trotz der Strukturprobleme setzt
die Mennecke-Dynastie auf Zukunft: Denn beide erwachsenen
Kinder von Dieter und seiner Karin,
Sohn Heinz-Dieter und Tochter
Gudrun, sind in die Fußstapfen getreten, haben das Geschäft mit
Autoscooter übernommen, die
Tochter noch ein Fahrgeschäft für
die Kleinsten (Baby-Flug’) hinzugenommen.
Und alles aus eigenem Antrieb:
„Wir haben die nicht dazu gedrängt,
aber man ist natürlich schon irgendwie froh, wenn das weitergeht, was
man aufgebaut hat“, kann der 75Jährige seinen Stolz nicht ganz verbergen.
Er selbst bereist jedes Jahr nur
noch die Wendsche Kärmetze,
auch, um die vielen alten Bekannten zu treffen, und die Osterkirmes
in Dortmund. Auf die Wendschen
freut er sich jedes Jahr wieder aufs
Neue, er weiß aber auch: „Wenn
man die Kontakte nicht pflegt, ist
man auch schnell wieder vergessen.“
Hintergrund
Dieter Mennecke dürfte zu
den treuesten Schaustellern der
Wendschen Kärmetze überhaupt
gehören. Seit 1958 war er jedes
Jahr auf der Kärmetze, ohne ein
einziges Mal wegen Krankheit
oder anderen Widrigkeiten zu
fehlen. In diesem Jahr darf er das
55. Kärmetze-Jubiläum feiern.
Der heutige Mennecke-Auto-
scooter hat über 24 Fahrzeuge.
Wandel der Zeit: 1980 kostete
ein „Autochen“ rund 2200 Mark,
heute rund 8000 Euro.
140 Kinder im Artistencamp auf dem Kimicker Berg
Profi-Tipps vom „Circus ZappZarap“. Am 18. August ist Premiere. Olper Nachwuchsartisten berichten täglich
Olpe. Nach dreijähriger Pause ist es
wieder so weit: Der pädagogische
„Circus ZappZarap“ hat sein Zelt
auf dem Kimicker Berg aufgeschlagen. Eine Woche lang lernen rund
140 Kinder und Jugendliche, was
ein echter Zirkusartist so alles können muss - und unsere Leser sind
hautnah mit dabei. Denn die Nachwuchsartisten aus dem Josefshaus,
aus der Tagesgruppe „Arche Noah“
und aus dem Kindergarten „Pusteblume“ berichten täglich von ihren
Erlebnissen in der Manege.
Heute schreiben Michelle (15),
Manuela (18) und Daniel (14):
„Sonntag wurde schon das Zirkuszelt aufgebaut, hat insgesamt 10
Stunden gedauert. Es war sehr
schwer und anstrengend, da sind
schon die Schweißperlen geflossen.
Gestern ging es dann um 9.30 Uhr
los. Die Trainer und Zirkusleute haben dann eine Vorstellung gemacht,
was wir so alles machen können in
dieser Woche, z.B. Seilspringen, Fakir, Feuerteufel. Dann konnten wir
in 9 Workshops alles ausprobieren
und hatten bis jetzt Spaß.
Das Mittagessen um 12 Uhr war
superlecker. Dazu mussten wir uns
in 2 Gruppen aufteilen, damit nicht
beim Essen eine so lange Schlange
steht und dann geht’s auch schneller.
Lustig fanden wir das mit dem
doppelten Seilspringen und die Fakire, die über Scherben liefen. Blut
floss keins. Das mit den Fackeln war
schwer, diese zu drehen. Das tat in
den Schulterblättern weh.
Das Rollbrett war ein Stück Rohr
mit einem Holzbrett drauf. Darauf
musste man sich stellen und das
Gleichgewicht halten. Das war nicht
so einfach. Die Trainer haben uns geholfen und uns festgehalten. Allein
schafft man das nicht, da muss man
schon ganz viel Übung haben.
Das Zirkuszelt ist wirklich cool,
auch die Musik. Wenn alle leise
sein sollen, dann ruft die Anna laut
„Zipp“ und wir müssen dann alle
„Zapp“ rufen und leise sein. Und
wenn die Musik ertönt, müssen wir
alle ins Zelt.
Wir freuen uns jetzt auf das
Nachmittagstraining!“
Während die jungen Zirkusstars
auf den Wiesen rund ums Josefshaus und unter der Zirkuskuppel
fleißig üben, fiebern sie gleichzeitig
ihrem großen Tag entgegen. Denn
am 18. August um 11 und 14.30
Uhr steigen ihre beiden eigenen
Zirkusvorstellungen - und dazu
sind alle Olper eingeladen. Karten
im Vorverkauf (6 Euro) gibt es
unter Tel. (02761) 93500.
Was es bedeutet, vor Publikum
aufzutreten, erfahren die Jungen
und Mädchen schon bei der Generalprobe: Dann schauen nämlich
die Senioren aus dem Drolshagener St.-Gerhardus-Haus zu.
Manuel ist mit Feuereifer bei der Sache.
FOTO: MICHAEL ALEXANDER
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