Mach Dir ein Bild ! Fotowettbewerb Kursaal Heiden Ein Projekt des Vereins Spacespot in Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe Ostschweiz des Bundes Schweizer Architekten BSA Das Pilotprojekt „Mach Dir ein Bild!“ wurde im Rahmen des Schulprojektes des Bundes Schweizer Architekten BSA in Zusammenarbeit mit dem Departement Architektur an der ETH Zürich durchgeführt. Die Ortsgruppe Ostschweiz des Bundes Schweizer Architekten BSA hatte dazu den Anstoss gegeben und das Projekt unterstützt. Spacespot Für Architektur sensibilisieren Kinder und Jugendliche wachsen in einer gebauten Umgebung auf, die sie oft kaum bewusst wahrnehmen. Sie neugierig zu machen und für Architektur und Umweltgestaltung zu sensibilisieren, ist das Ziel von Spacespot. Lehrmittel entwickeln Wahrnehmungs- und Gestaltungsaufgaben ermöglichen einen Zugang zur gebauten Umwelt. Schritt für Schritt erschliessen sich kulturelle, wirtschaftliche, gestalterische und geschichtliche Zusammenhänge. Für alle Stufen der Primarschule bis zum Gymnasium werden im Rahmen von Pilotprojekten Übungsanleitungen erarbeitet. Der Zeitaufwand bewegt sich von zwei Stunden für eine einzelne Kurzübung bis zu 30 Lektionen für ein ganzes Semesterprogramm. Ein modularer Aufbau erlaubt individuelle Kombinationen und Kurse. Interessierte beraten Lehrende und Architekturschaffende erarbeiten miteinander neue Lektionen und Kurse, die sich später breit anwenden lassen. Der Verein Spacespot berät und unterstützt sie dabei. Aus den besten Übungen und Lektionen werden mit Hilfe von Didaktikfachleuten modular aufgebaute Lehrmittel erarbeitet und publiziert. Für Lehrende wird ein Aus- und Weiterbildungsangebot erarbeitet. 2 Mach Dir ein Bild! Fotowettbewerb Projektportrait 4 Vorbereitung 7 Durchführung 9 Fotografien 10 Kontakt 18 Impressum 19 3 Projektportrait Kursaal Heiden des Architekten Otto Glaus Schulstufe Primar- und Sekundarstufe Gefäss Eintägige Veranstaltung im Kursaal Heiden Teilnehmer Kinder und Jugendliche aus Heiden und Umgebung Betreuung Hansjörg Gadient, unterstützt von Architekt Paul Knill als Preisrichter und von der Pfadi Heiden Rahmen Das Projekt fand aus Anlass des fünfzigjährigen Bestehens des Kursaals Heiden von Otto Glaus statt. Die Gemeinde Heiden feierte den Anlass mit einer ganztägigen Veranstaltung für interessierte ArchitektInnen und Laien. Der Fotowettbewerb war der Programmteil, der sich besonders an die Kinder und Jugendlichen richtete. Ziel Ziel des Wettbewerbes war es, die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen für den Bau von Otto Glaus und seine besonderen Eigenarten zu sensibilisieren. Sie sollten von einem passiven Hinnehmen von Architektur zu einem aktiven Hinblicken geführt werden. 4 Einbettung des Kursaals in den umgebenden Park Didaktische Struktur Die Kinder und Jugendlichen wurden aufgefordert, den Ausschreibungstext und den Kurzbeschrieb des Kursaals zu lesen und sich den Bau und seine Umgebung anzuschauen. Darauf konnten sie sich eine Fotokamera ausleihen und sich im und am Gebäude auf Motivsuche begeben. Aus den Bildern sollten sie anschliessend eines auswählen, mit dem sie sich am Wettbewerb beteiligen wollten. Betreuung Ausser der Erklärung des Vorgehens und der Funktionen der Kamera erhielten die Kinder und Jugendlichen in der Regel keine Betreuung. Den Jüngsten, die teilweise noch nicht im Schulalter waren, halfen die PfadfinderInnen im Umgang mit der Kamera. Die Bilder wurden anschliessend auf den Computer geladen und ausgedruckt. Jurierung Am späten Nachmittag der Veranstaltung jurierten Hansjörg Gadient und Paul Knill die Bilder und verteilten in jeder Kategorie die Preise. Der erste Preis war jeweils eine Digitalkamera (dieselben, die für den Wettbewerb ausgeliehen wurden), der zweite ein Bilderbuch über Häuser der Welt und der dritte eine Schachtel Farbstifte. Material Kameras, Computer, Drucker, Papier, Wettbewerbspreise Zeitbedarf 1 Tag 5 Otto Glaus und sein Kursaal So hat Otto Glaus ausgesehen, als er den Kursaal gezeichnet hat. Das war vor mehr als fünfzig Jahren. Hier zeigt er auf eine Zeichnung von einem anderen Bauwerk. Eine solche Zeichnung nennt man einen Plan. Das ist Otto Glaus als junger Mann. Er ist Architekt. Ein Architekt denkt sich ein Haus aus und zeichnet es auf. Das ist ein Plan vom Kursaal. Auf einem Plan zeichnet der Architekt die Räume und Mauern des Gebäudes auf. Das sieht dann so aus, als ob man das Dach weggenommen hätte und wie ein Vogel von oben in das Gebäude schaut. Viele von Otto Glaus’ Bauten wurden mit der Zeit umgebaut und sind somit nicht mehr in ihrer Ursprünglichkeit erhalten. Andere wurden unter Denkmalschutz gestellt und gelten heute als Beispiele charakteristischer Architektur der Nachkriegszeit. 1966-69 Siedlung Jakobsgut Zürich Höngg 1946-51 Appenzeller Typenhaus 1950-51 Katholische Kirche in Meilen Le Corbusier auf der Zehn-Franken-Note 1967-69 Konvikt der Kantonsschule Chur Otto Glaus hat Zeit seines Lebens viele öffentliche Bauten errichtet, darunter auch mehrere Schulbauten. Vom weltberühmten Schweizer Architekt Le Corbusier war Otto Glaus bei vielen seiner Bauten beeinflusst, so zum Beispiel beim Flughafen von LuganoAgno. 1968-70 Kantonsschule in Zürich-Wattwil 1952-61 Regierungsbauten in Chandigarh von Le Corbusier Bauten in Heiden 2000 Die allerersten Entwürfe von Otto Glaus waren einfache Wohnhäuser in der Schweiz. Neben einigen Siedlungen hat er später auch Hochhäuser entworfen. Biografie † 1996 in Zürich gestorben Wohnbauten 1990 um 1980 Bekannt wurde Otto Glaus vor allem durch den Bau der katholischen Kirche in Meilen. Später hat er noch viele weitere Kirchen und Klöster errichtet. 1956 Aeroporto Lugano-Agno Le Corbusier 1970 1960 1950 1958 kirchliche Bauten Beton war für Glaus ein wichtiger Baustoff, den er oft wie ein Bildhauer verwendete. So erscheinen viele seiner Gebäude wie Skulpturen. Diese Art, Beton zu verwenden, war einerseits durch Le Corbusier beeinflusst andererseits aber in der damaligen Zeit sehr verbreitet. 1972-74 Kurhotel in Heiden öffentliche Bauten Gestalterische Entwicklung 1956-57 Kursaal in Heiden berühmter Kollege Otto Glaus hat nicht nur Gebäude entworfen, sondern sich auch intensiv mit Stadtplanung beschäftigt. Für Zürich hat er mehrere Schriften und Kommentare zur jeweilige Stadtentwicklung verfasst. Otto Glaus hat für Heiden zwei wichtige Gebäude entworfen, den Kursaal und das Kurhotel. 1937 Otto Glaus in Paris 1937, im Jahr der Weltausstellung, geht Otto Glaus nach Paris um beim weltbekannten Architekten Le Corbusier zu arbeiten. Der Baustil von Le Corbusier wird Otto Glaus bei vielen seiner weiteren Projekte beeinflussen. Architekt und Städteplaner Ab 1941 studiert er an der ETH Zürich Architektur und arbeitet nebenbei in seinem eigenen Architekturbüro zusammen mit Oskar Burri. 1930 1914 in Heiden geboren Otto Glaus So hat Otto Glaus den Kursaal gezeichnet. Man sieht viele Bäume und Sträucher. Erst dahinter ist das Gebäude. Also wollte Otto Glaus einen Kursaal in einem Park haben. 1940 1938 kehrt Otto Glaus zurück nach Zürich und holt seine Matura nach. Bis dahin hat er bereits als Bauleiter und an mehreren Ausstellungspavillons der Schweizer Landesaustellung mitgearbeitet. * Zuerst macht er eine Lehre als Tapezierer in Arosa, dann (ab 1936/37) wird er Schüler der Innenarchitektur-Klasse der Kunstgewerbeschule in Zürich. 1914 wird Otto Glaus in Heiden geboren und verbringt dort seine Kindheit und Jugend. 1910 1920 Le Corbusier hat so viele gute Gebäude entworfen, dass er weltberühmt wurde. Darum ist er auf der Zehn-Franken-Note abgebildet. 1980 Das ist Le Corbusier. Er war auch ein Architekt und lebte in Paris. Otto Glaus hat bei Le Corbusier gearbeitet und viel von ihm gelernt. Vorbereitung Um den Teilnehmern des Wettbewerbes einen Zugang zu der Arbeit des Architekten Otto Glaus zu ermöglichen, war auf der Vorderseite der Ausschreibungsblätter ein kurzer geschicht­ licher Abriss seines Lebenswerkes aufgeführt. Die Version für die unteren Schulklassen war allgemeiner gefasst und erklärte in erster Linie das Berufsbild und die Hilfsmittel des Architekten. Eine ausführlichere Variante, mit mehreren beispielhaften Bauten und Querverweisen war für die oberen Alterstufen (4.- 9. Klasse) gedacht. Die Recherche, die dem Wettbewerb vorausging, wurde bereits in Hinblick auf Themen geführt, die sich für den Fotowettbewerb anbieten würden. Dabei wurden einerseits signifikante Themen des Gesamtwerks von Otto Glaus aufgespürt, andererseits der Kursaal selbst auf mögliche fotografische Sujets untersucht. Linke Seite, oben: Einführungstext für 1. - 3. Klässler Linke Seite, unten: Einführungstext für 4. - 9. Klässler 7 Mach Dir ein Bild! - Der Wettbewerb Anlässlich der Sanierung des neuen Kursaals von Otto Glaus veranstalten die Gemeinde Heiden und die Ortsgruppe Ostschweiz des Bundes Schweizer Architekten BSA in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Architektur und Schule an der ETH Zürich einen Wettbewerb für Kinder und Jugendliche, der sich mit dem Werk von Otto Glaus beschäftigt. So hat der alte Kursaal ausgesehen, der vorher hier stand. Er war ganz aus Holz. Sieht er nicht aus wie ein indisches Schloss? Weil er in einem schlechten Zustand war, wurde er abgerissen und Otto Glaus konnte hier den neuen Kursaal bauen. Mach Dir ein Bild vom Kursaal von Otto Glaus! Du kannst auch einen eigenen Kursaal zeichnen, ein Haus, in dem sich die Menschen treffen können zum Tanzen, Essen oder ein Fest feiern. Du kannst Dir eine Fotokamera leihen und Dir anschliessend Dein Bild ausdrucken lassen. Oder Du kannst Dir Papier und Stifte leihen und eine Zeichnung machen. Für die besten Bilder gibt es einen Preis: eine Kamera, ein Buch oder eine Schachtel Farbstifte. Vergiss nicht, auf der Rückseite Deiner fertigen Arbeit Deinen Namen, Deine Adresse und Dein Alter anzugeben! Die Preise Die fertigen Arbeiten müssen bis spätestens 16.00 Uhr abgegeben werden. Auf der Rückseite Name, Adresse und Alter nicht vergessen! Der Kursaal Eine Jury wird in jeder Alterskategorie drei Arbeiten auswählen und die PreisträgerInnen um 17:00 Uhr bekanntgeben. Der erste Preis ist in jeder Kategorie eine Digitalkamera, der zweite ein Buch mit 500 Häusern und der dritte ein Satz Farbstifte. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mach Dir ein Bild! - Der Wettbewerb Anlässlich der Sanierung des neuen Kursaals von Otto Glaus veranstalten die Gemeinde Heiden und die Ortsgruppe Ostschweiz des Bundes Schweizer Architekten BSA in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Architektur und Schule an der ETH Zürich einen Wettbewerb für Kinder und Jugendliche, der sich mit dem Werk von Otto Glaus beschäftigt. Der “Neue Kursaal” wurde 1956/57 von Otto Glaus als Ersatz für den alten, baufälligen Kursaal errichtet, der nicht genügend Platz für die neuen Anforderungen bot. Zur Strasse hin sind dem grossen Saal einige kleinere Gebäude vorgelagert (Pergola, Empfangshalle), um das Gebäudevolumen nicht zu gross erscheinen zu lassen und eher den Eindruck eines Pavillons im Park zu erwecken. Nach Süden hin, dort wo das Gelände abfällt, zeigt sich der Kursaal in seiner tatsächlichen Grösse. Unter dem Saal waren ein Lesesaal und eine Gemäldegalerie geplant. Zusätzlich gab es noch einen Nachtclub, ein Spielzimmer und ein kleines Restaurant. Das Gebäude öffnet sich mit einer grossen Glasfassade gegen Süden und lässt somit viel Licht in die Räume. Von innen bietet es einen grossartigen Ausblick auf den Park. Im Mai 2007 hat der Gemeinderat von Heiden beschlossen, den unter Denkmalschutz stehenden Kursaal zu sanieren. Er soll aber nicht umgebaut werden, sondern so erhalten bleiben, wie der Architekt ihn damals geplant hat. Die Preise von innen Als Otto Glaus den Kursaal in Heiden entworfen hat, hat er sehr viele Zeichnungen und Skizzen gemacht, um sich vorzustellen, wie das Gebäude und seine Innenräume aussehen werden. Auf vielen Plänen hat er seine Vorstellungen festgehalten und sie der Gemeinde und den Handwerkern gezeigt, damit alle verstehen, wie der Kursaal am Schluss aussehen soll. Du kannst Dir heute ein Bild machen, das zeigt, wie Du das Gebäude siehst. Das kann ein Bild von aussen sein oder eines von einem Innenraum oder eines, das einen interessanten Ausschnitt zeigt. Lass Dich ganz von Deinem eigenen Auge leiten. Dein Bild sollte möglichst eigenständig sein und doch etwas Typisches der Architektur von Otto Glaus zeigen. von nahem Du kannst Dir eine Fotokamera leihen und Dir anschliessend Dein Bild ausdrucken lassen. Oder Du kannst Dir Papier und Stifte leihen und eine Zeichnung machen. Du kannst auch ein Foto mit einer Zeichnung kombinieren oder eine Collage erstellen. Dein Bild kann ganz realistisch sein oder ganz abstrakt. Vergiss nicht, auf der Rückseite Deiner fertigen Arbeit Deinen Namen, Deine Adresse und Dein Alter anzugeben! von aussen Otto Glaus hat im Kursaal ganz verschiedene Räume geschaffen: grosse und kleine, hohe und niedrige. Manche haben grosse Fenster und sind ganz hell, andere haben nur wenige Fenster ganz oben in der Wand. Das hängt ganz davon ab, wie viele Menschen sich darin aufhalten und wozu der Raum gebraucht wird. Bei einem Gebäude ist es nicht nur wichtig, wie das Ganze aussieht, sondern auch, wie die Einzelheiten gestaltet sind. Otto Glaus hat sich bei der Gestaltung des Kursaals viel Mühe gegeben. Er hat darauf geachtet, dass die Formen und Materialien zu einander passen und dass alles gut funktioniert, auch bei ganz kleinen Einzelheiten wie Türgriffen oder Dachspeiern. Der Kursaal ist ein Gebäude, das von jeder Seite anders aussieht. Einmal ist er ganz niedrig, einmal ganz hoch, einmal ganz abweisend und einmal ganz einladend. Wände und Fensterflächen wechseln sich ab. An einer Seite greifen Gitterstrukturen in den Garten hinaus, an einer anderen ragt ein Vordach hervor. Die verschiedenen Räume haben nicht nur unterschiedliche Abmessungen und Fenster, sondern auch ganz unterschiedliche Stimmungen. Die Farben und Materialien, aber auch das Licht sind dafür wichtig. Suche Dir einen Raum aus, der Dir besonders gefällt und mache darin eine Zeichnung oder eine Fotografie, auf der zu sehen ist, was an dem Raum besonders ist oder was Dir besonders gefallen hat. Suche Dir im Kursaal Einzelheiten heraus, die Dir gefallen. Zeichne sie ganz gross oder mache Fotos, die die Einzelheit besonders gut zeigen. Du kannst auch mehrere Einzelheiten auf einer Zeichnung kombinieren oder mehrere kleinere Zeichnungen von Einzeheiten zu einer Collage zusammen stellen. Suche Dir eine Ansicht des Gebäudes, die Dir besonders gefällt und mache davon eine Fotografie oder eine Zeichnung. Findest Du eine Perspektive, die noch nie jemand beachtet hat? Die fertigen Arbeiten müssen bis spätestens 16.00 Uhr abgegeben werden. Auf der Rückseite Name, Adresse und Alter nicht vergessen! Eine Jury wird in jeder Alterskategorie drei Arbeiten auswählen und die PreisträgerInnen um 17:00 Uhr bekanntgeben. Der erste Preis ist in jeder Kategorie eine Digitalkamera, der zweite ein Buch mit 500 Häusern und der dritte ein Satz Farbstifte. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. r Kursaal l” wurde 1956/57 von Otto Glaus als Ersatz fälligen Kursaal errichtet, der nicht genüneuen Anforderungen bot. nd dem grossen Saal einige kleinere Gebäurgola, Empfangshalle), um das Gebäudeergola, gross erscheinen zu lassen und eher den villons im Park zu erwecken. Nach Süden hin, nde abfällt, zeigt sich der Kursaal in seiner sse. aren ein Lesesaal und eine Gemäldegalerie h gab es noch einen Nachtclub, ein Spielzimes Restaurant. net sich mit einer grossen Glasfassade gegen omit viel Licht in die Räume. Von innen bieartigen Ausblick auf den Park. der Gemeinderat von Heiden beschlossen, alschutz stehenden Kursaal zu sanieren. Er mgebaut werden, sondern so erhalten bleitekt ihn damals geplant hat. e Preise Durchführung Entscheidend für den didaktischen Erfolg einer Übung ist unter anderem die Stufengerechtigkeit. Deshalb wurde die Wettbewerbsaufgabe je nach Alterstufe variiert und der Schwierigkeitsgrad angepasst. Den Teilnehmern der ersten bis dritten Klasse war die Wahl der Mittel und das Motiv ihrer Darstellung noch weitestgehend selbst überlassen. Hier ging es in erster Linie um den Grundsatz, etwas Gebautes interessant genug zu finden, um es abzubilden. Für die höheren Altersstufen wurden je drei Themengebiete angeboten, die sie zu einer spezifischeren Betrachtungsweise anregen sollten. Im Verlauf des Wettbewerbes zeigte sich allerdings, dass dieser Anspruch eher zufällig statt absichtlich erfüllt wurde. Um hier mehr zu erreichen, wäre eine Vorbereitungsphase sicher sinnvoll. Sowohl die Kinder als auch die Jugendlichen suchten sich ihre Themen weitgehend selber und wählten die Sujets für ihre Bilder frei. Beschreibung der Aufgabe für die drei Altersstufen: links oben 1. - 3. Klasse, links unten 4. - 6. Klasse, unten 7. - 9. Klasse. Mach Dir ein Bild! - Der Wettbewerb Anlässlich der Sanierung des neuen Kursaals von Otto Glaus veranstalten die Gemeinde Heiden und die Ortsgruppe Ostschweiz des Bundes Schweizer Architekten BSA in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Architektur und Schule an der ETH Zürich einen Wettbewerb für Kinder und Jugendliche, der sich mit dem Werk von Otto Glaus beschäftigt. Architektur und Natur Mach Dir ein Bild! Wähle eines der drei Themen und gestalte eine Zeichnung oder eine Fotografie. Fotografie. Wie Du dein Bild gestaltest, ist Dir überlassen. Sei kreativ. Probiere auch Techniken aus, die Du noch nicht kennst. Du kannst farbig zeichnen oder schwarz weiss. Du kannst Oberflächen flächen auf Papier durchpausen und daraus eine Collage erstellen oder eine einfache Bleistiftzeichnung anfertigen. Oder du kannst verschiedene Techniken kombinieren. Auch mit der Fotokamera kannst Du ein ganz individuelles Bild gestalten. Achte auf das Motiv, den Ausschnitt, die Lichtstimmung, die Farben, die Schärfe, die Kontraste und so weiter. Licht und Schatten Wichtig ist, dass auf dem Bild eine Stimmung zu erkennen ist, die mit einem der drei Themen zu tun hat. Es ist nicht wichtig, dass der Ort oder der Gegenstand exakt abgebildet ist. Versuche dein Bild auf wenige Elemente zu reduzieren. Gerade soviel, dass man erkennt was Dir wichtig war. Schaue Dir die Zeichnungen von Otto Glaus für den Wettbewerb an und bedenke, mit wie wenigen Mitteln er arbeitet, um sein Gebäude zu präsentieren. Auch die Fotografien Fotografien von den Gebäuden zeigen jeweils nur einen kleinen Ausschnitt, der besonders wichtig war. Plastizität Otto Glaus war es bei seinem Entwurf für den Kursaal in Heiden wichtig, dass das Gebäude aussieht wie ein Pavillon der in einem Park steht. Deshalb ist auch in seinen Wettbewerbszeichnungen sehr viel von dem Park zu sehen, und das Gebäude passt sich in die Umgebung ein. Bei vielen Gebäuden von Otto Glaus wurden die Räume so gestaltet, dass Licht und Schatten in besonderer Weise in Erscheinung treten. Die Anzahl und Grösse der Fenster hat er so ausgewählt, dass sich ein spannungsvolles Bild aus Hell und Dunkel ergibt. Ein wichtiges Gestaltungsmittel war für Otto Glaus die Plastizität. Auch beim Kursaal fügt er verschiedene Volumen zu einer Art grosser Skulptur. Geschlossene und offene, grosse und kleine, schwer und leicht erscheinende Bauteile sind dabei gekonnt kombiniert. Bei dem Thema «Architektur und Natur» kannst Du nach Verbindungen oder Gegensätzlichkeiten suchen, die das Verhältnis von Architektur und Natur verdeutlichen. Schau Dich auf dem Gelände um und suche nach Orten, bei denen sich die Architektur in die Umgebung einfügt oder versucht, sich von ihr abzuheben. Lass Dich davon inspirieren. Es geht nicht darum, reale Situationen abzeichnen, sondern sich ein eigenes Bild zu machen. Suche bei dem Thema «Licht und Schatten» nach Orten, die besonders durch ihre Lichtstimmung auffallen. Dies können sowohl sehr dunkle Orte sein, bei denen nur wenig Licht an ganz bestimmten Stellen einfällt, oder sehr helle, die viel Licht und Sonne einlassen. Versuche in deiner Fotografie Fotografie oder Deinem Bild vor allem die Lichtstimmung eines solchen Ortes wiederzugeben. Suche an seinem Gebäude nach Orten, bei denen die Plastizität besonders prägnant in Erscheinung tritt. Achte auch auf die Materialien. Wo hat Glaus glatte, wo hat er rauhe Materialien verwendet? Achte darauf, wie Licht und Schatten sowie Farben und Formen die Plastizität der Bauteile hervorheben. Die fertigen Arbeiten müssen bis spätestens 16.00 Uhr abgegeben werden. Auf der Rückseite Name, Adresse und Alter nicht vergessen! Eine Jury wird in jeder Alterskategorie drei Arbeiten auswählen und die PreisträgerInnen um 17:00 Uhr bekanntgeben. Der erste Preis ist in jeder Kategorie eine Digitalkamera, der zweite ein Buch mit 500 Häusern und der dritte ein Satz Farbstifte. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 9 1. - 3. Klasse 4. - 6. Klasse 7. - 9. Klasse 10 11 1. - 3. Klasse 4. - 6. Klasse 7. - 9. Klasse 12 13 1. - 3. Klasse 4. - 6. Klasse 7. - 9. Klasse 14 15 1. - 3. Klasse 4. - 6. Klasse 7. - 9. Klasse 16 17 Kontakt Spacespot Spacespot ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Vermittlung von Architektur und Umweltgestaltung widmet. Er wurde im Sommer 2008 gegründet und wird von den folgenden Vereinen und Institutionen getragen: Bund Schweizer Architekten BSA, Schweizer Ingenieur und Architekten Verein SIA, Bund Schweizer Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten, Schweizer Werkbund, Schweizer Heimatschutz, Verband Freierwerbender Schweizer Architekten FSAI, tribu› architecture Lausanne. Verein Spacespot Pet Zimmermann Hansjörg Gadient Spacespot Unionsgasse 2 2502 Biel - Bienne Tel. 032 322 64 48 Fax 032 322 64 49 [email protected] www.spacespot.ch Dieses Projekt wurde unterstützt von 18 BSA Bund Schweizer Architekten FAS Fédération des Architectes Suisses FAS Federazione Architetti Svizzeri Die in dieser Broschüre gezeigten Bilder stammen von Herausgegeben vom diesen Kindern und Jugendlichen: Eliane Baenziger Verein Spacespot Mara Brosch Noah Brosch Martina Brülisauer Jonas Dorniden Andrina Enzler Bilder S.4 und 5: Archiv Bilder S. 7: Hansjörg Gadient, Archiv Text: Hansjörg Gadient und Jan Hellhammer Gestaltung: Jan Hellhammer Livia Erni Melanie Kuenzler Anna Naef Maria Naef Meret Rechsteiner Kathrin Rellstab Tobias Schoch Benno Sonderegger Eva Sonderegger Lilo Sonderegger Yamilex Tobler 19