Green solar cities Projekte die verändern Der Verein Nachhaltige Städte und Gebäude « August « 2013 Titelseite: Solar Kunst in Valby, Dänemark. Fotograf: Jakob Klint, Kuben Management vorwort Green Solar Cities EU-CONCERTO Veröffentlicht von: Der Verein Nachhaltige Städte und Gebäude c/o European Green Cities Norsgade 17 DK-8000 Aarhus C Tel. 86 76 09 03 e-mail: [email protected] www.fbbb.dk Redaktion: Peder Vejsig Pedersen, Jakob Klint und Elsebeth Terkelsen Auflage: 300 Exemplare Grafische Gestaltung: reDesign Fotos: Bildquelle: Artikel Schriftsteller wo anders nicht angegeben ist Print: LaserTryk.dk Tryksag 541-826 Als eine natürliche Folge des Vereins Umgang mit der Umwelt, haben wir uns dafür entschieden, das gedruckte Material mit dem Nordischen Swahn Umweltzeichen zu prägen. Das Swahn Umweltzeichen garantiert, dass Papier, Tinte etc. strengen Umweltstandards entsprechen. Darüber hinaus kann diese Drucksachen nach Gebrauch recycelt werden. Von Peder Vejsig Pedersen, Direktor, Cenergia Es ist Zeit für die letzte thematische Zeitschrift in drei Sprachen des EU-CONCERTO Projektes Green Solar Cities. In Valby, Kopenhagen Dänemark und in Salzburg, Österreich, haben zahlreiche Gebäudeund Sanierungsprojekte Energieeinsparungen im Ausmaß von 30-80% im Vergleich zum Stand nationaler Bauordnung realisiert. Zur gleichen Zeit wurde der Einsatz von Solaranlagen bedeutend ausgeweitet. In Salzburg wurde eine innovative Kombination von 2.000 m² Solarkollektoren, einem Pufferspeicher und einer Wärmepumpe im alten Gewerbegebiet Lehen geschaffen. Die Wärme wird über ein Niedertemperatur-Mikronetz zu den Neubauten und sanierten Altbauten verteilt. Mit diesem und einigen anderen Bau- und Umbauprojekten hat sich eine ganze Stadt gewandelt. Auch in Valby, Kopenhagen hat das Projekt Veränderungen mit sich gebracht. Es unterstützte die kontinuierliche Entwicklung des Solar-Plan Valby vom Jahr 2000, der das Ziel hat bis zum Jahr 2025, 15% solare Energieversorgung zu erreichen. Im Jahr 2013 wurden 4 MWp Solarzellen in Valby geschaffen, darunter eine 777 kWp Solaranlage für eine große Kläranlage. Es ist die größte Solaranlage in den nordischen Ländern. Obwohl das EU-CONCERTO Projekt Green Solar Cities offiziell im Juni 2013 nach 6 Jahren beendet ist, sind bis zum Sommer 2014 noch eine Menge Aktivitäten geplant. Auf der Projekt-Website werden unter folgendem Link die endgültigen Ergebnisse für alle ProjektSites verfügbar sein: www.greensolarcities.com. Im Zusammenhang mit der Messung und Auswertung werden auch Elemente aus dem sogenannten Aktiv Haus-Konzept, einschließlich der Active Haus Spezifikationen (www.activehouse.info) verwenden. Gleichzeitig wird ein Best-Practice-Buch mit dem Titel Green Solar Cities in Zusammenarbeit mit Earth Scan Publishers in Großbritannien veröffentlicht. Außerdem findet man das Projekt auf www.paneuropeannetworks.com und www.horizon2020projects.com. Inhaltsverzeichnis Valby zeigt den Weg Peder Vejsig Pedersen 3 Strubergassesiedlung – Sanierung Innenklima und Benutzerfriedenheit eines altes Wohnquartiers – Lüftung in Wohnungen Inge Strassl Evert Hasselaar 16 27 Energetische Sanierung – Urban challenge Vilfred Hvid og Jakob Klint Green Solar Cities – Ergebnisse in Salzburg Inge Strassl 6 Messung und Auswertung von Green Schwedische Erfahrungen Solar Cities Peder Vejsig Pedersen Jappe Goud 20 Beispiele von Bauintegrierten Photo 12 Fokus auf die Einbeziehung von Voltaics (BIPV) Bewohnern Seite 2 « august « 2013 29 Evert Hasselaar Peder Vejsig Pedersen 24 31 Va l b y z eig t d e n w eg Photovoltaik in den Städten – mit Kopenhagen als Beispiel Giebel bei der Eisenbahn in Valby mit Solar Kunst (vom Künstler Anita Jörgensen) bei Nacht und bei Tag. Hier liefert die Solaranlage Strom für die Neon-Lichter, welche in der Nacht wie ein Wahrzeichen für die Valby Photo Voltaic Plan leuchtet Von Peder Vejsig Pedersen, technische Koordinator des Projekts Green Solar Cities und Direktor, Cenergia, Dänemark Kopenhagen hat das Ziel, im Jahr 2025 die erste CO2-neutrale Hauptstadt der Welt zu sein. Umfangreiche Renovierungen von Gebäuden, Umbau der Energieversorgung und Veränderungen des Transportverhaltens, sind nur einige der vielen Initiativen, die in Kopenhagen durchgeführt werden, um die CO2-Neutralität zu erreichen. Mit dem Kopenhagener Klima-Plan verbindet die dänische Hauptstadt Wachstum, Entwicklung und Verbesserung der Lebensqualität durch eine Reduktion der CO2-Emissionen um rund 1,16 Millionen Tonnen. Der Stadtteil Valby ist ein Beispiel dafür, was dies in der Praxis bedeutet. Das EU-CONCERTO Projekt Green Solar Cities wird in Bezug auf die Durchführung des Solar-Plans für Valby in Kopenhagen, welcher im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde, finanziell stark durch EU-Mittel unterstützt. Er zielt darauf ab, 15% der gesamten Stromerzeugung in Valby zu liefern, was 30 MWp PhotovoltaikStrom im Jahr 2025 entsprechen soll. Im Jahr 2013 wurden rund 4 MWp Solarzellen etabliert. Seit 2004 ist das Ziel, integrierte Photovoltaik für große Gebäude wie in Valby zu schaffen, auf ganz Kopenhagen ausgeweitet worden. Der Verein Solar City Copenhagen wurde gegründet und ist seitdem sehr aktiv (www.solarcity.dk). Zur gleichen Zeit wurden bei einer Reihe von neuen Bau- und Wohn- Renovierungsprojekten im EU-CONCERTO Bereich in Valby, die Energie Kennwerte um 30-79% im Vergleich zum Standard verbessert. 2013 « august « Seite 3 Photovoltaik bei Damhusaaen in Valby, die gröSSte Photovoltaik-Anlage in den nordischen Ländern. 8% der Elektrizität für die Reinigung des Abwassers wird durch Photo Voltaic gedeckt. Die Anlage gehört die "Lynette-Gemeinschaft" in Kopenhagen , und – mit Biogas zur Erzeugung von Strom ergänzt – liefert die Anlage fast 50% des jährlichen Verbrauchs von Strom KlÄRANLAGE Damhusåen Die erfolgreiche Solaranlage in Valby, Kläranlage Damhusåen, zeigt, dass in der Nutzung von Solarzellen für Kläranlagen ein großes Potenzial steckt. Die Abwasserreinigung beansprucht 8% des gesamten Stroms in Dänemark, in Valby ist der Anteil des Stromverbrauchs sogar noch höher. Darüber hinaus befindet sich die 777 kWp Photovoltaik-Anlage mit einer Fläche von rd. 14.000 m², auf einer ehemaligen Deponie. Aufgrund der Abwasserverschmutzung, war das Gebiet über viele Jahren nicht zu nutzen. Seite 4 « august « 2013 Hornemanns vænge In der Wohnsiedlung Hornemanns Vaenge werden Niedrigenergiehaus SanierungsLösungen zusammen mit der Nutzung von Solarenergie verwendet. Sowohl thermische als auch photovoltaisch hergestellter Strom ergänzt somit die Energieerzeugung der großen Anlagen in Kopenhagen. Auch eine solarbetriebene Belüftung wurde im Zuge des Projekts in Valby installiert. Hier liegt der Fokus auf dem niedrigen Stromverbrauch, welcher durch die Nutzung von Solarenergie erreicht werden kann. MESSEN UND KONTROLLIEREN Es ist nun auch ein Ziel des Projekts, Elemente aus dem sogenannten Aktiv Haus-Konzept (siehe: www.activehouse.info) einzubringen und zur Messung und Auswertung des Green Solar Cities Projekts in Valby zu verwenden. Diese wird im Sommer 2014 abgeschlossen sein. Energie, Klima und Umwelt: Im Aktiv Haus sind eine Reihe von Spezifikationen für unterschiedliche Bereiche vorgesehen: Jährliche Energiebilanz, Energie Planung, Lieferung und Überwachung, Kontrolle und Follow-up. Im Bereich der Energiebilanz erfolgt dies auf Basis einer Berechnung des gesamten Energieverbrauchs in einem Gebäude inkl. des Verbrauchs von Geräten. In den Vorschriften zum Aktiv- Haus ist das Energie-Monitoring, die Steuerung und Überwachung unerlässlich. Das ist neu im Vergleich zu Dänemark heute, wo es viele gute Methoden gibt, um Energieverbrauch zu berechnen, aber wie in den meisten anderen Ländern keine Korrelation mit dem, wie hoch der tatsächliche Energieverbrauch in realisierten Bauprojekten ist. Eine gute Lösung könnte sein, Vorgaben für die Dokumentation des Neubaus in einem Zeitraum von zwei Jahren, einzuführen. In Schweden ist eine neuer „Industrie Standard für Energiemanagement in Gebäuden“ SVEBY eingeführt worden. Es besteht aus 3 Hauptelementen: Der Geschäftsführer des "Lynette-Gemeinschaft", Torben Knudsen (auf der rechten Seite) war einer der wichtigsten Initiatoren des Projekts. Hier ist er mit dem Betriebsleiter zusammen »» Berechnung (basierend auf standardisierten Energie-Daten). »» Vereinbarung (Energiebedarf und Umgang mit Abweichungen). »» Verifikation (Methode zur Messung, Überwachung und Analyse). (Siehe auch www.fastighetsagerne.se). Aktivhaus Spezifikationen finden Sie auf der Website www.activehouse.info gefunden werden. Detaille vom Fundament der Solaranlage 2013 « august « Seite 5 E n e r ge t iche s a n ie r u n g Illustration von Hornemanns Vaenge – u r b a n ch a l l e n ge Von Vilfred Hvid og Jakob Klint, Berater und Chefberater, Kuben Management, Dänemark Neben der Schaffung von zahlreichen Niedrig-EnergieGebäuden in Valby, hat sich das Green Solar Cities Projekt auf die Sanierung der bestehenden Bausubstanz konzentriert. Energetische Sanierung ist die größte Herausforderung, mit der unsere Städte in Bezug auf die Reduktion der CO2-Emissionen, konfrontiert sind. Seite 6 « august « 2013 Eine der umfangreichsten Niedrigenergie-Renovierungen, die während des Projekts realisiert wurde, ist die Erneuerung des öffentlichen Wohnungsbau „Hornemanns Vaenge“. Hier wurden sechs Betonblöcke aus den 1960er und 1970er Jahren einer umfangreichen Renovierung unterzogen. Die Verwitterung von Beton Fassaden und die allgemeine Zermürbung haben eine Renovierung des Betons erforderlich gemacht. In diesem Rahmen erfolgten auch die Dämmung der gesamten Gebäudehülle mit 200 mm Mineralwolle und der Einsatz energieeffizienterer Fenster. Das EU-CONCERTO Projekt hat diese Sanierung in Form von besserer Belüftung, Solarthermie und Photovoltaik unterstützt, sodass die Gebäude nun den üblichen Energiebedarf von Neubauten erfüllen. „Hornemanns Vaenge“ ist ein gutes Beispiel einer Niedrigenergie-Renovierung, wo der Bedarf einer allgemeinen Gebäudesanierung mit einer weitreichenden Energieoptimierung kombiniert wurde. Inzwischen gibt es viele Beispiele energetischer Sanierungen von Betonbauten aus den 1960er und 1970er Jahren und die neuen Büroräume in Valby haben sogar gezeigt, dass ein älteres Bürogebäude aus Beton als Niedrigenergie-Haus 2020 zu Marktbedingungen saniert werden kann. Kuben Management – Hauptquartier in Ellebjergvej Während des Projekts wurde auch eine energetische Sanierung des Backsteins ausprobiert, diese Initiativen sind in der Regel jedoch nicht so umfangreich, wie für den Betonbau. Der Backsteinbau aus der Zeit vor 1950 jedoch, ist technisch eine viel größere Herausforderung als Beton Fassaden, weil die Gebäudehülle eine sehr lange Lebensdauer hat. Gleichzeitig sind die Ziegelfassaden schön, eine äußere Dämmung ist auch aus diesem Grund ausgeschlossen. Die wirtschaftlich realistischen Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs von Backsteingebäuden, sind begrenzt auf: »» Bessere Fenster mit niedrigen U-Werten, »» Innendämmung, wo möglich, mit Augenmerk auf die ProblemzonenAnschlüsse, Fensterleibungen etc. »» Die Dachkonstruktion Darüber hinaus können Einsparungen durch bessere technische Einrichtungen, wie zum Beispiel Lüftungen mit Wärmerückgewinnung, die Erneuerung und Optimierung von Heiz-und elektrische Anlagen, sowie durch Verhaltensänderungen von den Bewohnern, realisiert werden. Zudem kann im Rahmen der Dachrenovierung Photovoltaik und Solartherme im Dach integriert werden. Dialog mit BAUHERREN Während des Projekts sind wir im Dialog 10 kWp PV-Anlage (70 m²) und 60 m² Solaranlage wurden bei jeder der sechs Sanierungshäuser in Hornemanns Vaenge montiert mit vielen Wohnungsbaugesellschaften, privaten Vermietern und Eigentümergemeinschaften gewesen, oftmals war es jedoch schwierig, genügend Möglichkeiten der Energieeinsparung zu demonstrieren, um diese Investitionen attraktiv zu machen. Die privaten Vermieter hatten nicht das große Interesse an Einsparungen, weil die Bewohner für die Energie bezahlen und sie somit davon profitieren. Im Großen und Ganzen hat die Finanzkrise die finanzielle Flexibilität aufgrund der Abwertung des Bestands begrenzt. Ein erstes und sehr gelungenes Beispiel ist eine Dachrenovierung mit Isolierung der gesamten Dachfläche in Kombination mit installierten Solarzellen in Lyshöjgaard.. STADTERNEUERUNG IN VALBY Im Zusammenhang mit dem Green Solar Cities Projekt hat die Gemeinde von Kopenhagen Valby als Raum für Stadterneuerung gewählt. Auf diese Weise wurden die Möglichkeiten der Renovierungsfinanzierung verbessert. Gleichzeitig entscheidet das Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Ländliche Distrikte, dass für die Stadterneuerung Mittel zur Verbesserungen der Energieeffizienz verwendet werden könnten, und nicht wie bisher ausschließlich zur Verbesserungen an der Gebäudehülle und der Errichtung von Bäder. Damit wurde die Grundlage eines direkten Dialogs mit den privaten Vermietern in Valby in Bezug auf strengere Energie Nachrüstung geschaffen und auch kleinere Gebäude kamen in Betracht in Gl Jernbanevej in Valby. Im Sommer und Herbst des Jahres 2012 wurde ein Prozess mit einer Reihe von Akteuren gestartet, die untersuchen, wie umfangreiche Verbesserungen mit Verbesserungen der Energieeffizienz zusammen spielen könnten. Der Prozess wurde finanziell durch der Gesellschaft für Investitionen von Grundstückeigentümer und das Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Ländliche Distrikte unterstützt. Der Prozess begann mit einer Studienreise nach Basel und Zürich, um einige der extremsten Niedrigenergie-Altbausanierungen zu sehen, die den Häusern – im gleichen Alter, 2013 « august « Seite 7 LØSNINGMODEL Lösungs Modelle typische in Kopenhagen, vom Ende 1800 und frühen 1900 Jahren, entspricht. ENERGIESanierungskonzept Eine Reihe von Workshops wurden unter Beteiligung von erfahrenen Leuten im Bereich der Stadtentwicklung, Bauen, Mietwohnungen und Renovierung durchgeführt, und der Prozess führte zu einer Konzeption der wirtschaftliche Erneuerung, eine Energiesanierungskonzept. Der Ausgangspunkt des Workshops waren die städtische Herausforderungen und zukünftigen Anforderungen für den Wohnungsbau. Sehr kurz kann folgendes zusammengefasst werden: Die dänischen Städte sind Teil einer globalen Entwicklung und Wettbewerb, und die Städte sind gezwungen um ihrer lokalen, nationalen und internationalen Marktposition zu kämpfen und diese im Vergleich zu anderen Städten zu erhalten und verstärken. Die Urbanisierung setzt sich mit neuer Kraft durch, und die Städte sind in ständiger Bewegung, um neue Bewohner und neue Arbeitsplätze zuzuziehen. Dadurch werden die Städten auch dazu gezwungen, größer zu werden – oder dichter – um den Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum gerecht zu werden – wie es von allen Städten heute erwartet wird. Da immer mehr Menschen in den Städten leben, ist es notwendig, dass eine größere Zahl an Wohnungen zur Verfügung steht. Gleichzeitig leben innerhalb der Wohnungen weniger Menschen auf einem größeren Raum, somit hat sich auch der Haushalts- und Flächenbedarf in den letzten Jahrzehnten deutlich erhöht. Nicht nur mehrere, sondern auch größere Häuser werden benötigt. Besonders die Siedlungen von 1850-1930 sind für die heutigen Verhältnisse zu klein und der Raum für Küche, Bad (wenn überhaupt vorhanden) etc. nicht Seite 8 « august « 2013 OPTIMIERUNG DES ENERGIEVERBRAUCHS DER GEBÄUDEN ausreichend. Zudem erfüllen sie nicht die künftigen Anforderungen bezüglich Raumklima, Beleuchtung und Belüftung. Die Ausgangsfragen zu den Energiesanierungskonzepten sind: »» Wie können wir den Aufbau von Häusern in den zentralen Teilen von Städten fortsetzen ohne Architektur, Materialien und Qualität zu verlieren? »» Wie können wir gesünderen und besseren Wohnraum für Menschen verschaffen? »» Wie können wir den Energieverbrauch in mehrstöckigen Gebäude reduzieren? »» Wie können wir die Qualität der städtischen Räume und städtischen Umgebungen, in denen die Renovierungswelle in den kommenden Jahrzehnte rollen wird, bewahren? Antworten zu diesen Fragen wurden auf der Rückseite des Gebäudes gefunden. Für mehrgeschossige Bauten aus den Jahren 1850-1930, die die dänischen, urbanen Gegenden charakterisieren, ist es typisch, dass sich die Qualität in Architektur und Materialität grundsätzlich auf die Vorderseite (in Richtung Straße) beschränkt und OPTIMIERUNG DER WOHNUNGSQUALITÄT - WOHNUNGSGRÖSSE UND TAGESLICHT Das Gebäude in Gl. Jernbanevej in Valby auf der Rückseite stark nachlässt. Dort wurden häufig billige Steinen verbaut und der Putz schält sich von den Wänden. Schon immer war die Erscheinung der Gebäude in Richtung Straße maßgeblich, da die Fassaden das Bild der Stadt repräsentieren. Basierend auf den Aktiv Haus Grundsätzen ist ein Konzept entwickelt worden, welches erhebliche Veränderungen mit sich bringt. Die Rückseite der Gebäude sollte umfassend ausgebaut und qualitativ aufgewertet werden. Darüber hinaus sind zusätzliche Wohnungen durch Aufstockungen oder Dachausbauten der Gebäude geplant, gleichzeitig soll die Fassade in Richtung Straße erhalten bleiben. Wie der konzeptionelle Ansatz oben zeigt, gibt es eine relativ leichte Bewegung – eine Umarmung des Gebäudes auf der Vorderseite und auf der Rückseite, damit wird deutlich mehr Platz hinzugefügt. Größere, hochwertigere und umweltfreundlichere Häuser werden geschaffen. Der Energieverbrauch wird auf ein angemessenes Niveau reduziert, die Stadt wird durch die Zunahme der Gebäude enger und die Qualität von Material und Architektur, welche heute das Markenzeichen der dänischen Stadt und der städtischen Umgebungen ist, verbessert. Das Renovierungsprojekt in Gl. Jernbanevej in Valby – vom Hof Das Gebäude in Gl. Jernbanevej in Valby – das Renovierungsprojekt LEBEN IN Licht- VALBY Für das Gl. Jernbanevej in Valby wurden eine Reihe von Skizzen und Visualisierungen vorbereitet, die Erneuerung fängt im Herbst 2013 an, die Fertigstellung ist 2014 geplant. 2013 « august « Seite 9 Green solar cities Ergebnisse in Salzburg Von Inge Straßl, ingeniör, SIR Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen, Österreich Das Concerto Projekt „Green Solar Cities“ hat in Salzburg den Erneuerungsprozess in Lehen eingeleitet und unterstützt. Insgesamt wurden in den 6 Jahren 435 neue Wohnungen und zahlreiche andere Gebäude errichtet. Durch die konsequenten Niedrigstenergiebauweise konnten dabei ca. 40% Energie pro Jahr eingespart werden. Weiters wurden 2.700 m² thermische Solaranlage und 50 kWp Photovoltaik errichtet. Seite 10 « august « 2013 Der Stadtteil Lehen ist sehr zentral gelegen und hat eine gute Infrastruktur. Die überwiegende Zahl der Gebäude wurde zwischen 1950 und 1970 errichtet. Im Jahr 2005, als die ersten Pläne für das „Green Solar Cities“ Projekt entstanden, gab es in Lehen viele alte Häuser, die zu sanieren waren, einige Industriebrachflächen und das Problem, dass viele gute Geschäfte, soziale und öffentliche Stellen abgewandert waren. Der demographi- sche Wandel und die vielen alten Bewohner in Lehen sind ebenfalls wichtige Themen. Es wurde der Plan gefasst einen umfassenden Erneuerungsprozess zu starten: Das alte Stadion war abgebrochen worden und der Platz, wo früher Salzburg legendäre Champions League Spiele gespielt hat, hat sich zu einem neuen Zentrum entwickelt mit dem Neubau der städtischen Bibliothek, Geschäften, Cafes und 48 geförderten Wohnungen. 144m² thermische Solaranlage nutzt die Sonnenenergie für Warmwasser und Heizung. In der Esshaverstraße wurde statt einer ehemaligen Mechanikerwerkstatt ein Niedrigstenergie-Wohnhaus errichtet. Auf dem Areal des Mercedes Lager wurde das Projekt „Parklife“ entwickelt. Es ist das Ergebnis eines EUROPAN Wettbewerbs für junge Architekten. Auf diesem Grundstück wurde 2013 « august « Seite 11 Bilder auf dieser und der vorherigen Seite zeigen die neuen Gebäuden im Stadtteil Lehen in Salzburg. In den Neubau liegt der Schwerpunkt auf gute Aussenbereiche mit Platz für Aktivitäten für Jung und Alt. Thermische Sonnenkollektoren auf den Dächern sind auf allen Blöcken installiert und verschaffen Solarenergie direkt an das Fernwärmenetz. Es visualisiert das Niedrig-Energie-Konzept, das verursacht, dass Lehen 40% des Energieverbrauchs jedes Jahr gespart hat. Lesen Sie weiter in dem Bericht über die "Green Solar Cities", die unter www.greensolarcities.com heruntergeladen werden kann. Seite 12 « august « 2013 Der Buffertank, Stadtwerk Lehen steht als ein Skulptur im Wohngebiet. An der Seite kann die Produktion von Sonnenenergie abgelesen werden ein Seniorenwohnheim mit 90 Zimmern, 32 Wohnungen für ältere Menschen und 56 Wohnungen für junge Familien errichtet. In diesem sozialen Zentrum werden viele Angebote für ältere und gehandikapte Personen gemacht, nicht nur für die Bewohner, auch für Leute aus der näheren Umgebung: Günstiger Mittagstisch, Spielenachmittage, gemeinsame Aktivitäten und als Besonderheit wurde ein Fitneßcenter 70plus entwickelt und mit speziellen Geräten ausgestattet. Die Gebäude sind alle Niedrigstenergiehäuser mit thermischen Solaranlagen für Warmwasser und Heizung. In der Erdgeschoßebene gibt es einen Supermarkt, Geschäfte und öffentliche Grünflächen. Für die alten Wohnbauten der Strubergassensiedlung wurde ein umfassendes Sanierungskonzept erstellt und die erste Phase der thermischen Sanierung wurde im Winter 2012 – 2013 abgeschlossen. Anschließend befindet sich das Areal der ehemaligen Salzburger Stadtwerke. Hier wurden im Zuge des Concerto Projektes 287 Mietwohnungen, die neue Stadtgalerie, ein Studentenwohnheim und ein Kindergarten errichtet. Die Wohnungen sind in Niedrigstenergiehausstandard mit kontrollierter Lüftung mit Wärmerückgewinnung gebaut. Das bestehende Bürohochhaus wurde saniert und im südlichen Bereich werden Büros, Labors und Seminarräume errichtet. Da in Salzburg die städtische Fernwärme einen sehr hohen Anteil an industrieller Abwärme und Biomasse enthält, wurde für die Energieversorgung nach einem System gesucht, die städtische Fernwärme möglichst optimal durch Sonnenenergie zu ergänzen. Im Stadtwerk Lehen wurde eine thermische Solaranlage mit 2.000m² Kollektor errichtet, die Wärme wird in einem zentralen Pufferspeicher mit 200.000 Liter gesammelt. Eine Solarwärmepumpe optimiert das System und steigert den Ertrag zusätzlich um 15 – 20%. Die Wärme wird mittels eines Mikronetztes an die Wohnungen, die Büros- und Labors, sowie die angrenzenden, sanierten Wohnhäuser verteilt 2013 « august « Seite 13 s t r u b e r g a ss e s i e d l u n g – sanierung eines alten wohnquartiers Von Inge Straßl, ingeniör, SIR Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen, Österreich In der Strubergassensiedlung wurden zwischen 1950 und 1960 an die 800 Wohnungen errichtet. Die Häuser sind schlicht, haben schöne großzügige Grünräume, aber die Konzeption der Wohnungen entspricht in vielen Fällen nicht mehr den modernen Wohnanforderungen. Die Häuser besitzen keine zentrale Heizung. In ca. 50% der Wohnungen wurden inzwischen Gasthermen eingebaut, die anderen Wohnungen werden immer noch mit Einzelöfen mit Holz, Kohle oder Strom beheizt. Ein Problem stellen die fehlenden PKW Abstellplätze dar. Seite 14 « august « 2013 Um ein sinnvolles Sanierungskonzept für die Siedlung zu erstellen wurde eine Arbeitsgruppe gegründet und eine Studie erstellt, in der die Gebäude analysiert wurden und Potentiale bezüglich Sanierung erhoben wurden. Auch eine wirtschaftliche Abschätzung welche Gebäude sinnvoll saniert werden können und welcher energetischer Standard möglich und sinnvoll ist, wurde gemacht. Auf Basis dieser Untersuchungen wurde in einem politischen Prozess und unter Einbeziehung der Bewohner entschieden, welche Gebäude thermische saniert und welche abgebrochen und durch Neubauten ersetzt werden. Die Häuser entlang der Ignaz Harrer Straße sind von der baulichen Qualität sehr schlecht, außerdem sind alle Schlafräume zur Straße situiert. Die Bewohner dieser Häuser konnten in die neu errichteten Wohnungen im Stadtwerk Lehen übersiedeln. Im Frühling 2013 begann der Abbruch der ersten Häuser. Bereits im Herbst wird mit der Neuerrichtung der Wohnbauten in Niedrigstenergiestandard mit Tiefgarage begonnen. Weitere Gebäude entlang der Strubergasse werden in einer zweiten Etappe durch Neubauten ersetzt, wenn die Bewohner die Möglichkeit haben in die ersten Neubauten zu übersiedeln. Die restlichen Bauten wurden thermisch auf Niedrigenergiehäuser saniert und an die Energieversorgung des Stadtwerk Lehen angeschlossen. So ist es auch für diese Häuser möglich die Sonnenenergie in der größten thermischen Solaranlage Salzburgs zu nutzen. Weiters erhielten alle Wohnungen einen großzügigen (thermisch getrennten) Balkon. Für das gesamte Areal wird nun unter Einbindung der Bewohner ein Freiraumkonzept erarbeitet. Die Bewohnerwünsche sollen hier soweit möglich einfließen, ein durchgehender Radweg, sowie verschieden gestaltete Freibe- reiche für Kleinkinder, Jugendliche und ältere Menschen sind geplant. Die Situation der Parkplätze kann durch die Neubauten mit Tiefgaragen verbessert werden. Hier wurde ein Prozess gestartet, in dem die gesamte Siedlung langfristig aufgewertet und modernisiert wird. Durch die Steigerung der Energieeffizienz und die Nutzung von Sonnenenergie im Bestand (durch Anbindung an das Stadtwerk Lehen) und bei den Neubauten kann hier eine wirklich nachhaltige Verbesserung erreicht werden. strubergasse – plan 2013 « august « Seite 15 fotos strubergasse Seite 16 « august « 2013 Messung und Auswertung von green solar cities Mitarbeiter von VIA University College in Horsens, Dänemark messen Energieverbrauch in einer Wohnung Von Jappe Goud, Energieberater, W / E Consultants, Eindhoven, Niederlande Das Green Solar Cities Projekt strebt die Steigerung der Energieeffizienz, die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien, die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und die Verbesserung der Lebensqualität in den Projektgebieten an. Sowohl im EU-CONCERTO, als auch im Green Solar Cities Projekt, spielt somit die Messung und Dokumentation der Effektivität der Energieeinsparungen und erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle. Das Energiesystem der Projekte in beiden Städten umfasst Solaranlagen für Warmwasser und Wärme, kombiniert mit Fernwärme. Zusätzlich sorgt eine Photovoltaikanlagen für die Herstellung von Strom durch erneuerbare Energien, Biomasse und Wärmepumpen. Viele der neuen Gebäude sind im Passivhausstandard errichtet worden und beinhalten beispielsweise Lüftungen mit einer Funktion der Wärmerückgewinnung. In beiden Städten waren die Bewohner und Nutzer bereits im Vorhinein eingebunden und wurden zu ihren Erfahrungen befragt. (Lesen Sie auch die Artikel betreffend Raumklima und die Zufriedenheit der Nutzer). Die Überwachung besteht in diesem Fall aus (1) einem Vergleich des (berechneten) Energieverbrauchs in Gebäuden mit energiepolitischen Zielen und (2) dem (gemessenen) tatsächlichen Energieverbrauch der fertigen Gebäude. Die Messung ist bedeutend, weil auf diese Weise nachzuvollziehen ist, ob die effizienteren Energietechnologien auch in der Praxis ihren Zweck erfüllen und hilft mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen. In diesem Artikel werden wir einige Mes- sergebnisse und eine Reihe von Erkenntnissen, die sich im Zuge der Projekte ergaben, diskutieren. Darüber hinaus präsentieren wir zwei niederländische Projekte. Weitere Ergebnisse und Zahlen werden in dem Bericht Überwachung von Green Solar Cities – Auswertung der wichtigsten Messungen und Ergebnisse behandelt. Messergebnisse – HEIZUNG Die Projektpartner in den Green Solar Cities konnten sowohl bei Renovierungen, als auch bei Neubauten eine Reduktion des Energieverbrauchs realisieren. Die folgende Abbildung zeigt einen Vergleich der Werte des gemessenen und berechneten Energiebedarfs von Heizungen, anhand von fünf Bauprojekten. 2013 « august « Seite 17 HEATING ENERGY CONSUMPTION IN KWH /M²/A 140 Heating - CONCERTO goal Heating - National Standard Energy consumption [kWh/m²/a] 120 Heating - Calculated Heating - Measured 100 80 60 40 ZUSAMMENFASSUNG Der geschätzte Energieverbrauch der Heizungen dieser Bauprojekte erfüllt die EU-CONCERTO Ziele, welche wesentlich anspruchsvoller sind, als die nationalen Energie-Standards für Gebäude. Basierend auf den verfügbaren Messungen zeigt sich, dass der Energieverbrauch zum Heizen in der Nähe der EU CONCERTO Ziele und im Durchschnitt niedriger liegt. Dies bedeutet, dass auf der Grundlage der verfügbaren Messdaten, die EU CONCERTO Projekt Energieziele auch in der Praxis realisiert werden. 20 0 Esshaverstrasse - Stadtwerk Lehen, Langgadehus wohnungen - Langgadehus Plegewohnungen - Karensminde north part family elderly Heizenergieverbrauch bei 5 neuen Bauvorhaben. EsshaverstraSSe und Stadtwerk Lehen in Salzburg, die andere in Kopenhagen. Die grünen Säulen repräsentieren Raumheizung nach Nationalstandard für beide Gebäude in Salzburg, und der Gesamtrahme der erlaubten Energieverbraucsh in Dänemark. Hier wird Raumheizung nicht für sich alleine berechnet. Es wird angenommen, dass max Energieverbrauch für Raumheizung 25 kWh/m2/Jahrweniger als die Gesamtrahme ist. In Langgadehus sind Pflegewohnungen. Hier gibt es Sonderregelungen. Angaben zur Grafik »» Der berechnete Energie (Wärme) Verbrauch der Gebäude zeigt, dass sie im Grunde sowohl nationalen Normen, als auch EU-CONCERTO Ziele erfüllen. Einige Gebäude überschreiten in tatsächlich jedoch den Energiebedarf für Heizungen, welcher in den EUCONCERTO Zielen festgelegt wurde. Nur die Wohnungen in Langgadehus in Kopenhagen erreichen die angestrebten EU-CONCERTO Vorgaben auch in der Praxis. »» Die Messdaten für ein ganzes Jahr stehen für das Stadtwerk Lehen noch nicht zur Verfügung. Die ersten monatlichen Ergebnisse deuten aber an, dass der tatsächliche Verbrauch höher als der berechnete ist. Seite 18 « august « 2013 »» Es zeigt sich, dass der berechnete Energieverbrauch für die Raumheizung zu niedrig angesetzt wurde, sowohl für die Esshaverstraße (Salzburg), als auch für Langgadehus (Kopenhagen). Dies wird vermutlich auch beim Stadtwerk Lehen der Fall sein. Eine durchgeführte Studie in Salzburg zeigt, dass die Berechnungen des Energieverbrauchs für Heizungen im PassivHaus-Verfahren, zu konsistenteren Ergebnissen führen. Die Praxis in den Niederlanden zeigt einen ähnlichen Trend: die Standard-Methode / der geregelte Gesamtenergieeffizienz unterschätzt den Energieverbrauch von NiedrigenergieGebäuden (einschließlich Passivhäuser). Zum Beispiel, siehe Textfeld 2. Messergebnisse – SOLAR Die Green Solar Cities haben die Erzeugung thermischer Solarenergie gemessen. Für die Projekte in Österreich, können die Ergebnisse für alle Systeme auf www.energiebuchhaltung. at nachgeschlagen werden. Die Solarenergie-Produktion als Prozentsatz der gesamten benötigten Energie für Heizung und Warmwasser (basierend auf einer Reihe von Projekten in Salzburg) beträgt laut Messungen etwa 13% und unterschreitet somit das EU-CONCERTO Projektziel. Durch den Einsatz einer Solar-Anlage, steigt dieser Wert. Solaranlagen in Österreich garantieren einen bestimmte Menge an Energie, die jährliche produziert wird. Dieser Wert wurde im Rahmen aller Projekte erreicht. Messergebnisse – SOLARZELLEN Die Leistung der installierte PV-Anlagen bei den Projekten in Salzburg und Kopenhagen beträgt 50 kWp in Salzburg, etwa 360 kWp für EU-CONCERTO Gebäude und etwa 780 kWp für andere Bereiche in Valby. Die erwartete jährliche Produktion (konservative Schätzung) ist 52 MWh /a in Salzburg und 890 MWh /a in Kopenhagen. Die Messergebnisse von Kopenhagen deuten eine höhere Leistung an. Die kombinierte Solar-Energie führt durchschnittlich zu 6,3 kWh/m² für alle beteiligten Fall 1 – Niederlande: 82 Häuser in der Stadt Montfoort Ziel: Vorstudie mehrere Ebenen der Renovierung mit Schwerpunkt auf Energieeinsparung, Senkung der Energiekosten für die Bewohner und Schaffung eines gesunden Raumklimas Energiekonzept: Robustes Konzept mit bewährter Technik, die nur wenig Wartung verlangt und in Bezug auf die Nutzung durch die Bewohner nicht empfindlich ist »» Weniger Luft durch die Isolierung der Fassade des Gebäudes, neue Fensterrahmen und HR + + Glas, Minimierung der Infiltrations-Verluste und selbstregulierenden Lüftungsöffnungen; »» Verbesserung der Luftqualität der Innenräumen durch eine CO2-kontrollierte Lüftung und eine höhere Luftwechselrate; »» Niedrig-Temperatur-Heizung mit Heizkörpern; »» Solaranlagen zur Vorwärmung der Warmwasserbereitung. ergebnisse: Die gesamte Investition in die Sanierung beträgt € 60.000, - pro Wohnung, teilweise gefördert durch eine Erhöhung der Miete mit € 29, pro Monat. Dieser Ansatz führt zu deutlich niedrigeren Energiekosten für den Mieter: die prognostizierten Energieeinsparungen betragen 48% im Vergleich zur Situation vor der Renovierung. Eine Auswertung des ersten Jahres zeigt, dass die jährlichen Netto-Miet-Kosten der Bewohner nach der Renovierung tatsächlich gefallen sind. Gebäude in den beiden Städten (ca. 150.000 m²). Der geschätzte Beitrag zur Solarenergie-Produktion ist 5-10%. Eine genauere Zahl kann abgeleitet werden, sobald der Datensatz des Gebäudes vervollständigt ist. ERFAHRUNGEN »» 1. Die Projektpartner haben eine große Anzahl von Registrierungen und eine beeindruckende Menge von Daten gesammelt. Die Erhebung der Daten ist jedoch aus mehreren Gründen nicht vollständig: »» Eine beträchtliche Anzahl von Projekten ist später als ursprünglich geplant, gestartet worden. Ein Teil der Überwachung läuft daher noch und die vollständigen Daten sind erst in naher Zukunft verfüg- bar. Unsere Schlussfolgerungen beruhen auf Daten vom Juni 2013. »» Darüber hinaus übertraf die Sammlung und Analyse der Messdaten den erwarteten zeitlichen Rahmen. Auch anfängliche Probleme mit Messgeräten, Datenlogger oder (Teil)-Installationen haben zur Verzögerung der Ergebnisse beigetragen. »» 2. Die Berechnungsmethoden der Leistungen ermöglichen keine genaue Beurteilung des Energieverbrauchs von Heizungen in Niedrigenergiehäuser (ca. 15 kWh / m² oder weniger). Dies wird durch die Beispiel-Projekte in der Esshaverstraße in Salzburg und Langgadehus in Kopenhagen verdeutlicht und ist auch unsere Erfahrung in den Niederlanden. Auch für Gebäude, wie Schulen und Schwimmbäder, mit einem relativ hohen Warmwasserverbrauch, sind die StandardMethoden zur Berechnung der EnergieLeistung nicht genau genug, um den Energieverbrauch zu bestimmen. Dies kann dazu führen, dass ein Gebäude den nationalen Energie-Anforderungen oder denen des EU-CONCERTO Projekts zwar nach den offiziellen Methoden der Berechnung entspricht und die Gebäude auch theoretisch richtig gebaut sind, aber es entspricht nicht den Anforderungen der Praxis. »» 3. Die Messungen sind nicht nur für die Beurteilungen der Energieeffizienz in der Praxis nützlich, sondern auch um Proble2013 « august « Seite 19 me mit den Gebäuden oder Anlagen in einem frühen Stadium zu identifizieren, wodurch es möglich ist, die Energieeffizienz in Zukunft zu erhöhen. »» 4. Fast alle Gebäude im Green Solar Cities Projekt nutzen Fernwärme, welche beispielsweise durch Kraftwerke erzeugt wird, als Wärmequelle. Im Zuge dessen, werden die Netto-CO2-Emissionen der Erwärmung im Vergleich zu ErdgasHeizkessel oder anderen Heiztechniken relativ gering gehalten. In Relation zu anderen Ländern Europas, wird in Salzburg und Kopenhagen häufig Fernwärme zur Beheizung genutzt. Dies erweist sich als eine wirksame Methode, den Primärenergieverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren. EMPFEHLUNG »» 1. Die Messung und Auswertung in einem Zeitraum von mindestens ein Jahr für alle Green Solar Cities Bauvorhaben erweitern. Es wird empfohlen, dies in allen energieeffizienten neuen und renovierten Gebäuden zu tun. Es ist wichtig für den Eigentümer und / oder den Bewohner zu wissen, ob sich die Investitionen auszahlen und die umweltpolitischen Ziele erfüllt sind. »» 2. Standard-Methoden zur Bestimmung der Energieeffizienz sind nicht genau genug, um den Energieverbrauch in Niedrig-Energie-Häuser vorherzusagen. Mit den europäischen Richtlinien und nationalen Rechtsvorschriften über (fast) Null-Energie-Gebäude wird dieses Problem verschärft. Eine Form der Vorhersage des Energieverbrauchs in einem neuen oder renovierten Gebäude ist sehr wichtig für Eigentümer, Käufer und Mieter. Die europäischen und nationalen (EPBD) Gesamtenergieeffizienz Berechnungsmethoden müssen verbessert werden, um diese Probleme zu lösen. Eine Möglichkeit ist es, alternative Methoden für Gebäude mit geringem Energieverbrauch zu nutzen, wie z.B. PHPP. »» 3. Zusätzlich zu dem vorherigen Punkt, sollte die Politik beachten, dass die berechneten CO2-Emissionen und der Energieverbrauch von Niedrigenergiehäusern nicht mit den realen Verbrauchswerten übereinstimmen. Dies kann Auswirkungen auf die Art und Weise haben, in der die Energie-und CO2-Reduktionsziele für die gebaute Umwelt in Energieeffizienz umgesetzt werden. Fall 2 – Niederlande: Justus van Effen Soziale Wohnungen ziell: Wiederherstellung des weltberühmten Nationaldenkmals zu seinem früheren Glanz und Anpassung der Häuser des 21. Jahrhundert Energiekonzept: Fokus auf hoher Qualität der Gebäudehülle mit hoher Wärmedämmung und der Nutzung von Solar-und Erdenergie »» Kommunale Heizungsanlage mit einer Erdwärmepumpe, die ein Grundwasserreservoir als thermischen Speicher nutzt; »» Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen durch eine CO2-gesteuerte Lüftungsanlage mit natürlicher Luftzufuhr; »» Niedrig-Temperatur-Heizung mit Fußbodenheizung / Kühlung; »» Energieverbrauch Dach: Nutzung von Solarenergie für die Regeneration des thermischen Speichers. ergebnisse: Der Energieverbrauch wird bestimmt, um die Betriebskosten der Anlagen zu berechnen und das Ausmaß an Energiekosten für die Mieter zu bestimmen. Eine erste Analyse der Ergebnisse zeigt, dass der tatsächliche Energieverbrauch höher als erwartet ist. Untersuchungen der Qualität der Fassade des Gebäudes und Messungen der Luftdichte zeigen keine Abweichungen, welche dieses Ergebnis rechtfertigen. Der höhere Energieverbrauch ist höchstwahrscheinlich auf das Verhalten der Bewohner und falschen Annahmen, auf denen die Berechnungen basieren, zurückzuführen. Seite 20 « august « 2013 F o c u s a u f d e r E i n b e z ieh u n g v o n Be w o h n e r n ? Von Evert Hasselaar, dr.ir., OTB-Institut für die gebaute Umwelt, Technischen Universität Delft, Niederlande Im Zuge des EU-CONCERTO Projekts Green Solar Cities wurde die Koordination zwischen den Akteuren, einschließlich der lokalen Bauherren, zum Schlüssel des Erfolgs, womit die gesetzten Ziele erreicht werden. Soziales Kapital in einem Stadtteil zu finden, Bottom-up-Projekte zu initiieren und ein Gleichgewicht mit den Top-down-Initiativen stellt eine Strategie für mehr Beteiligung der Nutzer dar. Die Antwort auf die Frage im Titel ist klar: Die Bewohner müssen einbezogen werden! Dafür ist es jedoch notwendig, entsprechende Maßnahmen für eine gemeinschaftliche Planung zu entwickeln. ihren Ideen auszudrücken und schließlich Co-Produzenten in der Nachbarschaft und der Stadt-Erneuerung zu werden . (Hasselaar & Praag, 2012). Sozial nachhaltige Qualität bezieht sich auf den Einfluss des Menschen in einer Gemeinschaft / Region um Probleme zu lösen, entweder durch eine gute Anbindung an die Stadt Administration, oder indem sie Initiativen nutzen und Bottom-up-Projekte entwickeln. DESIGNWettbewerbe hindern Die EINBEZIEHUNG DER nutzer Viele städtische Pläne werden auf der Grundlage eines Entwurfs ausgewählt. Der Gewinner präsentiert die beste Kombination aus gutem Design und einem starken Team, welches den Investor, den Architekten, einige spezielle Berater und häufig auch die Baufirma umfasst. Das Design folgt einem Konzept oder einer Vision, woran sich der Gewinner orientieren muss. Dieser Umstand SOZIALES KAPITAL Es gibt viele Menschen, die sich als aktive Bürger engagieren wollen, aber die Möglichkeiten ihr soziales Kapital zu investieren, fehlen oftmals (Tonkens & Newman, 2011). Die Teilnahme an den Wiederaufbau- oder Renovierungsplänen wird nicht durch fehlendes Interesse der Nutzer, sondern durch einen Mangels der Perspektive von Planern und Projektentwicklern behindert. „Partizipative Planung“ kann als Planungsprozess definiert werden, worin die zukünftigen Bewohner oder Menschen in den umliegenden Stadtteilen ermutigt werden, sich aktiv zu beteiligen, zu unterstützen, 2013 « august « Seite 21 stellt häufig ein Hindernis für den architektonischen Wettbewerb bzw. die Beteiligung der künftigen Nutzer im Design-Prozess dar. Abhilfe von diesem Problem könnte man schaffen, indem man künftigen Nutzern eine Rolle bei der Festlegung der Anforderungen für den Wettbewerb, bei der Auswahl des Gewinner-Teams und dem konzeptionellen Plan zukommen lässt. Im Zuge des Wettbewerbs kann theoretisch das beste Team und Konzept für die künftigen Nutzer gefunden werden, in der Praxis werden die jedoch meist nicht in den Entscheidungsprozess einbezogen. Eine Teilnahme der Mieter an der Planung für Neubauten und Sanierungen ist im Grunde nicht vorgesehen. Die Weitergabe der wesentlichen Informationen an die Mieter erfolgt einseitig durch den Eigentümer. Es kann sein, dass ein Dialog in Form einer Feedback-Runde zu Stande kommt, in den meisten Fällen jedoch, werden den Bewohnern der Blöcke oder Häuser erst die nahezu abgeschlossen Pläne präsentiert. In Bezug auf die Bürgerbeteiligung (Arnstein, 1969) handelt es sich bei diesen Treffen auch mehr um den Anschein einer Beteiligung, als eine wirkliche Kooperation. Häufig zeigen die Anwohner zu wenig Engagement und sind somit selbst für die Verringerung ihrer Beteiligung an den Entscheidungen verantwortlich. In weiterer Folge kann diese Gleichgültigkeit zu einem Mangel an Identität und sozialer Integration in den Wohnvierteln führen. Wie viel Aufmerksamkeit sollen die Bewohner dem Stadtumbau widmen? Wie können Nachbarschaften sich in Verbindung mit physischen Maßnahmen zu starken Gemeinden entwickeln, die künftigen Problemen standhalten können? Der Schlüssel zum Green Solar Cities Projekt war „Gemeindeorganisation“. Gemeindeorganisation Die Aktivitäten der Agenda 21 im Valby Zentrum und Info-Point Lehen sind auch in den Wohnvierteln sichtbar. Die Zentren organisieren zahlreiche Veranstaltungen, bei denen Menschen einander (und andere Kulturen) kennenlernen und sich betreffend ihrer Begeisterung für eine umweltgerechtere Lebensweise austauschen können. Dies ist eine Art der Mobilisierung von sozialem Kapital in Nachbarschaften. Das Erlebnis der Radfahrer und Fußgänger (einschließlich spielender Kinder) den öffentliche Raum zurückzuerobern führt zu einer größeren Eigenverantwortung für die öffentlichen Räume. Die Kombination aus EU-CONCERTO Demonstrationsprojekten und öffentlichen Wiederaufbau-Projekten dient dazu, die effektive Organisation der Gemeinschaft zu unterstützen. Qualitätsvereinbarung Die „Qualitätsvereinbarung“ ist Teil der Zusammenarbeit der lokalen Partner und ist wichtig, um die Ziele der Erneuerung in Salzburg zu erreichen. Die Qualitätsvereinbarungen betreffen die angestrebten Ziele des Green Solar City Projekts und genießen bei den monatlichen Sitzungen des Lenkungsausschusses mit allen relevanten Akteuren eine hohe Aufmerksamkeit. Die Mieter in den Wohngebieten werden gemeinsam durch einen Organisationsberater aus dem Info Point vertreten. Ein gutes soziales Umfeld ist als Grundlage für die Kommunikation und Kooperation auf physischen und sozio-ökonomische Verbesserungen zu betrachten. INFO-POINT Lehen und Agenda 21-ZENTRUM IN VALBY Organische, nachhaltige Qualität ist der Hauptfokus in Valby, während der in Salzburg die soziale nachhaltige Qualität im Mittelpunkt steht. Beide bieten eine Reihe von gemeinsamen Aktion an, wo es darum geht andere Leute zu treffen, sich näher kennenzulernen und sich gegenseitig zu respektieren. Auch Kinder und ältere Menschen spielen hier eine wichtige Rolle. Die Methoden, die in Lehen und im Agenda 21 Center in Valby verwendet werden, sind typisch: »» Fragebögen und / oder Interviews: Seite 22 « august « 2013 Diese werden verwendet, um die Bedürfnisse und die Zufriedenheit zu untersuchen. »» Offene Häuser: Eine offene Wohnung oder Gemeinschaftsräume, wo die Mieter die anstehenden Veränderungen diskutieren können und einen Blick auf die Pläne werfen, etc. »» Festivals, Ausstellungen, Messen und öffentlichen Veranstaltungen im Freien: »» Eine Reihe von Aktivitäten, die sich an ein großes Publikum richten. Diese Festivals usw. sind gut für die Thematisierung von Verkehr, Ökologie und Energieeinsparungen geeignet. »» Informationsmaterialien: Viele Broschüren, Faltblätter und illustrierte Bücher sind produziert und verteilt worden, Plakate wurden angebracht und Berichte oder Einladungen zu Veranstaltungen per E-Mail versendet oder im Internet abrufbar gemacht. Eine eigene Website für das Stadtwerk Lehen wurde für „virtuelle Meetings“ verwendet, zusätzlich informieren Newsletter die Mieter regelmäßig über den aktuellen Stand der Renovierung. Zudem wurden noch zahlreiche weitere Methoden zur Bekanntmachung angewandt, wie zum Beispiel Schulungen, gesellschaftliche Veranstaltungen, Symposien und Workshops. Es ist von Bedeutung, die Menschen über verschiedene Kommunikationswegen anzusprechen und zu erreichen. Ungeplanter PROTEST: Ein ZEICHEN des Selbstvertrauens? Der Abriss von einigen Gebäuden und der Ersatz durch Neubauten in Lehen führte bei der Gemeinderatswahl zu politischen Unruhen. Der Bürgermeister hat daraufhin eingegriffen und beschlossen, dass der Plan für das Projekt ohne die Einbeziehung der Nachbarschaft top-down, vorgelegt wird. So entschärfte er die politische Auseinanderset- zung zwischen Stadtplanern und der populistischen Bewegung, welche sich gegen den Abriss und die Neubauten auflehnte. Dieser Schritt rettete zwar den Plan, zerstörte jedoch die Möglichkeit der Zusammenarbeit in Form von sozialen und nachhaltigen Prozessen. Einige Bürger in Lehen begannen eine Protestbewegung gegen die sehr hohe, und dichte Bebauung und machte den Vorschlag, dass zumindest auf den Bau eines Gebäudes im Gewerbegebiet verzichtet werden könnte, um mehr Freiraum zu schaffen. Die Aktivisten sammelten Unterschriften in der ganzen Stadt zur Unterstützung ihrer Vorschläge und initiierten eine breite Diskussion über die Qualität der Freiflächen in der Stadt. Trotz einem Gefühl des Unbehagens bei den Planern und anderen Akteuren, mündete der Protest schließlich in eine positive Diskussion über die Qualität und die Kooperation zwischen Planern, Verwaltern und Bewohnern von Salzburg. FAktoren zur Steigerung der Produktivität der Bewohner Die bisherige Erfahrung zeigt, dass die folgenden Punkte zu den Bedingungen eines erfolgreichen Dialogs und einer Kooperation (Hasselaar & Ravesloot, 2001, Bedir und Hasselaar 2010 Qu und Hasselaar 2011 und Hasselaar und Praag 2012) zählen: »» Eine frühzeitig Einbindung im Planungsprozess kann für die Mieter von großer Bedeutung dafür sein, wie sie ihre Beteiligung sehen »» Der Vermieter sollte bereit sein, ihre Ideen und Kommentare zu berücksichtigen. Nur so kann das Vertrauen zwischen Eigentümer und Mieter aufgebaut werden. »» Der Vermieter sollte ein kontinuierliches Feedback bezüglich der Vorschläge und Bemerkungen zustellen, um darüber Klarheit zu geben, inwieweit Einfluss auf die Planung genommen werden kann »» Eine Fortsetzung der traditionellen Vertretungen ist nicht notwendig – begeisterte Menschen können etwas verändern. Um die soziale Komponente auch nach Abschluss eines Projektes zu gewährleisten, ist es notwendig, „den Dialog lebendig“ zu halten. Das kann beispielsweise die Schaffung gemeinsamer Räume und Treffpunkte bedeuten, die eine ständige Entwicklung neuer Ideen und sozialer Aktivitäten fördern. Auch Rückmeldungen von bestehenden Bewohnern werden erhoben und verwaltet und neue Mieter willkommen geheißen. FAZIT Die Einbeziehung der Anwohner ist ein guter Weg, um den sozialen Zusammenhalt und die Identität von Gemeinden zu verstärken. Durch aktive und kreative Menschen die wissen, wie man sich in Bezug auf unterschiedliche Probleme verhalten muss, wird die Qualität der sozialen Beziehungen deutlich verbessert. 2013 « august « Seite 23 I I n n e n k l im a und Benutzerzufriedenheit – L ü f t u n g Von Evert i n W o h n u n g e n Hasselaar, dr.ir., OTB-Institut für die gebaute Umwelt, Technischen Universität Delft, Niederlande Das Ziel des Green Solar City Projekts war es, sowohl für Neu- als auch für Umbauten, einen niedrigen Energieverbrauch und ein hohes Maß an erneuerbarer Energie zu erreichen. Neue Technologien werden angewendet, und die Gebäude verfügen über interne Umweltund Kontrollfunktionen, die neu für die Bewohner sind. Lüftungen mit Wärmerückgewinnung und vorgewärmte Frischluft zählen fast schon zum neuen Standard. Dieser Artikel behandelt die Erfahrungen von Bewohnern und Experten. Im Design-Prozess wurde hoher Wert auf die Benutzerfreundlichkeit gelegt, jedoch hatten die neuen Bewohner keinen direkten Einfluss darauf. Es ist daher wichtig herauszufinden, ob die Bewohner des Gebäudes die Benutzerfreundlichkeit, den Komfort und den gesundheitlichen Aspekt überhaupt wahrnehmen. Eine der größten Veränderungen für den Bewohner ist die Lüftungsanlage: eine neue mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung, einschließlich nicht-einstellbarem Luftstrom und Ventilation, die in einigen Fällen mit einer Heizung Seite 24 « august « 2013 kombiniert ist. Der Auswirkung dieser neuen Anlage auf die Bewohner ist groß und äußerst positiv. Wie gut können die Bewohner sich an diese Systeme anpassen? Wie zufrieden sind sie mit der energieeffizienten Lüftungsanlage? LÜFTUNG und Energieeffizienz Die drei Systemkomponenten für Lüftungsanlagen sind: Zufuhr von Frischluft, Zirkulation und Abfuhr von verbrauchter Luft. Ein übliches System in Passivhäusern sind symmetrische „Flow Lüftung“ mit Wärmerückgewinnung. Hier gibt es Frischluft Zufuhr in jedem Zimmer und Abluft in der Küche, Bad, WC und Abstellraum oder auf dem Dachboden. Die Wärme der Abluft wird durch einen Wärmetauscher mit einem typischen Wirkungsgrad von 75 bis 85% (höheren oft nicht realistisch) gewonnen. In Salzburg haben die Hausbesitzer zentrale Lösungen gewählt. Das bedeutet, dass die Ventilatoren, Filter und Kontrolle außerhalb der Privatwohnungen liegen. Wartung und Inspektion werden hier von Fachleuten durchgeführt. In den Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus, der „GSWB“ und „Die Salzburg“, ist die kollektive Belüftung nicht von den Bewohnern steuerbar, während Mieter in den Häusern von Heimat Österreichs eine höhere Belüftungskapazität wählen können. Eine verbreitete Lösung in Dänemark ist die dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und ein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung in jeder Wohnung, welches sich unter der Decke im Bad, in einem Schrank oder hinter einer doppelten Wand befindet. Eine Studie (Simonsen und Hasselaar, 2008) zeigt, dass die Zufriedenheit der Nutzer in den dänischen Projekten hoch war, aber dass mehrere Hinweise zur Anwendung und Wartung notwendig gewesen wären. Im Sommer nach dem Kochen und Baden, war zusätzlich eine natürliche Belüftung von Nöten. Viele Vorschläge wurden eingebracht, um die Benutzerfreundlichkeit der Entlüftung mit Wärmerückgewinnung zu verbessern, zum Beispiel mit By-Pass für sommerlichen Bedingungen, Lärmschutz, Lüftung mit höherer Kapazität in Schlafzimmer und robuster Bedienung usw. Viele Anwender der einzelnen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung benützten die niedrigste Lüftungsstufe, was zu einer Reihe von Problemen mit der Raumluftqualität und dem Komfort führt, wenn nicht eine „natürliche“ Lüftung einen Ausgleich erbringt. Wenn das System laut ist, wählen die Bewohner meist eine niedrige Kapazität. Die Luftleistung ist oft zu niedrig für Schlafzimmer, wo zwei Personen schlafen. LÜFTUNG und Energieeffizienz Die Lüftungsanlage beeinflußt auch den Energiebedarf auf Ebene der Wärmeübertragung durch die Gebäudehülle oder die Verwendung von heißem Wasser zum Waschen und Baden. Auch bei zentralen Systemen, die für Wohnungen, die nur für ein paar Stunden am Tag besetzt sind, das ganze Jahr laufen, ist der Stromverbrauch oft wesentlich im Verhältnis zum gesamten Energieverbrauch. Viele Nutzer der Passivhaus in EsshaverstraSSe in Lehen, Salzburg 2013 « august « Seite 25 PV-Belüftung. Kompaktes Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung für Wohnungs-Renovierung, wobei der Stromverbrauch durch Solarstrom ersetzt ist. Test einer kompakten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung aus EcoVent durch das Dänische Technologische Institut zeigt einen Wirkungsgrad von über 85% HRV-Einheit mit Wärmerückgewinnung – nur 22 cm dick, von EcoVent entwickelt – fur Einbau in einem Schrank oder in einem Trennwand MESSUNG DER LUFTQUALITÄT IN INNENRÄUMEN Lüftung Funktion zu halten Strukturen trocken und Entfernen der Schadstoffe (von Menschen, Haustiere, Haushalt, Möbel, Dekorationen und Baustoffe) vom Raumklima. Standardlüftung ist an CO2-Emissionen von den Bewohnern bezogen. Rund 1500 ppm CO2 riecht die Luft muffig, und die Menschen fühlen sich müde und haben Kopfschmerzen. Der Grenzwert für gesunde Erwachsene ist 5500 ppm. OutdoorEbenen sind 400 ppm und bis zu 550 ppm in Ballungsgebieten mit viel Verkehr. Ein Indoor-Konzentration von 700-1000 ppm gilt als gesund, während die CO2-gesteuerte Lüftung oft auf dem Outdoor Konzentration in zwei Sollwerte reagieren: 1000 und 1200 ppm oder 600 und 800 ppm (unbeaufsichtigt). CO2selbst ist nicht ein gesundheitliches Risiko, sondern auch viele andere Schadstoffe mit potentiellen Auswirkungen auf die Gesundheit sind mit CO2-Konzentration korreliert, so dass CO2ein beliebtes Maß für die Luftqualität in Innenräumen ist. Lüftungstandards (Referenz: Niederlande) sind auf maximal 6 Personen im Haushalt berechnet. Konzentration erhöht sich nur, wenn die Menschen vorhanden sind, während andere Quellen konstanten Emissionen, die in potenzielle Gefahr für die Gesundheit führen kann, emittieren können. Die Feuchtigkeit (relative Luftfeuchtigkeit) ist die zweitbeste Maßnahme, sondern Outdoor-Bedingungen in nassen Perioden können zu Raumluftfeuchte, die außerhalb der Kontrolle sind, führen. Seite 26 « august « 2013 einzelnen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung haben eine falsche Wahrnehmung der Energiegewinne im Verhältnis zu den Verlusten und wählen den niedrigsten Sollwert um den Stromverbrauch zu verringern. Wenn die Fenster geöffnet werden, ist die Wirksamkeit der Lüftung mit Wärmerückgewinnung, z. B. nur mehr 25%. Die kollektive Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und konstanten Sollwerten ist zumindest in den kalten Perioden vorteilhafter. VALBY und Salzburg Eine Befragung von 181 Bewohnern in neuen und renovierten Häusern mit mechanischer Lüftung in der Region Salzburg zeigte, dass noch weitere Verbesserungen notwendig sind. Zwei Drittel der Befragten haben die Lüftung 24 Stunden am Tag laufen gelassen, aber griffen gleichzeitig auch auf herkömmliche Methoden, wie beispielsweise geöffnete Fenster, zurück. Der wahrscheinlichste Grund dafür, ist eine nicht zufriedenstellende Luftqualität. Die durchschnittliche Beurteilung beträgt 2,25 auf einer 5-PunkteSkala (1 = sehr gut, 5 = sehr schlecht), was bedeutet, dass viele Bewohner die Luftqualität als unzureichend empfinden. Fast 50% der Befragten glauben, dass vor allem die Überhitzung im Sommer ein großes Problem darstellt, 28% fühlen sich durch den Lärm der Lüftungsanlagen während dem Schlaf gestört. Der Lärm ist in einigen Wohnungen mit mechanischer Lüftung ein ernstes Problem. Die empfohlene Grenze liegt zwischen 23-28 dB (A), diese wird in der Praxis jedoch häufig überschritten. In Valby gab es ein Gebäude, in dem die Lüftungsanlagen aufgrund der hohen Lärmbelästigung, ersetzt werden mussten, da diese Art von Ventilato- ren zu laut waren. Höhere Grenzwerte der nächtlichen Lärmbelästigung, gelten in den Niederlanden (30 dB (A)), und in Finnland (28 dB (A)). Die niedrigsten geforderten Grenzwerte sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz (25 dB (A)) festgelegt. Im Wohnprojekt Solengen in Hilleröd, welches vorgefertigte Wohneinheiten umfasst, wurde eine gute Luftdichtheit in den Gebäuden erreicht. Ein nur 22 cm dickes Lüftungsgerät der Firma Ecovent wurde hier installiert. Es befindet sich in einer Zwischenwand. In Salzburg wurde in der Esshaverstraße und in einigen anderen Passivhaus Projekten ein neues System zum Vorwärmen der Frischluft getestet: frische Luft wird in die Wohnräume geblasen und mit Hilfe eines Heißwasserkonvektors oberhalb der Tür auf die gewünschte Temperatur erwärmt. Diese kann von den Bewohnern geregelt werden. Im Stadtwerk Lehen werden sowohl Lüftungen mit Wärmerückgewinnung, als auch Heizkörper verwendet, da viele Bewohner aus psychologischen Gründen fühlen möchten, dass es Wärme gibt. Schlussfolgerungen und Empfehlungen Der permanente „Standby-Modus“ der Energieverbrauch fortschrittlicher Technologien und Wartung und die Überwachung von komplexen technischen Anlagen sind kostspielig. Viele der bestehenden Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sind aufgrund des hohen Stromverbrauchs, der Lärmprobleme und der hohen Betriebskosten, nicht die optimale Lösung. Weitere Entwicklungen von technisch und wirtschaftlich besseren und benutzerfreundlicheren Lösungen sind notwendig. 2013 « august « Seite 27 S w e d ische e r fa h r u n ge n in Bezug auf berechneten und gemessenen E n e r g i e v e r b r a u c h i n Ni e d r i g E n e r g i e H ä u s e r Von Peder Vejsig Pedersen, technische Koordinator des Projekts Green Solar Cities und Direktor, Cenergia, Dänemark Beispiel hatte ein Mieter in einem Passivhaus rannt wurde, und ein typisches Strombedarf In Schweden wurde beschlossen, dass es eine Wohnung wegen schlechten Informationen von 25-30 W / m² hatten, wo Passivhäuser Verifikation mit Messungen von den energedie Heizungsanlage zu 33 ° C programmiert. normalerweise 10 W / m² haben. tische Qualität von Neubauvorhaben geben Der Mieter hat eine sehr hohe WärmereWSP hat festgestellt, dass es einen großen müssen. Nach zwei Jahren muss mindestens chnung. Oder in einem anderen Fall war es MitBedarf an der Entwicklung von guten ein Jahr von Messungen als Grundlage te März sehr kalt in der Wohnung (17-18 ° C). Messsysteme gibt, zum Beispiel war es für eine abschließende Zertifizierung des Erst nach sechs Monate von Untersuchungen, schwierig, das dezentrale Stromverbrauch Gebäudes von einem Energie-Experte hat jemanden an der Vorlauftemperatur für die für die Belüftung gemessen zu bekommen. vorhanden sein. Die zwei Jahre sind ähnlich Fernwärme geschaut und konnte sehen, dass Bedingungen, die Probleme verursachten, der normalen Gewährleistungsfrist für die Wärme nach einem Reparatur nicht wieder waren Nutzerverhalten, operative KompeNeubau. Der Bauherr ist verantwortlich für angeschalten worden war. Dieses Beispiel zeigt, tenz des Personals und die Inbetriebnahme die Überprüfung und soll auch die praktische wie wichtig es ist, die Daten des Gebäudes zu von eechnische Geräte. Es wurde festgestellt, Anwendung z.B. Fokus auf Innentemperatusammeln und verwenden. dass die Überwachung und Messung in der ren und Warmwasserverbrauch in der Praxis Andere Erfahrungen von MKB war, dass Zukunft in der Projektierung miteinbezogen berücksichtigen. die Dichte des Gebäudes eine Menge für den werden sollen. Die neuen Anforderungen bedeuten, dass Wärmeverbrauch bedeutet, so dass 0,4 l / s, sowohl Bauherren als Ausführende sich ein großer Vorteil gegenüber 0,8 l / s ² ist. MKB FASTIGHETER in Malmö eine neue Praxis, Wärme, Warmwasser-und Und Schulung der Bewohner ist wichtig. MKB Fastigheter hat 72.000 Wohnungen. Eine Stromverbrauch in Neubauten zu messen, Zum Beispiel hat sich gezeigt, dass ein Fender Lehren, MKB gemacht hat, ist, dass alle zulegen. Es bedeutet auch, dass interessante ster, dass immer offen steht, den Verbrauch Mieter, die Lüftung mit Wärmerückgewinnung Erkenntnisse über den Energieverbrauch in um weitere 25% (25 kWh / m² pro Jahr) erhalten haben, mit denen sehr zufrieden sind, modernen Gebäude mit geringem Energiebelasten kann . und dass man den Vorschlag nicht akzeptieren verbrauch gesammelt werden. Die Erfahrung ist auch, dass man sich sollen, mit weniger als zwei Schichten von Glas nicht auf Lieferantendaten verlassen könin den Fenstern. (Erfahrungen von MKB wird KOMMANDÖREN UND FLAGGHUSET nen, weil sie in der Regel zu optimistisch in dem Buch „MKB Neuproduktion Funktion Das Ingenieurbüro WSP hat Messungen in sind. Hier sollte man ein „Fairness-Kontrol“ Ansprüche“ gesammelt). den Siedlungen Kommandanten und Flagmachen. Dies gilt insbesondere für die MKB sind fast dabei, die Raumtempeghuset im Westhafen in Malmö durchgeBelüftungsanlagen. raturen über Wi-Fi in allen Wohnungen führt. Hier wurde zwei Gebäuden zwischen überwachen zu können. Gleichzeitig ist ein 2007 und 2009 in Betrieb gesetzt (vgl. auch FAZIT Energie-Überwachungssystem eingeführt, www.ek-skane.se/files/publikationer ), und Die neuen Anforderungen für die Überprüdas ein breites Spektrum von Energie-InforSie dürften maximal 120 kWh / m² pro Jahr fung der Energie Qualität setzen Fokus auf mationen überwachen können. Es hat schon verwenden. Durch Messungen wurde dokudie wichtigsten Möglichkeiten für Verbesin einigen Fällen Probleme angegangen. Zum mentiert, dass dieses Ziel von 60-70% über- Seite 28 « august « 2013 serungen in der Konstruktion, weil sie potenzielle operative Probleme offenbaren. In diesem Zusammenhang wäre es vorteilhaft, die Energie Berechnungen in jeder Phase des Projekts als ein natürliches Follow-up (pre-Projektierung und Realisierung) zu wiederholen. Und wenn Vertragspartner bei der Überprüfung der Energie-Ergebnisse beteiligt sind, werden sie sich darum bemühen, die in diesem Artikel beschriebenen Probleme zu vermeiden. Eine Idee wäre, der Generalunternehmer verantwortlich für den Betrieb in den ersten Jahren des Aufbaus zu machen. FACT BOX Boverket (www.boverket.se) in Schweden, das für die schwedischen Bauregelungen verantwortlich ist, arbeitet an eine neue „Industrie-Standard für Energie in byggnader“ SVEBY, zu entwickeln, die aus drei Hauptelementen besteht: »» 1: Berechnung (basierend auf standardisierten Energie-Daten) »» 2: Vereinbarung (Energiebedarf und den Umgang mit Abweichungen »» 3: Verifikation (Methode zur Messung und Überwachung und Analyse). (Siehe auch www.fastighetsagerne.se). 2013 « august « Seite 29 beispiele von bauIntegrierten Photo Voltaics (B I P V ) Von Peder Vejsig Pedersen, technische Koordinator des Projekts Green Solar Cities und Direktor, Cenergia, Dänemark PV-Boost ist seit dem Sommer 2011 im Gange. Einer der unternehmerischen Aktivitäten in dem Projekt war eine konzeptionelle Design-Schema für neue Bauprojekte mit gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) unter der Leitung von Architekt MAA Karin Kappel vom Solar City Kopenhagen (www. solarcity.dk) – eine Erweiterung des die vorherige PV Cities 2012 Projekt. PV-Boost gibt Anregungen für die architektonische Integration von Solarzellen zusammen mit einer technischen Bewertung und Berechnung des Projekts. In PV-Boost-Projekt wurde eine Reihe von Demonstrationsprojekten mit Solarzellen als Teil der Gesamt-Lösungen durchgeführt. Neben BIPV wurde eine Menge Arbeit mit der Messung und Überwachung von Projek- ten in Zusammenarbeit mit dem Institut für Technologie und Energie Midt in Dänemark gemacht. Zur gleichen Zeit wurde eine Solarzelle Architekturwettbewerb mit einem Schwerpunkt auf den Einsatz von Solarzellen unterstützt . Der Wettbewerb wurde in Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft FSB und Kuben Management entwickelt. Beispiele für konzeptionelle Entwürfe mit der Integration von Photovoltaik in bestehenden Wohngebäuden. Die Zeichnungen sind von dem Architekten MAA Martin Rubow und Carl Galster und zeigen ein älteres Haus in Sorö und die Siedlungen "Der Cowboy Town von Herlev" und "Lange Enge" in Albertslund Seite 30 « august « 2013 Vom EU-CONCERTO-Projekt "Green Solar Cities" wird erwartet, daß es eine treibende Kraft für den Wandel in den Klimaschutz ist, und die Verwendung von erneuerbare und nachhaltige energieeffiziente Gebäude in große Erneuerungen von den städtischen Gebieten in Kopenhagen und Salzburg vorantreibt. Dieses Magazin stellt die Ergebnisse aus dem Projekt. Lesen Sie mehr bei und www.greensolarcities.com www.fbbb.dk