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/ Informationstechnologie
Sparda-Datenverarbeitung eG |
zeb//control „out of the box“
Ausgangssituation
Die Sparda-Datenverarbeitung eG (SDV) in Nürnberg stellt für insgesamt
zwölf Sparda-Banken und die netbank eine zentrale Datenverarbeitung
von der Softwareentwicklung bis zur Produktion zur Verfügung. Unter anderem bietet die SDV für die einzelnen Banken auch verschiedene steuerliche Lösungen an, wie z. B. für die Abgeltungsteuer oder in Zukunft für
das US-Gesetz FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act), welches das
Steuer-Reporting ausländischer Finanzinstitutionen regelt. Derartige Lösungen sind jedoch häufig steuergesetzlichen Änderungen unterworfen.
Deshalb plant die SDV gezielt Funktionalitäten wie die Steuerberechnung
in Modulen, wie z. B. einem Steuermodul, zu bündeln, um die (z. B. bei
Updates) freigewordenen Kapazitäten besser für marktdifferenzierende
Tätigkeiten nutzen zu können (vgl. Abb. 1).
1
IT-Architektur
Kernbanksystem
Modul A
Modul B
2
Updates
A
B
3
Interne Kapazitäten FTE
MDE
NMDE
Extern
Abb. 1: Gewünschte Verteilung der Kapazitäten bei Software-Updates
Innerhalb des Projekts, das in nur sechs Wochen zu realisieren war, sollte
deshalb – auf Basis der von zeb/ entwickelten Modellierungsplattform
zeb//control calculation – untersucht werden, inwieweit sich die angestrebte Modularisierung schnell und kostengünstig durch externe Software realisieren lässt.
Technisch galt die Nebenbedingung, dass seitens des Rechenkerns keinerlei juristische Datenhaltung erfolgen sollte, also keine eigene Datenbank verwendet werden durfte. Darüber hinaus sollte der Rechenkern
von zeb//control direkt innerhalb des Transaktionssystems CICS implementiert und unabhängig von der IT-Architektur von zeb//control vom
Kernbanksystem gesteuert werden – also „out of the box“.
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/ Informationstechnologie
Vorgehen im Projekt
Bevor mit der technischen Implementierung begonnen werden konnte,
wurde zunächst die FATCA-Klassifizierung als geeigneter betriebswirtschaftlicher Kontext ausgewählt. Die konkreten Klassifizierungsschritte
wurden dann in einer Reihe von Workshops gemeinsam festgelegt und
im Rechenkern implementiert.
Um die Nebenbedingung der juristischen Datenhaltung zu erfüllen, wurde
innerhalb von zeb//control eine „InMemory“-Technologie verwendet. Hierbei
werden die während der Berechnung erstellten Daten nur temporär im
Arbeitsspeicher abgelegt und über eine Schnittstelle an das Kernbanksystem zurückübertragen. Um die Steuerung des Rechenkerns durch das
Kernbanksystem durchführen zu können, wurde gemeinsam mit Mitarbeitern der SDV im CICS-Transaktionssystem eine technische Plattform
aufgebaut, in der moderne Technologien wie Java implementiert werden
konnten.
Projektergebnisse
Trotz des engen Zeitrahmens konnten – insbesondere aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der SDV – alle gesetzten Projektziele erreicht
werden. Die im Projektvorgehen beschriebenen Anpassungen an der ITArchitektur ermöglichten es dem Kernbanksystem, die FATCA-Klassifizierung zu steuern und diese durch zeb//control in einer modernen, Javabasierten Umgebung durchführen zu lassen.
Hierzu ruft das Kernbanksystem zunächst über ein CICS-Interface ein JavaInterface auf. Dieses fragt die zur Klassifizierung notwendigen Daten von
einem Data-Service ab und übergibt sie – InMemory – an den Rechenkern. Nach erfolgreicher Klassifizierung gibt dieser die Ergebnisse über die
Schnittstellen zurück an das Kernbanksystem (vgl. Abb. 2).
1
Kernbanksystem
7
JVM
CICS
Interface
2
6
Java
Interface
3
Data
Service
Abb. 2: Implementierte IT-Architekur
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4
5
calculation
/ Informationstechnologie
Ausblick
Durch das Projekt konnte technisch gezeigt werden, dass der Rechenkern
von zeb//control sehr flexibel und hochintegrativ verwendbar ist. Die Einsatzmöglichkeiten von modernen Java-Technologien in bestehenden Rechenzentrumsinfrastrukturen wurden verdeutlicht und stellen somit für die
SDV eine Option zur Umsetzung ihres strategischen Zielbilds dar.
Fachlich könnten im Kernbanksystem, neben der im Projekt umgesetzten
FATCA-Klassifizierung, auch andere Arten von Berechnungen oder Klassifizierungen durchgeführt werden – z. B. die Berechnung der Abgeltungsteuer.
Aufgrund der Flexibilität und Integrierbarkeit stellt die im Projekt durchgeführte Implementierung von zeb//control calculation eine echte Alternative
dar, um steuerliche Aspekte gekapselt außerhalb der Kernbanksysteme
von Banken und Rechenzentren umzusetzen.
Reinhard Mailänder
Günther Heiß
Sparda-Datenverarbeitung eG
Anwendungsentwicklung Basissysteme
Sparda-Datenverarbeitung eG
Joachim Siepenkort
Sebastian Stremming
Senior Manager Manager
zeb/zeb/
Weitere Informationen unter www.zeb.de
VorstandBereichsleiter
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