Militärwerbung und Rekrutierung an Schulen! Die Bundeswehr benötigt jährlich 23.000 neue Rekruten. Um diese Zahl zu erreichen, sind in den letzten Jahren die Werbemaßnahmen stark ausgeweitet worden. Besonders an Schulen versuchen Soldaten, Nachwuchs zu werben. Die Werbung ist einseitig und betont positive Werte und Bilder wie Abenteuer, Teamgeist und Technik. Negative Aspekte wie Tod, Traumatisierung oder das Töten anderer Menschen werden verschwiegen oder nur am Rande erwähnt. Viele Jugendliche lassen sich von dieser einseitigen Werbung locken. Die Angst vor Einsätzen in Krisengebieten wie Afghanistan wird oft verdrängt. Viele Eltern befürchten, dass ihr Kind sich überzeugen lässt, zur Bundeswehr zu gehen und später in lebensgefährliche Auslandseinsätze abkommandiert wird. Diese Werbung für Militäreinsätze widerspricht den Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention, die auch Deutschland unterschrieben hat. Denn die darin verbrieften Kinderrechte und Schutzpflichten gelten für alle unter 18-Jährigen. Fakten 340.000 Jugendliche erreichte die Bundeswehr 2010 alleine durch Werbeveranstaltungen von Jugendoffizieren und Wehrdienstberatern an Schulen, viele weitere bei Kasernenbesuchen, in Arbeitsämtern, bei Sportveranstaltungen, Messen, und öffentlichen Festen. Rund 1.000 freiwillige 17-Jährige werden jedes Jahr von der Bundeswehr rekrutiert. Seit 1992gab es bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr 100 tote und zahlreiche verwundete Bundeswehrsoldaten, darunter viele unter 25 Jahren. Viele sind psychisch traumatisiert: 2009 wurde bei 418 Rückkehrern die sogenannte Posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Seit 2008 haben acht Landeskultusministerien (Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Hessen, Sachsen) Kooperationsabkommen mit der Bundeswehr geschlossen, die Jugendoffizieren den Zugang in die Klassenzimmer und zur Lehrerausbildung erleichtern. Die Einflussnahme der Bundeswehr auf die Lehrerausbildung steigt: 1100 Referendare haben 2009 an Lehrveranstaltungen von Bundeswehrsoldaten teilgenommen, 3300 Lehrer haben Fortbildungen der Bundeswehr besucht. Die verfügbaren Haushaltsmittel für die Nachwuchswerbung der Bundeswehr sind von neun Millionen Euro (1998) auf 27 Millionen Euro (2010) gestiegen. Die Forderungen von terre des hommes Stopp jeder Art von militärischer Werbung bei Minderjährigen Die Kooperationsabkommen zwischen Kultusministerien der Länder und der Bundeswehr müssen gekündigt werden. Die militärische Werbung bei Minderjährigen widerspricht den Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention Stopp der Rekrutierung von 17-Jährigen Freiwilligen durch die Bundeswehr Minderjährige Freiwillige dürfen nicht mehr von der Bundeswehr verpflichtet werden. Damit 2 wird die 18-Jahresgrenze der UN-Kinderrechtskonvention und ihrer Zusatzprotokolle unterlaufen, nach der alle Unter-18-Jährigen Kinder sind und als solche besondere Schutzrechte haben. Die Bundesregierung wurde schon mehrfach vom UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes aufgefordert, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre zu erhöhen. Friedenserziehung verbindlich in Lehrplänen verankern Friedenserziehung und Menschenrechte gehören verbildlich in der Lehrerfortbildung und in den Lehrplänen verankert. Auch der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes fordert dies ausdrücklich von Deutschland. Die Verpflichtung dazu folgt aus Art. 29 der Kinderrechtskonvention.