Messe n u n d S e nso r i k Datenübertragung in Lichtgeschwindigkeit Wie faseroptische Schalter in der Fertigungsmesstechnik ihre Vorteile ausspielen Andreas Wolf Faseroptische Schalter zeichnen sich durch Schnelligkeit, Flexibilität und Langzeitstabilität aus. Sie werden für Anwendungen mit höchsten Anforderungen in der Telekommunikation, der Bio­ medizin und vermehrt in der Automatisierungs- sowie in der Mess- und Prüftechnik eingesetzt. In welchen Bereichen zunehmend elektrische Leiter abgelöst werden, zeigt folgender Beitrag. Optische Fasern finden einen immer breiteren Einsatz in der optischen Messtech­ nik. Sie sind in der Lage, Mess­ signale von weit entfernten und teil­ weise schwer zugänglichen Messorten pro­ blemlos zur Auswerteeinheit zu bringen. Folglich werden zur sequentiellen Abfrage mehrerer Messstellen zunehmend faserop­ tische Schalter eingesetzt. Leoni Fiber Optics bietet auf der Basis unterschiedlicher tech­ nischer Konzepte ein breites Spektrum derar­ tiger Faserschalter an, die den in der Faserop­ tik üblichen Wellenlängenbereich abdecken. gen durchzuschalten und können das Mess­ licht in kürzester Zeit zu vielen Messstellen bringen. Hier kommt ein wesentlicher Vor­ teil zum Tragen, nämlich Schalter mit hoher Kanalzahl in sehr kompakter Form. Einsatzgebiete und Beispiele aus der Praxis Andreas Wolf, Manager Corporate Communications, Leoni Business Unit Fiber Optics, Berlin MSR Magazin 3/2010 In der Fertigung optoelektronischer Bauele­ mente, z. B. Transponder für optische Über­ tragungs- und Datennetze oder Fotodio­ denchips auf dem Wafer, müssen die Bau­ teile mit hohem Durchsatz bezüglich ihrer wichtigsten Parameter wie der Fotodioden­ strom in Abhängigkeit von Lichtleistung und Wellenlänge, vermessen werden. Dafür werden die Leoni Schalter eingesetzt. Sie sind in der Lage, schnell die Messwellenlän­ 400-kanaliger Schalter für eine GradientenMultimodefaser Me ss en und Sen sorik Zweites Beispiel ist ein 12-fach 1 x 2 Schal­ ter, der in der automatisierten Transponder­ vermessung zusammen mit 1 x 12 Schal­ tern kaskadiert eingesetzt wird. Die An­ steuerung der zwölf Schalter erfolgt dabei Faseroptische Schalter lösen zunehmend den elektrischen Leiter ab über eine einzige Elektronikplatine. Die breite Palette von unterschiedlichen elek­ tronischen Schnittstellen, die Leoni in den Schaltern zur Verfügung stellt (dazu zählen RS232; TTL, Parallel, I2C, Ethernet), er­ leichtert dem Anwender die Ansteuerung, insbesondere bei vielen Schaltern in sehr komplexen Messsystemen. Ein weiteres Beispiel ist die Überwachung von komplexen Bauwerken oder sensiblen Indus­ trieanlagen. Auch hier werden zunehmend faseroptische Sensoren unterschiedlichster Art eingesetzt. Sie dienen zur Abfrage teilwei­ se extrem vieler Messstellen in kurzer Zeit. Ein viertes Beispiel zeigt einen 400-kana­ ligen Schalter für eine Gradienten-Multimode­ faser, der in einem komplexen interfero­ metrisch arbeitenden Überwachungssystem von Rohrleitungen in einem Kraftwerk einge­ setzt wird. Der Schalter erlaubt es, 400 Mess­ stellen innerhalb von etwa 10 sec. abzufragen. Für diese spezielle Applikation hat Leoni ei­ nen Schalter mit etwa 10-facher Schaltge­ schwindigkeit entwickelt. Auf der Basis dieses Konzeptes wurde ein Schalter mit 1 250 Kanä­ len gefertigt, der imstande ist, alle Kanäle in nur 2–3 sec. durchzuschalten. Dadurch ist es möglich, anbahnende Havarien frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Auf den Punkt gebracht: faseroptische Schalter Die hier vorgestellten Serien der faseroptischen Schalter wurden für Anwendungen mit höchsten Anforderungen im Telekommunikationsbereich, in der Mess- und Prüftech­ nik sowie im biomedizinischen Bereich entwickelt. Einige Beispiele für anspruchsvolle Applikationen sind die Spektroskopie (mol-Serie), die Laser-Scan-Mikroskopie, die mehrkanalige optische Leistungsüberwachung, Faser-Bragg-Sensoren, das Prüfen von faseroptischen Leitungen und die umwelttechnische Spurenanalyse. Sie zeichnen sich folgende Merkmale aus: n kompaktes Design, n zuverlässig in den verschiedensten Anwendungen, n kürzeste Schaltzeiten (ms), n höchste Langzeitstabilität, n Schaltzyklen > 108, n Wellenlängenbereich 350 – 2 100 nm, n Faserdurchmesser 3,5 – 800 μm Einen kostenlosen Gesamtkatalog erhalten Sie unter http://www.leoni-fiber-optics. 7-fach Singlemode-Schalter für den sichtbaren Spektralbereich Verwendung auch im sichtbaren Spektralbereich Neben dem Infrarotbereich werden op­ tische Fasern zunehmend auch im sicht­ baren Spektralbereich genutzt. In Verbin­ dung mit kohärenten Laser-Lichtquellen werden in der Regel Singlemodefasern ein­ gesetzt, deren Kern (lichtführender Bereich) dann nur 3–4 µm dick ist. Für derartige Fa­ sern bietet Leoni als eine von wenigen Fir­ men weltweit Faserschalter an, die für den gesamten sichtbaren Spektralbereich ein­ setzbar sind. Ein Beispiel ist der 7-kanalige Schalter für den VIS-Bereich, mit den vier verschie­ denen Laserquellen im Bereich 400–650 nm zum Messort (z. B. Laser-Scanningmikros­ kop bzw. Konfokalmikroskop). Das Um­ schalten kann wahlweise manuell oder rechnergesteuert erfolgen. Mit Hilfe dieses Schalters wird eine automatisierte Proben­ vermessung ohne langwieriges Faserhand­ ling ermöglicht. leoni 7438240 WWW www.vfv1.de/#7438240 MSR Magazin 3/2010