FRAUNHOFER VERLAG LEITFADEN Digitale Kundenkommunikation Leitfaden mit regionalen und überregionalen Maßnahmen Claudia Dukino, Sabine Betzholz-Schlüter, Dr. Holger Kett Digitale Kundenkommunikation Leitfaden mit regionalen und überregionalen Maßnahmen Für weitere Informationen: www.ebusiness-lotse-suedwest.de www.ebusiness-lotse-saar.de FRAUNHOFER VERLAG Impressum Autoren Claudia Dukino Sabine Betzholz-Schlüter Dr. Holger Kett Tipps und Praxisbeispiele Stephan Sigloch, KlickPiloten GmbH (Praxisbeispiele S. 74-85) Tobias Fox, VERDURE Medienteam GmbH Kontaktadressen eBusiness-Lotse SüdWest c/o Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation Nobelstraße 12 70569 Stuttgart Telefon: +49 711 970-5120 Telefax: +49 711 970-5111 E-Mail: [email protected] Web-Adresse: www.ebusiness-lotse-suedwest.de eBusiness-Lotse Saar c/o saarland.innovation&standort e. V. Franz-Josef-Röder-Straße 9 66119 Saarbrücken Telefon: +49 681 9520-474 Telefax: +49 681 5846125 E-Mail:[email protected] Web-Adresse: www.ebusiness-lotse-saar.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN: 978-3-8396-0901-9 Layout und Satz Tim Peter, Linda Kiegel Fotografien Linda Kiegel Druck und Weiterverarbeitung Konrad Triltsch Print und digitale Medien GmbH, Ochsenfurt Verlag Fraunhofer Verlag, Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB Postfach 800469, 70504 Stuttgart Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart Telefon: +49 711 970-2500 Telefax: +49 711 970-2508 E-Mail: [email protected] Web-Adresse: http://verlag.fraunhofer.de Für den Druck des Buches wurde chlor- und säurefreies Papier verwendet. Copyright Fraunhofer IAO, 2015 Alle Rechte vorbehalten Dieses Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die über die engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes hinausgeht, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Speicherung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Bezeichnungen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und deshalb von jedermann benutzt werden dürften. Soweit in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z. B. DIN, VDI) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden ist, kann der Verlag keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernehmen. Inhaltsverzeichnis Erreichen Sie Ihre Kunden? .............................................................................................................. 7 Einfaches Vorgehen im Überblick ...................................................................................................... 9 Phase 1 – Werden Sie im Internet präsent! Aufbau einer Webpräsenz ................................................ 14 Phase 2 – Erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit im Internet! Steigerung der Öffentlichkeitsarbeit .................................................................................. 30 Phase 3 – Heben Sie sich weiter vom Wettbewerb ab! Nutzung von innovativen Marketingmaßnahmen ............................................................... 52 Nach der Pflicht kommt die Kür: Erfolgskontrolle und Rechtssicherheit ............................................... 64 Praxisbeispiele............................................................................................................................... 70 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Vorgehen zu Planung, Umsetzung und Controlling von Internet-Marketingmaßnahmen...... 9 Abbildung 2: Imageseite der Rotho Babydesign GmbH (www.rotho-babydesign.com)......................... 17 Abbildung 3: Online-Shop von kolbenfueller.de by Papeterie Ballin (www.kolbenfueller.de)............................................................................................... 20 Abbildung 4: Responsive Darstellung der Webseite der Firma Rotho Babydesign GmbH (www.rotho-babydesign.de)........................................................................................ 22 Abbildung 5: WebApp der Niederer GmbH (www.niederer.de)........................................................... 24 Abbildung 6: WebApp der W+ST Wirtschaftsprüfung AG & Co. KG (www.w-st.de).............................. 24 Abbildung 7: Internetmarktplatz markt.de der Marktplatz für Deutschland (www.markt.de)................... 28 Abbildung 8: Google Suchergebnisseite: Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing (orange) / Google My Business (blau) / Suchmaschinen-Optimierung (grün) (www.google.de)......... 33 Abbildung 9: Generierung von Keyword-Ideen für die Suchwortkombination »Friseur Stuttgart« in Google AdWords (adwords.google.de/ select/KeywordToolExternal)........................... 35 Abbildung 10: Beispiel für ein regionales Portal: Handwerkerhof Nürnberg (www.handwerkerhof.de)...... 37 Abbildung 11: das ist drin – gemeinsam besser leben ist ein Verbraucherportal in Zusammenarbeit von Herstellern und Konsumenten (http://das-ist-drin.de)..................... 38 Abbildung 12: Empfehlungswebseite am Beispiel einer Schreinerei bei YELP (www.yelp.com).............. 39 Abbildung 13: Unternehmenssuche Google My Business................................................................... 40 Abbildung 14: Google My Business Eintrag für Unternehmen bestätigen............................................. 42 Abbildung 15: Beispiel für einen Google My Business Eintrag von babywalz Stuttgart (https://plus.google.com/+babywalz/about)................................................................... 43 Abbildung 16: Brauerei Clemens Härle KG – Microsite (www.seezuengle.de)....................................... 45 Abbildung 17: OpenEMM – mögliche E-Mail-Marketing Software auf Open Source Basis (www.openemm.org).................................................................................................. 48 Abbildung 18: Produkt- und Preissuchmaschine – am Beispiel Töpfchen (www.idealo.de)..................... 51 Abbildung 19: Mobiles Marketing in der 3. Dimension – „Augmented Reality“ machts möglich............... 53 Abbildung 20: Nutzung von Facebook und Twitter bei der Rotho Babydesign GmbH (https://www.facebook.com/Rotho.Babydesign, https://twitter.com/RothoBaby)................ 56 Abbildung 21: Content-Marketing: Videos und Tipps, z. B. Töpfchentraining (www.rotho-babydesign.com)...................................................................................... 58 Abbildung 22: Unternehmensblog der Centigrade GmbH (www.centigrade.de/blog/de)......................... 59 Abbildung 23: Nutzung von Foto- und Videoplattformen: https://instagram.com/rothobabydesign, https://www.youtube.com/user/RothoBabydesign.......................................................... 60 Abbildung 24: Partnernetzwerk am Beispiel von zanox (www.zanox.com/de)....................................... 62 Abbildung 25: Web-Controlling Tool: PIWIK für saar.is........................................................................ 65 Abbildung 26: Vorgehen zu Planung, Umsetzung und Controlling von Internet-Marketingmaßnahmen am Beispiel der O/D Ottweiler Druckerei........................ 71 Abbildung 27: Webseite der O/D Ottweiler Druckerei (www.od-online.de)............................................. 72 Abbildung 28: Vorgehen zu Planung, Umsetzung und Controlling von Internet-Marketingmaßnahmen am Beispiel flaschenbauer.de........................................ 74 Abbildung 29: Suchmaschinen-Optimierung Flaschenbauer – Google Ergebnisseite zu „Ölflasche mit Schraubmündung“................................................................................ 75 Abbildung 30: Produktsuche bei Google Shopping: Milchflasche Braun Flaschenbauer......................... 76 Abbildung 31: Facebookauftritt – Flaschenbauer............................................................................... 77 Abbildung 32: Vorgehen zu Planung, Umsetzung und Controlling von Internet-Marketingmaßnahmen am Beispiel Lieferladen.de............................................ 80 Abbildung 33: Automatische Postleitzahlenprüfung (www.lieferladen.de)............................................. 81 Abbildung 34: Facebookauftritt – Lieferladen..................................................................................... 84 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht Marketingmaßnahmen im Internet und deren Regionalisierung............................ 12 Tabelle 2: Pro und Contra bei der Auswahl der mobilen Kommunikation............................................. 25 Tabelle 3: Was kosten Werbemaßnahmen? (Quelle: E-Commerce-Leitfaden 2013, ibi research).......... 66 Erreichen Sie Ihre Kunden? ►► Suche nach geeigneten Unternehmen in der Region, Mit der Entstehung und vor allem der steigenden Akzeptanz von Social Media und damit des partizipativen z. B. Dienstleister, Handwerker und Händler, mittels Webs bei Internetnutzern aller Couleur steigt mit der (semantischer) Suchmaschinen oder digitaler Karten einhergehenden Intensität des Informationsaustauschs (wie Google Maps und Google My Business), auch die Expertise der Nutzer. In der Regel findet jeder, der sich zu einem Thema auf den Stand bringen möchte, ►► etc. die dazugehörenden Antworten in interaktiven OnlineAnwendungen. Sollte wider Erwarten eine Fragestellung Dabei zeichnet sich ein Trend zur konzertierten Nutzung in den interaktiven Medien noch nicht oder nicht tiefgrei- von Online-Anwendungen durch (potenzielle) Kunden fend genug behandelt worden sein, lassen sich durch ab, um das optimale Produkt zu identifizieren. Ziel ist Veröffentlichen der Fragestellung wiederum über die es dabei, durch Informationen aus verschiedensten gleichen oder zumindest naheliegenden Kanäle geeig- Online-Anwendungen das passende Produkt bzw. nete Experten ansprechen, die gerne Antwort geben. die passende Dienstleistung und den geeignetsten Lieferanten bzw. Dienstleister auszuwählen: Neben Nutzern der jungen Generation, die oft mehrere ►► So können (potenzielle) Kunden die einzelnen Stunden am Tag in zahlreichen interaktiven OnlineAnwen­dungen unterwegs sind, erkennen auch ältere Online-Kanäle sequenziell nutzen: die Suche nach Nutzer den Vorteil des partizipativen Internets, u. a. zur geeigneten Produkten und deren Vergleich erfolgt Suche nach Produkten und deren Merkmale als Grund- über das Internet. Möglicherweise werden im lage für eine fundierte Kaufentscheidung. Damit gehen Ladengeschäft ausgewählte Produkte nochmals grundlegende Änderungen des Verhaltens von (potenzi- begutachtet und anschließend im Internet, vielleicht ellen) Kunden im Internet einher, die sich auch auf den aber auch aufgrund anderer Entscheidungskriterien, Verkaufsprozess und die Kundenansprache von Unter- wie bspw. einfachere Rücknahmebedingungen, im nehmen auswirken. Ladengeschäft gekauft. ►► Eine weitere Verschärfung der Internetnutzung tritt Bei näherer Betrachtung des Kundenverhaltens hinsichtlich einer Kaufentscheidung unterstützt das Internet auf, wenn die (potenziellen) Kunden die einzelnen insbesondere Social Media bei vielen Schritten. Einige Kanäle parallel, also gleichzeitig, nutzen: Ein Inter- Beispiele sind nachfolgend aufgeführt: essent entdeckt im Ladengeschäft ein Produkt. Um mehr darüber zu erfahren, scannt er den Barcode mit ►► Informationen zu Produkten auf Herstellerwebseiten einer App auf seinem Smartphone ein und erhält die einholen und deren Merkmale vergleichen, dazugehörenden Produktinformationen. Er vergleicht die Informationen vor Ort und sucht sich den günstig­ ►► Bewertungen von Produkten durch andere Käufer auf sten Anbieter aus. Aufgrund aller mobil verfügbaren Empfehlungsportalen und in Online-Shops suchen, Informationen entscheidet der Kunde, ob er das lesen und ggfs. aktiv konkrete Nachfragen über das Produkt vom Ladengeschäft oder vielleicht sogar Internet einstellen, mobil im Ladengeschäft bei diesem oder einem Wettbewerber bestellt. 7 Welche Möglichkeiten bestehen, die Kundenansprache zu intensivieren? Wie sollten Sie als Unternehmen auf dieses verän- ►► Analyse und Monitoring von Internet-Marketingmaß- derte Kundenverhalten reagieren, und wie spielen nahmen und -Kampagnen, die einzelnen Internet-Marketingmaßnahmen mit den ►► Vorstellung relevanter Praxisbeispiele zur Veran- traditionellen Vertriebskanälen zusammen? In diesem Zusammenhang treten immer wieder Begriffe wie schaulichung der vorgestellten Inhalte. Multichannel- bzw. Omni-Channel-Management auf. Deshalb sollten Sie sich Gedanken darüber machen, Im Rahmen der Aktivitäten des eKompetenz-Netzwerks welche Maßnahmen idealer Weise zum Einsatz für Unternehmen wurden für diesen Zweck zwei Instru- kommen, egal ob Sie Geschäftskunden oder Konsu- mente erarbeitet, um kleine und mittlere Unternehmen menten ansprechen bzw. ob Sie Produkte oder Dienst- bei der Nutzung des Internets für ihre regionalen Marke- leistungen vertreiben. ting- und Vertriebsaktivitäten zu unterstützen: Um Sie bei diesem Schritt zu unterstützen, haben die ►► Online-Ratgeber (http://rim.­e-kompetenz-ratgeber.de): eBusiness-Lotsen SüdWest und Saarland den vorlie- Nach Beantwortung von zwölf Fragen zu ihrer aktu- genden Leitfaden »Digitale Kundenkommunikation« ellen Situation im Internet-Marketing erhalten kleine entwickelt. Er unterstützt vor allem kleine und mitt- und mittlere Unternehmen eine Einschätzung ihrer lere Unternehmen bei der Planung und Umsetzung Stärken und Schwächen sowie weiterführende von Marketingmaßnahmen im Internet und stellt die Handlungsempfehlungen. folgenden Informationen bereit: ►► Leitfaden: Ergänzend wurde der vorliegende Leit►► Beschreibung relevanter Internet-Marketingmaß- faden entwickelt, der ein vereinfachtes Vorgehen nahmen im Internet und deren Einsatzmöglichkeiten, bei der Planung und Umsetzung von Marketingmaßnahmen im Internet bietet, relevante Internet-Marke- ►► Vorstellung eines Vorgehens zur Planung und Umset- tingmaßnahmen beschreibt und Empfehlungen bei zung von Internet-Marketingmaßnahmen, der Umsetzung und Optimierung dieser Marketinginstrumente unter Berücksichtigung regionaler Aspekte ►► Empfehlungen zur Optimierung der beschriebenen liefert. Internet-Marketingmaßnahmen u. a. unter Berücksichtigung regionaler Aspekte, 8 Einfaches Vorgehen im Überblick Welche Internet-Marketingmaßnahmen für Ihr Unter- Darauf aufbauend kann dann ein geeignetes, auf den nehmen interessant sind, hängt von verschiedenen Bedarf Ihres Unternehmens zugeschnittenes Internet- Rahmenbedingungen wie Branche, Produkte, Dienstleis- Marketingkonzept entwickelt werden. tungen, Kunden und Wettbewerber etc. ab. Daher gilt es in einem ersten Schritt zu klären, welche (potenziellen) Um die Wirkung der geplanten und umgesetzten Marke- Kunden Sie über das Internet ansprechen, und welche tingmaßnahmen abzuschätzen, empfiehlt es sich, die Erwartungen und Anforderungen diese bzgl. Internetnut- Maßnahmen kontinuierlich in Form eines Maßnah- zung an Sie und Ihre Wettbewerber stellen. men-Controllings zu überwachen und je nach Ergebnis einzelne Maßnahmen zu optimieren. Die Möglichkeiten Um Ihnen den Einstieg in das Thema zu vereinfachen, und die IT-Unterstützung des Maßnahmen-Control- wird nachfolgend ein methodisches Vorgehen vorgestellt, lings hängen von der jeweiligen Phase und damit dem mit dem Sie in drei Phasen und zehn Schritten für Ihr Gegenstand der Überwachung ab, wie in Abbildung 1 Unternehmen prüfen können, ob und wie eine Internet- veranschaulicht. Marketingmaßnahme für Sie sinnvoll eingesetzt und gegebenenfalls auch regionalisiert werden kann. Phase 1 | Aufbau Webpräsenz Webseite Phase 3 | Nutzung innovativer Phase 2 | Steigerung der Öffentlichkeitsarbeit S 2.2 Internet-Marketingmaßnahmen E-Mail-Marketing S 3.1 Mobiles Marketing S 1.1 Suchmaschinen-Marketing Suchmaschinen-Optimierung S 3.2 Social Media S 3.3 Content Marketing S 3.4 Affiliate Marketing Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing Katalog S 2.1 S 1.2 Anzeigen / Banner Werbung Online-Shop S 2.3 Produktdaten-Marketing Marktplatz S 1.3 Schlüsselmaßnahmen Folge der Umsetzung(-splanung) S X.X Schritte im Rahmen der Umsetzung(-splanung) Maßnahmen Controlling und Rechtssicherheit Web Analytics Kampagnen-Monitoring Abbildung 1: Vorgehen zu Planung, Umsetzung und Controlling von Internet-Marketingmaßnahmen 9 Social Media Monitoring In der Abbildung 1 wird das in Phasen eingeteilte metho- Das vereinfachte Vorgehen zeigt Schlüsselmaßnahmen dische Vorgehen inklusive des jeweiligen Maßnah- des Internet-Marketings auf, welche Unternehmen men-Controllings in seinen zehn Schritten dargestellt: bei der Planung und Umsetzung ihrer Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen auf ihren Einsatz und Phase 1 – Werden Sie im Internet präsent! Nutzen eingehend prüfen sollten. Die Pfeile in der Abbil- (Aufbau einer Webpräsenz) dung 1 verdeutlichen Ihnen die Zusammenhänge der Internet-Marketingmaßnahmen sowie der zehn Schritte ►► S 1.1: Erste Schritte zur Webseite zur Planung und Umsetzung der Maßnahmen. Die einzelnen Schritte sind nummeriert und begleiten Sie ►► S 1.2: Vermarktung über Online-Shop / Kataloge im Leitfaden. ►► S 1.3: Vermarktung über Marktplätze im Internet In den nachfolgenden Abschnitten werden die einzelnen Schritte, die entsprechenden Internet-Marketing­ Phase 2 – Erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit im Internet! instrumente und deren Bedeutung für Ihr Unternehmen (Steigerung der Öffentlichkeitsarbeit) erklärt. Ihnen wird aufgezeigt, welche Internet-Marketinginstrumente Sie bei der Umsetzung eines Schrittes ►► S 2.1: Optimieren Sie Ihre Webpräsenz ganzheitlich unterstützen, und was Sie dabei beachten müssen. Des Weiteren werden die geschätzten Kosten und Aufwände ►► S 2.2: Kundengewinnung und -pflege per E-Mail bzw. bei der Umsetzung und der Nutzung der einzelnen SMS Internet-Marketingmaßnahmen aufgeführt. Darüber hinaus erhalten Sie Checklisten mit Hinweisen, wie Sie ►► S 2.3: Vermarktung der Produkte über weitere Kanäle die vorgestellten Internet-Marketingmaßnahmen regionalisieren können. Phase 3 – Heben Sie sich weiter vom Wettbewerb ab! (Nutzung innovativer Internet-Marketinginstrumente). Die Informationen dienen als Einführung in die Themenstellung des Internet-Marketings. Sollten tieferge- ►► S 3.1: Machen Sie mobil – Mobile First hende Fragen zu den einzelnen Maßnahmen bzw. zum Vorgehen auftreten, finden Sie Antworten unter der ►► S 3.2: Persönliche Kundenkommunikation über Rubrik „Weiterführende Quellen“ und im Gespräch mit Social Media im Internet den Partnern des eKompetenz-Netzwerks. ►► S 3.3: Sprechen Sie darüber ►► S 3.4: Nutzen Sie Partnernetzwerke für eine größere Reichweite! 10 Regionalisierungsmethoden In diesem Abschnitt erhalten Sie Informationen, welche ►► Verwendung von regionalen Inhalten, z. B. zur Methoden zur Regionalisierung existieren und wie Suchmaschinen-Optimierung, diese spezifisch auf die einzelnen Internet-Marketing­ maßnahmen angewendet werden können. Zu beachten ►► Auswertung von ortsbezogenen Informationen, gilt, dass hinter einer Marketingmaßnahme unterschied- z. B. Analyse von IP-Adressbereichen und liche Marketinginstrumente stehen können und diese GPS-Koordinaten (unter Berücksichtigung der nicht unbedingt gleichermaßen regionalisierbar sind. Datenschutzgesetze), Im Nachgang werden wir die folgenden drei Methoden ►► Verwendung von Benutzerprofilen. näher vorstellen: Was steckt hinter den einzelnen grundlegenden Methoden der Regionalisierung? Verwendung von regionalen Inhalten Wenn (potenzielle) Kunden nach Produkten und Dienst- Über das Internet können Sie (potenziellen) Kunden leistungen im Internet suchen, nutzen sie in der Regel regionale Informationen zur Verfügung stellen. Suchmaschinen (z. B. www.google.de und www.bing.de) Beispielsweise: und Verzeichnisseiten (z. B. www.gelbeseiten.de und www.meinestadt.de). Damit sie ein Unternehmen und ►► Kontaktdaten inklusive Adressen des Unternehmens dessen Angebot im Internet finden, und dessen Filialen, ►► müssen die Inhalte, z. B. der Unternehmenswebseite, ►► Anfahrtsbeschreibungen, ggf. mit elektronischen unter Berücksichtigung von regionalen Aspekten auf Karten, Suchmaschinen optimiert und ►► Bilder des Unternehmens (Wollen Sie Bilder Ihrer ►► geeignete regional ausgerichtete sowie branchen­ Mitarbeiter einstellen, sollte deren schriftliche Einver- orientierte Verzeichnisse zur Unternehmenspräsenta- ständiserklärung eingeholt werden. Andernfalls droht tion genutzt werden. die Gefahr, dass der Mitarbeiter rechtliche Schritte gegen Sie einleitet.) Regionalisierung durch ortsbezogene Informationen Wird ein Computer mit dem Internet verbunden, erhält ►► Informationen über regionale Produkte und Filialen, dieser eine eindeutige Identifikationsnummer, die soge- bei denen aktuell regionale Aktionen stattfinden. nannte IP-Adresse. Anhand der IP-Adresse kann der Standort des Computers auf eine bestimmte Region Diese Informationen können u.a. über Webseiten, Blogs, eingegrenzt werden. Auf diese Weise kann die Herkunft Online-Werbung mittels Banner und Anzeigen, aber auch eines Internetnutzers ausgewertet und herangezogen mittels E-Mail-Marketing veröffentlicht werden. werden, um regionale Inhalte anzubieten. 11 Die Darstellung regionaler Inhalte aufgrund von orts- weitere Technologien wie Bluetooth verwendet werden, bezogenen Informationen des Benutzers wird vor um entsprechende Informationen eines Geschäfts aus allem von Anbietern von Online-Werbung und Such- nächster Nähe auf Mobiltelefone zu übermitteln. maschinen allgemein verwendet. In Mobilfunknetzen Regionalisierung über Benutzerprofile können die aktuellen Koordinaten des Nutzers mittels GPS oder Identifikation der Funkzelle, an der gerade Ein Unternehmen verfügt über Adressdaten von (poten- ein Teilnehmer registriert ist, ermittelt und für eine orts- ziellen) Kunden. Anhand dieser Daten können Kunden bezogene Auswertung genutzt werden. So können dem einer Region ausgewählt und gezielt auf regionale Ange- Nutzer beispielsweise über Mobilfunk nahegelegene bote angesprochen werden. Dies erfolgt beispielsweise Restaurants angezeigt werden. Alternativ können auch beim E-Mail-Marketing. Möglichkeiten der Regionalisierung Internet-Marketingmaßnahmen Regionale Inhalte Webseite Online-Shop Marktplätze (Verkaufsplattformen / Handwerks- und Dienstleistungsmarktplätze) Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing (SEA) Suchmaschinen-Optimierung (SEO) Anzeigen / Banner-Werbung E-Mail-Marketing Produktdaten-Marketing Mobiles Marketing Social Media Content-Marketing Affiliate-Marketing geeignet | teilweise geeignet | nicht geeignet Tabelle 1: Übersicht Marketingmaßnahmen im Internet und deren Regionalisierung 12 Ortsbezogene Benutzer­ Informationen profile Wer sind Ihre (potenziellen) Kunden? Bevor Sie mit der Planung und Umsetzung Ihrer Internet- Folgende Fragen sollten Sie vor der Planung und Umset- Marketinginstrumente beginnen, sollten Sie sich Ihre zung Ihrer Internet-Marketinginstrumente beantworten: Kundenstruktur anschauen und festlegen, welche (poten►► Wer sind (potenzielle) Kunden für Ihre Produkte, ziellen) Kunden Sie über das Internet ansprechen und gewinnen möchten. Die Kundenansprache über das die Sie über das Internet ansprechen und gewinnen Internet sollte fester Bestandteil Ihres Marketingkonzepts möchten? sein. ►► Wie suchen diese (potenziellen) Kunden nach Ihren Je mehr Sie über das Verhalten und die Erwartungen dieser (potenziellen) Kunden wissen, desto einfacher Produkten? gelingen Ihnen die nachfolgenden Schritte bei der ►► Welche Webseiten besuchen diese (potenziellen) Planung und Umsetzung Ihrer regionalen InternetMarketingmaßnahmen. Kunden, um sich über Ihre Produkte oder die Ihrer Schauen Sie auch, wie Ihre Wettbewerber oder vergleich- Wettbewerber zu informieren? bare Unternehmen im Internet (potenzielle) Kunden ►► Welche Erwartungen stellen (potenzielle) Kunden an ansprechen, und finden Sie heraus, wie diese Unter- Ihr Internetangebot? nehmen mit ihren Aktivitäten im Internet ankommen. In diesem Zusammenhang ist das ein oder andere persön- ►► Wie sprechen Wettbewerber diese (potenziellen) liche Gespräch mit Kunden über ihre Gewohnheiten bzgl. Kunden im Internet an? Internetnutzung bzw. ihre Erwartungen hilfreich. 13 Phase 1 – Werden Sie im Internet präsent! Aufbau einer Webpräsenz Erstellen Sie eine zentrale Anlaufstelle im Internet, auf der sich Kunden über Ihr Unternehmen und Ihre Produkte informieren können. Bevor Sie jedoch mit der Erstellung beginnen, sollten Sie sich folgende Frage beantworten: Ist auch die Optimierung der Webpräsenz für mobile Endgeräte für mich wichtig? Wenn dies der Fall sein sollte, muss dieser Umstand gleich zu Beginn bei der Planung berücksichtigt werden. Weitere wertvolle Hinweise finden Sie im Exkurs: Mobile Kommunikation – Mobile Webseite auf Seite S. 22. 14 Erste Schritte zur Webseite (S1.1) Um zusätzlich zu den Offline-Medien das eigene Unternehmensimage auch über das Internet zu stärken, bietet sich die Umsetzung einer übersichtlichen, informativen S 1.1 und vor allem kundenorientierten Webseite an. Bei der Erstellung der Webseite empfiehlt es sich schon zu Beginn kundenorientiert vorzugehen. Die folgenden Fragen spielen dabei eine besonders wichtige Rolle: Welche Ziele verfolge ich mit der Umsetzung der Webseite? Was erwarten (potenzielle) Kunden von meiner Webseite? Welche Inhalte sind für (potenzielle) Kunden meines Unternehmens relevant? Erste Schritte zur Webseite Schlüsselmaßnahmen Zielsetzungen für eine Webseite können sein: Webseite ►► Steigerung des Unternehmensimage: Ist das Unter- nehmen in einer sich stetig und schnell ändernden Branche tätig, empfiehlt es sich die Besucher der Webseite über aktuelle branchenspezifische Nachrichten (News) zu informieren und diese ggfs. zu kommentieren, um dadurch als kompetenter Ansprechpartner wahrgenommen zu werden. ►► Ansprache potenzieller Bewerber (Recruiting): Suchen Sie neue Mitarbeiter könnte ein Block zum Thema Stellen(-ausschreibungen) hilfreich sein. ►► Direkte Kundenansprache: Ist das Unternehmen auf Messen vertreten oder führt eigene Veranstaltungen durch, können die Aktivitäten mittels Veranstaltungskalender oder einen News-Bereich unterstützt werden. Je strukturierter und vielfältiger Ihre Webpräsenz aufgebaut ist, desto größer wird deren Bedeutung in Suchmaschinen eingeschätzt, und desto eher werden Sie von potenziellen Kunden gefunden. 15 S. 17 Handlungsempfehlungen zur Regionalisierung Stellen Sie den Unternehmensstandort auf Ihrer Hinterlegen der nächstgrößeren Stadt oder des Landkreises, Webseite dar! Angabe von Adress- und Kontaktdaten, Veröffentlichung von aktuellen, regionalen Nach- richten Ihres Unternehmens oder aus der Branche, Hinterlegen der Anfahrtsbeschreibung, neben Text auch als Audio und Video. Filialsuche zur Verfügung stellen, falls erforderlich, Locken Sie Kunden aus der Umgebung in Ihr Geschäft bzw. Ihre Filialen! Einbinden von frei im Internet verfügbaren Routenplanertools zur Standortbestimmung. Anbieten von lokalen Servicedienstleistungen oder Aktionen auf der Webpräsenz, Verwenden Sie regelmäßig regionale Informationen in Unternehmensdarstellung durch Einbindung von den Texten Ihrer Webseite! Bildern Ihres Geschäfts und Ihrer Mitarbeiter Nennung der wichtigsten Postleitzahlen, Regionen anreichern, und Ortsnamen in Texten auf den Webseiten, Anfragen zügig – innerhalb eines Tages – beantworten. Verwendung von maximal fünf Standorten, ebseite ist noch Eine „hübsche“ W ehr Erfolg! kein Garant für m ce-Ziele und an Setzen Sie Perform ntinuierlich! messen Sie diese ko Tobias Fox 16 Webseite Ziele einer Webseite sind u.a. die Organisations- und Darstellung Unternehmensdarstellung, aber auch die Produkt- und Das Grundlegenste einer guten Webseite ist der Inhalt. Dienstleistungsvermarktung, z. B. über einen Online­- Die Texte und Bilder sollten immer den Kundennutzen in Shop, Auktions- und Versandhäuser. den Vordergrund stellen, nicht Ihre Produkte oder Leistungen. Zudem sollten Inhalte kurz und prägnant darge- Definition stellt werden. Spielen Sie mit Zwischenüberschriften Eine Webseite bezeichnet eine komplette, zusammen- und untermalen Sie Inhalte mit einem passenden Bild. gehörige Webpräsenz. Sie besteht aus einzelnen Inter- Bei Bildern beachten Sie, dass keine Abbildungen von netseiten und der eigentlichen Homepage, der Startseite. fremden Webseiten, aus Büchern oder sonstigen im Über die Homepage werden mehrere Internetseiten Internet einfach zu findenden Quellen verwendet werden. eines Anbieters mittels Navigationsleiste (Menü) zusam- Denn ohne das Einverständnis des Urhebers kann die mengefasst und veröffentlicht. Nutzung fremder Inhalte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen und damit hohe Kosten verursachen. Aufbau Eine professionell anmutende, nutzer- und suchmaschinenfreundliche Webseite bildet die Basis jedes OnlineMarketings. Der Aufbau einer Webseite kann durch den Einsatz eines Content Management Systems (CMS) recht einfach und preiswert erfolgen. Ein CMS ist ein System zur gemeinschaftlichen Erstellung, Bearbeitung und Organisation von Inhalten. Damit lassen sich Inhalte ohne Programmierkenntnisse leicht eingeben und pflegen. Es ist wichtig, den gesamten Internetauftritt schlank zu halten und die wichtigen Inhalte so zu präsentieren, dass diese direkt über die Startseite erreichbar sind. Die Menütitel der Navigationsleiste sollten leicht identifizierbar sein, z. B. mit Bezeichnungen wie: »Über Uns«, »Unser Angebot« etc. Kann der Nutzer die Bedeu- Abbildung 2: Imageseite der Rotho Babydesign GmbH (www.rotho-babydesign.com) tung der Titel nicht sofort erkennen, fällt die Navigation schwer und die Seite wird schnell wieder verlassen. Achten Sie beim Aufbau der Seite bzw. bei der Auswahl des CMS-Systems auch gleich mit darauf, dass die Möglickeit besteht Ihre Seite mobil zu optimieren. Warum? Weil die Nutzung eines mobilen Endgerätes zum Surfen im Internet mittlerweile keinen Hype mehr darstellt, sondern einen festen Bestandteil, den zunehmend mehr Kunden nutzen. 17 Über Bilderdatenbanken wie www.fotolia.de, www.about- Weiterführende Quellen pixel.de oder www.istockphoto.com können Bilder legal Ratgeber Webseiten-Gestaltung: ­ gekauft und Abmahnungen vermieden werden. Wenn Sie Dieser dient Ihnen als Informations- keine digitalen Medieninhalte wie Bilder kaufen möchten, und Beratungsseite zur Gestaltung von gibt es noch die Möglichkeit über die Bildersuche auf Webseiten. Dabei wird insbesondere auf www.flickr.de oder www.google.de nach Bildern mit gestalterisch-inhaltliche, technische, organisatorische Creative Commons zur Verwendung zu recherchieren. und juristische Kriterien eingegangen. Creative Commons ist eine Non-Profit-Organisation, http://wg.e-kompetenz-ratgeber.de welche vorgefertigte Lizenzverträge zur Veröffentlichung und Verbreitung digitaler Medieninhalte (Bildern, Einen kurzen Überblick in Form einer Videos, mp3) anbietet. Mehr Informationen zu diesem Checkliste finden Sie im Flyer “Management Thema finden Sie unter de.creativecommons.org. Egal von Websites”. Dieser enthält Zehn wert- für welche Lizenzart Sie sich entscheiden, nennen Sie volle Regeln zur Erstellung und Aktualisie- stets den Urheber am Bild. Diese Hinweise lediglich im rung von Webseiten. Impressum einzustellen, ist nicht ausreichend. Achten http://s.fhg.de/management-von-websites Sie außerdem darauf, dass Ihr Impressum rechtssicher ist. Dafür lohnt es sich, einen Experten zu Rate zu Der Leitfaden „Rechtssichere Internetseiten ziehen. und Online-Shops“ gibt einen ausführlichen Überblick über die rechtlichen Kosten/Aufwand Anforderungen an Webseiten. Er enthält Einfache Lösungen: Diese können Sie, oft schon ab u. a. mehrere Muster-Impressen und Checklisten, z. B. einem Preis von fünf Euro im Monat, günstig über zum Datenschutz und zum Fernabsatz. unterschiedliche Provider in Form eines Homepage- http://s.fhg.de/rechtssichere-internetseiten Baukasten beziehen. Dabei handelt es sich um Standardlösungen ohne Inhalt. Zu beachten ist: Bei einem Ein gut gemachter Text hat eine hohe Anbieterwechsel besteht meist keine Möglichkeit die Wirkungskraft sowohl für den Leser als Inhalte einfach mitzunehmen. Diese müssen dann in der auch für die Suchmaschine. Der Leitfaden neuen Lösung in aller Regel wieder neu erstellt werden. “Texten für das Web 2.0” liefert wichtige Um die Webseite mit Inhalt zu füllen, sollten Sie ca. Fakten, konkrete Hinweise und Anleitungen zur selbstän- zwei Tage einplanen und anschließend für die Pflege im digen und attraktiven Gestaltung der eigenen Texte im Normalfall je nach Branche einen Tag pro Monat. Internet. http://s.fhg.de/texten-fuers-web Typische Lösungen: Diese können in der Regel von Agenturen erstellt werden. Deren Einrichtungspreise Beispiele: Imageseiten: www.pankel.com liegen in etwa zwischen 2.000 und 10.000 Euro je nach Themenseite: www.detektor.fm Entwicklungsaufwand, geforderten Funktionalitäten und Inhalt. Dabei handelt es sich um eine Startseite mit mehreren verknüpften Unterseiten. Die Providergebühren für die Domain und den Server beginnen derzeit etwa bei zwölf Euro pro Monat. Beim Pflegeaufwand ist wie bereits bei der einfachen Lösung etwa ein Tag pro Monat anzusetzen. 18 Vermarktung über Online-Shops (S 1.2) Um Produkte über das Internet zu verkaufen, sollten Sie Handlungsempfehlungen zur Regionalisierung bei Standardprodukten über einen Online-Shop bzw. bei komplexen, konfigurierbaren Produkten über einen Produktkonfigurator (webbasierte Lösung zum Zusam- Locken Sie Kunden aus der Umgebung in Ihr Geschäft menstellen mehrerer Komponenten zu einem Produkt, bzw. Ihre Filialen! wie einem Computer) nachdenken. Anbieten von Selbstabholung und Umtausch vor Ort für Produkte, die über das Internet bestellt wurden, Möchten Sie Ihren Kunden die Möglichkeit geben Ihre gesamte Produktpalette einsehen zu können, ohne aber Aufzeigen der verfügbaren Produkte im Geschäft diese direkt zum Verkauf anzubieten? Dies ist möglich, bzw. in Filialen, indem die Produkte als Katalog eingestellt werden, mit Bildern und Beschreibungen, allerdings ohne Synchronisierung der Kundenbetreuung on- und Bestellfunktion. offline, so dass zu dem Kunden jederzeit die relevanten Informationen für jeden Mitarbeiter verfügbar sind, Anfragen zügig – innerhalb eines Tages – beantworten. Werten Sie das Kaufverhalten Ihrer Kunden nach regionalen Aspekten aus! S 1.2 Nutzung der Postleitzahlen von Kunden zur Ausrich- tung regionaler Aktionen und Dienstleistungen. Verwenden Sie regelmäßig regionale Informationen in Ihrem Online-Shop! Vermarktung über Online-Shops Schlüsselmaßnahmen Online-Shops Nennung des Ansprechpartners für Fragen zu den S. 20 jeweiligen Produkten mit Anzeige der Kontaktinformationen (unter Abwägung von Vor- und Nachteilen), Verlinkung von aktuellen, regionalen Nachrichten Ihres Unternehmens oder aus der Branche, neben Text auch als Audio und Video, mit geeigneten Produkten Ihres Online-Shops. 19 Online-Shop Ziel ist es, dass sich Kunden online über Produkte infor- Bedeutung heute mieren und diese online erwerben können. Laut einer Analyse des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels www.bevh.org hat der interaktive Definition Handel von Waren in Bezug auf den Einzelhandel stark Ein Online-Shop ist eine Handelsplattform, die Waren zugenommen. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz des und digitale Produkte im Internet zum Verkauf bereitstellt. deutschen Versandhandels auf insgesamt 34 Milliarden Laut Definition gehört der Handel über einen Online­- Euro. Davon entfielen 21,7 Milliarden Euro auf den Shop zum Versandhandel. Gegenüber dem klassischen Online-Handel. Dieser Online-Umsatz konnte in 2014 um Versandhandel verwendet der Online-Shop keinen 93,1 Prozent auf 41,9 Milliarden Euro gesteigert werden papierbasierten Katalog zum Anpreisen der Produkte, – Tendenz steigend. sondern das Shop-System mit Warenkorbfunktion im Internet. Kosten/Aufwand Einfache Open-Source-Lösungen sind im Internet frei Wichtige Kriterien verfügbar. Magento, FWP Shop, OpenCart oder auch Für einen guten Online-Shop sind eine schnelle Produkt- OsCommerce, etc sind einige Beispiele. Diese bein- suche und eine klare Navigation sowie aktuelle und halten in der Regel alle Standardfunktionen eines einfa- nützliche Inhalte von großer Bedeutung. Bestellvorgang chen Online-Shops. Wenn man sich für eine derartige und Warenkorb sollten übersichtlich gestaltet sein. Das Lösung entscheidet, ist es notwendig gewisse Grund- heißt, es sollte möglich sein, Änderungen im Warenkorb kenntnisse in PHP, MySQL und CSS zu besitzen um klei- vorzunehmen und frühzeitig im Einkaufsprozess über die nere Veränderungen selbst vornehmen zu können. Gesamtkosten zu informieren. Außerdem ist es Pflicht, die Verfügbarkeit und Lieferzeit der Produkte als Kunde schnell erfassen zu können. Achten Sie auch darauf, aus Gründen des Datenschutzes nur verkaufsrelevante Daten abzufragen. Um das Vertrauen der Kunden zu steigern, sind der Einsatz mehrerer Zahlungssysteme sowie die Angabe von Sicherheitssiegeln relevant. Aufbau und Darstellung Siehe oben – Informationen zur Webseite bei komplexen Produkten sollten Sie sich überlegen, ob die Verwendung eines Produktkonfigurators sinnvoll ist. Abbildung 3: Online-Shop von kolbenfueller.de by Papeterie Ballin (www.kolbenfueller.de) 20 Einfache kommerzielle Lösungen können zur Miete, aber Weiterführende Quellen auch als Lizenzprodukt erworben werden. Bei diesen E-Commerce Leitfaden – Noch erfolgreicher im elektro- Lösungen erhält man Unterstützung durch den Software- nischen Handel www.ecommerce-leitfaden.de. Er liefert anbieter bei Problemen bei der Einrichtung des Systems, Ihnen in Experteninterviews, Checklisten sowie an einem aber auch während des Betriebs. Miet-Shops können ab Fallbeispiel Informationen zu Themen wie Shop-Soft- 14,99 Euro pro Monat und Lizenzprodukte ab ca. 249 Euro ware, rechtliche Pflichten, E-Payment, Risikomanage- einmalig bezogen werden. ment, Inkasso, Forderungsmanagement, Adressprüfung, Bonitätsprüfung, Web-Controlling, Logistik, Verkauf ins Typische Lösungen können über Agenturen bezogen Ausland und vieles mehr. werden. Dabei handelt es sich in der Regel ebenfalls um Shop-Systeme auf Basis eines Open-Source Produkts. Der Leitfaden „Erfolgsfaktoren im E-Com- Allerdings enthalten diese vielfältigere Module und merce – Die Anforderungen der Online- werden in der Regel individuell auf die Bedürfnisse des Shopper heute und morgen“ zeigt, worauf Unternehmens angepasst.Die Einrichtungspreise liegen es Online-Shoppern ankommt. Er informiert etwa zwischen 5.000 und 20.000 Euro, je nach Entwick- darüber, was Sie tun können, um Kundenzufriedenheit lungsaufwand und Inhalt sowie der Möglichkeit direkt und -bindung langfristig zu verbessern. eine Warenwirtschaft an den Online-Shop anzubinden, http://s.fhg.de/erfolgsfaktoren-ecommerce über die Sie die Produktdaten ebenfalls pflegen können. Zum Teil ist das Einpflegen der Produkte im Preis mit Beispiele: www.schornsteinmarkt.de, www.mykona.de, enthalten. www.sonntagmorgen.com, www.sitzfeldt.com Die Providergebühren für die Domain und den Server beginnen etwa bei zwölf Euro im Monat. Für Pflegeaufwand ist wie bereits bei der einfachen Lösung mit circa ein bis zwei Tagen pro Monat zu rechnen. ommerce r im E-C e ig t h ic w rauen, Viel sind Ver t n e n io t k n ance, als Fu , Perform Sicherheit vice. rkeit, Ser Verfügba Sigloch Stephan 21 Exkurs: Mobile Kommunikation – mobile Webpräsenz Die Nutzung des Internets über mobile Endgeräte steigt – und damit auch die Anforderungen an Ihre mobile Kommunikation, denn sie muss auf die Bedürfnisse der mobilen Nutzer und Zielgruppen eingehen. Egal ob zur Informationsbeschaffung, zum Einkaufen oder zur Unterhaltung, Mobile treibt die Onlinenutzung voran. So verwendeten 2015 schon 57 Prozent der Deutschen ein Smartphone und 38 Prozent ein Tablet mit steigender Tendenz. Dies bedingt ein Umdenken der Unternehmen bei der Gestaltung ihrer Kundenansprache. Mobile Webseite, responsive Webseite oder App? Damit Sie auf den mobilen Endgeräten Ihrer Kunden präsent sind, gibt es mehrere Möglichkeiten: die Ausrichtung der Unternehmenswebseite auf mobile Endgeräte oder die Entwicklung einer App. Vor einer Entscheidung, welche Option sich am besten für das eigene Angebot eignet, sollte analysiert werden, wie viele Ihrer OnlineBesucher bereits mobil auf Ihr Angebot zugreifen. Im nächsten Schritt geht es darum zu überlegen, was Sie wollen. Abbildung 4: Responsive Darstellung der Webseite der Firma Rotho Babydesign GmbH (www.rotho-babydesign.de) ►► Welche Rolle soll die mobile Präsenz im Kunden- und Responsive Webseite versus mobile Webseite Produkt-Lebenszyklus einnehmen? Um eine Webseite für mobile Endgeräte nutzbar zu machen, gibt es zwei Ansätze: ►► Welche Marketingaspekte sind zu berücksichtigen (z. B. SEA/SEO)? Welche Ressourcen stehen zur Responsive Webdesign und mobile Webseite. Beide Verfügung? Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile. Die Entscheidung, welche Vorgehensweise die richtige ist, hängt von ►► Welchen Nutzen wollen Sie schaffen? Es gibt den Anforderungen an die Webseite ab. Aufgaben, für die eine mobile Webseite besser ►► Sollen z. B. dieselben Inhalte und Funktionalitäten geeignet ist, und Aufgaben, für die eine App die bessere Lösung ist. Sollen Anwendungen z. B. wie auf der Desktop-Webseite geboten werden? auf die Kamera, Adressdaten oder Ortungsdaten Oder ein reduzierter Umfang mit besonders wich- zugreifen, ist eine App die richtige Wahl, da sie auf tigen Inhalten, auf die Ihre Zielgruppe mobil schnell die Hardware der Endgeräte zugreifen kann. zugreifen kann? 22 ►► Welche technischen Optionen bietet das verwendete Webdesign notwendig ist. Der Vorteil einer mobilen Content Management System? Steht ein Relaunch Webseite – für ein oder zwei bestimmte Geräte – sind der Seite an oder soll eine bestehende Seite nachge- die relativ überschaubaren Kosten. Auch können die rüstet werden? Inhalte und der Quellcode für die mobilen Geräte sehr zielgerichtet und schlank gehalten werden, was der Die beim responsiven Webdesign verwendete Technik Performance zugutekommt. Soll eine große Auswahl gewährleistet das einheitliche Anzeigen von Inhalten an mobilen Endgeräten angesprochen werden, ist ein auf einer Webseite, und damit eine geräteunabhängige hoher konzeptioneller Aufwand erforderlich, die Seiten Kommunikation. Das Design reagiert auf den Nutzer, für alle Auflösungen bedienungsfreundlich zu gestalten. denn der grafische Aufbau einer responsiven Webseite Es ist also eine Investition notwendig, die sich langfristg erfolgt anhand der Anforderungen des jeweiligen rechnen muss. Generell kann eine mobile Webseite Gerätes, mit dem die Seite betrachtet wird. Das Layout unabhängig von der Desktop-Version jederzeit aufgebaut wird so flexibel gestaltet, dass es auf jedem Endgerät werden und optimal an den benötigten mobilen Workflow – Desktopcomputer, Tablet oder Smartphone – eine angepasst werden. Dies führt allerdings auch zu einem gleichbleibende Benutzerfreundlichkeit bietet. Möglich erhöhten Pflegeaufwand, da die Inhalte in der Regel machen dies neuere Webstandards wie HTML5, CSS3 nicht deckungsgleich sind. Media Queries und JavaScript. Es wird nur eine einzige Version der Webseite erstellt, die sich selbstständig der Der Aufwand für eine responsive Webseite ist sowohl verfügbaren Umgebung anpasst. Die gesamten Inhalte vom konzeptionellen als auch vom finanziellen Aufwand einer Webseite werden einmalig angelegt und können zunächst höher als für eine herkömmliche Webseite. auf allen aktuellen sowie zukünftigen Endgeräten und Er macht daher auch nur bei einem Relaunch einer Auflösungen mit gleichbleibendem Bedienkomfort zur Webseite Sinn (Stichwort “Mobile First”). Die Weiterent- Verfügung gestellt werden. wicklung einer bestehenden Webseite zu einer responsiven Webseite sollte aufgrund der notwendigen umfas- Im Gegensatz dazu ist eine mobile Webseite strikt von senden Änderungen gut überlegt sein. Kostengünstiger der Desktop-Version der Webseite getrennt. Sie wird ist in der Folge der Pflegeaufwand, ebenso entfällt der parallel betrieben, basiert auf einem eigenen Template Anpassungsaufwand an immer neue Endgeräte, im für mobile Endgeräte, und läuft in der Regel unter einer Vergleich zu einer mobilen Webseite. eigenen URL, z. B. mobile.domain.de. Es gibt verschiedene HTML-Dokumente mit zugehörigen Ressourcen Die Entscheidung für die eine oder andere Variante (Stylesheets, Bildern, Javascript-Dateien), die je hängt davon ab, welches Ziel Sie verfolgen, welche nach Kontext ausgeliefert werden. Dabei können sich Inhalte zur Verfügung gestellt werden sollen und wie Desktop- und mobile Variante in mehreren Punkten kompatibel und zukunftssicher die Seite aufgebaut unterscheiden,. z. B. in der Anordnung der Navigation, sein soll. Soll zum bestehenden Desktop-Angebot eine der Optimierung der Bilder, der Struktur oder der Inhalte. mobile Erweiterung geschaffen werden, kann die mobile Webseite eine einfache und kostengünstige Lösung sein. Kosten/Aufwand Soll der komplette Inhalt einer Webseite 1:1 in einem für Die mobile Webseite kann insbesondere für Online- alle Endgeräte optimierten Design präsentiert werden, ist Shops oder Newsportale interessant sein, da sich ein eine responsive Lösung die richtige Variante. bestehendes komplexes System nicht problemlos auf alle Auflösungen skalieren lässt, wie dies für responsives 23 Beispiel für mobile Webseiten Abbildung 5: WebApp der Niederer GmbH (www.niederer.de) Abbildung 6: WebApp der W+ST Wirtschaftsprüfung AG & Co. KG (www.w-st.de) Apps Auch Apps – eigenständige Anwendungen auf dem immer mit den Updates der Betriebssysteme kompatibel Smartphone – sind, wie mobile Webseiten, speziell sein. Im Gegensatz dazu werden Web-Apps über den auf mobile Endgeräte zugeschnitten. Allerdings unter- Browser aufgerufen und laufen plattformunabhängig auf scheiden sie sich in Nutzung und Aufwand. Soll eine allen mobilen Endgeräten. App entwickelt werden, stehen hierfür mehrere Varianten Hybride Apps vereinen die Vorteile von nativen und zur Verfügung: Native App, Web-App oder Hybrid-App. Web-Apps. Zum einen können sie auf die Hardware- Native Apps sind kleine eigenständige Programme, die und die Software-Komponenten des mobilen Endge- vor der Nutzung zunächst in einem App Store zuge- rätes zugreifen und miteinander interagieren. Zum lassen, von dort vom Nutzer heruntergeladen und auf anderen nutzen sie die Vorteile der Web-App-Techno- dem Gerät installiert werden müssen. Native Apps logie, um mit HTML5 & Co. die unterschiedlichen Platt- müssen zudem extra für das jeweilige Betriebssystem formen bedienen zu können. Der Vertrieb erfolgt über die des mobilen Endgeräts entwickelt werden, z. B. für gängigen App-Stores. Android, iOS oder Windows 8 bzw. Windows 10, und 24 Mobile Webseite Pro Contra ►► jederzeit realisierbar ►► zusätzlicher Pflegeaufwand ►► inhaltlich exakt auf die Zielgruppe ►► unterschiedliche URLs und Bedürfnisse der Mobilnutzer anpassbar ►► Internetverbindung notwendig ►► geringe Ladezeit ►► plattformunabhängig Responsive Webseite ►► gleicher HTML-Code wie die Webseite ►► hoher Aufwand für die Nachrüstung einer bestehenden Webseite ►► kein zusätzlicher Pflegeaufwand ►► erhöhter Konzeptionsaufwand ►► alle Inhalte sind unter einer URL ►► hohe Ladezeiten ►► Internetverbindung notwendig verfügbar ►► plattformunabhängig Native App ►► über verschiedene App-Stores zu ►► hoher Preis ►► hoher Entwicklungsaufwand für beziehen ►► Telefon- oder Tabletfunktionen können eingebunden und genutzt werden ►► jederzeit parallel zur Desktop- Version realisierbar die Bereitstellung für verschiedene Systeme ►► Aufwand bei Updates der Systeme ►► muss Zulassungsprozess durchlaufen ►► geringe Ladezeit ►► funktionieren in der Regel auch offline Web-App ►► plattformunabhängig ►► nicht in App-Stores verfügbar ►► jederzeit parallel zur Desktop- ►► größerer Vermarktungsaufwand ►► Telefon- oder Tabletfunktionen nicht Version realisierbar ►► einfache Programmierung ►► muss keinen Zulassungsprozess vollständig einbindbar ►► eingeschränkter Offline-Betrieb durchlaufen Hybrid-App ►► verbindet die Vorteile aus Web-App und Native App ►► erhöhte Ladezeiten bei Zugriff auf Web-Inhalte ►► native Funktionalitäten ►► leichte Erweiterbarkeit ►► plattformunabhängig ►► Vertrieb über App-Stores Tabelle 2: Pro und Contra bei der Auswahl der mobilen Kommunikation 25 Die Frage nach dem Nutzen einer App beinhaltet Weiterführende Quellen: mehrere Aspekte. Soll die App kostenfrei sein oder Der Online-Ratgeber „Mobile Website- verkauft werden, sollen innerhalb der App bestimmte Gestaltung“ gibt Ihnen einen Überblick Leistungen verkauft werden oder dient sie zur reinen und ein grundlegendes Verständnis zu Werbung? Die Anwendungsmöglichkeiten lassen sich den Möglichkeiten in der mobilen Website- grob in die zwei Extreme «Utility» und «Entertainment» Gestaltung. Zusätzlich bietet er Ihnen eine Sofortein- einteilen. Apps konzentrieren sich dabei normalerweise schätzung darüber, wie gut Sie mit Ihrer Webseite im auf ein Thema oder eine bestimmte Funktionalität. mobilen Bereich bereits aufgestellt sind. Zu diesem Einmal heruntergeladen, ermöglichen sie eine verzö- Zweck werden Ihre aktuellen Maßnahmen im Hinblick gerungsfreie Nutzung – in der Regel auch offline ohne auf gestalterische, technische, organisatorische und Internetverbindung. rechtliche Kriterien geprüft, um Ihnen anschließend konkrete Handlungsempfehlungen aufzuzeigen. http://mwg.e-kompetenz-ratgeber.de/ Fazit Wer bei seinen Kunden nicht den Anschluss verlieren Zum Ratgeber dazugehörig gibt es den Leit- will, sollte mobil werden. Welche Technologie die faden „Mobile Website-Gestaltung“, welcher passende für Sie ist, hängt von verschiedenen Faktoren einen ersten Überblick zu der Gestaltung ab. Eine kostengünstige Variante ist die mobile mobiler Webseiten gibt. Dieser kann aber Webseite. Eine App ergibt nur dann Sinn, wenn Anwen- die Zusammenarbeit bei der Erstellung von mobilen dungen geplant sind, die mit keiner der anderen Vari- Webseiten mit Spezialisten nicht ersetzen. Neben anten umgesetzt werden können, und die dem Nutzer der Navigation und Optimierung für mobile Endge- echten Mehrwert bieten. räte werden technische und organisatorische Anforderungen aufgezeigt. Damit Sie auch rechtlich immer auf der sicheren Seite sind, widmet sich das letzte Kapitel einigen rechtlichen Voraussetzungen, die bei einer mobilen Webseite beachtet werden müssen. http://s.fhg.de/Mobile-Website-Gestaltung iger: er wicht m im d g wir eröffnet Marketin nskanal io t a Mobiles m r en Ihre erne Info glichkeit ö M e Der mod t r hen. rsonalisie zu erreic neue, pe e p p u r g Bedarfs s Fox Tobia 26 Vermarktung über Marktplätze im Internet (S 1.3) Handlungsempfehlungen zur Regionalisierung Ihre Produkte sollen über das Internet vertrieben werden, aber Sie möchten keinen eigenen Online-­ Shop aufsetzen, weil Ihnen der Aufwand zu groß ist oder Sie nicht wissen, ob die Produkte im Internet gut Locken Sie Kunden aus der Umgebung in Ihr Geschäft ankommen? Die Alternative bilden in diesem Fall Markt- bzw. Ihre Filialen! plätze bzw. sogenannte Verkaufsplattformen, auf denen Anbieten von Selbstabholung und Umtausch vor Ort man Produkte einfach und unkompliziert anbieten kann. für Produkte, die über das Internet bestellt wurden, Mit einem deutlichen Vorteil, denn der Marktplatz­ anbieter übernimmt für Sie die wesentlichen Anfragen zügig – innerhalb eines Tages – beantworten. Marketing­maßnahmen. Werten Sie das Kaufverhalten Ihrer Kunden nach regionalen Aspekten aus! Nutzung der Postleitzahlen von Kunden zur Ausrich- tung regionaler Aktionen und Dienstleistungen. Verwenden Sie regelmäßig regionale Informationen in Ihrer Marktplatzpräsenz! S 1.3 Nennung des Ansprechpartners für Fragen zu den jeweiligen Produkten mit Anzeige der Kontaktinfor­ mationen (unter Abwägung von Vor- und Nachteilen). Vermarktung über Marktplätze im Internet Schlüsselmaßnahmen Marktplätze S. 28 27 Marktplätze (Verkaufsplattformen / Handwerks- und Dienstleistungsmarktplätze) Ziel ist, Produkte und Dienstleistungen zwischen Anbie- bereit, welche unter bestimmten Voraussetzungen in den tern und Kunden zu vermitteln. Dabei hat der Kunde die Angeboten sichtbar werden. Möglichkeit, sich online über Produkte zu informieren, sie zu vergleichen und diese online zu erwerben. Die Darstellung der Angebote kann oft nicht wirklich individualisiert werden. Der Großteil der Marktplätze bietet Definition Textbausteine und Bilder an, die Verwendung finden Marktplätze sind Handelsplattformen, welche Unter- können. Aber es gibt auch Marktplätze wie Amazon, nehmen die Möglichkeit geben ihre Waren, digitalen bei denen es keinerlei Individualisierungsmöglichkeiten Produkte und Dienstleistungen im Internet zum Verkauf gibt, da das Produkt einmal zentral angezeigt wird und anzubieten. Dafür bieten Plattformen zahlreiche Schnitt- die Anbieter darunter aufgeführt werden. Grund dafür stellen zur Transaktionsunterstützung sowie Shop- ist, dass das Produkt im Vordergrund stehen soll und Lösungen an, welche das Handeln vereinfachen und die Händler erst nachgelagert in Erscheinung treten. auch ohne eigenen Online-Shop ermöglichen. Das genaue Gegenteil liegt bei eBay vor. Dort besteht die Möglichkeit einer hohen Individualisierung, indem Wesentliche Vorteile für Unternehmen bei der Nutzung Verkäufern die Freiheit gegeben wird beispielsweise ein von Marktplätzen sind die wegfallenden Marketing- Abbild des eigenen Shops als Template einzubinden. kosten, diese übernimmt der Plattformbetreiber. Es können neue Zielgruppen erschlossen werden, wodurch es zu einer Steigerung der Marken- und Produktbekanntheit kommt. Durch die Möglichkeit der Produkt- bzw. der Unternehmensbewertungen steigt die Weiterempfehlungsrate und dies kann eine Verbesserung des Unternehmensbrandings ermöglichen. Demgegenüber stehen die Gebühren, welche durch das Einstellen der Waren bzw. Dienstleistungen entstehen können sowie die abschließende Provision nach erfolgreichem Verkauf. Aufbau und Darstellung Damit das eigene Unternehmen und dessen Produktbzw. Dienstleistungsangebote in einem Marktplatz gut gefunden werden, ist es wichtig mit aussagekräftigen Artikelbezeichnungen und Bildern zu arbeiten, um sich von der Masse an Angeboten abzuheben. Des Weiteren sollte man versuchen das Vertrauen des Kunden zu erlangen. Dabei können der Einsatz mehrerer Zahlungssysteme, die Angabe von Sicherheitssiegeln und ausreichend positive Bewertungen den wesentlichen Ausschlag bei Kaufentscheidungen geben. Oft stehen Abbildung 7: Internetmarktplatz markt.de der Marktplatz für Deutschland (www.markt.de) auf den Marktplätzen selbst bereits Sicherheitssiegel 28 Kosten/Aufwand Weiterführende Quellen Ab etwa zehn Euro im Monat besteht bei den meisten In einer Marktstudie zu Verkaufsplattformen Marktplätzen bereits die Möglichkeit, einen Online-Shop wurden beispielhaft folgende fünf Verkauf- einzurichten. Nach dem Verkauf der Ware wird nochmals splattformen am deutschen Markt unter- eine Provision je nach Artikelkategorie fällig. Diese ist sucht: Amazon, eBay, DaWanda, Mein- von Marktplatz zu Marktplatz unterschiedlich. Dadurch, Paket.de und Yatego. Diese wurden gegenübergestellt dass die meisten Plattformen eine Vollautomatisierung und anschließend mit ihren Besonderheiten ausführlicher des Handels anbieten, sprich zahlreiche Funktionen zum beschrieben. So erhält der Leser detaillierte Informa- Verkaufen, Pflegen, Retournieren uvm. wird das Handeln tionen zum Nutzungsgrad, dem Nutzen für das Unter- wesentlich erleichtert. Das heißt, sind die Produkte und nehmen, möglichen Funktionen und Konfigurationen, Dienstleistungen einmal eingestellt und die Automa- den vorhandenen Kommunikationsmöglichkeiten, der tismen z. B. zum Wiedereinstellen von Produkten festge- Datenspeicherung, Im- und Exportfunktionalitäten, Hilfe- legt, hält sich der Pflegeaufwand in Grenzen. stellungen zur Einführung und Bedienung sowie zu Kosten und Aufwand. http://s.fhg.de/Marktstudie-Verkaufsplattformen Beispiele: de.dawanda.com, www.rakuten.de, www.blauarbeit.de, www.myhammer.de, www.markt.de RLO nutzt seit 2009 Internet-Marktplätze für den Vertrieb seiner Waren . „Wir haben uns für den Vertrieb über Marktplätze entsch ieden, weil für uns die Kriterien Time-to-market, große Reichweite, kalkulierbare Vertriebskosten und Internationalisierbarkeit des Geschä ftsmodells einen hohen Stellenwert haben. Heute bieten wir ein Produ ktportfolio von über 40.000 Artikeln in fünf europäischen Ländern an (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal) und haben weiter e Länder in Planung. Unsere bevorzugten Marktplätze sind Amaz on, Rakuten, Priceminister, Cdiscount, LaRedoute, FNAC, Rueducomm erce und Pixmania. Da auch bei den Marktplätzen die Anforderun gen an ein professionelles Katalogdaten- und Auftragsmanagement in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind, investieren wir permanent in unsere EDV-Tools, um unsere Position weiter auszubauen.“ Rainer Langer, Geschäftsführer RLO GmbH 29 Phase 2 – Erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit im Internet! Steigerung der Öffentlichkeitsarbeit Etablieren Sie Ihre zentrale Webpräsenz, indem Sie möglichst viele (potenzielle) Kunden in der relevanten Zielgruppe darauf aufmerksam machen. Optimieren Sie Ihre Webpräsenz ganzheitlich (S 2.1) Ihre Webpräsenz müssen Sie neben den traditionellen ►► Backlink-Bildung: Platzierung möglichst in kosten- Medien auch im Internet vermarkten. Ziel dabei ist die freien Portalen wie Adress-, Bewertungs- und Steigerung der Nutzerzahl und damit die Ansprache Verbraucherportalen weiterer (potenzieller) Kunden der relevanten Zielgruppe. Daher ist es notwendig, das Ranking der Webpräsenz Sprich Sie können Banner-Werbung, bezahlte Anzeigen in Suchmaschinen zu verbessern. Dies erfolgt mittels bei YouTube, Google und Facebook sowie Anzeigen Suchmaschinen-Marketing (z. B. durch Mieten von Such- in Portalen (Branchen, Zeitung, Region) schalten. begriffen, so dass eine Anzeige mit Verlinkung auf die Beachten Sie jedoch, dass diese Dienste teilweise eigene Webpräsenz bei der Eingabe eines festgelegten kostenpflichtig sind. Liegt Ihnen ein kostenpflichtiges Suchbegriffs in der Suchmaschine angezeigt wird) oder Angebot vor, prüfen Sie erst, ob es wirklich die von mittels Suchmaschinen-Optimierung mit der Zielset- Ihnen gewünschten Ergebnisse erzielt. Oft erreichen Sie zung einer besseren Sichtbarkeit des Unternehmens ähnliche Ergebnisse auch mit kostenfreien Angeboten. für potenzielle Kunden durch ein besseres Ranking in Eine Marketingunterstützung kann auch über Verbrau- relevanten Suchmaschinen. Diese kann auf vielfältige cherportale bzw. Empfehlungswebseiten erzielt werden. Weise erfolgen: Hierbei ist zu beachten, dass Sie keinen direkten Einfluss auf die Bewertungen nehmen können, außer Ihr ►► Optimierung der Webseite: Aufbereitung des Content Angebot gemäß der Anforderungen und Erwartungen für die Suchmaschine und den Leser sowie die Plat- Ihrer Kunden zu verbessern. Vor einer Manipulation der zierung der wesentlichen Suchbegriffe pro Produkt Kundenbewertungen durch selbstgesteuerte Eintra- bzw. Dienstleistung sowohl im Text als auch im gungen wird abgeraten. Quellcode 30 Handlungsempfehlungen zur Regionalisierung Wählen Sie die richtigen Begrifflichkeiten und Einstel- Regionales Anzeigen-/Banner-Marketing bei komple- lungen für Ihr Suchmaschinen-Marketing (SEM)! mentären Unternehmen im Internet (zur Kostenminimierung Anzeige nur bei Internetnutzern der Region Suchbegriffskombinationen aus Region, Produkten, schalten lassen), Branche und/oder Berufsbezeichnung verwenden. Regionales Anzeigen-/Banner-Marketing auf Angabe der Region in Ihren Anzeigen der Webseiten von Vereinen und öffentlichen Einrichtungen (zur Kostenminimierung Anzeige nur bei Inter- Suchmaschine. netnutzern der Region schalten lassen). Offensichtliche Darstellung der Region auf der Landing-Page (eine Webseite, auf die von der Such- Nutzen Sie Ihre Kunden zur Bewertung Ihrer Produkte maschine aus verlinkt wird). und Dienstleistungen! Grenzen Sie die Region in den Einstellungen für das Prüfung von Kundenbewertungen auf regional relevanten Empfehlungswebseiten, Suchmaschinen-Marketing zielführend ein. Hinweis an Kunden zur Bewertung Ihrer Produkte auf Optimieren Sie Ihre Webseite richtig! regional relevanten Empfehlungswebseiten. Verwendung von regionalen Begriffskombinationen aus Branche und Ort in der Webseite, wie beispielsweise: Friseur Stuttgart West (siehe Schritt 1.1 / 1.2). Regelmäßige Nennung von Regionen und Orts- namen in Texten auf der Webseite S 2.1 (siehe Schritt 1.1 / 1.2). Tragen Sie sich in Portale ein! Kontaktdaten kostenlos in Branchenportale eintragen. Optimierung der Webpräsenz Nutzen von Regionalportalen, beispielsweise von IHK Schlüsselmaßnahmen und Handwerkskammer. Veröffentlichung von Unternehmensnachrichten in regionalen Internetzeitungen. Schalten Sie Banner-/Anzeigen-Werbung nur regionalspezifisch! Bannertausch mit komplementären Unternehmen der Region im Internet, 31 Suchmaschinen-Marketing S. 32 Suchmachinen-Anzeigen-Marketing S. 33 Suchmaschinen-Optimierung S. 35 Portale S. 37 Verbraucherportale S. 38 Empfehlungswebseiten S. 39 Exkurs: Google my Business S. 40 Anzeigen-/Banner-Marketing S. 45 Suchmaschinen-Marketing (SEM) Das Suchmaschinen-Marketing umfasst zahlreiche Maßnahmen zur Optimierung und zielt darauf ab, in den Ergebnislisten einer Suchanfrage gefunden zu werden. Dabei wird zwischen organischen (nichtbezahlten) und anorganischen (bezahlten) Ergebnissen unterschieden. Organische Ergebnisse erzielt man durch Suchmaschinen-Optimierung (SEO). Diese erfolgt zum einen auf der Webseite selbst und zum anderen über die Verlin- optiSuchmaschinen Eine erfolgreiche nite se sert die Web mierung verbes erch eigert Ihre Besu Performance, st m t maßgeblich zu zahlen und träg i! be g rfol Unternehmense kung zu anderen Webseiten, wodurch das Seiten-Ranking in der Suchmaschine steigt. Zur Generierung von Links dienen Google My Business, Branchen- und Verbraucherportale sowie Empfehlungswebseiten. Tobias Fox Anorganische Ergebnisse können durch Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing (SEA) wie AdWords- oder BingAds-Kampagnen erzielt werden. 32 Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing (SEA) Ziel des Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing ist es, die Um herauszufinden, welche Suchbegriffe für Ihre ange- Sichtbarkeit innerhalb der Ergebnislisten in Suchma- botenen Produkte am sinnvollsten sind, können Sie auf schinen durch gekaufte Anzeigen zu verbessern. sogenannte Keyword-Ideenfinder im Internet zurückgreifen. Diese füttern Sie mit dem Suchwort, das aus Definition Ihrer Sicht die betroffenen Produkte und Dienstleistungen Es umfasst alle Maßnahmen zur Gewinnung qualifizierter am besten beschreibt. Daraufhin erhalten Sie eine Über- Besucher über Suchmaschinen in Form von bezahlten sicht weiterer Suchbegriffe wie in Abbildung 9 (dem Einträgen. Dazu verkaufen oder versteigern die Such- Keyword-Ideenfinder von Google AdWords) dargestellt. maschinenanbieter Positionen oberhalb oder neben der Die Übersicht zeigt an, wie oft nach den angegebenen regulären Trefferliste (den organischen Ergebnissen), Begriffen gesucht wurde, und wie oft diese Begriffe von sogenannte gesponserte Links. Die bezahlten Einträge Dritten (Mitbewerbern) genutzt werden. Sie müssen sind farblich bzw. durch einen Hinweis als Werbung in anhand der aufgelisteten Begriffe und der tiefergehenden den Suchmaschinen gekennzeichnet (im Gegensatz zu Informationen nun entscheiden, welche der Begriffe den regulären Treffern aus dem Index). Je nachdem, für Sie wirtschaftlich und damit von besonderem Inter- welches Keyword (Suchwort) vom Benutzer eingegeben esse sind. Um Kosten zu sparen ist es meist sinnvoll, wird, erfolgt die Einblendung eines werblichen Links Wortkombinationen anstatt einzelne Suchbegriffe zu (siehe Abbildung 8). Die Textanzeige (auch als Ad Text verwenden. bezeichnet) wird von Ihnen bzw. einer Agentur formuliert. Diese sollte alle wichtigen Begrifflichkeiten enthalten, die dem (potenziellen) Kunden sofort vermittelt, was ihn beim Klick auf die Anzeige erwartet. Klickt der Kunde mit der Maus auf die Anzeige, sollte er auf eine LandingPage (Landeseite: Eine Webseite, die sich auf das beworbene Angebot konzentriert ohne vom Wesentlichen abzulenken) gelangen, die den aus dem Suchbegriffen bzw. dem Werbetext sich ergebenden Kundenerwartungen gerecht wird. Für jeden Suchbegriff haben die Suchmaschinenan- Abbildung 8: Google Suchergebnisseite: Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing (orange) / Google My Business (blau) / Suchmaschinen Optimierung (grün) (www.google.de) bieter einen Mindestpreis pro Klick festgelegt. Um eine möglichst hohe Platzierung zu erreichen, können Sie – sofern mehrere Buchungen für das gleiche Suchwort existieren – das Gebot für diesen Begriff erhöhen (dieses Auktionsverfahren wird zumindest bei Yahoo Search Marketing und Miva eingesetzt – bei Google AdWords entscheiden auch noch andere Kennziffern über die Platzierung, z. B. die Click-Through-Rate, also wie häufig auf eine Textanzeige geklickt wird). 33 Kosten/Aufwand Weiterführende Quellen Bei dieser Lösung können Sie für die Einrichtung etwa Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, einen halben Tag einplanen. Für die monatliche Pflege wie gut Ihre Webseite im Wettbewerb wird in der Regel ebenfalls ein halber Tag benötigt. abschneidet, und ob Sie die richtigen Starten sollten Sie zunächst mit einem kleinen Budget Begriffe und Keywords auf der Seite nutzen, von etwa 100 bis 150 Euro im Monat, sprich mit etwa kann der kurze Leitfaden “Controlling – Die eigenen fünf Euro am Tag. Wie teuer ein Klick ist, richtet sich Webseiten und Keywords” weiterhelfen. Darin finden Sie jeweils nach der Begehrtheit der verwendeten Begriffe hilfreiche Werkzeuge wie Sie im Internet mit der Auswahl und kann sehr unterschiedlich ausfallen. Wenn Sie ihrer Suchbegriffe stehen. merken Ihre verwendeten Begriffe bzw. Begriffskombina- http://s.fhg.de/Leitfaden-Controlling tionen sind erfolgreich, können Sie Ihr Budget erhöhen. Die Aufgabe, geeignete Begriffe zu identifizieren, können Sie auch an eine Agentur vergeben. Diese verlangen für ihre Verwaltungstätigkeiten in der Regel zwischen zehn Gezieltes Ansprechen von neuen Zielgruppen und Remarketing für eigene Webseitenbesucher. bis zwanzig Prozent Provision. Stephan Sigloch 34 Suchmaschinen-Optimierung (SEO) Abbildung 9: Generierung von Keyword-Ideen für die Suchwortkombination »Friseur Stuttgart« in Google AdWords (adwords.google.de/ select/KeywordToolExternal) Ziel der Suchmaschinen-Optimierung ist es, die Sicht- Offsite-Optimierung durch Linkbuilding: hierbei geht es barkeit und die Klickraten innerhalb der Ergebnislisten darum Linkaufbau zu betreiben, sprich möglichst viele (organischen Suche) in Suchmaschinen zu verbessern. Backlinks durch die Verlinkung auf anderen Seiten zu erhalten. Monitoring der eigenen Position: um zu wissen, Definition wie gut die durchgeführten Maßnahmen greifen, ist es Die Suchmaschinen-Optimierung dient dazu, unter notwendig die Position in der Suchmaschine zu über- Berücksichtigung der jeweiligen Suchmaschinen, die wachen. Über sogenannte SEO-Tools erhalten Sie auf eigene Webseite on- und offline derart zu optimieren, zahlreichen Webseiten im Internet die Möglichkeit Ihre dass die Seite von der Suchmaschine für die jeweilige Webpräsenz kostenfrei zu testen. Diese stellen Ihnen Suchanfrage als besonders relevant bewertet wird. Dafür Informationen zum Ranking in den größten Suchma- werden folgende Unterscheidungen getroffen: schinen wie Google und Yahoo sowie Hinweise darauf, wie viele Links auf Ihre Webseite führen zur Verfügung. Technische Optimierung: hierunter fallen beispielsweise Aber auch Informationen zu den technischen Details Tätigkeiten zur Vermeidung von doppelten Inhalten, die Ihrer Webseite werden bei derartigen Webseiten-Checks Verbesserung der Indizierbarkeit von Inhalten, oder aber angezeigt. auch die Verwendung von sprechenden URLs, d.h. die Verwendung von Suchbegriffen in der URL (www.meine- Kosten/Aufwand domain.de/Regionales-Internet-Marketing). Sie können Suchmaschinen-Optimierung kostenlos selbst durchführen. Dafür benötigten Sie lediglich etwas Inhaltliche Optimierung: dabei sollte das Augenmerk auf Zeit, um sich in das Thema einzuarbeiten. Die Hauptauf- guten Keywords liegen, die sich in den Überschriften, gabe dabei besteht in der Suche nach guten Begrifflich- der Navigation, dem Tab, den Produktbezeichnungen keiten. Damit jedoch auf Seite eins der Suchmaschinen und Bildbeschreibungen sowie im Fließtext mit etwa 3 zu gelangen ist eher unwahrscheinlich, außer Sie bis 5 Prozent wiederfinden. Generell gilt jedoch, häufige bewerben ein Nischenprodukt. Möchten Sie weit vorne Wiederholungen Ihrer Suchbegriffe bei der Formulierung in der Suchmaschine angezeigt werden, ist es ratsam, Ihrer Texte zu vermeiden. Schreiben Sie abwechslungs- sich professionelle Hilfe zu suchen. Achten Sie aber bei reich und für den Leser interessant. der Auswahl darauf, dass der Dienstleister seriös und 35 vertrauenswürdig ist. Die Kosten für eine professionelle Suchmaschinen-Optimierung beginnen etwa bei 500 Euro pro Monat. Weiterführende Quellen Ob OnPag e, OnSite oder OffPage, seriö se und nac hhaltige Optimieru ng ist ang esagt und gewinnbrin gend. Eine kostenlose Einschätzung Ihrer Webseite ist beispielsweise mit den folgenden Tools möglich unter: www.seitwert.de, www.urltrends.com, www.seobility.net. Weitere hilfreiche Tools finden Sie im Blog SEO-Summary.de (www.seo-summary.de/ seo-tools-kostenlos/#seo-analyse-tools) Stephan Sig loch Auf www.backlinktest.com können Sie testen, welche und wie viele Seiten im Internet auf Ihre Webpräsenz verlinken. 36 Portale (Branche, Zeitung, Region) Abbildung 10: Beispiel für ein regionales Portal: Handwerkerhof Nürnberg (www.handwerkerhof.de) Ziel von Portalen ist es, eine große Anzahl an Angeboten Ein Standardeintrag ist bei den meisten jedoch kosten- und Informationen übersichtlich auf einer Eingangsweb- frei erhältlich. Dieser beinhaltet in den meisten Fällen die seite für den Besucher darzustellen. Adresse und eine Telefonnummer. Alles Weitere muss dann kostenpflichtig hinzugebucht werden. Definition Als Portale werden Webanwendungen bezeichnet, die Kosten/Aufwand je nach Anbieter die technische Infrastruktur, manchmal In der Regel kostenfrei. Falls es etwas kosten sollte, aber auch ergänzende Dienstleistungen und Services prüfen Sie sorgfältig, ob es für Sie auch relevant ist. für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Ansonsten gilt, dass Sie zur Suchmaschinen- mehreren Nutzern anbieten. Optimierung in möglichst vielen kostenlosen Portalen vertreten sind. Beispiele für ausgewählte Portalanwendungen sind E-Business-Portale (z. B. www.xing.de), Anzeigenportale Beispiele: www.idealo.de, www.billiger.de, (z. B. eBay Kleinanzeigen kleinanzeigen.ebay.de), www.geizkragen.de, www.gelbeseiten.de, Städteportale mit Nachrichten, Anzeigen und vielem www.branchen-info.net mehr (z. B. www.meinestadt.de) sowie reine BranchenVerzeichnisse (z. B. www.gelbeseiten.de). Diese sind Portale, in die sich Unternehmen (meist gegen Gebühr) eintragen lassen bzw. ihre Angebote offerieren können. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl derartiger Anwendungen, sowohl für einzelne Branchen und Städte als auch in allgemeiner Form. 37 Verbraucherportale Ziel ist es, dem potenziellen Kunden Informationen und Bewertungen zu Produkten und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. In Verbraucherportalen werden zum einen Tests über Produkte von (unabhängigen) Institutionen veröffentlicht, zum anderen können aber auch Verbraucher Produkte testen, bewerten und ihre Erfahrungen publizieren. Bei unabhängigen Verbraucherportalen werden die Waren anonym gekauft bzw. Dienstleistungen verdeckt in Anspruch genommen. Anschließend werden diese auf Grundlage von wissenschaftlichen Methoden in unabhängigen Instituten getestet und auf der Basis der Untersuchungsergebnisse bewertet und veröffentlicht. Eine andere Art stellen die Verbraucherportale durch Communities dar. Diese besitzen eine sehr große Anzahl von Mitgliedern, die zum Nutzen anderer Verbraucher Millionen von Produkten und Dienstleistungen testen und kritisch bewerten. Gleichzeitig dienen sie als Einkaufsberater im Internet, da alle Artikel und Dienstleistungen Abbildung 11: das ist drin – gemeinsam besser leben ist ein Verbraucher portal in Zusammenarbeit von Herstellern und Konsumenten (http://das-ist-drin.de) mit aktuellen Preisinformationen hunderter Online-Shops verbunden sind. Beispiele: www.ciao.de, www.test.de 38 Empfehlungswebseiten / Bewertungsportale Jeder kann auf Empfehlungswebseiten Dienstleister, Weiterführende Quellen Geschäfte und sonstige öffentliche Orte bzw. Anbieter Um eine Orientierung zu erhalten, welche vorstellen und bewerten. Des Weiteren können Produkte Bewertungsportale existieren, und welche und Dienstleistungen beschrieben, eine Meinung abge- Vor- und Nachteile sie im Allgemeinen geben sowie Erfahrungen eingestellt und kommentiert haben, gibt der Leitfaden “Basiswissen werden. Ziel ist es als Interessent, sich vor dem Kauf Social Media – Bewertungsportale” einen ersten Einblick. näher über ein Produkt informieren zu können. http://s.fhg.de/Basiswissen-Social-Media Bedeutung Beispiele: www.yelp.de, www.dooyoo.de, Angesichts der hohen Werbedichte und Flut an neuen www.kennstdueinen.de, www.holidaycheck.de Produkten, die tagtäglich auf den Konsumenten einströmen, nimmt die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen für das Marketing zu, z. B. in Form von Mundpropaganda, denn die Empfehlung eines guten Freundes wird weit höher geschätzt als hunderte von Anzeigen. Nutzen Diese Art der Werbung ist sehr effizient, wenn Nutzer Ihre Produkte als gut einschätzen und dies entsprechend über diese Seiten bewerten und kommunizieren. Abbildung 12: Empfehlungswebseite am Beispiel einer Schreinerei bei YELP (www.yelp.com) Beispiel Fünf Nutzer empfehlen es fünf Freunden und diese jeweils wieder fünf weiteren Freunden. Dann haben Sie anschließend bereits 125 potenzielle neue Konsumenten gewonnen. Der Vorteil dabei ist, dass diese Personen die Empfehlungen anderer Nutzer nicht als Werbebotschaft betrachten, sondern als wichtige und vertrauenswürdige Informationen, die sie bei der Kaufentscheidung unterstützen. 39 Exkurs: Suchmaschinen-Optimierung für lokale Suchtreffer am Beispiel „Google My Business“ Für Unternehmen mit lokalem oder regionalem Bezug Zu besseren Übersicht wird ein praktisches Dash- bietet es sich an, die eigene Webseite in den natürlichen board angeboten, womit Sie die Möglichkeit haben über lokalen Branchenergebnissen der Suchmaschinen zu Google+ neue Kunden aufzubauen sowie Statistiken für positionieren. Der Aufwand dafür ist derzeit noch relativ Ihre Google+ Seiten und Beiträge stets zu verfolgen. gering gegenüber anderen Maßnahmen zur regionalen Ein weiterer Vorteil ist, dass Kunden Sie leichter über Suchmaschinen-Optimierung. Nachfolgend wird das Vor- lokale Suchergebnisse von Google finden, Erfahrungs- gehen exemplarisch an Google My Business vorgestellt. berichte der Kunden lesen, auf diese antworten, sowie Hinweise zu weiteren Anbietern finden Sie dann am Einblicke erhalten können, wie nach Ihrem Unternehmen Ende des Exkurses. gesucht wurde. Wie bei der klassischen Suchmaschinen-Optimierung gibt es zwei Bereiche, die sich auf die Position des eigenen Unternehmens auswirken: ►► Der Google My Business-Eintrag selbst; ►► andere Webseiten, die auf den Eintrag verweisen (vergleichbar mit den Backlinks der klassischen Suchmaschinen-Optimierung). Google My Business bildet Ihre zentrale Verwaltung von Google+ und den lokalen Einträgen. Alle Aktivitäten können über einen Account eingesehen werden. Vor der Migration waren Google+ und Google Places für Unternehmen getrennt, falls Sie also bereits ein Konto bei Google Places genutzt haben, wurde dieses automatisch auf Google My Business umgestellt. Abbildung 13: Unternehmenssuche Google My Business 40 Starten mit Google My Business Zunächst müssen Sie die folgenden Fragen beantworten: Sie besitzen noch kein Google My Business-Konto, ►► Sind Sie ein Unternehmen mit lokalem Standort möchten aber, dass Ihr Unternehmen auf Google und (z. B. Restaurant, Hotel, Geschäft) oder möchten den verwandten Diensten gefunden wird? Sie Kunden in einem bestimmten Einzugsgebiet erreichen (z. B. Klempner, Pizza Service)? Erste Schritte mit Google My Business machen Sie hier: Ergebnis: lokale Seite auf Google My Business https://www.google.com/business/ ►► Oder soll lediglich das Unternehmen / die Marke beworben werden? Ergebnis: Google+ Seite Grundlage aller Optimierungsmaßnahmen des Google My Business-Eintrages ist, dass Sie den Eintrag übernommen und verifiziert oder einen neuen Eintrag erstellt Sie müssen Ihre Google+ Seiten nicht unbedingt selbst haben um inhaltliche Änderungen durchzuführen zu pflegen. In den Einstellungen können Sie für jede Seite können. zwischen drei Typen wählen: Inhaber, Administratoren und Kommunikationsadministratoren. Diese Zuordnung Ist Ihr Unternehmen ohne ihr Wissen gelistet, ist es kann Ihnen die weitere Arbeit mit Google+ im Unter- wichtig, dass Sie diesen Eintrag für sich beanspruchen. nehmen erleichtern. Wichtig: jede Seite besitzt genau Derartige Einträge erfolgen in Zusammenarbeit mit den einen Inhaber, aber es können ihr bis zu 50 weitere Gelben Seiten und anderen Diensten, deshalb sollten sie Personen zur Pflege zugewiesen werden. bei den Einträgen in Branchenbücher auch immer darauf achten, dass die Angaben zum Unternehmen einheitlich gestaltet werden. Übernahme des eigenen Eintrages Sollten Sie kein lokales Unternehmen sein, beginnen Sie Die Daten, die den lokalen Branchenergebnissen Ihre Reise hier. zu Grunde liegen, stammen aus dem Produkt Google Places. Dieses nutzt wiederum verschiedene Datenquellen, um möglichst viele Unternehmenseinträge zu sammeln. Zum einen können Unternehmen für sich Google My Business und Google Maps selbst einen Eintrag anlegen. Auf diese Weise kommt Durch die Erstellung einer lokalen Seite auf Google My aber nur ein kleiner Teil der verfügbaren Informationen zu Business sorgen Sie dafür, dass Informationen zu Ihrem Stande. Die meisten Einträge werden von anderen Anbie- Unternehmen in der Google-Suche, in Google Earth und tern wie den Gelben Seiten (www.gelbeseiten.de) und auf anderen Google Webseiten sowie in diversen Local anderen Branchenbüchern lizenziert und dann in Google Based Services erscheinen. Außerdem erhält Ihr Unter- Maps eingebunden. Die Chancen stehen hoch, dass Ihr nehmen eine Google+ Seite, mit der Sie Ihre Kunden Unternehmen bereits über einen Google Maps Eintrag erreichen können. verfügt, ohne dass dieser manuell angelegt wurde. 41 Verifizierung Ihres Unternehmens Sind Sie rechtmäßiger Eigentümer dieses Standortes und möchten diesen verifizieren, dann haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie lassen sich von Google eine Postkarte zur hinterlegten Adresse zusenden (Dauer etwa 3 Wochen) oder Google ruft Sie unter der angegeben Telefonnummer an und Sie erhalten umgehend den Bestätigungscode. Mit der Eingabe des Codes wird die Seite automatisch Ihrem Konto zugewiesen und Sie erhalten die Administrationsrechte. Abbildung 14: Google My Business Eintrag für Unternehmen bestätigen Verwaltung mehrerer Standorte Sie finden den Eintrag in der Regel, indem Sie die Über das Google My Business Dashboard ist es möglich, Bezeichnung Ihres Unternehmens und die Stadt, in der mehrere Standorte hinzuzufügen und gleichzeitig zu Sie eine Niederlassung haben, in die normale Google verwalten. Um mehrere Standorte zu integrieren, können Suchmaske eingeben: diese einzeln oder per Bulk Upload hinzugefügt werden. Eine Anleitung dazu finden sie hier: http://bit.ly/1pSaxMT. Bereits bestehende Standorte ►► Mit einem Klick auf den Eintrag kommen Sie zur Detail-Ansicht. Dort ist unten rechts der Link können hier http://bit.ly/1qBI4J0 eingesehen werden. „Geschäftsinhaber?“ platziert, mit dem Sie den Besitzt das Unternehmen nur einen Standort, kann Eintrag übernehmen können, um Änderungen daran dieser – wie bisher auch – bequem über die jeweilige vorzunehmen. Google My Business Seite verwaltet werden. ►► Sollte jedoch eine andere Person Ihren Standort fälschlicherweise bereits bestätigt haben, können Optimierung des Eintrages Sie Google dies im angemeldeten Zustand mitteilen: Zur Bearbeitung des Eintrages wird Ihnen eine Eingabe- https://support.google.com/business/#contact=1 maske zur Verfügung gestellt: ►► Oder sind Sie derzeit Inhaber einer Seite, die Sie Der wichtigste Faktor bei der Optimierung des eigenen aber auf jemand anderen übertragen möchten, finden Eintrages ist, dass dieser möglichst vollständig ist. Füllen Sie dazu eine Anleitung auf https://support.google. Sie also möglichst alle Felder aus und stellen Sie Fotos com/business/answer/3415281 ein, um das Unternehmen zu repräsentieren. 42 Abbildung 15: Beispiel für einen Google My Business Eintrag von babywalz Stuttgart (https://plus.google.com/+babywalz/about) Bei der Auswahl der Kategorien müssen Sie eine Haupt- Achten Sie auch darauf, dass die Adresse im richtigen kategorie aus einer vorgegebenen Liste von Google Format eingegeben wurde. Zum Beispiel: „ABC-Str. 19, auswählen. Am sinnvollsten ist hier (am Beispiel eines 20354 Hamburg, Deutschland“. Sollte das System Ihren Rechtsanwalts) die allgemeine Kategorie „Rechtsanwalt“. Standort nicht finden, befolgen Sie bitte folgende Anlei- Neben der Hauptkategorie können noch weitere Kate- tung: http://bit.ly/1BfVL59 gorie-Felder befüllt werden, in diesen kann dann z. B. die Spezialisierung „Rechtsanwalt Arbeitsrecht“ stehen. Ziel ist es, dass Ihr Unternehmen später zu diesen Begriffen Aufbau von Bewertungen in den lokalen Branchenergebnissen gefunden wird. Daher ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass bei In die Qualität des Eintrages fließt auch die Anzahl der einer Google Suche nach der Kombination aus der Kate- hinterlegten Unternehmensbewertungen ein. Bewer- gorie und der Stadt (z. B. „Rechtsanwalt Arbeitsrecht tungen können direkt im Google My Business Profil Stuttgart“) auch tatsächlich eine Karte in den Ergeb- durchgeführt und erhaltene Bewertungen verwaltet nissen erscheint. Letztendlich entscheidet Google nach werden. Sinnvoll ist es in diesem Zusammenhang, eigenem Ermessen, ob die Karte dargestellt wird und Kunden, zu denen ein gutes Verhältnis besteht, darum es kann bei wenig gesuchten „lokalen“ Begriffen hin und zu bitten, das eigene Unternehmen zu bewerten, oder wieder vorkommen, dass keine Karte eingeblendet wird. gar einen Erfahrungsbericht zu verfassen. Wenn das der Fall ist, nutzen Sie einen anderen Suchbegriff als Kategoriebezeichnung. Bitte beachten Sie bei der Vergabe des Titels, diesen mit dem Namen des Unternehmens gleichzusetzen, da es gegen die Google-Richtlinien verstößt dort Suchbegriffe unterzubringen. 43 de.local.yahoo.com Aufbau von verweisenden Webseiten www.dasoertliche.de Was Backlinks in der normalen Suchmaschinen-­ www.dastelefonbuch.de Optimierung sind, sind bei der Google My Business www.suchnase.de Optimierung sog. „Citations“. Dabei handelt es sich um www.belocal.de andere Webseiten, die den Eintrag des Unternehmens www.firma-adresse.com referenzieren (aber nicht unbedingt auf die Unterneh- www.anwalt.de menswebseite verlinken müssen). Die Referenzierung macht Google daran fest, dass der Name des Unter- Wichtig ist dabei, dass alle Daten möglichst konsis- nehmens, die Adresse und die Telefonnummer auf der tent in den Branchenbüchern hinterlegt sind. Konkret verweisenden Webseite vorkommen. Tendenziell lässt sollten der Unternehmensname, die Telefonnummer und sich sagen, je mehr solcher Referenzen gesetzt sind, die Adresse im Google My Business Eintrag und allen desto höher wird der Eintrag in den lokalen Ergebnissen Branchenbüchern exakt übereinstimmen. eingestuft, da Google sich auf diese Weise sicherer ist, dass es sich um korrekte Daten handelt. Der Aufbau von Referenzen lässt sich schwerer steuern, Weitere Anbieter für lokale Suchtreffer als der Aufbau von Bewertungen. Hier zahlt sich besonders eine gute Pressearbeit aus: Wenn das eigene Des Weiteren bieten die Google-Konkurrenten Bing von Unternehmen mit dem Namen und Ihrer Anschrift in Microsoft und Yahoo ebenfalls Maps-Dienste an, die dem Fachartikeln erwähnt wird, erzeugt das eine Referenz. von Google My Business entsprechen. Eine weitere Quelle für Referenzen sind Partnerschaften. Wenn Sie auf die Webseite eines Kooperationspartners Die Angebote sind unter folgenden Adressen zu finden: z. B. unter der Rubrik „Partner“ aufgeführt sind, sollten Bing: www.bing.com/businessportal Sie darauf achten, dass dort nicht nur ein Link auf Ihre Yahoo: https://de.search.yahoo.com/yp Webseite hinterlegt wird, sondern auch Ihre vollständige Der Eintrag kann analog zu dem Prozess von Google Anschrift und Telefonnummer. eingerichtet werden. Zu guter Letzt eignen sich auch Online-Branchenbücher für die Generierung von Referenzen.Hier finden Sie Google My Business verknüpfen mit Google AdWords eine Liste von Branchenbüchern/Verzeichnissen, die von Google definitiv als „Citation Quellen“ genutzt werden: Einfacher denn je lassen sich Ihre Standorte auch in www.pointoo.de Google AdWords als lokale Erweiterung anzeigen. www.youbizz.de Nachdem der Google My Business Account erstellt www.goyellow.de wurde und die Standorte hinzugefügt sind, können Sie www.stadtbranchenbuch.com den Account mit Google AdWords verknüpfen: www.klicktel.de Diese Erweiterung können Sie nun auch auf Account-­ www.yelp.com Ebene einstellen und nicht mehr wie früher nur für jede www.marktplatz-mittelstand.de Kampagne einzeln. Kunden, die in der Nähe Ihres Stand- www.golocal.de ortes suchen oder nach Ihrem Standort, bekommen auto- www.gelbeseiten.de matisch Ihre Google AdWords Erweiterung angezeigt. 44 Anzeigen- und Banner-Marketing Ziele von Anzeigen- und Banner-Marketing sind Umsatz- Bedeutung heute steigerung, Erhöhung der Marktanteile bzw. des Die Online-Werbung wird immer beliebter, auch wenn Bekanntheitsgrads und ggf. auch die Verbesserung des sich deren Darstellung in den letzten Jahren deutlich eigenen Images. verändert hat: Weg von den Bannern und hin zu Rich Media-Elementen sowie Microsites. Nutzer ignorieren Definition heutzutage Werbeflächen oder Einblendungen, die nach Beim Banner-Marketing, auch Display-Advertising, typischen Werbebotschaften aussehen. Zudem gibt es Display- und Online-Werbung genannt, wird mit mittlerweile Browser-Plug-Ins (kleine Zusatzprogramme interaktiven Werbeelementen z. B. Bannern, Videos für Browser), die Werbung ausblenden, wie AdBlocker. oder Animationen gearbeitet. Diese sind auf fremden Um diesen Filter zu umgehen, werden Rich Media- Webseiten eingebunden und führen durch einen entspre- Elemente und Layer Ads verwendet, die noch nicht chenden Link auf die Homepage des Werbenden. Für automatisch ausgeblendet werden und aufgrund ihrer die Umsetzung kann man aus unterschiedlichen Werbe- wesentlich dezenteren Darstellung und kleinen Videos formen wählen, wie Rich Media Banner, Pop-ups, Layer Benutzer zum Anklicken animieren. Der Betrachter Ads und Microsites. wird beispielsweise mit einer Sprudelflasche gelockt, die plötzlich aufgeht und ein Geräusch ertönt. Mit einer Rich Media bezeichnet Inhalte, die optisch und akustisch Microsite hingegen können Sie ein spezielles Produkt z. B. durch Video, Audio und Animation angereichert Ihrer Firma bewerben, um es beispielsweise im Markt werden. Pop-Ups sind Fenster, die durch Ausführen einzuführen. einer Aktion, wie das Öffnen einer Webseite über der Benutzeroberfläche, plötzlich auftauchen. Dabei werden dem Nutzer beispielsweise zusätzliche Inhalte oder Werbung eingeblendet bzw. wird er zu einer Interaktion aufgefordert, die in einem Dialogfenster erscheint. Layer Ads sind Anzeigen, die beim Laden einer Webseite zentriert über dem eigentlichen Inhalt erscheinen. Um an den Inhalt der eigentlich aufgerufenen Seite zu gelangen, muss der Nutzer die Layer Ad vorher aktiv schließen. Microsites sind schlanke Webseiten mit wenigen Unterseiten und geringer Navigationstiefe innerhalb einer größeren Webpräsenz. Sie sind optisch von dem eigentlichen Internetauftritt unabhängig und bilden thematisch Abbildung 16: Brauerei Clemens Härle KG – Microsite (www.seezuengle.de) und gestalterisch eine eigenständige kleine Webpräsenz. 45 Zusätzlich zur Banner Werbung können auf vielen des Internet-Marketings (siehe oben) ausgeschöpft Seiten und Portalen Textanzeigen geschaltet werden, wurden. Sie sollten frühesten damit beginnen, wenn Ihre sogenannte Ads. Bei dem Videoportal YouTube oder Webseite erfolgreich optimiert wurde, und die angebo- dem sozialen Netzwerk Facebook besteht sogar die tenen Leistungen derartiger Anbieter sorgfältig prüfen, Möglichkeit die Zielgruppe so einzuschränken, dass die bevor Sie einen Vertrag abschließen. Einblendung der Anzeige nur erfolgt, wenn ein potenzieller Kunde sie sehen könnte. Das heißt, es können so Die Schaltung von Anzeigen jedoch kann sehr hilfreich Einschränkungen zum Geschlecht, Alter, Interessen und sein, um einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erreichen, Standort festgelegt werden. sich beispielsweise bei Facebook eine Fangemeinde aufzubauen. Die Kosten dafür sind vergleichbar mit Kosten/Aufwand Anzeigen-Kampagnen in den Suchmaschinen. Display-Werbung ist oft sehr teuer, denn die Produktion eines guten Videos sollte nicht unterschätzt werden. Deshalb sollte sie erst dann eingesetzt werden, wenn alle kostenlosen und günstigen Möglichkeiten 46 Kundengewinnung und -pflege per E-Mail (S 2.2) Handlungsempfehlungen zur Regionalisierung Möchten Sie Kunden gezielt über ein spezielles Angebot Ihres Unternehmens informieren, eignet sich dafür Direktwerbung per E-Mail bzw. Newsletter. Bauen Sie sich eine gut strukturierte Adressdatenbank auf! Sammlung von Kontaktdaten Ihrer Kunden, z. B. im Geschäft, aus Onlineverkäufen, auf Veranstaltungen S 2.2 und Messen (mindestens jedoch E-Mailadresse und eine Ortszugehörigkeit, wie Postleitzahl oder Wohnort). Achten Sie aber darauf, dass Sie die Einverständniserklärung der Kunden besitzen. Bestehenden Adressbestand durch gezielten Ankauf von regionalen Kontakten ergänzen (z. B. durch Miete oder Kauf von Adressen). Kundengewinnung und Pflege E-Mailadressen und Ortsangaben von (potenziellen) Schlüsselmaßnahmen E-Mail-Marketing Kunden im Rahmen eines Newsletters aufnehmen S. 48 (z. B. Kunden geben ihre Adressen über ein Formular im Double Opt-In-Verfahren auf der Webseite ein). Informieren Sie Ihre Kontakte regional über E-Mail! (potenzielle) Kunden über aktuelle Veranstal- tungen im Geschäft bzw. Filialen informieren, wie Hausmessen. (potenzielle) Kunden über Aktionen im Geschäft bzw. nder unterschätze Ein nicht zu arkeM al – E-MailMarketingkan sehr gut h sehr lange ting wird noc ! funktionieren Filialen auf dem Laufenden halten, wie Sonderangebote und Vorstellung von Produktneuheiten. Tobias Fox 47 E-Mail-Marketing Ziel des E-Mail-Marketings ist es, durch ein persona- Deshalb ist es durchaus interessant für den Absender, lisiertes Anschreiben die Kundenbindung zu stärken, kundenindividuelle Links zu nutzen, um auf diese Weise und neue Produkte einem ausgewählten Kundenstamm die Reaktion der Kunden nachzuverfolgen. gezielt schmackhaft zu machen, indem speziell auf dessen Bedürfnisse eingegangen wird. Zudem werden Zur Unterstützung der Maßnahme können neben kosten- noch weitere Ziele wie Umsatzsteigerung, Erhöhung des pflichtigen Softwarelösungen auch Open Source Anwen- Marktanteils, Steigerung des Bekanntheitsgrads und dungen eingesetzt werden, wie OpenEMM (siehe Abbil- Imageverbesserung verfolgt. dung 17). Definition Rechtlich: Sie sollten bei der Generierung von Adressen Das E-Mail-Marketing bezeichnet das Versenden von darauf achten, dass diese per Double Opt-In-Verfahren Werbebotschaften und Informationen per E-Mail durch erfolgt. Das heißt, nachdem der Interessent seine Daten ein Unternehmen oder eine Organisation, wodurch eine in das Anmeldeformular eingetragen hat, sendet er Kundenbeziehung aufgebaut werden soll. Es stellt die diese über den “Abschicken”-Button an das dahinterlie- konsequente Weiterentwicklung des klassischen Dialog- gende System. Diese schickt ihm umgehend eine Bestä- und Direktmarketingansatzes mithilfe des Internets dar. tigungs-E-Mail an die eingetragene E-Mailadresse. In dieser E-Mail wird er ein zweites Mal dazu aufgefordert, Aufbau die Anmeldung zu bestätigen, indem der Kunde auf den Um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erregen, ist mitgesendeten Link klickt. Erst dann werden die Kontakt- es wichtig, dass der Text in der Betreffzeile wirkungs- daten im Adressverteiler zur Verwendung freigegeben. voll ist. Zusätzlich sollten Sie den Fokus auf ein einziges Außerdem ist es wichtig, dass der Absender klar Angebot legen und nicht auf eine Fülle von Angeboten. erkennbar ist und dem Empfänger die Möglichkeit eingeräumt wird, sich jederzeit vom Verteiler abzumelden. Hat der Empfänger die E-Mail geöffnet, weil er die Betreffzeile spannend fand, gilt es nun, ihm eine kreativ aufbereitete, inhaltlich wirkungsvolle Botschaft zu vermitteln. Wichtig dabei ist, dass der Mehrwert für den Empfänger klar erkennbar wird und er dadurch das Verlangen verspürt, auf das Angebot / die Anfrage unbedingt eingehen zu müssen. Deshalb sollten die Inhalte kurz und prägnant sein, so dass sie auf einen Blick überschaubar sind. Bei der Verwendung von Bildern ist darauf zu achten, dass sie einen Nutzen symbolisieren und nicht den Inhalt des Textes ersetzen. Zudem sollten wie auch schon auf der Webseite oder im Online-Shop die Bilder einen Bildnachweis enthalten, insofern sie nicht selbst erstellt wurden. Links sollten aus dem Text heraus klar erkennbar sein, denn in den meisten Fällen Abbildung 17: OpenEMM – mögliche E-Mail-Marketing Software auf Open Source Basis (www.openemm.org) wird der Empfänger auf den angebotenen Link klicken. 48 Aufwand / Kosten Ratgeber zum E-Mail-Management Einfache Lösung: Sie ist kostenlos und benötigt ledig- http://emm.e-kompetenz-ratgeber.de/: lich etwas Zeit von ein bis zwei Tagen pro Monat für Dieser dient Ihnen als Informations- und die Pflege. Es ist hierbei nicht möglich eine Adress­ Beratungsseite zum Umgang mit E-Mails. anmietung vorzunehmen, um seine eigenen Adressen zu Durch die Beantwortung von zwölf Fragen erhalten Sie ergänzen.Typische Lösung: Bei dieser Lösung können als Ergebnis eine Aussage darüber, wie gut (in Bezug Sie zwischen 300 und 400 Euro Servicegebühren für den auf technische, organisatorische und juristische Betrach- Versand im Monat rechnen. Eine Adressanmietung ist ab tungsweisen) Sie mit Ihrer E-Mail-Kommunikation etwa 30.000 Adressen möglich und liegt etwa bei 1.500 umgehen. bis 5.000 Euro. Ergänzend dazu gibt es auch noch einen Leitfaden, der Ihnen wertvolle Hilfestel- Weiterführende Quellen Zur Pflege Ihres Adressbestands empfiehlt lungen zu organisatorischen, technischen es sich ein Kundenbeziehungsmanagement und rechtlichen Anforderungen an ein (CRM – Customer Relationship Manage- E-Mail-Management gibt. ment) einzusetzen. Zur Einführung geeig- http://s.fhg.de/E-Mail-Management neter CRM-Lösungen stellt das eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen diverse Materialien als neutrale Hilfestellung bereit. So erläutert z. B. der umfangreiche Praxisleitfaden „CRM – eine Chance für den Mittelstand“ die Stufen der CRM-Einführung im Unternehmen von der Analyse im Vorfeld bis zur konstanten Optimierung und verweist zudem auf erfolgreiche Best Practice-Beispiele sowie relevante Trends und Links. http://s.fhg.de/Customer-Relationship-Management 49 Vermarktung der Produkte über weitere Kanäle (S 2.3) Möchten Sie den Bekanntheitsgrad Ihrer Produkte steigern und qualifizierten Traffic (Datenverkehr) erlangen, dann ist Produktdaten-Marketing ideal. Sie können zum einen Ihre Produkte über Preisvergleichsseiten anzeigen und auf Ihren Online-Shop verlinken lassen, oder sich in Shoppingsuchmaschinen eintragen und auf diese Art und Weise Ihre Produkte dort vollständig präsentieren und S 2.3 zum Verkauf anbieten. Weitere Vermarktungskanäle Schlüsselmaßnahmen Produktdaten-Marketing* * Maßnahme ist nicht regionalisierbar. 50 S. 51 Produktdaten-Marketing Ziel ist es, dass ein Kunde sich im Internet über Produkt­ Kosten/Aufwand eigenschaften informieren und Preise vergleichen kann. Die Abrechnung erfolgt in der Regel auf Provisionsbasis, wenn ein Produkt verkauft wurde. Diese kann je nach Definition Anbieter unterschiedlich ausfallen. Es ist ratsam sich Produktdaten-Marketing findet über Produkt- und Preis- vorher zu informieren und den für sich am besten geeig- suchmaschinen statt. Dies sind Webseiten, auf denen neten Anbieter zu wählen. Für die Pflege der Produkte der Verbraucher zu einem gesuchten Produkt mehrere werden etwa ein bis zwei Tage pro Monat benötigt. Online-Shops auf einer Seite findet und deren Preise er Einfache Textdateien lassen sich komfortabel mit Open vergleichen kann. Calc von Open Office oder MS Excel von Microsoft Office pflegen. Zur Übermittlung der Produktdaten an die Suchmaschinen gilt es diese in Form eines Datenfeeds aufzubereiten. Datenfeeds sind strukturierte Text- oder XML-Dateien, welche einen automatisierten Austausch zwischen Unternehmen und Anbieter ermöglichen können. Diese Datei enthält eine Produktliste mit Attributen wie Artikel­ bezeichnung, Zustand, Verfügbarkeit, Preis sowie Ausführung etc., welche jedes einzelne Produkt näher beschreiben. Welche Attribute in der Liste enthalten sein müssen, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich und sollte vorher geprüft werden. Bei den meisten Anbietern ist auch eine automatische Anbindung möglich, so dass über vordefinierte Regeln festgestellt werden kann, wann eine Aktualisierung der Angebote notwendig ist. Anbindungen können sein: Online-Shop, Warenwirtschaftssystem oder aber auch eine einfache Textdatei auf dem Abbildung 18: Produkt- und Preissuchmaschine – am Beispiel Töpfchen (www.idealo.de) eigenen Server. Hat der Kunde aus der Vielzahl der Angebote das für sich passende ausgewählt, gelangt er direkt in Ihren Online-Shop und kann dort den Kauf tätigen. Bei einem Verkauf der Ware wird bei den meisten Preis- und Produktsuchmaschinen (z. B. www.günstiger.de, www.billiger.de, www.idealo.de) eine Vermittlungsprovision fällig. Als kostenfreie Suchmaschine kann Google Shopping genutzt werden. 51 Phase 3 – Heben Sie sich weiter vom Wettbewerb ab! Nutzung von innovativen Marketingmaßnahmen Prüfen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen neue innova- beispielsweise Instrumente wie Soziale Netzwerke zum tive Marketingmaßnahmen bieten können. Nutzen Sie Ausbau Ihres Bekanntheitsgrades. Machen Sie mobil (S 3.1) Handlungsempfehlungen zur Regionalisierung Mobile Anwendungen öffnen einen weiteren Kanal zur Ansprache von (potenziellen) Kunden. Hier entwickeln sich Lösungen, die aktuell noch nicht flächendeckend etabliert sind, jedoch Möglichkeiten bieten, sich als Unter- Sprechen Sie Ihre Kunden auch unterwegs an! nehmen von Angeboten der Konkurrenz abzuheben. Versenden Sie digitale Gutscheine per SMS und informieren Sie (potenzielle) Kunden über Aktionen in Ihrem Geschäft bzw. der jeweiligen Filiale. S 3.1 Stellen Sie Informationen über Aktionen in Ihrem Geschäft bzw. Filialen über Hotspots (BluetoothSender) an Bushaltestellen, in Einkaufszentren oder Kinos bereit, die sich der Handybenutzer nach Freigabe herunterladen kann. Integrieren Sie QR-Codes (zweidimensionale Barcodes) auf Ihren Offline-Werbemitteln, so dass der Kunde mehr Informationen an Ort und Stelle Weitere Vermarktungskanäle erhält, beispielsweise indem er auf eine für mobile Schlüsselmaßnahmen Mobiles Marketing Endgeräte optimierte Landing Page gelangt, auf der S. 53 ausgewählte Informationen und Kontaktdaten hinterlegt sind. Tragen Sie ihr Unternehmen bei Google My Business ein, um den Local Based Service von Google Maps zu nutzen. 52 Mobiles Marketing Ziel des mobilen Marketings ist es, (potenzielle) Kunden Bluetooth Marketing ist die Bereitstellung von Infor- möglichst am jeweiligen Ort direkt zu erreichen, zu mationen für mobile Endgeräte (Handys, Smartphones, einem bestimmten Verhalten zu führen und nachhaltige Laptops etc.) per Bluetooth-Übertragungstechnologie an Kundenbeziehungen aufzubauen. meist öffentlichen Plätzen und besonders gekennzeichneten Stellen. Das bedeutet, ein Handybenutzer wird Definition durch einen Bluetooth-Hotspot angesprochen, Daten auf Das mobile Marketing wird mit Hilfe von Mobilfunkge- sein mobiles Endgerät zu laden. Dabei können verschie- räten durchgeführt, um digitale Inhalte (z. B. Spiele, dene Medientypen parallel bereitgestellt werden, z. B. Songs und Videos), Informationen (z. B. Neuigkeiten, Klingeltöne, Poster, Bilder, Links ins Internet etc. Dem Hinweise und Produktinformationen) und/oder Transak- Handybenutzer kann zusätzlich eine Möglichkeit zur tionen (z. B. Shopping, Videos und Zahlungen) abhängig Interaktion geboten werden, indem er mittels Textnach- vom Standort des Geräts anzubieten. Es soll beim richt eine Auswahl der gewünschten Inhalte benennt. (potenziellen) Kunden Aufmerksamkeit erregen und im Damit potenzielle Kunden ihre Bluetooth-Schnittstelle Idealfall zu Verkaufsabschlüssen führen. aktivieren, sind auffällige Werbeträger oder Promotoren Es können unterschiedliche Maßnahmen ergriffen sowie eine auf wenige Meter beschränkte Sendereich- werden im Bereich des mobilen Marketings: weite notwendig. Der Empfang sollte nicht zufällig ohne Zustimmung des Handynutzers erfolgen, andernfalls Augmented Reality (AR) ist die Ergänzung von Bildern könnte dies als Spam empfunden werden. oder Videos mit digitalen Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten mittels Einblendung oder Überlagerung. Im Marketing ermöglicht es die Verknüpfung von Onlineund Offlinewelten, um dem Kunden zusätzliche Informationen zur Verfügung zu stellen. Z. B. durch die Verbindung einer Printanzeige oder einer Imagebroschüre mit einem Produkt- oder Imagevideo, einer Webseite, einem Shop oder 3D-Animationen. Der Smartphone- oder Tabletnutzer hält sein Endgerät über die Anzeige und sieht z. B. ein Video zu dem dort beworbenen Produkt oder Unternehmen. So wird ein neues, einprägsames Markenerlebnis geschaffen. Vielzählige Szenarien und Einsatzmöglichkeiten sind denkbar. Mit AR-Apps können Kunden über ihr Smartphone dreidimensionale Modelle von Produkten betrachten, steuern, testen und anpro- Abbildung 19: Mobiles Marketing in der 3. Dimension – „Augmented Reality“ machts möglich bieren. Mobile AR-Apps können auch GPS-basierte Geodaten nutzen oder Stadtszenerien erkennen um einen Kunden beim nächsten Shopping-Trip direkt in die nächste Filiale zu führen. Bestellmöglichkeiten lassen sich in mobile oder Desktop-basierte AR-Anwendungen ebenfalls integrieren. 53 Mobile Coupons sind mobile Gutscheine und stellen die Local Based Services sind standortbezogene Dienste, digitale Version von traditionellen Gutscheinen dar. Ihre die auf Basis des aktuellen Standorts den Handynutzer Verteilung erfolgt über Internet, E-Mail und SMS. Zudem mit relevanten Informationen versorgen. Durch die Akti- können sie ausgedruckt oder auf dem Handy gespeichert vierung des GPS-Empfängers können die Standort-Koor- werden. Sie können wie auch traditionelle Gutscheine dinaten an einen Server übermittelt werden. Anschlie- ein Verfallsdatum enthalten, um Werbeaktionen zeit- ßend sendet der Server Informationen über den Standort lich zu beschränken. Je nach demografischer Segmen- zum Endgerät zurück (z. B. Google Maps). Nicht mehr tierung und kundenspezifischen Kaufmotiven können wegzudenken in der heutigen Zeit sind Tracing Services sie individuell generiert und in Form eines Data Matrix wie City-Guides, Restaurantführer, Shoppingtipps sowie Codes (QR-Code) an die anvisierte Zielgruppe geschickt Wetter- und Verkehrsinformationen. werden. Die mobilen Gutscheine enthalten CouponWert, Gültigkeitsdatum, Art der Werbung und Namen des SMS-Marketing gehört zum Direktmarketing wie auch Anbieters – z. B. bekommen Neukunden einen Preis- das E-Mail-Marketing. Allerdings wird hierfür eine Text- nachlass von zehn Prozent beim nächsten Kauf. An der nachricht an Handybenutzer mit unterschiedlichen Kasse werden die Gutscheine dann über einen Scanner Inhalten gesendet: Angebote, Produktinformation, vom Handy-Display ausgelesen und decodiert. Die Gewinnspiel, Voting, Eventankündigung etc. Dafür ist es Gültigkeit des mobilen Coupons wird umgehend mit der notwendig SMS-Keywords in Ihrer Werbung oder z. B. Datenbank des Anbieters abgeglichen, damit sicherge- auf einer Verpackung zu platzieren, so dass Ihre Kunden stellt ist, dass der Coupon nur einmal eingelöst wird. Der jederzeit und überall Informationen per SMS aufs Coupon wird anschließend entweder auf einem individu- Handy oder einem anderen Medium anfordern können. ellen Bon ausgedruckt oder sofort vom Gesamteinkauf- Dafür müssen Ihre Kunden nur den Code an die mitge- spreis abgezogen. lieferte Nummer senden und erhalten umgehend die gewünschten Informationen auf ihr mobiles Endgerät. Mobile Tagging ist die Bezeichnung für mobile Identifi- Allerdings ist es unerlässlich, dass der Absender klar kation. Dabei werden Gegenstände (Produkte, Printwer- erkennbar ist und dem Empfänger die Möglichkeit einge- bung etc.) mit ein- bzw. zweidimensionalen Barcodes räumt wird, sich jederzeit vom Verteiler abzumelden. versehen. Der Kunde kann die Barcodes mit seiner Handykamera einlesen und sie von spezieller Handysoftware interpretieren lassen. Ein Barcode führt zu einem »One-Click-Content«, z. B. über eine Internetadresse, die den Handynutzer schnell und direkt auf eine spezifische Webseite einer Aktion führt. 54 Persönliche Kundenkommunikation über Social Media im Internet (S 3.2) Die Bedeutung von sozialen Medien ist in den letzten Handlungsempfehlungen zur Regionalisierung Jahren deutlich gestiegen, die Unternehmen im Rahmen von Diskussionen in Foren, aber auch als Adressverteiler Nutzen Sie soziale Netzwerke und Communities! (z. B. Xing), nutzen können. Präsentieren Sie sich in Regionalgruppen von sozialen Netzwerken als kompetenter Ansprechpartner auf Ihrem Geschäftsgebiet. S 3.2 Eigenes Profil mit regionalen Informationen befüllen. Suchen Sie Interessenten in sozialen Netzwerken (z. B. Xing), die Sie bei Ihren Fragen unterstützen können, und sprechen Sie sie an. Weitere Vermarktungskanäle Schlüsselmaßnahmen Soziale Netzwerke und Communities S. 56 Über Ihr U nternehmen wird gesprochen – ganz sich er auch im Internet. N utzen Sie d ie Chance u sprechen S nd ie – dor t w o es darau f ankommt – mit! Tobias Fox 55 Social Media und Communities (Social-, News-, Ratgeber-Communities) Das Ziel von Communities ist der gegenseitige Kosten/Aufwand: Austausch von Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen. In aller Regel kostenlos. Sie benötigen nur etwa ein bis zwei Tage Zeit pro Monat um sich an Diskussionen zu Social-Communities (deutsch: Soziale Netzwerke) sind beteiligen und Ihr Know-how einzubringen. Portale und bestehen zur Bildung und Pflege sozialer/ geschäftlicher Kontakte. Dabei werden vom Nutzer Profil- Weiterführende Quellen: daten für andere Mitglieder sichtbar gemacht. Zudem Im Kurzleitfaden „Facebook für kleine Unter- besteht die Möglichkeit zum vielfältigen Meinungs- und nehmen und das Handwerk: Chancen Informationsaustausch. Durch den breiten Zugang haben nutzen – Gefahren beachten“ werden die die Portale in den vergangenen Jahren ihre Bedeutung wichtigsten Aspekte des Einsatzes von auch im Unternehmenskontext gesteigert. Hier bestehen Facebook dargestellt. besondere Möglichkeiten der personalisierten Werbung http://s.fhg.de/Facebook-Einsatz basierend auf den Profilen und Nutzungsgewohnheiten der Kunden. Zudem haben Unternehmen die Chance, Ein wichtiges Thema ist der Umgang mit dort unter ihrem Profil aufzutreten sowie gezielt Marke- negativen Kommentaren in den sozialen ting-Kampagnen zu platzieren. Netzwerken, und die Vermeidung eines Eine besondere Form der sozialen Vernetzung bietet Shitstorms – eine Social Media Krise. Der das Microblogging. Hier werden kurze Textnachrichten Leitfaden: „Shitstorm – Krisenprävention und Krisen- ins Internet gestellt und an interessierte Teilnehmer management in den sozialen Medien“ gibt Ihnen hierfür (z. B. potenzielle Kunden) versendet. Microblogs sind wertvolle Hilfestellungen. vergleichbar mit Blogs (siehe Seite 59), unterscheiden http://s.fhg.de/Shitstorm sich aber durch die Länge der Nachrichten und besitzen teilweise weitere Funktionen zur besseren Vernetzung von Nachrichten Dritter. Der in Deutschland am weitesten verbreitete Microblog ist Twitter (www.twitter.de). Ratgeber-Communities sind Gemeinschaften im Internet, bei denen Teilnehmer Fragen stellen und von verschiedenen Leuten/Experten eine Antwort erhalten. Diese Antworten können sehr unterschiedlich ausfallen – informativ, lustig, nicht ganz ernst gemeint oder auch einfach falsch. Wer schnell und einfach einen praktischen Rat benötigt, findet meist in Ratgeber-Communities im Internet die geeigneten Ansprechpartner. Ratgeber-Communities im Internet vermitteln Erfahrungen zwischen Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und mit unterschiedlichen Erfahrungswerten und bieten eine unkomplizierte, leicht bedienbare Plattform zum Wissensaustausch. Hier können Sie als Unternehmen Ihr Abbildung 20: Nutzung von Facebook und Twitter bei der Rotho Babydesign GmbH (https://www.facebook.com/Rotho.Babydesign, https://twitter.com/RothoBaby) Wissen zur Verfügung stellen und auf Ihre Kompetenz verweisen. Gleichzeitig ist es eine zusätzliche Möglichkeit neue Kunden anzusprechen. 56 Sprechen Sie darüber (S 3.3) Es ist nicht nur wichtig sein Unternehmen und seine Handlungsempfehlungen zur Regionalisierung Produkte gut darzustellen, sondern Mehrwerte für die (potenziellen) Kunden zu generieren. Mehrwerte können Expertenwissen zu einem bestimmten Thema sein, Verwenden Sie regelmäßig regionale Informationen in ausführliche Gebrauchsanleitungen oder weiterführende den Texten Ihres Blogs und Ihrer Webseite! Informationen sowie Kommunikation und Interaktion mit Nennung der wichtigsten Postleitzahlen, Regionen Anderen. Für die Umsetzung eigenen sich Blogs, Video- und Ortsnamen, plattformen aber auch soziale Netzwerke recht gut, um nur einige zu nennen. nicht mehr als fünf Standorte verwenden, Je ausführlicher Ihr Inhalt (Content) aufbereitet ist, desto größer wird dessen Bedeutung in Suchmaschinen einge- Hinterlegen der nächstgrößeren Stadt oder des Landkreises, schätzt, und desto eher werden Sie von (potenziellen) Kunden gefunden. Veröffentlichung von aktuellen, regionalen Nach- richten Ihres Unternehmens oder aus der Branche, neben Text auch als Audio und Video. Suchen Sie den Austausch! S 3.3 Präsentieren Sie sich in Regionalgruppen von sozialen Netzwerken als kompetenter Ansprechpartner auf Ihrem Geschäftsgebiet. Eigenes Profil mit regionalen Informationen befüllen. Weitere Vermarktungskanäle Schlüsselmaßnahmen Content-Marketing S. 58 Blogs S. 59 Foto- und Videoplattformen S. 60 57 Content-Marketing Diese Art des Marketings unterstützt die Suchma- Kosten/Aufwand schinen-Optimierung und führt langfristig zur Erhöhung Die Erstellung von wertvollem Content ist zeitaufwändig des Bekanntheitsgrades sowie zur Verbesserung des und nicht zu unterschätzen. Sie sollten deshalb aktiv eigenen Images. Zeit dafür einplanen um in regelmäßigen Abständen neuen Content zu erzeugen. Zu Beginn ist es ratsam Die Arten des Content-Marketings sind vielfältig. Es einen Dienstleister heranzuziehen, welcher mit Ihnen die ist möglich, Interessierte regelmäßig über fachliche relevanten Themen identifiziert und Sie bei der Erstel- Inhalte aus Ihrer Branche zu informieren und sich somit lung Ihres ersten Contents unterstützt. als Experte zu positionieren, dies funktioniert recht gut über Blogs, soziale Netzwerke oder aber auch über Ihre eigene Webseite. Durch die Erstellung von wertvollem Content werden Sie relevanter Ansprechpartner für Andere, wodurch Sie auch als Berater eine größere Relevanz erreichen können. Zudem dient es der Suchmaschinen-Optimierung, wenn die Texte mit den wichtigsten Keywords versehen worden sind. Große Relevanz in diesem Zusammenhang hat auch die Kommunikation mit Ihrer Zielgruppe. Sorgen Sie dafür, dass die Zielgruppe Rückmeldung gibt und somit eine Interaktion entsteht. Wichtig bei alldem ist, nicht den Eindruck von Schleichwerbung zu erwecken. Die wesentlichen Elemente des Content-Marketings sind Texte, Bilder, Videos, Infografiken oder auch Beiträge in Abbildung 21: Content-Marketing: Videos und Tipps, z. B. Töpfchentraining (www.rotho-babydesign.com) sozialen Netzwerken Eine funktionierend e ContentMarketing-Strateg ie ist für B2C- und B2B-Un ternehmen extrem wichtig gewo rden. Tobias Fox 58 Blogs Ein Blog ermöglicht dem Betreiber, sich als Experte zu Moderne Blogsysteme erzeugen diese eindeutigen Inter- einem Thema im Internet zu positionieren. netadressen automatisch. Ihr Format kann dabei sehr unterschiedlich sein. Häufig enthalten sie in der Adresse Definition den Titel des Artikels oder nutzen den Zeitstempel zu Der Vorteil erfolgreicher Blogs liegt in einer höheren dem der Artikel ins Internet gestellt worden ist Aktualität der Inhalte im Vergleich zu normalen Webseiten. Der Grund dafür ist die einfache Struk- Kosten/Aufwand turierung der Inhalte und Kommentare, für die kein Bloggen ist in der Basisversion kostenfrei, Sie benö- komplexes Content-Management-System benötigt wird. tigen lediglich Zeit. Damit ein Blog Sinn ergibt, sollten Sie In einem derartigen System werden Inhalt und Layout mindestens zwei Beiträge im Monat erstellen, was einen immer voneinander getrennt, so dass sich der Betreiber Aufwand von etwa einem Tag entspricht. nur auf die Bereitstellung von Inhalten (Texten) konzentrieren muss. Weiterführende Quellen Bei falscher Anwendung kann ein Blog auch schnell „Bekannter werden durch einen Unternehmensblog zu Nachteilen führen, denn ein Blog stellt die elektroni- – Nutzen, Vorgehensweisen und Tipps“, sche Visitenkarte des Betreibers dar. Wenn jeder Mitar- dieser Leitfaden gibt wertvolle Hilfestellen beiter eines Unternehmens ohne Vorgaben bloggen darf einen eigenen Blog zu konzipieren und und falsche Informationen einstellt bzw. Informationen umzusetzen. schlecht präsentiert, kann dies auch schnell Konse- http://s.fhg.de/Unternehmensblog quenzen auf den Ruf des Unternehmens nach sich Beispiele Bloganbieter: www.blogger.com, ziehen. www.wordpress-deutschland.org Einrichtung Bei der Umsetzung eines Blogs stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Entweder Sie besitzen einen eigenen Server, dann können Sie eine der frei und kostenlos verfügbaren Blog-Softwareprogramme, wie WordPress oder P-Machine, installieren, das Layout anpassen und los geht’s. Oder Sie suchen sich einen Provider, bei dem Sie einen Basis-Blog kostenlos ein­-­ richten können, wie twoday.net, blog.de oder Blogger.de. Stellen Sie fest, dass Bloggen Ihnen Freude bereitet, können Sie bei jedem der Anbieter einen Profiblog buchen, welcher noch weitere Funktionen besitzt. Jedem Beitrag auf einem Blog sollte im Idealfall eine eindeutige Internetadresse zugewiesen werden, über die jeder einzelne Blogbeitrag zu einem späteren Zeitpunkt Abbildung 22: Unternehmensblog der Centigrade GmbH (www.centigrade.de/blog/de) noch abgerufen werden kann. Damit können Verweise von einem Blogbeitrag auf einen anderen einfach erstellt werden. 59 Foto- und Videoplattformen Abbildung 23: Nutzung von Foto- und Videoplattformen: https://instagram.com/rothobabydesign, https://www.youtube.com/user/RothoBabydesign Derartige Portale bieten zahlreiche Interaktionsmöglich- Kosten/Aufwand keiten wie das Einladen von Freunden, Bewerben von Foto- und Videoplattformen sind kostenlos, Sie müssen Bildern oder Vergeben von Auszeichnungen, wodurch lediglich Zeit in die Erstellung der Fotos und Videos sich Benutzer miteinander vernetzen können. investieren. Sie können die Erstellung selbst über- Videos werden zunehmend von Unternehmen als Marke- nehmen oder eine Agentur damit beauftragen, die dies ting- und Serviceinstrument erkannt, über das insbe- für Sie durchführt. sondere Produkte und Dienstleistungen (potenziellen) Kunden auf unkonventionelle Art und Weise vorgestellt Weiterführende Quellen werden können. So stellen beispielsweise Friseure ihren Der Leitfaden: “Der eigene Unternehmensfilm neuesten Haarschnitt oder ein Handwerker die Funk- online” zeigt Aspekte auf, welche es bei der tionsweise eines Garagentores vor, aufgenommen mit Videoproduktion und dem anschließenden herkömmlichen Kameras und ggf. mit einem Werbevor- Marketing im Internet zu beachten gilt. http://s.fhg.de/Der-Unternehmensfilm spann versehen. Diese Videos können darüber hinaus auch in die eigene Webseite eingebunden werden. Bei veröffentlichten Aufnahmen behalten sich die Um zu verstehen, wie Videos als Marketingmittel effektiv Foto- und Videoplattformen im Allgemeinen das Recht genutzt werden können, gibt der Leitfaden: vor, das per Upload veröffentlichte Material zu lizen- “Videomarketing – Bewegtbilder als Erfolgs- zieren und kommerziell verwerten zu können. Deshalb faktor im Online-Marketing” Aufschluss. achten Sie bitte darauf, was Sie auf diesen Plattformen http://s.fhg.de/Videomarketing veröffentlichen. Beispiele: www.Flickr.de, www.YouTube.de, www.MyVideo.de 60 Nutzen Sie Partnernetzwerke für eine größere Reichweite (S 3.4) Es soll kurzzeitig ein Angebot promotet werden und viele (potenzielle) Kunden sollen es sehen können? Dann bietet es sich an, Partnernetzwerke zu bespielen und andere gut laufende Webseiten dafür mit einzubinden S 3.4 Weitere Vermarktungskanäle Schlüsselmaßnahmen Affiliate-Marketing* * Maßnahme ist nicht regionalisierbar. 61 S. 62 Affiliate Marketing Abbildung 24: Partnernetzwerk am Beispiel von zanox (www.zanox.com/de) Ziel des Affiliate Marketing ist es klickstarke Besucher Den Kern dieses Marketinginstruments bilden Part- zu gewinnen und dadurch die eigenen Einnahmen nernetzwerke, welche werbenden Unternehmen und und gleichzeitig die des werbenden Unternehmens zu Affiliates die Möglichkeit gibt, entsprechend ihrer steigern. Branchen bzw. Interessen, Partner für eine geschäftliche Kooperation zu finden. Es gibt zwei Möglichkeiten: Zum Definition einen können Sie als werbendes Unternehmen Produkte Es bezeichnet die Platzierung von Werbung eines Unter- und Dienstleistungen dem Affiliate zur Verfügung stellen, nehmens auf etablierten privaten und kommerziellen der diese dann entsprechend auf seiner Webseite plat- Webseiten. Für die Platzierung erhält der Betreiber ziert. Oder Sie als Affiliate stellen Werbefläche zur (Affiliate) der etablierten Webseite nur dann eine Entloh- Verfügung, welche Ihnen anschließend vergütet wird. nung, wenn ein Kunde eine Transaktion tätigt, beispiels- Beachten Sie jedoch, dass die beworbenen Produkte weise den Kauf einer Ware. Es stellt somit eine rein bzw. Dienstleistungen zu den übrigen Inhalten Ihrer erfolgsorientierte Vertriebsform dar, die eine Verknüp- Webseite passen sollten. fung zwischen dem werbenden Unternehmen und dem Bei der klassischen Vergütung wird beispielsweise Affiliate herstellt. die Abrechnung pro Klick (Pay-per-Click), pro Interessent oder Empfehlung (Pay-per-Lead) oder pro Verkauf Affiliate-Systeme arbeiten auf Basis einer Vermittlungs- (Pay-per-Sale) getätigt, wobei auch Mischformen provision, dabei erfolgt die Identifikation über spezielle möglich sind. Eine weitere, aber noch nicht so verbreitete Link-Codes, die der Affiliate vom System erhält und in Form stellt die Lifetime-Provision dar, die den Affiliate seine Webseite einfügt. Die Höhe der Vergütung variiert auch an späteren Umsätzen beteiligt. Die Höhe der je nach Netzwerk und werbenden Unternehmen. Vergütung kann zwischen wenigen Cent pro Klick und mehreren Euro (teilweise bis in den dreistelligen Bereich) pro Verkauf liegen. 62 Kosten/Aufwand Diese Art des Internet-Marketings ist erst empfehlenswert, wenn alle anderen Maßnahmen durchgeführt worden sind, da sie recht teuer ist. Die Einrichtungskosten zur Nutzung dieses Instruments beginnen bei etwa 5000 Euro. Darin sind Setup sowie Erstwerbemittelerstellung enthalten. Die monatlichen Betreuungskosten beginnen in der Regel bei 300 Euro, jedoch kommen hier noch die Partnerprovisionen hinzu, welche vorher von Ihnen selbst festgelegt wurden. Sie liegen in aller Regel zwischen fünf bis zwölf Prozent vom Umsatz. Provisio nsbasie kalkulie r tes un rbares d klar Market ing zeic Affiliat e-Mark hnet eting a us. Beispiele für Netzwerke: www.zanox.de, www.affilinet.de Stephan 63 Sigloch Nach der Pflicht kommt die Kür: Erfolgskontrolle und Rechtssicherheit Bei den in den vorangegangenen Kapiteln beschrie- auch zu pflegen, zu überwachen und darauf zu achten, benen Online-Marketingmaßnahmen geht es nicht nur dass alles rechtssicher ausgestaltet wird. darum, sie einfach ins Netz zu stellen, sondern diese Messen und Steuern Sie den Erfolg Ihrer Marketing-Maßnahmen Der von Ihnen zusammengestellte Online-Kommuni- Eine wichtige Kennzahl in diesem Zusammenhang ist die kations- und Marketing-Mix hat in der Regel das Ziel, Conversion-Rate. Sie zeigt, wieviel Prozent der Besu- Aufmerksamkeit zu schaffen, die Besucherzahlen zu cher zum Beispiel in einem Online-Shop bestellen. Oder steigern, aus den Besuchern Kunden zu gewinnen und auch, wieviel Prozent eine Kontaktanfrage verschicken bestehende Kunden zu binden. Um herauszufinden, ob oder eine Information abgerufen haben. Mit ihrer Hilfe die getroffenen Maßnahmen auch greifen, benötigen Sie lässt sich der Erfolg der Webseite über die Zeit messen, Informationen, anhand derer Sie die Wirksamkeit über- und der Weg zum Ziel verfolgen. prüfen können. Z. B. Neben der quantitativen Analyse empfiehlt sich, auch ►► Anzahl der Besucher auf Ihrer Webseite / in Ihrem eine qualitative Analyse des Besucherverhaltens durch- Online-Shop zuführen. Dazu können beispielsweise die Zufriedenheit der Besucher oder Abbrüche an immer wiederkehrenden ►► Schlagworte, über welche die Besucher Ihre Stellen gemessen werden. Die Ergebnisse der Überprüfung liefern Ihnen wichtige Anhaltspunkte, anhand Webseite gefunden haben derer Sie Schwachstellen erkennen und Ihre Marketing►► Welche Seiten von wem am häufigsten aufgerufen Maßnahmen optimieren können. Hilfestellung bieten sog. Web-Controlling-Tools. werden ►► Anzahl der Anfragen über Ihre Webseite ►► Anzahl der Registrierungen für Ihren Newsletter ►► Download-Zahlen ►► Anzahl der Besucher, die in Ihrem Online-Shop einen Kauf getätigt haben ►► Welche Produkte über welche Marketingmaßnahme verkauft wurden ►► Anteil der wiederkehrenden Besucher 64 Web-Controlling-Tools Abbildung 25: Web-Controlling Tool: PIWIK für saar.is Web-Controlling erlaubt eine ganzheitliche Analyse der Daneben gibt es zahlreiche Unternehmen, die kommer- Besucher aus unterschiedlichen Blickwinkeln und bietet zielle Lösungen anbieten, z. B. Adobe, etracker, mehr als die Zahl der Besucher einer Webseite und Econda, IBM oder MindLab. Bevor Sie sich für ein Tool die Seitenaufrufe. Für die Sammlung und Auswertung entscheiden, sollten Sie die Ziele, die Sie mit der Erfolgs- kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, wie messung erreichen möchten, definieren. Wichtig sind Log-Dateien, Cookies, Pixel, Tags, Mouse- bzw. Click- auch die Informationsanforderungen, die Sie an das Tool Tracking. Der Markt für Web-Controlling-Tools ist groß stellen. Eine gute Hilfestellung bieten hier Checklisten, und lässt sich in kostenfreie und kommerzielle Lösungen z. B. im E-Commerce-Leitfaden des ibi research. Dort unterteilen. Freie Produkte sind z. B. eAnalytics, Google wird das Thema Web-Controlling in einem eigenen Analytics, Piwik, WebAlizer oder Open Web Analytics. Kapitel ausführlich behandelt und an Hand von Beispielen erläutert. 65 Beispiel: Auch „teure“ Marketing-Maßnahmen können sich lohnen! Je nach betrachteter Kennzahl kann sich der Erfolg wird, kann sich auch eine „teure“ Marketing-Maßnahme von Marketing-Maßnahmen durchaus unterschiedlich (hier Banner auf Webseite 2) letzten Endes lohnen, da darstellen. Wie im Folgenden anhand von Banneran- hier die Kosten-Umsatz-Relation niedriger ist, obwohl zeigen auf zwei unterschiedlichen Webseiten gezeigt z. B. der Tausenderkontaktpreis wesentlich teurer ist. Banner Webseite 1 Banner Webseite 2 Gesamtkosten 150 € 150 € Anzahl der Einblendungen (Ad Impressions) 16.750 5.000 Klickrate 3,5 % 6% Konversionsrate 4% 6% Umsatz pro Besucher 100 € 200 € Gewinnmarge 10 % 10 % Eindeutig zurechenbarer Gewinn (= Anzahl der Einblendungen x Klickrate x Konversionsrate x Umsatz pro Besucher x Gewinnmarge – Gesamtkosten) 84.50 € 210 € Tausenderkontaktpreis 8,96 € 30 € Cost per Click 0,26 € 0,50 € Cost per Transaction 6,40 € 8,33 € Kosten-Umsatz-Relation 0,06 € 0,04 € Kennzahlen Tabelle 3: Was kosten Werbemaßnahmen? (Quelle: E-Commerce-Leitfaden 2013, ibi research) 66 Achtung: Datenschutz steht über allem! Da die Rechtsprechung mittlerweile weitgehend der Datenschutzbehörden zum derzeitigen Zeitpunkt bean- Ansicht ist, dass Datenschutzverstöße als Wettbe- standungsfreie Umsetzung hin zu den notwendigen Infor- werbsverstöße abgemahnt werden können, sollte das mationen. Thema Datenschutz nicht vernachlässigt werden. Zudem Die Anforderungen an den Datenschutz und können die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben den rechtskonformen Einsatz von Tracking- und ein offensiver Umgang mit dem Thema Daten- Tools werden im Leitfaden „Rechtssichere schutz das Vertrauen der Kunden in Ihr Unternehmen Internetseiten und Online-Shops“ des stärken. Dies gilt nicht nur, aber auch für die transpa- eBusiness-Lotsen Saar ausführlich erläutert. rente Information Ihrer Besucher über die Nutzung von http://s.fhg.de/Rechtssichere-Internetseiten-und- Tracking-Tools. Hierzu gibt es Vorgaben, die unbedingt Online-Shops einzuhalten sind. Ein Link „Datenschutz“ ist eine von den Rechtssicherheit Ihrer Marketingmaßnahmen Unabhängig davon, welche Internet-Marketingmaß- Konkurrenten, Wettbewerbsverbände und Verbraucher- nahmen Sie nutzen, müssen Sie immer Sorge dafür schutzzentralen führen. tragen, dass Sie diese rechtskonform einsetzen. Dies gilt für Webseiten, Online-Shops oder Blogs genauso wie für Insbesondere folgende Bereiche bzw. Anwendungen Social Media-Aktivitäten oder den Versand von News- müssen einer rechtlichen Überprüfung Stand halten: lettern. ►► Anbieterkennzeichnung (Impressum) Die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen an den ►► Inhalte, z. B. Fotos eigenen Unternehmensauftritt im Netz ist aber alles andere als einfach. Der Gesetzgeber hat in den letzten ►► Datenschutzerklärung Jahren immer weiter gehende Informations- und Verhaltenspflichten für Internetseitenbetreiber und Online­-Shop- ►► Online-Shops, Marktplätze und Social Media-Seiten Betreiber aufgestellt, aber auch für die Nutzung sozialer Netzwerke und E-Mail-Marketing. Die Missachtung der ►► E-Mail-Marketing rechtlichen Vorgaben kann zu Abmahnungen durch 67 Haben Sie beispielsweise eine Marketing-Kampagne Für Online-Shop-Betreiber, deren Shop sich auch an durchgeführt mit dem Ziel, Besucher auf Ihre Webseite Verbraucher richtet, ist seit dem 13. Juni 2014 die neue oder in Ihren Online-Shop zu führen, müssen Sie insbe- EU-Verbraucherrechterichtlinie (EU-Richtlinie 2011/83/ sondere auf folgendes achten: EU) maßgebend. Sie harmonisiert den Fernabsatz innerhalb der EU und hat insofern nur Auswirkungen auf fern- ►► Die wichtigsten Informationspflichten für Anbieter absatzrechtliche Fragen, nicht auf die Gestaltung des geschäftsmäßiger Internetseiten sind im Telemedien- Impressums oder der Datenschutzerklärung. Die Neue- gesetz (TMG) geregelt. rungen im Fernabsatz betreffen folgende Punkte: ►► Auf nicht rein privat genutzten Internetseiten ist eine ►► Angabe von Zahlungsmitteln und Anbieterkennzeichnung vorzuhalten. Hierfür hat Lieferbeschränkungen sich die Bezeichnung “Impressum” durchgesetzt. ►► Übersendung der AGB in Textform Die sog. Impressumspflicht gilt für alle geschäftsmäßigen Internetseiten, z. B. Unternehmenswebseiten, ►► Aufklärung über Gewährleistungsrechte, Kunden- Unternehmens-Blogs, Online-Shops und generell alle dienst und Garantiebedingungen Seiten, auf denen Werbung geschaltet wird. Darüber hinaus müssen aber auch Unternehmensseiten auf ►► Verkauf von digitalen Inhalten (Downloads / Streams) Social Media-Plattformen wie Facebook, Twitter und Google+ mit einem rechtskonformen Impressum ►► Wegfall des gesetzlichen Rückgaberechts – Neure- ausgestattet werden. Ziel der Impressumspflicht ist es Transparenz herzustellen, so dass die Besucher gelung des Widerrufsrechts schnell und einfach erfahren können, wer hinter einer ►► Darüber hinaus müssen auch der Bestellpro- Internetseite steckt. zess und die Bestellabwicklung strengen rechtli►► Darüber hinaus dient die Anbieterkennzeichnung chen Anforderungen genügen. Wenn bestimmte auch dazu, Verantwortlichkeiten für Rechtsverstöße Waren wie Nahrungsergänzungsmittel oder Beklei- auf einer Internetseite klar zu regeln. Die Anbieter- dung online verkauft werden sollen, gelten noch kennzeichnung muss leicht erkennbar, unmittelbar weitere, sog. spezialgesetzliche Informations- und erreichbar und ständig verfügbar sein. Die Recht- Verhaltenspflichten. sprechung sieht diese Anforderungen als erfüllt an, wenn die Anbieterkennzeichnung unter der Rubrik Wichtig: Datenschutz und Impressumspflicht sind noch “Impressum” oder “Kontakt” auf der Internetseite nicht europaweit einheitlich geregelt. Hier ist weiterhin verlinkt ist und dieser Link mit maximal zwei Klicks Vorsicht geboten. Das Thema Datenschutz wurde im von jeder Unterseite aus erreichbar ist. Platzieren Sie Zusammenhang mit Web-Controlling bereits ange- den Impressums-Link am besten auf jeder einzelnen sprochen. Generell gilt, dass Sie die Besucher Ihrer Seite. Webseiten umfassend über die Nutzung der erhobenen Daten aufklären müssen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie Kontaktformulare, Newsletter, Bestellformulare und Kommentarmöglichkeiten anbieten. 68 Exkurs: E-Mail-Marketing (Newsletter) Bei E-Mail-Marketing ist zunächst zwischen E-Mails an Informations- und Verhaltenspflichten, sondern sind im Bestandskunden und Nichtbestandskunden zu unter- Wettbewerbs-, Urheber- oder Markenrecht anzusiedeln. scheiden. Bei der Anmeldung sollte stets das soge- Solche inhaltlichen Rechtsverletzungen auf Internet- nannte Double-Opt-In-Verfahren genutzt werden, da der seiten lassen sich aber nur schwer überprüfen, da viele Bundesgerichtshof wiederholt entschieden hat, dass ein Fragen von einzelfallbezogenen Umständen abhängen. einfaches Opt-Out-Verfahren (wie es etwa bei Postwer- Häufige inhaltliche Rechtsverletzungen passieren bung genutzt werden kann) bei Werbung über E-Mail ►► bei der kommerziellen Kommunikation oder Telefon gerade nicht ausreichend ist. Der Nutzer muss zudem auf die Möglichkeit einer Austragung aus ►► bei Gewinnspielen dem Verteiler hingewiesen werden. Auch muss in den Newsletter-Mails ein Link zur Abmeldung vom Newsletter ►► beim Empfehlungsmarketing enthalten sein (sog. Opt-Out). Über die Newsletter-Funktion ist in der Datenschutzerklärung aufzuklären und sie ist dort in ihrer Funktionsweise zu beschreiben. ►► bei der Lizenzierung von Fotos Viele Rechtsverletzungen im Online-Bereich basieren ►► beim Markenrecht nicht auf Verstößen gegen die vorgenannten Fazit Behalten Sie bei allen Online-Werbekampagnen den Webseiten, die nicht nur gestalterisch, sondern auch Datenschutz und die Rechtskonformität im Auge. Die rechtlich in vollem Umfang überzeugen, können die Besucher werden es Ihnen danken, und Sie geben Wett- begehrten Prüfsiegel, z. B. Trusted Shops, s@fer shop- bewerbern keine Chance auf eine Abmahnung. Die ping oder website-check.de erhalten und damit offensiv Vertrauenswürdigkeit und Seriosität Ihrer Online-Auftritte werben. Ausführliche Erläuterungen zum Thema bietet können sich auch positiv auf den Umsatz auswirken, der Leitfaden „Rechtssichere Internetseiten und Onli- dem eigentlichen Ziel Ihrer Werbemaßnahmen. ne-Shops“ des eBusiness-Lotsen Saar. 69 Praxisbeispiele Im Kapitel Praxisbeispiele wird beispielhaft an drei Unter- unserer Sicht in diesem Fall ist: Hat man sich einmal nehmen aufgezeigt wie ein möglicher Marketing-Mix einen soliden Marketing-Mix aufgebaut, hat dieser auch aufgebaut sein kann. Zwei der Unternehmen lange Bestand und wird in der Regel lediglich optimiert (Flaschenbauer.de, Lieferladen.de) wurden bereits in und somit an die gegeben Anforderungen angepasst. So 2012 erstmals betrachtet. Deshalb war es natürlich span- ist es auch bei den vorliegenden Beispielen, bei denen nend für uns zu sehen, wie sich die Unternehmen bis hauptsächlich eine Optmierung der Maßnahmen erfolgte. jetzt weiterentwickelt haben. Die Haupterkenntnis aus O/D Ottweiler Druckerei – Druckerei und Kommunikationsdienstleister in einem Bei Standard-Druckaufträgen besteht ein starker Preis- Zum Unternehmen kampf. O/D hat sich im Bereich MAIL zu einem SpeziaDie O/D zählt zu den führenden Unternehmen der deut- listen für Dialogmarketing entwickelt. In diesem Bereich schen Druckindustrie. 1940 gegründet, wird sie heute in hat das Unternehmen Kunden aus allen Bundesländern 3. Generation mit 140 Mitarbeitern von Petra Krenn und und aus Frankreich. Dominique Paul geführt. Druckerei und Kommunikationsdienstleister in einem: Die Ottweiler Druckerei – kurz O/D Um über die Region hinaus Kunden anzusprechen, setzt – steht für ein cleveres Gesamtpaket: PRINT – IDEA – die Druckerei auf ein modernes Kommunikationskonzept, MAIL – SMILE. das neben der ständigen Aktualisierung und Modernisierung des Internetauftritts insbesondere auf die Steige- Die Spezialisierung daraus sind Produkte und rung von Besucherzahlen der Webseite Leistungen zur Verkaufsförderung für erfolgreiches www.od-online.de zielt. Multichannel-Marketing! Ausgangssituation Phase 1 – Werden Sie im Internet präsent! Die Reichweite und Verbreitung von Printmedien ist Webseite unangefochten hoch, dies wird sich auch in absehbarer Vor diesem Hintergrund hat O/D zunächst seine Zukunft nicht wesentlich ändern. Neue Kanäle, wie die Webseite auf die vier Geschäftsfelder ausgerichtet: digitalen Medien, führen nicht zum Verschwinden der bisherigen Kanäle, sondern zu einer gemeinsamen PRINT – Full-Service im Druck. Mit modernster Nutzung (Multichannel-Marketing). Drucktechnik in herausragender Qualität setzen wir auf klimaneutralen Druck. Unser Repertoire in diesem Die Unternehmen der Druck- und Medienindustrie richten Bereich reicht von der Druckvorstufe über ein mehrspra- ihre Produkte zunehmend an diesen Anforderungen aus. chiges Korrektorat bis hin zur Druckveredelung, Konfektionierung und Lagerhaltung. 70 Phase 1 | Aufbau Webpräsenz Webseite Phase 3 | Nutzung innovativer Phase 2 | Steigerung der Öffentlichkeitsarbeit S 2.2 Internet-Marketingmaßnahmen E-Mail-Marketing S 3.1 Mobiles Marketing S 1.1 Suchmaschinen-Marketing Suchmaschinen-Optimierung S 3.2 Social Media S 3.3 Content Marketing S 3.4 Affiliate Marketing Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing Katalog S 2.1 S 1.2 Anzeigen / Banner Werbung Online-Shop S 2.3 Produktdaten-Marketing Marktplatz S 1.3 Schlüsselmaßnahmen Folge der Umsetzung(-splanung) S X.X Schritte im Rahmen der Umsetzung(-splanung) Maßnahmen Controlling und Rechtssicherheit Web Analytics Kampagnen-Monitoring Social Media Monitoring Abbildung 26: Vorgehen zu Planung, Umsetzung und Controlling von Internet-Marketingmaßnahmen am Beispiel der O/D Ottweiler Druckerei IDEA – Kreativ auf Papier. Mit IDEA steht eine Plattform konzipieren und eine Kostenkalkulation durchzuführen. mit professionellen Ansprechpartnern zur Verfügung, die Ein weiteres Feature ist die Möglichkeit, personalisierte Kunden optimal bei der Produktentwicklung unterstützen. Webadresse auf jedem Selfmailer zu hinterlegen. Von der Umsetzung klassischer Werbeformen bis zur Darüber hinaus nutzt das Unternehmen die Webseite, Entwicklung von Ad Specials. um transparent und offen über seine Philosophie und MAIL – Zielgenau im Dialog. Heutzutage ist ein indivi- sein Leitbild zu berichten, sowie über sein Engage- duell abgestimmtes Mailing die Basis einer erfolgreichen ment in der Region, seine Anstrengungen für ein verant- Kampagne. Ob Standardlösungen, kuvertiert oder als wortliches Handeln und seine familienfreundlichen Selfmailer, als Popup oder mit Warenprobe; ob text- und Maßnahmen. Ziel ist es, darüber ein attraktives Image bildpersonalisiert oder crossmedial verknüpft mit Hilfe und eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen. des Produkts MailingFox (Print-to-Web). SMILE – Einfach und preiswert. Das Online-Portal Phase 2 – Erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit im Internet! verschafft Kunden durch modernste Software-Lösungen eine ganz neue Unabhängigkeit. SMILE ist sozusagen die eigene Online-Druckerei für Firmen. Suchmaschinen-Optimierung und -vermarktung Um ihre speziellen Leistungen im Geschäftsfeld MAIL In einem zweiten Schritt wurde für das Geschäftsfeld besser zu vermarkten und Kundenkontakte zu gene- MAIL ein Online-Portal www.derselfmailer.de umge- rieren, investiert die Druckerei seit 2012 in die Suchma- setzt. Es bietet Kunden die Möglichkeit, portooptimierte schinen-Optimierung und das Suchmaschinen-Anzeigen- Direktmailings aus einer Auswahl an Selfmailern zu Marketing sowie in Bannerwerbung. 71 Abbildung 27: Webseite der O/D Ottweiler Druckerei (www.od-online.de) Hierfür arbeitet O/D mit einer Agentur zusammen, die Erkenntnisse gezielt Werbemaßnahmen zu relevanten Suchbegriffen entwickelt, um potenzielle Neukunden anzusprechen. Suchmaschinen-Optimierung und Suchmaschinen-An- Dies führte zu eine erhöhten Nachfrage im Online-Portal. zeigen-Marketing haben die Zugriffe auf Webpräsenz bzw. Online-­Portal erhöht. Es werden regelmäßig Kalku- E-Mail-Marketing / Newsletter lationen zu den angebotenen Druckprodukten erstellt Um Bestandskunden und Interessierte über aktuelle und daraus resultieren vermehrt Aufträge. Es ist also Neuigkeiten auf dem Laufenden zu halten, werden seit eine positive Entwicklung zu beobachten. Ein weiterer 2014 regelmäßig Newsletter versandt. Dort berichtet das Vorzug sind die Auswertungsmöglichkeiten, die sich über Unternehmen über Neues in der Zusammenarbeit mit Google bieten. Daraus lassen sich Optimierungsmaß- seinen Kunden und Entwicklungen im Unternehmen. nahmen ableiten, die einen steigenden Erfolg der Werbemaßnahme ermöglichen. Phase 3 – Heben Sie sich weiter vom Wettbewerb ab! Geplante Weiterentwicklung Im nächsten Schritt ist die Erstellung eines Online- Content-Marketing Shops geplant. In diesem Online-Druckportal kann der Kunden und Interessenten erwarten gute und inter- Kunde rund-um-die-Uhr Printprodukte für den Direkt- essante Inhalte mit Mehrwert. Um dieser Anforde- marketing-Bereich, sogenannte Selfmailer, bestellen. rung gerecht zu werden, hat die O/D einen Imagefilm Diese Druckprodukte dienen der Verkaufsförderung im produzieren lassen und in den Internetauftritt integriert. Multichannel-Marketing und runden das Angebot der O/D Außerdem gibt es jede Menge erklärende Videos zu den optimal ab. Printprodukten des Unternehmens. Damit wird für hochwertige Inhalte gesorgt, die zu einer besseren Suchma- Zukünftig ist auch eine Anpassung der Webseite auf schinensichtbarkeit beitragen. mobile Endgeräte geplant, damit der Kunde jederzeit das Online-Angebot der O/D nutzen kann. 72 flaschenbauer.de – Großhandel für Flaschen, Gläser und Konservendosen Auf Grund der hohen Nachfrage wurde in 2012 eine Seinen Sitz hat das Unternehmen in Tamm bei Stuttgart. Broschüre mit Praxisbeispielen zum Leitfaden „Regio- Von hier aus vertreibt es seine Waren sowohl regional nales Internet-Marketing“ veröffentlicht. Flaschenbauer.de – mit Fokus auf den süddeutschen Raum – als auch war eines von ihnen. In der Zwischenzeit sind drei Jahre national. Im Laufe der langjährigen Firmengeschichte vergangen und wir möchten aufzeigen, was sich in den entwickelte sich die Firma Bauer von einem lokal ausge- Jahren bezüglich des Marketingkonzeptes verändert hat. richteten Familienunternehmen zu einem überregional agierenden Großhandelsunternehmen. Mit der Erweite- Zunächst kann gesagt werden, dass alle Internet-Marke- rung der Handelsambitionen in Richtung E-Commerce tingmaßnahmen von damals noch Bestand haben, öffnete sich das Unternehmen 2009 neben Großkunden jedoch durch Remarketing-Kampangen im Suchma- auch Endverbrauchern und vor allem internationalen schinen-Marketing ergänzt wurden. Zudem fand eine Märkten im deutschsprachigen Raum. Optimierung der bestehenden Maßnahmen statt. Positiv hervorzuheben ist, dass sich die Umsätze in den letzten Eine Vielzahl der Stammkunden sind Lebensmittelher- Jahren mehr als verdoppelt haben, ein kontinuierliches steller im süddeutschen Raum. Hier gibt es zahlreiche Wachstum des E-Commerce Geschäftes zu verzeichnen Kunden, die seit Jahren auf die vertrauensvolle Zusam- ist und mittlerweile zur Bewältigung der vielfältigen menarbeit mit der Firma Bauer setzen. Um diesen Aufgaben ein eigener E-Commerce Leiter eingestellt Stammkunden ein Maximum an Komfort im Bereich wurde. Recherche und Kaufabwicklung zu bieten, wurde 2009 der Online-Shop www.flaschenbauer.de realisiert. Über die Reichweiten des Internets sollte die Firma Bauer Zum Unternehmen zudem präsenter werden, Neukunden akquirieren und Konzept natürlich wettbewerbsfähig bleiben. Wie wirkungsvoll Essen ist Leben. Mit diesem Leitsatz begann bereits das diese Reichweiten-Maximierung in Bezug auf die Erwei- Praxisbeispiel lieferladen.de. Und indirekt steht auch terung des Kundenkreises und damit die Erhöhung des flaschenbauer.de mit diesem Slogan in Verbindung. Umsatzes sein würde, war Geschäftsführer Hartmuth Nahrungsmittel werden schließlich nicht nur geerntet, Bauer damals noch nicht klar. hergestellt, verkauft und gegessen. Zahlreiche Lebensmittel müssen vor dem Verkauf auch noch verpackt oder Marktsituation & Wettbewerb abgefüllt und haltbar werden. So braucht die Milch eine Die Wettbewerbssituation im Bereich des Flaschengroß- Flasche, die Marmelade ein Glas und haltbare Wurst handels ist überschaubar, aber nicht zu unterschätzen eine Dose. Um diese Gefäße, die Lebensmittel transport- und hat in den letzten Jahren gerade im B2B-Bereich fähig machen und konservieren, kümmert sich flaschen- zugenommen. Der Wettbewerb ist mittlerweile gerade bauer.de. Hinter flaschenbauer.de steht das Großhan- im E-Commerce aktiver und detailreicher geworden. delsunternehmen Bauer, das sich auf die Produktion So setzen etablierte Stammkunden zwar gerne auf die und den Vertrieb von Flaschen, Gläsern und Konserven- Vorzüge des Anbieters ihres Vertrauens, doch auch sie dosen spezialisiert hat. Das Sortiment der Firma Bauer erwarten in Zeiten neuer Kommunikationsmedien ein erstreckt sich von der Sekt- bis zur Milchflasche, vom gewisses Maß an Komfort. Dies gilt zum einen für die Honig- bis zum Joghurtglas und von der Wurst- bis zur Produktrecherche aber auch für einen unkomplizierten – Obstkonservendose. Neben verschiedenen Gefäßen in zeitlich und räumlich unabhängigen – Bestellprozess. unterschiedlichen Größen und Formen werden zudem diverse Verschlüsse und Zubehör angeboten. Eben das Zudem ist die Akquise von Neukunden heute fast komplette Gefäß mit allem drum und dran. ausschließlich über eine funktionierende Onlinepräsenz 73 Phase 1 | Aufbau Webpräsenz Webseite Phase 3 | Nutzung innovativer Phase 2 | Steigerung der Öffentlichkeitsarbeit S 2.2 Internet-Marketingmaßnahmen E-Mail-Marketing S 3.1 Mobiles Marketing S 1.1 Suchmaschinen-Marketing Suchmaschinen-Optimierung S 3.2 Social Media S 3.3 Content Marketing S 3.4 Affiliate Marketing Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing Katalog S 2.1 S 1.2 Anzeigen / Banner Werbung Online-Shop S 2.3 Produktdaten-Marketing Marktplatz S 1.3 Schlüsselmaßnahmen Folge der Umsetzung(-splanung) S X.X Schritte im Rahmen der Umsetzung(-splanung) Maßnahmen Controlling und Rechtssicherheit Web Analytics Kampagnen-Monitoring Social Media Monitoring Abbildung 28: Vorgehen zu Planung, Umsetzung und Controlling von Internet-Marketingmaßnahmen am Beispiel flaschenbauer.de möglich. Dies gilt in erster Linie für Unternehmen, die im für den festen Kundenstamm als auch für potenzielle Internet nach Flaschen, Gläsern und Konservendosen Neukunden. Um letztere anzusprechen, musste beson- recherchieren, aber auch für diejenigen, denen die Firma ders das Online-Marketing und die damit in Verbindung Bauer persönlich empfohlen wurde. Auch Empfehlungs- stehende Präsenz in den Suchmaschinen optimiert kunden informieren sich vor der Kontaktaufnahme in werden. der Regel online. Schließlich möchte man sich vorab gern ein eigenes Bild vom potenziellen Handelspartner Mit dem Aufbau einer einheitlichen, auf Onlinehandel machen. fokussierten Internetpräsenz sollten die Flaschen, Gläser und Konservendosen der Firma Bauer zudem auch Endverbrauchern zugänglich gemacht werden. Bis Ausgangssituation vor drei Jahren waren Bauer-Produkte ausschließlich Vor diesem Hintergrund war eine Optimierung der Großkunden vorbehalten. Das Kommunikationskonzept Bauer-Onlinepräsenz(en) und die Ausrichtung auf musste also zwei unterschiedlichen Zielgruppen – B2B E-Commerce unabdingbar. Bis 2012 wurden das Unter- als auch B2C – gerecht werden. Eine Erweiterung der nehmen und dessen Produkte in zwei separaten Inter- Zielgruppe sollte mit einer besseren Sichtbarkeit in den netauftritten präsentiert. Während das Unternehmen Weiten des World Wide Web einhergehen. Vor diesem auf einer Webseite dargestellt wurde, zeigte ein Online- Hintergrund musste eine konsistente, zeitgemäße und katalog die Produkte der Firma Bauer. Bestellungen natürlich suchmaschinenoptimierte Lösung realisiert konnten hier nicht abgewickelt werden. Hierfür musste werden. man auf Fax, E-Mail oder das Telefon zurückgreifen. Die Zusammenführung der beiden Präsenzen in einem Online-Shop war damit ein wichtiger Schritt – sowohl 74 Abbildung 29: Suchmaschinen-Optimierung Flaschenbauer – Google Ergebnisseite zu „Ölflasche mit Schraubmündung“ und Bestellfunktion ließen keine Fragen offen. Dies Phase 1 – Werden Sie im Internet präsent! gilt sowohl für die Benutzerfreundlichkeit des OnliOnline-Shop ne-Shops als auch für die inhaltliche „on page“ Die Basis des Relaunches bildet das Online-Shop- Suchmaschinen-Optimierung. System Magento Commerce. Die Zusammenfassung der Unternehmens- und Produktpräsentation in einem Um dem heutigen Zeitgeist gerecht zu werden, erfolgte E-Commerce-System brachte grundlegende strukturelle ein Relaunch des Online-Shops inklusive der Einführung Änderungen mit sich. Neben diversen Shop-Funktiona- eines Mobile-Shops für bessere Landingpages. litäten ist hier die Zusammenführung zweier Domains auf flaschenbauer.de zu nennen. Damit werden sämtliche User-Zugriffe in einem Websystem gebündelt. So Phase 2 – Erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit im Internet! steigt der Traffic im Shop und damit dessen Ansehen aus Perspektive der Suchmaschinen. Das Ranking (und damit die Sichtbarkeit) in den Suchergebnissen Suchmaschinenoptimierung – SEO von Google & Co wird durch diese Maßnahme deutlich Jede einzelne Produktseite auf flaschenbauer.de ist verbessert. suchmaschinenoptimiert. Dies gilt sowohl für spezielle Produkte als auch für Suchbegriffe mit regionalem Doch nicht nur die Zusammenführung der Domains, Bezug. Sucht man beispielsweise in Google nach „Ölfla- auch inhaltliche Anpassungen spielen sowohl für sche mit Schraubmündung“ steht flaschenbauer.de auf Kunden als auch für Suchmaschinen eine wichtige Platz 1 der allgemeinen Suchergebnisse. Mit der Posi- Rolle. Mit der Umstellung eines einfachen Produktka- tion in den Suchergebnissen steigt der Traffic im Shop taloges auf ein System mit Bestell- und Zahlungsfunk- und damit die Wahrscheinlichkeit neue Kunden zu tionen stieg Bauer in den E-Commerce ein und stellte akquirieren. seinen Kunden ein komfortables Ordersystem zur Verfügung. Ausführliche Produktdetailseiten mit Beschrei- Um das Vertrauen potenzieller Neukunden zu bungen, Zubehör-Optionen, Preise mit Staffelkonditionen gewinnen, ist wiederum die in den Shop integrierte 75 Abbildung 30: Produktsuche bei Google Shopping: Milchflasche Braun Flaschenbauer Unternehmenspräsentation von Bedeutung. Ein poten- Die Keywordsets, auch bedingt durch weitere Artikel im zieller Kunde möchte sich nicht nur über das Angebot Sortiment, welche in Produktkategorien und der Suchma- informieren, sondern auch direkt im Shop erfahren, mit schinen-Optimierung verwendet werden, wurden ausge- wem er Geschäfte macht. Dies ist eine wichtige vertrau- baut und erweitert. Es wurden hierzu auch ausführlichere ensbildende Maßnahme. Und hier schließt sich der Texte mit Mehrwehrtinformation erstellt, die auch unter Kreis: Die Zusammenführung von Produktverkauf und dem Aspekt Content-Marketing eingeordnet werden Unternehmenspräsentation ist ein entscheidender Faktor können. Des Weiteren werden ­Remarketing-Kampagnen für den Erfolg eines Online-Shops. erfolgreich zur Conversionsteigerung bestehender Anzeigenkampagnen eingesetzt. Regio-Targeting & Regionales Suchmaschinen-­ Anzeigen-Marketing Linkaufbau über Portale und externe Seiten Um potenzielle Kunden einer bestimmten Region anzu- Neben der Registrierung in branchenspezifischen sprechen, können auch Anzeigenkampagnen – Google Portalen nutzt flaschenbauer.de die Möglichkeit des Link- AdWords oder Bannerwerbung – lokal ausgesteuert buildings auf allgemeinen Portalen und externen Seiten. werden. Basis dessen ist das sogenannte Regio-Targe- Hier geht es einzig und allein um suchmaschinenrel- ting. Anhand von Zugriffsanalysen wird hier ausgewertet, evante Backlinks. So ist ein Portal ohne Branchenbezug aus welchen Regionen Internet-User kommen, die auf für Kunden zwar uninteressant, für Suchmaschinen aber flaschenbauer.de zugreifen. Regionen, die vermehrt in unter Umständen von hohem Wert. Je höher der Page- der Zugriffsstatistik auftreten – die also verhältnismäßig rank einer verlinkenden Seite ist, desto wichtiger ist der viele oder stark interessierte User vorweisen -werden Link für die Suchmaschinen und damit für die eigene verstärkt mit Online-Anzeigen versorgt. Durch derart Seite oder den eigenen Shop. regional ausgerichtete Kampagnen können Streuverluste Zu den bestehenden Maßnahmen wurden in den letzten vermieden werden. Entsprechend sinnvoll ist diese Form Jahren neue Kooperationen mit Blogs, Portalen und des regionalen Online-Marketings aus ökonomischen Verbänden geschlossen, welche stetig erweitert werden. Gesichtspunkten. 76 Produktdaten-Marketing Vor drei Jahren setzte man noch auf die Gewinnung Auch Produktdaten-Marketing – kurz PSM – sind für potenzieller Kunden über Gewinnspiele. Dies steht mitt- Online-Shop-Betreiber erfolgversprechende Marketing- lerweile weniger im Fokus, da man eine qualitativ hoch- maßnahmen. Mehr als die Hälfte aller Internet-User wertige Zielgruppe ansprechen möchte, die man so nicht greifen auf der Suche nach Produkten auf das Angebot erreichen kann. von Produkt- und Preissuchmaschinen zurück. Da im Marketing Online-Offline Bereich Flaschen, Gläser und Konservendosen oft große Mengen gehandelt werden, ist der Preis ein wichtiges Suchkriterium. Entsprechend kann eine Präsenz in In Bezug auf die Maximierung der Reichweite – auf Produkt- und Preissuchmaschinen für den Absatz großer bundesdeutschen Straßen – arbeitet der Fuhrpark des Mengen entscheidend sein. Bauer-Großhandels. Die Logistikflotte des Unternehmens unterstützt das Online-Marketing durch eine groß- Sucht man beispielsweise auf Google Shopping nach flächige Aufschrift der URL www.flaschenbauer.de auf „Milchflasche braun“ kommen die ersten 2 Suchergeb- seinen LKWs. Damit ist www.flaschenbauer.de auch nisse aus dem Hause Bauer. Hier gilt es zu analysieren, offline gut sichtbar. welche PSM für welches Produkt – also welche Zielgruppe – relevant ist. Allgemein gilt: Über Preis- und Produktsuchmaschinen gelangt ein stark vorselektiertes und kaufwilliges Publikum – sogenannter qualifizierter Traffic – in den Shop. User, die also auf Google Shopping nach „Milchflaschen braun“ suchen, werden ihre Milchflaschen mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit auf flaschenbauer. de kaufen. Möchte man die Produktdaten regional aussteuern, gibt es speziell dafür ausgelegte Produktsuchmaschinen wie „become“. Phase 3 – Heben Sie sich weiter vom Wettbewerb ab! Social Media Mit der Erweiterung des Kundenkreises in den B2C- Abbildung 31: Facebookauftritt – Flaschenbauer Bereich und der Öffnung des Shops für Endverbraucher gewinnt auch das Social Media Marketing an Bedeutung. Kanäle wie facebook, Twitter & Co sind weit verbreitet und erfreuen sich extremer Beliebtheit. So zielt das Social Media Marketing in erster Linie auf BrandingEffekte und die Steigerung des Bekanntheitsgrades ab, denn es erhöht die Reichweite einer Online-Präsenz. 77 Messen Komponente im Onlinehandel darstellt. Bei Fragen und Auch Messeauftritte sind eine gute Offline-Ergänzung für Unklarheiten muss – wie im „normalen“ Laden – eine den Online-Shop. Auf Genussmessen wie der Slowfood persönliche Betreuung gewährleistet werden können. in Stuttgart präsentiert das Unternehmen seine Produkte Gut geschultes Personal sollte hier in der Lage sein, regionalen Lebensmittelherstellern. Mit der Ankündi- Ihren Kunden Rede und Antwort zu stehen. Umso mehr gung derartiger Veranstaltungen im Newsbereich des zeigt es sich, dass ein integriertes Denken von Offline + Online-Shops und auf facebook.de ergänzen Online- Online in der heutigen Zeit wichtiger ist denn je. Marketing-Maßnahmen das Offline-Marketing. Anders Die Projekt- und Marketingziele wurden erreicht, der gesagt: Marketing-Kanäle im World Wide Web unter- Relaunch war zielführend – wenn auch mit einiger Nach- stützen regionale Veranstaltungen, denn eine Symbiose arbeit behaftet. Die neu eingeführten Remarketing- von Online und Offline ist nur in einem eng verzahnten Kampagnen sowie die Maßnahmen in Sachen Suchma- System möglich. schinen-Optimierung und Mobile greifen sehr gut. Erkenntnisse Geplante Weiterentwicklung Erfolgreiches Internet-Marketing oder besser umsatz- In der nächsten Zeit stehen weitere Shop-Optimie- starker Onlinehandel ist das Fazit des Relaunches der rungen an, zudem sind spezielle Mobile-Kampagnen zur Bauer-Onlinepräsenz(en). Die Zugriffe auf den Onli- Erreichung potenzieller Kunden über Suchmaschinen-­ ne-Shop www.flaschenbauer.de wachsen kontinuierlich, Anzeigen-Marketing geplant. vor allem auch mobil. Die Maßnahmen zur Umstrukturierung und dem weiteren Ausbau des Internet-Marketings der Firma Bauer gehen nicht nur mit einem erheblichen Umsatzwachstum einher, sondern erfordern auch strukturelle Änderungen innerhalb des Unternehmens. Der Kundenservice für Telefon- und E-Mail wurde sehr gut von den Kunden angenommen, welcher eine wichtige vertrauensbildende 78 Lieferladen.de – Online-Shop mit Lieferservice für regionale Lebensmittel Auf Grund der hohen Nachfrage wurde in 2012 eine von Herstellern und Händlern aus der Region Stuttgart. Broschüre mit Praxisbeispielen zum Leitfaden „Regio- So werden regionale Betriebe gefördert, kurze Trans- nales Internet-Marketing“ veröffentlicht. Lieferladen.de portwege gewährleistet und – der Umwelt zu Liebe – war eines von ihnen. In der Zwischenzeit sind drei Jahre Produkte dort verkauft, wo sie hergestellt werden. vergangen und wir möchten aufzeigen, was sich in den Kurz: Aus der Region für die Region. Jahren bezüglich des Marketingkonzeptes verändert hat. Marktsituation & Wettbewerb Zunächst kann gesagt werden, dass alle Internet-Marke- Während in 2012 das E-Commerce-Konzept für tingmaßnahmen von damals noch Bestand haben. Lebensmittel in einigen europäischen Ländern bereits Jedoch fand eine Optimierung der Maßnahmen statt, voll etabliert war – beispielsweise durch LeShop in so z. B. im Bereich des Anzeigen-Marketings, welches der Schweiz oder Tesco’s in England – steckte es in durch Geotargeting erweitert wurde. Deutschland noch in den Kinderschuhen und deckte lediglich Trockenartikel oder Nischenprodukte wie inter- Zum Unternehmen nationale Spezialitäten ab. Bis dato waren Ansätze mit frischen Produkten entweder Konzept gescheitert oder nicht glaubwürdig. Die mangelnde Essen ist Leben. Getreu diesem Motto hat sich das Glaubwürdigkeit bezog sich hauptsächlich auf Kühlpro- Bewusstsein der Deutschen in Bezug auf Ernährung in dukte wie Fleisch, Frischmilch o.ä., da in Deutschland den letzten Jahren geändert. Der Trend zeigt eine deut- die „Frische-Garantie“ ein erfolgsentscheidender Faktor liche Tendenz zu hochwertigen, sprich frischen und ist. Eine Frische-Garantie kann bei überregionalem regionalen Lebensmitteln. Besonders junge Familien, Bezug jedoch nur unter extrem hohen Kosten gewähr- aber auch immer mehr bewusst lebende Menschen, leistet werden. Diese wiederum stellen das gesamte gehen diesen Weg um sich selbst und ihrer Umwelt Konzept eines Lebensmittel-Lieferservices in Frage, etwas Gutes zu tun. da man für frische Produkte nun doch zum stationären Doch bewusste und qualitativ hochwertige Ernährung ist Händler gehen muss. Heute ist es anders und es gibt in der Regel mit einem nicht unerheblichen Aufwand an deutlich mehr Wettbewerb, was für insgesamt mehr Zeit und Geld verbunden. Dies trifft vor allem berufstätige Nachfrage am Markt sorgt, wobei die Marktakzeptanz in Menschen und junge Familien, für die Zeit ein ebenso Deutschland noch immer nicht auf dem Niveau ist, auf wichtiges Gut wie gesunde Ernährung ist. dem man es gerne hätte. Hier setzt das Konzept der Lieferladen.de Stuttgart Ausgangssituation GmbH an. Auf www.lieferladen.de kann man hochwertige Lebensmittel online bestellen und bekommt sie Lieferladen.de ist als Start-Up-Unternehmen ohne zum Wunschtermin direkt vor die Wohnungstür gelie- stationäre Niederlassung gestartet. Das Unternehmen fert. „Hektik, Zeitdruck und die ewige Parkplatzsuche vertreibt seine Produkte ausschließlich online und ist – diese Begriffe sollen in Zukunft nicht mehr mit dem dabei vollständig regional – derzeit auf die Region Stutt- Einkaufen in Verbindung gebracht werden“ so Eber- gart und Ulm – ausgerichtet. Sämtliche Prozesse ange- hardt Weber, Gründer und Geschäftsführer der in 2010 fangen bei der Logistik vom Bezugspartner bis zum gegründeten Lieferladen.de Stuttgart GmbH. Er hat sich Endverbraucher, über die IT-Infrastruktur bis hin zur zum Ziel gesetzt, seinen Kunden ein Stück Lebens- Marketing-Strategie sind von Grund auf konzeptioniert qualität zu schenken. Dabei liegt der Fokus neben der und neu entwickelt worden. Ersparnis an Zeit auf qualitativ hochwertigen Produkten 79 Phase 1 | Aufbau Webpräsenz Webseite Phase 3 | Nutzung innovativer Phase 2 | Steigerung der Öffentlichkeitsarbeit S 2.2 Internet-Marketingmaßnahmen E-Mail-Marketing S 3.1 Mobiles Marketing S 1.1 Suchmaschinen-Marketing Suchmaschinen-Optimierung S 3.2 Social Media S 3.3 Content Marketing S 3.4 Affiliate Marketing Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing Katalog S 2.1 S 1.2 Anzeigen / Banner Werbung Online-Shop S 2.3 Produktdaten-Marketing Marktplatz S 1.3 Schlüsselmaßnahmen Folge der Umsetzung(-splanung) S X.X Schritte im Rahmen der Umsetzung(-splanung) Maßnahmen Controlling und Rechtssicherheit Web Analytics Kampagnen-Monitoring Social Media Monitoring Abbildung 32: Vorgehen zu Planung, Umsetzung und Controlling von Internet-Marketingmaßnahmen am Beispiel Lieferladen.de Ein Bezug zu Stuttgart wurde im Namen bewusst Phase 1 – Werden Sie im Internet präsent! vermieden, da das Konzept als Pilotprojekt in Stuttgart Online-Shop startete und inzwischen auf die Region Ulm ausgeweitet Die Entwicklung des Firmennamens und des Logos wurde, weitere Städte sind geplant. Marketingrelevante sind wichtige Basiskomponenten in der marketingrel- Maßnahmen müssen dann Bezug auf die neuen evanten Unternehmenskommunikation – sowohl für den Regionen nehmen. Online- als auch den Offline-Gebrauch. So muss der Name kurz und einprägsam sein – Lieferladen.de. Der Die technische Basis von Lieferladen.de bildet ein Name macht zudem deutlich, was hinter der Idee eines speziell auf dieses Lebensmittel-Einzelhandels-Konzept Online-Lieferservices für regionale Lebensmittel steckt: angepasstes Online-Shop-System. Im Hintergrund des Ein Laden steht für Individualität, denn wie an einer Theke für den Kunden sichtbaren Verkaufsinstrumentes – des kann man sich hier Artikel in der gewünschten Konfektio- eigentlichen Online-Shops – stehen komplexe Verwal- nierung zusammenstellen lassen. So bestellt man Wurst tungs- und Logistikstrukturen. Um alle Steuerungspro- oder Käse beispielsweise in Gramm, Dicke des Zuschnitts zesse in Bezug auf Kunden, Händler und Produkte in und wählt die Verpackung. Zahlreiche Optionen und Varia- einem System zu vereinen, wurde Lieferladen.de mit der tionen sind so möglich. Dabei wird der Unterschied zu brickfox E-Commerce-Suite umgesetzt. einem Supermarkt, in dem man vorwiegend abgepackte Produkte kaufen kann, deutlich. „Liefer-“ steht für den Die brickfox E-Commerce-Suite ist in der Lage neben Servicegedanken: Frische Lebensmittel werden direkt dem Online-Shop auch alle relevanten Hintergrund- nach Hause geliefert, bequem & einfach ohne Einkaufs- systeme darzustellen. So werden zum einen die zahl- stress. Mit dem Namensende „.de“ wird deutlich, dass der reichen Schnittstellen zu den verschiedenen Händlern Lieferladen im WWW zu finden ist. und Herstellern in brickfox gebündelt. 80 Abbildung 33: Automatische Postleitzahlenprüfung (www.lieferladen.de) Deren Produktdaten sind so direkt mit den Shop-Funktio- burg und Waiblingen. Gehört die PLZ zu einem dieser nalitäten verknüpft. Verfügbarkeiten, Preise und andere Liefergebiete, kann der Kunde seinen Einkauf fortsetzen. sich ändernde Daten sind damit immer auf dem aktu- Gehört sie nicht dazu, wird er darauf hingewiesen, dass ellsten Stand. Zudem verwaltet die brickfox E-Commerce diese Region leider nicht beliefert werden kann. Suite sämtliche Kundendaten und steuert alle für den Bestellprozess relevanten Daten. Die Analyse von Postleitzahlen lässt zudem Rückschlüsse auf das Interesse bzw. das Kaufverhalten von Die Erweiterung des Online-Shops auf den neuen Kunden zu. Regionale Marketing-Aktionen können so Standort Ulm war recht unproblematisch, dank der gezielt ausgerichtet und effektiv gestaltet werden. zentralen überregionalen Verwaltung trotz regionaler Geschäftsausrichtung. Kommunikation – Unternehmensdarstellung Mehr noch als ein „normaler“ Laden ist ein Online-Shop Kommunikation der regionalen Begrenzung – auf das Vertrauen seiner (potenziellen) Kunden ange- Automatische Postleitzahlen Prüfung wiesen. Offene Kommunikation und Transparenz sind In den Bereich der Kommunikation zählen auch ausführ- für die Gewinnung neuer Kunden von grundlegender liche Informationen zu den Lieferbedingungen – insbe- Bedeutung. So setzt Lieferladen.de auf eine ausführ- sondere der Liefergebiete. Diese sind für Neukunden liche Unternehmensdarstellung von der Firmenphiloso- aufgrund der regionalen Begrenzung unerlässlich. So phie über die Vorstellung des Teams bis zur Präsentation enthält der Shop – neben einer genauen Auflistung der der Partnerunternehmen – alles mit regionalem Bezug. Orte, die beliefert werden können – eine automatische Regionale Partnerunternehmen von der Hegnacher Postleitzahlen-Prüfung. Diese greift bei Kunden, die Mühle bis zur Landmetzgerei in Owen/Teck werden mit zum ersten Mal im Online-Shop und somit noch nicht einer eigener Seite und genauer Adresse vorgestellt. registriert sind. Legt ein (potenzieller) Neukunde seinen Das Lieferladen.de-Team wird auf Bildern vorgestellt und ersten Artikel in den Warenkorb, öffnet sich die auto- bekommt so Persönlichkeit – eine wichtige Komponente matische PLZ-Prüfung. Hier muss der Kunde die PLZ für ein Unternehmen aus der Region. Schließlich möchte der gewünschten Lieferadresse eingeben, z. B. für den man – wie auch im „normalen“ Laden – wissen, bei wem Raum Stuttgart und die Landkreise Esslingen, Ludwigs- man einkauft. 81 Phase 2 – Erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit im Internet! Lieferladen.de im Anzeigenbereich ganz oben. Man kann davon ausgehen, dass User, die nach diesen Begriffen suchen, nicht nur gezielte Kaufabsichten haben, sondern diese auch innerhalb der obersten Ranking-Links Suchmaschinen-Optimierung – SEO umsetzen. Sowohl im Shopbereich als auch in der Unterneh- Sowohl für die Suchmaschinen-Optimierung als auch für mensdarstellung sollten die Inhalte gut strukturiert und das Anzeigen-Marketing wurde die Anzahl der Keywords weboptimiert aufbereitet sein. Dies gilt sowohl in Bezug für die Produktkategorien weiter ausgebaut und erwei- auf die Wahrnehmung der Leser als auch für die Präsenz tert. Zusätzlich wird beim Anzeigen-Marketing Geotarge- in den Suchmaschinen. Formulierungen wie „regionale ting auf Postleitzahleben eingesetzt um Streuverluste zu Lebensmittel online“ und „Stuttgart“ sind für die Suchma- vermeiden. schinen relevant. Neben den gezielt formulierten fixen Inhalten spielen auch regelmäßige News eine wichtige Linkaufbau über externe Seiten und Portale Rolle. Nicht nur Kunden wollen über Neuerungen infor- Auch Links von externen, themenbezogenen Internet- miert werden, auch die Suchmaschinen müssen immer seiten wirken sich positiv auf das Ranking in den Such- wieder mit regionalen Formulierungen in Form von maschinen aus. Die Wirkung dieser Maßnahme ist zum Neuigkeiten „gefüttert“ werden. einen von der Gewichtung der Seite abhängig, auf der der Link gesetzt wird und zum anderen von seiner Posi- Regionale Begriffe spielen besonders im Shopbereich tion auf der verlinkenden Seite. Je besser das Ranking eine wichtige Rolle. So wurden auf jeder einzelnen Seite dieser Seite ist und je zentraler der Link auf der Seite Titel, Kategorie-Texte oder Produktbeschreibungen platziert wird, umso höher wird der Link von den Such- mit suchmaschinenrelevanten Begriffen ausgestattet. maschinen gewertet. Je mehr hochwertige Links zur Beispiele hierfür sind „bio maultasche stuttgart“ oder eigenen Seite bzw. zum eigenen Shop führen, umso ­„bio wurst stuttgart“. Gibt man diese Begriffe in die besser werden Seite bzw. der Shop von den Suchma- Google-Suche ein, erscheinen die Links von Lieferladen.de schinen wahrgenommen. an erster Stelle (nach den Anzeigen) im Ranking. Auch die Linktexte sind mit „… Lebensmittel im Stuttgarter Besonders wertvoll sind hier natürlich Links, die nicht nur Online-­Shop kaufen …“ regional ausgerichtet und führt der Sichtbarkeit in den Suchmaschinen gelten, sondern direkt auf die jeweilige Produktseite im Shop. zudem auch Traffic generieren. Ein Beispiel für den Traffic generierenden Linkaufbau über externe Seiten ist Suchmaschinen-Anzeigen-Marketing – SEA die Empfehlung des Lieferladen.de Grill-Bundles über die Um im Anzeigenbereich der Suchergebnisse von Google Webseite der SWR3-Grillparty. Da es sich hier jenseits & Co. – also im mit Anzeige gekennzeichneten Bereich des Link-Buildings um eine spezielle Verkaufsaktion ganz oben oder in der rechten Spalte – zu erscheinen, handelt, wurde eine spezielle Landingpage realisiert, nutzt man AdWords Kampagnen. Auf Basis der wich- über die Kunden vom Link direkt zum Grillgut-Bundle tigsten Keywords wurden AdWords Kampagnen auch für geleitet werden. Auf diesem Weg konnte Lieferladen.de Lieferladen.de umgesetzt. Hier zahlt die Lieferladen.de einige Kunden für sich gewinnen. GmbH pro Klick, zieht jedoch aufgrund gezielter Suchbegriffe kaufwilliges Publikum – also qualifizierten Traffic Leichter gestaltet sich das Thema Link-Building im – in den Shop. Sucht man in Google & Co. beispiels- Bereich der Portale – sprich in unterschiedlichen digi- weise nach „regionale Lebensmittel Stuttgart“ erscheint talen Branchenverzeichnissen. Jedoch sind Links aus 82 Portalen in Bezug auf die Sichtbarkeit von Suchma- Um die Kunden noch passgenauer anzusprechen, wurde schinen auf deutlich niedrigerem Niveau einzustufen als ein Ausbau des Newsletter-Marketings vorgenommen. Links von „normalen“ Seiten. Portaleinträge dienen so Dabei wurde ein besonderer Wert auf die Bestands- eher dem Zweck, Kunden in den Shop zu locken, sprich kunden gelegt. Traffic zu generieren. Auch dieser wird von den Suchmaschinen registriert und wirkt sich positiv auf das Ranking aus. Zudem bringt Traffic natürlich potenzielle Kunden in Phase 3 – Heben Sie sich weiter vom Wettbewerb ab! den Shop. Da auch diese aufgrund der gezielten Suche „vorsortiert“ sind, kann man hier von qualifiziertem Traffic Mobile Marketing sprechen. Mobile Marketing ist besonders für Shops dieser Art Zu den bestehenden Maßnahmen wurden in den letzten eine wichtige Komponente, denn das mobile Internet Jahren neue Kooperationen mit Blogs, Portalen und hat den Massenmarkt erreicht. Immer mehr Menschen, Verbänden geschlossen, welche stetig erweitert werden. die online einkaufen, möchten diese Möglichkeit überall nutzen können. Auf mobilem Weg findet das Einkaufen Online-Werbung mit Gutschein-Deals bei einem Café in der Sonne oder gar auf dem Spielplatz Anfänglich war die Werbung mit Gutschein-Aktionen auf statt. Das ist keine Zukunftsmusik, sondern jetzt schon Seiten wie www.groupon.de oder www.schwabendeal.de, Realität. Die Zielgruppe von Lieferladen.de gehört zu den die regional bzw. auf eine spezielle Stadt ausgerichtet sogenannten Smart-Natives – Menschen, die das mobile werden, sehr erfolgreich. So wurden am Tag, an denen Internet bereits heute gewinnbringend in ihren Alltag die Deals online gestellt wurden, über 1.000 Besucher integrieren. So ist der Online-Shop für die Nutzung via auf Lieferladen.de registriert. Zudem konnten über 100 iPad optimiert. In Planung ist zudem eine iPhone App. Gutscheincodes verkauft werden. Das bedeutete einen Zugewinn an suchmaschinenrelevantem Traffic, eine Social Media erhebliche Steigerung des Bekanntheitsgrades und vor Im Bereich Social Media ist Lieferladen.de auf facebook allem die Akquise zahlreicher Neukunden. und Twitter präsent. Auch hier ist eine Steigerung des Inzwischen wurde diese Marketingmaßnahme auf Bekanntheitsgrades und die Erhöhung des Traffics auf die erste Bestellung reduziert, um nicht auschließlich den Online-Shop das Ziel. Schnäppchenjäger anzuziehen und sich somit einen In der Lieferladen.de-Facebook-Präsenz wird das Unter- festen Kundenstamm aufzubauen. nehmen vorgestellt und der Lieferladen.de-Fan darüber E-Mail-Marketing hinaus mit Kochrezepten versorgt. Wer also Anregungen Ebenso „brandaktuell“ und ein wichtiges Tool zur und Anleitungen für Gaumenfreuden á la Bio-Tafel- Bestandskundenpflege ist der wöchentliche E-Mail- spitz auf Apfel-Meerrettich-Soße und andere Lecke- Newsletter. Als digitaler – und im Sinne von Liefer- reien braucht, wird auf http://www.facebook.com/Liefer- laden.de – umweltfreundlicher Newsletter enthält er vor laden fündig. Hier gibt es nicht nur die richtige Rezeptur, allem aktuelle Angebote. Diese angebotenen Produkte sondern auch die Möglichkeit, alle Zutaten direkt zu kommen fast ausschließlich aus der Region und haben bestellen. Ein Link zum Bundle mit den entsprechenden oft einen saisonalen Bezug. So werden Lieferladen. Zutaten und fertig ist der Einkauf für das Sonntagessen. de-Newsletter-Angebote gern wahrgenommen und Aktuelle News zwitschert @Lieferladen auf Twitter.Hier können auf diesem Wege ganz einfach per Mail weiter wird man – ebenso wie durch das Abbonnieren eines empfohlen werden. RSS-Feed – mit Infos zu besonderen und aktuellen 83 „Luftballon“ ist Beispiel-Medium mit extrem hoher regionaler Zielgruppen-Relevanz. Auch Werbeanzeigen auf Bussen oder U-Bahn-Plakaten fahren mitsamt potenziellen Kunden regelmäßig durch Stuttgart. Plakate und Postkarten mit Gutscheincodes runden das OfflineMarketing-Programm ab. Messen Auch Messeauftritte sind Teil des Lieferladen.de „Offline“Marketings. Hier sind Themenrelevanz und regionaler Bezug unabdingbar. Sowohl auf der Stuttgarter „kulinart“ – einer kulinarischen Erlebnismesse – als auch auf der Slowfood konnte Lieferladen.de viel Aufmerksamkeit und zahlreiche Kunden für sich verbuchen. Erkenntnisse Abbildung 34: Facebookauftritt – Lieferladen Der sogenannte Proof of Concept ist erbracht. Das Aktionen versorgt. Hier erfährt man beispielsweise, Start-Up-Unternehmen verzeichnet regelmäßige Erfolge wann es regionale Erdbeeren gibt, mit welchen Lecke- und konnte in den letzten 3 Jahren um den Standort Ulm reien Lieferladen.de die Grillsaison eröffnet oder wann erweitert werden. Die Zahl der Neukunden nimmt ebenso welches Bonusprogramm startet. kontinuierlich zu wie wiederkehrende Bestellungen von Bestandskunden. Marketing Online-Offline Dies ist das Ergebnis konsequenter Planung und Printkampagnen entsprechend konsistenter Projektumsetzung. Durch Als Ergänzung zum Online-Marketing gab und gibt es regelmäßiges Controlling – u.a. das Tracking im Online- verschiedene Werbekampagnen die „offline“ wahrge- Marketing – können Prozesse analysiert, angepasst nommen werden. Diese Online-Offline-Verbindung ist und verbessert werden. Das „Finetuning“ ist eine wich- besonders im regionalen Bereich sehr wichtig. Hier geht tige Komponente zur Optimierung von Prozessen und es in erster Linie darum, seinen Bekanntheitsgrad in Marketingmaßnahmen. einer bestimmten Region zu steigern und Neukunden zu gewinnen. Geplante Weiterentwicklung Lieferladen.de arbeitet mit Printkampagne in unter- Auch wenn bei Lieferladen.de zentral ein online- schiedlichen Bereichen des öffentlichen Lebens. So gibt basiertes Geschäftsmodell im Vordergrund steht, wird es Anzeigen in regionalen Zeitungen und Broschüren. zur noch besseren Marktakzeptanz mit Katalog- und Der monatlich erscheinende Stuttgarter Familienratgeber Telefonbestellung experimentiert. 84 Das eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen Das „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen“ ist eine Förderinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). 38 regionale eBusiness- Kiel Lotsen haben die Aufgabe, insbesondere mittelständischen Unternehmen deutsch- Lübeck landweit anbieterneutrale und praxis- Schwerin Hamburg nahe Informationen für die Nutzung Neubrandenburg moderner Informations- und KommuniBremen kationstechnologien (IKT) und möglichst effiziente eBusiness-Prozesse zur Verfügung zu stellen. Potsdam Hannover Osnabrück Die Förderinitiative ist Magdeburg Münster Teil des Förderschwerpunkts Berlin Brandenburg a.d.H. Lingen „Mittelstand-Digital – IKT-An- Dortmund wendungen in der Wirtschaft“. Hagen Cottbus Paderborn Leipzig Zu „Mittelstand-Digital“ gehören ferner die FörderiniAachen tiativen „eStandards: Dresden Köln Ilmenau Geschäftsprozesse standardi- Chemnitz Gießen sieren, Erfolg sichern“ und Koblenz Hof „Einfach intuitiv – Usability für den Mittelstand“. Darmstadt Saarbrücken Unter www.mittelstand- Würzburg Kaiserslautern Nürnberg digital.de können UnterRegensburg nehmen sich über die Aktivitäten der eBusiness-Lotsen informieren, auf Stuttgart die Kontaktadressen der regionalen Augsburg Ansprechpartner sowie aktuelle Veranstaltungstermine zugreifen oder auch Publikationen einsehen und für sich herunterladen. eBusiness-Lotsen ISBN 978-3-8396-0901-9 9 783839 609019 Frankfurt (Oder) Weingarten Freilassing