MINIMALINVASIVES MONITORING – FALLSTUDIE: Elektive Leberresektion EINFÜHRUNG Das gebräuchlichste Verfahren zur Messung des Herzminutenvolumens eines Patienten ist das Setzen eines Pulmonalarterienkatheters mit anschliessender Thermodilutionsmessung. Dieses Verfahren ist unter den meisten klinischen Bedingungen zwar genau, jedoch auch invasiv. Ein minimal invasives und einfaches Verfahren für das Monitoring des Herzminutenvolumens wäre von unschätzbarem Wert für schwer kranke Hochrisikopatienten, die sich einer Operation unterziehen müssen. Angaben zum Patienten: 54-jähriger Mann, 170 cm, 74 kg, Körperoberfläche (BSA) 1,87 m2 Anamnese: Hypertonie, Diabetes mellitus, koronare Herzerkrankung mit schlechter linksventrikulärer Ejektionsfraktion von 35 % ERLÄUTERUNGEN Abbildung 1 Der Patient wurde für eine elektive Leberresektion aufgrund eines hepatozellulären Karzinoms in den Operationssaal gebracht. Die Vitalzeichen vor der Operation lauteten wie folgt: Blutdruck (BD) 150/85, Herzfrequenz (HF) 66/min, Atemfrequenz 14/min. Es erfolgte eine Vollnarkose mit endotrachealer Intubation nach der Induktion mittels 2 mg/kg Propofol intravenös und Muskelrelaxation mittels 0,9 mg/kg Rocuronium. Nach der Induktion wurden Überwachungsgeräte angeschlossen, u. a. zum Monitoring des arteriellen Blutdrucks und zentralvenösen Drucks (CVP). Der initiale CVP lag bei 8 mmHg. Die Narkose wurde mittels Isofluran in Sauerstoff und Distickstoffmonoxid aufrechterhalten. Zwei Stunden nach Beginn der Operation bemerkte der Anästhesist Veränderungen der Vitalzeichen des Patienten. Der Blutdruck fiel auf 95/44. Das Elektrokardiogramm zeigte eine Herzfrequenz von 126/min, Sinustachykardie ohne Veränderungen des ST-Segments. Der CVP lag bei 7 mmHg. Der Blutverlust betrug bis zu Abbildung 2 diesem Zeitpunkt ungefähr 600 ml. Die Urinausscheidung seit dem Beginn der Operation betrug 30 ml. Der Anästhesist verabreichte eine Bolusgabe von 500 ml Kolloidlösung, ohne dadurch eine Verbesserung der hämodynamischen Parameter zu erzielen. An den vorhandenen arteriellen Zugang wurde ein Sensor zur Messung des Herzminutenvolumens (Edwards FloTracSensor, Edwards Lifesciences, Irvine, CA, USA) angeschlossen. Die initialen Messungen ergaben ein Herzminutenvolumen von 1,9 L/min (Herzindex von 1,0 L/min/m2). Das Schlagvolumen (SV) war mit 25 ml verringert (Schlagvolumenindex 13 ml/m2) und die Schlagvolumenvariation (SVV) betrug 20% (Abbildung 1). Zusätzliche Bolusgaben von jeweils 250 ml (insgesamt 750 mL) einer Kolloidlösung erhöhten das Herzminutenvolumen auf 2,5 L/min. Die SVV verbesserte sich auf 10%, das SV blieb jedoch mit 40 ml niedrig. Der Blutdruck lag bei 99/54, die Herzfrequenz bei 110/min. Daher wurde mit einer intravenösen Infusion Epinephrin mit 0,05 mcg/kg/min begonnen, die entsprechend den hämodynamischen Parametern allmählich auf 0,1 mcg/kg/min gesteigert wurde. Das Herzminutenvolumen stieg auf 5,1 l/min und die Vitalzeichen kehrten auf fast normale Werte zurück (Blutdruck 125/67, Herzfrequenz 102/min, CVP 6 mmHg). Nach der Operation blieb der Patient intubiert und beatmet und wurde zur postoperativen Versorgung auf die Intensivstation verlegt. Am folgenden Tag wurde der Patient extubiert. Am Operationstag auf der Intensivstation durchgeführte Labortests auf Herzenzyme ergaben erhöhte Troponin I- und Kreatinkinase-MB-Fraktionsspiegel, die auf eine Myokardischämie hinwiesen. zusätzlichen Flüssigkeitslast nachteilig sein, da der Patient eine schlechte linksventrikuläre Funktion aufweist. Ein unüberlegtes und übermässiges Ersetzen von Flüssigkeit kann zu einer kongestiven Herzinsuffizienz führen. Als der initiale Flüssigkeitsbolus nicht zu einer Verbesserung des Blutdrucks des Patienten führte, wurde durch eine Messung mit dem FloTrac-Sensor deutlich, dass Herzminutenvolumen und Schlagvolumen vermindert waren und die Schlagvolumenvariation bei mehr als 10% lag. Hypovolämie wird mit einer zu hohen SVV in Verbindung gebracht. Trotz einer Verbesserung der SVV durch zusätzliche Flüssigkeit blieb das Herzminutenvolumen niedrig. Dies war ein Indikator für eine schlechte Kontraktilität des Herzens. Daher bestand die korrekte Intervention in einer inotropischen Unterstützung mittels einer intravenösen Infusion von Epinephrin zur Verbesserung der Herzfunktion. Der FloTrac-Sensor ist ein weniger invasives System für das hämodynamische Monitoring, die eingesetzt werden kann, um kontinuierliche Messungen von Herzminutenvolumen, Schlagvolumen und Schlagvolumenvariation über einen Katheter zum Messen des Arteriendrucks zu überwachen. Der Sensor ist nützlich in der perioperativen Umgebung und ermöglicht das Monitoring von Hochrisikopatienten mit signifikanten Herzkrankheiten, die sich einer grossen Operation mit potenziell grossen Flüssigkeitsbewegungen und einem potenziell hohen Blutverlust unterziehen müssen. Der Sensor wird auch zur inotropischen Therapieführung und präzisen Titration der kardiovaskulären Medikation in Echtzeit verwendet. Erstellt von: Tong J. Gan, M. D. Duke University Medical Center Durham, North Carolina (USA) DISKUSSION Dieser Fall zeigt die Nützlichkeit eines weniger invasiven, leicht einzusetzenden Herzminutenvolumenmonitors im Operationssaal. Vor diesem klinischen Hintergrund, bei dem die Leberresektion in der Regel mit einem signifikanten Blutverlust einhergeht, besteht das initiale Management üblicherweise aus einer Wiederherstellung des Flüssigkeitshaushalts, um das effektiv zirkulierende Blutvolumen zu ersetzen. Wenn sich die hämodynamischen Parameter nicht verbessern, kann die Aufrechterhaltung der Tong J. Gan, M. D. ist als Berater für Edwards Lifesciences tätig. Nur für Ärzte. Umfassende Verordnungsinformationen s. Anwendungshinweise. Edwards Produkte, die in Europa in Verkehr gebracht werden und die Grundlegenden Anforderungen nach Artikel 3 der MedizinprodukteRichtlinie 93/42EWGerfüllen, sind mit dem CE-Zeichen versehen. Edwards und FloTracVigileo sind Marken der Edwards Lifesciences Corporation. Edwards Lifesciences und das stilisierte E-Logo sind Marken der Edwards Lifesciences Corporation und beim United States Patent and Trademark Office registriert. © 2007 Edwards Lifesciences SA Alle Rechte vorbehalten. 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