Geschichte Zusammenfassung JII.1 #1 Hitlers Machtergreifung/Machtübernahme Hitlers Machtübernahme beginnt am 30. Januar 1933, wenn er von Hindenburg zum deutschen Reichskanzler ernannt wird. Die deutschen waren damals der Meinung man könne Hitler zähmen und den Nationalsozialismus somit entzaubern. Das ganze klappte bekanntermaßen nicht. Hitler konnte nicht gebändigt werden, wobei auch der Reichstagsbrand eine Rolle gespielt hat. Dieser Brand war ein Feuer im Gebäude des Reichstages am 27. Februar 1933, bei dem die Stätte Deutscher Herrschaft stark beschädigt wurde. Hitler schob die Schuld auf Oppositionelle und steckte daraufhin 4000 zum Teil auch führende Oppositionelle in „Schutzhaft“. Offiziell zum Schutze der Bevölkerung, inoffiziell zur eigenen Sicherheit. Aufgrund dieses Brandes machte Hitler über Hindenburg auch von der Notstandsverordnung der Weimarer Verfassung gebrauch und setzte die gesamte Verfassung außer Kraft. Dieser Artikel 48 ermöglichte es dem Reichspräsidenten direkt auf die Gesetzgebung einzuwirken. Hitler konnte nun bis zur nächsten Wahl kaum gestört seine Propaganda auf Staatskosten vollführen. So kamen ausführlichste Berichte über die NSDAP in Fernsehen und Radio. Trotzdem erhielt Hitlers NSDAP bei der Wahl am 5. März 1933 „nur“ 44% der Stimmen, hatte also noch keine absolute Mehrheit, sondern musste mit der DNVP (8%) koalieren. Dies brachte Hitler dennoch eine solche Mehrheit, dass er den Reichstag dazu bringen konnte sich selbst abzuschaffen. Hitler setzte mit seinen Helfern die anderen Parteien dermaßen unter Druck, dass alle außer der SPD am 23. März 1933 für das sogenannte Ermächtigungsgesetz stimmten. Dieses Gesetz beinhaltete die Abschaffung des Reichstages und die Ermächtigung Hitlers zum alleinigen Führer Deutschlands. Nun fehlte Hitler nur noch der Schritt zum Reichspräsident. Diesen vollzog er am 2. August 1934, dem Todestag Hindenburgs. Hitler übernahm sein Amt und stellte sofort die Reichswehr unter seine Kontrolle um sich gegen eventuelle Putschversuche zu wehren. Hitler wird Kanzler Brand des Reichstages Wahl im März '33 Seite 1 Ermächtigungsgesetz Hitler wird Präsident Die nationalsozialistische Ideologie Führerprinzip Lebensraumziel Rassentheorie •Staatsoberhaupt •Unbeschränkte Autorität •Verehrung Hitlers •Verbot aller Parteien •Befehl über Wehrmacht •Genügend Raum für das deutsche Volk •Alle Deutschen "Heim ins Reich" •Herrschaft über Europa •Weltherrschaft •Juden als Parasiten/Schmarotzer •Deutsceh Rasse kann sich nur ohne "falsches Blut" oder "Mischblut" ausbreiten Die nationalsozialistische Ideologie, die sich im Groben in die hier drei stehenden Teile aufteilen lässt, hatte genauso drei verschiedene Konsequenzen. Das Führerprinzip führte über die Gleichschaltung zur Diktatur, das Lebensraumziel Ost zum Krieg gegen Polen und Russland (und damit zum 2. Weltkrieg), die Rassentheorie brachte Deutschland zum Holocaust und zur Judenvernichtung. Führerprinzip – Der Weg zur Diktatur Gleichschaltung und Propaganda Direkt nach dem Tod Hindenburgs begann Hitler den Prozess der Gleichschaltung. Unter Gleichschaltung versteht man „eine Serie von Anordnungen und Maßnahmen zur systematischen Ausrichtung aller staatlichen Organe, politischen und gesellschaftlichen Kräfte, Organisationen und Gruppen und letztlich des einzelnen Bürgers auf die Ziele der NSDAP und den Willen des Führers“. So sollten also alle Ebenen dem Führer und der NSDAP unterstellt sein. Hier eine kleine Liste mit den verschiedenen Ebenen und deren Aspekte bezüglich Gleichschaltung: Presse/Rundfunk Verbot von Zeitungen, Staat konnte Journalisten entlassen, Kontrolle und Zensur Bürokratie Entlassungen, Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums Militär Dachte nationalsoz., Wehrpflicht, leicht zu überzeugen Bildung Entlassungen, mehr Sport Krieg, Lehrplan und Material kam von NSDAP Jugend HJ/BDM, Kontrolle des Lebenswegs, Beamtentum (Lehrer) Justiz Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums Kultur Zensur, Verbrennungen, Künstler gingen ins Exil Kirche Konkordat mit dem Vatikan, war einfacher zu überzeugen Staat und Parteien Parteienverbot, freiwillige Rücktritte, Schutzhaft, Strafe: Landesverrat (Tod!) Seite 2 Zu dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums ist noch zu sagen, dass es beinhaltete, das nur Beamte mit arischer Abstimmung, oder mit einem Verdienst für Deutschland im 1. Weltkrieg, im Amt bleiben durften. Weiterhin durften Beamte, die Hitler nicht dienten aus dem Dienst entlassen werden. Zur Gleichschaltung gehörte auch Hitlers alleiniges Recht die Gesetzgebung zu kontrollieren. Neben der Gleichschaltung war die Propaganda das nächste Instrument zur Kontrolle der deutschen Bevölkerung. Nicht umsonst gründete Hitler das Reichspropagandaamt. Die Propaganda streckte sich im allgemeinen über 6 Bereiche: Rundfunk (Erreichen des gesamten Volkes, Verkaufspausen für Reden, Brücke zwischen Führer und Volk, Willensbildung), Presse (Verbot von Zeitungen, Zensur, Presse als staatliches Organ, Journalisten als „Beamte“, Uniformierung von Zeitungen), Film (Verbindung von Unterhaltung und Propaganda, appelliert an Instinkt, versteckte, unsichtbare Propaganda), Hitler selbst (Sinnbild der Nation, Held, Volkskanzler, Erfolge führten zu einem guten Image), Institutionen (Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, mit Unterämtern, Allgegenwärtigkeit, Goebbels), Volksgemeinschaft (Allgegenwärtigkeit, Aufziehen der Jugend, Rolle der Frau). Lebensraumziel – Der 2. Weltkrieg Hitlers Außenpolitik Hitlers Außenpolitik hatte zwei Gesichter, so beteuerte auf der einen Seite den Frieden (in der Abbildung in grün), auf der anderen Seite vollführte er eine Politik der vollendeten Tatsachen (rot). Flottenabkommen mit GB, Saarland wird Teil von D., Freundschaft mit Italien Neutralität mit Polen Verträge mit Vatikan und Sowjetunion 1933 Olympische Spiele 1935 1934 Bruch des Versailler Vertrags, Aufrüsten, Wehrpflicht 1937 1936 1939 1938 Wehrmacht besetzt das Rheinland Tschechei als Schutzgebiet Eroberung von Österreich, Sudetenland Austritt aus Völkerbund, verlassen von Abrüstungsverhandlungen Seite 3 Der Weg in den Krieg Nach 1939 ließ Deutschland von allen Friedensbeteuerungen ab und überfiel am 1. September 1939 Polen, woraufhin Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg erklärten. Deutschland weitete den Krieg aber davon unbeirrt aus und überfiel unter anderem Dänemark, Norwegen, die Niederlande, Belgien und den ehemaligen Erzfeind Frankreich. Unterdessen gab es nur eine Niederlage gegen Großbritannien bei der Operation „Seelöwe“ im Luftkampf. 1941 weitete sich der Krieg noch weiter aus, so überfiel Deutschland im Juni 1941 die Sowjetunion, Jugoslawien und Griechenland und sogar Ländereien In Nordafrika. Am 11. Dezember 1941 erklärte Deutschland so überheblich wie es damals eben war auch den vereinigten Staaten von Amerika den Krieg. Bei diesem Krieg muss man aber durchgehend zwischen Westen und Osten unterscheiden. Im Osten kämpfte Hitler einen Vernichtungskrieg mit dem einzigen Ziel die dort lebenden Juden und niederen Rassen zu vernichten um mehr Lebensraum für die arische Rasse zu schaffen. Die Franzosen zum Beispiel zählte Hitler eher noch zu der stärkeren Rasse der Arier, hier führte er also eher einen Verteidigungskrieg bei dem er die Franzosen an sich nicht töten wollte, sondern sie nur „Heim ins Reich“ zu bringen versuchte. Die deutsche Propaganda teilte unterdessen der Bevölkerung ständig von den deutschen Siegen und den heldenhaften Taten der eigenen Bevölkerung mit. Die Wehrmacht wurde damit zu einem Statussymbol und es war etwas Erstrebenswertes für das Vaterland in den Krieg zu ziehen. Das Ende des Krieges Im Winter 1942/43 kam es zur Schlacht bei Stalingrad, der schwersten Niederlage der deutschen Wehrmacht. In Casablanca vereinbarten unterdessen Roosevelt (USA) und Churchill (GB) Strategien zur Bombardierung Deutschlands um eine bedingungslose Kapitulation Deutschlands zu erreichen. Deutschland rief daraufhin den totalen Krieg aus. Mit dem Ziel der Vernichtung aller Gegner mit allen Mitteln. Jeder wurde Teil des Kriegsapparates. Es gibt keine Unterscheidung mehr zwischen Front und Heimat, der Begriff der Heimatfront war entstanden. Aber auch der von Goebbles ausgerufene totale Krieg konnte den Sieg der Alleierten nicht verhindern, diese rückten immer weiter vor und starteten Luftangriffe auf größere Städte die komplett zerstört wurden. Es gab viele Tote durch die Bombardierung, aber auch durch den Volkssturm dank dem alle 16-65jährigen an die (Heimat)Front mussten. Deutschland hatte den zweiten Weltkrieg verloren und Hitler brachte sich selbst um, bevor er von den Alleierten gefasst werden konnte. Seite 4 Rassentheorie – Judenvernichtung Allgemeine Stimmung in Europa Zu Beginn ist zu sagen, dass Deutschland mit Sicherheit nicht das einzige Land in dem eine antisemitische Stimmung herrschte, allerdings wurde sie nirgendwo anders so stark ausgelebt. Der Jude war europaweit verhasst. Zunehmende Entmachtung der Juden Die Entmachtung der Juden war kein Schritt der von heute auf morgen vollzogen wurde. Die Juden wurden zunehmend entmachtet und dies geschah teilweise sogar im Einverständnis der Bevölkerung. Dabei dachte die deutsche Bevölkerung, wenn sie nicht einverstanden war meist entweder so, dass mein Nachbar, der Jude, der ist ja ganz anders oder sie waren der Einstellung, dass der Führer von der ganzen Aktion nichts wisse. Tatsächlich gibt es nicht ein einziges Dokument, welches belegt, dass Hitler die Vernichtung der Juden angeordnet hat. 1933 - Boykott 1935 - Nürnberger Gesetze •Boykottierung von jüdischen Geschäften, Juden gingen bankrott •Öffentliche Blamierungen •Gesetze zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre •Unterscheidung Arier - Jude •Jude kein Staatsbürger Deutschlands 1936 - Olympische Spiele 1938 - Reichskristallnacht •Verbot der Teilnahme jüdischer Atlethen •Verstecken des Antisemitismus •Deutscher Botschafter von einem Juden erschossen •Zerstörung von 191 Synagogen •Ermordung von 1000 Juden •Juden mussten aufräumen 1938-1941 - Weieres 1942 - Wansee-Konforenz •Zwangsvornahme •Berufsausübungsverbot •Auswanderungsverbot •Gelber Stern •Zwangsenteignung •Endlösung der Judenfrage •Konzentrations und Arbeitslager •Morde und Erschießungen •Juden als Vogelfreie Konzentrationslager Nachdem die Juden auch in den Ghettos nicht mehr weit genug von der deutschen Bevölkerung abgegrenzt waren, fassten führende Nationalsozialisten den Entschluss das deutsche Volk von den Juden zu „säubern“. Daraufhin wurden im großen Gebiet des deutschen Reiches vor allem eben im Osten zahlreiche Konzentrations- und Arbeitslager gebaut, mit dem einzigen Ziel, die Juden komplett zu demütigen, enteignen und anschließend zu ermorden. Das bekannteste KZ in dem die meisten Juden ermordet wurden war das Konzentrationslager Dachau. Das Vaihinger Krankenlager war das KZ Wiesengrund. Die Konzentrationslager wurden bewusst vor allem im Osten, außerhalb des ursprünglichen Deutschlands angesiedelt um zu verhindern, dass das Volk sich dagegen wehrt. Insgesamt kamen tausende Menschen in den Konzentrationslagern um. Nicht nur Juden, auch Landesverräter und andere Kritiker der Deutschen. Seite 5 Der deutsche Widerstand Der deutsche Widerstand teilte sich in verschiedene Gruppen auf. Zum einen ist da die Politik, die Arbeiterbewegung mit KPD, SPD und den Gewerkschaften, die generell und bis auf die Gewerkschaften von Beginn an gegen den Nationalsozialismus waren. Deren Mittel zum Widerstandes waren unter anderem Flugblätter, Nachrichten, Zeitungen aber auch Anschläge und Sabotage. Darüber hinaus versuchten die Arbeiterbewegungen militärische Nachrichten zu sammeln und die wahren Fakten zu verdeutlichen statt nur der Propaganda der Nazis zu glauben. Ein anderer Bereich beinhaltet die Kirche („Bekennende Kirche“, Bischof von Münster, Martin Niemöller, Graf von Gulen) die vor allem das Euthanasie-Programm (Ermordung der Behinderten) und die Judenverfolgungen kritisierten. Die dann meistens über öffentliche Auftritte Auch im Militär bildeten sich einzelne Widerstandsgruppen wie die Operation Walküre unter Stauffenberg, der mit einem Attentat und anschließendem Staatsstreich versuchte den Nationalsozialismus zu stürzen. Der zu Beginn sehr geringe Wiedersand verschärfte sich zunehmend nach den Niederlagen Deutschlands, da man den beteiligten Soldaten nicht über Propaganda erzählen konnte, wie erfolgreich sie angeblich sind. Auch das Bürgertum stellte sich nach den militärischen Niederlagen zunehmend gegen Hitler und forderte Grundrechte, Demokratie und Föderalismus. Ebenso die Jugend wobei die bekanntesten auch schon früher aktiv gegen den Nationalsozialismus vorgingen (unter anderem die „Weiße Rose“ unter den Scholl-Brüdern). Andere Gruppen provozierten die Nationalsozialisten vor allem durch das nicht akzeptieren der Vereinheitlichung (Swing-Cliquen und die Edelweißpiraten). Einordnungsversuche des Nationalsozialismus Faschismus Der Faschismus ist eine revoltierende Bewegung der „direkten Aktion“, mit Kampf und Krieg als Grundprinzipien des Lebens. Das passt sehr gut zum Nationalsozialismus. Auch die drei Grundprinzipien glauben, kämpfen und gehorchen erinnern an die Propaganda im Nationalsozialismus. Ebenso wie die Forderung alles in den Staat zu bekommen ein zentrales Ziel Hitlers war. Weiterhin ist der Faschismus ebenso wie der Nationalsozialismus antidemokratisch und antiliberal. Allerdings „fehlen“ im Faschismus die Rassentheorie und der Holocaust. Es gibt nach faschistischem Denken wenig Anlass dafür. Man könnte also sagen, dass der Nationalsozialismus zwar faschistisch war, allerdings nicht nur! Seite 6 Totalitarismus Die zentralen Aspekte des Totalitarismus sind eine Ideologie mit Staatsdoktrin (NS und Mein Kampf), eine Massenpartei (NSDAP), Terrorsystem (Unterdrückung der Juden), Kontrolle (Gleichschaltung), Informations- und Propagandamonopol (Reichsministerium für Propaganda) und die Unterstellung der Wirtschaft den staatlichen Zielen. Man erkennt auch hier wesentliche Aspekte des Nationalsozialismus wieder, allerdings fehlt jegliche Rechtfertigung für einen Krieg. Das Lebensraumziel wäre über einen reinen Totalitarismus nicht zu rechtfertigen, da dieser sich eher um die innere Ordnung kümmert. Wieder ist der Nationalsozialismus zwar totalitär, aber nicht nur! Singuläres Phänomen Für die Position des singulären Phänomens, die den Deutschen damals mit Abstand die liebste war, da sie dabei unschuldige Opfer sind, spricht die extrem hohe Zustimmung der Bevölkerung für eine so extreme Position und die Person Hitlers als Auslöser des Weltkrieges. Ebenso könnte die generelle antisemitische Stimmung in Europa als Ursache angeführt werden, die Deutschland, ohne dass es sich hätte wehren können, in den Nationalsozialismus trieb. Als nächstes käme jetzt noch die Stunde null, aber da wir bei der noch nicht wirklich fertig geworden sind, habe ich jetzt einfach mal beschlossen den Teil hier nicht mehr mit reinzunehmen, schaut es euch einfach noch einmal kurz an. Ansonsten wie immer bei Fragen/Fehlern/eigenen Zusammenfassungen/… erreicht ihr mich per Mail ([email protected]). Wenn nichts mehr ist, wünsche ich euch viel Glück bei den ganzen Klausuren nächste Woche, eine schöne Adventszeit und irgendwann dann mal schöne Weihnachten. Gruß, Florian Seite 7