UniversitätÈOsnabrück Vorlesung Elektronik Dr. W. Bodenberger

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Universität Osnabrück
Vorlesung Elektronik
Dr. W. Bodenberger
Aufbau von Planartransistoren
Abbildungen aus dem Siemens Fachbuch Electronic Semiconductor Components
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Die einzelnen Produktionsschritte
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AUfbau von Leistungstransistoren
1) Epitaxial Leistungstransistoren
Für Leistungstransistoren ist der Herstellungsprozeß für Planartransistoren nicht geeignet.
Der Planarprozeß ist nur für dünne Basiszonen
zu gebrauchen. Bei Leistungstransistoren
benötigt man hohe Basisströme, deshalb eignen
sich nur Epitaxie-, Einfach- und DreifachDiffusions Herstellungsprozesse, um dicke,
homogene Basisschichten zu erhalten.
In der nebenstehenden Abbildung ist das
Schichtabbild eines Leistungstransistors mit
Epitaxie-Basis-Schicht dargestellt.
Ausgangsmaterial ist hochdotiertes n-Silizium. Auf diese Schicht läßt man eine p-Silzium epitaktisch
aufwachsen.
In die aufgewachsene p-Schicht läßt man Phosphor in einzelnen miteinander verbundenen Inseln
eindiffundieren, dies sind die Emitterzonen dea Transistors. Die Basis liegt ringförmig um die Emitterzonen.
Mit diesem Verfahren lassen sich Transistoren mit ca. 100 Watt Verlustleistung und Kollektorströmen
von 15 Ampere herstellen. Die obere Grenzfrequenz dieser Leistungstransistoren liegt bei 5 MHz.
Einfach-diffundierte Leistungstransistoren
Ausgangsmaterial ist ein p-dotierter Si Wafer,
der von beiden Seiten in einem einzigen Diffusionsschritt n-dotiert wird.
Die eine Seite der diffundierten Schicht wird
nicht strukturiert und bildet die Kollektorzone.
Die obere Seite des Wafers wird fingerartig strukturiert und bildet die Emitterzonen mit dazwischen
liegenden Basiszonen des ursprünglichen p-Siliziums.
Man erhält damit Transistoren mit hoher Verlustleistung bis ca. 150 Watt.
Nachteilig wirkt sich auf Grund des Herstellungsverfahrens die geringe obere Grenzfrequenz von nur
1 MHz aus.
Mit diesem Verfahren lassen sich nur npn-Transistoren herstellen.
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Dreifach-diffundierte Leistungstransistoren
Für noch größere Verlustleistung muß der Herstellungsprozeß noch weiter verbessert werden.
Ausgangsmaterial ist diesmal schwach dotiertes
n-Silizium. In einem ersten Diffusionsprozeß
erzeugt man mit Phosphor Eindiffusion eine
stark dotierte n-Siliziumschicht.
Eine zweite Diffusion von Bor, die sich über
den ganzen Wafer erstreckt, erzeugt die Basisschicht.
Die dritte Diffusion von Phosphor erzeugt die
n-Emitter-Bereiche des Transistors.
Dreifach diffundierte Transistoren haben im Vergleich zu Epitaxial- und Einfach-Diffundierten Transistoren eine schwach dotierte Kollektorzone, in die sich bei angelegten hohen äußeren Spannungen
die Verarmungszone ausbreitet.
Die Verlustleistung beträgt ungefähr 200 Watt.
Die Spannungsfestigkeit dieser Transistortypen beträgt mehrere Kilovolt.
Die Schaltzeiten der Transistoren sind sehr kurz.
Der Feldeffekt - Transistor (FET)
Der Feldeffekttransistor ist im Gegensatz zum Bipolartransistor ein unipolarer Transistor. Bei einem
Unipolar-Transistor sind die Ladungsträger entweder Elektronen oder Löcher, die den Strom durch
das Bauelement transportieren. Das bedeutet, daß es nur reine n-Typ und nur reine p-Typ Feldeffekttransistoren gibt.
Der Flächentransistor hat einen prinzipiellen Nachteil, er läßt sich nicht wie z.B. eine Elektronenröhre
leistungslos steuern. Seine Steuerelektrode, in Emitterschaltung z.B. die Basis, verlangt von der Signalquelle einen endlichen Steuerstrom, da die Basis-Emitter-Diode im aktiven Bereich in Durchlaßrichtung betrieben werden muß.
Feldeffekt-Transistoren besitzen diesen Nachteil nicht, ihr Steuerleistungsbedarf ist ähnlich gering
wie der von Elektronenröhren. Die Wirkungsweise eines FET beruht darauf, daß man die Leitfähigkeit
eines Halbleitermaterials verändern kann, indem man durch elektrische Felder die Konzentration der
frei beweglichen Ladungstrager im Material variiert.
Je nachdem, welches spezielle Verfahren man zur Steuerung der Ladungsträger-Konzentration anwendet, unterscheidet man verschiedene Typen von FET-Transistoren. Eine Übersicht über die gebräuchlichsten Varianten mit ihren Schaltsymbolen gibt die nachfolgende Abbildung.
Schaltsymbole für Junction FET und MOS FET (Metal Oxyd Semiconductor FET)
Transistoren
P-Kanal
A)
n-Kanal
B)
p-Kanal
c)
n-Kanal
D)
p-Kanal
E)
n-Kanal
F)
A) bis D) Selbstleitende Feldeffekt-Transistoren
E) bis F)
Klassifizierung:
Selbstsperrende Feldeffekt-Transistoren
A) und B) Sperrschicht Feldeffekt-Transistoren
(Junction FETs)
C) bis F) MOS FETs
Im Schaltsymbol wird die Durchlaßrichtung des PN-Überganges zwischen Substrat (Grundmaterial)
und Source durch einen Pfeil dargestellt.
Insgesamt gibt es noch zwei weitere Gruppen von Feldeffekttransistoren, das sind unter anderem
Junction Fets und MOSFET Feldeffekttransistoren.
Zu Erklärung der Funktionsweise des Junction Fets (Sperrschicht Fets) ist der Schichtaufbau eines
Fets in der folgenden Abbildung dargestellt.
Der Junction Fieldeffect Transistor (JFET) beteht aus
einem n- oder p-dotierten Silizium Block, in dem
seitlich zwei p- oder n-Inseln eindiffundiert sind, je
nach dem, ob es sich bei dem Grundmaterial um noder p-dotiertes Silizium handelt.
Legt man an beiden Enden des p- oder nGrundmaterials eine Spannung an, so fließt
gleichgültig wie die Polarität der angelegten
Spannung auch sein mag ein Strom vom Pluspol zum
Minuspol der Spannungsquelle.
Bei n-dotierten Material fließt der Strom von der
Sourceelektrode zur Drainelektrode.
Durch die beiden seitlichen Steuerelektroden läßt
sich der Strom durch den Feldeffekttransistor steuern.
Legt man eine negative Spannung an das Gate an,
so breitet sich die Verarmungszone in den Kanal
zwischen Source und Drain aus.
Der Stromfluß von der Source zum Drain wird durch die Ausbreitung der Verarmungszone sehr viel
kleiner.
Durch die Verengung des Kanals wird der Strom von der Source zur Drain stark verkleinert, bis es
bei hohen negativen Spannungen an der Gateelektrode zur Abschnürung des gesamten Stromes durch
den Transistor kommt.
Junction FETs werden als Verstärker für Analogsignale bei hohen Frequenzen benutzt.
In der untenstehenden Abbildung ist das Ausgangskennlinienfeld und die Eingangangskennlinie eines
Junction FETs dargestellt.
Der MOS-Transistor
Eine Steuerspannung beeinflußt die Leitfähigkeit einer dünnen Oberflächenschicht eines HalbleiterKristalles. Die Steuerelektrode ist bei allen Metalloxydfeldeffekttransistoren vom Kristall durch eine
isolierende Metalloxydschicht vom Halbleiterkristall getrennt.
MOS-Transistoren eignen sich wegen ihres einfachen und kostengünstigen Herstellungsprozesses besonders zur Herstellung großflächiger Integrierter Schaltungen.
Als Beispiel für die Funktionsweise eines MOS-Transistors soll im folgenden ein p-Kanal MosTransistor vom Anreicherungstyp (enhancement type) betrachtet werden.
Ohne Spannung an der Steuerelektrode (Gate-electrode) fließt kein Strom durch den Transistor, da
beide Pn-Übergänge den Stromfluß verhindern, sie sind in Sperrichtung gepolt.
Legt man an die Steuerelektrode eine negative Spannung an, so werden die unter der Gate-elektrode
im n-Silizium befindlichen Elektronen von dem herrschenden elektrisch Feld in den Kristall zurück
getrieben.
Die Löcher aus Source und Drain werden dagegen unter die Gate-elektrode gezogen.
Unterhalb der Steuerelektrode entsteht ein p-leitfähiger Kanal, das hat zur Folge, daß ein Strom von
der Source-elektrode zur Drain fließen kann. Je größer die Steuerspannung an der Gate-elektrode
wird, desto größer wird auch der Drainstrom IDS durch den Transistor.
Von der Art der Leitfähigeit der Source-Drain-Strecke unterscheidet man zwei Arten von MOSTransistoren.
Anreicherungs MOS-FET (enhancement transistor). Ohne Gatespannung sperrt die Source-DrainStrecke, es fließt kein Strom von der Source zur Drain, die Strecke ist nichtleitend.
Besonders p-Typ MOSFETs sind vom Anreicherungstyp.
Die zweite Art von MOSFETs, klassifiziert nach der Leitfähigkeit des Kanals, sind Verarmungs
MOSFET-Typen (Depletion MOS-transistors). Ohne Gate-Spannung ist die Source-Drain-Strecke
permanent leitfähig. Erst durch Anlegung einer Gate-Spannung läßt sich der Kanal zwisch Source
und Drain sperren.
Für alle Arten von Feldeffekttransistoren gilt gemeinsam, daß bei einem Strom durch den SourceDrain-Kanal der Transsitor in beiden Richtungen leitet.
DIe Kennlinien der verschieden Feldeffekt-Transistoren unterscheiden sich nur wenig voneinander.
MNOS-Technologie
Mit dieser Technologie lassen sich sog. EEROMS realisieren.
Bei diesen EROMS (Electrically re-programmable Read only Memories) wird die Gate-elektrode,
die sehr dünn ist, mit einer Schicht Silizium Nitrid beschichtet. Die Programmierung geschieht durch
Speicherung von Ladungen an der Zwischenschicht Nitrid - Gate Oxyd mittels eines Spannungspulses im gerade ausgewählten Transistor. Die Ladungen sind nichtflüchtig und bewirken, daß durch die
gespeicherten Ladungen der Transistor durchgeschaltet wird, er bleibt dauernd leitfähig. Mit einem
Entladepuls entgegengesetzter Polarität können die Ladungen wieder zum abfließen gebracht werden.
Die Speicherstelle wird damit mit einer entgegengesetzten Polarität versehen. Der Transistor wird gesperrt. Ein Auslesen der gespeicherten Information hat keine Auswirkungen auf die Ladungen, sie
bleiben dauerhaft erhalten. Erst durch Umprogrammieren, kann die Ladung wieder zum Abfließen
gebracht werden.
Eine Zusammenstellung der wichtigsten Prozesse zur Herstellung von MOS-Schaltungen ist in den
folgenden Abbildungen zu sehen.
P-Mos Device mit Aluminium Gate einfachster MOS Prozeß
geringste Produktionskosten.Enhancement Typ.
P-MOS mit Silizium Gate und mit damit verbundenen Kondensator.
Anwendung: Speicher Ics.
N-MOS mit Silizium Gate, höchste Verarbeitungsgeschwindigkeit. Sehr hohe
Verarbeitungsgeschwindigkeit.Anwendung: Memory Ics, Mikroprozessoren.
Sehr schwieriger Herstellungsprozeß.
N-MOS mit Aluminium Gate, niedrige Schaltzeiten, niedrige Versorgungsspannung (5Volt).Kritischer Herstellungsprozeß.Anwendungen:
Speicher Ics, Mikroprozessoren.
P-MOS Integrierte Schaltungen mit Verarmungs- und Anreicherungs-Transistoren
Um noch bessere elektrische Eigenschaften der Transistoren zu erreichen muß man weitere Prozeßschritte bei der Herstellung einfügen.
Besonders wichtig ist die Verringerung der threshold Spannung bei MOS ICs. Dazu dienen die in den
folgenden Bildern dargestellten Schritte bei der Herstellung der Speicher ICs, Mikroprozessoren und
Standard Logik-Schaltungen.
Mittels Ionenimplantation werden Bor Ionen auf den nach dem Standard Herstellungsverfahren hergestellten Chip geschossen. Die Bor Ionen durchdringen die Oxydschicht nur im
Gate-Gebiet der Transistoren und erhöhen die Leitfähigkeit des Kanals vorm Sperren des
Transistors.(Injektion von Löchern im Gatebereich).
Im zweiten Schritt werden durch die Ionen Implantation ein Teil der Transistoren zu Verarmungstransistoren umgewandelt. Nur die nicht mit Photolack bedeckten Gatebereiche werden
durch den Ionenbeschuß von Enhancement Typ zu Depletion Typ Transistoren umgewandelt.
Vorteile:Kleinere Verustleistung des Chips als bei normalen Standard P-MOS Ics.
Begründung warum?
Anwendung:Mikroprozessoren ,Memories und Kundenspezifische ICs.l
CMOS Technologie
CMOS Schaltungen bestehen jeweils aus zwei komplementären Transistor Typen. Es ind jeweils ein
n-Kanal und ein p-Kanal Transistor in Serie geschaltet. Dies sind zwei selbsleitende Transistoren.
Zuerst werden die p-leitenden Bereiche in ein n-leitendes Grundsubstrat eindiffundiert.
In einem zweiten Diffusionsprozeß werden die n- Bereiche für den n-Kanal Transistor in der p-Röhre
eindiffundiert.
Da bei zwei in Serie geschalteten komplementären Transistoren jeweils einer der beiden Transistoren
gesperrt ist kann kein Strom von der Spannungsversorgung zum Substrat fließen. Die statische Verlustleistung von CMOS Schaltkreisen ist deshalb extrem gering, außerdem sind die Gatterschaltzeiten
sehr klein.
Nachteile: Komplizierte Herstellung und nur wenige Transistoren lassen sich auf einem Chip anordnen. Flächenbedarf ist 50% größer als bei p-MOS Schaltungen.
Charge Coupled Devices CCD-Chips
CCD-Chips sind ähnlich aufgebaut wie MOS-Chips. Sie unterscheiden sich jedoch wesentlich von
MOS Schaltungen durch ihre Betriebsart. In CCD Chips werden elektrische Ladungen schrittweise
von einem Element des Schaltkreises zum nächsten Element transportiert, wie in einem Schieberegister. Datensignale am Eingangstransistor werden in elektrische Ladungen umgewandelt und schrittweise wie in einer Eimerkette weiter transportiert.
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