Organometallchemie und Katalyse Entwicklung neuer Katalysatoren The main research interests are development of new catalyst systems for transformation of natural resources into useful chemical products. Research topics: Catalysis, Organometallic and Theoretical Chemistry Synthesegas Transformation Durch zunehmend steigende Preise für Rohöl und gleichzeitig abnehmenden Quellen wird die Entwicklung alternativer Methoden zur Darstellung von chemischen Grundstoffen zunehmend notwendiger. Eine Möglichkeit bildet die Umsetzung von Synthesegas, einem Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid (CO), zu Alkoholen wie Methanol und zu Kohlenwasserstoffen. Weltweit wird bisher ca. 30 Millionen Tonnen Methanol jährlich mit Hilfe von heterogenen Katalysatoren hergestellt. Obwohl die Methanolherstellung seit 1923 industriell durchgeführt wird, ist der genaue Mechanismus nicht bekannt. Die Entwicklung eines Prozesses mit homogenen Katalysatoren für die COHydrogenierung hätte Vorteile, da der Reaktionsmechanismus an diesen Katalysatorsystemen besser zu untersuchen ist und zudem Probleme wie Wärmetransport und Selektivität besser zu kontrollieren sind. Ein wesentliches Problem bei der Hydrogenierung von CO ist die Bildung der ersten C-H Bindung. In Abhängigkeit des verwendeten Katalysators wird daher Wasser oder Alkoholat dem Reaktionsgemisch zugesetzt, da die Hydrierung von intermediär gebildeten CO2 bzw. eines Ameisensäureesters beschleunigt ist. Ein weiteres Problem ist die Bildung von Metall-Oxo Komplexen, die gegenüber einer Reaktion mit H2 inert sind und damit eine Katalyse verlangsamen. Die Synthese von späten Übergangsmetall Hydrido-Komplexen als Katalysatoren kann helfen, einige dieser Nachteile in der Katalyse zu überwinden. Einerseits sind die Metallkomplexe eher carbophil, d.h. die Bildung eines 22 Prof. Dr. Marc Heinrich Prosenc M-C ist gegenüber eines M-O Zwischenproduktes ist günstiger. Abbildung 1: Hydrido Komplexe als Katalysatoren Andererseits sollte eine Bildung der ersten C-H Bindung in diesen Systemen dadurch beschleunigt werden, dass ein starkes Koordinieren eines CO-Moleküls an das Übergangsmetallzentrum durch geeignete Liganden verhindert wird. Unsere Arbeiten auf diesem Gebiet umfassen die Synthese der Komplexe, sowie mechanistische Untersuchungen zur CO Hydrogenierung. Institut für Anorganische und Angewandte Chemie Universität Hamburg Martin-Luther-King-Platz 6 20146 Hamburg E-Mail: [email protected] Telefon: +49-(0)40-42838-3102 Telefax: +49-(0)40-42838-2883 Beruflicher Werdegang: 1986-93 Studium an der Universität Konstanz; 1998 Promotion in Anorganischer Chemie in Konstanz; 19982000 Post-Doc-Aufenthalt an der University of North Carolina at Chapel Hill; seit 2003 Juniorprofessor an der Universität Hamburg Polarität von M-C Bindungen Bei der katalytischen Oxidation von Methan mit Platin-Katalysatoren ist der entscheidende mechanistische Schritt die Umpolung der Polarität der MetallMethyl Bindung durch Oxidation von Pt(II) nach Pt(IV). Die positivierte Methylgruppe kann so von Nucleophilen leichter angegriffen werden. Eine solche Umkehrung ist bei anderen Metallkomplexen bisher nicht beobachtet worden. Unsere Forschungsinteressen sind hier auf eine Übertragung der Reaktivität der Platin-Systeme auf andere Komplexe gerichtet. Erste theoretische und Chemiedozententagung 2006 experimentelle Untersuchungen an vierzähnigen Ligand-Rhodium Komplexen zeigen, daß in diesen Komplexen ebenfalls ein nucleophiler Angriff am CH3-Liganden möglich ist, wenn das Metallzentrum von Rh(III) nach Rh(V) oxidiert wird. An Methylcobalamin analogen Komplexen kann die Polarität der Co-Methylgruppe durch axiale Liganden gesteuert werden, was aus einer linearen Korrelation der 13C1H-Kopplungskonstante der Co-CH3 Gruppe mit den elektronischen Eigenschaften des axialen Liganden hervorgeht.