„ Wie Sie Ihre Gründungsidee prüfen und präzisieren „ Ein

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„ Wie Sie Ihre Gründungsidee prüfen
und präzisieren „
Ein Gründungsleitfaden für Unternehmensgründerinnen
Unternehmensberatung
Brennecke
Kray 4, 44627 Herne
Telefon 02323 9596030
Fax 02323 9570929
Handy 0172 2888339
[email protected]
www.brennecke-ruhr.de
Inhaltsverzeichnis
.
Einleitung....................................................................................................
3
1. Wie Sie eine Idee prüfen und präzisieren .........................
4
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
Selbständigkeit – warum? ...................................................................
Die Gründungsidee ..............................................................................
Das konkrete Angebot ........................................................................
Persönliche, fachliche und sachliche Voraussetzungen ................
Alleine oder mit Partnerinnen / Mitarbeiterinnen ............................
4
5
6
8
9
2.
Wie Sie die Umsetzung planen .......................................... 10
2.1
2.1.1
2.1.1.1
2.1.1.2
2.1.1.3
2.1.2
2.1.2.1
2.1.2.2
2.1.2.3
2.1.2.4
2.1.3
Die Marketingplanung .......................................................................
Informationsbeschaffung –Marktforschung ....................................
Die Kunden ..........................................................................................
Die Mitbewerberinnen .......................................................................
Das Marktumfeld ................................................................................
Die Marketinginstrumente ..................................................................
Die Leistung – Das Produkt – Das Angebot ......................................
Die Vertriebswege ...............................................................................
Die Preisgestaltung ..............................................................................
Die Kommunikationspolitik ..................................................................
Der geeignete Standort ......................................................................
10
10
11
13
14
15
15
16
16
17
19
2.2
Die Rechtsform .....................................................................................
21
2.3
Der Finanzplan .....................................................................................
22
3.
Woran Sie noch denken sollten.........................................
24
3.1
3.2
3.3
Die Organisation ..................................................................................
Information ist alles ..............................................................................
Betriebliche Versicherungen ..............................................................
24
24
24
4.
Der Aktionsplan ...................................................................................
25
Unternehmensberatung Brennecke
2
Einleitung
Die erfolgreiche Gründung und Führung eines gewerblichen Unternehmens
erfordert ein schriftliches Unternehmenskonzept. Das ist nichts anderes als ein
Plan, wie Ihr Unternehmen gestartet und geführt werden soll. Es handelt sich
um die systematische Beschreibung der Gründungsidee und der einzelnen
Umsetzungsschritte (welche Dienstleistung soll erbracht werden, welcher
Standort, wie erstellt und wie finanziert).
Ein klares schriftliches Unternehmenskonzept bietet Ihnen mehrere Vorteile:
•
Sie haben Ihre Ziele klar formuliert.
•
Sie haben einen Maßnahmeplan, den Sie laufend kontrollieren können.
•
Sie haben eine Entscheidungsgrundlage für Kooperations- und
Verhandlungspartner wie Banken, Lieferanten, Förderungsgeber usw.
Bringen Sie Ihr Konzept zu Papier!
Begnügen Sie sich nicht damit, es im Kopf zu haben. Beim Schreiben sind Sie
nämlich dazu angehalten, Ihre Gedanken tatsächlich zu formulieren und Sie
haben damit auch die Möglichkeit, Ihr Konzept nach einem gewissen
Zeitraum zu überdenken und Änderungen oder Verbesserungen
vorzunehmen.
Auf nachstehenden Seiten wollen wir Sie mit unserem Gründungsleitfaden auf
Ihrem Weg in die berufliche Selbständigkeit begleiten.
Ihr Team der Unternehmensberatung
Brennecke, Herne
Unternehmensberatung Brennecke
3
1.
Wie Sie eine Idee prüfen und präzisieren
1.1
Selbständigkeit – warum ?
Erinnern Sie sich noch daran, wann Sie zum ersten Mal mit dem Gedanken
gespielt haben, sich selbständig zu machen? Ist es vielleicht ein bereits lang
gehegter Wunsch von Ihnen? Vielleicht wollen Sie auch aus der
Arbeitslosigkeit oder aus einer unbefriedigenden Arbeitssituation heraus einen
neuen Weg beschreiten? Oder Sie waren nebenberuflich im Gastgewerbe
tätig und sind sozusagen in die Gründung hineingewachsen?
Wie auch immer Ihr persönlicher Hintergrund aussehen mag: Sie stehen vor
einem wichtigen Entschluss, der Ihr zukünftiges Leben verändern wird. Die
Umsetzung Ihrer Gründungsidee kann und soll nicht von einem Tag auf den
anderen erfolgen. Vermeiden Sie übereilte Entscheidungen, denn je besser Sie
Ihr Vorhaben durchdenken und planen, desto größer sind Ihre Erfolgschancen.
Was will ich mit meiner Selbständigkeit erreichen,
d.h. was will ich eigentlich... für mich selbst, für andere
Welches ist Ihr unternehmerisches Ziel? Die Antwort fällt Ihnen sicher nicht
leicht. Und doch ist eine klare Zielvorstellung unbedingt notwendig, um eine
effektive Strategie zu entwickeln. Sie sollten zuerst wissen, wohin Sie wollen,
bevor Sie starten.
Vielleicht haben Sie auch schon eine konkrete Vorstellung, wie Ihre
unternehmerische und persönliche Zukunft in fünf oder sogar in zehn Jahren
aussehen soll. Es ist sehr hilfreich, sich dieses Bild vorzustellen.
Machen Sie sich in aller Ruhe Gedanken über Ihre Zukunft.
Unternehmensberatung Brennecke
4
1.2
Die Gründungsidee
Sie haben eine Geschäftsidee, die Sie begeistert und von der Sie glauben,
dass sich diese gut verkaufen lässt. Außerdem verfügen Sie über
entsprechende fachliche Qualifikationen und haben Branchenerfahrung, um
Ihre Leistung am Markt anzubieten.
Kurzdarstellung meiner Geschäftsidee
In Ihrer Gründungsidee sehen Sie eine Chance zur Selbstverwirklichung, zur
Verbesserung Ihrer Lebensqualität oder haben finanzielle Erwartungen. Aber
es gibt keine Chance ohne Risiko! JungunternehmerInnen können bereits mit
ein oder zwei falschen Einschätzungen ihr lang geplantes Vorhaben
gefährden.
Ein gängiges Vorurteil, dass viele Firmen zu rasch, ohne Geld und konzeptlos
gegründet werden, wurde in einer Erhebung bestätigt. Die häufigsten Fehler in
der Gründungsphase sind
•
•
•
•
•
•
•
Falsche Einschätzung des Marktes
Fehlende Branchenkenntnisse
Falsche Einschätzung des Kapitalbedarfs
Fehlendes bzw. zu geringes Eigenkapital
Fehlende persönliche Voraussetzungen
Falsche Einschätzung des Standortes
Übereilte Unternehmensgründungen und fehlende langfristige Planung.
Doch mit einer guten und realistischen Geschäftsidee, entsprechender
unternehmerischer Einstellung und fachlicher Qualifikationen haben Sie bereits
gute Voraussetzungen für Ihren Geschäftserfolg. Daher nutzen Sie die Chance
und planen Sie Ihre Unternehmensgründung sorgfältig, objektiv und Schritt für
Schritt!
Unternehmensberatung Brennecke
5
1.3
Das konkrete Angebot
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Ihre Unternehmensgründung und für die
Gewinnung Ihrer Geschäftsidee liegt darin, dass Sie keine Produkte oder
Dienstleistungen anbieten, sondern Lösungen. Im Mittelpunkt der
Konkretisierung Ihrer Gründungsidee steht deshalb die Suche nach dem
Problem, für das es noch keine oder nur unbefriedigende Lösungsangebote
gibt, um Ihr Angebot zu entwickeln.
Orientierungsfragen
•
•
•
•
•
Was bieten Sie für welche Kundenwünsche an?
Um welchen Gastronomietyp handelt es sich?
Stimmt das Preis- und Leistungsverhältnis?
Ist das Angebot mehr Speisen oder Getränke orientiert?
Welche Alleinstellungsmerkmale hat Ihr Vorhaben?
Mein Angebot
Haben Sie schon darüber nachgedacht, ob Ihrem Angebot auch eine
entsprechende Nachfrage gegenübersteht? Denn die einzigartigste
Dienstleistung und das beste Produkt bringen nichts, wenn es dafür keine oder
einfach zu wenig Kunden gibt.
Und nochmals:
Denken Sie dabei vor allem kundenorientiert! Den/dieKunden/in
interessiert nicht so sehr Ihr Angebot, sondern der Nutzen, den er/sie davon
hat. Nicht das Produkt, sondern die Wünsche und Bedürfnisse aktueller und
zukünftiger Kundinnen und Kunden sollten am Anfang aller Überlegungen
stehen. Wichtig ist, dass die Leistung und der Erlebnis-Mehr-Wert stimmen.
Unternehmensberatung Brennecke
6
Die Mehrzahl der gastronomischen Betriebe sind heute darauf fixiert, einen
Standard an Speisen und Getränken anzubieten.
Die absolute Unterscheidung wird durch den spezifischen Zusatznutzen
geschaffen. Hier haben Sie als Unternehmerin eine Leistung entwickelt, die Sie
für Ihre Kunden/Gäste unaustauschbar macht. Aus Service und
Produktleistung wird Kundenbindung. Meist liegt das Fundament für einen
spezifischen Zusatznutzen in einem qualitativ hochwertigen Service.
Orientierungsfragen
•
•
•
Welchen Nutzen bringt ihr Angebot bzw. Ihre Dienstleistung Ihren
Kunden?
Wodurch können Sie sich unterscheiden, wenn Sie etwas anbieten, was
es in derselben oder in ähnlicher Form bereits gibt?
Warum soll ein/e Kunde/in ausgerechnet Ihre Leistung oder Ihr Produkt
kaufen?
Welchen Nutzen biete ich welchen Kunden?
Unternehmensberatung Brennecke
7
1.4
Persönliche, fachliche und sachliche Voraussetzungen
Bevor
Sie
sich
mit
ersten
Inhalten
und
Maßnahmen
Ihrer
Unternehmensgründung befassen, sollten Sie sich über Ihre persönlichen Ziele
absolut im klaren sein und die wesentlichsten Voraussetzungen für Ihre
gewünschte berufliche Selbständigkeit erfüllen:
•
Bringen Sie für Ihr zukünftiges Unternehmertum entsprechende
Grundfähigkeiten und persönliche Eigenschaften (Kontaktfähigkeit,
physische
und
psychische
Belastbarkeit,
Organisationstalent,
Risikobereitschaft usw. mit?) Welche persönlichen Qualitäten haben
Sie?
Meine Qualitäten
Meine Defizite
-
•
Der die Unternehmerin darf bei den eigentlichen Erfolgskonten, d.h. den
Kernbereichen ihres Betriebes, nicht von Mitarbeiterinnen oder anderen
Personen abhängig sein. Verfügen Sie über entsprechende fachliche
Qualifikation, Branchenerfahrung und grundlegende kaufmännische
Kenntnisse?
Welche fachlichen bzw. branchenspezifischen Kenntnisse sind für mein
Vorhaben erforderlich?
•
Neben fachlichen Voraussetzungen müssen auch rechtliche
Anforderungen erfüllt werden, insbesondere gewerberechtlicher Art.
Unternehmensberatung Brennecke
8
Klären Sie deshalb rechtzeitig, ob eine Realisierung Ihres Vorhabens an
bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist. (siehe Anhang)
Welche Auflagen muss ich erfüllen?
Welche Voraussetzungen benötige ich für die Ausstellung des/der.......
1.5
Allein oder mit Partnerinnen/Mitarbeiterinnen
Viele JungunternehmerInnen starten als Ein-Mann-/Eine Frau-Betrieb –
vielleicht auch Sie? Möglicherweise stehen Sie aber schon bald vor der
Situation, dass der anfallende Arbeitsaufwand nicht mehr alleine zu
bewältigen ist und Sie über die Einstellung von Mitarbeiterinnen nachdenken
müssen.
Eventuell haben Sie Geschäftspartnerinnen, die mit Ihnen zusammenarbeiten
werden, da Sie sich von der Qualifikation her ergänzen bzw. sich gemeinsam
spezialisieren können? Vielleicht planen Sie sogar eine gemeinsame
Unternehmensgründung zu zweit oder zu dritt? Dann sind genaue
Überlegungen hinsichtlich einer geeigneten Gesellschaftsform notwendig, auf
welcher wir im 2. Kapitel näher eingehen.
Unternehmensberatung Brennecke
9
2.
Wie Sie die Umsetzung planen
2.1
Die Marketingplanung
Ihre Gründungsidee ist geboren. Als nächsten Schritt stellt sich für Sie die Frage,
wie Sie diese umsetzen können: Wer sind Ihre Kunden? Wie wird Ihre
Dienstleistung oder Ihr Produkt ankommen? Können Sie Kunden von Ihren
Leistungen überzeugen? Wie sollen Sie Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung
anbieten? Wie soll Ihre eigene Marketingstrategie aussehen?
Marketing ist mehr als einfaches Verkaufen oder Werbung. Es umfasst alle
Bereiche Ihres unternehmerischen Handelns, welche in einem direkten
Zusammenhang mit dem Markt (Kunden, Mitbewerber, UnternehmensUmfeld) stehen
Die Marketingplanung beinhaltet das Sammeln und Auswerten von
Informationen hinsichtlich des Marktes bis zur Planung, Durchführung und
Kontrolle aller entsprechenden Maßnahmen; im Besonderen den Einsatz der
Marketinginstrumente:
Angebotsgestaltung,
Preispolitik,
Vertriebswege,
Werbung und Verkaufsförderung.
Ausgehend von Ihren Zielen können Sie nun beginnen, Ihre persönliche
Marketingstrategie für Ihre Leistung bzw. für Ihr gastronomisches Angebot zu
entwickeln. Dabei ist allerdings weniger entscheidend, was Sie gerne tun
würden oder was Sie gerne hätten, sondern was andere denken oder
erwarten! Ein überzeugendes Marketingkonzept ist nicht nur für Sie als
Gründerin, sondern auch für mögliche Geldgeberinnen notwendig. Daher ist
in Ihrem Unternehmenskonzept der Marketingplan ein wesentlicher
Bestandteil.
2.1.1 Informationsbeschaffung –Marktforschung
Bei der erstmaligen Erstellung Ihres Konzeptes sollten Sie mit der Analyse der
Ausgangslage beginnen und weiteres abschätzen, wie sich diese Lage
zukünftig entwickeln könnte.
Informationsquellen können etwa sein:
•
•
Kundenbefragung (im Vorfeld z.B. Bekannte, Verwandte)
Beobachtung (etwa bei ähnlichen Gastronomiebetrieben)
Unternehmensberatung Brennecke
10
•
•
•
Branchenverzeichnisse / DEHOGA - Verband
Veröffentlichungen
Fachzeitschriften/- Literatur, aber auch Tageszeitungen und regionale
Presse
Diese Informationsbeschaffung im Vorfeld Ihrer Unternehmensgründung ist
nichts anderes als Marktforschung, welche Sie natürlich auch an ein
professionelles Marktforschungsinstitut (hohe Kosten) vergeben können. Die
Entscheidung treffen Sie! Sie werden aber staunen, wie viel an Marktforschung
Sie selbst machen können.
2.1.1.1
Die Kunden/Gäste
Mit Ihrem Angebot und dem Nutzen Ihrer Dienstleistung bzw. Ihrer Produkte für
Ihre Kunden haben Sie sich bereits im Rahmen der Prüfung Ihrer
Gründungsidee dieses Leitfadens beschäftigt.
Wer sind überhaupt Ihre Kunden/Gäste? Am Beginn Ihrer Kundenanalyse steht
eine klare Definition Ihrer Zielgruppe, denn je besser Sie als Unternehmerin die
Bedürfnisse, Wünsche und Kaufgewohnheiten Ihrer zukünftigen Kundinnen und
Kunden kennen, desto besser können Sie Werbeaktionen sehr gezielt einsetzen
und somit unnötige Kosten sparen.
Meine Zielgruppen sind:
Unternehmensberatung Brennecke
11
Nun gilt es noch weitere angebotsbezogene Fragestellungen abzuklären wie
etwa:
Orientierungsfragen
•
•
•
•
Sind diese Kunden überhaupt bereit, zu kaufen und wie beurteilen diese
Ihr Angebot?
Wo, wofür und für welche Problemstellungen und Bedürfnisse nutzen
diese Kunden Ihre Dienstleistung/Ihr Produkt?
Wie viel sind diese Kunden bereit, für Ihr Angebot zu bezahlen?
Welche vergleichbaren Dienstleistungen/Produkte gibt es bereits?
Die Erwartungen, Wünsche und Bedürfnisse meiner Kunden
Unternehmensberatung Brennecke
12
2.1.1.2
Mitbewerberinnen
Sie sollten Ihre Konkurrentinnen fast so genau kennen wie Ihr eigenes
Unternehmen. Legen Sie auch von Ihnen eine Liste an und decken Sie sich mit
Informationsmaterial und Angeboten Ihrer Mitbewerberinnen ein. Wenn Sie
die Schwächen der Mitbewerberinnen kennen, können Sie Ihr Angebot gezielt
anpassen und variieren.
Orientierungsfragen
•
•
•
•
•
Wer und wo sind Ihre Mitbewerberinnen?
Wo liegen deren Stärken und Schwächen?
Wodurch unterscheiden Sie sich von Ihren Mitbewerberinnen?
Haben Sie das bestehende Angebot Ihrer Mitbewerberinnen mit dem
Ihren und untereinander verglichen? (z.B. Getränke-und Speisenkarte)
Welche Hauptziele haben Ihre Mitbewerberinnen?
Meine Mitbewerberinnen
Unternehmensberatung Brennecke
13
2.1.1.3
Das Marktumfeld
Abgesehen von Kunden und Mitbewerberinnen gibt es im Zusammenhang mit
Ihrem Angebot eventuell noch gewisse Rahmenbedingungen, die Ihrerseits
wenig bis gar nicht beeinflussbar sind, wie z.B. Gesetze, Trends oder die
allgemeine Wirtschaftslage.
Was bedeutet das für Sie? Als Unternehmensgründerin sollten Sie analysieren,
in welcher Phase Sie mit Ihrem Angebot in einen Markt einsteigen, und
dementsprechend Ihr Marketing ausrichten.
Orientierungsfragen
•
Ist Ihre Leistung durch Gesetze und Normen reguliert? (Küche,
Außenplätze, Take-away)
• Wirken sich wirtschaftliche Konjunkturschwankungen auf Ihre Branche
aus?
• Welche Trends können Sie beobachten?
Mein zukünftiges Marktumfeld
Unternehmensberatung Brennecke
14
2.1.2 Marketinginstrumente
Sie selbst entscheiden, wie Sie welche Marketinginstrumente am effektivsten
einsetzen. Wichtig ist, dass alle Maßnahmen aufeinander abgestimmt sind.
Was sind Marketinginstrumente überhaupt? Es würde im Rahmen dieses
Leitfadens zu weit führen, Details des sog. Marketing-Mix darzustellen. Daher
werden lediglich die wichtigsten „Eckpunkte“ skizziert. Nehmen Sie
nachstehende Fragekataloge zu den einzelnen Elementen als Anregung für
die Erarbeitung Ihrer persönlichen Marketingstrategie. Das Erfolgsrezept gibt es
nicht!
2.1.2.1
Die Leistung – Das Produkt – Das Angebot
Beim Produkt-Mix geht es rund um Ihr gastronomisches Angebot, damit ist
auch die Gestaltung und Entwicklung von Dienstleistungen gemeint. Die
Produkt- und Sortimentsgestaltung wird auch als „Herz“ des Marketing
bezeichnet, denn Ihr Angebot ist das Aushängeschild Ihres Unternehmens.
Jedes Angebot unterliegt ständigen Veränderungen, sei es durch Modetrends
oder Nachfrageverschiebungen. Auch Sie als DienstleisterInnen müssen Ihren
Service als ein Produkt verstehen, dass Veränderungen verlangt, um für den
Markt dauerhaft attraktiv zu sein.
Orientierungsfragen
•
•
•
•
•
In welchen Varianten oder Ausführungen bieten Sie Ihre Leistung an?
Wie stellen Sie Ihr Angebot dem Kunden gegenüber dar?
Sind Ihre Leistungen eher allumfassend oder haben Sie sich spezialisiert?
Welche Qualität soll Ihr Angebot haben?
Wie lange werden Sie Ihre Leistung in der jetzigen Form anbieten
können?
Meine Produktpolitik
Unternehmensberatung Brennecke
15
2.1.2.2
Die Vertriebswege
Zur Marketingstrategie gehört auch die Frage: Wie kommt Ihre Dienstleistung,
Ihre Ware, Ihr Service zum Kunden?
Im Bereich der persönlichen und wirtschaftsnahen Dienstleistungen geht es
hier primär um grundsätzliche Überlegungen, etwa ob Sie Ihre Kunden
aufsuchen (z.B. Partyservice, Pizza Service usw.) einen Firmenwagen
anschaffen müssen oder ähnliches.
2.1.2.3
Die Preisgestaltung
Die Preispolitik beschäftigt sich mit allen Entscheidungen, die den Preis Ihres
Angebotes betreffen. Einerseits aus Ihrer Sicht als Unternehmerin
(Kostendeckung, Billigstanbieter, Einführungsangebot, Hochpreispolitik) und
andererseits aus der Sicht Ihrer Kunden/Gäste (wie Rabatte, Lieferkonditionen,
Gutscheinbuch oder Zahlungsbedingungen).
Sie als Branchen - Insiderin haben sicher einen repräsentativen Überblick
hinsichtlich einer realistischen Preisgestaltung. Auch aus eigener Erfahrung als
Kunde/Gast wissen Sie, dass sich Gegensätze zwischen den Erwartungen der
Kunden/Gäste und denen der Anbieter auftun können.
Der/die Kunde/in zahlt nicht mehr, als er/sie aufgrund der Marktsituation
zahlen muss, d.h. der Markt bestimmt den Preis!
Orientierungsfragen
•
Woran können Sie Ihre zukünftigen Dienstleistungs- bzw. Verkaufspreise
orientieren?
_ Nämlich an der eigenen Speisen- und Getränkekalkulation
_ an Konkurrenzprodukten und/oder
_ an der „Werterhaltung“ Ihrer Kunden
Meine Preispolitik
Unternehmensberatung Brennecke
16
Was im Detail in der Preispolitik an wirtschaftlichen Methoden beinhaltet ist,
klingt im ersten Augenblick aufgrund der Fachausdrücke meist sehr
kompliziert, ist es aber nicht unbedingt! Zum Beispiel Kalkulationsmethoden
wie:
•
Deckungsbeitragsrechnung:
Wie hoch sind Ihre zu deckenden Fixkosten je Leistung oder Produkt?
z.B. Ihr persönlicher Arbeitsaufwand plus Materialkosten plus Zukauf plus
Zustellung.
• Break-Even-Analyse
Wie viel an Leistung bzw. wie hoch muss der Umsatz sein, um nicht nur
kostendeckend arbeiten zu können, sondern daran auch etwas zu
verdienen?
2.1.2.4
Die Kommunikationspolitik
„Wer gut ist, muss das auch kundtun!“ So einfach ist Werbung! In Zeiten der
unendlichen Werbeflut ist das Werben allerdings nicht leicht. Nicht nur, weil es
oft den Anschein hat als ob Kunden gegenüber Werbung bereits immun
geworden sind, sondern auch aufgrund der hohen Kosten, die mit Werbung
verbunden sind. Sie als Unternehmensgründerin müssen Werbung gezielt
betreiben – speziell für Ihren bereits definierten Kundenkreis.
Wie erfahren potenzielle Kunden/Gäste von Ihrem Restaurant / Partyservice
/Unternehmen und Ihrem Angebot? Alle Aktivitäten, die Sie als Selbständige/r
in diese Richtung unternehmen, zählen zum Kommunikations-Mix.
Dieser bedeutet für Sie verschiedene Aktionsfelder, nämlich:
•
Werbung (z.B. Anzeigen in Printmedien, Postwurfsendungen, Broschüren
und Prospekte, Plakate, Reklameschilder, Zeichen, Symbole und Logos)
•
Verkaufsförderung (z.B. Einführungsaktionen, Rabatte, Gutscheinbuch,
Muster oder Kostproben, Preisausschreiben, Werbegeschenke,
Ausstellungen, Fachmessen, Verbundangebote)
... und unterschätzen Sie in Ihrer Situation als Unternehmensgründerin nicht die
Wirkung der positiven Mundpropaganda, Ihrer eigenen Persönlichkeit und Ihrer
Mitarbeiterinnen.
Unternehmensberatung Brennecke
17
Orientierungsfragen
•
•
•
Haben Sie bereits ein Firmenlogo und ein Corporate Design?
Welche
Werbemittel
können
und
wollen
Sie
einsetzen?
(Mundpropaganda, Inserat, Werbekleber, Flugblatt, Plakat, Mailings,
Telefonmarketing, Fernsehen, Radio, Internet, CD-ROM, etc.)
Welche finanziellen Mittel haben Sie zur Verfügung?
Das sind nur einige wenige Fragen, die Sie sich in diesem Zusammenhang
stellen können. Bei der Erstellung eines Werbeplanes kann man sagen, dass
sich für kleine Betriebe am ehesten lokale Zeitungen, Flugblätter, Prospekte
und Mundpropaganda eignen.
Wesentlich bei allen Maßnahmen und Aktivitäten ist, dass Sie aufeinander
abgestimmt sind und eine einheitliche Linie erkennbar ist.
Wie mache ich auf mein Unternehmen und mein Angebot aufmerksam?
Unternehmensberatung Brennecke
18
2.1.3 Der geeignete Standort
Die Wahl des richtigen Standortes ist eine strategische Entscheidung und ein
wesentlicher Faktor für den Erfolg Ihres Unternehmens.
Hier ist die von Ihnen erwartete Kunden/Gästefrequenz ein wesentlicher
Faktor für Ihr gastronomisches Vorhaben. Die Bestimmung von
Frequenzphasen ist v. a. abhängig vom Standort (z.B. zentrale Einkaufslage,
Lage im Grünen), vom Markt (Wettbewerbssituation) sowie vom Betriebstyp
(Angebotsform, z.B. Schwergewicht von Speisen bzw. Getränken)
Der ideale Standort für mein Unternehmen
Dieser Standort ist ideal, weil....
Abgesehen von den genannten grundsätzlichen Rahmenbedingungen ist
jeder Standort mit mehr oder weniger hohen Kosten verbunden, wie Miete,
Pacht, Leasing, Betriebs- und Instandhaltungskosten. Daher überlegen Sie sehr
realistisch, welche Anforderungen Sie an Ihren zukünftigen Firmensitz stellen!
Beginnen Sie unter Umständen kleiner und berücksichtigen Sie eine
entsprechende Ausbauinvestition in Ihrer Finanzierung.
Nachstehende Auflistung hinsichtlich Raumbedarf und Grundausstattung wird
Sie bei Ihren ersten Überlegungen unterstützen:
Unternehmensberatung Brennecke
19
O
O
O
O
Verkaufsraum
Küche
Toiletten
Produktionsfl.,Partyserv.
O
O
O
O
Parkplätze
Personalraum
Kühlhaus
Außenplätze
Anzahl und Art der Räume
O
O
O
O
O
Gastro Einrichtung
Kücheneinrichtung
Kühlhaus
Toiletten
Maschinen/Geräte
Größe in qm
Geschirr/Besteck
Deko
Außenbestuhlung
Telefon/Fax/Kopierer
Sonstiges
Ich benötige folgende Grundausstattung und Infrastruktur
2.2
Die Rechtsform
Für die Wahl der Rechtsform Ihres Unternehmens gibt es keine Patentlösung,
ausschlaggebend ist die jeweilige Situation (Betriebsgröße, gewerberechtliche
Voraussetzungen, Anzahl der Geschäftspartnerinnen und mehr)
Die Hauptkriterien für die Wahl der Rechtsform sind:
•
•
Die eigene Finanzkraft: Können Sie das Unternehmen allein finanzieren
oder benötigen Sie dazu Partnerinnen oder Partner?
Die Haftung: Sind Sie bereit, auch privates Vermögen zu riskieren?
Unternehmensberatung Brennecke
20
•
Die Kreditwürdigkeit: Banken und Lieferanten sind eher bereit, Kapital,
Waren und Leistungen zu liefern, wenn Sie zusätzlich Sicherheiten haben
– im Falle des Falles – auch auf das Privatvermögen zurückgreifen
können.
Welche Rechtsformen ist für die Umsetzung meiner Geschäftsidee am
sinnvollsten?
Und warum?
Die Entscheidung, welche Unternehmensform für Ihr Vorhaben am
geeignetsten ist, sollten Sie auf jeden Fall mit entsprechenden Expertinnen
diskutieren (Berater der Unternehmensberatung Brennecke&Partner,
Steuerberater, etc.)
2.3
Der Finanzplan
Nachdem Sie sich hinsichtlich Ihres Angebotes, Ihrer Zielgruppen, der
Marketingmaßnahmen, des Standortes und der Rechtsform Klarheit verschafft
haben, geht es ums Geld. Auch die hervorragendste Gründungsidee kann
nicht oder nur kurzfristig realisiert werden, wenn die Finanzierung nicht steht
bzw. Ihr Unternehmen nicht wirtschaftlich arbeitet.
Es gibt eine Vielzahl von Fragen, die zu beantworten sind:
•
•
•
Wie viel Startkapital brauchen Sie?
Wie können Sie dieses finanzieren?
Gibt es Fördermittel?
Unternehmensberatung Brennecke
21
•
•
•
•
Wie hoch sind die Kosten nach Ihrer Gründung?
Welchen Umsatz müssen Sie (mindestens) machen?
Wie viel Eigenkapital haben Sie zur Verfügung?
Können Sie Ihren geplanten Kredit zurückzahlen und bis wann?
Als letzten Schritt vor Ihrer Gründung empfehlen wir Ihnen, sich nochmals mit
Ihrer Bank, mit Ihrem/r Steuerberaterin oder mit Ihren/r Unternehmensberatern
abzustimmen.
Denn
nach
Erarbeitung
Ihres
persönlichen
Unternehmenskonzeptes im Rahmen dieses Leitfadens sind Sie in der Lage,
Ihre Gründungsidee gegenüber allen erforderlichen Stellen und Institutionen zu
präsentieren, vor allem wenn Sie Förderungen in Anspruch nehmen wollen.
In der Startphase Ihres Unternehmens müssen Sie mit höheren Kosten rechnen
und diese somit im Detail überlegen. Denn sowohl die Erlangung der
Gewerbeberechtigung, die Gesellschaftsgründung als auch die für Ihr
Vorhaben erforderliche Büro- und/oder Geschäftsausstattung und
markteinführende Werbemaßnahmen sind mit Ausgaben verbunden.
Im Zuge der Erstellung Ihres Finanzplanes ist es auch erforderlich, Ihre
zukünftigen Einnahmen realistisch abzuschätzen. Planen Sie Ihre Finanzen
zumindest auf drei Jahre voraus, um beurteilen zu können, wann Sie damit
rechnen können, Gewinne zu machen.
Aus den vorgegebenen Positionen können Sie ersehen, welche Kosten auf Sie
zukommen können. Machen Sie sich laufend Notizen hinsichtlich
notwendigem Kapitalbedarf, Zahlen und Fakten zur Umsetzung Ihrer
Gründungsidee.
Welche Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung gibt es?
Außenfinanzierung
Eigenfinanzierung Fremdfinanzierung
Privateinlagen
Innenfinanzierung
Aus dem
Aus sonstigen
Umsatzprozess
Geldfreisetzung
Bankkredite
Einbehaltene
Innerbetriebliche
Lieferantenkredit
Gewinne
Rationalisierungen
Kredite der öffent- Abschreibungen Verkauf von nicht
Lichen Hand
Rückstellungen betriebsnot Subventionen
Rücklagen
wendigem
Leasing
Vermögen
Weitere wesentliche Begriffe und Inhalte der Finanzierung sind beispielweise:
•
Fixe und variable Kosten
Unternehmensberatung Brennecke
22
•
•
•
•
Erfolgsrechnung, Liquiditäts- und Rentabilitätsrechnung
Kapitalbedarf für Investitionen, Markteinführung, Gründungskosten, lfd.
Kosten etc.
Eigen- und Fremdkapitalstruktur
Fördermöglichkeiten
Rentabilitäts- und Liquiditätsberechnungen sind genauso notwendig wie die
Entscheidung über die entsprechende Rechtsform Ihres Unternehmens. An
dieser Stelle machen wir nochmals darauf aufmerksam, dass es für ihren
zukünftigen Unternehmenserfolg unbedingt erforderlich ist, sich vor der
Gründung mit entsprechenden Expertinnen abzustimmen.
3.
Woran Sie noch denken sollten
Im Laufe Ihrer Unternehmensgründung werden Sie auf unterschiedlichste und
sehr abwechslungsreiche Inhalte
stoßen. Abhängig vom jeweiligen
Unternehmenszweck der Branche sind auf dieser Seite vollständigkeitshalber
noch einige wichtige Themen stichwortartig angeführt, die Sie planen und
über die Sie entscheiden müssen.
3.1
Die Organisation
Als zukünftige/r Unternehmer/in werden Sie sich mit vielen organisatorischen
Überlegungen und Abläufen beschäftigen müssen. Sie werden Ihren Betrieb
hervorragend managen, wenn Sie rechtzeitig gewisse Richtlinien fixieren,
Angebote zwecks optimaler Anschaffungsentscheidung einholen und noch
vieles mehr.
• Aufgaben bzw. Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und vor allem
Partnerinnen
• Organisation der Buchführung, Kostenrechnung, etc.
• Wahl der Steuerberatung, der Werbeagentur, etc.
• EDV-Anschaffung (Hardware, lizenzierte Software)
• Telefonanschluss bzw. – Anlage
• Homepage – Gestaltung
Unternehmensberatung Brennecke
23
3.2
Information ist alles
Informieren Sie sich rechtzeitig bei entsprechenden Institutionen und
Fachleuten hinsichtlich rechtlicher und wirtschaftlicher Notwendigkeiten. Wir
sind Ihnen gerne behilflich bei der Frage, wo Sie welche Information am
effizientesten bekommen.
• Sozialversicherung
• Behördliche Auflagen
• Steuern und Abgaben
• Arbeitsrecht
• Öfftl. Finanzierungen
• Gründungszuschuss
• Gründungszuschuss bei Neugründung
• Einstiegsgeld
• Betriebsübernahme
• Konzessionen
3.4
Betriebliche Versicherungen
•
•
•
•
•
Geschäfts- und Inhaltsversicherungen
Betriebsunterbrechungsversicherungen
Betriebshaftpflicht- und Vermögensschadenversicherungen
Personenversicherungen
Elektronikversicherungen
Unternehmensberatung Brennecke
24
4.
Der Aktionsplan
Aufgabenbereich:
Was muss ich machen?
Priorität
Unternehmensberatung Brennecke
Bis wann
ok
25
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