Der Weg zu SAP BW auf HANA: Teil 2 – Applikation Frank Riesner, Solution Architect, SAP (Schweiz) AG Migrationsvoraussetzungen seitens BW-Applikation • SAP HANA o Nur open SQL Kein Coding mit DB-spezifischer Syntax (z.B. Oracle Hints etc.) • SAP NetWeaver 7.4 o Neues Konzept der Analyseberechtigungen (Tr. RSECADMIN) o BEx-Frontendtools und BEx-Berichte nur noch in Version 7.x Sind diese Voraussetzungen erfüllt, läuft SAP BW nach der Migration auf SAP HANA störungsfrei weiter. („non-disruptive approach“) © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 30 Empfohlene Anpassungen nach der Migration • Prio 1 o Prüfung Delta-Merge Einstellungen o Prüfung Konzept nicht-aktiver Daten • Prio 2 o Konvertierung von InfoCubes o Anpassungen an Prozessketten o Löschen von Sekundärindices • Prio 3 o Abbau nicht benötigter InfoCubes o Optimierung von Transformationen o Analyse BEx Query-Ausführungsmodus • Anschließend o Einsatz neuer Funktionen © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 31 Prio 1: Verstehen Sie den „Delta Merge“! Spaltenbasierte Tabelle Schreiben SAP HANA Hauptspeicher MainStorage Delta-Storage Delta Merge Main-Storage: Spaltenbasiert (sortiert), dadurch leseoptimiert Delta-Storage: Spaltenbasiert (unsortiert) oder zeilenbasiert, dadurch schreiboptimiert Lesen Im Datentransfer-Prozess • In Prozesskette Delta Merge wird automatisch von SAP HANA DB verwaltet für: PSA-Tabellen, standard DataStore-Objekte und InfoObjekte • Delta Merge muss von BW Applikation gesteuert werden für: InfoCubes Schreiboptimierte DataStore-Objekte © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 32 Prio 1: Prüfen Sie das Konzept nicht-aktiver Daten! Dieses neue Konzept optimiert die Nutzung der Memory-Ressourcen des BW-Systems und teilt BW InfoProvider hierzu in zwei Gruppen ein: o Gruppe 1: Aktive InfoProvider Werden immer im Memory gehalten, denn sind relevant für tägliches Laden und Reporting InfoCubes, standard DataStore-Objekte und alle Stammdaten o Gruppe 2: Nicht-aktive InfoProvider Werden auch im Memory gehalten, aber bei Ressourcenknappheit mit höchster Priorität daraus entfernt PSA-tables, schreiboptimierte DataStore-Objekte Nach der Migration auf SAP HANA sind zunächst alle PSA-Tabellen und schreiboptimierte DataStore-Objekte als nicht-aktiv definiert. Kunden nutzen allerdings häufig schreiboptimierte DataStore-Objekte für Aufgaben der Gruppe 1. In solchen Fällen sollten diese DataStore-Objekte in aktive InfoProvider umgewandelt werden, um Performancenachteile zu vermeiden. • Umsetzung: Tr. RSHDBMON oder DWH Workbench / Administration Entfernen des “Early-Unload”-Kennzeichens © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 33 Prio 2: Konvertieren Sie InfoCubes! Klassischer InfoCube SAP HANA-optimierter InfoCube • Klassischer InfoCube: erweitertes Sternschema optimiert für relationale DBs 2 Fakttabellen 4-16 Dimensiontabellen (3 Standard- und bis zu 13 Kundendimensionen) 6 - 18 Tabellen • SAP HANA-optimierter InfoCube: vereinfachtes Schema optimiert für SAP HANA 1 Fakttabelle 1 Standard Dimensiontabelle für das Datenpaket nur 2 Tabellen © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 34 Prio 2: Konvertieren Sie InfoCubes! • Warum alle InfoCubes konvertieren? Deutlich einfachere Modellierung: Keine schlecht definierten InfoCubes mehr! Flexible Remodellierung jederzeit: Nur Änderung von Metadaten, aber physiches Datenmodell bleibt unverändert! Spürbar schnelleres Laden in InfoCubes: Faktor 3-5 durch fehlende Dimensionstabellen! Konvertierung ist sehr effizient und läuft auch bei großen InfoCubes nur wenige Minuten! Durch Konvertierung spürbar weniger Speicherbedarf! Keine Auswirkung auf Reportingobjekte oder Datenflüsse! (Queryperformance quasi unverändert und daher kein Grund) • Umsetzung Tr. RSMIGRHANADB Nicht transportierbar, in jedem System durchzuführen. © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 35 Prio 2: Passen Sie Prozessketten an! Obsolete Verarbeitungsschritte SAP BW auf anyDB • Index löschen • Index neu aufbauen • Datenbankstatistiken auffrischen • Hochrollen gefüllter Aggregate • Neuaufbau definierter Aggregate • Anpassen existierender Aggregate durch ChangeRun • BW Accelerator Index aktualisieren Ergebnis • Deutlich übersichtlichere Prozessketten • Weniger Entwicklungs- und Verwaltungsaufwand • Bessere Laufzeiten SAP BW auf HANA © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 36 Prio 2: Entfernen Sie Sekundärindices! • Sekundärindices sind in SAP HANA grundsätzlich nicht mehr notwendig, da sich SAP HANA auch so durch sehr gute Suchperformance auszeichnet. • Somit sind alle kundeneigenen Indices im BW-System genau zu prüfen. SAP empfiehlt diese wo immer möglich zu entfernen, denn sie belegen unnötigerweise Speicherressourcen und haben einen negativen Einfluss auf die Schreibperformance der Datenbank. • In DataStore-Objekten wurden Sekundärindices ursprünglich während der Migration auf SAP HANA gelöscht. Ab BW 7.30 SP09 bzw. BW 7.4 jedoch bleiben sie erhalten. Warum? -In Ausnahmefällen können Sekundärindices dennoch die Suche beschleunigen, vor allem bei sehr komplexen Abfragen auf mehrere Nicht-Schlüsselfelder… • Empfohlenes Vorgehen: Indexdefinition zunächst belassen, aber physisch von DB löschen (ABAP Datenbank Utility, Tr. SE14). Wenn die Systemperformance Ihre Erwartungen erfüllt, sollten dann auch die Metadaten gelöscht werden. © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 37 Hauptvorteile von BW auf SAP HANA BW Applikationsserver (ABAP) Gesamte Verarbeitungslogik Massiver Datentransfer Klassische Datenbank BW Applikationsserver (ABAP) Verbliebene Verarbeitungslogik Reduzierter Datentransfer (nur Ergebnisse) SAP HANA Datenintensive Verarbeitungen »Code-Push-Down« HANA-optimierte Datenverarbeitungsabläufe in SAP BW © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 38 Prio 3: Löschen Sie überflüssige InfoCubes! • Mit BW auf HANA können Sie ohne Bedenken direkt auf DataStore-Objekte reporten. InfoCubes als Reportingstruktur und als „Accelerator“ für flexibles schnelles Reporting sind obsolet! • Sollten InfoCubes nur existieren, um vor-aggregierte Daten für schnelles Reporting vorzuhalten, dann sollten diese gelöscht werden. Dies ist der Fall, wenn die Transformation zwischen DataStore-Objekte(n) und InfoCube(s) keine zusätzliche Businesslogik abbildet und Felder nur 1:1 überträgt. • Solche Transformationen können Sie mit dem “Transformation Finder” (SAPnote 1908367) lokalisieren. • Prüfen Sie auch, ob die Logik nicht in die Querydefinition oder in die Transformation in die DataStore-Objekte verlagert werden können. • Ist dies möglich, dann lassen sich unnötige so Persistenzen vermeiden, Ladezeiten verringern und der Speicherverbrauch reduzieren. © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 39 Prio 3: Optimieren Sie Transformationen! • Analysieren Sie, ob ihre ABAP-Routinen verbessert werden können SAP BW Routine Analyzer (SAPnote 1847431) Ausführung pro Prozesskette, Transformation, APD, IP-Planungsszenario etc. • Analysieren Sie, ob ihre Transformationen HANA-optimiert verarbeitet werden können. Seit BW 7.4 auf HANA werden BW Transformationen mehr und mehr als HANA-Prozeduren abgebildet (anstelle von ABAPProgrammen). Evtl. lohnt sich eine Überarbeitung, um die HANA-Optimierung nutzen zu können. Voraussetzungen: Unterstütze Transformationen: 1:1 Mapping, Zeitkonvertierung, Einheitenkonvertierung, Formeln, Nachlesen von InfoObjekten, Nachlesen von DataStore-Objekten, Expertenroutine HANA SQL Skript. Unterstütze Datenquellen: PSA, DataSore-Objekte, InfoCubes, MultiProvider, CompositeProvider, InfoSources Unterstütze Datenziele: DataStore-Objekte, InfoSources, OpenHub-Destinationen Datentransfer-Prozess • Umsetzung: In Transformationsregel und DTP © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 40 Prio 3: Evaluieren Sie Query-Ausführungsmodi! • In BW auf HANA existieren verschiedene Ausführungmodi für BEx-Queries o o o o Mode “0” Mode “2” Mode “3” Mode “6” – Nicht optimierte Verarbeitung in HANA – Individuelle Verarbeitung pro InfoProvider – Optimierte Verarbeitung (Standard bis BW 7.4 SP07) – Ausnahmeaggregation (Standard ab BW 7.4 SP08) • Für die große Mehrzahl der BEx-Queries ist die Standardeinstellung die beste und schnellste Ausführungsart. Es existieren aber Ausnahmen, in denen eine Abweichung vom Standardmodus bessere Laufzeiten ergeben kann. • Der BW Query Monitor (Tr. RSRT) ermöglicht diese Evaluation durch Simulieren einer BEx-Query in verschiedenen Ausführungsmodi. • SAPnote 2063449 beschreibt, welche BEx-Funktionen bereits HANA-optimiert sind bzw. noch werden. © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 41 Prio 3: Evaluieren Sie Query-Ausführungsmodi! • Umsetzung: Ausführungsmodus pro InfoProvider: InfoProvider-Eigenschaften oder Tr. RSDIPROP Ausführungsmodus pro BEx-Query: Query Monitor, Tr. RSRT © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 42 Empfohlene Anpassungen nach der Migration • Prio 1 o Prüfung Delta-Merge Einstellungen o Prüfung Konzept nicht-aktiver Daten • Prio 2 o Konvertierung von InfoCubes o Anpassungen an Prozessketten o Löschen von Sekundärindices • Prio 3 o Abbau nicht benötigter InfoCubes o Optimierung von Transformationen o Analyse BEx Query-Ausführungsmodus • Anschließend o Einsatz neuer Funktionen © 2015 SAP SE. All rights reserved. Public 43 © 2015 SAP SE oder ein SAP-Konzernunternehmen. Alle Rechte vorbehalten. Weitergabe und Vervielfältigung dieser Publikation oder von Teilen daraus sind, zu welchem Zweck und in welcher Form auch immer, ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung durch SAP SE oder ein SAP-Konzernunternehmen nicht gestattet. 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