Familie in Deutschland 1945 bis 1948

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Familie in Deutschland 1945 bis 1948
Am Ende des Krieges kehrte Izzy Fuhrmann als Soldat nach Berlin zurück. So hatte er die Möglichkeit,
nach seiner Familie zu suchen. Doch nur mit Hilfe seiner Schwester gelang es ihm, seine Familie zu
finden. Für die kleine Brigitte war es ein besonderer Augenblick. Ihr Vater hatte ihr ein Geschenk
mitgebracht, das heute für wohl kaum jemanden etwas Besonderes wäre, doch für Brigitte
unwahrscheinlich schön war. Es war Flasche Coca Cola – die erste
für das Mädchen. Nachdem sich die Familie wieder gefunden hatte,
ließ sich Izzy in Berlin nieder. Somit war die Familie wieder vereint.
In Berlin folgte Izzy seiner Bestimmung und begann sich wieder
seinem größten Talent zu widmen. Er baute sich ein neues
Orchester auf und unterhielt mit seinen Musikern kleine jüdische
Gemeinden. Izzy kannte sich mit der traditionellen jüdischen Musik
aus und hatte wahrscheinlich mehr Erfahrung mit ihr als sonst
jemand. So war er sehr gefragt, und die jüdischen Gemeinden
brauchten ihn gerade unmittelbar nach dem Krieg zum
Wiederaufbau.
Seine Frau Annemarie hatte jedoch sehr im Krieg gelitten. Sie wurde
auch als Opfer des Faschismus anerkannt. Trotzdem plagten die
junge Mutter weiterhin verschiedene Krankheiten. Nach Kriegsende
verlor sie unter anderem all ihre Zähne, und 1947 bekam sie
Tuberkulose. Izzy engagierte sich jedoch weiter für die Juden. Der
Musiker komponierte etwa das Stück „Wir gehen nach Erez Israel“,
das für Juden eine Art Volkslied ist. Zudem leitete er die erste
Versammlung der Überlebenden des Warschauer Ghettos ein, die in
Izzy, seine Tochter Brigitte und ein
Berlin stattfand. Er tat es trotz eines mit Auftritten gut gefüllten
Freund auf dem Kurfürstendamm
Terminkalenders. Das neu gegründete Orchester spielte in
nach dem Krieg
britischen Offizier-Clubs und auf vielen jüdischen Hochzeiten. Izzy
Fuhrmann eröffnete außerdem einen Nachtclub,
der allerdings kein gutes Geschäft war. So früh
nach dem Krieg war das zerstörte Berlin noch nicht
bereit oder fähig, sich zu vergnügen.
Izzy bekam eine kleine Rolle in dem Film
„Mädchen hinter Gittern“
und spielte einen
Geiger. Seine Musik wurde immer populärer, weil
sie modern war. Die Musik wurde stark beeinflusst
von der wachsenden jüdischen Gemeinde, die
nicht mehr in Deutschland bleiben wollte.
Später spürte auch Izzy erste gesundheitliche
Schäden, die, wie bei seiner Frau Annemarie,
wahrscheinlich die Folgen des Krieges waren. Der
Komponist und Unterhalter verlor sein Gehör und
Im Sommerlager am Wannensee nach dem Krieg.
wurde von Ängsten geplagt, seine Musikkarriere
aufgeben zu müssen. Doch die Ausreise nach
Amerika sollte ein neues Leben bringen. Das hoffte die Familie.
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