LEHRSTUHL FÜR ENTWURFSAUTOMATISIERUNG Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Technische Universität München Professor Dr.-Ing. Ulf Schlichtmann Entwurfsverfahren digitaler Schaltungen Datum: Midterm Zeit: Hörsaal: Erlaubte Hilfmittel: Name: Musterlösung !!! Vorname: Musterlösung !!! Matrikelnr.: Musterlösung !!! 1. 2 Blatt DIN-A4 eigener Notizen 2. Taschenrechner Die Prüfung besteht aus 2 Aufgaben mit insgesamt 30 Punkten. Wichtige Hinweise: 1. Tragen Sie bitte auf dieses Deckblatt rechts oben Ihren Namen, Vornamen und Matrikelnummer ein. 2. Bearbeiten Sie jede Teilaufgabe in dem zur Verfügung gestellten Platz. Falls der Platz nicht ausreicht, verwenden Sie die Rückseite des Blattes und machen Sie kenntlich, zu welcher Teilaufgabe diese Lösung gehört. 3. Lassen Sie alle ausgeteilten Blätter zusammengeheftet. 4. Verwenden Sie weder Bleistift, noch die Farbe rot oder grün. 5. Es ist jeweils nur ein Ergebnis zugelassen. Streichen Sie ungültige Lösungen. 6. Diese Prüfung besteht aus 5 numerierten Seiten. Umfang der Prüfung: 30 Minuten Erreichte Punkte A1 Viel Erfolg bei der Bearbeitung der Prüfungsaufgaben! A2 Summe EDS Midterm Aufgabe 1: Logiksynthese a) Allgemeine Fragen [3] Bestimmen Sie den Kubenabstand δ(c1 , c2 ) für die Kuben c1 = x · y · z und c2 = x · z |x/x , z/z | = 2 Nennen Sie einen Nachteil der Primfaktorenbestimmung nach Quine und McCluskey. Benötigt CSOP als Eingangsform. Deren Länge kann exponentiell mit den Dimension wachsen. Zeigen Sie unter Verwendung Boolscher Algebra, dass gilt: x = xy + xy + x (x + z y + x yz) + y x = xy + y x + (xy · x ) (x + z y + x yz) = x(y + y ) + (0) (x + z y + x yz) = x(1) b) Überdeckungstabelle [3] Gegeben ist die SOP-Form der logischen Funktion g = yzw + z w + x yz + xyw + x yz + x yw . Komplettieren Sie die Überdeckungstabelle und zeigen Sie die Anwendung einer Auswahlheuristik, die zu einer Realisierung mit möglichst wenigen Primimplikanten führt. Geben Sie die minimierte SOP an. 0001 0100 0101 0110 yzw zw x yz 0111 1101 x x x x 1111 x x x x yz x x x x Auswahl 2 2 4 x x xyw x yw 1001 x 2 1 1 0 2 1 0 0 2 2 1 0 2 2 2 Minimierte SOP: z w + yzw + x yw 1 EDS Midterm c) Resolventenmethode [3] Wenden Sie die Resolventenmethode in Kombination mit dem Schichtenalgorithmus an, um für die gegebene Funktion alle Primimplikanten zu bestimmen. xy z + xyw + xyzw + xz + yzw 0 +xzw + xy 1 +xw 2 3 Primimplikanten: +xw , xy , xz , yzw d) Funktionale Dekomposition [3] Gegeben ist das ROBDD einer Funktion. Für die Dekomposition wurden x1 , x2 und x3 als gebundene, y1 und y2 als freie Variablen gewählt. 1 x2 x1 Bestimmen Sie die für die Dekomposition relevanten Knoten und die entsprechenden Kuben der gebundenen Variablen. id:9 0 x2 id:7 x3 Bestimmen Sie ferner die zugehörige logische Teilfunktionen der freien Variablen dieser Knoten. id:8 id:6 id:3 y1 y1 y2 1 id:1 id:4 y1 id:2 0 id:0 Kuben gebundener Variablen KnotenID Funktion der freien Variablen 110, 111 1 1 100, 000 3 y1 + y 1 y 2 101, 001 4 y1 y 2 010, 011 5 y1 y 2 + y 1 id:5 2 EDS Midterm e) Kombinatorische Optimierung 1 [3] Gegeben ist die logische Funktion x y w + x z + x y z w + y w + x y z + y z . Nutzen Sie Tautologienachweise um zu überprüfen, ob die Kuben x y w und x y z jeweils allein und gemeinsam entfernt werden können. (hx y w )x y w (hx y z )x y z = z + 0 + 0 + 0 + z = 1, enfernbar = 0 + 0 + 0 + w0 = w 6= 1, nicht enferntbar Daher Kuben nur einzeln entfernbar. f) Kombinatorische Optimierung 2 [3] Gegeben ist die logische Funktion x y z w + x y w + y z + x z w + x y z w + x z w + x y z. Nutzen Sie Tautologienachweise um zu überprüfen, ob die Literale x und z aus dem Kubus xyz w jeweils allein und gemeinsam entfernt werden können. (hxyz w )x yz w = 0 + 0 + 0 + 1 + 0 + 0 = 1, x entfernbar (hxyz w )xyzw = 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 1 = 1, z entfernbar (hxyz w )x yzw = 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 = 0, nicht gemeinsam entfernbar 3 EDS Midterm Aufgabe 2: Logiksynthese und Simulation a) Allgemeine Fragen [3] Was ist ein Ereignis im Sinne der Logiksimulation? Wertänderung eines Signals Bestimmen Sie die Mehrfachimplikanten der Funktionen: f1 = x y + xyz f2 = yz + xz f1 · f2 = xyz Nennen Sie einen potentiellen Nachteil von zweistufigen gegenüber mehrstufigen Realisierungen logischer Funktionen. großer Flächen- und Leistungsbedarf, viele Eingangspins b) ROBDD [3] Konstruieren Sie das ROBDD der Funktion h = xw + x y + x y zw + yz mit der Variablenreihenfolge y ≺ x ≺ z ≺ w. Geben Sie die geforderten Kofaktoren an. y h = xw + x y + x y zw + yz 1 x 0 xw + x + z x xw + x zw z w +z 1 1 w zw w w 0 z w 1 w 0 4 EDS Midterm c) Primimplikanten [3] xyz 111 Im rechts stehenden Kubengraph ist das On-Set einer Funktion fett markiert. Geben sie alle Implikanten der Funktion an. (x y z , x y z, xy z , xyz , x y , y z , xz ) Nennen Sie alle Primimplikanten. Geben Sie die MinSOP der Funktion an. 011 101 110 001 010 100 000 Primimplikanten: (x y , xz , y z ) MinSOP: f (x, y, z) = x y + xz d) Logiksimulation [3] Für die folgende Schaltung sind Initialzustand und Stimulus vorgegeben. Berechnen Sie die restlichen Signale des Initialzustandes und führen Sie eine vollständige Logiksimulation durch. Komplettieren Sie dazu die Tabelle und zeichnen Sie die Signalverläufe. Die Verzögerungenszeiten sind jeweils in den Gattern angegeben. a b AND d 1 2 e NAND f t a b c d e f 0 1 1 1 1 0 1 1 2 0 2 c NOR 0 1 2 3 4 5 ausgewertete Elemente init a b 0 c d e 3 5 0 1 AND NAND, NOR NOR NAND neue Events (a, ’0’, 0, 1) (c, ’0’, 0, 3) (d, ’0’, 1, 2) (e, ’1’, 3, 5) f 5