ZÜRICH WARENHAUS BAHNHOFSTR. 75-79 Eine kulturgeschichtliche, städtebauliche und architektonische Dokumentation Warenhaus Manor, Bahnhofstrasse 75-79, Ansicht von Südosten. Amt für Städtebau Zürich 2013 2013 Hans-Peter Bärtschi ARIAS Industriekultur, Winterthur Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 1. ANLASS UND AUSGANGSLAGE 1 2. ZUSAMMENFASSENDE WÜRDIGUNG UND PROJEKTKRITIK 2 2.1. Nutzungskontinuität: Das Warenhaus Brann/Weber/Manor und die Bahnhofstrasse Zürich 2 2.2. Nutzung, Innen- und Aussenräume: Würdigung des Warenhauses Bahnhofstrasse 75 - 79 als Ganzes 2 2.3. Kritik der Baugesuche der Swiss Life Anfang Oktober und vom 31. 10. 2013 3 2.4. Ergebnis 6 3. ERLÄUTERNDER BERICHT 3.1. Anfänge und Verdrängung: zur Kulturgeschichte der Warenhäuser 7 3.2. Die Bahnhofstrasse als Geschäftslage 9 3.3. Bau- und Nutzungsgeschichte: Zur Kontinuität und zum Erfolg der Warenhausnutzung 9 3.4. Baubeschreibung 11 3.4.1. Konstruktion, Innenräume und Erschliessung 11 3.4.2. Spezifische Umsetzung der Typologie der Warenhäuser 12 3.4.3. Architekten, Ingenieure und Künstler 13 4. FOTODOKUMENTATION 15 4.1. Historische Aufnahmen 15 4.2. Begehung 18. 11. 2013 18 5. ABBILDUNGSNACHWEIS/ QUELLEN UND LITERATUR 1 7 35 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor 1. Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Anlass und Ausgangslage Anfang Oktober 2013 (publiziert am 11. Oktober 2013) und am 31. Oktober 2013 (publiziert am 22. November 2011) hat die "Swiss Life Property Management AG", hier Swiss Life genannt, bei der Stadt Zürich zwei Baueingaben betreffend "Revitalisierung" der Oscar Weber-Liegenschaft Bahnhofstrasse 75-79 - Usteristrasse - Lintheschergasse - Uraniastrasse eingereicht. Das Baublockgeviert ist mit Ausnahme des Gebäudeteils Bahnhofstrasse 77 im Eigentum von Swiss Life. Das Umbauvorhaben bezweckt eine komplette Umnutzung der Gebäude, eine interne Strukturveränderung sowie damit verbunden eine Vermehrfachung der Mieteinnahmen. Die jetzt vom Warenhaus Manor genutzten offenen Geschossflächen sollen neu kleinteilig für Büro- und Geschäftsräume, Anwälte, Berater oder Treuhänder im hochpreislichen Segment genutzt werden. Eine Neukonzeptionierung der Erschliessung und Brandmauern sind vorgesehen und in mehreren Bereichen Aufstockungen. Die Umbaukosten werden auf 54 bis 100 Millionen Franken veranschlagt. In diesem Zusammenhang hat Swiss Life gegenüber den Medien kommuniziert, dass es ab 2016 an der Bahnhofstrasse Zürich kein Warenhaus mehr geben soll. Angestrebt würden Verträge mit zahlungskräftigeren Mietern. Zahlreiche finanzstarke Firmen und acht bis zehn Läden internationaler Labels würden sich für die umgebauten Räume interessieren (TA und NZZ). Die Manor AG, die heutige Mieterin, hat zwischen 2002 und 2011 40 Millionen Franken in die hauptsächlich für das Warenhaus genutzte Liegenschaft investiert und weitere 12 Millionen Franken in den Jahren 2012 und 2013 (NZZ). Die Liegenschaft Bahnhofstrasse 75 – 79 verzeichnet mit 6 Millionen jährlichen Besuchern eine enorme Frequentierung, bei der ein Bedürfnis nach einer "Revitalisierung" nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Da die Liegenschaft im Verzeichnis der Denkmalschutzobjekte der Stadt Zürich aufgenommen ist, hat Manor AG im November 2013 unser Büro (insbesondere Dr. Hans-Peter Bärtschi, Arias Architektur-Industriekultur-Stadtentwicklung, Winterthur) um eine Würdigung der Gebäude sowie der Baugesuche aus städtebaulicher, architektonischer und kulturhistorischer Sicht ersucht, mit Blick auf die Vereinbarkeit der Umnutzung und –bauten mit denkmalpflegerischen Schutzzielen. Nebst über Literatur, Internet und öffentliche Institute zugänglichen Quellen gestaltete sich die Unterlagenbeschaffung schwierig, da insbesondere die ursprünglichen Baueingabepläne im Amt für Baubewilligungen und das Denkmalpflegegutachten im Zeitpunkt der Erstellung dieses Gutachtens nicht zur Verfügung standen. Es ist allerdings vorgesehen, sobald diese Unterlagen vorliegen, zu prüfen ob allenfalls eine Ergänzung dieser Expertise angezeigt oder notwendig ist. seite 1 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 2. Zusammenfassende Würdigung und Projektkritik 2.1. Nutzungskontinuität: Das Warenhaus Brann/Weber/Manor und die Bahnhofstrasse Zürich Das Warenhaus an der Bahnhofstrasse 75-79 kann auf 115 Jahre Nutzungskontinuität zurückblicken. In den heutigen Räumen Ecke Urania- Bahnhofstrasse werden seit über 100 Jahren Waren jeglicher Art für den täglichen Bedarf offen zum Kauf angeboten. Die Nutzung des Gebäudekomplexes als Warenhaus wurde mit hohen Investitionen laufend erweitert und für die aktuellen Kundenbedürfnisse verbessert. Im Unterschied zu ähnlich alten Bauten von Warenhäusern hat hier weder eine Umnutzung für den ausschliesslichen Verkauf von Luxusgütern noch für warenhausfremde Zwecke stattgefunden. Es gibt nur eine bescheidene Anzahl von Objekten in der Stadt und an der Bahnhofstrasse, die seit der Errichtung vor mehr als einem Jahrhundert auf eine derart lange Nutzungskontinuität abstellen können. Ausgehend vom Grundsatz, dass der schützenswerte Erhalt eines Gebäudes in all seinen Funktionen dann am besten gewährleistet ist, wenn die gleiche Nutzung Bestand hatte und unverändert bleibt, ist das Warenhaus an der Bahnhofstrasse 75 – 79 eines jener seltenen Exemplare bei dem diese Nutzung auch heute noch unmittelbar ablesbar ist. Die Hauptursache für Zweckentfremdungen und Umnutzungen sind der Kampf um Quadratmeterpreise auf dem Grundstücks- und Mietermarkt. Nachteile des Verdrängungswettbewerbs sind das Schwinden der Durchmischung und der Nutzungsvielfalt, insbesondere an der Bahnhofstrasse, an der vergleichbar den zentralen Lagen in New York und Hongkong öfters Spitzenmieten bezahlt werden. Mit nicht maximalen Mietpreisen, aber mit seinen 6 Millionen jährlichen Besuchern und dem Restaurant trägt das seit Jahrzehnten bewährte Warenhauskonzept wesentlich zur Vitalität der Bahnhofstrasse bei. Mit der grossen Zahl von Besuchern gehört das Warenhaus Bahnhofstrasse 75 – 79 zu den am besten besuchten Häusern der Schweiz, es besteht ein grosses öffentliches Interesse an der Aufrechterhaltung der Nutzung dieses Gebäudes als Warenhaus. Die beiliegende Untersuchung bestätigt, dass das Warenhaus Bahnhofstrasse 75 - 79 historisch ein wichtiger Zeuge der Warenhaustradition ist. Es setzt einerseits einen städtebaulich bedeutenden Akzent und ist andererseits für den Alltag grosser Bevölkerungsschichten ein wichtiger Ort: Zur architektonischen kommt die herausragende kulturhistorische Bedeutung hinzu. 2.2. Nutzung, Innen- und Aussenräume: Würdigung des Warenhauses Bahnhofstrasse 75 - 79 als Ganzes Warenhäuser entstanden im Zuge der Industrialisierung der Güterproduktion ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit einem offenem Empfang, mit einladenden Erschliessungen, Innenhöfen und Verpflegungsräumen und einem breiten Warenangebot luden sie zum Flanieren ein. Architektonisch wurden sie vor allem um 1900 zu Konsumpalästen ausseite 2 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 gestaltet. Im Zusammenhang mit Warenhäusern machte ebenfalls das von Zola geprägte Schlagwort von der "Kathedrale des Konsums" die Runde. Das Warenhaus an der Bahnhofstrasse 75-79 setzt diese quasi-sakrale Typologie in einer Vielfalt von Elementen, insbesondere durch die das Dach vom Boden her im Himmel tragenden Säulenstrukturen, die weiten und offenen Raumfolgen, welche als grundlegendes Prinzip Käufer in Warenhäuser ziehen und dort der Magie der Warenhausinszenierung unterziehen, sowie mit der Akzentuierung durch die farbigen Fensterfronten von Otto Morach, in seiner Gestaltung mustergültig um. Das Warenhaus Brann/Weber/Manor hat ab 1899 und kontinuierlich ab 1911 die städtebauliche Entwicklung im Bahnhofquartier beschleunigt und die Zentralität der Geschäftslage der Bahnhofstrasse gefördert. Das öffentlich zugängliche Haus ist ein wichtiger Zeuge der im 19. Jahrhundert neu aufgekommenen Warenhausnutzung. Die Aufnahme in die Schutzliste erfolgte insbesondere unter Würdigung der städtebaulichen und kulturhistorischen Bedeutung des Warenhauses an dieser Stelle. Als Denkmal ist es als Ganzes zu betrachten - in seiner Lage, mit seinen Fassaden, den weiten, offenen Innenräumen und seiner Nutzung als Zeuge einer Warenhauskultur. Für den heutigen Gebäude-Komplex attestiert das Amt für Städtebau der Stadt Zürich: "Die architektonisch behutsame Abstimmung der verschiedenen Bauetappen kam auf Initiative von Stadtbaumeister Hermann Herter zu Stande und darf um 1930 in Zürich als einmalig gelten." Diese Abstimmung geht, wie unten dargestellt, weit über die Fassaden hinaus, bilden doch die Warenhausnutzung, die öffentlich zugänglichen grosszügigen Innenräume, die Erschliessung und die ab 1910 pioniermässig konzipierte Tragkonstruktion eine Einheit. In seiner konsequenten Ausgestaltung ist das Warenhaus an der Bahnhofstrasse 75 - 79 ein in der Schweiz wohl einzigartiger Vertreter eines Epochenwandels. Mehr noch, dass diese Gebäude in bis heute unveränderter Nutzung Bestand haben, dürfte auch im internationalen Vergleich eine seltene Ausnahme sein. Als prominente Beispiele des Verschwindens ähnlicher historischer Zeitzeugen (durch Umnutzung oder eine Stilllegung) können das Kaufhaus "Samaritaine" in Paris oder das Wertheim-Gebäude in Görlitz erwähnt werden. 2.3. Kritik der Baugesuche der Swiss Life Anfang Oktober und vom 31. 10. 2013 A Der Architektenbericht hält fest, dass die dreiteilige Liegenschaft "heute funktional sowie gebäude - und brandschutztechnisch eine Einheit" bildet. Das Projekt hingegen sieht neben dem künftig autonom zu nutzenden Nörr-Haus im Erd- und Hochparterregeschoss Einzelläden und für das restliche Volumen zwischen dem 2. und dem 5. Obergeschoss sowie im Dachgeschoss eine kleinteilige Büronutzungseinteilung vor. Für diese Nutzungen müssen neue Erschliessungsbereiche und Brandschutzmauern eingebaut werden, bis ins zweite Obergeschoss soll ein zusätzlicher Innenhof entstehen. Nach Auffassung der Projektverfasser wird "durch die Lage der Büroerschliessung […] der neue Lichthof für die Öffentlichkeit erfahrbar gemacht... Die geplante Nutzungsstruktur entspricht der ursprünglichen Gebäuseite 3 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 detypologie". Das Gegenteil ist der Fall. Weder besteht beim ursprünglichen Gebäude (Bahnhofstrasse 75) ein Lichthof, wie er im Projekt geplant ist, noch entspricht die geplante Nutzungsstruktur dem Wesen des Gebäudes, dem Konzept der Erbauer noch der heutigen Nutzung. Die geplante, kleinteilige Nutzungsstruktur widerspricht sowohl in der Erschliessung als vor allem auch mit dem Einbau kleiner Zimmer in die jetzt öffentlich zugängliche Grossraumstruktur völlig der Warenhaustypologie. Die von den Erbauern der Liegenschaften in grosszügigen Konzepten ausgearbeiteten Hallen mit einer – zum damaligen Zeitpunkt - pionierhaft geschaffenen Säulenstruktur liesse sich höchstens noch auf historischen Plänen erahnen. Die Substanz des Gebäudes mit der über 115-jährigen Warenhaustradition und auch nach heutiger Vorstellung durchaus grosszügigen Raumkonzepten würde einem kleinteiligen Umbau geopfert. Nach einem solchen Umbau liesse sich nichts mehr erkennen von der Bedeutung des Warenhauses als Begegnungsort für die Einwohner der Stadt, als kulturhistorischer Anker für die Entwicklung der Stadt und als Initialzündung für die moderne City entlang der Bahnhofstrasse. B Insbesondere wollen die Projektanten damit punkten, dass sie gegen die Lintheschergasse in einem ersten Schritt die Rolltreppen ausbauen wollen. Diese sind ohne Warenhausnutzung überflüssig. Anstelle des heute offenen Erschliessungsbereichs soll ein offener Schlitz über fünf Geschosse entstehen und dahinter Büros. Es wird behauptet "Aus allen(?) Bürogeschossen sind die farbigen Gläser erlebbar." Die Rolltreppenerschliessung von 1960 wird als "vollständige Zerstörung der einst prächtigen Kundenerschliessung" gewertet. Der als Halle bezeichnete neue Schlitz "macht das Kunstwerk (von Otto Morach) für alle Besucher erfahrbar", postuliert der Architektenbericht. Abgesehen davon das mitnichten klar ist, wer denn bei der gegenüber heute extrem eingeschränkten Besuchsmöglichkeit "alle Besucher" sein sollen, besteht dank den 1960 eingebauten Rolltreppen eine geruhsame Möglichkeit, die Buntglasfenster aus nächster Nähe als sakrale Elemente zu erleben. Insbesondere ist die Innenraumumgebung der sakralen Wand immer noch weit grossflächiger als im eingegebenen Projekt. Auch die ursprünglichen Treppenaufgänge erlaubten eine Besichtigung der farbigen Glasbilder aus nächster Nähe so wie diese auch die Rolltreppen ermöglichen. Die 1960 eingebauten Rolltreppen erscheinen daher als eine vertretbare Konzession an die gestiegenen Bedürfnisse der Warenhausbesucher. Es musste den Eigentümern zugestanden werden, dass die ursprünglich eingebauten voluminösen Treppenaufgänge modernisiert werden konnten, um die Attraktivität des Gebäudes als Warenhaus nicht übermässig einzuschränken. Anderseits ist die gefundene Lösung auch nach 50 Jahren nach wie vor funktional und scheint bei der Bevölkerung Anklang gefunden zu haben, sodass Altes und Neues in zweckmässiger Weise verbunden werden konnte. seite 4 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 C Über der Neunutzung der sakralen Wand soll nach Auffassung der Projektanten ein "neues Schrägdach diesen Fassadenabschnitt beruhigen und einen selbstverständlichen Abschluss bilden. Die daneben liegenden Treppentürme werden erhöht." Diese Türme flankierten im wohl proportionierten Projekt der 1910er Jahre symmetrisch den Mittelteil mit der sakralen Befensterung. Bereits in den 1920er Jahren hat Otto Pfleghard mit der Aufstockung gegen die Uraniastrasse eine Unsymmetrie geschaffen, die durch spätere Aufbauten verstärkt wurde. Einer Beruhigung wäre also nichts entgegen zu halten. Doch ist das entworfene Schrägdach mit den fünf Riesenlukarnen das Gegenteil einer Beruhigung und schon gar kein selbstverständlicher Abschluss. Auch hier handelt es sich, wie schon unter A und B gezeigt, um eine Maximierung der Fläche und der Anzahl neuer, kleiner und kleinster Räume. D Als kosmetische Massnahmen sollen nach Auffassung der Projektanten die Fassaden saniert, das Vordach abgebrochen und Schaufenster und Obergeschossfenster erhalten oder rekonstruiert werden. Die originalen "Treppenhäuser sollen mit den erhaltenen Oberflächen einen Einblick in die Entstehungszeit ermöglichen. Unglückliche Eingriffe der Vergangenheit werden entfernt oder subtil angepasst... Den Gebäuden soll der ursprünglich prächtige Ausdruck zurückgegeben werden". Dieser Anspruch lässt sich mit dem dargelegten Konzept mit kleinteiliger Nutzungsstruktur nicht vereinbaren. Der ursprünglich prächtige Ausdruck mit weiten, hallenartigen Räumen, der im damaligen Zeitpunkt bereits sehr grosszügigen Anlage, welche geeignet ist, täglich mehrere Tausend Besucher aufzunehmen, lässt sich in den geplanten Vorhaben nicht wiedererkennen. Sicher sind alle Verbesserungen im Sinne des Denkmals zu begrüssen. Sie dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Bauwerk in städtebaulicher und kulturhistorischer Einordnung für zürcherische Verhältnisse einen Sonderplatz einnimmt. Diesem wird man nur dann gerecht, wenn die 115-jährige Nutzung als Warenhaus erhalten bleiben kann, bzw. in behutsamen Masse gemäss den Bedürfnissen der Kunden weiterentwickelt wird. Der kulturhistorische Wert des Gebäudekomplexes an der Bahnhofstrasse 75-79 mit seiner ununterbrochenen Warenhausnutzung beginnend im vorletzten Jahrhundert ist unbestritten. Der Schutz dieses Gebäudes mit seiner Geschichte und der darin verankerten Warenhauskultur erfordert entsprechende Schutzmassnahmen. Nur so kann dieser in seiner Art einzigartige Zeitzeuge aus der frühen Zeit der Warenhauskultur für die Nachwelt erhalten werden. Die heute vorliegenden Pläne lassen die Auseinandersetzung mit diesem kulturhistorischen Erbe vermissen. Die Schutzwürdigkeit eines derart wichtigen Gebäude erschöpft sich nicht darin, die Fassaden oder eine wohlproportionierte Aussenhülle zu erhalten, sondern erfordert ein zeitgemässes Schutzverständnis. Dieses greift in die Innenräume und die damit verbundenen Nutzung ein und rechtfertigt entsprechende Schutzmassnahmen aus denkmalpflegerischer Perspektive. seite 5 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor 2.4. Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Ergebnis Der im Liegenschaftenblock Bahnhofstrasse 75-79 seit rund 115 Jahren betriebene Warenhaushausbetrieb ist ein in der Schweiz einmaliger und auch international seltener Zeuge des im ausklingenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts erfolgten gesellschaftlichen und kulturellen Wandels. Dieser hat sich in einem neuen Konsumverhalten niedergeschlagen, deren Protagonisten die Warenhäuser waren. Die Warenhaustypologie ist stark durch einen Rückgriff auf sakrale Architekturelemente geprägt, die im Liegenschaftsblock an der Bahnhofstrasse 75-79 exemplarisch verwirklicht wurden und bis heute Bestand haben. Die vorgesehenen Bauprojekte würden wesentliche Strukturelemente des Warenhaustypus zerstören, nämlich die weitflächige Raumaufteilung aber auch die durchgehende, historisch nachgewiesene Nutzungskontinuität. Im Ergebnis würde die Umsetzung des Bauprojekts zu einem reinen Schutz der Aussenhülle führen, was mit dem zeitgemässen Verständnis der denkmalpflegerischen Schutzziele nicht (mehr) vereinbar ist. seite 6 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 3. Erläuternder Bericht 3.1. Anfänge und Verdrängung: zur Kulturgeschichte der Warenhäuser Die industrielle Revolution machte die Lohnarbeit und die maschinelle Automatisierung zu dominierenden Elementen der Wirtschaft. Es folgte in mehreren Wellen der Übergang zur industriellen Massenproduktion. Entstanden ist ein System, in dem eine Masse von Lohnarbeitern mit einer Masse von Werkzeugen Massenprodukte für eine anonyme Masse von Produzenten und Konsumenten herstellt. Die neue Arbeitsweise bedurfte auch neuer Vertriebs- und Verkaufseinrichtungen. Für den Konsumgüterhandel entstand der neue Typ des Warenhauses. Warenhäuser bieten im Unterschied zu spezialisierten Detailhandelsgeschäften Waren jeglicher Art offen zum Kauf an. Zum Geschäftsmodell gehören der freie Eintritt, relativ geringe Fixpreise, Kassenscheine mit Umtauschrecht und ins Auge springende Werbungen. Der in der Industrialisierung erfolgende Wechsel der Lebenswelten schlug sich auch in einem durch die neuen Warenhäuser geprägten neuen Kaufverhalten nieder. Die neu entstandenen städtische Klassen der Bildungsbürger und der Arbeiter kauften nicht mehr ein, um ihre Alltagsbedürfnisse zwingend zu erfüllen, sondern sollten und wollten zu einem Kauferlebnis gelockt und verführt werden. Warenhäuser entstanden im 19. und 20. Jahrhundert an zentralen Lagen der Innenstädte und betonten auch mit ihrer architektonischen Gestaltung die Funktion als "Konsumtempel". In einer schmucklosen Form entwickelten sich vorerst im angelsächsischen Raum Warenhäuser als Grossläden mit Abteilungen. Sie boten Verkaufsartikel für den täglichen Bedarf an. Es gab alles zum Kaufen: Anzüge und Angeln, Geflügel und Gemüse, Kleider und Karabiner. Verpflegungsräume boten bis zu 300 Plätze. Die Konsumenten begannen, das Bummeln durch Warenhäuser als Ausflugsziel zu Warenangeboten anzustreben. Entsprechend reizvoller mussten nicht nur die Warenangebote, sondern auch die Architektur gestaltet werden. Die ersten modernen Warenhäuser entstanden in Paris, nachdem dort 1791 die Zünfte abgeschafft und die Gewerbefreiheit eingeführt worden war. Vorerst waren es überdachte Passagen und Galerien mit Verkaufsständen mehrerer Einzelhändler. Frühe Pariser Grosswarenhäuser von Einzelgründern waren 1825 der Grand Bazar und 1827 der Bazar de l'industrie, erbaut als Ladenstrasse mit langgestrecktem Innenhof Innenhof, of der mit Glas gedeckt Tageslicht in mehrere Etagen brachte. Die regelmässige Konstruktion bestand aus gusseisernen Stützen. Übergänge querten den Lichthof. Bald sah man erste Schaufenster auch gegen die Strasse. Emile Zola berichtete in seiner gesellschaftskritischen Analyse in "Au bonheur des dames" aus den grossen Pariser Warenhäusern über die Arbeitsverhältnisse, die Verkaufsstrategien und das Kaufverhalten. Von den bedeutendsten Warenhäusern der Weltstadt ist wenig geblieben: "Samaritaine", gegründet 1865, wurde 2005 stillgelegt und zum Luxushotel umgebaut. "Au Bon Marché", gegründet 1838 bis 1852, verkauft seit 2010 nur noch Luxusprodukte. Einzig "Printemps", 1910 monumental mit Kuppel ausgebaut, wird noch unter dem Immobilienfonds der Deutschen Bank als Warenhaus betrieben. In Berlin konzipierte Architekt Alfred Messel 1896 bis 1906 Fassaden und Innenräume für das "Kaufhaus des Westens KaDeWe" als einen Prototypen des Warenhauses des 20. seite 7 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Jahrhunderts. Lichthöfe gliederten das Innere des Komplexes, eine repräsentative Treppe führte in die Verkaufsräume. Der bis 1912 und 1925 erweiterte Warenhauskomplex erreichte schliesslich Verkaufsflächen von 70'000 Quadratmetern und galt als das grösste Warenhaus Europas; - ein Besuch des deutschen Kaisers machte den Einkauf im Warenhaus gesellschaftsfähig - wenn auch die adeligen Damen zunächst irritiert den Handwerkerund Arbeiterfrauen begegneten. Während 150 Jahren entwickelten sich Warenhäuser zu zentralen Tempeln des Konsums, in den meisten Grossstädten entstanden Warenhäuser mit Verkaufsflächen von mindestens 3000 Quadratmetern. In Görlitz zum Beispiel wurde das nachmalige Warenhaus Wertheim 1913 eröffnet, es verdrängte die traditionellen Hallenhäuser der Kaufleute. Seit August 2009 ist es geschlossen: Einige grosse, zentrale Warenhäuser gerieten ab den 1980er Jahren in Krise, Krise als auf grünen Wiesen mit billigen Baulandpreisen nahe von Autobahnausfahrten und Parkgaragen periphere Shoppingcenters und Fachmärkte entstanden. In Deutschland sank der Warenhausumsatz vorerst auf 14% des gesamten Einzelhandelsumsatzes. Bildschirmverführungen, Logistik und Transporte in die Haushaltungen ersetzen inzwischen zusätzlich das haptische Bummelerlebnis beim Wareneinkauf; das Internet hat sich zum Warenhaus ohne Haus gemausert. In Deutschland entfallen 2013 noch 3,3% des Einzelhandelsumsatzes auf Warenhäuser. In der Schweiz ist das Gebäude an der Bahnhofstrasse 75 – 79 eine herausragend gelungene Umsetzung des im frühen 20. Jahrhundert zur Vollendung geführten Konzepts der Warenhausidee. Mit sechs Millionen jährlichen Besuchern ist das Gebäude nicht das umsatzstärkste, aber das meistfrequentierte Warenhaus der Schweiz. Zum nicht ganz adäquaten Vergleich verzeichnet das bestbesuchte schweizerische Museum, das Verkehrshaus Luzern, jährlich 500'000 Eintritte (ohne Imax). Während früher in erster Linie Bauten von überragender Schönheit oder Altertümer unter Schutz gestellt wurden, erstreckt sich heute der Blick des Denkmalschutzes auch auf Objekte der neueren Zeit und auf Gebäude, welche für ihre Entstehungszeit charakteristisch sind. Dabei ist der kulturelle, geschichtliche, künstlerische und städtebauliche Zusammenhang eines Bauwerks mitzuberücksichtigen. Beim vorliegenden Gebäude verbindet sich in exemplarischer Weise die Gebäudestruktur (innen und aussen) mit der Nutzung. Ähnlich wie bei anderen schutzwürdigen Gebäuden würde die geplante Veränderung im Innern die Einheit des Hauses weitgehend zerstören sowie die "Lesbarkeit" des Baudenkmals und den Sinn der Aufnahme im Inventar stark beeinträchtigen. Bei dieser Ausgangslage ergibt sich unter dem Gesichtswinkel denkmalpflegerischer Überlegungen ein grosses öffentliches Interesse an der Erhaltung dieses Zusammenspiels und der seit Beginn bestehenden Nutzung, Dabei fällt insbesondere ins Gewicht, dass an einem prominenten Standort in Zürich eine durchgehende Warenhausnutzung nachgewiesen werden kann, wie es – unseres Wissens - in keinem anderen Warenhaus in der Schweiz der Fall ist. seite 8 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor 3.2. Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Die Bahnhofstrasse als Geschäftslage Das Warenhaus Manor, vormals Brann und Oscar Weber, liegt an der Bahnhofstrasse. Die 1,4 Kilometer lange, durchschnittlich 23 Meter breite Flaniermeile ist auf den Triumphbogen des 1871 erstellten heutigen Zürcher Hauptbahnhofs ausgerichtet. Erbaut ab 1864 über Teilen des mittelalterlichen Stadtgrabens, führt die Bahnhofstrasse nach einer Biegung zum Ufer des Zürichsees, wo sich die Anlagestellen der Zürichsee-Schifffahrt befinden. Für die Bebauung der monumentalen Achse wurde gesetzlich die "geschlossene Bebauung" in Blockrandform festgelegt. Diese urbane Bauweise ersetzte nach und nach noch aus der Zeit vor der Bahnhofstrassenplanung vorhandene Bauten. Die geschlossene Bauweise wird lediglich nördlich des Manor-Komplexes durch die grüne Insel der PestalozziAnlage unterbrochen, welche auf eine Schulhauswiese zurückgeht. Die hervorragende Lage machte die Bahnhofstrasse zu einem Magnet für Banken, Luxusmarkenläden, Geschäfts- und Kaufhäuser. Inzwischen haben die Umsätze pro Quadratmeter Weltrekordniveau erreicht, sie können verglichen werden mit New York und Hongkong. Erdgeschossmieten erreichen pro Quadratmeter hohe Spitzenwerte. Das führt auch zu einer Verdrängung von Nutzungen mit geringeren durchschnittlichen Quadratmeterumsätzen. Dadurch nehmen die Vielfalt und die Durchmischung von Nutzungen ab. Den Verdrängungswettbewerb bilanziert Bilanz so: "Am Zürcher Milliardenstrang läuft die einträglichste Zeit des Jahres an (Weihnachten). Hinter den Kulissen wird ganzjährig um Quadratmeter, Preise und Einfluss gekämpft." 3.3. Bau- und Nutzungsgeschichte: Zur Kontinuität und zum Erfolg der Warenhausnutzung Der Baublock Bahnhofstrasse 75-79 - Usteristrasse - Lintheschergasse - Uraniastrasse ist in seiner heutigen Substanz in den Jahren 1910 bis 1932 entstanden. Dabei wichen die Vorläuferbauten der geschlossenen Bebauung. Von der Entstehungsgeschichte her besteht der Baublock aus drei Teilen: Den gegen die Uraniastrasse hin dominierenden Südteil haben die Architekten Pfleghard & Haefeli 1910 als Warenhaus Brann konzipiert und bis 1929 erweitert. Bereits 1899 hatte Brann an dieser Stelle ein Warenhaus erstellt. Über das Warenhaus Oscar Weber ist die Nutzung an Manor übergegangen, das Eigentum hingegen an Swiss Life. Der Warenhausstandort ist somit 115 Jahre alt, er geht in die Pionierzeit der Warenhäuser zurück. Den Mittelbau entwarfen die Architekten Schürch & Merkli 1929 für die "alteingesessene Zürcher Familie Nörr" - der Familienname wurde damals auch mit Noerr ausgeschrieben. Die Erbengemeinschaft Nörr ist bis heute Eigentümerin dieses Mittelteils. Das Unter- und das Erdgeschoss nutzt der Apple-Shop, welcher einen der höchsten Quadratmeter-Umsätze an der Bahnhofstrasse macht. Die Obergeschosse nutzt Manor. Architekt Otto Honegger schloss den Block gegen die Pestalozzi-Anlage hin bis 1932 mit dem Haus für das Seidentextilunternehmen Näf ab. Die Vorläuferbauten sind ab 1871 für seite 9 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 das Knonauer Seidentextilhaus Johann Rudolf Näf, auch Naef geschrieben, entstanden. Das Seidenhaus Näf betrieb Fabriken in Affoltern, Kappel, Hedingen und Zweigstellen in New Jersey und in anderen Ländern. 1941 verkaufte die Erbengemeinschaft Näf den Komplex an die Basler Versicherungsgesellschaft. Diese veräusserte die Liegenschaft 1987 an Oscar Weber, heute eine Tochtergesellschaft der Swiss Life. Von den Mietern hat Ex Libris 2013 ihren Laden geräumt, die Parfümerie Marionnaud wird ausziehen. Bleiben können vorläufig der Kosmetik-Shop Lush und McDonald's. Die Obergeschosse nutzt Manor. "Identische Fassadenpfeilerabstände, durchgehende Gesimsbänder und ein einheitliches Walmdach über dem durchgehenden Attikageschoss fassen die stilistisch unterschiedlichen Bauten zu einer architektonischen Einheit zusammen. Sie ergeben einen städtebaulich markanten Gebäudekomplex, der nicht nur den Kreuzungsbereich von Bahnhof- und Uraniastrasse dominiert, sondern mit der Nordfassade auch eine wichtige Platzfront gegen die Pestalozzi-Anlage bildet. Die Südfassade fügt sich in die Häuserflucht der sogenannten Jugendstil-Achse an der Uraniastrasse ein", urteilt das Amt für Städtebau der Stadt Zürich, und weiter: "Die architektonisch behutsame Abstimmung der verschiedenen Bauetappen kam auf Initiative von Stadtbaumeister Hermann Herter zu Stande und darf um 1930 in Zürich als einmalig gelten." Die sorgfältige kunsthistorische Würdigung der Fassaden vom Amt für Städtebau der Stadt Zürich wird hier durch eine entsprechende Darstellung der Nutzungskontinuität und der Innenräume ergänzt. Der frei zugängliche Bereich mit deutlich über 10'000 Quadratmetern Innenräumen mit seinen Bezügen zu Fassaden und Betonstützen ist das eigentliche Wesen des als Warenhaus konzipierten Südteils mit seinen Erweiterungen gegen Norden - dabei dienen die Fassaden als Werbeträger und Witterungsschutz dieser Nutzung. Entsprechend der ursprünglichen Dreiteiligkeit des Komplexes bestand im Südteil die Warenhausnutzung, renhausnutzung ursprünglich von Brann, im Mittelbau die Nutzungen der Familie Nörr, Nörr der dieser Hausteil bis heute gehört, und im Nordteil ursprünglich die Nutzungen des Textilunternehmens Näf. Näf Julius Brann hatte 1896 als zwanzigjähriger ehemaliger Geschäftsführer der Warenhauskette Knopf sein erstes Warenhaus gegründet, bis 1899 folgten zwei weitere. Das 1899 an der Bahnhofstrasse Zürich erstellte Warenhaus Brann wurde 1911 bis 1929 im Geviert Bahnhofstrasse 75 - Uraniastrasse - Lintheschergasse neu erstellt und erweitert. Die Julius Brann AG war in den 1930er Jahren mit 2200 Angestellten das grösste schweizerische Detailhandelsunternehmen. Die Brann-Häuser gingen 1939 an Oscar Weber, auch der Stammsitz an der Bahnhofstrasse in Zürich erhielt demgemäss 1941 eine Umbenennung in Warenhaus Oscar Weber. 1960 erhielt das Weber-Haus an der Bahnhofstrasse im Bereiche der ursprünglichen Haupterschliessung eine Rolltreppenerschliessung. Der Weber-Konzern vergrösserte sich bis Mitte der 1970er Jahren mit 12 Weber-Häuser und der Neuen Warenhaus AG, den EPAund den UNIP-Häusern, zur grössten Warenhauskette der Schweiz. In den 1980er Jahren seite 10 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 erfolgte die Umwandlung der AG in die Oscar Weber Holding. Mit der Holdingstruktur wandelte sich Oscar Weber von einer Handels- in eine Immobiliengesellschaft. Das Warenhaus Weber-Bahnhofstrasse wurde ab 1984 von Vilan betrieben. Die EPA-Warenhäuser gelangten bis zum Jahre 2000 als Coop-Cities an die Coop-Genossenschaft. 2001 übernahm die Rentenanstalt SwissLife in 23 Städten die 39 in der Oscar Weber Holding verbliebenen Liegenschaften. Der 1984 an der Bahnhofstrasse Zürich im ehemaligen Warenhaus Oscar Weber eingerichtete Vilan bildete einen Bestandteil des Warenhauskonzerns Manor. Für den neuen Nutzer wurden 1985 bis 1986 vor allem die Schaufenster- und Erdgeschossbereiche umgebaut, auch in den Bereichen der Nörr- und Näfenhäuser. Dabei konnte unter Begleitung der Denkmalpflege die ursprüngliche Pfeilerarchitektur teilweise rekonstruiert werden. Der neue Hauptnutzer Manor war ab 1892 aus der Innerschweiz heraus aufgebaut worden. Der Firmenname ist eine Zusammenfassung der Gründernamen Maus und Nordmann. Er ersetzte ab dem Jahre 2000 die unterschiedlichen Namen der zum Konzern gehörenden Warenhäuser. Das Warenhaus Manor Bahnhofstrasse beschäftigt 400 Mitarbeitende, es bietet 150'000 Produkte an. An je sechs Werktagen zieht es rund 20'000 Leute an, 2000 davon benutzen das Restaurant. 3.4. Baubeschreibung 3.4.1. Konstruktion, Innenräume und Erschliessung Der dreiteilige Gebäudekomplex weist maximal zehn Geschosse auf und darüber einzelne Installations- und Firstbereiche. Es bestehen bis zu drei Untergeschosse und im Bereiche der Usteristrasse die Zulieferungserschliessung. Der L-förmige Warenhausbereich Bahnhofstrasse 75 - Uraniastrasse - Lintheschergasse ist auf einem einheitlichen Stützenraster von Fassadenpfeilern und drei inneren Säulenreihen aufgebaut. Zwei Reihen mit je sechs Säulen stützen die Verkaufshallen gegen die Bahnhofstrasse, die dritte Säulenreihe gegen die Lintheschergasse weist im Grundraster neun Säulen auf. Die Säulen und die Betonunterzüge sind in einzelnen Verkaufsräumlichkeiten ablesbar, die durchgehende Raumstruktur der Warenhaustypologie ist erhalten beziehungsweise sogar in die einstigen Nachbarliegenschaften erweitert. Der vertikale Schnitt zeigt die über sechs Geschosse reichenden, tragenden Säulen mit massiven Betonfundamenten und armierten viereckigen Säulen im Untergeschoss, darüber zwei Geschosse mit runden Säulen und die weiteren Geschosse mit dünneren viereckigen Säulen. Ob es sich teilweise um Konstruktionen des Systems Melan mit einbetonierten Stahlprofilen handelt, kann aus dem zur Verfügung stehenden Planmaterial nicht eruiert werden. Bei Umbauten wurden einzelne Säulen durch neuere Tragkonstruktionen ersetzt, andere mit Werbe- und Ausstellungselementen verdeckt. Mit dem Planungsjahr 1910 gehört die Betonskelettbauweise Ecke Bahnhofstrasse - Uraniastrasse zu den frühen Pionierwerken dieser bis zum Ersten Weltkrieg zur Reife entwickelten neuen Konstruktionsart. Sie wurde bei allen Erweiterungen bis 1932 weitergeführt - einerseits bei der Aufstockung Ecke Bahnhofstrasse seite 11 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Uraniastrasse, andererseits mit etwas grösseren und abweichenden Rastern im Nörr- und im Näfenhaus. Bemerkenswert sind die konstruktiven räumlichen Ausgestaltungen der Gebäudeecken Bahnhofstrasse - Uraniastrasse, Uraniastrasse - Lintheschergasse und der beiden Treppenhäuser und der Rolltreppen an der Lintheschergasse. Hier haben die Architekten Pfleghart und Haefeli Gestaltungslösungen von hoher innen- und aussenräumlicher Qualität gefunden. In der schiefwinkligen, abgeschrägten Gebäudeecke Bahnhofstrasse - Uraniastrasse haben sie 1910 ein vierläufiges Treppenhaus mit Treppenhausauge konzipiert, das in der sorgfältigen Ausführung eine Betonskulptur bildet. In der abgerundeten Gebäudeecke Bahnhofstrasse - Uraniastrasse haben sie geschossweise Warenhausbereiche in Rondellform ermöglicht. Der mittlere Bauteil an der Lintheschergasse zwischen dem Warenhaus-Gründerbau und dem Näfen-Haus ist monumental mit zwei seitlichen Lift- und Treppenhaustürmen gestaltet. Dazwischen sind im ursprünglichen Stützen- und Fensterraster 1960 die Rolltreppenerschliessung und erneuerte Liftbatterien eingefügt worden. Bei den in verschiedenen Bau- und Umbauetappen entstandenen Treppenhäusern im ehemaligen Nörr- und im Näfenhaus weist vor allem das kleine, innenliegende mit dem ovalen Treppenhausauge im Bereiche Lintheschergasse - Uraniastrasse Qualitäten auf - es ist im eingegebenen Projekt zum Abbruch vorgesehen. Das geschwungen um ein quadratisches Treppenhausauge gestaltete Stiegenhaus im Bereiche Urania- Bahnhofstrasse von Otto Honegger darf wie dasjenige von Otto Pfleghard als Skulptur bezeichnet werden. Die durch die Attika und das Walmdach bis 1932 zusammengeschlossene Dachlandschaft hat durch nachträgliche Aufbauten ihre Einheitlichkeit verloren, gegen die Strassen hin aber bleibt die Geschlossenheit erhalten. Ebenfalls noch teilweise erhalten ist der für ein Warenhaus typische Lichthof zwischen dem Nörrhaus und der L-förmigen WarenhausUmmantelung. Die Walmdachaufbauten gegen die Uraniastrasse sind mit einfachen hölzernen Dachstühlen konstruiert. Der Warenhaus-Dachaufbau gegen die Bahnhofstrasse weist eine aufwändige, durchgehende Betonskelettkonstruktion auf. 3.4.2. Spezifische Umsetzung der Typologie der Warenhäuser Der Gebäudekomplex an der Bahnhofstrasse 75-79 ist als spezifische Umsetzung der Typologie der Warenhäuser entstanden. Die repräsentative Gebäudehülle, die Innenräume und die Erschliessung dienen dem Verkauf jeglicher Art von Waren an ein breites Publikum. Die Innenräume sind geschossweise als Grossräume mit entsprechender Konstruktion konzipiert. Attraktive Erschliessungsbereiche, insbesondere auch die nachträglich eingebauten Rolltreppen mit Bezug zur Farbglasfassade, führen das Publikum von Geschoss zu Geschoss schliesslich zu den im obersten Hauptgeschoss eingerichteten Verpflegungsräumen. Diese sind im Attikabereich in attraktiver Lage mit Aussensitzplätzen und Aussichtsmöglichkeiten auf die Bahnhof- und die Uraniastrasse ausgerichtet: das ganze Gebäude bildet so eine hervorragende Einheit von Nutzung und Architektur. Der Gebäudekomplex ist in seiner Gesamtheit und aufgrund der vorstehend erläuterten Qualitäten ein einzigartiger seite 12 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Zeuge eines Epochenwandels und zugleich ein historisch erhaltenes Exemplar der Warenhaustypologie. Es steht damit in einer Linie mit vergleichbaren Warenhausbauten, wie sie auch in anderen europäischen Weltstädten (Berlin, Paris) erstellt wurden. 3.4.3. Architekten, Ingenieure und Künstler Die Hauptbeteiligten beim Entwurf und der Ausführung des Baublocks waren die Architekten Otto Pfleghard, Otto Honegger und Hans Merkli, die Ingenieure Charles Chopard und Bernhard Terner und der Künstler Otto Morach. Otto Pfleghard lebte 1869 bis 1958 und studierte bei Prof. Bluntschli an der ETH Architektur. Er arbeitete bei Heinrich Ernst und beim Zürcher Stadtbaumeister Gustav Gull und führte bis 1925 mit seinem ehemaligen Studienkollegen Max Haefeli (1869 - 1941) das Büro Pfleghard und Haefeli, das nach der Auflösung der Gemeinschaft von seinem Sohn Otto weiter geführt wurde. Otto Pfleghard prägte in seiner Zeit die Architektur von Zürich mit Geschäftshäusern, Villen, Kirchen und Krankenhäusern. Er gehörte in Verbindung mit Max Haefeli und danach alleine zu den erfolgreichsten Architekten Zürichs und experimentierte mit neuen Bauformen und Materialen, so auch 1910 beim Entwurf des Warenhauses Brann/Weber/Manor, das er bis 1930 erweiterte. Otto Honegger lebte 1876 bis 1934 und übernahm das Architekturbüro seines Vaters. Als Naturfreund engagierte er sich im Berghaus Baldern, entwarf Villen und Geschäftshäuser im Übergang vom Heimatstil zur Moderne. Mit dem Bau des Näfenhauses 1930 schloss er den Block gegen die Pestalozzi-Anlage ab und ersetzte die Vorläuferbauten des Seidentextilunternehmens Näf. Dabei übernahm er die bestehende Struktur der Blockrandbebauung, ferner die Grundkonstruktion des Brann-Hauses und Elemente des Fassadenrasters. Er gestaltete diesen aber in modernerer Form. Hans Merkli lebte 1903 bis 1988 und arbeitete zu Beginn seiner Architektenkarriere frei mit Werner Schürch zusammen, ab 1930 führte er sein Büro alleine. Das Büro Merkli wird heute in Zürich in der dritten Generation geführt. Einer der frühen grösseren Aufträge von Hans Merkli war der Neubau der Nörr-Hauses. Auch er übernahm unter Anleitung von Stadtbaumeister Hermann Herter die Rhythmik der Pfeilerabfolge und der dazwischen liegenden Wandflächen des Pfleghard-Baus. Allerdings vergrösserte er bei der Eisenbetonskelettkonstruktion den inneren Pfeilerraster. Bernhard Terner lebte von 1874 bis 1960, er gründete zusammen mit Charles Chopard in Zürich ein Bauingenieurbüro. Chopard lebte von 1879 bis 1954. Die Firma Terner & Chopard war vor allem im Bau von Hallen und von Brücken tätig. Dabei spezialisierten sich die beiden Ingenieure bereits in ihren jungen Jahren auf neueste Konstruktionstechniken. Die eine war die armierte Betonskelettbauweise, welche sie beim 1910 von Pfleghard und Haefeli entworfenen Warenhaus Brann anwendeten, die andere war die Technik mit verleimten Holzträgern System Hetzer. 1909 erwarb die Firma das Verwertungsrecht für das Patent Hetzer in der Schweiz. seite 13 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Otto Morach lebte von 1887 bis 1973 und war Zeit seines Lebens Kunstmaler. Zur expressiven Farblichkeit kam er 1907 bei Cubo Amiet. 1912/13 arbeitete er in Paris, später in Solothurn und an der Kunstgewerbeschule Zürich. Der Bewegung des "Blauen Reiters" war er ebenso verbunden wie Cézanne, Delaunay und Chagall. Die Buntglasfensterfassade an der Lintheschergasse gehört zur Erweiterung des Warenhauses Brann in den Jahren 1912 1917 und somit zum Frühwerk von Otto Morach. seite 14 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor 4. Fotodokumentation 4.1. Historische Aufnahmen Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Zürich Bahnhofstrasse, Uraniastrasse 14. April 1910 Bahnhofstrasse 75, Warenhaus, Geschäftshaus, 1912 erbaut. Repro BAZ seite 15 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Bahnhofstrasse 75, 1930 erweitert. Slg BAZ Innenhof 1912 und 1927 erbaut. Slg. BAZ seite 16 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Lifterschliessung 1912/ 1927. Slg. BAZ Treppenhaus 1927. Slg. BAZ seite 17 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor 4.2. Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Begehung 18. 11. 2013 Urania-, Bahnhofstrasse, Manor. HB E1336-06, 2013 Blick vom 6. OG Manor auf die Pestalozzi-Anlage. HB E1336-051, 2013 seite 18 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Bahnhof-, Usteristrasse, Manor, HB E1336-11, 2013 Lintheschergasse - Uraniastrasse, Liftturm „Rondell“. HB E1336-11, 2013 seite 19 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Lintheschergasse - Uraniastrasse, Eingang Manor mit Skulpturenschmuck von 1912, HB E1336-08, 2013 Usteristrasse, Eingang Mc Café mit Bauelementen 1930, HB E1336-09, 2013 seite 20 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Usteristasse, UG mit Garagenzufahrt, Betonpfeiler mit Vouten 1926-86, HB E1336-08, 2013 UG Lintheschergasse, Betonpfeiler und Betonunterzüge, HB E1336-84, 2013 seite 21 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 UG Lintheschergasse Betonpfeiler und Brandabschnitte, HB E1336-82, 2013 UG-EG Lintheschergasse - Uraniastrasse mit Rundsäulen 1912ff. HB E1336-78, 2013 seite 22 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Urania-, Bahnhofstrasse, Rundsäulen 1912. HB E1336-71, 2013 Lintheschergasse, Rundsäulen 1912/1930. HB E1336-70, 2013 seite 23 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Lintheschergasse, Lifttrakt. HB E1336-42, 2013 Usteristrasse, Beschläge 1930, HB E1336-41, 2013 seite 24 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Uranistrasse – Lintheschergasse, Innenräume „Rondell“. HB E1336-49/59/68, 2013 seite 25 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Lintheschergasse, Rolltreppentrakt mit Buntglasfenstern. HB E1336-65/45, 2013 seite 26 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Lintheschergasse, Rolltreppentrakt mit Buntglasfenstern. HB E1336-64/46, 2013 seite 27 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Lintheschergasse, Erschliessung mit Lift und Treppe von 1927. HB E1336-36/52, 2013 seite 28 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Lintheschergasse, Erschliessung mit Lift und Treppe von 1927. HB E1336-34/35, 2013 seite 29 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Lintheschergasse 1927. HB E1336-48, 2013 Lintheschergasse Wandkeramik. HB E1336-27, 2013 seite 30 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Innentreppenhäuser Näfen-Haus Lintheschergasse und Usteristrasse. HB E1336-53/55/54, 2013 seite 31 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Bahnhofstrasse – Uraniastrasse, Treppenhaus 1910/1912-1930. HB E1336-62/63/61, 2013 seite 32 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Manor, Innenhof . HB E1336-21, 2013 Betondachstuhl Bahnhofstrasse. HB E1336-12, 2013 Holzdachstuhl Uraniastrasse. HB E1336-12, 2013 seite 33 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Restaurant-Terrasse Uraniastrasse. HB E1336-32, 2013 Restaurant-Terrasse Bahnhofstrasse. HB E1336-31, 2013 Restaurant-Rondell Uraniastrasse-Lintheschergasse. HB E1336-29, 2013 seite 34 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor 5. Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 Abbildungsnachweis/ Quellen und Literatur Bärtschi HansPeter Bärtschi HansPeter Industriekultur im Kanton Zürich, Verlag NZZ, Zürich 1994 Redaktion TagesAnzeiger Redaktion TagesAnzeiger Redaktion TagesAnzeiger Rooch Alarich Zieht Manor von der Bahnhofstrasse weg?, in: Tages-Anzeiger 8. 2 2012 Ex Libris verabschiedet sich vom klassischen Laden, in: TagesAnzeiger 5. 2. 2013 Umbau an der Bahnhofstrasse – Manor ist nicht mehr erwünscht, in: Tages-Anzeiger 25. 9. 2013 Zwischen Museum und Warenhaus. Ästhetisierungsprozesse und sozial-kommunikative Raumaneignungen des Bürgertums (1823– 1920), Oberhausen, 2001 Warenhäuser: Inszenierungsräume der Konsumkultur – von der Jahrhundertwende bis 1930, in: Plumpe, Werner & Lesczenski, Jörg Fotografien Bahnhofstrasse 75, 79/Lintheschergasse 2, 8, Begehung 18. 11. 2013 Atlas Deutscher Profanbauten, 1852–1912, Rathäuser, Theater, Geschäftsbauten, zusammengestellt aus der Zeitschrift für Bauwesen, mit einem Essay von Manfred Berger, Düsseldorf, 1987, S. 71– 74 Baugeschichtliches Fotografien Bahnhofstrasse 75, 79/Lintheschergasse 2, 8 Archiv Zürich Gasser Benno Historisches Warenhaus: Kathedrale des Konsums (Manor), in: Tages-Anzeiger 25. 9. 2013 Frei Helmut Tempel der Kauflust. Eine Geschichte der Warenhauskultur, Leipzig, 1997 Gasser Benno, Die Leute wollen nicht nur Luxus, in: Tages-Anzeiger 4. 11. 2013 Stäuble Mario Gesellschaft für Inventar Neuerer Schweizer Architektur 1850 – 1920, Zürich Band Schweizerische 10, Bern 1992 Kunstgeschichte (Hg.) Göhre Paul Das Warenhaus, in: Martin Buber (Hrsg.): Die Gesellschaft, Frankfurt am Main,1907 Güntert Andreas, Mythos Bahnhofstrasse, in: Bilanz 12/2012 Kowalsky Marc Host Janine Manor liess sich Umbau 40 Millionen kosten, in: Tages-Anzeiger 7. 11. 2002 Posener Julius Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur. Das Zeitalter Wilhelms II., München, (1979) 1995 Redaktion NZZ Aus für Manor an der Bahnhofstrasse?, in: NZZ 26. 9. 2013 Rooch Alarich seite 35 Zürich Bahnhofstrasse 75 - 79 Manor Spühler Partner Architekten Stadt Zürich, Amt für Städtebau Stresemann Gustav Zürcher Denkmalpflege Zola Émile Dr. H.P. Bärtschi Arias Winterthur 2013 (Hrsg): „Bürgertum und Bürgerlichkeit zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus“ Ergebnisse des gleichnamigen von der FritzThyssen-Stiftung geförderten Forschungsprojektes (Leitung Prof. Dr. Werner Plumpe, Frankfurt), Mainz 2009, S. 17–30 Baueingabe Zürich Bahnhofstrasse 75, 79/Lintheschergasse 2, 831. 10. 2013 Inventar Bahnhofstrasse 75, 79/Lintheschergasse 2, 8 Die Warenhäuser. Ihre Entstehung, Entwicklung und volkswirtschaftliche Bedeutung, in: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft 56 (1900), S. 713ff. Stadt Zürich Bericht 1985/86 Au bonheur des dames, 1882/83 Winterthur, 20.12.2013, Dr. Hans-Peter Bärtschi seite 36